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Mehradriger Bündelschlauch
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Die Erfindung betrifft einen mehradrigen Bündelschlauch mit zumindest
einem endseitigen Stecker gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bündelschläuche werden beispielsweise im untertägigen Grubenbetrieb
bei Ausbaugestellen verwendet, um insbesondere im Rahmen einer sogenannten Nachbarschaftssteuerung
oder einer Folgesteuerung die einem Hydraulikfluid übertragenen Steuerimpulse zwecks
Betätigung der verschiedenen hydraulischen Verbraucher weiterzuleiten. Solche Bündelschläuche
bestehen aus mehreren Einzelschläuchen, deren endseitige Kupplungsnippel jeweils
zu einem Stecker zusammengefaßt sind. Jeder Kupplungsnippel weist zwei zueinander
axial versetzte Radialflansche auf. Diese Radialflansche dienen der axialen Fixierung
der Kupplungsnippel an einer Haltescheibe. Zu diesem Zweck weist die Haltescheibe
entsprechend der Anzahl der Kupplungsnippel sternförmig angeordnete nutenartige
Aussparungen auf, die sich vom Umfang der Haltescheibe aus radial einwärts erstrecken.
In die Aussparungen werden die Bereiche zwischen den Radialflanschen der Kupplungsnippel
eingelegt, so daß diese auf einem gemeinsamen Teilkreis liegen. Die Breite der Aussparungen
ist dem Durchmesser der Kupplungsnippel im Einlegebereich zwischen den Radialflanschen
angepaßt.
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Die Haltescheibe ist an einem radial einwärts vorspringenden Bund
einer die Haltescheibe und die Kupplungsnippel in
Richtung auf die
freien Enden der Kupplungsnippel übergreifenden Kupplungsmuffe festgelegt. Der Festlegung
kann beispielsweise ein Sprengring dienen, der in eine innere Umfangsnut der Kupplungsmuffe
eingesetzt wird. Zur Befestigung des Steckers an einem entsprechenden Mutterteil
dient ein U-förmiger Drahtbügel, der durch zwei tangential verlaufende, zueinander
parallele Bohrungen in einander gegenüberliegenden Wandbereichen der Kupplungsmuffe
gesteckt wird. Die Bohrungen sind so geführt, daß der radial innere Bereich der
Schenkel des Drahtbügels bei in den Mutterteil eingeitztem Stecker in eine Umfangsnut
des Mutterteils eingreift.
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Nachteilig am bekannten Stecker ist der Aufwand für das Auswechseln
eines Einzelschlauchs, und zwar insbesondere dann, wenn man die räumliche Enge sowie
die beschränkten Lichtverhältnisse im untertägigen Grubenbetrieb berücksichtigt.
Zunächst muß der Sprengring aus der Kupplungsmuffe entfernt werden, um die Haltescheibe
von der Kupplungsmuffe trennen zu können. Daran anschließend kann die Kupplungsmuffe
über den Bündelschlauch geschoben werden, damit die Haltescheibe frei wird. Erst
dann ist es möglich, den Kupplungsnippel des betreffenden Einzelschlauchs radial
aus der Aussparung in der Haltescheibe zu entfernen. Die gleiche Maßnahme muß natürlich
auch beim Stecker am anderen Ende des Bündelschlauchs durchgeführt werden. In diesem
Zusammenhang ist außerdem zu berücksichtigen, daß nach dem Zurückschieben der Kupplungsmuffen
die Haltescheiben umfangsseitig völlig frei liegen, so daß auch die Kupplungsnippel
der anderen Einzelschläuche leicht aus ihren Aussparungen in den Haltescheiben herau¢eiten
können, sofern sie nicht von Hand gezielt in ihrer Lage gehalten werden. Beim anschließenden
Einbau eines neuen Einzelschlauchs werden dann dessen Kupplungsnippel wieder in
die entsprechenden Aussparungen der Haltescheiben eingelegt, anschließend die Kupplungsmuffen
bis
zur Anlage des inneren Bunds an den Haltescheiben vom Schlauchbündel heruntergeschoben
und danach die Sprengringe in die inneren Umfangsnuten der Kupplungsmuffen eingesetzt,
wodurch die Haltescheiben in den Kupplungsmuffen festgelegt werden. Während dieser
Reparaturarbeiten ist überdies dafür Sorge zu tragen, daß die Sprengringe nicht
verlorengehen.
