DE3012921C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Mikroorganismus des Genus
Escherichia mit hoher Produktivität für L-Threonin sowie
die Verwendung dieses Mikroorganismus zur fermentativen
Herstellung von L-Threonin.
Für die fermentative Herstellung von L-Threonin hat man bekanntlich
bisher auxotrophe oder gegen bestimmte Wirkstoffe
resistente Mutanten der Genera Brevibacterium und Escherichia
verwendet (GB-PS 12 23 725, GB-PS 12 23 470 und JA-AS 44 876/1973).
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
neue Mikroorganismen des Genus Escherichia zur Verfügung
zu stellen, welche die fermentative Herstellung von
L-Threonin in erhöhter Ausbeute ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit Hilfe eines Mikroorganismus
des Genus Escherichia mit hoher Produktivität
für L-Threonin gelöst, der erhalten wird mit Hilfe eines
Verfahrens, bei dem man
- a) chromosomale DNA aus der gegen α-Aminosäure-β-hydroxyvaleriansäure resistenten Mutante Escherichia coli AJ 11 332 (FERM BP-1640) gewinnt,
- b) durch Behandlung mit einer Restriktionsendonuclease das DNA-Fragment mit der für die L-Threonin-Synthese verantwortlichen genetischen Information gewinnt,
- c) dieses DNA-Fragment in ein Plasmid insertiert, das aus einem Mikroorganismus des Genus Escherichia extrahiert wurde und
- d) das rekombinierte Plasmid einem Mikroorganismus des Genus Escherichia ohne L-Threoninbedarf als Wirtsorganismus einverleibt.
Gegenstand der Erfindung ist außerdem die Verwendung
dieses Mikroorganismus zur fermentativen Herstellung von
L-Threonin, insbesondere bei Anwesenheit von L-Asparaginsäure
im Kulturmedium.
Erfindungsgemäß wird als Donor für die Desoxyribonucleinsäure-
(nachstehend als DNA bezeichnet) eine Mutante des Genus Escherichia
gewählt, die resistent gegen α-Amino-β-hydroxyvaleriansäure
ist (nachstehend AHV). Aus dieser Mutante wird dann ein
DNA-Fragment, das die für die L-Threonin-Synthese verantwortliche
genetische Information trägt, erhalten und schließlich wird
dieses DNA-Fragment in ein aus Escherichia coli erhaltenes
Plasmid eingefügt (insertiert). Das rekombinierte Plasmid
wurde erfolgreich in einen Mikroorganismus des Genus Escherichia
eingeschleust.
Es wurde außerdem festgestellt, daß ein Stamm mit höherer
Produktionsleistung für L-Threonin erhalten werden kann, wenn
als Wirtsorganismus für das rekombinierte Plasmid ein Mikroorganismus
verwendet wird, der keinen L-Threonin-Bedarf hat.
Es wurde gefunden, daß die erfindungsgemäßen Mikroorganismen
L-Threonin in einer weit höheren Ausbeute bilden, als die bisher
bekannten L-Threonin bildenden Mutanten.
Die verwendete, gegen AHV resistente Mutante des Genus Escherichia
ist bekannt (JA-AS 26 709/1970) und wird mit Hilfe von
üblichen künstlichen Mutationsmethoden erhalten. Chromosomale
DNA wird aus der Mutante in üblicher Weise extrahiert und nach
einer üblichen Methode mit Restriktionsendonuclease behandelt.
Erfindungsgemäß wurde als Restriktionsendonuclease Hind III
verwendet, um das DNA-Fragment zu erhalten, welches die für
die L-Threonin-Synthese verantwortliche genetische Information
trägt. Es können jedoch auch andere Restriktionsendonucleasen,
wie Bam HI verwendet werden, wobei ähnliche Ergebnisse wie mit
Hind III erhalten werden.
