DE3026008C2 - Verfahren zum Befeuern von hochbelasteten Kesseln mit Kohlenstaub - Google Patents
Verfahren zum Befeuern von hochbelasteten Kesseln mit KohlenstaubInfo
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- F23C—METHODS OR APPARATUS FOR COMBUSTION USING FLUID FUEL OR SOLID FUEL SUSPENDED IN A CARRIER GAS OR AIR
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Description
40
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befeuern hochbelasteter, einen Feuerraum und mindestens einen
in diesen mündenden Brenner umfassender Kessel mit Kohlenstaub, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Unter hochbelasteten Kesseln sollen solche verstanden werden, bei denen die Verbrennung mit einer
Feuerraumbelastung von mindestens 1,5 · 106 Kcal/
mVh erfolgt. Bei solchen Kesseln tritt ganz allgemein die Schwierigkeit auf, beim Verfeuern von Kohlenstaub
saubere Heizflächen sowie einen trockenen staubför nigen Ascheabzug zu erreichen, weil die Flammtemperatur oberhalb der Ascheschmelztemperatur liegt
Dieses Ziel wird gegenwärtig beispielsweise bei mit
Braunkohlenstaub befeuerten Kraftwerkskesseln, bei denen man die fühlbare Wärme der Asche in den
Rauchgaszügen noch mit ausnützen will, näherungsweise dadurch erreicht, daß der Feuerraum derart
überdimensioniert wird, daß die brennenden Kohlenstaubteilchen vor Erreichen der Wände des Feuerraums
nicht nur ausgebrannt, sondern auch soweit abgekühlt sind, daß ihre Temperatur hinreichend weit unter die des
Ascheschmelzpunktes gesunken ist. Dem überdimensionierten Feuerraum entspricht eine geringere Feuerraumbelastung, deren Werte üblicherweise bei 200 000
bis 300 000 Kcal/mVh liegen. Bei solchen großen Kraftwerkskesseln, bei denen die Kapitalkosten klein
sind gegenüber den Brennstoffkosten, spielt die
Überdimensionierung des Feuerraumes keine Rolle.
Dies ist jedoch anders bei Kleinkesseln wie Zentral-Heizungs- und Dreizugkesseln, bei denen der Investitionswert der Gesamtanlage von der Größenordnung der
jährlichen Brennstoffkosten ist Diese Kessel werden zu über 90% mit öl oder Gas befeuert Sie sind durch
geringe Bauabmessungen und eine entsprechend hohe Feuerraumbelastung bis herauf zu 10* Kcal/mVh und
mehr gekennzeichnet
Solche Kessel werden an ihrer unteren iLeistungsgrenze üblicherweise durch Ein- und Ausschalten
geregelt Aus diesem Grunde kann hier eine Kohlenstaubfeuerung nur dann verwendet werden, wenn es
unter keinen Umständen zur Bildung flüssiger oder klebriger Schlacke kommt, weil diese bei jedem
Abstellen erstarren und die mit ihr in Berührung kommenden Flächen und Rohrquerschnitte sehr schnell
zusetzen würde. Andererseits kann die bei Kraftwerkskesseln gewählte Lösung, nämlich eine Überdimensionierung des Feuerraumes und damit des gesamten
Kessels beispielsweise bei Zentralheizungskesseln gerade nicht angewendet werden, weil diese Kesse! dann
nicht mehr in die vorhandenen Heizungskeller eingebracht werden könnten.
Aus der DE-OS 25 27 618 ist nun bereits ein Verfahren zur Verbrennung von Kohlenstaub bekannt
bei dem trotz hoher Feuerraumbel&siungen von mehr
als 2 · 106 Kcal/mVh sich ein trockener Ascheabzug
ergibt so daß sein Einsatz zur Befeuerung von Zentralheizungsanlagen mit »Ein/Ausbetrieb« möglich
ist Dies Verfahren besteht darin, daß der Kohlenstaub in einer Atmosphäre eingeführt wird, in der ein
Überdruck gegenüber dem zu befeuernden Raum von wenigstens 20 mm Wassersäule bezogen auf eine
Wärmeleistung von 250 Mcal/h herrscht ein 02-GehaIt unter 10%, bevorzugt unter 5% vorhanden ist und die
Temperatur derart hoch liegt daß der Kohlenstaub mit einer Geschwindigkeit von wenigstens 10000C pro see
bis auf eine um wenigstens 1000C bis 1500C über seiner
Zündtemperatur liegende Tempe.arur aufgeheizt wird.