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Diese Schwierigkeiten beim Auswechseln eines schadhaften Einzelschlauchs
verstärken sich noch in den Fällen, wo das Schlauchbündel von einer Schutzhülle
umgeben ist, die entweder direkt mit den endseitigen Kupplungsmuffen verbunden oder
auf gesoSerten Hülsen, beispielsweise durch Spannschellen, festgelegt ist, die mit
einem radialen Außenkragen zwischen den inneren Bund der Kupplungsmuffen und die
Haltescheiben eingreifen und auf diese Weise an den Kupplungsmuffen festgelegt werden.
In diesen Fällen müssen folglich die Kupplungsmuffen zusätzlich gegen den axialen
Widerstand der Schutzhülle von den Haltescheiben heruntergedrückt und anschließend
während des Austauschs des schadhaften Einzelschlauchs gegen einen neuen Einzelschlauch
in dieser zurückgedrückten Stellung gehalten werden. Dieser Sachverhalt erschwert
an sich schon den Austausch eines schadhaften Einzelschlauchs. Besonders problematisch
wird es aber, wenn dieser Austausch unter Tage durchgeführt werden muß.
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Handelt es sich bei der die Schutzhülle tragenden Hülse außerdem
um eine Preßhülse, so muß diese aufgetrennt und entfernt werden, um einen neuen
Einzelschlauch einsetzen zu können.
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Darüber hinaus muß anschließend eine neue Preßhülse aufgebracht werden.
Folglich tritt neben den Montageaufwand und den damit verbundenen Schwierigkeiten
noch zusätzlich ein erhöhter Materialaufwand.
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Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, den Bündelschlauch
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 hinsichtlich seines Steckers so zu verbessern,
daß das Auswechseln eines Einzelschlauchs selbst unter den erschwerten Bedingungen
des untatägigen Grubenbetriebs ohne besondere Probleme durchgeführt werden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe verkörpert sich nach der Erfindung in den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
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Aufgrund der Maßnahme, daß nunmehr pro Stecker zwei Haltescheiben
vorgesehen sind, die unmittelbar hintereinander liegen, gegeneinander verdrehbar
sind und Aussparungen aufweisen, deren Breite so bemessen ist, daß die Radialflansche
der Kupplungsnippel quer durch diese Aussparungen hindurchtührbar sind, können die
im Stand der Technik vorhandenen Nachteile zufriedenstellend behoben werden. Im
Betriebszustand des Bündelschlauchs sind die beiden Haltescheiben derart in Umfangsrichtung
zueinander relativ verdreht, daß der Bereich zwischen den Radialflanschen der Kupplungsnippel
einmal von einer Aussparungsinnenseite der einen Haltescheibe und zum anderen von
einer Aussparungsinnenseite der anderen Haltescheibe seitlich erfaßt wird.
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Durch die Relativverdrehung der Haltescheiben verJüngt sich somit
der von diesen Aussparungsinnenseiten begrenzte Spalt zum Außenumfang der Haltescheiben
hin, so daß der Bereich der Kupplungsnippel zwischen den Radialflanschen einwandfrei
von den beiden Haltescheiben eingeklemmt wird. Eine axiale Verschiebung wird im
Rahmen der Erfindung ebenfalls durch die sich dann außen an den Haltescheiben abstützenden
Radialflansche vermieden. In der verdrehten Betriebslage können die Haltescheiben
dann in beliebiger Weise, beispielsweise durch einen Bolzen oder durch eine Schraube,
arretiert werden.
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Zum Entfernen eines Einzelschlauchs aus einem Bündelsdiauch ist es
lediglich erforderlich, den Arretierungsbolzen oder die Arretierungsschraube in
den endseitigen Steckern zu lösen und anschließend die beiden Haltescheiben so weit
relativ zu verdrehen, daß ihre Aussparungen koaxial hintereinander zu liegen kommen.
