DE2944824A1 - Verbessertes verfahren zur kohleverfluessigung - Google Patents
Verbessertes verfahren zur kohleverfluessigungInfo
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Description
DR. BERG DIPL-ING. STAPF DIPL-ING. SCHWABE DR. DR. SANDMAIR A
29ΑΛ82Α
Anwalts-Akte: 30 430 -· ^g NOV. t979
EXXON RESEARCH AND ENGINEERING COMPANY FLORHAM PARK, N.J. 079 32 / USA
Verbessertes Verfahren zur Kohleverflüssigung
030039/0589
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Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Umwandlung von Kohle oder ähnlichen kohleartigen Feststoffen, die
bestimmte Mineralstoffe enthalten. Insbesondere betrifft die Erfindung ein verbessertes Verfahren zur Verflüssigung von
Kohle und ähnlichen kohleartigen Stoffen.
Bekanntlich wird seit langem in vielen Gegenden Kohle als Brennmaterial verwendet. Aus verschiedenen Gründen, wie z.B.
Problemen mit der Beförderung, der Abfallbeseitigung, der Umweltverschmutzung und dgl., war die Kohle vom Standpunkt
des Endverbrauchers gesehen kein sonderlich angenehmes Brennmaterial. Weltweit haben infolgedessen Ol und Gas als Energiequelle eine führende Stellung eingenommen.
Ferner ist bekannt, daß die nachgewiesenen Erdöl- und Gasreserven auf der gesamten Welt im Abnehmen sind, und die Notwendigkeit, alternative Energiequellen zu erschließen, wird
immer dringender. Eine solche Alternative stellt selbstverständlich die Kohle dar, die als fossiler Brennstoff in vielen
Ländern der ganzen Welt reichlich vorhanden ist. Bevor Kohle jedoch in größerem Maße als Brennstoff akzeptiert wird, glaubt
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man, sie so umwandeln zu müssen, daß sie die zahlreichen erwähnten
Nachteile verliert.
Zu diesem Zweck wurde bereits eine Reihe von Verfahren vorgeschlagen,
mit denen die Kohle verflüssigt und/oder vergast wird. Von diesen scheinen in den meisten Fällen die Kohleverflüssigungsverfahren
vorzuziehen zu sein, da eine größere Anzahl von Produkten hergestellt werden kann, und diese überdies
leichter zu transportieren und zu lagern sind. Es traten jedoch Schwierigkeiten bei der Verflüssigung bestimmter Kohlen,
vor allem solcher minderer Qualität, auf, die offensichtlich auf in diesen Kohlen enthaltene mineralische Fremdstoffe
zurückzuführen sind.
Ohne sich auf eine bestimmte Theorie festlegen zu wollen, nimmt man an, daß die Betriebsschwierigkeiten mit der Gegenwart
von einem oder mehreren Erdalkalimetallen, vor allem Calcium, und in gewissem Maß mit der Gegenwart von Eisen
zusammenhängen. Diese Stoffe reagieren während der Verflüssigung mit vorhandenen Anionen und bilden eine feste Schlacke
oder Ablagerung. Bei fortschreitender Verflüssigung nimmt die Schlacke in dem Verflüssigungsbehälter zu, sie verringert dadurch
das Behältervolumen und folglich die Verflüssigungskontaktzeit und/oder den gesamten Durchsatz. Schließlich kann
eine vollständige Verstopfung auftreten. Außerdem ist es möglich, daß sich Teile der Schlacke oder Ablagerungen von den
Behälterwänden ablösen und Leitungen stromabwärts verstopfen.
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Das Problem der Schlacke- und/oder Ablagerungsbildung soll
in der Literatur zum ersten Mal im Zusammenhang mit dem Betrieb einer Hochdruck-Kohleverflüssigungsanlage beschrieben
worden sein, mit der in Wesseling bei Köln Flüssigkeiten aus Ligniten gewonnen wurden. Der Literaturstelle entsprechend
wurde der Betrieb dieser Anlage ernsthaft durch einen als "Kaviar" bezeichneten Feststoff behindert; diese Bezeichnung
ist offensichtlich auf das Erscheinungsbild des Feststoffes zurückzuführen, der aus agglomerierten Kugeln oder Sphärolithen bestand. Es wurde gefunden, daß diese Sphärolithen
Calciumcarbonat und hexagonale Eisensulfidkristalle enthielten.