Zusätzlich wird der aufgeheizte Kohlenstaub mit einem vorwiegend Verbrennungsluft enthaltenden Gasgemisch zum Zwecke der Einleitung der Verbrennung
vermischt, der brennende Flammenstrahl nach Verbrennung von wenigstens 30%, bevorzugt 50% des
Heizwertumsatzes durch Umsetzung des Überdruckes in Geschwindigkeit beschleunigt und der noch brennende beschleunigte Flammenstrahl injektorartig in eine
Gasatmosphäre eingeblasen, deren Temperatur unterhalb der Ascheschmelztemperatur des Kohlenstaubes
liegt Zwar ist es mit diesem Verfahren gelungen, saubere Heizflächen zu erzielen, der Gebläseaufwand
hierzu ist jedoch erheblich.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das gleiche Ziel mit anderen, einfacheren Mitteln und
geringerem Gebläseaufwand zu erreichen, so daß Heizkessel mit geringen Bauabmessungen und entsprechend hoher Feuerraumbelastung mit Kohlenstaub
befeuert werden können und dennoch saubere Heizflächen und ein trockener Ascheabzug erzielt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Brennstoff ein Gemisch aus 75 bis 85%
Braunkohlenstaub und 25 bis 15% Anthrazitstaub verwendet wird und daß die Durchtrittsgeschwindigkeit
der Gase und/oder Brennstoffteilchen in der Brennermündung, bezogen auf den freien Querschnitt derselben,
mindestens 12 m/s beträgt. Es hat sich gezeigt, daß beim
Befeuern eines Kessels nach dem erfindungsgemäQen
Verfahren auch nach einem längeren Betrieb des Kessels die Heizflächen nicht nur frei von Schlacke,
sondern auch praktisch staubfrei sind und somit die gesamte anfallende Asche trocken abgezogen werden
kann. Dieses Ergebnis beruht mindestens zum Teil auf der Eigenschaft des verwendeten Brennstoffes, der bei
der gewählten Feuerraumbelastung von mindestens 1,5 · 106 Kcal/mVh eine extrem feine und oberflächenaktive Asche bildet Das hat zur Folge, daß der
Aschestaub nach Jer Verbrennung sich zu größeren Sekundärpartikein agglomeriert, deren Oberflächenaktivität sogar noch ausreicht, Staub von den Wänden des
Feuerraums einzubinden und abzutransportieren.
Die Ursache für die Bildung der extrem feinen und oberflächenaktiven Asche unter den erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Bedingungen wird darin vermutet, daß bei der Bildung der Aschepartikel eine gewisse kritische
Aufheizgeschwindigkeit der Kohlenstaubteilchen Oberschritten wird, so daß der dabei entstehende Dampfdruck der flüchtigen Komponenten in den Kohlenstaub-
teilchen keine Zeit mehr hat, aus dem Koks- und Ascheskeiett herauszudiffundieren. Vielmehr reißt der
entstehende Dampfdruck der flüchtigen Komponenten die genannten Strukturen mit großer Gewalt auseinander, wodurch sich vermutlich zerrissene, kristallähnliche
Reststrukturen bilden, die an den Fiiikanten noch freie
Valenzen aufweisen, mit denen sich solche Primärpartikel zu größeren, relativ stabilen Sekundärpartikeln
agglomerieren können. Diese Vermutung wird dadurch gestützt, daß die derart erzeugte Asche eine wesentlich
höhere Absorptionskraft etwa für SO2 oder SO3 hat, als
dies bisher bekannt war. So wurden für diese Gase Absorptionswerte von 60 bis 70% festgestellt Dieser
Wert liegt fast doppelt so hoch wie bei Asche aus langsamer erwärmten Kohlenstaubteilchen.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß besonders
gute Ergebnisse erhalten wurden, wenn die Verbrennung bei einer noch höheren Feuerraumbelasiung von
ca. 2 · 10* bis 4 · 10« Kcal/m3/h erfolgte.
Das Einblasen der Flammengase in den Feuerraum mit einer Gescnwindigkeit von mindestens 12 m/s und
vorzugsweise 20 bis 30 m/s bewirkt, daß die durch die Agglomeration der Ascheteilchen entstandenen Sekundärpartikel mit Sicherheit fortgeblasen werden. Bei
heute bisher üblichen Heizungsbrennern liegt die Geschwindigkeit entsprechend der oben gegebenen
Definition bei höchstens 5 bis 10 m/s.
