DE299577C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Selbsttätige Schalter mit Hauptstrom- und Nebenschluß- oder Spannungsmagneten sind bekannt. Bei diesen Einrichtungen zieht der Hauptstrommagnet bei einem bestimmten Überstrom seinen Anker an, der bis dahin durch ein einstellbares Gewicht oder eine regelbare Feder festgehalten wird. Die Ankerbe-· wegung schließt den Kontakt für den Spannungsmagneten, welcher Kontakt federnd und

ίο einstellbar angeordnet ist, um den Ankerhub mit dem Hub der Kontaktfeder in Übereinstimmung zu bringen.

.Das Neue der Erfindung besteht nun in der Anordnung zweier gleicher Apparate in der Weise, daß in jeden Pol der Leitung je ein Apparat eingeschaltet ist und der Hauptstrommagnet des einen Apparates den Spannungsmagneten des andern einschaltet, so daß beim Wiederschließen des Stromkreises vor Beheben der Störung der zuletzt geschlossene Apparat den andern wieder zum Ausschalten bringt. Auf diese Weise wird ein gegenseitiges Auslösen der beiden Apparate erreicht. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar in Fig. 1 im Querschnitt die Bauart eines Apparates, und in Fig. 2 die Anordnung zweier Apparate im Schaltbild.

Der Apparat besteht aus dem Gehäuse a, in dem sich der Hauptstrommagnet b befindet, vor dessen Kern der Anker c mit dem Kontaktarm d hängt. Der Arm d wird durch die regelbare Feder β zurückgehalten und trägt die Stellschraube f, die mit ihrem Ende an der Kontaktfeder g¹ anliegt. Diese berührt beim Anziehen des Ankers c die Kontaktfeder g²; beide Federn sind isoliert voneinander bei g befestigt. Unterhalb des Magneten b befindet sich ein zweiter Elektromagnet h, welcher im Nebenschluß geschaltet ist. Ihm ' entspricht der beweglich aufgehängte Anker i mit der Nase k, welche die Kontaktstange m an deren Anschlagkegel 0 gegen die Wirkung der Feder j> festhält. Die Blattfeder η hält den Anker i in der Ruhestellung. Er kann durch den Auslösestift I auch von Hand betätigt werden. Die Kontaktstange m ragt aus dem Gehäuse α nach oben und unten heraus. An ihrem oberen Ende trägt sie einen Druckknopf m¹, an ihrem unteren die Kontaktvorrichtung r². Unter dem Gehäuse α ist der Winkel q isoliert angebracht, welcher den Kontakthebel r mit dem Kontaktstück r¹ und dem Doppelanschlag s trägt. Der Hebel r wird durch die Feder t gehalten. Ferner trägt der Winkel q den Funkenlöscher u, welcher durch die Feder ν beim Emporschnellen der Kontaktstange m zwischen die Kontakte r¹ und j-² gedrückt wird und jede Funkenbildung verhindert. Die Kontakte sowohl wie der Funkenlöscher sind leicht auswechselbar hergestellt. Die Stromzu- und -ableitung erfolgt durch die Klemmen w¹ und w².

Die Wirkungsweise ist folgende:

Gemäß der Erfindung wird in jeden Pol des Stromkreises je ein Apparat eingebaut und entsprechend dem Schaltbild der Fig. 2 die Verbindung zwischen ihnen hergestellt.

Mittels der Feder e und der Stellschraube f werden beide Apparate auf eine bestimmte Stromstärke eingestellt. Der Strom fließt von -f- zu der Klemme w¹ um den Hauptstrommagneten b zur Kontaktstange m und über die Kontakte ■ f¹, r² (vgl. Fig. i) zur Klemme ze»². Hier ist der mit A bezeichnete Stromverbraucher angeschlossen. Von diesem geht der Strom durch die entsprechenden Teile des zweiten Apparates,

ίο nämlich ze>², m, b, ze»¹, zu — zurück.

Sobald aus irgendeinem Grunde (Kurzschluß, Überlastung usw.) die Stromstärke die eingestellte Grenze überschreitet, überwindet der Zug des Magneten δ die Kraft der Feder β, der Anker c wird angezogen und durch den Druck der Schraube f die Verbindung zwischen den beiden Federn g¹ und g² hergestellt. Hierdurch wird von jedem Apparat die im Nebenschluß liegende Magnetspule h des anderen Apparates eingeschaltet, diese zieht ihren Anker i an, die Nase k gibt den Anschlag ο und somit die Kontaktstange m frei, letztere schnellt unter Einwirkung der Feder φ nach oben und trennt die Kontakte V¹ und r², wobei der auftretende Öffnungsfunke durch den Funkenlöscher u gelöscht wird. Das ganze System wird hierdurch stromlos, und es ist unmöglich, den Stromkreis wieder zu schließen, bevor die Störung behoben ist; denn jedesmal, wenn der Versuch hierzu durch Niederdrücken der Stange m an beiden Apparaten gemacht würde, würde der soeben beschriebene Vorgang sich wiederholen, indem sich die beiden Apparate einer Leitung gegenseitig auslösen.

Durch geeignete Verbindung der Kontaktstange m mit Läutewerken oder Lampenbatterien ist es möglich, in bekannter Weise auch an entfernten Punkten sofort den Ort der Störung anzuzeigen. Durch elektrische oder mechanische Fernbetätigung des Druckknopfes m¹ kann das Wiedereinschalten der Apparate von beliebiger Stelle- aus bewirkt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Selbsttätige Ausschalteinrichtung für elektrische Stromkreise, bei der ein Hauptstrommagnet bei Überstrom einen Spannungsmagneten einschaltet und dieser das öffnen des Schalters bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß in jeden Pol der Leitung je ein Apparat eingeschaltet ist und der Hauptstrommagnet (δ) des einen Apparates den Spannungsmagneten (h) des andern einschaltet, so daß beim Wiederschließen des Stromkreises vor Beheben der Störung der zuletzt geschlossene Apparat den andern wieder zum Ausschalten bringt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.