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Anordnung zum Transport von zwei Filmbändern
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durch eine Durchlauf-Kontakt-Kopiermaschine Die Erfindung betrifft
eine Anordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei einer bekannten Anordnu38 dieser Art bestehen die Bremsvorrichtungen
für die Abwickelteller aus/einer Reibungsbremse, die Spanneinrichtungen aus federbelasteten
Spannrollen und die Antriebe für die Aufwickelteller aus Motoren, die im wesentlichen
ein konstantes Drehmoment liefern.
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Auf dem Filmweg sind eine für beide Filmbänder gemeinsame Vorwickelzahnrolle
und eine ebenfalls beiden Fflmbändern gemeinsame Nachwickelzahnrolle vorgesehen,
zwischen Koplerspalt und Nachwickelzahnrolle ist eine Ausgleichschlelfe vorgesehen,
in der der Film ungespannt verläuft (Fernseh- und Kfno-Technik, 34 (1980) Nr. 2,
S. 60 und 61). Bei dieser bekannten Anordnung ist es wegen der Ausgleichschleife
unerläßlich, daß bei eingelegtem Film die Andruckeinrichtung, bei der es sich bei
der bekannten Anordnung um eine Gunnirolle handelt, beide F11mbänder zuverlässig
an die Zahntrommel drückt, weil diese sonst von der
Zahntrommel
abgleiten würden.
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Beim Kopieren von Filmbändern tritt häufig die Aufgabe auf, nur Teile
des zu kopierenden Filmbandes zu kopieren, diese Arbeitsweise wird wegen der früher
zur Markierung der zu kopierenden Stellen verwendeten Klammern als "Klammerkopieren"
bezeichnet . Bei dieser Arbeitsweise muß bei der bekannten Anordnung der Rohfilm
aus dem Transportweg herausgenommen werden, das zu kopierende Filmband läßt man
dann vorlaufen, und anschließend muß der Rohfllm erneut eingelegt werden, wobei
natUrlich darauf geachtet werden muß, daß eine erneute Belichtung bereits früher
belichteter Teile des Rohfilms verhindert wird. Da diese Arbeiten im Dunklen ausgeführt
werden müssen, ist diese Arbeitsweise sehr umständlich und zeitaufwendig. Ein vergleichbares
Problem tritt auf, wenn von einem kurzen zu kopierenden Filmband mehrere Kopien
anzufertigen sind. Bei der bekannten Anordnung muß, ebenso wie beim Klammerkopieren,
der Rohfflm ausgelegt werden, anschließend muß aber auch das zu kopierende Flimband
ausgelegt werden, zurückgewickelt werden und erneut eingelegt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Anordnung der genannten
Art verfügbar zu machen, bei der es ohne Auslegen und erneutes Einlegen eines oder
beider Filmbänder möglich ist, jedes Filmband unabhängig vom anderen zu transportieren.
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Erfindungsgemeß wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichenteil des
Anspruchs 1 aufgeftihrten Maßnahmen gelöst.
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Bei einer solchen Anordnung stehen beide Filmbänder immer unter einer
kontrollierten mechanischen Spannung und sind je nach Stellung der Andruckeinrichtung
gemeinsam, wie bei der bekannten Anordnung, aber auch unabhängig voneinander zu
transportieren. Ein Rückwartstransport, also entgegen der für den normalen Kopierbetrieb
vorgesehenen Laufrichtung, ist ebenfalls bei der erff ndungsge«ßen Anordnung erstmals
möglich, da an den Abwickeltellern Motoren sitzen. Ein unabhängiger RUckwärtstransport
des Roh ff lSbandes erlaubt es beispielsweise, den Rohfili
nach
erfolgter Belichtung auf den Abwickelteller zurückzuwickeln, was beispielsweise
dann interessant ist, wenn dort nicht eine offene Filmspule, sondern eine lichtdichte
Kassette angeordnet ist, die dann nur abgenommen und zur Entwicklungsmaschine gebracht
zu werden braucht, ohne daß zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich sind.
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Spezielle Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
2 und 3.
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Die Erfindung soll anhand der Zeichnung näher erläutert werden, in
der schematisch eine Kopiermaschine mit einer erfindungsgemäßen Transportanordnung
dargestellt ist.
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Die in er Zeichnung dargestellte Kopiermaschine weist eine Lichtquelle
11, ein Lichtsteuergerät 12 und einen Kopierkopf 13 auf, an den sich eine Platte
14 anschließt, die die Transportanordnung trägt. Oberhalb der Platte 14 ist ein
Abwickelteller 15 für das zu kopierende Filmband 16 und ein Abwickelteller 17 für
das Rohfilmband 18 vorgesehen und unterhalb der Platte 14 sind ein Aufwickelteller
19 für das zu kopierende Filmband 16 sowie ein Aufwickelteller 20 für das'Rohfilmband
18 vorgesehen. Statt Ab- und Aufwickeltellern können auch andere Ab- und Aufwickeleinrichtungen,
wie beispielsweise Ka:settenaufnahmen vorgesehen sein.