Anfänglich versuchte man das Problem mit technischen Maßnahmen zu lösen, mit denen die Schlackebildung verhindert oder die
Schlacke entfernt werden sollte, bevor Betriebsschwierigkeiten auftraten. Bei einem solchen Verfahren wurde von einem
ersten Reaktionsbehälter einer Behälter-Reihe ein kleiner Abstrom abgezogen. Mit diesem Verfahren wurden die anfänglich
gebildeten Partikel kontinuierlich abgezogen und entfernt, und der Abstrom wurde dann in den Behälter zurückgeführt.
Diese Technik förderte die Unterdrückung weiteren Kristallwachstums und verlangsamte die Geschwindigkeit der Schlackenbildung in dem Reaktor. Sie führte jedoch zu großen Gasverlusten und zu Erosionen in zusätzlichen Vorrichtungen.
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In jüngerer Zeit wurde gefunden, daß Calciumcarbonatablagerungen, die sich während der Verflüssigung infolge der Zersetzung
verschiedener organischer Calciumverbindungen bilden, vermieden werden können, indem man die organischen Calciumverbindungen,
die sich während der Verflüssigung zersetzen,
zu einem Salz, das während der Verflüssigung stabil bleibt, oder zu einer anderen Verbindung umwandelt, die vor der Verflüssigung
entfernt werden kann. Umwandlungen dieser Art können mit einer verhältnismäßig großen Anzahl von Vorbehandlungsmitteln
bewirkt werden; dazu gehören Salze anderer Metalle als Calcium, die das Calcium in der Kohle ersetzen,
ferner verschiedene organische und anorganische Säuren und bestimmte gasförmige Vorbehandlungsmittel wie SO7 und SO3.
Zum größten Teil lösten diese ionenaustauschartigen Vorbehandlungen
das Problem der Schlacken- oder Ablagerungsbildung ziemlich effektiv. Bei den meisten dieser Behandlungen
müssen jedoch wässrige Lösungen der Vorbehandlungsmittel verwendet werden, wodurch die Wassermenge, die entweder vor
oder während der Verflüssigung entfernt werden muß, noch vergrößert
wird. Diese Schwierigkeit kann durch Verwendung eines gasförmigen Vorbehandlungsmittels vermieden werden; wird jedoch
das leichter verfügbare und billigere S0„ verwendet, dann benötigt man zur Erzeugung eines Salzes, das während
eines nachfolgenden Verflüssigungsverfahrens stabil bleibt, verlängerte Kontaktzeiten. Die verlängerte Zeit ist offen-
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sichtlich notwendig, damit eine in situ-Oxidation stattfindet. Ein verbessertes Verfahren zur Vermeidung von Schlacke-
und/oder Feststoffablagerungsproblemen unter Verwendung von S0_ als Vorbehandlungsmittel scheint also benötigt zu werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein verbessertes Verfahren zur Verflüssigung von Kohlen minderer Qualität und
von ähnlichen kohleartigen Stoffen, die organische Erdalkalimetallsalze enthalten, die sich während der Verflüssigung
zersetzen und eine Schlacke und/oder Feststoffablagerung bilden, die einen glatten Betriebsablauf verhindert. Die Erfindung betrifft ferner ein verbessertes Verfahren, bei dem
das Schlacke- und/oder Feststoffablagerungsproblem dadurch
vermieden wird, daß man die zu verflüssigende Kohle oder ähnliches kohleartiges Material mit einer Kombination aus gasförmigen Vorbehandlungsmitteln vorbehandelt, für die keine
wässrige Lösung verwendet werden muß.
Erfindungsgemäß werden die obigen und andere Ziele und Vorteile erreicht, indem man eine Kohle minderer Qualität oder
ähnliches kohleartiges Material einer Vorbehandlung unterzieht, und zwar entweder mit einem Gasgemisch aus SO. und
einem Oxidationsmittel, oder zuerst mit gasförmigem SO2 und
dann einem gasförmigen Oxidationsmittel, und anschließend zumindest einen Teil davon verflüssigt. Wie unten noch näher
ausgeführt werden wird, ist es wichtig, daß bei Verwendung
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eines Gasgemisches die Vorbehandlung mit einem Oxidationsmittel erfolgt, das mindestens 0,5 mol O2 je Mol SO« liefern
kann, das während der Vorbehandlung von dem kohleartigen Feststoff adsorbiert und/oder mit dem darin enthaltenen
Mineralstoff umgesetzt wird. Die Verflüssigung der vorbehandelten Kohle oder des kohleartigen Stoffes kann, wie
unten ebenfalls noch näher erläutert wird, mit jedem bekannten und für diesen Zweck geeigneten Verfahren durchgeführt
werden.