Aufgrund der Breitenbemessung der Aussparungen kann der jeweilige Einzelschlauch
ohne weiteres bei ansonsten montiert bleibenden Kupplungsmuffen aus der Schlauchbündelung
herausgezogen und durch einen neuen Einzelschlauch ersetzt werden. Zu dessen Lagearretierung
ist es nach dem Einsetzen lediglich erforderlich, die Haltescheiben in den Kupplungsmuffen
wieder zueinander relativ zu verdrehen und in dieser verdrehten Lage zu blockieren.
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Das Auswechseln eines Einzelschlauchs ist überdies völlig unabhängig
davon, ob der Bündelschlauch von einer zusätzlichen Schutzhülle umgeben ist oder
nicht. Außerdem ist es insbesondere für den untertägigen Grubenbetrieb von Vorteil,
daß die Sprengringe nicht gelöst zu werden brauchen. Der Bergmann braucht folglich
auf keine leicht verlierbaren Einzelteile aufzupassen.
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Eine noch bessere Fixierung der Kupplungsnippel ist nach der Erfindung
dann gewährleistet, wenn die Haltescheiben um etwa ein Viertel der Aussparungsbreite
in Umfangsrichtung zueinander versetzt miteinander verbunden sind.
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Ein insbesondere den untertägigen Bedingungen angepaßter Stecker
wird erfindungsgemäß dadurch geschaffen, daß die radiale Länge der Aussparungen
etwa das 2,5- bis 3-fache der Durchmesser der Kupplungsnippel im Klemmbereich beträgt.
Auf diese Weise wird die radiale Erstreckung des Steckers möglichst gering gehalten
und dennoch wird eine Verteilung der Einzelschläuche auf einem
Teilkreis
erzielt, welche eine einwandfreie Überleitung der strömenden Fluide gewährleistet.
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In diesem Zusammenhang ist dann ferner von Vorteil, daß der Durchmesser
des Klemmbereichs der Kupplungsnippel kleiner als der Durchmesser der Einsteckenden
ist.
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Schließlich ist es bei einem Stecker mit einem Arretierungsstift
zur Lage orientierung der Kupplungsnippel in den Aufnahmebohrungen eines entsprechenden
Mutterteils noch von Vorteil, daß der Arretierungsstift zugleich die versetzte Relativlage
der Haltescheiben fixiert. Dem Arretierungsstift werden somit im Rahmen der Erfindung
zwei Funktionen übertragen. Zum einen stellt er sicher, daß auch unter extrem schlechten
Sichtverhältnissen der Stecker nicht verkehrt mit dem entsprechenden Mutterteil
zusammengefügt wird. Zum anderen gewährleistet der Arretierungsstift die Relativlage
erz Haltescheiben.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Bündelschlauch in
der Seitenansicht, teilweise im vertikalen Längsschnitt und Fig. 2 in vergrößerter
Darstellung einen vertikalen Querschnitt durch einen Stecker des Bünde 15 chlauchs
der Fig. 1 gemäß der Linie II-II.
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Mit 1 ist in der Fig. 1 ein mehradriger Bündelschlauch bezeichnet,
der im untertägigen Grubenbetrieb bei einer Steuerung für ein schreitendes Ausbaugestell
Verwendung findet.
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Der Bündelschlauch 1 weist beim Ausführungsbeispiel sechs Einzelschläuche
2 auf, die auf einem gemeinsamen Teilkreis gleichmäßig verteilt angeordnet sind.
Zur Erhaltung der Zeichnungsübersichtlichkeit ist in der Fig. 1 nur ein Einzelschlauch
2 eingezeichnet worden.
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Jeder Einzelschlauch 2 besitzt an jedem Ende ein Kupplungsnippel
3, dessen Einsteckende 5 in eine entsprechende Aufnahmebohrung eines nicht näher
dargestellten Mutterteils dichtend einführbar ist. Zur Abdichtung ist ein Dichtungsring
4 vorgesehen, der in eine äußere Umfangsnut 6 des Kupplungsnippels 3 eingelegt ist.