Der Braunkohlenstaub sollte zweckmäßigerweise eine Korngröße unter 0,5 mm, bevorzugt unter 03 mm
aufweisen mit einer bei handelsüblichem Braunkohlenstaub, beispielsweise solchem aus westdeutschen Braunkohlevorkommen, üblichen Korngrößenverteilung. Bei
dem Anthrazitstaub sollten 901Vo eine Korngröße unter 20μπι, bevorzugt unter 10 μηι aufweisen, wobei der
Korngrößenschwerpunkt der Korngrößenverteilung vorzugsweise zwischen 5 und 10 μ liegt. Besonders
bevorzugt wird frisch gemahlener Anthrazit
Die günstigsten Verhältnisse ergeben sich bei 80% Braunkohle und 20% Anthrazit, wobei diese Komponenten gründlich vermischt werden müssen. Vorzugs-
weise wird das Brennstoffgemisch unter Aufbringung von örtlichem Druck- und Schubspannungen durchgeknetet, bis das Gemisch ein fettig schwarzes Aussehen
erreicht und dann die bemerkenswerte Eigenschaft hat, daß es sich praktisch ohne Staubentwicklung fluidisieren
und in dieser Form transportieren, umfüllen und dosieren läßt. Das Kohlenstaubgemisch ist derart
oberflächenaktiv, daß es ivi einem Lagertank aus der
über seiner Oberfläche befindlichen Luft den Sauerstoff in kurzer Zeit bis auf weniger als 0,1 % absorbiert und
über sich eine inerte Atmosphäre aus Stickstoff und etwas Kohlensäure erzeugt Es handelt sich also um
einen sich selbst inertisierenden Brennstoff, der beim Lagern in Tanks sehr schwer entflammbar ist Dies ist
für die Sicherheitsbestimmungen bei der Handhabung dieses Brennstoffes von großer Bedeutung.
In der beschriebenen Weise bilden sich aus Braunkohle und Anthrazit Agglomerate, bei denen die größeren
Braunkohleteile sich mit einer oder mehreren Schichten feinerer Anthrazitteile überziehen. Vermutlich beruhe
die inertisierende Wirkung hierauf.
Der Anthrazitanteil soll nicht nennenswert feiner sein als angegeben, weil es dann aus bisher noch nicht
geklärten Gründen u. U. wieder zu Verunreinigungen im Feuerraum kommen kann. Möglicherweise üben die
harten Anthrazitpartikel an den Wänden des Fouerraumes eine leicht schleifende Wirkung aus, die bei zu
feinen Anthrazitpartikeln nur gering ist oder entfällt. Der Anthrazit sollte zweckmäßigen^:".-.^ auch nicht
gröber sein als vorstehend angegeben, weil dann der darin befindliche Feinanteil nicht mehr ausreicht, um die
Oberfläche der Braunkohlekörner abzudecken. Der Anthrazitanteil darf auch nicht höher sein als angegeben, weil bereits bei 30 bis 35% Anthrazit wieder
flüssige Schlacke auftritt Bei 40 bis 50% Anthrazit tritt voller Schlackefluß ein. Geringerer AnthraEitanteil
führt ebenfalls zu schlechteren Ergebnissen, da die genannte staubfreie Fluidisierung des Brennstoffes nicht
mehr möglich ist und die entstehende Asche andere Eigenschaften besitzt
Sollten die zur Verwendung bestimmten Braunkohlestaubsorten organische Fasern enthalten, welche die
Bildung der genannten Agglomerate stören, so ist es erforderlich, diese Fasern vor der Mischung mit dem
Anthrazit abzutrennen.
Wie bereits oben angedeutet wurde, wird durch die hohe Strahlgeschwindigkeit des Brenners die Asche im
Feuerraum in Bewegung gehalten. Wegen des Abklingens der Geschwindigkeit mit der Länge des Strahles ist
es zweckmäßig, die Strahlgeschwindigkeiten des Brenners bei längeren Feuerungsräumen größer als den
angegebenen Mindestwert zu wählen, während sie bei kleineren Feuerräumen ggf. auch kleiner sein darf. Der
angegebene Mindestwert von 12 m/s eignet sich besonders für jine Länge des Feuerraumes von ca.