Abbildung 1 ist ein schematisches Flußdiagramm eines erfindungsgemäßen
Verfahrens, Abbildung 2 ein schematisches Flußdiagramm eines weiteren erfindungsgemäßen Verfahrens.
Wie bereits oben erwähnt, betrifft die Erfindung ein verbessertes Verfahren zur Verflüssigung von Kohle minderer Qualität
und ähnlicher kohleartiger Stoffe. Die Verbesserung umfaßt die Vorbehandlung der Kohle oder des kohleartigen Stoffes,
um dadurch die Bildung von Feststoffablagerungen während der Verflüssigung, di· schließlich zu Schlackebildung und/
oder Verstopfungen führt, entweder zu eliminieren oder zumindest wesentlich zu verringern. Man nimmt an, daß die Schlackebildung
und Verstopfung auf die Zersetzung von Erdalkalimetallsalzen der Humussäure, und insbesondere von Calciumsalzen der
Humussäure während der Verflüssigung, sowie die gleichzeitige oder nachfolgende Calciumcarbonatbildung zurückzuführen ist.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Bildung von Erd-
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- AK.
alkalimetallcarbonat und vor allem von Calciumcarbonat während der Verflüssigung verringert oder eliminiert, indem man
vor der Verflüssigung das Sulfat bildet. Wie unten näher
ausgeführt werden wird, ist das während der Vorbehandlung gebildete Erdalkalimetallsulfat feinverteilt, und obwohl es
während der Verflüsigung bei der Kohle bleibt, bildet es keine Agglomerate oder Schlacke.
Im allgemeinen kann das verbesserte erfindungsgemäße Verfahren für jede Kohle verwendet werden, die eine oder mehrere
Erdalkalimetallsalze der Humussäure enthält, und insbesondere für jede Kohle, die ein Calciumsalz der Humussäure enthält. Solche Kohlen sind u.a. subbituminöse Kohle, Lignit,
Torf, Braunkohle und ähnliche kohleartige Feststoffe.
Im allgemeinen wird die Kohle vor der erfindungsgemäßen Vorbehandlung fein gemahlen. Die spezielle Partikelgröße bzw.
der Partikelgrößenbereich, die tatsächlich verwendet werden, hängen weitgehend von der für das anschließende Verflüssigungsverfahren optimalen Größe ab; allerdings hat der tatsächlich verwendete Partikelgrößenbereich einen gewissen Einfluß auf die Vorbehandlungszeit und somit auf die Geschwindigkeit der Umwandlung des Erdalkalimetallsalzes der Humussäure zu dem entsprechenden Erdalkalimetallsulfat. In den
meisten Verflüssigungsverfahren wird daher die zu verflüssigende Kohle zu einer Partikelgröße von weniger als etwa
6,4 mm und vorzugsweise zu weniger als Siebgröße 8 der
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NBS-Siebreihe gemahlen.
Im allgemeinen erfolgt die erfindungsgemäße Vorbehandlung,
indem man eine ungetrocknete, feinzerteilte Kohle minderer Qualität mit SO2 und einem Oxidationsmittel in Kontakt bringt.
Dabei können beide Behandlungen gleichzeitig erfolgen, indeir.
man ein Gasgemisch, das SO2 und ein Oxidationsmittel enthält,
verwendet, oder nacheinander, indem man zuerst den Kontakt mit SO» und dann mit einem Oxidationsmittel herstellt.
Im allgemeinen kann bei simultanem Kontakt praktisch jedes gasförmige Oxidationsmittel verwendet werden, das die notwendige
Sauerstoffmenge liefert. Dazu gehören Sauerstoff (Luft), Ozon und dgl. Bei aufeinanderfolgender Behandlung kann praktisch
jedes Oxidationsmittel verwendet werden, das die notwendige Sauerstoffmenge liefert. Dazu gehören gasförmige und
flüssige Oxidationsmittel, die direkt verwendet werden können, sowie flüssige und feste Oxidationsmittel, die in Lösung verwendet
werden können. Werden Lösungen verwendet, dann nimmt man jedoch normalerweise organische Lösungsmittel, die im Bereich
des flüssigen Produkts sieden, so daß eine Abtrennung des Lösungsmittels vor der Verflüssigung nicht notwendig ist.