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Weiterhin weist jeder Kupplungsnippel 3 zwei im axialen Abstand voneinander
angeordnete F#ialflansche 7, 8 auf, durch die eine axiale Fixierung der Einzelschläuche
2 sichergestellt wird. Zu diesem Zweck sind zwei schmale Haltescheiben 9, 10 in
Axialrichtung der Einzelschläuche 2 hintereinander vorgesehen. Jede Haltescheibe
9 beziehungsweise 10 besitzt sechs sternförmig angeordnete nutenartige Aussparungen
11 beziehungsweise 12, die sich vom Umfang der Haltescheiben 9, 10 radial einwärts
erstrecken. Die Breite der Aussparungen 11, 12 ist geringfügig größer als der Durchmesser
der Radialflansche 7, 8 der Kupplungsnippel 3 bemessen.
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Zur Festlegung der Kupplung=ppel 3 an den Haltescheiben 9, 10 werden
diese zunächst innerhalb einer die Haltescheiben 9, 10 und die Xupplungiippel 3
zum freien Ende hin übergreifenden Kupplungsmuffe 13 zueinander relativ verdreht,
bis daß die Aussparungen 11, 12 die Bereiche 14 zwischen den Radialflanschen 7,
8 entsprechend der Darstellung der Fig. 2 einklemmen. Durch die Aussparungsinnenseiten
15, 16 der Haltescheiben 9 beziehungsweise
10 ergeben sich radial
nach außen verengende Schlitze, die ein Austreten der Kupplungsnippel 3 nicht mehr
erlauben. Axial sind die Einzelschläuche 2 durch die Radialflansche 7, 8 fixiert.
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Die Arretierung der Haltescheiben 9, 10 in der Betriebsposition wird
durch einen Arretierungsstift 17 bewirkt, der zugleich die Lage orientierung der
endseitigen Stecker 18 beim Einführen in einen entsprechenden Mutterteil sicherstellt.
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Beim Ausführungsbeispiel sind die Einzelschläuche 2 durch eine Schutzhülle
19 umgeben, die im Bereich jedes Steckers 18 mittels einer Spannschelle 20 an einer
Hülse 21 festgelegt ist, die mit einem Radialflansch 22 zwischen einem inneren Bund
23 der Kupplungsmuffe 13 und der Haltescheibe 10 eingeklemmt wird. Das Einklemmen
der Haltescheiben 9, 10 und des Radialflansches 22 der Hülse 21 erfolgt durch einen
Sprengring 24, welcher in eine innere Umfangsnut der Kupplungsmuffe 13 eingesetzt
wird.
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Parallel zueinander verlaufende Bohrungen 25 in diametral einander
gegenüberliegenden Umfangsbereichen der Kupplungsmuffen 13 dienen zum Einführen
von nicht näher veranschaulichten U-förmigen Bügeln zwecks Festlegung der Stecker
18 an entsprechenden Mutterteilen.
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Muß ein Einzelschlauch 2 ausgewechselt werden, so wird zunächst der
Arretierungsstift 17 entfernt beziehungsweise nur soweit aus der Haltescheibe 10
herausgezogen, daß er mit der Haltescheibe 9 frei drehbar ist. Er wird dadurch nicht
zu einem losen Bauteil. Anschließend werden die beiden Haltescheiben 9, 10 innerhalb
der Kupplungsmuffe 13 so weit zueinander relativ verdreht, bis daß die Aussparungen
11, 12 koaxial hintereinander liegen. Der entsprechende Einzelschlauch 2 kann ohne
weiteres
aus dem Bündelschlauch 1 herausgezogen und durch einen
neuen Einzelschlauch ersetzt werden. Die Festlegung des neuen Einzelschlauchs 2
erfolgt dann wiederum dadurch, daß die beiden jialtescheiben 9, 10 in die in Fig.2
dargestellte Lage verdreht werden und daß anschließend der Arretierungsstift 17
wieder voll eingefügt wird.
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