1,5 m, die für einen größeren Zentralheizungskessel typisch ist. Die Geschwindigkeit wird bei abweichenden
Feuerraumlängen mindestens mit der Wurzel aus der Feuerraumlänge, bevorzugt proportional zur Feuerraumlänge variiert.
Dabei ist davon auszugehen, daß die Feuerräume von Zentralhchungs- und Dreizugkesseln wesentlich horizontal liegen.
Bei stehenden Kesseln genügt eine Geschwindigkeit
in der Brennermündung von 12 bis 15 m/s, um im Bereich der abwärtsfeuernden Brenner die durch die
Rückströmung am Brennerrand häufig verursachten Staubablagerungen -.n den Kesselwänden nicht erst
entstehen zu lassen.
Die angegebene Strahlgeschwindigkeit des Brenners ist auch aus einem weiteren Grunde wesentlich. Bei den
genannten hohen Feuerraumbelastungen liegt die Flammtemperatur erheblich über dem Ascheschmelzpunkt. Die entstehenden Aschtpartikel würden bei einer
zu langen Verweilzeit in der Flamme letztlich dann doch schmelzen und möglicherweise zu größeren Teilchen
zusammensintern, die sich dann an den Kesselwänden niederschlagen. Durch die hohe Flammgeschwindigkeit
wirkt die Flamme jedoch im Gasinhalt des Kessels in bekannter Weise als Injektor und mischt sich so schnell
mit bereits abgekühlten Gasen im Feuerraum, daß es nicht oder nicht nennenswert zur Bildung von
geschmolzenem oder gesinterten Ascheteilchen kommt. Die folgende Beschreibung erläutert die Erfindung
anhand von in den Zeichnungen dargestellten Vorrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Es zeigt
F i g. I einen die Mittelachse des Feuerraumes enthaltenden schematischen Schnitt durch eine erste
Ausführungsform einer Feuerungseinrichtung,
F i g. 2 einen der F i g. 1 entsprechenden Schnitt durch eine zweite Ausführungsform der Feuerungseinrichtung
und
Fig.3 eine schematische Darstellung eines Kessels unter Verwendung einer Feuerungseinrichtung gemäß
F i g. ! in einem dieser Figur entsprechenden Schnitt.
In F i g. I erkennt man einen Feuerraum in Form eines
Flammrohres 10 mit einem zylindrischen Mantel 12 und nach außen gewölbten Stirnwänden 14 und 16. Der
Mantel 12 sowie die Stirnwände 14 und 16 sind wassergekühlt.
In der in F i g. 1 rechten Stirnwand 16 ist oberhalb der
Flammrohrachse 18 die Mündung 20 eines in der F i g. 3 noch näher beschriebenen Brenners angeordnet. Durch
die Mündung 20 wird Kohlenstaub in das Flammrohr 10 eingeblasen und unter Bildung einer Flamme 22 %>
verbrannt. Wie man in der Figur erkennt, ist die Brennermündung 20 so ausgerichtet, daß die Achse 24
der Brennermündung im wesentlichen diagonal durch das Flammrohr 10 zum unteren Ende der gegenüberliegenden
Stirnwand 14 hingerichtet ist. Nahe dem unteren Ende der Stirnwand 14 liegen Eintrittsöffnungen 26 von
Rauchgaszügen 28, die entsprechend dem Staubgehalt der Verbrennungsgase nicht, wie üblich im oberen
Bereich des Feuerraumes sondern am Boden desselben ansetzen, um den Ascheabzug zu ermöglichen. Man
erkennt, daß die Flamme 22 in Richtung auf die Eintrittsöffnungen 26 der Rauchgaszüge 28 gerichtet ist.
Auf diese Weise wird der Hauptanteil der staubförmigen Asche in Richtung der Eintrittsöffnungen 26 der
Rauchgaszüge 28 geblasen.
Durch den Impuls der Flamme 22 bildet sich eine obere und eine untere Gasrezirkulation, die durch Pfeile
30 bzw. 32 angedeutet sind. Die untere Gasrezirkulation 32 kann insofern gefährlich sein, als sich in dem mit A
bezeichneten Bereich am unteren Ende der Stirnwand 16 durch Fliehkraftwirkung Asche ausschleudern kann,
die dann in dem bezeichneten Bereich A liegen bleibt und auf die Dauer doch verkmsten würde. Um dem
entgegenzuwirken, ist an dieser Stelle eine Blasdüse 34 angeordnet, durch die im wesentlichen parallel zum
unteren Boden des Flammrohres 10 Luft oder auch Abgase eingeblasen werden, so daß eventuell im
Bereich A ausfallender Aschestaub in Richtung auf die Eintrittsöffnungen 26 der Rauchgaszüge 28 geblasen
wird.
