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Xornförmiger Stabilisator für chlorhaltige Polymere
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Die Erfindung betrifft einen kornförmigen Stabilisator für chlorhaltige
Polymere, der hinsichtlich der Fliessfähigkeit der Teilchen, der Dispergierbarkeit
oder der Verknetbarkeit mit einem Harz und der Wanderungsbeständigkeit in Kombination
ausgezeichnet ist, sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.
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Dreibasisches Bleisulfat und Bleisalze höherer Fettsäuren, wie Bleistearat
wurden-bisher in weitem Umfang als thermische Stabilisatoren für chlorhaltige Polymere,
wie
Vinylchloridharze, verwendet. Ferner wurde ein kornförmiger Kompositionstabilisator,
der aus dreibasischen Bleisulfat und solchen Bleisalzen hoherer Fettsäuren bestand,
als Stabilisator vom Bleityp vorgeschlagen, wobei das Stäuben oder das Verstreuen
verhindert wird und die Dispergierbarkeit in dem Harz verbessert wird.
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Beispielsweise wurde in der ;iapanischen Patent-Veröffentlichung
3554/Ç6 ein Verfahren zur Herstellung eines kornförmigen Stabilisators vorgeschlagen,
wobei ein Pulver von dreibasischeinBleisulfat homogen mit einer Schmelze einer Metallseife,
wie Bleistearat, zur Bildung einer festen Lösung vermischt wird und die feste Lösung
zu Granulaten oder kleinen Massen geformt wird. Bei diesem Verfahren ist es, um
diese feste Lösung zu erhalten, notwendig, die Metallseife in einer relativ grossen
Menge im Vergleich zur Menge des pulverförmigen Stabilisators, wie dreibasischem
Bleisulfat, zu verwendet. Obwohl ein kornförmiger Stabilisator dieser Art für eine
steife Vinylchloridharzmasse verwendet werden kann, kann er in geeigneter Weise
nicht für eine weiche Vinylchloridharzmasse verwendet werden. Falls speziell der
kornförmige Stabilisator fir eine weiche Vinylchloridharzmasse verwendet wird, wird
das Verkneten mit dem Harz unzureichend, da eine zu grosse äussere Gleitfähigkeit-
vorliegt und da weiterhin Auswandungser scheinungen, wie Aus schmi eren und Ausblühen,
der Metallseife auftreten und infolgedessen ist es praktisch sehr schwierig oder
auch unmöglich, derartige kornförmige Stabilisatoren für weiche Vinylchloridharzmassen
anzuwenden.
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In der japanischen Patent-Veröffentlichung 11491/67
ist
ein kornförmiger Stabilisator beschrieben, welcher durch Nassvermischen von dreibasischem
Bleisulfat mit dem Bleisalz einer höheren Fettsäure unter Bildung eines schweren
Xompositionsmaterials und Sprühtrocknung und Granulierung des Kompositionsmaterials
gebildet wurde.
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Dieses Verfahren ist insofern vorteilhaft, als ein kornförmiger Stabilisator
erhalten werden kann, selbst wenn ein Bleisalz einer höheren Fettsäure in relativ
geringer Menge im Vergleich zu der Menge des dreibasischen Bleisulfats verwendet
wird. Es wurde jedoch festgestellt, dass auch dieser kornförmige Stabilisator in
gewissen Gesichtspunkten immer noch mangelhaft und unzureichend ist.
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Spezifisch ist, selbst wenn das durch Nassvermischen von dreibasischem
Bleisulfat mit einem Blei salz einer höheren Fett säure gebildete schwere Xompositionsmaterial
in einem wässrigen Medium einen einheitlichen Zustand annimmt, worin die jeweiligen
Teile des dreibasischen Bleisulfats mit dem Blei salz der Fettsäure überzogen sind,
in den bei der Sprühtrocknung dieses Eompositionsmaterials gebildeten Granulaten
das Blei salz der Fettsäure in einem Zustand verteilt, wo das Bleisalz der Fettsäure
sich abtrennt und zu den Oberflächen der Granulate steigt. Ein kornförmiger Stabilisator
mit einer derartigen Verteilungsstruktur zeigt unvermeidlich eine schlechte Dispergierbarkeit
der Teilchen des dreibasischen Bleisulfats in dem Harz. Diese Neigung wird auch
in einem koraförmigen Stabilisator beobachtet, welcher bei Zusatz einer wässrigen
Lösung eines Natriumsalzes einer Fettsäure zu einem dreibasischen Bleisulfat, welches
durch Umsetzung von Bleioxid mit Schwefelsäure gebildet wurde, erhalten wurde, so
dass ein Uberzug des Blei salzes der Fettsäure
in situ gebildet
wird und das überzogene dreibasische Bleisulfat sprühgetrocknet und granuliert wird,
wie in der japanischen Patent-Veröffentlichung 7537/56 beschrieben.
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Es wird angenommen, dass die vorstehend abgehandelten Fehler der
bekannten kornförmigen Stabilisatoren auf die Tatsache zurückzuführen sind, dass,
obwohl die Teilchen aus dreibasischem Bleisulfat mit einem Blei salz einer Fettsäure
überzogen sind, das Ausmass der Bindung des Blei salzes der Fett säure an den Teilchen
aus dreibasischem Bleisulfat sehr niedrig ist und dass eine Phasentrennung des Blei
salzes der Fettsäure durch die bei der Sprühtrocknungs-Granulielwstufe und die anschliessende
Verdampfung des Wassers angewandete Wärme noch begünstigt wird.
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Es wurde nun gefunden, dass, falls Bleioxid, Schwefelsäure und eine
höhere Fettsäure in einem spezifischen Verhältnis unter spezifischen Alterungsbedingangen
umgesetzt werden, Nadelkristalle eines neuen mehrbasischen Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalzes
erhalten werden, wobei die Fettsäurekomponente stark gebunden ist, so dass eine
Phasentrennung der Fettsäurekomponente unter den Bedingungen der Sprühtrocknung
und Granulierung nicht verursacht wird und dass, falls diese Nadelkristalle der
Sprähtrocknungs-Granulierung unterworfen werden, das Aufsteigen der höheren Fettsäurekomponenten
zu den Oberflächen der Granulate gehemmt wird und ein kornförmiger Stabilisator
für chlorhatige Polymere erhalten wird, der hinsichtlich der Fliessfähagkeit der
Teilchen, der Dispergierbarkeit oder Knetbarkeit mit einem Harz und der Wanderungsbeständigkeit
in Kombination ausgezeichnet ist.
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Die Hauptaufgabe der Erfindung besteht deshalb in einem kornförmigen
Stabilisator für chlorhaltige Polymere, der hinsichtlich der Fliessfähigkeit der
Teilchen, der Dispergierbarkeit oder Verknetungsfähigkeit mit einem Harz und der
Wanderungsbeständigkeit in Kombination ausgezeichnet ist, sowie in einem Verfahren
zur Herstellung desselben.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in einem kornförmigen
Stabilisator, welcher Granulate eines neuen mehrbasischen Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalzes
umfasst, worin die Fettsäurekomponente zu solchem Ausmasss stark gebunden ist, dass
eine Phasentrennung der Fettsäurekomponente nicht verursacht wird, wobei die jeweiligen
kristallinen, Körper der Granulate bildenden Teilchen eine gute Bindungseigenschaft,
eine gute Eigenschaft zur Begünstigung der Dispersion und eine gute Gleiteigenschaft
besitzen.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in einem kornförmigen
Stabilisator mit einer homogenen inneren Struktur, wobei die Fliessfähigkeit und
Dispergierfähigkeit durch Einverleibung einer geringen Menge einer Fettsäurekomponente
stark verbessert sind.
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Gemäss der Erfindung ergibt sich ein kornförmiger Stabilisator für
chlorhaltige Polymere, welcher poröse kugelförmige Teilchen umfasst, die aus wahllos
zerteilten Nadelkristallen eines mehrbasischen Schwefelsäure/Fettsäure-Blei.salzes
wit einer chemischen Zusammensetzung von 1 Mol 603, 3,7 bis 4,5 Mol PbO und 0,06
bis 1,27 Mol einer höheren Fettsäure aufgebaut sind und Röntgenbeugungsspitzen
bei
den Abständen d von 2,95 i und 3,27 R besitzen, worin die Fettsäurekomponente in
den Oberflächen der jeweiligen Nadelkristalle praktisch ohne Phasentrennung in den
Oberflächen der kugelförmigen Teilchen einverleibt oder eingeschlossen (enrolled)
ist.
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In den Zeichnungen stellen Fig. 1 eine Photographie eines Rasterelektronenmikroskopes
eines bekannten kornförmigen Stabilisators, der aus dem Sprühtrocknungs-Granulierprodukt
einer mit einem Blei salz einer Fettsäure übrrzogenen dreibasischen Bleisulfats
aufgebaut ist, Fig. 2 eine Photographie eines Rasterelektronenmikroskopes eines
kornförmigen Stabilisators gemäss der vorliegenden Erfindung, Fig. 3 das Röntgenbeugungsmuster
eines üblichen mit einem Bleisalz einer Fett säure überzogenen dreibasischen Bleisulfats,
Fig. 4 das Röntgenbeugungsmuster eines erfindungsgemäss einzusetzenden mehrbasischen
Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalzes, Fig. 5 eine Photographie eines Rasterelelctronenmikroskopes
der Teilchen (Probe Nr. 2-A), die aus einem mehrbasischen Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalz
granuliert wurden, worin die Menge-der Fettsäurekomponente zu gering und unterhalb
des erfindungsgemäss vorbeschriebenen Bereiches ist, und Fig. 6 die Photographie
eines Rasterelektronenmikroskopes eines kornförmigen Stabilisators (Probe Nr. 2-3)
gemäss der Erfindung dar.
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Im Rahmen der ausführlichen Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
liegt eines der wesentlichen charakteristischen Merkmale der vorliegenden Erfindung
darin, dass unabhängig von der üblichen technischen Idee des 8berziehens der Oberflächen
von dreibasischen Bleisulfatteilchen mit einem Bleisalz einer Fettsäure, Nadelkristalle
aus einem mehrbasischen Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalz mit der darin eingeschlossenen
oder enthaltenen Fettsäure komponente zu kugelförmigen Teilchen granuliert werden.
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Fig. 1 stellt eine Photographie mittels eines Rasterelektronenmikroskops
eines Produktes dar, welches durch vorhergehende Ausbildung der Teilchen aus dreibasischem
Bleisulfat, Uberziehen der Oberflächen der Teilchen mit einem Blei salz einer Fettsäure
und Sprühtrocknung und Granulierung der überzogenen Teilchen erhalten wurde. Wie
aus der Fig. 1 ersichtlich, trennt sich in diesem Produkt die Fettsäurekomponente
(Bleisalz der Fettsäure) ab, steig zu dem Oberflächenteil des Granulierproduktes
auf, und in dem Granulierprodukt mit einer derartigen Verteilungsstruktur sind,
da die enthaltene Fettsäurekomponente zu den Oberflächen der Granulate wandert,
die kristallinen Teilchen des dreibasischen Bleisulfats dicht im Inneren des Granulierproduktes
koaguliert und agglomeriert und das Problem der unzureichenden Dispersion tritt
natürlich auf, wenn das Granulierprodukt in das Harz einverleibt wird. Im Gegensatz
hierzu ist in dem durch Sprühtrocknung und Granulierung von Nadelkristallen eines
mehrbasischen Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalzes gebildeten Granulierproduktes mit-der
darin eingeschlossenen Fetts'iurekomponente, wie aus der Photographie mittels des
Rasterelektronenmikroskops gemäss Fig. 2 ersichtlich, die Tendenz der Fettsäurekomponente,
zu den Oberflächen der Granulate aufzusteigen, überhaupt nicht zu beobachten und
die gesamte
Struktur einschliesslich des Inneren ist homogen und
das Granulierprodukt zeigt eine sehr gute Dispergierbarkeit in dem Harz Nicht nur
die Tatsache, dass eine Phasentrennung der Fettsäurekomponente in der Sprühtrocknungs-
und Granulierstufe nicht verursacht wird, sondern auch die Tatsache, dass das mehrbasische
Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalz ein spezifisches Röntgenbeugungsmuster besitzt,
beleg@@: dass in dem mehrbasischen Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalz gemäss der Erfindung
die Fettsäurekomponente festgelegt oder stark eingeschlossen ist.
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Fig. 3 zeigt das Röntgenbeugungsmuster eines üblichen mit einem Blei
salz einer Fettsäure überzogenen dreibasischen Bleisulfats, während die Fig. 4 das
Röntgenbeugungsmuster des erfindungsgemäss eingesetzten mehrbasischen Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalzes
zeigt.
