DE296732C - - Google Patents
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Classifications
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- D05—SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
- D05C—EMBROIDERING; TUFTING
- D05C7/00—Special-purpose or automatic embroidering machines
- D05C7/06—Special-purpose or automatic embroidering machines for embroidering festoons
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D05—SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
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- D05C11/08—Thread-tensioning arrangements
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 296732 KLASSE 52 b. GRUPPE
Fadenanzugsvorrichtung für Schiffchenstickmaschinen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Januar 1916 ab.
Der Arbeitsgang einer Schiffchenstickmaschine ist im wesentlichen derselbe wie bei
jeder gewöhnlichen Nähmaschine, die mit Nadel und Schiffchen arbeitet, d. h. die Nadel
sticht in den Stoff, bildet durch ein kurzes Zurückziehen eine Schlinge unter oder hinter
dem Stoff, und während das Schiffchen durch die so entstandene Schlinge hindurchgetrieben
wird, wird Faden von der Nadelseite her nachgelassen, um den geräumigen Schiffchenkörper
vollends durch die Schlinge hindurchschlüpfen zu lassen. Sobald aber das hintere
Ende des Schiffchens die Schlinge passiert hat, muß sofort, während sich die Nadel zurückzieht,
der soeben erst in ausgiebigem Maße nachgelassene Faden schnell zurückgezogen werden, und es erfolgt erst dann, wenn
der Stoff für den nächsten Stich eingestellt ist und die Nadelspitze bereits wieder den
Stoff berührt hat, ein nochmaliges kurzes Anziehen des Fadens, um den vorangegangenen
Stich festzuziehen und gleichzeitig um so viel neuen Faden von der Walze abzuziehen, wie
der Stichlänge, d. h. dem linearen Wegbetrage der Rahmeneinstellung entspricht. Aus dieser
Darstellung geht hervor, daß dem Fadenanzug eine große Wichtigkeit beizulegen ist. Ohne
sorgfältigen, rechtzeitigen und mit der richtig abgemessenen Kraft ausgeführten Fadenanzug
kann eine schöne Stickerei nicht zustande kommen. Diese technische Aufgabe wird in
neuerer Zeit noch dadurch erhöht, daß man außer dem Nadelfaden noch einen zweiten,
möglichst dicken Faden oder Zierschnur, teils frei auf die Vorderseite der Stickerei aufstickt
oder als Futter oder Auspolsterung in das Innere solcher Musterteile hineinlegt, die erhaben
aus der Stickereiebene hervortreten. Solche Teile sind beispielsweise Blattornamente
und die am Rande vieler Stickereien sich hinziehenden Festons bogenartige Randverzierungen,
die besonders wirkungsvoll ausfallen, wenn sie nicht flach liegen, sondern erhaben
aus der Ebene heraustreten. Ganz abgesehen davon, daß der Konstruktionsraum auf der
Stickmaschine ein im höchsten Grade beschränkter ist, so daß es Schwierigkeiten haben
würde, die bisher ganz allgemein gebräuchliche Fadenführungseinrichtung zweimal in
jeder Reihe anzuordnen, nämlich einmal für den Nadelfaden, wie bisher, und zum zweiten
Male für den Zierstich- oder Einlegefaden, so liegt auf der Hand, daß gerade dieser zweite
Faden mit besonderer Sorgfalt behandelt und vor die Nadel gelegt werden muß. Denn da
es sich meist um eine Zierschnur handelt, die in noch höherem Grade als der einfache Stickfaden
die Neigung besitzt, sich zusammenzukräuseln und Knötchen zu bilden, so darf niemals ein Lockerwerden oder Durchhängen
des Fadens eintreten, das dieses Zusammenkräuseln begünstigt. Der Faden muß also
stets in einer gleichmäßigen und sanften Spannung erhalten werden.
Diese Aufgabe erfüllt der bisher gebräuchliche Fadenanzug nicht. Bei dem häufigen
Schlagen der Fadenanzugshebelchen und noch mehr bei dem Zittern und Klirren der Fadenanzugsdrähte,
die zwischen den genannten Hebelchen gespannt sind, kann es nicht ausbleiben, daß die darüber gelegten Fäden für
kurze Augenblicke ganz frei hängen und in ' der Luft hin und her gepeitscht werden. Alle
diese Übelstände sollen durch vorliegende Erfindung dadurch vermieden werden, daß der
Faden mittels für alle Stiche gleichartig hin und zurück gedrehter Walze, um die er herumgeschlungen
ist, stets um dasselbe Maß nachgelassen und wieder zurückgezogen wird. Der durch das jedesmalige Weiterrücken- des Stikkereirahmens
von Stich zu Stich benötigte verschieden große Längenbetrag des Fadens wird dabei in einem kurzen Augenblick hergegeben,
indem man die genannte "Fadenwalze, um die sich der Faden schlingt, einen
ganz kurzen Augenblick freigibt. Auf diese Weise hat der Faden nicht einen einzigen
kurzen Augenblick Gelegenheit, frei durchzuhängen und sich zu kräuseln. Denn selbst
in dem soeben erwähnten Augenblick, wo die Fadenwalze sich selbst überlassen ist, bleibt
der Faden immer noch in Spannung, ohne die ja das Abwickeln, das Hergeben des Fadens
für den Betrag der Stichlänge nicht möglich wäre.