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Der Laufweg des zu kopierenden Filmbandes 16 verläuft über eine Filmzugwaage
21, eine Zahntrommel 22 am Kopierspalt 23 und eine zweite Film--cewünschtenfalls
fi zugwaage 24 zum Aufwickelteller 19, wo er/mt~einer~ndruckrolle 25 angedrückt
wird. Mit dem Abwickelteller 15 ist ein nicht dargestellter Antriebsmotor gekuppelt,
der unter Steuerung durch die erste Filmzugwaage 21 mit elektrischer Spannung versorgt
wird. Im normalen Kopierbetrieb wird der Motor des Abwickeltellers 15 derart mit
elektrischer Spannung versorgt, daß er versucht, den Abwickelteller 15 bremsend,
d.h. in Drehrichtung entgegengesetzt zum Ablauf des Filmbandes 16 anzutreiben.
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Je geringer die mechanische Filmspannung ist, umso höher ist die elektrische
Spannung. Bei der praktischen Ausführungsform der Erfindung sind der Motor des Abwickeltellers
15 und die Fllmzugwaage 21 derart ausgelegt,
daß die mechanische
Filmspannung etwa 400 Pond beträgt.
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Ebenso ist mit dem Aufwickelteller 19 ein Antriebsmotor gekuppelt,
der unter Steuerung über die Filmzugwaage 24 mit elektrischer Spannung versorgt
wird. Der Motor des Aufwickeltellers 19 wird jedoch derart mit Spannung versorgt,
daß er den Aufwickelteller 19 in Laufrichtung des Films antreibt, so daß der Film
aufgewickelt wird.Der Motor des Aufwickeltellers 19 und die Filmzugwaage 24 sind
derart aufeinander abgestimmt, daß im Filmband 16 eine mechanische Spannung von
etwa 300 Pond hervorgerufen wird. Mit der Differenz von 100 Pond liegt eine Seite
eines Perforationslochs jeweils am Transportzahn der Zahntrommel 22 an.
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In der dargestellten Betriebsstellung verläuft der Weg des Rohfilmbandes
18 von der Abwickeltrommel 17 über eine Filmzugwaage 26, zwei Umlenkrollen 27 und
28 im Abstand am Kopierspalt 23 vorbei über eine Umlenkrolle 29 und eine vierte
Filmzugwaage 30 zum Aufwickelteller 20, an -gewünschtenfalls den er/mit einer Andruckrolle
31 angedrückt wird. Der Abwickelteller 17 ist mit einem nicht dargestellten Antriebsmotor
gekuppelt, der in der gleichen Weise mit Spannung versorgt wird wie der Motor des
Abwickeltellers 15, nur über die Filmzugwaage 26; ebenso ist der Aufwickelteller
20 mit einem Motor gekuppelt, der in der gleichen Weise mit Spannung versorgt wird
wie der Motor des Aufwickeltellers 19, nur über die Filmzugwaage 30. Eine Umlenkrolle
im Laufweg des Rohfilmbandes 18, im dargestellten Ausführungsbeispiel die Umlenkrolle
27,ist mit einer Bremsvorrichtung versehen, deren Bremskraft so bemessen ist, daß
zu ihrer Überwindung eine mechanische Filmspannung von mehr als 100 Pond notwendig
ist, so daß trotz des Unterschiedes von 100 Pond zwischen der Filmspannung, die
vom Motor des Abwickeltellers 17 in Verbindung mit der Filmzugwaage 26 und dem Motor
des Aufwickeltellers 20 in Verbindung mit der Filmzugwaage 30 hervorgerufen wird,
der Film steht.
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Auf der dem Kopierspalt 23 abgewandten Seite des Rohfilmbandes 18
ist auf Höhe des Kopierspaltes 23 eine Andruckeinrichtung 32 angeordnet, in der
dargestellten Betriebsstellung im Abstand vom Rohfilmband 18.
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Diese Andruckeinrichtung weist einen Handgriff 33 und zwei Rollen
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auf, die sich über bzw. unter dem Kopierspalt 23 befinden. Diese
Andruckeinrichtung 32 kann auf den Kopierkopf 13 soweit zu geschoben werden, daß
die beiden Rollen 34 das Rohfilmband 18 oberhalb und unterhalb des Kopierspaltes
23, mit anderen Worten in normaler Laufrichtung des Filmbandes 18 vor und hinter
dem Kopierspalt 23, an die Zahntrommel 22 anlegen.