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Wenn die Fig. 4 mit der Fig. 3 verglichen wird, ergibt sich eindeutig,
dass das erfindungsgemäss eingesetzte mehrbasische Schwefelsäure/Bettsäure-Blei8alz
in einem Abstand d von 2,95 i eine Beugungsspitse hat, die auf das mehrbasische
Fettsäuresalz zurückzuführen sein dürfte. Diese Tatsache belegt, dass die Schwefelsäurekomponente
in dem Blei salz in Form von dreibasischem Bleisulfat enthalten ist und dass auch
die Fettsäurekomponente in dem Blei salz in Form des basischen Fettsäurebleisalzes
enthalten oder ge bunden ist.
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Von den Gesichtspunkten der Dispergierfähigkeit und Fliessfähigkeit
des kornförmigen Stabilisators wird es
bevorzugt, dass das Röntgenbeugungsintensitätsverhältnis
R entsprechend der folgenden Formel: R = 2,95/I3,2?7 x x 100 worin I2,95 die Intensität
der Röntgenbeugungsspitze bei dem Abstand d von 2,95 Å und I3,27 die Intensität
der Röntgenbeugungsspitze bei dem Abstand d von 3,27 W darstellen, im Bereich von
3 bis 30, insbesondere von 5 bis -25 liegt.
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Um die vorstehenden Aufgaben zu erzielen,ist es wichte dass das erfindungsgemäss
eingesetzte mehrbasische Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalz die folgende chemische
Zusammensetzung besitzt: Gewöhnlicher Bereich Bevorzugter Bere 803 1 Mol 1 Mol PbO
3,7 bis 4,5 Mol 3,8 bis 4,4 Mol Fettsäure 0,06 bis 1,27 Mol 0,09 bis 1,00 Mo Falls
die Menge der Fettsäure zu gering und unterhalb des vorstehenden Bereiches ist,
werden in dem bei der Sprühtrocknungs-Granulierung erhaltenen Granulatprodukt zahlreiche
bartartige Vorsprünge auf den Oberflächen der kugelförmigen Teilchen. gebildet,
wie aus Fig. 5 ersichtlich, welche eine Photographie mittels Rasterelektrone mikroskop
eines kornförmigen Stabilisators gemäss Probe Nr. 2-A darstellt, welche als Vergleichsprodukt
im nachfolgenden Beispiel 2 gebildet wurde, während die Fliessfähigkeit des Granulatproduktes
drastisch durch die Anwesenheit dieser bartartigen Vorsprünge verringert wird.
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Natürlich herrscht bei einem derartigen Granulierprodukt die Tendenz
der Nadelkristallteilchen zur k glomerierwg vor und die Dispergierbarkeit im Harz
ist sehr schlecht.
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Dies lässt sich leicht aus der Tatsache verstehen, dass in den durch
Sprühtrocknungs-Granulierung unter Anwendung der Fett saure in dem erfindungsgemäss
vorgeschriebenen Bereich gebildeten Granulierprodukt die Anzahl der vorstehend abgehandelten
bartartigen Vorsprünge äusserst gering ist und der Ruhewinkel gering ist., wozu
auf Fig. 6 verwiesen wird, die eine Photographie eines Rasterelektronenmikroskops
eines kornförmigen Stabilisators gemäss der Probe Nr. 2-3 darstellt, die im nachfolgenden
Beispiel 2 gebildet wurde. Falls die Menge der Fettsäure zu gross und oberhalb des
vorstehend aufgeführten Bereiches ist, wird die äussere Aktivität zu gross, insbesondere
in einem Harz mit einer weichen Zusammensetzung und Störungen, wie unzureichende
Formung und Ausbluten der Fett säurekomp onente von dem Formharzgegenstand werden
auf Grund der unzureichenden Gelierung bei den Harzverknetungs- und Formungsstufen
verursacht. Falls hingegen die Fettsäurekomponente in einer Menge innerhalb des
vorstehend angegebenen erfindungsgemässen Bereiches einverleibt wird, werden gute
Selbstbindungseigenschaften, gute Dispergierfähigkeit in dem Harz und eine geeignete
Gleitfahigkeit bei den Earzverknetungs- und Formungsstufen an das Granulierprodukt-
erteilt, da die Fettsäurekomponente in den Nadelkristallen eingeschlossen ist und
die Ausbildung oder das Wachsen der vorstehend angegebenen bartartigen Vorsprünge
gehemmt wird, wozu auf Fig. 6 verwiesen wird, während die Fliessfähigkeit des Granulierproduktes
stark verbessert ist.
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Falls die Menge der Bleioxidkomponente zu gering und unterhalb des
vorstehend angegebenen Bereiches ist, wird es schwierig, die Fettsäurekomponente
dicht in die Teilchen der Nadelkristalle einzuschliessen und die thermische Stabilität
wird bisweilen verringert. Falls die Menge der Bleioxidkomponente zu gross und oberhalb
des vorstehend aufgeführten Bereiches ist, wird bisweilen eine Verfärbung in dem
gebildeten mehrbasischen Schwefelsäure/ Fettsäure-Bleisalz verursacht und das erhaltene
Granulierprodukt ist zur-Einverleibung in ein chlorhaltiges Polymeres nicht geeignet.
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Gewöhnlich wird das erfindungsgemäss eingesetzte mehrbasische Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalz
durch ein Verfahren hergestellt, wobei Bleimonoxid mit Schwefelsäure in einem wässrigen
Medium bei einem Gewichtsverhältnis PbO/503 von 92,3/7,7 bis 91,1/8,9 umgesetzt
wird, die höhere Fettsäure in Form einer Ammoniumseife zu der erhaltenen Aufschlämmung
des mehrbasischen Bleisulfats mit einer hinsichtlich der Reaktionsfähigkeit frischen
Oberfläche in einem Gewichtsverhältnis von PbO/höhere Fettsäure von 95,424,6 bis
73,5/26,5 zugesetzt wird und das erhaltene Gemisch unter solchen Bedingungen gealtert
wird, dass der spezifische Oberflächenbereich Rs (cm2/g) entsprechend der folgenden
Formel: Rs = (2γs + 4γL) , γs.γL.D worin s den numerischen
durchschnittlichen kurzen Durch messer der Nadelkristalle des gebildeten mehrbasischen
Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalzes, yL den numerischen
durchschnittlichen
langen Durchmesser dieser Nadelkristalle und D die wahre Dichte dieser Nadelkristalle
angeben, einen Wert von 1 bis 600, insbesondere 1 bis 100, besitzt.
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Als Ausgangsbleimonoxid kann die handelsübliche Bleiglätte verwendet
werden, d. h. durch Calcinierung von Bleisuboxid hergestelltes Bleimonoxid, erhalten
nach dem Bleipulververfahren bei einer Temperatur von 450 bis 75a° C in einer sauerstoffhaltigen
Atmosphäre , wie Luft.
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Jedoch kann ein für die Erzielung der Aufgaben der vorliegenden Erfindung
geeignetes mehrbasisches Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalz vorteilhaft unter Anwendung
eines Bleimonoxids hergestellt werden, welches nach dem früher vorgeschlagenen Nassverfahren
erhalten wurde. Wie in der US-Patentichrift 4 117 104 angegeben, wird bei diesem
Nassverfahren kornförmiges metallisches Blei, ein flüssiges Mediums und Sauerstoff
in eine Drehtrommel eingebracht und die Trommel wird unter solchen Bedingungen rotiert,
dass die Granulate des metallischen-Bleis an die Sauerstoffatmosphäre oberhalb der
flüssigen Phase ausgesetzt werden und dass die metallischen Bleigranulate Reibungskontakt
miteinander in dem flüssigen Medium besitzen, wodurch flüssiges Monoxid in Form
einer wässrigen Dispersion erhalten wird. Dieses Bleimonoxid nach dem Nassverfahren
hat eine wahre Dichte von 8,3 bis 9,2 g/ccm und ist aus solch feinen Teilchen aufgebaut,
die sich durch eine numerische durchschnittliche Teilchengrösse von weniger als
0,2/um wiedergeben lassen. Ferner ist dieses Bleimonoxid leicht reaktionsfähig,
so dass die Chromsäure anhydridre aktionsfähigkeit mindestens 94 % beträgt, selbst
in Abwesenheit eines Katalysators wie-Essigsäure. Infolgedessen ist ein aus einem
derartigen Bleimonoxid hergestelltes mehrbasisches Bleisulfat ganz
ausgezeichnet
hinsichtlich der Reaktionsfähigkeit mit der Fettsäurekomponente.
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Die Reaktion zwischen dem Bleimonoxid und der Schwefelsäure wird
ausgeführt, indem Schwefelsäure in eine wässrige Aufschlämmung von Bleimonoxid gegossen
wird.
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Diese Umsetzung kann entweder in Abwesenheit eines Eatalysators oder
in Gegenwart eines Katalysators, wie Essigsäure oder Salpetersäure, erfolgen. Falls
ein Bleimonoxid nach dem Trockenverfahren, welches eine schlechte Reaktionsfähigkeit
besitzt, verwendet wird, wird es bevorzugt, dass ein Katalysator, wie Essigsäure,
in einer Menge von 0,001 bis l Gew.%, insbesondere 0,005 bis 0,9 Gew.%, bezogen
auf Bleimonoxid (PbO) verwendet wird, d. h. in einer Menge bis zu 0,25 Mol, insbesondere
bis zu 0,2 Mol, je 100 Mol PbO. Das Eingiessen der Schwefelsäure kann in solch kurzer
Zeit wie weniger als 30 Sekunden beendet sein oder die Schwefelsäure kann allmählich
im Verlauf von 0,5 bis 60 Minuten eingegossen werden. Die Umsetzungstemperatur ist
nicht besonders kritisch, jedoch wird bevorzugt, dass die Umsetzung bwi 15 bis 950
C ausgeführt wird.
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Um gemäss der Erfindung die Fettsäurekomponente dicht in die Oberflächen
der Nadelkristalle einzubetten und die Fettsäurekomponente stark an die Oberflächen
der Nadelkristalle zu binden, ist es wichtig, dass die Umsetzung zwischen den Bleimonoxid
und der Schwefelsäure innerhalb des vorstehend angegebenen Gewichtsverhältnisses
durchgeführt wird.
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Um gemäss der Erfindung die Fettsäurekomponente dicht
in
die Oberflächen der Nadelkristalle einzubetten und die Fettsäurekomponente stark
mit den Oberflächen der Nadelkristalle zu verbinden, ist es auch wichtig, dass die
höhere Fettsäurekomponente in Form eines Ammoniumsalzes mit dem mehrbasischen Bleisulfat
mit einer hinsichtlich der Reaktionsfähigkeit starken frischen Oberfläche umgesetzt
wird. Um diese Reaktion zwischen dem mehrhasischen Bleisulfat mit einer frischen,
hinsichtlich der Reaktionsfähigkeit starken Oberfläche und einer höheren Fettsäure
sicherzustellen, sollten spezielle Massnahmen, wie sie nachfolgend aufgeführt werden,
getroffen werden.
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(1) Schwefelsäure wird in eine wässrige Aufschlämmung des Bleimonoxids
gegossen und bei der Stelle, wo der pH-Wert des Reaktionssystems im Bereich von
7,5 bis 9,0 liegt, wird unmittelbar die Fettsäure zugesetzt. Die Fettsäure wird
also mit dem frisch geformten frischen mehrbasischen Bleisulfat umgesetzt.
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(2) Grobe Kristalle aus gebildetem mehrbasischen Bleisulfat oder.
Sekundärteilchen aus agglomerierten Kristallen werden mittels eines Feinpulverisators,
wie einer Kugelmühle, einer Düsenmühle, einer Vibrationsmühle oder einer Kolloidmühle,
zerspalten oder zerteilt und das erhaltene fein-zerteilte mehrbasische Bleisulfat
wird mit der Fettsäure umgesetzt.
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Falls das vorstehend angegebene Bleimonoxid nach dem Nassverfahren
als Ausgangsmaterial verwendet wird, kann ein Zwischenprodukt erhalten werden, nämlich
mehrbasisches Bleisulfat, welches eine hohe Reaktionsfähigkeit mit der
höheren
Fettsäure besitzt.