Ein Ausführungsbeispiel der neuen Fadenanzugsvorrichtung ist in der Zeichnung veranschaulicht.
Fig. ι ist ein senkrechter Querschnitt in Seitenansicht einer der beiden Mechanismengruppen,
die sich bekanntlich in einer gewissen Entfernung übereinander auf der Vorderseite der Stickereiebene x-x finden.
Fig. 2 ist die Wiederholung eines Einzelteiles aus Fig. ι in einem größeren Maßstabe,
und Fig. 3 bedeutet eine Vorderansicht zu Fig. 2, teilweise im Längsschnitt.
Auf dem langen schweren, gußeisernen Träger ι sind in gewissen Abständen Lagerböckchen
2 und 3 angeordnet, in denen die Mechanismen gelagert sind. Von der Hauptwelle 4 der Maschine gehen alle Bewegungen
aus. Die bekannten Bewegungsübertragungsmittel von der Welle 4 nach den verschiedenen
Mechanismengruppen sind in der Zeichnung so weit fortgelassen, als sie zur vorliegenden
Erfindung in keiner Beziehung stehen und sind als bekannt vorauszusetzen. So beispielsweise
die Übertragung von der Welle 4 zur sogenannten Nadelwelle 5, die mittels der
Zwischenglieder 6 eine Anzahl gleichmäßig über die Maschinenlänge verteilter Stößel 7
hin und her treibt, an denen das Nadellineal 8 mit den Nadeln 9 befestigt ist. 10 und 11
sind die eingangs erwähnten bekannten, an den sogenannten Fadenanzugshebelchen 12, 13
befestigten Drähte, über die der von den Spulen 14 kommende, über die sogenannten
Faden- oder Schmirgelwalzen 15 herumgeschlungene Faden zu den Nadeln 9 hinfährt.
An der nur kurze hin und her schwingende Bewegungen machenden Welle 16 sind die
Stoffdrücker 17 und eine Anzahl über die Maschinenlänge verteilter Hebel 18 befestigt. Die
Hebel 19 einer zweiten Welle führen das untere Ende von Lenkern 20, an deren oberem
Ende die Fadenführer 21 befestigt sind, die einen zweiten Faden, die oben erwähnte Zierschnur,
vor die Nadel 9 so auf die Stickereifläche x-x zu legen haben, daß sie von den
Nadeln 9 mustermäßig festgeheftet oder überstickt werden.
Nunmehr soll derjenige Mechanismus beschrieben werden, der den eigentlichen Gegenstand
der Erfindung bildet.
Der zu den Fadenführern 21 laufende Faden y-z wird nämlich über den straffgespannten
Draht 22 geleitet, ist über die Fadenwalze 23 einmal herumgeschlungen, geht an dem Fadentaster 24 vorbei, läuft über eine
Schiene 25 und hat seinen Ursprung auf den Spulen 26.
Die genannte Fadenwalze 23 braucht zu diesem Zwecke nicht wie die Fadenwalze 15
an ihrer Oberfläche durch aufgeklebten Schmirgelstaub rauh gemacht zu sein. Es genügt
ein geringerer Rauhigkeitsgrad je nach der Beschaffenheit der Zierschnur, indem man die
Walze 23 mit Tuch, Plüsch oder Sammet umkleidet. Auch die Schiene 25 braucht nur
eine geringe Rauhigkeit zu besitzen und kann mit Plüsch überzogen sein.