Im allgemeinen kann der Kontakt entweder gleichzeitig oder aufeinanderfolgend bei praktisch jedem Gesamtdruck erfolgen.
Es ist jedoch wichtig, daß der Schwefeldioxidpartialdruck
während der Vorbehandlung mindestens etwa 0,35 N/cm beträgt,
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und der Partialdruck des Oxidationsmittels, wenn ein gasförmiges Oxidationsmittel verwendet wird, mindestens etwa
9
0,21 N/cm . Selbstverständlich gibt es keine Obergrenze für den Gesamtdruck während der Vorbehandlung, noch für die Partialdrücke von SO2 und O2. Die Vorbehandlung wird jedoch im allgemeinen bei einem Gesamtdruck in einem Bereich von etwa
0,21 N/cm . Selbstverständlich gibt es keine Obergrenze für den Gesamtdruck während der Vorbehandlung, noch für die Partialdrücke von SO2 und O2. Die Vorbehandlung wird jedoch im allgemeinen bei einem Gesamtdruck in einem Bereich von etwa
2
7,0 bis 35 N/cm , einem SOj-Mindestpartialdruck während der
und einem Oxidationsmittelpartialdruck, wenn ein gasförmiges Oxidationsmittel verwendet wird, in einem Bereich von etwa
0,02 bis IU N/cm2 durchgeführt.
Im allgemeinen ist die Temperatur bei der Durchführung der Vorbehandlung nicht kritisch und es kann jede Temperatur verwendet werden, bei der die Kontaktzeit so eingestellt ist,
daß die Umwandlung von zumindest einem wesentlichen Teil des Erdalkalimetallsalzes der Humussäure möglich ist. Temperaturen in einem Bereich von etwa 21 bis 66 C sind jedoch besonders effektiv, wenn der Kontakt entweder gleichzeitig oder
aufeinanderfolgend mit ausreichenden Kontaktzeiten erfolgt, die einen angemessenen Kontakt zwischen den beiden Behandlungsmitteln und der Kohle ermöglichen. Im allgemeinen wird eine
Kontakt- oder nominelle Verweilzeit von mindestens 5 Minuten benötigt, wenn der Kontakt gleichzeitig erfolgt, und eine Verweilzeit von mindestens 5 Minuten in jeder Stufe, wenn der
Kontakt nacheinander stattfindet.
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Im allgemeinen kann der Kontakt zwischen der Kohle und den
Behandlungsmitteln in jeder bekannten und für diesen Zweck geeigneten Art hergestellt werden, und zwar entweder in kontinuierlichen
oder diskontinuierlichen Verfahren. Bei kontinuierlichem Kontakt wird im allgemeinen ein bewegliches oder
ein Fließbett der Kohle mit einem Gasstrom in Kontakt gebracht, der sowohl genügend Schwefeldioxid enthält, um etwa 0,01 bis
0,2 Teile SOj pro Gewichtsanteil Kohle zu liefern, als auch
eine ausreichende Menge eines Oxidationsmittels, um etwa 0,003 bis 0,06 Anteile O2 pro Gewichtsanteil Kohle zu liefern.
Auch wird bei Anwendung eines Fließbettverfahrens eine ausreichende Gasmenge verwendet, um das Fließbett der teilchenförmigen
Kohle zu unterhalten. Bei diskontinuierlicher Behandlung kann ein Festbett aus feinzerteilter Kohle mit einer
ausreichenden Menge eines SO^-haltigen Gasgemisches in Kontakt
gebracht werden, das etwa 0,03 bis 0,3 mol SOj und, entweder
gleichzeitig oder nachfolgend, etwa 0,01 bis 0,2 mol O2 pro 1 kg Kohle liefert, und zwar bei einem Gesamtdruck
von etwa 7 bis 35 N/cm . Wahlweise kann ein Kohle-Festbett auch mit einem Gasstrom in Kontakt gebracht werden, der so
viel Schwefeldioxid und Sauerstoff enthält, daß eine Durchflußrate von etwa 0,04 Gew./Gew./h bis U1O Gew./Gew./h für
SO2 und von etwa 0,01 bis 1,5 Gew./Gew./h für O2 pro Gewichtseinheit
Kohle erzielt wird.