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Um gemäss der Erfindung die Fettsäurekomponente stark mit der Oberfläche
der Nadelkristalle und unter Verhinderung des Auftretens von Phasentrennung zu verbinden,
ist es wichtig, dass die höhere Fettsäure in Form eines Ammoniumsalzes (Seife) mit
dem vorstehenden Zwischenprodukt umgesetzt wird. Um die höhere Fettsäure stark an
die Oberflächen der vorstehend angegebenen kristallinen Teilchen zu binden, müssten
die folgenden beiden Erfordernisse erfüllt werden. Das heisst, die höhere Fettsäure
muss leicht in der wässrigen Aufschlämmung des Zwischenproduktes dispergiert werden
und die höhere Fett säure muss leicht mit der Bleimonoxidkomponente im Zwischenprodukt
verbunden werden. Insbesondere wenn die höhere Fettsäure als solche direkt in das
Reaktionssystem einverleibt wird, ist es sehr schwierig, die Fettsäure mit den Oberflächen
der jeweiligen kristallinen Teilchen zu verbinden. Wenn die höhere Fettsäure in
Form eines Alkali salzes wie dem Natriumsalz einverleibt wird, reagiert die höhere
Fettsäure lediglich mit der gelösten Bleikomponente, gewöhnlich in Form eines Salzes
einer als Katalysator verwendeten Säure, d. h. die freie Bleikomponente wird von
dem mehrbasischen Bleisulfat abgetrennt. In jedem der vorstehend aufgeführten beiden
Fälle wird es schwierig, zwischen den Zwischenproduktteilchen und der Fettsävwekomponente
eine solch starke Bindung auszubilden, dass keine Phasentrennung bei der Erhitzungsgranulierstufe
verursacht wird. Im Gegensatz hierzu wird angenommen, dass, falls die Fettsäurekomponente
in Form des Mnmoniumsalzes verwendet wird, das Ammoniumsalz-leicht in dem wässrigen
Medium emulgiert und dispergiert wird und eine
Pfropfbindung leicht
zwischen der Fettsäurekomponente und der in den Zwischenproduktteilchen enthaltenen
Bleioxidkomponente gebildet wird.
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Gemäss der Erfindung können als Fettsäuren natürliche und synthetische
Fettsäuren, insbesondere solche mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, verwendet werden,
wie z. B.
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Stearinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Oleinsäure, Linoleinsäure,
Ricinoleinsäure, Carbonsäure nach dem Oxoverfähren und Neosäuren. Eine durch Verseifung
von Ölen und Fetten gebildete Mischfettsäure kann gleichfalls verwendet werden.
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Es ist gleichfalls wichtig, dass das durch Zusatz der smmoniumseife
der Fettsäure zu der Auf schlämmung aus dem Zwischenprodukt gebildete Gemisch ausreichend
gealtert wird, so dass der vorstehend angegebene spezifische Oberflächenbereich
Rs im Bereich von 1 bis 600 cm2/g, insbesondere 1 bis 100 cm2/g, liegt. Um die Fettsäure
einheitlich an die Oberflächen der Zwischenproduktteilchen zu binden, wird es bevorzugt,
die slterungsbehandlung unter bestimmten konstanten Bedingungen auszuführen. Falls
jedoch die Alterungsbehandlung nicht unter solchen Bedingungen ausgeführt wird,
wird ein extremes Wachstum der kristallinen Teilchen des mehrbasischen Schwefelsäure/
Fettsäure-Bleisalzes verursacht und die zunächst gebundene Fettaäurekomponente wird
leicht aus den kristallinen Teilchen durch dieses extreme Wachstum ausgetrieben,
so dass eine Phasentrennung der Fettsäurekomponente leicht bei der Erhitzungsgranulierstufe
verursacht wird. Das Auftreten dieser Störung wird gemäss der Erfindung verhindert,
indem die Alterungsbehandlung unter solchen Bedingungen
ausgeführt
wird, dass der spezifische Oberflächenbereich Rs innerhalb des vorstehenden Bereiches
liegt.
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Diese Alterungsbedingungen werden nachfolgend beschrieben. Die Alterungsbehandluno
wird unter solchem Rühren durchgeführt, dass ein homogenes Vermischen im wässrigen
Medium sichergestellt ist und die Reaktionstemperatur wird innerhalb eines Bereiches
von 25 bis 850 c, insbesondere 35 bis 750 C, gewählt und die Reaktionszeit wird
innerhalb des Bereiches von 20 bis 120 Minuten, insbesondere 30 bis 90 Minuten,
gewählt, wobei der spezifische Oberflächenbereich Rs innerhalb des vorstehend angegebenen
Bereiches liegt. Die Alterung behandlung kann vorteilhafterweise unter einer Pulverisierwirkung
einer Kugelmühle, eines Reibgerätes oder einer Kolloidmühle durchgeführt werden.
Ferner kann diese Pulverisierbehandlung vor, während oder nach der Alterungsbehandlung
ausgeführt werden.
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Das dabei erhaltene mehrbasische Schwefelsäure/Fettsäure-Blei8alz
wird der Sprühtrocknungs-Granulierung, so wie es ist, in der Form der frisch hergestellten
wässrigen Aufschlämmung oderenachdem diese filtriert und mit Wasser gewaschen wurde,
unterworfen, wodurch poröse kugelförmige Granulate erhalten werden, die aus wahllos
zerteilten Nadelkristallen des mehrbasischen Schwefel säure/ Fettsäure-Bleisalzes
aufgebaut sind. Diese Granulierung kann leicht bewirkt werden, indem die-wassrige
Aufschlämmung des vorstehend abgehandelten Bleisalzes in eine ErocknungsatmosDhäre
durch eine Düse, eine Dkehscheibe oder eine zylindrische Drehdüse gesprüht wird.
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Es-wird bevorzugt, dass die Feststoffkonzentration in der
Aufschlämmung
20 bis 65 Gew.%, insbesondere 35 bis 55 Gew.%, beträgt. Es wird bevorzugt, dass
die Temperatur der Trocknungsatmosphäre auf 100 bis 5000 C eingestellt wird.
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Obwohl die Grösse des gewünschten erhaltenen porösen kugelförmigen
Granulates entsprechend dem beabsichtigten Gebsaucbszweck variiert, wird es gewöhnlich
bevorzugt, dass die Teilchengrösse auf 20 bis 1000 pm , insbesondere 30 bis 500/um,
eingestellt wird. Ferner wird es bevorzugt, dass die Teilchengrössenverteilung der
Teilchen innerhalb eines so engen Bereiches als möglich konzentriert ist.
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Gemäs8 einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird CA) das mehrbasische Schwefelsäure/ Fettsäure-Bleisalz mit (B) einem Füllstoff
vom Erdalkalityp in einem Gewichtsverhältnis von (A)/(B) von 95/5 bis 30/70 vermischt
und das erhaltene Gemisch wird granuliert.
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Es wurde gefunden, dass nach dieser bevorzugten Ausführungsform'die
Dispergierbarkeit der Bleikomponente (A), die Fliessfähigkeit der Teilchen der.
Bleikomponente und die Hemmung der Herauslösung des Bleis aus dem fertiggeformten
Harzgegenstand bemerkenswert verbessert werden können. Spezifisch wirkt der Füllstoff
vom Erdalkalityp (B), des vor der Granulierung zugesetst wirkt, als festes Dispersionsmedium
zur Dispergierung des mehrbasischen Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalzes in dem Granulierprodukt
im fein-zerteilten Zustand in das Harz und der Füllstoff vom Erdalkalityp (B) übt
weiterhin Wirkungen zur wirksamen Hemmung der Ausbildung von bartartigen Vorsprüngen
während der Granulierungsstufe und zur Verbesserung der Fliessfähigkeit der Teilchen
aus.
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Als im Rahmen der Erfindung einsetzbarer Füllstoff vom Erdalkalityp
können anorganische Verbindungen von Erdalkalimetallen, wie Calcium, Magnesium,
Barium und Strontium, beispielsweise die Carbonate, Silicate, Sulfate, Phosphate,
Oxide und Hydroxide dieser Erdalkalimetalle genannt werden. Als bevorzugte Beispiele
seien aufgeführt leichtes Calciumcarbonat, schweres Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat,
Calciumsilicat, Magnesiumsilicat, tit Calcium oberflächenbehandelter Kieselsäuresand,
Asbestpulver, Talk (basisches Magnesiumsilleat), Baryt (Bariumsulfat), wasserfreier
Gips, Magnesiumhydroxid, Magnesiumoxid, Calciumphosphatpulver und Gemische von zwei
oder mehr derartiger Naterialien. Gemäss der Erfindung wird Calciumcarbonat besonders
bevorzugt unter diesen Füllstoffen. Um die Aufgaben der vorliegenden Erfindung zu
erzielen, wird es gewöhnlich bevorzugt, dass die numerische durchschnittliche Teilchengrösse
des Füllstoffes vom Erdalkalityp 0,01 bis 70 µm , insbesondere 0,05 bis 50/um, beträgt.
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Bekannte Zusätze, wie Stabilisierhilfsmittel, Nodifizierer und Färbungsmittel
können nach bekannten Ansätzen in die kornförmigen Stabilisatoren gemäss der Erfindung
für die chlorhaltigen Polymeren erforderlichenfalls einverleibt werden.
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Der kornförmige Stabilisator gemäss der Erfindung wird in einer Menge
von 1 bis 10 Gew.% in daschlorhaltige Polymere, wie Vinylchloridharz, chloriertes
Polyäthylenharz, chloriertes Polypropylenharz oder chloriertes Vinylchloridharz
einverleibt und der kornförmige Stabilisator ist wertvoll für die Herstellung von
zahlreichen Foringegenständen aus weichen Harzmassen.
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Gemäss der Erfindung ergibt sich also ein kornförmiger Stabilisator
für chlorhaltige Polymere, welcher poröse kugelförmige Teilchen umfasst, die aus
wahllos zerteilten Nadelkristallen aus einem mehrbasischen Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalz
mit einer chemischen Zusammensetzung von 1 Mol S03, 3,7 bis 4,5 Mol PbO und 0,06
bis 1,27 Mol einer höheren Fettsäure aufgebaut sind und Röntgenbeugungsspitzen bei
Abständen d von 2,95 i und 3,27 i besitzen, wobei die Fettsäurekomponente in den
Oberflächen der jeweiligen Nadelkristalle praktisch ohne Phasentrennung in den Oberflächen
der kugelförmigen Teilchen eingebettet oder eingeschlossen ist.
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Die nachfolgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der vorliegenden
Erfindung.
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An erster Stelle zum das Trockenverfahren und das Nassverfahren zur
Herstellung von Bleimonoxid, das als Ausgangsmaterial für das mehrbasische Schwefelsäure/
Fettsäure-Bleisalz gemäss der Erfindung, das nachfolgend bisweilen mit "TELSS" abgekürzt
wird, verwendet wird unter Bezugnshme-auf-die folgenden beiden Bezugsbeispiele beschrieben.
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Bezugsbeispiel 1 Das Bleimonoxid wurde nach dem Trockenverfahren
entsprechend der in der japanischen Patent-Veröffentlichung 11801/62 beschriebenen
Methode hergestellt. Ein Gusstück aus elektrolytischem Blei wurde zu Säulen mit
einem Durchmesser von 2,5 cm und einer Länge von 2,0 cm unter Anwendung einer Bleiformungsmaschine
geformt. Nach dem
im Versuchsbericht von Nr. Genzo Shimazu, Journal
of Machine Association, Band 28, Nr. 100, Seite 489-516 (1925) beschriebenen sogenannten
Bleipulververfahren vom Shimazu-Typ wurden diese Säulen aus metallischem Blei in
einer Drehmühle zur Bildung eines Bleisuboxidpulvers mit einer dunkelgraugrünen
Farbe trockenpulverisiert (sogenanntes Bleipulver). Das Bleisuboxidpulver wurde
gewonnen, in einem Drehofen gebracht und unter Rühren in Gegenwart von eingeleitetem
Sauerstoff bei einer Temperatur von etwa 630 bis etwa 7200 G gebrannt. Die Erhöhung
der Temperatur beim Verbrennen des Bleisuboxids wurde verfolgt und wenn keine weitere
Temperaturerhöhung beim Verbrennen mehr beobachtet wurde, wurde das Produkt prompt
in eine Edhlkammer ausgetragen und abgekühlt, wodurch Bleioxid in Form von gelben
Granulaten erhalten wurde. Dann wurde dieses gelbe kornförmige Bleioxid pulverisiert
und nach dem Gaszyklonverfahren klassifiziert, so dass pulverförmiges Bleimonoxid
(PbO-DP) mit oranger Farbe erhalten wurde. Zur Herstellung von TBLSS wurde dieses
PbO-DP nasspulverisiert und zur Bildung einer Aufschlämmung mit einer bestimmten
Konzentration dispergiert und das PbO-DP wurde in Form dieser Aufschlämmung verwendet
(RbO-D»).
