DE301967C - Verfahren zur Herstellung einer Speisewürze aus Magermilch - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Speisewürze aus MagermilchInfo
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Classifications
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Description
PATENTSCHRIFT
KLASSE 53 e. GRUPPE
in GREIFSWALD.
Zusatz zum Patent 280446.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Juni 19(6 ab.
Längste Dauer: 13. Juni 1928.
Aus den Patentschriften 148419 und 280446
ist ein Verfahren zur Herstellung einer Speisewürze aus Magermilch bekannt, bei welchem
die Milch nach der angegebenen Vorbehandlung zwecks Entfernung des Milchzuckers einer
Vergärung unterworfen wird. Je höher demnach der Gehalt des Milchzuckers in der zu
verarbeitenden Magermilch ist, desto schneller und vollkommener wird die Vergärung vor
sich gehen und das gewünschte Endprodukt erhalten werden.
Es hat sich nun weiter herausgestellt, daß während der Vergärung des Milchzuckers und
der gleichzeitigen Peptonisierung der EJweißstoffe eine derartig starke Säurebildung eintritt,
daß die nach der Abtötung der Fermente durch Erhitzen bei der Gärung entstandenen
Säuren abgestumpft werden müssen. Diese zweitmalige Abstumpfung der Säure (die erste erfolgt bei dem aus der Patentschrift
280446 bekannten Verfahren nach der Erhitzung mit der Säure) ist notwendig, weil
die saure Lösung in den Apparaten, die sie bei der weiteren Verarbeitung zu passieren
hat, Metall auflösen würde, was verhindert werden muß, weil die, bei der Lösung entstandenen
Metallsalze dem fertigen Produkt einen unangenehmen Metallgeschmack verleihen
würden.
Versuche haben nun die überraschende Tatsache ergeben, daß bei der Verarbeitung kondensierter
Magermilch die Säurebildung viel geringer ist als bei der Verarbeitung gewöhnlicher
Milch. Ja, es scheint sogar, als ob die Lösung nach der Vergärung der kondensierten
Milch manchmal nicht sauer, sondern alkalisch reagiert. Es erübrigt sich demnach bei der
Verarbeitung von kondensierter Milch meistens die zweitmalige Abstumpfung der Flüssigkeit
mit Soda. Es kann sogar vorkommen, daß eine Behandlung der gegebenenfalls alkalisch
gewordenen, Flüssigkeit mit Säure notwendig wird, da die Erfahrung gelehrt hat, daß sich
die Flüssigkeit nur dann ohne Schwierigkeit filtrieren läßt, wenn sie schwach sauer, oder
neutral reagiert. Der Umstand, daß die Bildung größerer Mengen organischer Säuren
während der Einwirkung der Fermente unterbleibt, hat zur Folge, daß die sonst bei der
Abstumpfung dieser Säuren entstehenden Natriumsalze nicht gebildet werden. Das fertige
Produkt ist infolgedessen einerseits frei von diesen Salzen, die ihm einen scharfen Ge- '
schmack verleihen können, anderseits prozentual reicher an organischer Substanz. Das ist
wichtig, da letztere dem Produkt seinen eigen^ artigen Charakter und seinen Nährwert verleiht.
