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Die Erfindung betrifft einen Anbaudrehpflug mit Drehzylinder, der an der Drehachse und am Pflugturm angreift und der als im Totpunktbereich umschaltbarer Hydraulikzylinder ausgebildet ist, dem eine als hydraulischer und durch die Hydraulikleitungen des Drehzylinders mitversorgter Schwenkzylinder ausgebildete Schwenkvorrichtung zum Anheben des Pflugrahmenendes zugeordnet ist.
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Über den Drehzylinder wird bei den bekannten Anbaudrehpflügen der Pflugrahmen jeweils von der einen in die andere Arbeitslage über die Drehachse geschwenkt. Um bei vielscharigen Anbaudrehpflügen einen ausreichenden Freiraum zwischen Pflugende und Boden in halbgedrehter Lage zu erhalten, ist versucht worden, das Pflugende möglichst weit anzuheben. Bekannt ist ein Drehpflug (DE-OS 23 60 793), bei dem das Pflugende beim Drehen über eine als Gelenkstange ausgebildete Einschwenkvorrichtung, die mittelbar mit dem Pflugvordergestell verbunden ist, angehoben wird. Nachteilig dabei ist, daß die Gelenkstange bei Neigungsverstellungen andere zuvor vorgenommene Einstellungen wie beispielsweise die Arbeitsbreite des ersten Pflugkörpers beeinflußt. Daher ist jeweils eine Korrektur der übrigen Einstellungen erforderlich.
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Als Nachteil wird bei derartigen Anbaudrehpflügen nach DE-GM 77 26 689 auch angesehen, daß der Drehzylinder insbesondere in den Ausgangslagen, also am Anfang und am Ende des Drehens die volle Drehenergie aufbringen muß, um den Pflugrahmen zu bewegen. Denn am Anfang und am Ende der Drehbewegung weist der Pflugrahmenschwerpunkt jeweils den maximalen Hebelarm auf. Daher ist in dem DE-GM 77 26 689 vorgeschlagen worden, einen derartigen Anbaudrehpflug mit einer Einrichtung zum Verschwenken des Pflugrahmens vorzusehen, die unabhängig vom Drehzylinder zu betätigen ist und über Ventile so geschaltet wird, daß die Schwenkachse beim Wenden des Pflugrahmens blockiert ist. Nach dem Vorschlag wird der Pflugrahmen zunächst über den Schwenkzylinder vor Beginn des eigentlichen Drehvorganges eingeschwenkt, um dann während des Drehvorganges in dieser Lage zu verbleiben. Nach Abschluß des Drehvorganges wird dann der Pflugrahmen selbsttätig wieder in die vorgesehene Ausgangsstellung zurückgeschwenkt. Abgesehen davon, daß hierfür ein zusätzlicher Zeitaufwand und durch entsprechende Ventileinrichtungen ein erheblicher Regelaufwand notwendig ist, kann der Drehvorgang selbst nicht kontinuierlich ablaufen, da der Drehzylinder im Totpunkt vom Schlepperfahrer umgeschaltet werden muß. Der Ablauf des Drehvorganges hängt somit wesentlich von der Geschicklichkeit des Fahrers ab, zumal es bei einer Umschaltung zum falschen Zeitpunkt zu Schäden am Pflug und der Hydraulik kommen kann. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß der Pflugrahmen nach Beendigung des Drehvorganges automatisch zurückgeschwenkt wird. Dadurch kann das an sich zunächst verringerte Dreh- bzw. Kippmoment während des Fahrens auf dem Vorgewende nicht beibehalten werden. Gerade bei vielscharigen Anbaudrehpflügen, für die diese Erfindung besondere Bedeutung hat, sind die Dreh- bzw. Kippmomente sehr groß und machen sich beim Drehen und Wenden am Hang besonders stark bemerkbar.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei kontinuierlichem Drehvorgang des Pflugrahmens und geringem Regelaufwand eine genügende Bodenfreiheit des Pflugrahmenendes zu gewährleisten und die durch die Dreh- und Kippmomente auftretenden Belastungen auch beim Fahren auf dem Vorgewende zu reduzieren.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Drehzylinder, wie an sich bekannt, als im Totpunktbereich selbsttätig umschaltbarer Hydraulikzylinder ausgebildet und der Schwenkzylinder gleichzeitig mit dem Drehzylinder beaufschlagbar geschaltet und daß in der gemeinsamen Hydraulikleitung eine die gleichzeitige Zuführung der Druckflüssigkeitsmenge regelnde Zuteilvorrichtung angeordnet ist.