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Bezusbeipiel 2 Das Bleimonoxid nach dem Nassverfahren wurde nach
dem in der amerikanischen Patentschrift 4 117 104 beschriebenen Verfahren hergestellt.
Es wurde ein Bleimonoxid mit einer .Dichte von 8,3 bis 9,2 g/ccm, einer durchschnittlichen
Teilchengrösse von weniger als 0,2/um, einer Infrarotabsorptionsspitze bei einer
Wellenzahl von
1400 bis 1410 cm 1 und einer Ohromsäureanhydridreaktions
fähigkeit von mindestens 94 % nach den folgenden Verfahren hergestellt.
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Eine Drehrohrmühle aus rostfreiem Stahl mit einem Innendurchmesser
von 34,5 cm, einer Länge von 130 cm und einem Innenvolumen von etwa 120 1 wurde
mit 200 kg metallischen Bleigranulaten mit einem Durchmesser von 2 bis 7 mm beschickt
und 30 1 Wasser und Sauerstoff (2 kg/cm2 absoluter Druck) wurden weiterhin in die
Rohrmühle eingebracht. Beim Drehen der Rohrmühle wurde ein Teil des mit Wasser benetzten
metallischen Bleis in die Gasphase oberhalb des Wasserniveaus durch die Zentrifugalkraft
gehoben und eine ultradünne Schicht von Wasser um das gehobene metallische Blei
absorbierte Sauerstoff, wahren die Granulate des metallischen Bleis in Wasser in
Reibungskontakt miteinander gebracht wurden, wodurch eine Dispersion erhalten wurde,
worin ultrafeine Teilchen von Bleimonoxid in Wasser mit einer PbO-Eonzentration
von 335 g/iOO ml dispergiert waren.
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Die in dieser Weise erhaltene BleimonoxidJaschlPmmung (PbO-WS) nach
dem Nassverfahren konnte direkt als Ausgangsmaterial verwendet werden oder sie konnte
in Form eines trockenen pulverförmigen Produktes (PbO-WP) verwendet werden, welche
erhalten wurde, indem die vorstehende Aufschlämmung einer Filtration, Trocknung
und Pulverisierung unterworfen wurde.
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Beispiel 1 Ein aus porösen kugelförmigen Teilchen bestehender Stabilisator,
der aus wahllos zerteilten Nadelkristallen eines mehrbasischen Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalzes
(zELSS) aufgebaut ist, wird in diesem Beispiel beschrieben.
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Das TBLSS wurde nach den folgenden Verfahren hergestellt.
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Ein mit Hochge schwindigkeit srührer ausgerüstete 5 Gefäss von 60
1 Inhalt wurden mit 40 1 Wasser gefüllt und hierin wurden 17,532 kg pulverförmiges
Bleimonoxid (PbO-DP), hergestellt nach dem vorstehend angegebenen Trockenverfahren,
eingefüllt und die Beschickung mit hoher Geschwindigkeit zur ausreichenden und homogenen
Dispergierung des Bleimonoxids in Wasser gerührt und die Dispersion wurde auf 650
C erhitzt. Dann wurden 109 ccm einer wässrigen Lösung von Essigsäure mit einer Eonzentration
von 2,7 Mol je Liter zur Dispersion zugesetzt, um einen Teil des Bleimonoxids in-Bleiacetat
zu überführen.
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Dann wurden 2702,6. ccm einer wässrigen Schwefelsäurelösung mit einer
Konzentration von 7,0 Mol je Liter zu der Dispersion-im Verlauf von 40 Minuten zugetropft.
Dann wurde die Alterung unter Rühren bei 650 C während .60 Minuten £usgeführt, so
dass eine Auf schlämmung von Nadelkristallen aus mehrbasischen Bleisulfat gebildet
wurde.
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Getrennt wurde ein Gefäss aus rostfreiem Stahl mit 10 Liter Inhalt
mit 5 l Wasser von 700 C beschickt und 558 g Stearinsäure wurden in diesem Wasser
gelöst. Dann wurden 24 cm3 wässriger 7n-Mmmoniak zu der Lösung zugegeben und
ausreichend
unter Rühren emulgiert, so dass eine Ammoniakseifenflüssigkeit gebildet wurde. Die
dabei erhaltene Ammoniakseifenflüssigkeit wurde in die vorstehend angegebene mehrbasische
Bleisulfataufschlämmung im Verlauf von 10 Minuten eingegossen und die Alterungsreaktion
wurde unter Hochgeschwindigkeitsrühren bei 650 G während 20 Minuten ausgeführt,
so dass die Stearinsäure in die Kristalle des mehrbasischen Bleisulfats aufgenommen
wurde und das mehrbasische Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalz (TELSS) gebildet wurde.
Die in dieser Weise erhaltene TBLSS-Aufschlämmung wurde ausreichend dispergiert
und nachdem grobe Granulate durch Absieben entfernt waren, wurde die Aufechlämmung
zu kugelförmigen Teilchen unter Trocknung in einer Sprühtrocknungsvorrichtung granuliert.
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Ein Sprühturm mit einem Durchmesser von 2,5 m und einer Höhe von
4,6 m wurde als Sprühtrocknungsvorrichtung verwendet und die Sprühtrocknung wurde
bei einer Tempern tur von 300 bis 3600 C bei einer Heissluftzufuhrgeschwindigkeit
von 36 bis 40 m3/min und einer Aufschläinrnungssprühgeschwindigkeit von .1 l/min
im Gegenstrom unter Anwendung einer Drehscheibe durchgeführt.
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Dabei wurde ein kornförmiges Produkt (Probe Er. 1-1) eines mehrbasischen
Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalzes erhalten. Der Wassergehalt in dem-erhaltenen-
kugelförmigen TBLSS (1-1) betrugt 0,1 %.
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Das dabei erhaltene kugelförmige TBLSS wurde der chemischen Analyee,
der Röntgenbeugung der Untersuchung mit dem Rasterelektronenmikroskop, der Ruhewinkelbestimmung,
der Teilchengrössenverteilungsbestimmung, der
Porenvolumenbestimmung
und den Bestimmungen von thermische Stabilität, Dispergierbarkeit, Geliereigenschaft
und Wanderungsbeständigkeit in dem in ein Vinylchloridharz einverleibten Zustand
nach den na.hfolgend angegebenen Testverfahren unterworfen. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle I aufgeführt.
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Testverfahren (1) Chemische Analyse: (1-a) Bleimonoxid (PbO): Das
Gewicht einer Probe mit dem Gehalt von etwa 0,15 g als PbO der Bleikomponente wurde
genau gewogen und die Probe in einen Scheidetrichter mit einem Inhalt von 100 ml
unter Anwendung von 2 ml einer 6n-Salpetersäure und 10 ml Äther gebracht und die
Probe wurde vollständig in den Scheidetrichter durch Anwendung von Wasser übertragen.
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Der Scheidetrichter wurde verschlossen und geschüttelt und dann wurden
12 ml einer 50%igen wässrigen Lösung von Ammoniumacetat zugesetzt und der Trichter
ausreichend geschüttelt, um vollständig die Probe der Flüssigkeit zu lösen. Dann
wurde der Trichter zur Trennung der Flüssigkeit in-eine Wasserschicht und eine.gtherschicht-stehengelassen.
Die Wasserschicht wurde in einen Erleameyer-Kolben mit-einem Inhalt von 200 ml übertragen,
während etwa 0,5 ml der Wasserschicht im Scheidstrichter belassen wurden. Dann wurden
10 ml Wasser zu dem Scheidetrichter geben und der Trichter erneut geschütteltund
stehengelassen In der gleichen Weise wie vorher wurde die Wasserschicht in den Erlenmeyer-Kolben
gebracht, wobei etwa 0,5 ml der wässrigen Schicht im Kolben verblieben.
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Der vorstehende Arbeitsgang wurde dreimal wiederholt.
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Dann wurde die Äther schicht an die Innenwand des Scheidetrichter
mit Wasser gewaschen und schliesslich wurde die Wasserschicht in den Erlenmeyer-Kolben
möglichst weitgehend übertragen. Die in dieser Weise gesammelten Wasser-schichten
und die Waschflüssigkeit im Erlenmeyer-Kolben mit einem Inhalt von 200 ml wurden
schwach erhitzt, bis der Äthergeruch verschwunden war.
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Dann wurde der Kol beninhalt der Abkühlung unterhalb 400 C überlassen
und 5 ml einer 20%igen wässrigen Lösung von Kaliumnatriumtartrat wurden in den 200-ml-Eolben
gegeben und der Kolben wurde geschüttelt. Dann wurden 10 ml einer ammoniakalischen
Pufferlösung aus Ammoniumchlorid zugesetzt und der Kolben ausreichend geschüttelt.
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Dann wurden 2 ml einer 2%igen Lösung von Kaliumcyanid zugesetzt und
1 ml einer Lösung von Eriochrom Black 2 als Indikator wurde weiterhin zugegeben.
Unmittelbar anschliessend wurde die Nitrierung unter Anwendung einer Standardlösung
von EDTA mit einer Konzentration von M/20 ausgeführt, bis.sich die Farbe von rötlichviolett
zu himmelblau änderte.
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Der Blei gehalt wurde nach folgender Formel berechnet: Bleigehalt
(O/o) =
worin A den Wert von Pb oder als Pb-Gehaltberechnungs koeffizient (= 1,0360) oder
den Wert für PbO oder als
PbO-Gehaltberechnungskoeffizient (= 1,1160),
B die titrierte Menge (ml) der M/20-EDTA-Standardlösung, T den Titerwert der M/20-EDDA-Standardlösung,
W das Gewicht (g) des Probe und 0 den Wassergehalt (%) der Probe bedeuten.
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(1-b) Schwefelsäurerest (SO3): Eine Probe mit einem Gehalt von 0,1
bis 0,2 g als SO3 der Schwefelsäurekomponente wurde genau ausgewogen und in ein
Becherglas mit einem Inhalt von -300 ml eingebracht. Dann wurden 2 g Natriumchlorid,
0,2 g Kaliumbromat und 25 ml Chlorwasserstoffsäure (1:1) zugesetzt und das Gemisch
wurde zur Zersetzung und Auflösung der Probe schwach erhitzt. Dann wurde die Lösung
unter kräftigem Erhitzen zum Abblasen des Broms erhitzt. Die Lösung wurde der Abkühlung
auf ei ne Temperatur überlassen, die keine Ausfällung des Bleichlorids erlaubte
und eine wässrige Lösung von Watriunhydroxid wurde zu der Lösung zugegeben, bis
die Lösung schwach sauer war. Dann wurde eine gesättigte wässrige Natriumcarbonatlösung
tropfenweise zu der Lösung unter Anwendung einer Pipette zur Bildung eines Niederschlages
von Bleicarbonat zugesetzt. Dann wurde eine gesättigte wässrige Lösung von Natriumcarbonat
zugegeben, um den pH-Wert auf 9-einzustellen.
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Der Niederschlag wurde durch Filtration unter Anwendung des Filterpapiers
Nr. 3 der Toyo Roshi K.K. gewonnen und der gewonnene Niederschlag wurde ausreichend
mit Wasser gewaschen, bis keine Anwesenheit voL Schwefelsäureionen mehr festgestellt
wurde. Filtrat und Waschflüssigkeit wurden in ein Becherglas mit einem Inhalt von
300 ml
gebracht. Dann wurde Salzsäure (1:1) in das 300 ml-Becherglas
zur Einstellung der pH-Wertes auf etwa 2 eingetropft und die Lösung wurde erhitzt
und zum vollständigen Abreiben des Kohlendioxidgases gekocht. Dann wurden 20 ml
einer 10%igen Lösung von Bariumchlorid in die Lösung unter Anwendung einer Pipette
zur Bildung eines Niederschlages von Bariumsulfat eingetropft und dann wurde die
Alterung unter Erhitzen während 2 bis 3 Stunden durchgeführt.
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Der Niederschlag wurde durch Filtration unter Anwendung des Filterpapiers
Er. 5C der Toyo Roshi K.K gewonnen.
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Der gewonnene Niederschlag wurde ausreichend mit heissem Wasser gewaschen,
bis die Anwesenheit von Chlorionen nicht mehr festgestellt wurde. Der gewaschene
Niederschlag wurde zusammen mit dem Filterpapier getrocknet und nachdem das Filterpapier
in einer Porzellan schale zu.