Die durch die Blasdüse 34 eingeblasene Luft- bzw. Abgasmenge soll zwischen 10 und 50% der Brennerluftmenge
liegen, bevorzugt bei 20 bis 30%. Die Einblasgeschwindigkeit soll bei einer Feuerraümlänge
von ca. 1,5 m wenigstens 25 m/s bevorzugt 30 bis 40 m/s
betragen. Bei diesen Gasmengen und -geschwindtgkeiten reicht die Wirkung der Blasdüse 34 aus, um bei einer
Feuerraumlänge von 1,5 m Ascheablagerungen am Boden des Feuerraumes, insbesondere im Bereich A zu
vermeiden.
Die Ausführungsform gemäß F i g. 2 unterscheidet sich von der vorstehend beschriebenen Ausführungsform dadurch, daß die Eintrittsöffnungen 26 der
Rauchgaszüge 28 an dem brennerseitigen Ende des Rammrohres 10 angeordnet sind. Die Brennermündung
ist so angeordnet, daß ihre Achse 24 und damit auch die entstehende Flamme 22 im wesentlichen parallel zur
Flammrohrachse 18 gerichtet ist. Die Flamme 22 erzeugt in diesem Falle eine Rezirkulation, welche durch
die Pfeile 36 angedeutet ist. Bei dieser Rezirkulation besteht die Gefahr einer Staubausschleuderung in dem
mit B bezeichneten Bereich. Daher ist die Blasdüse in diesem Falle an der der Brennermüdnung 20 gegenüberliegenden
Stirnwand 14 angeordnet, so daß das durch die Blasdüse 34 eintretende Gas den eventuell
ausfallenden Staub in Richtung auf die Eintrittsöffnungen 26 der Rauchgaszüge 28 bläst.
Fig.3 zeigt einen kompletten Kessel mit einer Fetiemngseinrichtung gemäß Fig. 1. Gleiche Teile sind
mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Der allgemein mit 38 bezeichnete Kessel ist als Warmwasserkessel für Heizungszwecke dargestellt mit
einem Wassereinlaß 40 und einem Wasserauslaß 42.
Die an dem Boden des Feuerraumes 10 (der einen kreisförmigen oder rechteckigen Querschnitt besitzen
kann) ansetzenden Rauchgaszüge umfassen jeweils Rauchgasrohre 44 und 46, die durch einen U-Krümmer
48 miteinander verbunden sind. Es besteht das Problem, die zahlreichen Rauchgasrohre 46 der verschiedenen
Rauchgaszüge zu einem gemeinsamen Abgasrohr derart zusammenzufassen, daß es nirgendwo zu toten
Ecken und Ablagerungen von Staub kommt.
Dies wird bei der hier beschriebenen besonders bevorzugten Ausführungsform dadurch erreicht, daß
man die Rauchgasrohre 46 nebeneinander anordnet und sie tangential in ein senkrecht zu ihnen gerichtetes
horizontales Sammelrohr 50 einmünden läßt. Das Sammelrohr 50 ist auf seiner einen Stirnseite geschlossen,
während an seiner anderen Stirnseite ein Abgasrohr 52 ansetzt Der Durchmesser des Sammelrohres 50
ist etwa doppelt so groß wie der Durchmesser des Abgasrohres 52, bevorzugt mindestens jedoch 100 mm
größer als der Durchmesser des Abgasrohres 52. Das Abgasrohr 52 ragt maximal um eine seinem Durchmesser
entsprechende Länge in das Sammelrohr 50 hinein. Beim tangentialen Einströmen der ascheführenden
Rauchgase in das Sammelrohr 50 entsteht eine Zyklonwirkung, die um so stärker ist, als die Asche hier
noch frisch ist und sehr stark zur Bildung großer Sekundärpartikel neigt Überraschenderweise verteilen
diese sich nicht über das ganze Sammelrohr 50, sondern sammeln sich nach einem oder mehreren Umläufen auf
einer Spiralbahn und können durch die spezielle Anordnung des Sammelrohres 50 und das Abgasrohres
relativ zu den Rauchgasrohren 46 durch ein tangential am Umfang des Sammelrohres 50 nahe dem
offenen Ende desselben angeordnetes Abmgsrohr 54 in hoher Konzentration abgezogen werden. Dadurch hat
das Abgas in dem Abgasrohr 52 nur noch einen geringen Staubgehalt, so daß sich ein entsprechend verringerter
Aufwand für die Feinentstaubung der Abgase ergibt Der wesentliche Vorteil hieran ist daß man keinen
Zyklon benötigt, sondern die aufgrund der speziellen Anordnung des Sanuneirohres 50, des Abgasrohres 52
und des Abzugsrohres 54 entstehende Rauchgasströmung ausnützt um einen erheblichen Anteil der Asche
sofort aus den Rauchgasen zu entfernen.