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Durch das Zusammenwirken des automatisch umschaltenden Hydraulikzylinders und des gleichzeitig beaufschlagbaren Schwenkzylinders kann der gesamte Drehvorgang kontinuierlich ablaufen, wobei sich das Einschwenken des Pflugrahmens und der Drehvorgang überlappen. Der Pflugrahmen wird dabei mit seinem Ende angehoben, so daß die für den Drehvorgang notwendige Bodenfreiheit jeweils gewährleistet ist. Dabei beginnt die Einschwenkung bei Drehbeginn und endet spätestens bei Erreichen der halbgedrehten Lage. Dadurch, daß der Schwerpunkt zur Drehachse hinschwenkt, bleibt der Energieaufwand beim Drehen gering. Die Standsicherheit von Schlepper und Pflug erhöht sich daher. Das erweist sich insbesondere am Hang als positiv. Nach Erreichen der zweiten Arbeitslage des Pflugrahmens und Beendigung des Drehvorganges und zweckmäßig erst nach der Kehrfahrt auf dem Vorgewende wird der Pflugrahmen zurückgeschwenkt und zwar durch einen gesonderten Schaltvorgang am Schleppersteuerventil.
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Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Zuteilvorrichtung als im Abzweig angeordneter Mengenteiler ausgebildet ist. Über diese Zuteilvorrichtung wird sichergestellt, daß der Ölfluß in der vorgesehenen Menge Richtung Dreh- und Richtung Schwenkzylinder geführt wird. Dabei ist die Zuteilvorrichtung zweckmäßigerweise als hinter dem Abzweig zum Drehzylinder hin angeordnete Drossel ausgebildet.
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Eine Arretierung des Schwenkzylinders bei Unterbrechung des Drehvorganges oder bei Einstellung "neutral" wird dadurch erreicht, daß dem Schwenkzylinder ein in beiden Richtungen wirkendes Sperrventil zugeordnet ist, das bei unterbrochenem Ölfluß schließend geschaltet ist.
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Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß der Schwenkzylinder Teil eines zusammen mit dem Pflugrahmen, dem Pflugvordergestell und dem Hauptlenker gebildeten Gelenkvierecks ist, das über einen längenveränderlichen Diagonallenker winkelverstellbar ist. Bei einer derartigen Einrichtung kann in vorteilhafter Weise das Getriebe zur Verstellung der Breite und des ideellen Schlepperzugpunktes mit der Einrichtung zur Optimierung des Drehvorganges kombiniert werden. Damit ist ein Anbaudrehpflug geschaffen, bei dem alle für die Arbeit des Anbaudrehpfluges wesentlichen Verstell- und Regeleinrichtungen an einer Stelle so zusammengezogen sind, so daß sie leicht zugänglich und gut handhabbar sind.
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Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß die notwendige Bodenfreiheit des Pflugrahmenendes sichergestellt wird, ohne den Drehvorgang selbst zu verlängern bzw. zu erschweren. Weiter sind für den Drehvorgang einschl. Ein- und Zurückschwenken nur eine einfache Drossel oder ein Mengenteiler notwendig, die eine Minimierung des Regelaufwandes erbringen. Erfindungsgemäß ist der Einschwenkvorgang des Pflugrahmens in den Drehvorgang integriert, so daß der Gesamtablauf kontinuierlich erfolgen kann. Durch das Anheben des Pflugrahmenendes und damit Verlagerung des Schwerpunktes in die Wirklinie der Drehachse werden die Dreh- bzw. Kippmomente während des Drehvorganges selbst und des Fahrens auf dem Vorgewende in vorteilhafter Weise so geringgehalten, daß auch bei extrem ungünstigem Gelände die Standsicherheit des Schleppers gewährleistet ist.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist.
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Fig. 1 zeigt dabei eine Seitenansicht des Anbaudrehpfluges mit halbgedrehtem Pflugrahmen und Zuführungsleitungen.
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Der den Anbaudrehpflug tragende Schlepper ist nicht dargestellt. Die Verbindung zwischen Schlepper und Anbaudrehpflug wird über das sogenannte Dreipunktgestänge hergestellt, wobei das Pflugvordergestell 1, 2 die notwendigen Anschlagpunkte für die Lenker des Dreipunktgestänges aufweist. In dem Querbalken 1 ist die Drehachse 3 in üblicher Weise gelagert. Die Drehachse 3 weist einen seitlich ausladendem Arm 4 auf.