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Asche verbrannt worden war, wurde der Niederschlag bei 8000 a während
40 Minuten erhitzt.
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Dann wurde der erhitzte Niederschlag in einen Exsikkator gegeben
und der Abkühlung überlassen, bis das Gewicht konstant war. Das Gewicht wurde bestimmt
und der Schwefelsäurerestgehalt wurde nach der folgenden Formel berechnet.
So Gehalt C%) = BaSO4* (g) x ort3430 |
Probe (g) z å8sergehalE |
*: BaS04 (g) = (gemessenes Gewicht - Schmelztiegelgewicht-Filterpapieraschegewicht)
(1-c)
Fettsäure (R-COOH): Die Probe (1 bis 2 g) wurde genau gewogen und in ein Becherglas
mit einem Inhalt von 100 ml gebracht. Die Probe wurde mit einer geringen Menge Äther
benetzt und etwa 25 ml Wasser wurden hierzu zugesetzt. Dann wurden 5 ml einer 6n-Salpetersäure,
7 ml einer 17n-Essigsäure und 20 ml an wässrigem 6n-Ammoniak zu dem Gemischt zugesetzt
und das Gemisch wurde auf 700 C unter Rühren zur Auflösung der Probe erhitzt. Das
unlösliche Fettsäuresalz und die koagulierte Fett säure wurden unter Anwendung eines
Filterpapieres gewonnen und der gewonnene Feststoff wurde in einen Scheidetrichter
mit einem Inhalt von 100 ml unter Anwendung von Wasser übertragen. Dann wurden 5
ml einer 6n-Salpetersäure zu dem Feststoff zugesetzt und der Trichter wurde geschüttelt.
Dann wurden 20 ml Äther weiterhin zugesetzt und der Trichter wurde geschüttelt.
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Falls an dieser Stelle die Salpetersäure schicht trüb war oder eine
unlösliche Substanz an der Grenzschicht zwischen der Salpetersäureschicht und der
Ätherschicht vorlag, wurden Äther oder eine Lösung von-Ammoniumacetat zugesetzt
und der--Urichter wurde geschüttelt.
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Dann wurde die Salpetersäure schicht entfernt und die verbliebene
Ätherschicht wurde mit 20 ml Wasser unter Schütteln gewaschen. Die Wasserschicht
wurde vorsichtig entfernt und die Ätherschicht wurde in eine horizontale 40 mm-Wägeflasche
eingebracht, welche getrocknet und in einem bei 60 + 5° C gehaltenen Thermostattrockner
gewogen worden war. Dann wurden 10 ml Äther in den Scheidetrichter gegeben und der
Trichter wurde geschüttelt, um die Innenwand des Scheidetrichters zu waschen und
auch
die Waschflüssigkeit wurde in die vorstehende Wägeflasche gegeben. Die Wägeflasche
wurde zum Abdampfen des Äthers stehengelassen und die Wägeflasche wurde in einem
bei 60 + 50 C gehaltenen Thermostattrockner getrocknet, in einen Exsi1^92tor gebracht,
der Abkühlung überlassen und dann gewogen. Der Fettsäuregehalt wurde nach der folgenden
Formel berechnet:
gewogenes Gewicht (g) - Gewicht |
Fettsäure- - der Wägeflasche (g) x 100 |
gehalt (40) Probe (g) z9 - Wasserhalt |
100 |
(i-d) Wasser (E20): Etwa 1 g der Probe wurden genau ausgewogen und in eine horizontale
40 mm-Wägeflasche gegeben und wurden während 4 Stunden in einem bei 105 + O C gehaltenen
Thermostattrockner getrocknet, so dass sich das Gewicht nicht weiter änderte. Der
Wassergehalt wurde nach folgender Formel berechnet:
Probegewicht (g) - Probe- |
Wassergehalt (%) ge,richt nach der Crocknuni: (g) x 100 |
Probegewicht g) |
Die chemische Zusammensetzung wurde durch Berechnungen auf der Basis der in dieser
Weise bestimmten Gehalte der jeweiligen Komponente ermittelt.
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Jeder nachfolgend angegebene in Klammern stehende Wert bei der Angabe
der chemischen Zusammensetzung gibt die Molzahl an PbO oder Stearinsäure (St-H)
je Mol SO3 an.
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(2) Röntgenbeugungsbestimmung: Die Probe wurde der Röntgenbeugungsbestimmung
nach dem Pulverbestimmungsverfahren unter den nachfolgend angegebenen Bedingungen
unter Anwendung einer automatischen Röntgenbeugungsvorrichtung der Rigaku Denki
K.K. unterworfen, die einen Röntgenstrahlgenerator Katalog Nr, 2001, ein Breitwinkelgoniometer
Katalog Nr. 2227 und einen Proportionalzähler enthält.
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Beugungsbedingungen: Schutzmaterial: Cu Filter: Ni Spannung: 30 KV
Strom: 15 mA Zählungsbereich: 2000 c.p.s.
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Hochspannung: 1450 V Zeitkonstante: 1 Sekunde Kartengeschwindigkeit:
1 cm/min Rastergeschwindigkeit: 1°/min Beugungswinkel (20): 10 bis 60° Schlitzbreite:
1°-0,31-1°.
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Die Flächen der Beugungsintensität I3,27 und der Beugungsintensität
I2,95 wurden aus den Höhen und Halbbreiten der beiden Spitzen bei den Beugungswinkelnvon
25,5° (d = 3,27 i) und 30,00 (d 2,95) auf der bei dem vorstehend angegebenen Röntgenbeugungsbestimmungsverfahren
erhaltenen Karte bestimmt und das Verhältnis I3,27/I2,95 (= R) wurde berechnet und
der erhaltene Wert R wurde als Rontgenbeugungsintensitätsverhältnis R definiert.
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(3) Untersuchung im Elektronenrastermikroskop: Ein Elektronenrastermikroskop
Modell JSM-U3 der Nippon Denshi K.K. wurde verwendet.
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Die Probe wurde in Isopropylen aufgeschlämmt un auf einem Maschensieb
gesammelt. Nach der Vakuumverdampfungsabscheidung, die in einer Ionenvakuumabscheidungsvorrichtung
ausgeführt wurde, wurde die Probe in die Probekammer des Rasterelektronenmikroskops
gebracht.
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Dann wurde die Entgasung in einem Vakuum ausgeführt und die Elektronenstrahlen
wurden gerastet.
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Die Abbildungen der Teilchen wurden erhalten, während die Vergrösserungsstärke
im Bereich von 100facher bis 3000facher Vergrösserung gehalten wurde und nach der
Fokussierung wurden die Photographien aufgenommen.
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(4) Numerische durchschnittliche Teilchengrösse (langer Durchmesser
und kurzer Durchmesser): Die Probenahme erfolgte auf einer vakuumabgeschiedenen
Kollodium-Kohlenstoffmembran nach dem Wasserpastenverfahren und unter Anwendung
eines Elektronenmikroskops vom Super-Scope-Typ (JEM-50) der Nippon Denshi K.K.),
wobei die Grössen (langer Durchmesser und kurzer Durchmesser) von 50 bis 200 Teilchen
bei Vergrösse,rungen von 1000 bis 10 000 gemessen wurden und die numerische durchschnittliche
Teilchengrösse aus dem numerischen durchschnittlichen langen oder kurzen Durchmesser
Czun) der gemessenen Werte bestimmt wurde.
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(5) Ruhewinkel (Fliessfähigkeit): Ein chemischer Glastrichter mit
einem Mundstückdurchmesser von 100 mm wurde so angebracht, dass das obere Ende des
Trichters in einer Höhe von 100 mm von der horizontalen Fläche lag. Das Probepulver
wurde auf ein auf der horizontalen Fläche liegendes Papier fallengelassen, worauf
zwei konzentrische Kreise mit Durchmessern von 50 mm und 100 mm aufgezeichnet waren,
und zwar durch den feststehenden Trichter auf die Mitte des Kreises mit einem Durchmesser
von 50 mm, der auf das Papier gezeichnet war. Wenn der Boden des durch den Trichter
gefallenen Kegels des Probepulvers voll den Kreis mit einem Durchmesser von 100
mm abdeckte, wurde das Fallenlassen des Probepulvers unterbrochen. Die Höhe X (mm)
des Kegels wurde gemessen und der Ruhewinkel (4) wurde nach der folgenden Formel
berechnet: tan Q = Je kleiner der Wert X, desto besser ist die Fliessfähigkeit der
Pulverprobe. Gewöhnlich wird, falls der Wert o kleiner als 200 ist, eine Blockierung
oder Brückenbildung nicht verursacht, wenn die Probe aus einem-Lagertank wie einem
Trichter ausgetragen wird und es wird eine gute Strömung erhalten.
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(6) Thermische Stabilität: Zu 100 CTew.teilen eines Vinylchloridharzes
(Viniclon 4000M der Mitsui Toatsu K.E.) wurden 50 Teile DOP (Dioctylphthalat der
Eyowa-Hakko K.K.) und eine bestimmte
enge (Gewichtsteile) der Stabilisatorbleiverbindungsprobe
zugesetzt und das Gemisch wurde ausreichend vermischt, um eine homogene Masse zu
ergeben. Die Tasse wurde bei 1600 C während 7 Minuten mittels einer Krietwalze von
8,9 cm (3,5 inch) zur Bildung einer Bahn mit einer Dicke von etwa 0,5 mm geknetet.
Dann wurden drei der in dieser Weise gebildeten Bahnen aufeinandergestapelt und
bei 1650 C unter 100 kg/cm2 während 7 Minuten zur Bildung eines weichen Bogens mit
einer Stärke von etwa 1 mm gepresst. Der Bogen wurde in rechteckige Probe stücke
mit einer Grösse von etwa 3 cm x etwa 10 cm geschnitten.
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Die Probe stücke wurden auf einer mit Siliconöl überzogenen Platte
aus rostfreiem Stahl angeordnet und in einen bei 190° C gehaltenen Getriebeofen
gesetzt. Die erforderliche Zeit (Minuten) zulr Schwärzung der Probe stücke durch
thermische Zersetzung wurde gemessen. Falls eine längere Zeit zur Schwärzung erforderlich
ist, bedeutet dies eine bessere thermische Stabilität.
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(7) Plastifizierereigenschaft: Ein Hilfswalzenmischer mit einem Inhalt
von 60 @@@ wurde an einem Knetwiderstandstestgerät (Plasti-Corder Modell P151 von.
Brabender Co.) befestigt und 55 g einer durch Vermischen von 100 Teilen Vinylchloridharz
(Geon 103EP der Japanese Geon K.E.) mit 5,0 Teilen der Stabilisatorprobe gebildeten
Masse wurden in den Mischer gegeben und bei einer Temperatur von 2000 C und einer
Drehzahl von 35 U/min. verknetet. Der Plastifiziererzustand des unter den vorstehenden
Bedingungen zu verknetenden Harzgemisches wurde in bestimmten Abständen gemessen
und die erhaltene Knetbeständigkeit wurde als Drehmoment (kam) auf eine Karte aufgezeichnet.
Die Stelle, bei der
das Knetbeständigkeitsdrehmoment den Maximalwert
erreichte, wurde als Plastifizierungspunkt definiert. Die zur Erzielung dieses Plastifizierpunktes
erforderliche Zeit wurde als Plastifizierzeit Tp (Gelierzeit) (Minuten) bezeichnet
und das maximale Drehmoment ymax (kg.m) an dieser Stelle wurde aus der Karte abgelesen.
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Falls die Gleitfähigkeit einer Harzstabilisatormasse zu hoch ist,
ist die Plastifizierzeit (Gelierzeit) lang und das maxiale Drehmoment ist niedrig.
Falls andererseits die Gleitfähigkeit einer Harz-Stabilisatormasse niedrig ist,
ist die Plastifizierzeit kurz und das maximale Drehmoment ist hoch. Im Fall einer
weichen Masse wird, da ein Plastifizierer einverleibt ist, die Gelierung durch die
Plastifizierung des Harzes weniger leicht im tatsächlichen Betrieb verursacht, als
man auf Grund der nach dem vorstehend angegebenen Verfahren erhaltenen Werte erwarten
würde und es kommt häufig vor, dass die Herstellung des gewünschten Formgegenstandes
unmöglich wird.
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(8) Dispergierbarkeit: 2,0 g eines homogenen Gemisches aus 100 Teilen
eines handelsüblichen Vinylchloridharzes (Sumilit SX-11F der Sumitomo Kagaku E.K.)
und 0,05 Teile Russ ( Seast II der Tokai Denkyoku K.K.) wurden. unter Anwendung
einer Waage (Emptindlichkeit 0,1 g) abgewogen und in ein Becherglas mit einem Inhalt
von 100 ml gegeben und 12 g DOP (Produkt der Kyowa Rakko K.E.) wurden zugesetzt
und 1 g der Probe wurde dann zugegeben. Der Inhalt des Becherglases wurde auf Knetdoppelwalzen
(Reibungsverhältnis
1,25) mit einer Oberflächentemperatur von
~1600 C und einem Durchmesser von 8,9 cm (3,5 inches) fallengelassen, wobei der
Inhalt nicht wesentlich vermischt wurde.