Während in den Fig. I und 2 jeweils nur die Brennermündung dargestellt war, zeigt Fig.3 einen
Brenner, der sich besonders zur Durchführung des weiter oben beschriebenen Verfahrens eignet. Der
allgemein mit 56 bezeichnete Brenner ist in einem rohrförmigen Fortsatz 58 des Kessels 38 angeordnet
und umfaßt eine schlanke Brennermuffel 60 der axialen Lange Lj, die sich von einem Durchmesser di in
Richtung auf den Feuerraum 10 auf einen Durchmesser d\ konisch erweitert. An das durchmessergrößere Ende
der Brennermuffel 60 schließt sich eine beschleunigungsdüse 62 der Länge L\ an, die zur Brennermündung
20 hin konvergiert und in der Brennermündung 20 mit dem Durchmesser c/endet.
Die Verbrennungsluft wird über ein nicht näher bezeichnetes Gebläse durch einen Lufteintritt 64 einem
radialen Schaufelgitter 66 zugeführt, dessen Schaufeln sich übei eine axiale Breite b erstrecken und mit dem
Umfang einen Winkel β bilden.
An dem durchmesserkleinercn Ende der Brennermuffel 60 sind in bekannter Weise eine Brennstoffzufuhr 68
sowie Zünd- und Kontrolleinrichtungen 70 angeordnet. Die Brennstoffzufuhr kann dabei in Form einer Lanze
ausgebildet sein, durch welche der Kohlenstaub eingeblasen wird.
Brennermuffel 60, Beschleunigungsdüse 62 und der Feuerungsraum 10 sind ebenso wie die Rauchgasrohre
44 und 46 sowie die Blasdüse 34 von dem zu erwärmenden Wasser umspült, wie dies bereits weiter
oben angedeutet wurde.
Besonders günstige und stabile Betriebsverhältnisse ergeben sich bei einer Kesselleistung von
600 000 Kcal/h wenn folgende Abmessungen eingehalten werden:
Beschleunigungsdüsenl.inge
Brennermuffellänge
Winkel <\ zwischen Brennerachse
und Feuerraumachse
Schaufelwinkel β
/t | = 430 mtr | 6 bis 12C |
h | = 580 mm | vorzugswei |
a. | = 15-20°, | se 8 bis 10" |
bevorzugt | = 45 mm | |
17° | = 40 mm | |
ß | = 1570 mm | |
= 1750 mm | ||
= 20 | ||
ds | ||
d* | ||
U | ||
h | ||
Z |
Ftuerraumdurchmesser D =
Feuerraumlänge L —
Brennermündungsdurchmesser d =
großer Brennermuffeldurchmesser dt =
kleiner Brennermuffeldurchmesser d2 =
ίο Blasdüsendurchmesser
Rauchgasrohrdurchmesser
Rauchgasrohre 44, Länge
Rauchgasrohre 46, Länge
Anzahl der Rauchgasrohre pro Zug
Rauchgasrohrdurchmesser
Rauchgasrohre 44, Länge
Rauchgasrohre 46, Länge
Anzahl der Rauchgasrohre pro Zug
Dies ergibt in der Brennermündung eine Flammstrahlgeschwindigkeit von 50 bis 60 m/s und erlaubt, die
Kesselleistun? auf weniger als 50% der Nennleistung, also 300 000 Kcal/h herunterzuregeln, ohne daß es zu
btaubabiagerungen im Feuerraum kommt.