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Am Pflugturm 2 und an der Drehachse 3 greift der Drehzylinder 5 an, der über die Hydraulikleitungen 6 mit der nötigen Hydraulikflüssigkeit versorgt wird. Bei dem Drehzylinder 5 handelt es sich um einen im Totpunktbereich automatisch umschaltenden Drehzylinder, so daß die Handhabung des Anbaudrehpfluges allein dadurch wesentlich erleichtert ist. Die Hydraulikleitungen 6 bestehen aus Rücklaufleitung 7 und Druckleitung 8. In die Druckleitung 8 ist eine Drossel 9 geschaltet, so daß der Schwenkzylinder 14 mit seiner vom Abzweig 11 abgehenden Leitung gleichzeitig mit Druckflüssigkeit beaufschlagt wird. Ebenso kann im Abzweig 11 ein Mengenteiler angeordnet sein.
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Der Schwenkzylinder 14 bildet ein Teil des Gelenkvierecks 10. Dieses Gelenkviereck 10 wird des weiteren aus dem Hauptlenker 12 und den Armen 4 und 18 gebildet. Dieses Gelenkviereck 10 dient zur Verbindung des Pflugvordergestelles 1, 2 mit dem Pflugrahmen 15, der mehrere Pflugkörper 16, 17 trägt. Am Arm 4 sowie am Hauptlenker 12 greift der Diagonallenker 13 an, über den der ideelle Schlepperzugpunkt eingestellt wird, um einen Seitenzug auf den nicht dargestellten Schlepper zu vermeiden und damit die Lenkbarkeit des Schleppers zu erhalten.
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Dem Schwenkzylinder 14 bzw. dessen Kolbenstange ist eine Einstellmutter zugeordnet, über die die Schnittbreite des vordersten Pflugkörpers 16 jeweils den Notwendigkeiten entsprechend eingestellt werden kann. Diese als Einfahrbegrenzung 20 dienende Einstellmutter bestimmt den Punkt bis zu dem die Kolbenstange des Schwenkzylinders 14 eingefahren werden kann. Dem Schwenkzylinder 14 ist weiter ein Sperrventil 21 zugeordnet, das in beiden Richtungen schließt, wenn der Ölfluß unterbrochen ist, so daß der Schwenkzylinder 14 in dieser Position arretiert bleibt.
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Bei Erreichen des Vorgewendes braucht bei der erfindungsgemäßen Einrichtung der Schlepperfahrer lediglich den Drehzylinder 5 mit Druck zu beaufschlagen, d. h. sein Arbeitsventil entsprechend einzustellen. Gleichzeitig mit Beaufschlagung des Drehzylinders 5 und Beginn des Drehvorganges erhält der Schwenkzylinder 14 Druckflüssigkeit und fährt aus. Dadurch wird der Pflugrahmen 15, wie in Fig. 1 in gestrichelter Form dargestellt, soweit wie möglich eingeschwenkt, so daß der Schwerpunkt des Pflugrahmens sich der Wirklinie der Drehachse 3 nähert. Dadurch gewinnt das Ende des Pflugrahmens 15 ausreichende Bodenfreiheit. Über die Drossel 9 ist sichergestellt, daß der Schwenkzylinder 14 und der Drehzylinder 5 gleichzeitig beaufschlagt werden und in Funktion treten. Der Schwenkzylinder 14 fährt schneller aus, so daß der Pflugrahmen 15 spätestens vor Erreichen der in Fig. 1 gezeigten halbgedrehten Position ganz eingeschwenkt ist. Der Drehvorgang läuft dann kontinuierlich auch über den Totpunkt hinaus ab und wird erst nach Erreichen der Endposition automatisch beendet. Durch Betätigung seines Steuerventiles sorgt der Schlepperfahrer dann dafür, daß der Schwenkzylinder 14 den Pflugrahmen 15 in seine Ausgangslage zurückschwenkt. Über die Einfahrbegrenzung 20 ist dabei sichergestellt, daß der Pflug nur bis zur eingestellten Position zurückschwenken kann. Eine Korrektur der anderen Verstellorgane ist nicht erforderlich.