Geeignete Restriktionsendonucleasen, mit deren Hilfe aus
der DNA eines Donorstammes das DNA-Fragment mit der für
die L-Threoninsynthese verantwortlichen genetischen
Information herausgeschnitten wird, sind allgemein bekannt
und in weitem Umfang in der Literatur beschrieben. Dies
ist beispielsweise aus dem Lehrbuch von Old und Primrose
"Principles of Gene Manipulation", Blackwell-Verlag
1980/1981, Seiten 171 und 172, ersichtlich.
Als Vektor-DNA kann jedes beliebige aus Escherichia coli extrahierte
geöffnete Plasmid verwendet werden. Zur
Insertion des DNA-Fragments, das aus einem AHV-resistenten
Stamm von Escherichia erhalten wird und die genetische Information
für die L-Threonin-Biosynthese trägt, in den Vektor kann
eine übliche Verfahrensweise angewendet werden. Das so erhaltene
rekombinierte Plasmid kann dann mit Hilfe von üblichen
Transformations-Methoden in einen Mikroorganismnus des Genus
Escherichia eingeschleust werden, wenn auch in Abhängigkeit
von den jeweiligen Methoden die Wirksamkeit variieren kann.
Als Wirtsorganismus für das rekombinierte Plasmid wird normalerweise
eine Mutante von Escherichia mit L-Threonin-Bedarf
verwendet, da diese Mutante für die Selektion und Isolierung
der transformierten Organismen günstig ist. Falls eine Mutante,
die für ihr Wachstum kein L-Threonin benötigt, speziell eine
gegen AHV resistente Mutante, als Wirtsorganismus verwendet
wird, so werden L-Threonin bildende Transformanten mit höherer
Produktivität erhalten.
Die so erhaltenen transformierten Mikroorganismen (Transformanten)
können mit Hilfe üblicher Methoden selektiert und isoliert
werden, die auf die Eigenschaften der Vektor-DNA und/oder
des Wirtsorganismus abgestellt sind.
Zur Züchtung des so erhaltenen L-Threonin bildenden Stammes
werden übliche Methoden angewendet, die den Methoden zur Züchtung
von bekannten L-Threonin bildenden Mikroorganismen entsprechen.
So wird ein übliches Kulturmedium verwendet, welches
Kohlenstoffquellen, Stickstoffquellen, anorganische Ionen und
erforderlichenfalls organische Spurennährstoffe, wie Vitamine
oder Aminosäuren, enthält. Zu Beispielen für Kohlenstoffquellen
gehören Glucose, Saccharose, Stärkehydrolysat und Melassen. Als
Stickstoffquelle können gasförmiges Ammoniak, wäßriges Ammoniak,
Ammoniumsalze und entsprechende andere Verbindungen verwendet
werden. Wenn dem Medium L-Asparaginsäure in einer Menge
von mehr als 50 mg/dl zugesetzt wird, wird die Ausbeute an L-
Threonin gewöhnlich verbessert.
Die Züchtung wird unter aeroben Bedingungen durchgeführt, wobei
der pH-Wert und die Temperatur des Mediums auf geeignete
Werte eingestellt werden, und so lange fortgesetzt, bis die
Bildung von L-Threonin aufhört.
In dem Kulturmedium angereichertes L-Threonin kann in üblicher
Weise gewonnen werden.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann L-Threonin in
einer höheren Ausbeute gebildet werden, als mit Hilfe von bekannten
Methoden. Darüber hinaus ist die Menge der als Nebenprodukte
gebildeten Aminosäuren gering, so daß das L-Threonin
mit Hilfe eines einfachen Verfahrens in hoher Ausbeute gewonnen
werden kann.
Die in den nachstehenden Beispielen mit ihrer "AJ"-Bezeichnung
aufgeführten Mikroorganismen wurden beim Fermentation
Research Institute in der internationalen und
der nationalen Hinterlegungsstelle hinterlegt und haben
dort die nachstehenden Hinterlegungsnummern erhalten:
AJ 11 332 = FERM BP-1640 = FERM P 4898
AJ 11 333 = FERM BP-1482 = FERM P 4899
AJ 11 334 = FERM BP-1483 = FERM P 4900
AJ 11 335 = FERM BP-1484 = FERM P 4901.
AJ 11 333 = FERM BP-1482 = FERM P 4899
AJ 11 334 = FERM BP-1483 = FERM P 4900
AJ 11 335 = FERM BP-1484 = FERM P 4901.
Aus dem L-Threonin bildenden Stamm AJ 11 332
(pro-, thi-, ile-, met-, AHV ϕ ), der von Escherichia
coli K-12 (ATCC 10 798) abgeleitet ist, wurden neue Stämme
mit hoher Produktivität für L-Threonin mit Hilfe der folgenden
Verfahrensstufen hergestellt:
Der Stamm AJ 11 332 wurde 3 Stunden bei 37°C unter Schütteln
in einem Liter L-Medium gezüchtet, das 1% Pepton,
0,5% Hefeextrakt, 0,1% Glucose und 0,5% NaCl enthielt
und auf einen pH-Wert von 7,2 eingestellt war, und in der
exponentiellen Wachstumsphase wurden die Bakterienzellen
gewonnen. Chromosomale DNA wurde mit Hilfe der üblichen
Methode mit Phenol extrahiert, wobei 5,3 mg gereinigte
DNA erhalten wurde.
Zum Klonen des Gens, das die hohe Produktionsleistung für
L-Threonin kontrolliert (Threonin-Operon, welches den
Mutationspunkt der AHV-Resistenz enthält), wurde DNA aus
dem Plasmid pBR 322, einem Vektor, der sowohl Ampicillin als
auch Tetracyclin-Resistenz-Gene als Marker enthält,
in folgender Weise hergestellt:
Ein Stamm von Escherichia coli K-12, der das Plasmid pBR
322 enthält, wurde bei 37°C in 1 l eines Glucose-"Casaminosäure"-anorganische
Salze enthaltenden Mediums, dem 170 µg/
ml Chloramphemicol zugesetzt waren, inkubiert. Das Glucose-
"Casaminosäure"-anorganische Salz-Medium enthält 2 g Glucose,
1 g NH₄Cl, 6 g Na₂HPO₄, 3 g KH₂PO₄, 5 g NaCl, 0,1 g
MgSO₄ · 7 H₂O, 0,015 g CaCl₂ · 2 H₂O, 20 g "Casaminosäure", 0,05
g L-Tryptophan, 0,05 g Thymin und 100 µg Thiamin · HCl pro
Liter und der pH-Wert des Mediums war auf 7,2 eingestellt.
Mit Hilfe dieses Verfahrens wurde die Plasmid-DNA verstärkt
und in großem Umfang in den Bakterienzellen angereichert.
Nach 16stündiger Inkubierung wurden die Zellen gewonnen
und durch Behandlung mit Lysozym und SDS lysiert. Das Lysat
wurde bei 30 000 g X eine Stunde lang zentrifugiert, um die
überstehende Flüssigkeit zu gewinnen. Nach dem Konzentrieren
der überstehenden Flüssigkeit wurden 580 µg der Plasmid-DNA
durch Fraktionierung mit Hilfe der Cäsiumchlorid-
Äthidiumbromid-Gleichgewichts-Dichtegradienten-Zentrifugierung
gewonnen.
Je 10 µg der chromosomalen DNA und der Vektor-DNA wurden
bei 37°C 1 Stunde lang mit der Restriktionsendonuclease
Hind III behandelt, um die DNA-Ketten zu spalten, und dann
jeweils 5 Minuten bei 65°C erhitzt.
Die dem Abbau unterworfene chromosomale DNA-Lösung und
Vektor-DNA-Lösung wurden vermischt und dann 24 Stunden
lang bei 10°C in Gegenwart von ATP und Dithioerythrit der
Renaturierungsreaktion von DNA-Fragmenten unter der Einwirkung
von DNA-Ligase des T₄-Phagen unterworfen. Das Reaktionsgemisch
wurde dann 5 Minuten auf 65°C erhitzt und
das zweifache Volumen an Äthanol wurde zugesetzt. Die ausgefällte
rekombinante DNA wurde dann gewonnen.