Für Kessel anderer Leistungen werden alle genannten Abmessungen proportional der Wurzel aus dem
Leistungsverhältnis geändert mit Ausnahme der angegebenen Winkel. So ergibt eine Verdoppelung der
Abmessungen eine Vervierfachung der Leistung usw.
Diese einfache Umrechnung ist zulässig, da das Strömungsbild in der vorstehend beschriebenen Vorrichtung
in hinreichender Näherung nicht von der Reynoldszahl, d. h. von der Geschwindigkeit und
Abmessung abhängt. Dabei können die Abmessungen cfe und b ohne nennenswerten Einfluß auf das Flammverhalten
so variiert werden, daß das Produkt b · di in etwa
konstant bleibt.
Beim Betrieb der vorstehend beschriebenen Vorrich-35 tung hat sich gezeigt, daß akustisch praktisch nicht
feststellbar ist, ob die Flamme brennt oder nicht. Ein 690 mm Laufgeräusch der Flamme ist nicht vorhanden. Ferner
1650 mm tritt auch das üblicherweise vorhandene bullernde
190 mm Geräusch im Kamin nicht auf. Vielmehr hört man hier
350 mm 40 nur ein leises Rauschen. Dies stellt ein umwelttechnisch
210 mm bedeutsames Ergebnis dar.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Befeuern hochbelasteter, einen Feuerraum und mindestens einen in diesen mündenden Brenner umfassenden Kessel mit Kohlenstaub,
bei dem die Verbrennung bei einer Feuerraumbelastung von mindestens 1,5 · 10s Kcal/mVh erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, daß als Brennstoff ein Gemisch aus 75 bis 85% Braunkohlenstaub
und 25 bis 15% Anthrazitstaub verwendet wird und daß die Durchtrittsgeschwindigkeit der Gase und/
oder Brennstoffteilchen in der Brennermündung, bezogen auf den freien Querschnitt derselben,
mindestens 12 m/s beträgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- ,5 zeichnet, daß der Braunkohlenstaub eine Korngröße
von weniger als 03 mm aufweist und daß der
Anthrazitstaub eine Korngrößenverteilung besitzt, bei der 90% der Körner eine Größe von weniger als
20 μπι aufweisen und deren Maximum zwischen 5 μπι und ?0 μπι liegt
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngröße des Braunkohlenstaubes weniger als 03 mm beträgt
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß zur Herstellung des
Gemisches frisch gemahlec-er Anthrazitstaub verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchtrittsgeschwindigkeit ca. 20 bis 30 m/sec beträgt
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet ds0* der Braunkohlenstaub
und der mit ihm vermischte Anthrazitstaub durch Aufbringen örtlicher Drücke \sid Schubspannungen
solange geknetet werden, bis das gesamte Gemisch ein fettig schwarzes Aussehen annimmt
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803026008 DE3026008C2 (de) | 1980-07-09 | 1980-07-09 | Verfahren zum Befeuern von hochbelasteten Kesseln mit Kohlenstaub |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803026008 DE3026008C2 (de) | 1980-07-09 | 1980-07-09 | Verfahren zum Befeuern von hochbelasteten Kesseln mit Kohlenstaub |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3026008A1 DE3026008A1 (de) | 1982-01-21 |
DE3026008C2 true DE3026008C2 (de) | 1982-10-07 |
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ID=6106797
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803026008 Expired DE3026008C2 (de) | 1980-07-09 | 1980-07-09 | Verfahren zum Befeuern von hochbelasteten Kesseln mit Kohlenstaub |
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DE (1) | DE3026008C2 (de) |
Families Citing this family (2)
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---|---|---|---|---|
FR2524610B1 (fr) * | 1982-04-06 | 1987-02-06 | Saint Gobain Isover | Perfectionnements aux bruleurs a combustion interne |
DE3400979A1 (de) * | 1984-01-13 | 1985-07-18 | Hölter, Heinz, Dipl.-Ing., 4390 Gladbeck | Brennstoff fuer wirbelbettfeuerung |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2527618C2 (de) * | 1975-06-20 | 1985-09-26 | Fritz Dr.-Ing. 8026 Ebenhausen Schoppe | Verfahren und Vorrichtung zur Verbrennung von Kohlenstaub |
-
1980
- 1980-07-09 DE DE19803026008 patent/DE3026008C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3026008A1 (de) | 1982-01-21 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |