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Durchschreibesatz
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Durchschreibesatz, insbesondere
für Expreßgutkarten und Frachtbriefe, bei dem zwischen Deck- und Schlußblatt selbstdurchschreibende
Zwischenblätter angeordnet sind.
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Dokumente der erwähnten Art bestehen aus mehreren übereinanderliegenden
Informationsträgern, die nach der Beschriftung zumeist bei den beteiligten Stellen
verbleiben, während das Schlußblatt vielfach als Etikett zum Aufkleben auf das Frachtgut
oder als Laufzettel vorgesehen ist. Ein solcher Durchschreibesatz, bei dem das Schlußblatt
rückseitig eine selbstklebende Beschichtung aufweist, ist in dem DE-GBM 75 41 256
beschrieben.
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In letzter Zeit ist man mehr und mehr dazu übergegangen, das Einlegen
von Zwischenblättern aus Kohlepapier zu unterlassen und um die vielfachen Vorteile
der chemisch reagierenden Durchschreibepapiere zu nutzen, Dokumente
dieser
Art unter Verwendung des bekannten chemischen Farbreaktionsprinzips herzustellen.
Das Deckblatt eines solchen Formularsatzes trägt dabei eine rückseitige Mikrokapselbeschichtung
mit Farbstoffvorläuferlösung und das Schlußblatt trägt auf seiner Vorderseite eine
Farbakzeptorbeschichtung für die in den Mikrokapseln befindlichen Farbreaktanten.
Zwischen Schluß- und Deckblatt liegen bis zu vier Zwischenblätter, die jeweils auf
ihrer Frontseite eine Farbakzeptorbeschichtung und auf ihrer Rückseite eine eingekapselte
Farbstoffvorläufer lösung aufweisen.
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Bekanntlich nimmt die Durchschreibleistung mit der Anzahl der Zwischenblätter
ständig ab. Da im Fall von Expreßgutkarten, Frachtbriefen u.ä. Dokumenten das Schlußblatt
einer weitaus höheren Beanspruchung unterworfen ist, als die zumeist nach ihrer
Beschriftung sofort abgelegten Deck- oder Zwischenblätter, besteht es zwangsläufig
aus einem Papier oder Karton mit höherem Flächengewicht. Der erhebliche Nachteil
von Durchschreibesätzen, bei denen das Schlußblatt als Etikett Verwendung findet
und bei der das Sichtbarwerden der Information auf dem Etikett auf dem Farbreaktionsprinzip
beruht, liegt nun darin, daß ausgerechnet das mit der schwächsten Durchschrift versehene
Schlußblatt des Durchschreibesatzes der stärksten Beanspruchung gegenüber Licht-
und Feuchtigkeitseinflüssen sowie gegen Verschmieren durch Abrieb ausgesetzt ist.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, diese bestehenden
Nachteile zu beseitigen und einen Durchschreibesatz, insbesondere mit einem als
selbstklebenden Haftetikett ausgebildeten Schlußblatt zu
schaffen,
bei dem das Schlußblatt sowohl eine einwandfreie Durchschreibieistung zeigt und
wobei die Schrift auf dem Schlußblatt eine erhöhte Beständigkeitgegenüber Temperatur-,
Licht- und Feuchtigkeitsbeanspruchungen aufweist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die vorliegende Erz in dung einen
Durchschreibesatz, beispielsweise für Expreßgutkarten und Frachtbriefe, vor, dessen
Deckblatt auf seiner Rückseite eine Mikrokapselbeschichtung mit einer chemisch reagierenden
Farbstoffvorläuferlösung enthält und ein oder mehrere selbstdurchschreibende Zwischenblätter
aufweist, die auf ihrer Frontseite jeweils eine für die Farbstoffvorläufer reaktive
Akzeptorbeschichtung und auf ihrer Rückseite jeweils eine Mikrokapselbeschichtung
mit Farbstoffvorläuferlösung aufweisen und einem Schlußblatt, das insbesondere als
selbstklebendes Haftetikett ausgebildet ist, und der dadurch gekennzeichnet ist,
daß das vor dem Schlußblatt befindliche Zwischenblatt auf seiner Rückseite eine
mechanisch direkt schreibende farbabgebende Schicht auf weist.
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Unter einer mechanisch direkt schreibenden farbabgebenden Schicht
sind solche farbabgebenden Schichten zu verstehen, wie sie in der DE-OS 14 21 089
beschrieben sind. Im Gegensatz zu den erwähnten Farbstoffvorläuferlösungen enthalten
sie Farbstoffe wie z.B. organische oder anorganische Pigmente, zumeist in einer
Mischung aus Kunstharzbindemittel und Weichmacher. Der hauptsächliche Vorteil solcher
farbabgebenden Schichten liegt darin, daß infolge der verwendeten Farbstoffe, insbesondere
bei Verwendung von Pigmentfarbstoffen, eine im
Vergleich zu Farbreaktionspapieren
erhöhte Temperatur-und Lichtbeständigkeit erreichbar ist. Gegenüber den früher verwendeten
üblichen Kohlepapieren sind die farbabgebenden Schichten griffest und führen nicht
zu unerwünschten Verfärbungen.
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Der ganz besondere Vorteil des efindungsgemäßen Durchschreibesatzes
besteht darin, daß für-die!keinen besonderen Beanspruchungen unterworfenen Zwischenblätter,
die zumeist sofort nach Beschriftung abgeheftet oder abgelegt werden, das bewährte
Prinzip der chemischen Farbreaktion mit all seinen Vorteilen Verwendung findet,
wohingegen das als Etikett verwendete Schlußblatt eine durch Druckeinwirkung mechanisch
aufgebrachte Beschriftung aus einer mechanisch direkt schreibenden farbabgebenden
Schicht erhält. Im Vergleich zu einem beispielsweise als sechsten Durchschlag nach
dem Farbreaktionsprinzip beschrifteten Etikett besitzt das Etikett des erfindungsgemäßen
Durchschreibesatzes nicht nur eine erhöhte Licht- und Temperaturbeständigkeit, sondern
auch eine erhöhte Beanspruchbarkeit gegenüber Feuchtigkeit und mechanischem Abrieb.