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Auf der gleichen Höhe wie die Umlenkrollen 28 und 29 sind zwei in
der dargestellten Betriebsstellung freie Umlenkrollen 35 und 36 angeordnet, deren
Zweck noch näher erläutert wird.
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Zum Kopieren mit der dargestellten Kopiermaschine werden die beiden
Filmbänder 16 und 18 in der dargestellten Weise eingelegt, wozu auch bei der zum
Einlegen des Rohfilms notwendigen Dunkelheit größenordnungsmäßig nur eine Minute
erforderlich ist, während bei der bekannten Filmtransporteinrichtung dazu etwa 15
Minuten benötigt werden, in beiden Fällen natürlich entsprechende Einarbeitung und
Obung vorausgesetzt. Anschließend wird die Andruckeinrichtung 32 auf den Kopierspalt
23 zu geschoben, so daß der Rohfilm 18 die Zahntrommel 22 in etwa der gleichen Weise
umschlingt wie das zu kopierende Filmband 16. Anschließend wird die Kopiermaschine
gestartet und in üblicher Weise kopiert.
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Wenn der Kopiervorgang nach kurzer Zeit unterbrochen werden soll,
beispielsweise bei dem einleitend erwähnten Klammerkopieren, wird die Kopiermaschine
(automatisch oder von Hand) abgeschaltet, dann wird die Andruckeinrichtung 32 vom
Kopierspalt 23 abgerückt, d.h. in die in der Zeichnung dargestellte STellung gebracht,
und anschließend wird das zu kopierende Filmband 16 allein vorwärts transportiert,
bis die nächste zu kopierende STelle am Kopierspalt 23 ankommt. Dann wird die Andruckeinrichtung
32 wieder auf das Kopierfenster 23 zu gefahren und die Kopiermaschine erneut in
Betrieb gesetzt und so fort.
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Prinzipiell der gleiche Vorgang läuft ab, wenn ein Teil des zu kopierenden
Filmbandes 16 mehrmals kopiert werden soll, nur daß nach Beendigung eines Kopiervorgangs
das Filmband 16 nicht vorwärts transportiert wird,
sondern zurückgefahren
wird. Da der Kopiermaschinenantrieb, der ja auf die Zahntrommel 22 wirkt, in der
Regel nicht für Rückwärtslauf eingerichtet ist, wird für den Rückwärtstransport
des zu kopierenden Filmbandes 16 dieses von der Zahntrommel 22 abgenommen und über
die beiden Umlenkrollen 35 und 36 im Abstand am Kopierfenster 23 vorbeigeführt,
und läuft dann bereits unter dem Einfluß der Differenz der vom Motor des Aufwickeltellers
15 in Verbindung mit der Filmzugwaage 21 erzeugten Spannung zur vom Motor des Aufwickeltellers
19 in Verbindung mit der Filmzugwaage 24 hervorgerufenen mechanischen Filmspannung
auf den Abwickelteller 15 zurUck. Für das Mehrfachkopieren von kurzen Spots reicht
die damit erzielte Rückwickelgeschwindigkeit völlig aus; wenn größere Teile des
zu kopierenden Films 16 zurückgerollt werden sollen, kann das zu kopierende Filmband
16 von der Filmzugwaage 21 abgenommen werden. Die Filmzugwaage 21 geht dann in ihre
Stellung für minimale Filmspannung, so daß der Antriebsmotor des Abwickeltellers
15 maximale Spannung erhält und der Antriebsmotor 19 unter Steuerung durch die Filmzugwaage
24 ein Bremsmoment erzeugt, das in diesem Falle nur 300 Pond beträgt, so daß ein
schneller Umwickelvorgang, jedoch mit geregelter Filmspannung, möglich ist.
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Auch der Rohfilm 18 kann in der dargestellten Betriebsstellung der
Andruckeinrichtung 32 auf den Aufwickelteller 18 zurückgewickelt werden, was dann
erwünscht sein kann, wenn dort eine sog. Tageslichtkassette, also eine lichtdichte
Kassette angeordnet ist, mit der er direkt zur Entwicklung gebracht werden kann,
indem einfach das Rohfilmband 18 von der Filmzugwaage 26 abgenommen wird, es läuft
dann auch in etwa frei von der gebremsten Rolle 27.
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Die erfindungsgemäße Anordnung erlaubt also einen völlig unabhängigen
Transport von zu kopierendem Filmband 16 oder Rohfilmband 18, was bisher bei Durchlauf-Kopiermaschinen
nicht möglich war.