Abgesehen davon schließt aber auch die Verarbeitung kondensierter Milch einen wirtschaftlichen
Vorteil insofern in sich, als die Verarbeitung schneller und billiger vor sich-
(2. Auflage, ausgegeben am 25. Oktober jgssoj
geht als bei gewöhnlicher Milch. Die Verarbeitung von kondensierter Milch bei dem aus
der Patentschrift 280446 bekannten Verfahren bringt also eine ganze Reihe von Vorteilen
mit sich,
■Es hat sich noch gezeigt, daß sich zum Eindicken der Milch nicht jedes Verfahren
eignet. Das Resultat der vielen Versuche, welche in dieser Beziehung angestellt wurden,
war schließlich das, daß die Magermilch in bekannter Weise in einem Vakuumapparat soweit
wie möglich eingedickt werden muß. Die so eingedickte Milch stellt das geeignetste
Ausgangsmaterial für das Verfahren gemäß Patent 280446 dar. Durch das Eindicken im
Vakuum erhält man eine im höchsten Maße mit Milchzucker angereicherte Milch, der etwa
3/4 ihres ursprünglichen Wassergehaltes entzogen
ist. Die Vergärung des Milchzuckers in diesem Kondensat geht dann außerordentlich
schnell vor sich, woraus der Vorteil folgt, daß die Arbeitszeit für die Herstellung der
Speisewürze eine viel geringere ist. Schließlich kann man auch viel kleinere Apparate yerwenden,
weil das Volumen der zu verarbeitenden Magermilch, also das zu verarbeitende
Ausgangsmaterial, außerordentlich verringert ist. In 1000 1 gewöhnlicher Magermilch
sind bei dem Verfahren des Hauptpatentes etwa 920 1 Wasser zuerst auf 100 ° zu erwärmen,
dann auf 40 ° abzukühlen, dann wieder auf ioo° anzuwärmen und schließlich zu
verdampfen. Wendet man dagegen kondensierte Magermilch an, die beispielsweise auf
V4 ihres Volumens eingedickt ist, so ist bei
den genannten Arbeiten nur der vierte Teil, also 230 1 Wasser, in Angriff zu nehmen.
Die zu verwendenden Apparate brauchen deshalb nur den vierten Teil der sonstigen Größe
zu haben, außerdem wird nur der vierte Teil an Kohlen und Kühlwasser verbraucht.
Ein Beispiel für die Ausführung des Verfahrens bei Verarbeitung von etwa auf 1/i .
ihres Volumens eingedickter Magermilch ist das folgende.
1000 kg kondensierte Magermilch werden mit 200 kg 25 prozentiger Salzsäure versetzt,
auf ioo° erhitzt und zwei Stunden auf dieser Temperatur erhalten. Die heiße Flüssigkeit
,wird mit so viel Natriumkarbonat versetzt, daß sie schwach alkalisch reagiert, und dann
auf 40 ° abgekühlt. Nun gibt man 600 g Trypsin und eine Portion Hefe hinzu. Nach
etwa 15 Stunden läßt man auf etwa 30 ° abkühlen und hält diese Temperatur, bis die
Vergärung beendet ist.' Alsdann erhitzt man auf ioo°, um das Trypsin und die Hefe abzutöten,
versetzt bei etwa doch «vorhandener saurer Reaktion mit so viel Natriumkarbonat oder bei alkalischer Reaktion mit so viel Salzsäure,
daß die Lösung schwach sauer reagiert, und filtriert. Das Filtrat wird schließlich bis
zur gewünschten Konsistenz eingedampft.
Ist die Milch nicht auf Y4, sondern in
einem anderen Verhältnis eingedickt, so andem sich die Mengen der angegebenen Mittel
im Verhältnis des Eindickungsgrades.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ausführungsform des durch Patent 280440 geschützten Verfahrens zur Herstellung einer Speisewürze aus Magermilch, dadurch gekennzeichnet, daß man in bekannter Weise zweckmäßig im Vakuum eingedickte Magermilch verarbeitet.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE280446T | 1913-06-14 | ||
DE301967T | 1916-06-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE301967C true DE301967C (de) | 1917-11-17 |
Family
ID=555798
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1916301967D Expired DE301967C (de) | 1913-06-14 | 1916-06-17 | Verfahren zur Herstellung einer Speisewürze aus Magermilch |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE301967C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5046096A (en) * | 1990-04-09 | 1991-09-03 | Ncm International, Inc. | Windowed rotatable cover which reveals one indicia on one surface and a second indicia on a second surface corresponding to the first that encodes and decodes messages |
-
1916
- 1916-06-17 DE DE1916301967D patent/DE301967C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5046096A (en) * | 1990-04-09 | 1991-09-03 | Ncm International, Inc. | Windowed rotatable cover which reveals one indicia on one surface and a second indicia on a second surface corresponding to the first that encodes and decodes messages |
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