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Nachdem die Masse während 10 Minuten verknetet wqrden war, wurde sie
in Form eines schwarzen Bogens mit einer Stärke von 0,2 mm abgezogen. Die Anzahl
der kleinen weissen Flecken mit einem Durchmesser von 0,1 bis 0,2 mm, der mittleren
weissen Flecken mit einem Durchmesser von 0,2bis 0,3 mm und der grossen weissen
Flecken mit einem Durchmesser grösser als 0,3 mm, die in dem schwarzen Filmbogen
gebildet worden waren, wenn die Probe nicht ausreichend dispergiert war, wurden
auf einer quadratischen Fläche von 100 mm x 100 mm gezählt. Wenn die Gesamtzahl
dieser weissen Flecken gross ist, wird die Dispergierbarkeit als nicht gut beurteilt
und wenn diese weissen Flekken nicht beobachtet wurden, wird die Dispergierbarkeit
als gut beurteilt.
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(9) Transparenz: Gepresste weiche Bogen, die in der gleichen Weise
wie vorstehend unter (8) beschrieben hergestellt worden waren, wurden auf schwarzem
Papier angeordnet. Wenn die schwarze Farbe des unterhalb des Bogens liegenden schwarzen
Papieres durch den Bogen erblickt werden konnte, wurde die Dichte der schwarzen
Farbe untersucht. Wenn die schwarze Farbe des Papiers transparent oder praktisch
transparent beobachtet wurde, wurde die Transparenz als gut beurteilt und mit der
Markierung t angegeben. Wenn die schwarze Farbe des Papiers etwas opak beobachtet
wurde, wurde die Transparenz als ausreichend beurteilt und mit der Markierung O
angegeben. Wenn die schwarze Farbe des Papiers weisslich und opak gesehen wurde,
wurde die
Transparenz als schlecht beurteilt und mit der Markierung
X bezeichnet. Wenn die Dichte der ersichtlichen schwarzen Farbe hoch war, war die
Deckkraft gering und die Transparenz des Bogens war ausgezeichnet. Das heisst, die
Lichtdurchlässigkeitseigenschaften des Vinylchloridharzes wurden durch die in das
Harz einverleibte Stabilisatorprobe nicht geschädigt. Gewöhnlich begünstigt, falls
der Stabilisator die Lichtdurchlässigkeitseigenschaft eines Grundharzes nicht schädigt,
der Stabilisator den bei Einverleibung eines Pigments oder dgl. erzielten Färbungseffekts
zur Färbung des Harzes in dem genschten Ton und die Menge des Pigmentes oder dgl.,
die notwendig ist, um den gewünschten Ton zu erzielen, kann verringert werden.
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(10)Wanderungsbeständigkeit (Ausbluttest): Die Wanderungsbeständigkeit
wurde nach dem Watchung-Red-Verfahren, das gewöhnlich als Ausbluttestverfahren angewandt
wird, bestimmt. Eine Masse mit dem nachstehend aufgeführten Ansatz A wurde bei 1500
C während 10 Minuten unter Anwendung der vorstehend angegebenen Knetwalzen von 8,9
cm (3,5 inch es) verknetet, die ausreichend gesäubert waren. Unmittelbar anschliessend
wurde eine Masse mit dem nachfolgend angegebenen Ansatz B in gleicher Weise auf
den gleichen Knetwalzen verknetet. Der beim Kneten der Masse aus den Ansatz B erhaltene
Bogen unter Anwendung der Knetwalzen kurz nach dem Verkneten der Masse mit dem Ansatz
A wurde bei 1600 C während 5 Minuten zur Bildung eines Bogens mit einer Stärke von
1 mm gepresst. Die rote Farbe des auf die Knetwalzen übertragenen Watchung-Red aus
der Masse des Ansatzes A und von dort
auf den Bogen mit der Masse
aus dem Ansatz B von den Knetwalzen übertragenen Farbe wurde entsprechend der Dichte
der Tönung mit Watchung Red bestimmt. Für diese Bestimmung wurde vorhergehend Watchung
Red zu der Masse aus dem Ansatz B in zehn unterschiedlichen Mengen von 0,0005 g
(0,5 mg) bis 0,05 g (50 mg) (auf 1000 Ges teile PVC) jeweils zugesetzt und 10 Bögen
von unterschiedlicher roter Farbdichte wurden hergestellt und als Eichbögen zur
Bestimmung der Farbdichte verwendet. Spezifisch wurde das Ausmass der roten Farbe
in den nach dem vorstehenden Verfahren hergestellten Probebögen mit der Stärke der
roten Farbe dieser Eichbögen verglichen und durch Ausbluten verursachte Wanderung
von Watchung Red wurde auf der Basis der Wanderungsmenge (mg) ermittelt, welche
durch den vorstehenden Vergleich der Farbdichte von Watchung Red ermittelt wurde.
Wenn die Wanderungsmenge (mg) von Watchung Red gross ist, ist die Ausblutung beträchtlich
und die Wanderungsbeständigkeit ist gering. In diesem Fall wird ein Ausblühen eines
weissen Pulvers auf dem erhaltenen Formgegenstand verursacht und die Oberfläche
wird nass und klebrig, so dass beträchtliche Störungen verursacht werden. Im Gegensatz
zeigt eine geringe Wanderungsmenge (mg) von Watchung Red an, dass die Harzmasse
eine ausgezeichnete Wanderungsb ständigkeit besitzt.
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Zusammensetzungen (Gew.teile für den Ausbluttest 'Bnsatz'A Ansatz
B Vinylchloridharz (Viniclon 4000 M) 100 100 DOP 50 40 Watchung Red 1 0 Probestabilisator
2 0 Titanoxid 0 2 Dib utyl zinnl aur at 0 2
(11) Porenvolumen (ccm/g):
Quecksilber wurde unter einem Druck von bis zu 1000 kg/cm2 in Poren mit einer Grösse
von rX5 bis 75 000 i durch ein Quecksilberporosimeter (Modell AG-65 der Carlo-Erba
Co., Italien) eingefüllt und das Gesamtvolumen der Poren mit einem Durchmesser von
75 bis 75 000 i wurde aus dem Volumen des in die Poren eingefüllten Quecksilbers
und dem Porenvolumen je Einheitsfläche (ccm/g) aus diesem Gesamtvolumen berechnet.
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(12) Teilchengrössenverteilung: Der durch Sprühtrocknungsgranulierungverfahren
hergestellte kornförmige Stabilisator wurde durch Tyler-Standard-Siebe von 43/um
(325 mesh), 74 µm (200 mesh), 140Jum (100 mesh) und 355/um (42 mesh) gegeben und
die Teilchengrössenverteilung wird als Anteile (Gew.%) der jeweiligen Fraktionen
angegeben.
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Vergleichsbeispiel 1 Ein Vergleichsprodukt (a), welches lediglich
durch homogenes Vermischen von dreibasischem Bleisulfat mit Bleistearat hergestellt
worden war, und. ein Vergleichsprodukt (b), welches durch Überziehen der Oberflächen
der Kristalle von dreibasischem Bleisulfat mit Bleistearat hergestellt wurde, werden
in diesem Vergleichsbeispiel beschrieben.
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Vergleichsprodukt (a): Dreibasisches Bleisulfat (TBL) wurde homogen
mit Bleistearat nach den folgenden Verfahren vermischt.
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Eine TBL-Aufschlämmung wurde nach dem in der japanischen Patent-Veröffentlichung
1149/67 beschriebenen Verfahren hergestellt. Hierzu wurde 8,162 kg pulverförmiges
Bleimonoxid (PbO-DP) in ein mit Hochgeschwindigkeitsrührer ausgerüstetes Gefäss
mit einem Inhalt von 60 Liter, das mit 10 1 Wasser gefüllt war, eingebracht und
das Rühren mit hoher Geschwindigkeit wurde während 10 Minuten zur ausreichenden
homogenen Dispergierung des Pulvers durchgeführt und die Dispersion wurde auf 650
C erhitzt. Dann wurden 50,8 ccm einer Essigs;åurelösung mit einer Konzentration
von 2,7 Mol/Liter als Katalysator zugegeben und 1306 ccm Schwefelsäure mit einer
Konzentration von 7 Mol/Liter wurde in die Bleimonoxidaufschlämmung während eines
Zeitraums von 40 Minuten eingetropft und die Alterung wurde unter Rühren bei 65°
C während 60 Minuten zur Bildung einer Aufschlämmung von Nadelkristallen aus dreibasischem
Bleisulfat durchgeführt (Probe Er. TBL-H1).
-
Getrennt wurden 3,5 1 warmes Wasser von 700 G in einen Becher aus
rostfreiem Stahl mit einem Inhalt von 10 1 eingebracht und 419 g Stearinsäure wurden
unter Erhitzen zugesetzt und gelöst. Dann wurden 24,0 ccm all wässrigem 7n-Ammoniak
in die Lösung eingetropft und das Gemisch wurde gerührt und homogen emulgiert, so
dass die Ammoniakseifenflüssigkeit erhalten wurde. Getrennt wurden 725 ccm einer
Bleimonutidaufschlämmung (PbO-DS) mit einer Konzentration von 680 g/l, 1 1 Wasser
und 14,2 ccm Essigsäure mit einer Konzentration von 2,7 Mol/Liter in ein mit Hochgeschwindigkeitsrührer
ausgerüstetes Gefäss aus rostfreiem Stahl mit einem Inhalt von 10 1 eingebracht
und das Gemisch wurde bei 700 C.gehalten. Die vorstehende
Ammoniakseifenflüssigkeit
wurde zu dieser Bleimonoidaufschlämmung zuges etzt und die Umsetzung wurde unter
Rühren zur Bildung der Bleistearataufschlämmung durchgeführt.
-
Die in dieser Weise erhaltene Bleistearataufschlämmung wurde zu der
vorstehenden Aufschlämmung TBI,-H1 so zugegeben, dass die Menge des Bleistearats
9 Gew.%, bezogen auf das TBL in der Aufschlämmung TBL-H1, betrug. Die beiden Aufschlämmungen
wurden unter Rühren vermischt und unmittelbar anschliessend wurde das Gemisch in
der gleichen Weise wie in Beispiel 1 sprühgetrocknet. Dadurch wurde das Gemisch
zu kugelförmigen Teilchen granuliert, die getrocknet wurden, wodurch ein Granulierprodukt
(Probe H-1) erhalten wurde, das aus einem Gemisch von TBL-Kristallen mit Bleistearat
aufgebaut war.
-
Vergleichsprodukt (b): Die Oberflächen der Kristalle von dreibasischem
Bleisulfat wurden mit Bleistearat in der folgenden Weise nach dem in der japanischen
Patent-Veröffentlichung 7537/56 beschriebenen Verfahren überzogen.
-
Kristalle von TBL (Probe Nr. TBL-H1), die nach dem vorstehend beschriebenen
Verfahren. zur. Herstellung des Vergleichsproduktes (a) hergestellt waren, wurden
als dreibasische Bleisulfatkristalle verwendet. In eine Aufschlämmung aus dreibasischem
Bleisulfat TBL-H1 mit einer Konzentration von 79,2 % wurden 9,029 1. einer 5%'igen
wässrigen Natriumstearatlösung einverleibt und das Gemisch wurde während 20 Minuten
zur Überzugsbehandlung
gerührt. Dann wurde die Aufschlämmung mit
Wasser gewaschen und filtriert und der Kuchen wurde in eine homogene Aufschlämmung
mit einer Konzentration von 48,2 s verarbeitet. Die Aufschlämmung wurde zu einer
Sprühtrocknungsvorrichtung geführt und zu kugelförmigen Teilchen unter Trocknung
in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 granuliert, wobei ein Granulierprodukt (Probe
H-2) erhalten wurde, das TBL-Ilristalle enthielt, deren Oberflächen mit Bleistearat
überzogen waren.
-
Die Eigenschaften der erhaltenen beiden Granulierprodukte wurden
bestimmt und nach den in Beispiel 1 angegebenen Testverfahren getestet, wobei die
in Tabelle I aufgeführten Werte erhalten wurde.
-
Aus den'Ergebnissen der mit den Produkten des Beispiels 1 und des
Vergleichsbeispiels 1 durchgeführten Versuche lässt sich das Folgende ersehen. Der
kornförmige Stabilisator gemäss der Erfindung, welcher durch zunächst erfolgende
Ausbildung von Kristallen eines dreibasischen Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalzes
und Granulierung der Kristalle zu kugelförmigen Teilchen nach dem Sprühtrocknungsverfahren
hergestellt .wurde, besteht aus porösen kugelförmigen Teilchen, die aus wahllos
zerteilten Nadelkristallen aufgebaut sind, wie aus der Photographie des Rasterelektronenmikroskops
ersichtlich ist. Aus den Werten des Porenvolumens ist ersichtlich, dass die Vergleichsprodukte
grössere Poren als das erfindungsgemässe Produkt besitzen. In dem Vergleichsprodukt
(b) ist die Phase der Ste arinsäurekomponente abgetrennt und. die Stearinsäurekomponente
liegt hauptsächlich in den äusseren Teilen der kugelförmigen Teilchen vor und, obwohl
der Ruhewinkel dieses Vergleichsproduktes gering und weniger als 700 ist, was
die
Fliessfähigkeit bei der Handhabung anzeigt, war dieses Produkt gegenüber dem Produkt
der vorliegenden Erfindung hinsichtlich der Dispergierfähigkeit in einem Harz weit
unterlegen, wenn es mit dem Harz vermischt und verknetet wurde. Weiterhin ist die
thermische Stabilität der Vergleichsprodukte sehr schlecht und auf Grund der schlechten
Verträglichkeit der Stearinsäurekomponente mit dem Harz ist die Wanderungsmenge
von Watchung Red bei den Vergroß gleichsprodukten æuAd infolgedessen ist die Wanderungsbeständigkeit
schlecht, falls der Vergleich auf der Basis Menge der gleichentangln in die Harsmasse
einverleibter Stearinsäure erfolgt. Im Gegensatz hierzu ist der Wanderungsbetrag
von Watchung Red sehr gering beim Produkt gemäss der vorliegenden. Erfindung. Es
wird angenommen, dass diese Verringerung des Wanderungsbetrages auf die Ausbildung
des mehrbasischen Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalzes zurückzuführen ist. Aus dem
Vorstehenden wird leicht verständlich, dass, falls die Fettsäurekomponente ausreichend
in den Bleisulfatkristallen bei der Alterungsstufe zur Herstellung des mehrbasischen
Schwefelsäure/ Fettsäure-Bleisalzes eingebaut wird und das Alterungsreaktionsprodukt
nach dem Sprühtrochnungsverfahren granuliert wird, kugelförmige Teilchen erhalten
werden, die leicht zu handhaben sind. und die eine gute Dispergierbarkeit ausüben,
wenn der in dieser Weise gebildete kornförmige Stabilisator in ein Harz einverleibt
und verknetet wird. -
Tabelle I Probe Nr.
-
1-1 H-1 H-2 Chemische Analyse (%) PbO 86,55 86,60 86,42 (4,26 Mol)
(4,25 Mol) (4,28 Mol) SO3 7,28 7,31 7,23 St-H 4,17 4,19 4,21 (0,16 Mol) (0,16 Mol)
(0,16 Mol) Spitzenfläche (cm²) bei der Röntgenbeugung d = 3,27 Å 2,13 2,20 2,11
d = 2,95 Å 0,099 0 0 Photographie des Rasterelektronenmikroskops Fig. 2 Fig. 1 -Ruhewinkel
(°) 27,5 22,5 33,0 Thermische Stabilität (Minuten) 253 208 188 Plastifiziereigenschaften
maximales Drehmoment (kg.m) 4,7 4,2 4,1 Plastifizierzeit (Minuten) 3,3 3,5 3,6 Dispergierbarkeit
(Anzahl der weissen Flecken) 5 zahlreich zahlreich Wanderungsbeständigkeit (mg)
1,0 20,0 40,0 Transparenz 0 0 0 Porenvolumen (ccm/g) 0,652 0,815 0,823
Tabelle
I (Fortsetzung) Probe Nr.
-
1-1 H-1 H-2 Teilchengrössenverteilung (%) 43 bis 74 µm 50 20 46 74
bis 140 µm 40 59 38 140 bis 350 µm 10 21 16
Beispiel 2 In diesem
Beispiel werden kugelförmige TBLSS-Granulierprodukte von unterschiedlicher Zusammensetzung
unter Anwendung von Bleiglätte nach dem Nassverfahren als Ausgangsmaterial und Stearinsäure
als tJ7pischer Fall einer höheren Fettsäure und Einbau der Stearinsäure in die Nadelkristalle
hergestellt.
-
Die Aufschlämmung der Bleiglätte nach dem Nassverfahren (PbO-WS)
mit einer PbO-Konzentration von 335 g/l, die nach dem in Bezugsbeispiel 2 angegebenen
Verfahren hergestellt worden war, wurde verwendet. Die jeweiligen Ausgangsmaterialien
wurden in den in Tabelle II angegebenen Mengen verwendet. Die Aufschlämmung der
Bleiglätte nach dem Nåssverfahren wurde auf etwa 400 C erhitzt und 20 g eines kristallinen
Pulvers von Hydroxylaminsulfat wurde zu der Aufschlämmung unter Rühren zugegeben.
Das Gemisch wurde während 10 Minuten gealtert und eine bestimmte Menge an 710n-Schwefelsäure
wurde in das Gemisch innerhalb etwa 5 Minuten eingegossen. Das Gemisch wurde bei
400 C während 25 Minuten zur Bildung von Kristallen aus mehrbasischem Bleisulfat
gerührt und eine bestimmte Menge an Ammoniumstearatseifenflüssigkeit, die nach den
in Beispiel 1 angegebenen Verfahren hergestellt worden war, wurde zugesetzt und
die Stearinsäureeinbaua1terunsreaktion wurde bei 50 C unter Rühren während 25 Minuten
ausgeführt. Die erhaltene TBLSS-Aufschlämmung wurde in Heissluft durch eine Drehscheibe
in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 gesprüht. Dadurch wurden kugelförmige Granulatprodukte
(Proben-Nr. 2-1 bis 2-7) mit unterschiedlichen Mengen an eingebauter Stearinsäure
hergestellt.
-
Zum Vergleich wurden kornförmige Produkt in der gleichen Weise wie
vorstehend hergestellt, wobei jedoch die eingebaute Menge an Stearinsäure so gering
-: (weniger als 0,06 Mol je Mol SO3) (Probe Nr. 2-A) oder die Stearinsäure überhaupt
nicht zugesetzt wurde (Probe lGr. 2-B).
-
Die dabei erhaltenen kugelförmigen TELSS-Granulierprodukte wurden
nach den in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren getestet. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle III aufgeführt.
-
Aus den Ergebnissen der Tabelle III lässt sich das Folgende ersehen.
Palls die eingebaute Menge an Stearinsäure zu gering und weniger als 0,06 Mol je
Mol 803 ist oder Stearinsäure überhaupt nicht zugegeben wird, ist der Ruhewinkel
des erhaltenen kugelförmigen TBLSSGranulierproduktes gross und die Fliessfähigkeit
wird drastisch verringert. Dies zeigt sich auch, wenn die Fig. 5 und 6 miteinander
verglichen werden. Falls nämlich die Menge der Stearinsäure gering ist, werden bartartige
Vorsprünge auf den Oberflächen der kugelförmigen Granulate gebildet.
-
Dadurch ist ersichtlich, dass gute Ergebnisse erhalten werden, wenn
die Stearinsäure die Kristalle in einer Menge von mindestens 0,06 Mol je Mol S03
gemäss der vorliegenden Erfindung eingebaut ist. Falls jedoch die eingebaute Menge
der Stearinsäure zu gross wird, wird die Wanderungsbeständigkeit verringert.
-
Falls Bleiglätte nach dem Nassverfahren als Ausgangsmaterial verwendet
wird, wird die Umsetzung in Abwesenheit eines Katalysators beendet, obwohl die Anwesenheit
eines Katalysators unbedingt erforderlich ist, falls eine üblich
calcinierte
Bleiglätte als Ausgangsmaterial verwendet wird.
-
Deshalb kann die nach der Gewinnung von TBLSS verbliebene Mutterlauge
erneut als Reaktionsmedium verwendet werden, so dass das Problem der Abfallwasserbehandlung
zur Verhinderung der Umgebungsverschmutzung wirksam gelöst werden kann.
-
Tabelle II Probe- Menge an Menge der Menge der Nr. Bleiglätte Schwefelsäure
Stearinsäure (kg als PbO) (g als S03) (g als H-St) 2-1 1,74 146 68 2-2 1,71 144
102 2-3 1,64 138 171 2-4 1,57 131 258 2-5 1,49 124 347 2-6 1,41 117 436 2-7 1,67
135 149 2-A 1,76 147 147 (Vergleich) 2-B 1,78 149 149 (Vergleich)
Tabelle
III Probe Nr.
-
2-1 2-2 2-3 2-4 2-5 Chemische Analyse (%) (Mol) PbO 86,60 85,28 82,21
78,31 74,36 (4,25) (4,26) (4,27) (4,28) (4,29) SO3 7,32 7,18 6,90 6,56 6,21 St-H
3,40 5,11 8,56 12,92 17,33 (0,130) (0,200) (0,394) (0,554) (0,785) Röntgenbeugungsspitzenfläche
(cm²) d = 3,27 Å 2,13 2,12 2,12 2,10 2,10 d = 2,95 Å 0,100 0,098 0,098 0,098 0,096
Thermische Stabilität (Minuten) 250 250 240 240 240 Dispergierbarkeit (Anzahl von
weissen Flecken) 8 5 5 5 2 Transparenz # # # # # Plastifiziereigenschaft Plastifizierzeit
(Minuten) 3,6 3,5 3,4 3,4 3,2 maximales Drehmoment (kg.m) 4,7 4,5 4,5 4,2 4,1 Wanderungsbeständigkeit
(mg) 1,0 1,0 5,0 10,0 20,0 Ruhewinkel (°) 27,5 26,0 25,5 24,0 23,0 Porenvolumen
(ccm/g) 0,655 0,635 0,620 0,610 0,605 Teilchengrössenverteilung (%) 43 bis 74 µm
50 52 56 54 53 74 bis 140 µm 42 40 40 44 43 140 bis 350 µm 8 8 4 2 4
Tabelle
III (Fortsetzung) Probe Nr.
-
2-6 2-7 2-A 2-B (Vergleich) (Vergleich) Chemische Analyse (%) (Mol)
PbO 70,35 83,57 88,10 89,21 (4,30) (4,45) (4,30) (4,30) SO3 5,86 6,73 7,34 7,44
St-H 21,81 7,43 1,25 0 (1,046) (0,310) (0,048) -Röntgenbeugungsspitzenfläche (cm²)
d = 3,27 Å 2,09 2,11 2,10 2,12 d = 2,95 Å 0,095 0,097 0 0 Thermische Stabilität
(Minuten) 235 240 210 210 Dispergierbarkeit (Anzahl von weissen Flecken) 0 5 zahlreich
zahlreich Transparenz # # # # Plastifiziereigenschaft Plastifizierzeit (Minuten)
3,0 3,4 3,5 3,6 maximales Drehmoment (kg.m) 4,1 4,4 4,2 4,2 Wanderungsbeständigkeit
(mg) 25,0 2,0 35,0 1,0 Ruhewinkel (°) 21,0 25,5 36,0 38,0 Porenvolumen (ccm/g) 0,580
0,625 0,817 0,855 Teilchengrössenverteilung (%) 43 bis 74 µm 56 55 52 48 74 bis
140 µm 42 40 40 44 140 bis 350 µm 2 5 8 8
Beispiel 3 In diesem
Beispiel wurde ein Füllstoff vom Erdalkalityp homogen und innig in die Kristalle
eines mehrbasischen Schwefelsäure/Fettsäure-Bleisalzes eingemischt und das Gemisch
zu kugelförmigen Teilchen granuliert.
-
Als mehrbasisches Schwefelsäure/Fettsäure-Beisalz für die Kristallaufschlämmung
wurde TBLSS (Probe Nr. 2-2), hergestellt aus Bleiglätte nach dem Nassverfahren gemäss
Beispiel 2, ausgewählt und verwendet.
-
Unter den handelsüblichen Chemikalien wurden die folgenden dreizehn
Füllstoffe vom Erdalkalityp gewählt und verwendet: Leichtes Calciumcarbonat, schweres
Calciumcarbonat, wasserfreies Calciumsulfat, fein-zerteiltes Gips-Hemihydrat, wasserfreies
Calciumsulfit, Calciumsilicat, Magnesiumcarbonat, basisches Magnesiumcarbonat, Strontiumcarbonat,
Bariumcarbonat, Bariumsulfat, Cal ci umphosphit und Calciumaluminat. Ferner wurde
ein handelsüblicher nicht-toxischer Stabilisator, der aus Calciunsilicat aufgebaut
ist (CASH der Mizusawa Kagaku Kogyr K.K. ) als Füllstoff verwendet. Jeder Füllstoff
wurde verwendet, nachdem er pulverisiert und.gesiebt worden war, so dass die Teilchengrösse
weniger als 10 µm betrug.
-
Die TBLSS-Aufschlämmung (2-2) wurde homogen und innig mit dem vorstehenden
anorganischen Füllstoff in der folgenden Weise vermischt.
-
Der anorganische Füllstoff wurde in den in Tabelle IV angegebenen
Mengen (%, bezogen auf das Gemisch) zu der
TBLSS-Aufschlämmung,
die bei etwa 400 C gehalten worden war, zugesetzt und das Gemisch mit hoher Geschwindigkeit
während 15 Minuten gerührt. Dann wurde die vermischte homogene Auf schlämmung durch
eine mit hoher Geschwindigkeit angetriebene Kolloidmühle zur Pulverisierung geführt
und das Gemisch wurde zu kugelförmigen Teilchen unter Erhitzen in der Sprühtrocknungsvorrichtung
in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 granuliert. Dadurch wurden kornförmige Stabilisatoren
(Proben Nr. 3-1 bis 3-24), die aus homogenen TBLSS-Füllstoff-Gemischen bestanden,
hergestellt.
-
Falls die Teilchengrössenverteilung bestimmt wurde, wurde gefunden,
dass jedes Produkt 50 bis 55 % Teilchen mit einer Grösse von 43 bis 74 µm, 35 bis
40 % Teilchen mit einer Grösse von 74 bis 140 µm und 5 bis 10 % Teilchen mit einer
Grösse von 140 bis 350/um enthielt, Die dabei erhaltenen kugelförmigen Granulatstabilisatoren
wurden entsprechend den Verfahren gemäss Beispiel 1 getestet. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle IV aufgeführt.
-
Zum Vergleich-wurde das als Füllstoff gewählte Calciumcarbonat nicht
vorhergehend in das TBLSS eingemischt, sondern es wurde eingemischt, wenn. das TBLSS
zu dem Harz zugegeben wurde (Probe Nr. 3-A). Auch bei diesem Vergleichsversuch wurden
die Untersuchungen in gleicher Weise ausgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse sind
in Tabelle IV enthalten.
-
Aus den in Tabelle IV aufgeführten Ergebnissen ist leicht ersichtlich,
dass kugelförmige Teilchen aus homogenen
Gemischen eines mehrbasischen
Schwefel säure/Fettsäure-Bleisalzes mit verschiedenen anorganischen Falls stoffen
einen zur Handhabung geeigneten Ruhewinkel, eine bessere Dispergierbarkeit als die
lediglich aus TBLSS aufgebauten kugelförmigen Teilchen und eine gute thermische
Stabilität zeigen, selbst wenn die in das Harz einverleibte Menge an TBLSS gering
ist. Diese Vorteile werden noch deutlicher, wenn die Testergebnisse mit den Produkten
gemäss der Erfindung mit den Testergebnissen des Vergleichsproduktes verglichen
werden.
-
Tabelle IV robe Nr. Füllstoff Menge des Thermische Dispergier- Transpa-
Ruhe-Füllstoffes Stabilität barkeit renz winkel (%) (Minuten) (Anzahl weis- (°)
ser Flecken) 3-1 Leichtes Calciumcarbonat 25 230 0 # 28,0 3-2 Schweres Calciumcarbonat
5 240 0 # 29,5 3-3 ebenso 10 240 0 29,0 # 3-4 ebenso 20 240 0 27,0 # 3-5 ebenso
30 200 0 27,0 # 3-6 ebenso 50 140 0 27,0 3-7 ebenso 70 80 0 # 26,0 3-8 Wasserfreies
Calciumsulfat 20 230 0 # 28,0 3-9 Gips-Hemihydrat 20 240 0 # 28,0 3-10 Wasserfreies
Calciumsulfat 20 240 0 # 28,0 3-11 Calciumsilicat 20 240 0 # 28,0 3-12 Magnesiumcarbonat
20 220 0 # 28,0 3-13 Basisches Magnesiumcarbonat 20 220 0 # 28,0 3-14 Strontiumcarbonat
20 220 0 # 28,0 3-15 Bariumcarbonat 20 230 0 # 28,0 3-16 Bariumsulfat 20 220 0 #
28,0 3-17 Calciumphosphit 22 240 0 # 28,0 3-18 Calciumphosphat 20 240 0 28,0 # 3-19
Calciumaluminat 20 220 0 # 29,0 #
Tabelle IV (Fortsetzung) Probe
Nr. Füllstoff Menge des Thermische Dispergier- Transpa- Ruhe-Füllstoffes Stabilität
barkeit renz winkel (%) (Minuten) (Anzahl weis- (°) ser Flecken) 3-20 CASH 10 240
0 # 27,0 3-21 CASH 20 240 0 # 26,0 3-22 CASH 25 240 0 # 26,0 3-23 CASH 30 220 0
# 25,0 3-24 CASH 40 200 0 # 24,0 3-A Schweres Calciumcarbonat 30 180 zahlreiche
# -
Um noch klarer den durch homogenes und inniges vorhergehendes
Vermischen von TBLSS mit. dem Füllstoff vom Erdalkalityp erzielten Effekts zu zeigen,
wurde die Menge des herausgelösten Bleis bestimmt, wenn ein Formgegenstand aus einer
Harzmasse, der den koraförmigen Stabilisator gemäss der Erfindung enthält, in Wasser
eingetaucht wurde, wozu das nachfolgend beschriebene Verfähren angewandt wurde.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle V enthalten.
-
Der durch homogenes und inniges Vermischen von schweren Calciumcarbonat
mit der TBLSS-Aufs c hlämmung und Sprühtrocknung und Granulierung des Gemisches
in der Sprühtrocknungsvorrichtung erhaltene kornförmige Stabilisator (Probe Nr.
3-4) wurde als Probe gewählt.
-
Die Menge des herausgelösten Bleis wurde nach dem folgenden Verfahren
bestimmt.
-
(13) Menge an herausgelöster Bleikomponente: Der Test wurde nach dem
Standardverfahren zur Bestimmung des herausgelösten Bleis aus einem aus Vinylchlorid
bestehenden Stadtleitungswasserohr durchgeführt.
-
Ein Testbogen wurde aus einer steifen Masse hergestellt.
-
Hierzu wurden 3 Gew.teile der Stabilisatorprobe zu 100 Gew.teilen
eines Vinylchloridbarzes (Viniclon 4000Ibi der Mitsui Toatsu E.K.) zugesetzt und
das Gemisch ausreichend zur Bildung eines homogenen Gemisches vermischt.
-
Das Gemisch wurde bei 1600 C während 5 Minuten unter Anwendung der
bei "thermischer Stabilität" in Beispiel 1
beschriebenen Knetwalzen
verknetet und ein Bogen mit einer Stärke von 0,4 bis 0,5 mm wurde erhalten. Dann
wurden drei der in dieser Weise hergestellten Bögen aufeinander gestapelt und bei
170 + 20 C unter 100 kg/cm2 während 7 Minuten zur Bildung eines steifen Bogens mit
einer Stärke von etwa 1 mm gepresst.
-
Der Bogen wurde in quadratische Probe stücke mit einer Grösse von
8 cm X 8 cm geschnitten und die an den Oberflächen der Probe stücke anhaftenden
Substanzen wurden unter Anwendung von trockener Baumwollgaze abgemischt und die
Probe stücke wurden während 5 Minuten in einem bei 100 + 30 C gehaltenen Thermostattank
erhitzt. Die aufgeweichten Probe stücke wurden auf ein Hartglasrohr mit einem Durchmesser
von etwa 30 mm (graduierter Zylinder mit 100 ml Inhalt) zur Bildung eines zylindrischen
Formgegenstandes gewickelt.
-
Die Extraktion der Bleikomponente wurde in folgender Weise durchgeführt.
-
Entionisiertes Wasser wurde destilliert und kondensiert und eine
handelsübliche Chlorlösung wurde so zugegeben, dass die wirksame Chlorkonzentration
etwa 2 ppl betrug. Dann wurde der pH-Wert auf 7 + 0,05 unter Anwendung von -Natriumcarbonat.
eingestellt. Die dabei erhaltene Lösung wurde als Extraktionslösungsmittel verwendet.
Der vorstehende Formgegenstand wurde mit Leitungswasser (Stadtleistungswasser in
einer Menge von etwa 2 1/min) während 30 Minuten gewaschen und mit dem vorstehend
aufgeführten Extraktionslösungsmittel gespült. Getrennt wurde ein verstopfter Zylinder
aus Hartglas zur Extraktion,
der einen Innendurchmesser von 60
mm und eine Höhe von 150 mm hatte, mit 246 ml des Extraktionslösungsmittels gefüllt
und der Formgegenstand in den Zylinder eingebracht.
-
Der Zylinder wurde verschlossen und 24 Stunden in einem bei 25 + 10
C gehaltenen Thermostattank stehengelassen.
-
Nach der vorstehenden Extraktionsbehandlung wurde der Pb-Gehalt im
Extraktionslösungsmittel nach dem bekannten Dithizon-Verfahrens bestimmt. Die Pb-Konzentration
in dem Extraktionslösungsmittel ist in Einheiten von ppm angegeben.
-
Zum Vergleich wurde das Produkt worin Oalciumcarbonat nicht einverleibt
worden war (Probe Nr. 3-B), welches dem kornförmigen TBLSS-Stabilisator (Probe Nr.
1-1) nach Beispiel 1 entsprach, und das durch Einverleibung von Calciuncarbonat
bei der Stufe der Zugabe des vorstehenden TELSS-Nr. 1-1 zu dem PVC-Harz ohne vorhergehende
Zumischung des Calciumcarbonats (Probe Nr. 3-C) in gleicher Weise nach dem vorstehenden
Verfahren getestet. Diee erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle V aufgeführt.
-
Tabelle V Stabilisator Menge an korn- Theoretische Menge an heraus-Probe
Nr. förmigem Stabi- Menge an TBL gelöstem Blei lisator (PHR) in PVC (PHR) (ppm)
3-5 5 3.5 0,026 3-A 5 5 0,080 3-B 3,5 3,5 0,055 3-C 5 3,5 0,050
Aus
den vorstehenden Testergebnissen ist leicht ersichtlich, dass, falls Calciumcarbonat
innig vorhergehend mit TBLSS vermischt wird, die Herauslösung von Blei aus dem erhaltenen
Formgegenstand wirksam gesteuert werden kann. Es ist aus den Werten der Tabelle
V er sichtlich, dass, falls Calciumcarbonat nicht vorhergehend mit BBSS vermischt
wird, sondern es einverleibt wird, wenn das TBLSS zu dem PVC-Harz zugesetzt wird,
der Effekt zur Bekämpfung der Herauslösung der Bleikomponente kaum verbessert wird,
wozu auf die Ergebnisse von Probe Nr. 3-B verwiesen wird. Der Grund für diese Erscheinung
ist nicht vollständig klar, jedoch wird angenommen, dass, wie vorstehend ausgeführt,
der im homogen zugemischten Zustand einverleibte Füllstoff vom Erdalkalityp als
festes Dispersionsmedium wirkt und eine Funktion zur feinen Zerteilung und Dispergierung
der UBBSS-Teilchen in dem chlorhaltigen Polymeren ausübt. Deshalb wird angenommen,
dass das TBLSS in dem chlorhaltigen Polymeren in einem hochfeinverteilten Zustand
dispergiert ist, die absolute Menge des an der Oberfläche des geformten Gegenstandes
ausgesetzten TBLSS verringert ist und die Menge des herausgelösten Bleis dementsprechend
verringert ist. Die aus einem Formgegenstand aus einem chlorhaltigen Polymeren,
worin das TBLSS einverleibt wurde, herausgelöste Bleikomponente dürfte das bei der
Formungsstufe gebildete Bleichlorid sein. Es wird angenommen, dass der innig in
das TBLSS eingemischte und einverleibte Füllstoff vom Erdalkalityp eine Funktion
der Zersetzung dieses Bleichlorids in unlösliche Substanzen ausübt und keine Punktion
zur Herauslösung des Bleichlorids.