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Die gegenüber chemisch reagierendem Farbreaktionspapier erhöhte Beständigkeit
erklärt sich aus einer besseren Durchschreibeleistung. Bei mechanisch direkt schreibenden
farbabgebenden Schichten werden sichtbare Farbstoffe übertragen, wobei insbesondere
bei Verwendung von Pigmentfarbstoffen außerordentlich gute Beständigkeiten erzielbar
sind. Demgegenüber ist bei chemischem Farbreaktionspapier zunächst eine Farbreaktion
notwendig, die zu Farbstoffen führt, die erhöhten Beanspruchungen nicht immer standhalten.
Nachteilig ist dabei auch, daß diese Farbreaktionen vielfach erst nach einer gewissen
Zeitspanne vollständig abgelaufen sind.
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Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Durchschreibesatzes als Expreßgutkarte
u.ä. Dokumenten liegt ein weiterer Vorteil darin, deß die vor dem letzten Zwischenblatt
liegenden und auf ihrer Rückseite mit einer Mikrokapselbeschichtung versehenen Zwischenblätter
auch auf ihrer Rückseite bedruckt werden können.
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Mechanisch direkt schreibende farbabgebende Schichten benötigen geeignete
haftvermittelnde Substanzen, die auch eine farbaufnehmende Wirkung haben. Diese
bewirken keine chemische Reaktion, wie es bei den Farbreaktionspapieren der Fall
ist, sondern dienen infolge ihrer adhesiven Eigenschaften zur Farbaufnahme und/oder
Fixierung der aus der mechanisch direkt schreibenden farbabgebenden Schicht durch
Druck herausgelösten Bestandteile.
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Haftvermittelnde und farbaufnehmende Schichten sind in der DE-OS 15
11 298 und in der DE-AS 14 21 069 beschrieben. Aus der DE-OS 26 13 068 ist auch
die Anwendung von Haftvermittlungsschichten bekannt, die zusammen mit der mechanisch
direkt schreibenden farbabgebenden Schicht auf einer Seite eines Bogens angebracht
sind.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Durchschreibesatzes besteht darin, daß die auf der Rückseite des vor dem Schlußblatt
liegenden Zwischenblattes angebrachte mechanisch direkt schreibende farbabgebende
Schicht aus der eigentlichen Farbstoffschicht und einer darüber angeordneten Haftvermittlungsschicht
besteht.
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Durch diese Anordnung ist es möglich, als Schlußblatt ein Papier oder
einen.Karton zu verwenden, der auf seiner Oberfläche nicht mit einer farbaufnehmenden
oder haftvermittelnden Schicht versehen sein muß.
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Fertigungstechnisch liegt ein Vorteil darin, daß die Herstellung der
beiden übereinanderliegenden Schichten in einem einzigen Arbeitsgang erfolgen kann,
wobei eine Maschine mit zwei hintereinandergeschalteten Auftragswerken Verwendung
findet.
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Weitere Vorteile liegen darin, daß infolge der übereinanderliegenden
Schichten eine besonders gute und innige Verbindung des eigentlichen Farbstoffs
durch die haftvermittelnden Substanzen auf dem Schlußblatt erfolgt und daß durch
die Abdeckung der eigentlichen Farbschicht ein Verschmieren ausgeschlossen ist.
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Es ist aber auch möglich, daß die mechanisch direkt schreibende farbabgebende
Schicht aus einem Gemisch aus eigentlichem Farbstoff und haftvermittelnden Substanzen
besteht. DA hierbei nur ein einziges Auftragswerk benötigt wird, ist eine besonders
kostensparende Arbeitsweise möglich Eine weitere Ausführungsform des erfindunsgemäßen
Durchschreibesatzes sieht vor, daß die haftvermittelnde Substanz sich als farbaufnehmende
Schicht auf der Frontseite des Schlußblattes befindet.
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Das Beispiel beschreibt einen erfindungsgemäßen Durchschreibesatz,
ohne die Erfindung hierauf zu bes-chränken: In einem aus sechs Einzelblättern bestehenden
Durchschreibesatz, der zur Verwendung als Expreßgutkarte vorgesehen ist und an einer
Seite verleimt ist, sind das Deckblatt und die auf das Deckblatt folgenden drei
Zwischenblätter auf ihrer Rückseite mit einer Mikrokapselbeschichtung versehen.
In dieser Mikrokapselbeschichtung befindet sich eine chemisch reagierende Farbstoffvorläuferlösung.
Die Vorderseiten der insgesamt vierZwischenblätter tragen eine für die Farbstoffvorläuferlösung
reaktive Farbakzeptorbeschichtung. Das vierte Zwischenbiatt ist auf seiner Rückseite
mit einer Farbstoffschicht versehen, die mit einer IIaftvermittlungsschicht für
diese Farbstoffschicht abgedeckt ist. Das Schlußblatt besteht aus einem Etikettenkarton
mit einem Flächengewicht von 175 g/m2 und ist auf seiner Rückseite mit einer von
einem Schutzpapier abgedeckten selbstklebenden Beschichtung versehen. Das Flächengewicht
des Deckblattes beträgt 47 g/m2 und das des letzten Zwischenblattes 61 g/m2. Die
übrigen Zwischenblätter wiegen 53 g/m2.