Ein L-Threonin benötigender Stamm von Escherichia coli
Nr. 255, der von dem Threonin-bildenden Stamm AJ 11 332
durch mutagene Behandlung mit N-Methyl-N′-nitro-N-nitrosoguanidin
abgeleitet worden war, wurde unter Schütteln in
10 ml L-Medium bei 37°C gezüchtet.
In der exponentiellen Wachstumsphase wurden die Zellen gewonnen
und in einer 0,1 m MgCl₂-Lösung und dann in einer
0,1 m CaCl₂-Lösung in einem Eisbad suspendiert, wobei kompetente
Zellen mit Fähigkeit zur DNA-Aufnahme erhalten wurden.
In die Suspension der kompetenten Zellen wurde die in
Stufe (3) erhaltene DNA, welche die Hybrid-Plasmid-DNA
enthält, gegeben. Die Suspension wurde 30 Minuten in
einem Eisbad gehalten, dann 2 Minuten lang auf 42°C erwärmt
und erneut 30 Minuten lang in einem Eisbad stehengelassen.
Die Zellen, in die die DNA eingeschleust worden
ist, wurden in L-Medium inokuliert und das Medium wurde
2 Stunden bei 37°C geschüttelt, wodurch die Transformationsreaktion
vervollständigt wurde. Die Zellen wurden gewonnen,
gewaschen und wieder suspendiert. Ein kleiner Anteil der
Zellsuspension wurde auf einer Agarplatte ausgestrichen,
die pro Liter 2 g Glucose, 1 g (NH₄)₂SO₄, 7 g K₂HPO₄, 2 g
KH₂PO₄, 0,1 g MgSO₄ · 7 H₂O, 0,5 g Natriumcitrat · 2 H₂O, 20 mg
Ampicillin, 100 mg L-Prolin, 100 mg L-Isoleucin, 100 mg
L-Methionin und 1 mg Thiamin · HCl sowie 2 g Agar enthielt
(der pH-Wert war auf 7,2 eingestellt). Die Platte wurde
bei 37°C bebrütet. Nach 3tägiger Bebrütung erschienen
auf der Platte 21 Kolonien. Sämtliche Kolonien wurden
entnommen, gereinigt und isoliert.
Jeder der so erhaltenen Transformanten hatte keinen L-
Threonin-Bedarf und war resistent gegen Ampicillin und
hatte somit offensichtlich andere Eigenschaften als Stamm
Nr. 255, der als Wirtsorganismus verwendet wurde. Das bedeutet,
daß nur die Zellen als wachsende Kolonien selektiert
wurden, welche das pBR-322-Plasmid enthalten, in
welches das chromosomale DNA-Fragment mit dem Gen für die
Threonin-Synthese insertiert wurde.
Tabelle 1-A zeigt die experimentellen Ergebnisse der
fermentativen Bildung von L-Threonin unter Verwendung von
Stamm AJ 11 334, der eines
der in Stufe (4) erhaltenen Klone darstellt.
Das Fermentationsmedium enthielt 3 g/dl Glucose, 1 g/dl
(NH₄)₂SO₄, 0,2 g/dl KH₂PO₄, 0,1 g/dl MgSO₄ · 7 H₂O, 2 ppm Fe⁺⁺,
2 ppm Mn⁺⁺, 1 mg/l Thiamin-HCl, 300 mg/l L-Prolin, 100 mg/l
L-Isoleucin, 100 mg/l L-Methionin, 2 g/dl CaCO₃ und der pH-
Wert des Mediums wurde mit KOH auf 7,0 eingestellt. 20-ml-Anteile
des Mediums wurden in 500-ml-Kolben gegeben, mit AJ 11 334
inokuliert und 70 Stunden bei 37°C geschüttelt.