Auf der Welle oder auf dem Achszapfen 27 der Fadenwalze 23 sind zwei Sperr- oder
Schalträdchen 28, 29 starr befestigt, die, wie besonders aus Fig. 2 hervorgeht, entgegengesetzt
gerichtete Sperrzähne am Umfange besitzen. Die beiden Schaltklinken 30, 31 sind
auf einem und demselben Winkelhebel 32 schwingbar gelagert und liegen federnd in den
Zähnen der beiden Rädchen. Wenn daher der Winkelhebel 32 mittels der Stange 33 in
Hin- und Herschwingung versetzt wird, so macht die Wake 23 diese Bewegungen mit, die
also immer dieselben bleiben. Der Hebel 32 wird dadurch in Bewegung gesetzt, daß an
der Stange 33 eine Rolle 34 drehbar gelagert ist, die auf dem Umfange der unrunden
Scheibe 35 mittels der Feder 36 gehalten wird. Wenn, wie in der Zeichnung angenommen, die
unrunde Scheibe 35 die Gestalt eines gewöhnliehen Kreisexzenters hat, so wird die Bewegung
des Hebels 32 eine regelmäßige Schwing-
bewegung sein. Wendet man die Einrichtung für die Zwecke der Fadenwalze 15 an, also
für den zu den Nadeln 9 laufenden Faden, so wird man der unrunden Scheibe 35 eine
- 5 andere Umfangsgestalt geben müssen.
Die Schaltklinke 31 ist über ihren Drehpunkt hinaus verlängert, um den Daumen 37
zu bilden, der im höchsten Punkte des Hebelausschlages gegen eine feststehende Nase 38
anschlägt und die Walze 23 für diesen kurzen Augenblick der Berührung zwischen 37 und 38
freigibt. Das ist der oben erwähnte Augenblick, wo der Faden' y-z Gelegenheit findet,
um so viel nachzurücken, wie zu der augenblicklichen Stichbildung (linearer Weg der
Rahmen verschiebung) erforderlich ist.
Um eine möglichst feinfühlige Wirkung der beiden Schaltklinken 30,31 zu erzielen, sind
beide, wie aus Fig. 3 ersichtlich, doppelt vorhanden, um die in die Radzähne eingreifenden
Spitzen in bekannter Weise um eine halbe Zahnteilung gegeneinander zu versetzen. Dadurch
erreicht man bekanntlich dasselbe, als wären die Zahne der beiden Räder 28, 29
noch einmal so eng geteilt, als sie es in Wirklichkeit sind. Der Spanndraht 24 wird von
kleinen Hebelchen' getragen, die um die Achse 39 schwingen und von kleinen Federn 40 gezogen
werden, damit der von 25 nach 23 laufende Faden stets in sanfter Spannung gehalten
wird.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist nun folgende.
Der von den Spulen 26 kommende Faden läuft über 25, 24, 23, 22 bis zu den Fadenführern
21 hin und wird jedes Mal durch die hin und her schwingende Walze 23, entsprechend
den Arbeitsbewegungen zwischen 21 und 9 nachgelassen und wieder zurückgeschoben.
Im gegebenen Augenblick findet Berührung zwischen 37 und 38 statt, und nun dreht
sich die Walze 23 infolge des Fadenzuges um einen kleinen Betrag im Sinne der in Fig. 1
und 2 eingezeichneten Pfeile, indem die Zähne des Rades 28 unter der Klinke 30 hinweggleiten.
Die Klinke 31 ist ausgeklinkt.
Die in der Beschreibung als Fadenführer 12 und 13 genannten Hebel sind eigentlich keine
Führer, sondern Fadenanzugshebel, und die darin befindlichen Stangen 10 und 11 sind
Fadenanzugsstangen, welche bei der Ausübung des neuen Verfahrens bzw. beim Einsticken
der Schnur keine andere Arbeit zu verrichten haben als wie die beim gewöhnlichen Sticken
ohne die neue Vorrichtung.
Die Fadenanzugs- und Nachlaßwerkzeuge 10, 11, 12 und 13 haben daher nur in beiden Fällen
den Zweck, den Stickfaden nachzulassen, so daß er schlaff genug wird, um das Durchschlüpfen
des Schiffchens durch seinen aufgeworfenen Schlung zu ermöglichen und nachher den Stickfaden im geeigneten Augenblick
mit dem Schiffchen zusammenwirkend straff anzuziehen.
Claims (2)
1. Fadenanzugsvorrichtung für Schiffchenstickmaschinen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Faden mittels einer für alle Stiche gleichartig hin und zurück gedrehten Walze
(23), um die er herumgeschlungen ist, stets um dasselbe Maß nachgelassen und wieder
zurückgezogen wird und die durch das Weiterrücken des Stickrahmens benötigte Fadenlänge durch schnell vorübergehende
Freigabe der Fadenwalze (23), die dann von den Fäden gedreht wird, nachgelassen
wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden, bevor
sie auf die Faden walze (23) auflaufen, über eine mit einer schwach gerauhten Oberfläche versehene Leiste (25) und über
einen zwischen dieser Leiste und der Fadenwalze federnd gelagerten Spanndraht (24) laufen.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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