Kontrollversuche wurden unter Züchtung des Elternstammes AJ
11 332 unter den gleichen Kulturbedingungen durchgeführt.
Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, zeigte der Stamm AJ 11 334
im Vergleich mit AJ 11 332 bemerkenswert erhöhte Produktivität
für L-Threonin.
Tabelle 1-B zeigt ein Beispiel für die fermentative Bildung von
L-Threonin unter Verwendung von AJ 11 333,
einem anderen in Stufe (4) erhaltenen Klon. Das Fermentationsmedium
wurde durch Zugabe von 0,1 g/dl Hefeextrakt
zu dem gleichen Medium, welches in Versuch A gemäß Tabelle 1
verwendet worden war, hergestellt. Die Züchtungsbedingungen
waren die gleichen wie in dem Versuch gemäß Tabelle 1-A, mit
der Ausnahme, daß die Temperatur 30°C betrug.
Auch in diesem Fall zeigte der Stamm AJ 11 333 bemerkenswert
erhöhte Produktivität für L-Threonin.
Die Menge an Threonin wurde durch mikrobiologische Prüfung
der durch Zentrifugieren der Kulturbrühe erhaltenen überstehenden
Flüssigkeit bestimmt.
Das in AJ 11 334 enthaltene Hybrid-Plasmid wurde in der
in Stufe (2) beschriebenen Methode isoliert und einem
Eltern-Stamm AJ 11 332, der zum Wachstum kein L-Threonin
benötigt, und der L-Threonin produziert, einverleibt.
Zu diesem Zweck wurde eine analoge Transformationsmethode
wie in Stufe (4) angewendet.
Der transformierte Mikroorganismus AJ 11 335,
der als Ampicillin-resistente Kolonie
selektiert wurde, wurde in einer ähnlichen Methode, wie
sie in Stufe (5) beschrieben ist, für die fermentative
Bildung von L-Threonin eingesetzt.
Die gebildete und im Kulturmedium angereicherte Menge an
L-Threonin sowie die Menge der als Nebenprodukt gebildeten
Aminosäuren wurden durch Flüssigkeitschromatographie bestimmt.
Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2
gezeigt.
Die vorstehend beschriebene Fermentation wurde unter Verwendung
von AJ 11 333 und AJ 11 335 durchgeführt. Als Kulturmedium wurde
das gleiche wie in Tabelle 1-A und Medien verwendet, die durch
Zusatz von 0,05 g/dl bzw. 0,1 g/dl Asparaginsäure zu diesem Medium
erhalten wurden.
Die dabei erzielten Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
Claims (3)
1. Mikroorganismus des Genus Escherichia mit hoher Produktivität
für L-Threonin, erhalten mit Hilfe eines Verfahrens,
bei dem man
- a) chromosomale DNA aus der gegen α-Aminosäure-β-hydroxyvaleriansäure resistenten Mutante Escherichia coli AJ 11 332 (FERM BP-1640), gewinnt,
- b) durch Behandlung mit einer Restriktionsendonuclease das DNA-Fragment mit der für die L-Threonin-Synthese verantwortlichen genetischen Information gewinnt,
- c) dieses DNA-Fragment in ein Plasmid insertiert, das aus einem Mikroorganismus des Genus Escherichia extrahiert wurde und
- d) das rekombinierte Plasmid einem Mikroorganismus des Genus Escherichia ohne L-Threoninbedarf als Wirtsorganismus einverleibt.
2. Mikroorganismus nach Anspruch 1 in Form der Stämme
Escherichia coli FERM BP-1482, FERM BP-1483 und FERM BP-
1484.
3. Verwendung des Mikroorganismus nach Anspruch 1 oder
2 zur fermentativen Herstellung von L-Threonin, insbesondere
bei Anwesenheit von L-Asparaginsäure im Kulturmedium.
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DE3012921C2 true DE3012921C2 (de) | 1990-01-18 |
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