Nach der Vorbehandlung kann die Kohle mit jedem bekannten und dafür geeigneten Verfahren verflüssigt werden. Dazu ge-
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hören Verfahren» bei denen die Kohle in Abwesenheit von Luft oder Sauerstoff lediglich einer Pyrolyse unterzogen wird,
Verfahren der Art, bei denen die Kohle in Gegenwart von Wasserstoff erhitzt wird, sowie Verfahren, bei denen Kohle in
Gegenwart eines Lösungsmittels verflüssigt wird.
In Verfahren, bei denen die Kohle entweder in inerter Atmosphäre oder in Gegenwart von Wasserstoff pyrolysiert wird,
kann der Kontakt mit Hilfe eines Fest- oder Fließbettes oder in einer Aufschlämmung erfolgen. Im allgemeinen erfolgt die
Pyrolyse bei einer Temperatur von etwa 350 bis 800 0C.
Bei Verfahren, in denen ein Lösungsmittel verwendet wird, kann jeder Flüssig-Fest-Kontakt angewandt werden. In den Verfahren, bei denen eine Trägerflüssigkeit oder ein Lösungsmittel verwendet werden, erfolgt die Verflüssigung im allgemeinen bei einer Temperatur von etwa 3S0 bis 500 0C, und das
Verhältnis Kohle:Flüssigkeit liegt im allgemeinen bei etwa
1:1 bis 1:4. Die Trägerflüssigkeit oder das Lösungsmittel können als WasserstoffUbertragungsmedien dienen, oder auch nicht.
In den Fällen, in denen die Trägerflüssigkeit und/oder das Lösungsmittel als Wasserstoffspender dienen, wird die Trägerflüssigkeit und/oder das Lösungsmittel im allgemeinen aus
dem Verflüssigungsbehälter abgezogen und hydriert, um den gewünschten Wasserstoffgehalt wieder herzustellen. Eine solche
Hydrierung erfolgt selbstverständlich mit bekannten Verfahren,
wie z.B. dem in US-PS 3 617 513 beschriebenen, und ist nicht
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Bestandteil der Erfindung.
In einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform wird
eine Kohle minderer Qualität, wie z.B. eine subbituminöse
Kohle oder ein Lignit, fein gemahlen, und dann mit einem Gasgemisch in Kontakt gebracht, das etwa 5 bis 25 mol% S0_ und
etwa 0,2 5 bis 1,5 mol O2 pro 1 mol SO2 enthält.Der Kontakt
erfolgt mit einer Durchsatzrate, bezogen auf Schwefeldioxid,
von etwa 0,1 Gew./Gew./h bis 8 Gew./Gew./h. Der Kontakt er-
2 folgt ferner bei einem Gesamtdruck von etwa 10 bis 31 N/cm ,
ο und bei einem SOj-Partialdruck von etwa 0,3 bis 14 N/cm .
Der Kontakt erfolgt am besten bei einer Temperatur von etwa 27 bis 38 0C. Die nominelle Kontaktzeit beträgt dann etwa
10 bis 60 Minuten.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Kohle während
des Kontakts mindestens 10 Gew.% Wasser, und der Kontakt erfolgt unter Bedingungen, bei denen Wasserverlust während
der Vorbehandlung vermieden oder verhindert wird. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die Kohle behandelt
"wie erhalten" und enthält etwa 25 bis Ί0 Gew.% Wasser. Nach
Behandlung der Kohle mit dem Verfahren der bevorzugten Ausführungsform sind etwa 60 bis 90% der ursprünglich in der Kohle
vorhandenen Erdalkalimetallsalze der Humussäure zu einem unlöslichen, termisch stabilen Erdalkalimetallsulfat umgewandelt,
das in der Kohle bleibt und während der Verflüssigung in Form von Feststoffpartikeln freigesetzt wird, die mit den
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Verflüssigungsrückständen gewonnen werden. Das nach der Vorbehandlung in die Verflüssigungsstufe mitgeführte Erdalkalimetallsulfat bleibt fein verteilt, agglomeriert nicht und
führt nicht zu Schlackebildung und/oder Verstopfungen.
Ebenfalls in einer bevorzugten Ausführungsform wird nach der
Vorbehandlung die vorbehandelte Kohle mit einem Recycle-Spenderlösungsmittel vermischt. Das gesamte Lösungsmittel
und die Kohle werden im allgemeinen in einem Verhältnis Lösungsmittel: Kohle von etwa 0,8:1 bis 4:1 gemischt, vorzugsweise von etwa 1,2:1 bis 1,6:1, bezogen auf das Gewicht. In
der bevorzugten Ausführungsform ist das Lösungsmittel eines,
das aus Kohle gewonnen wurde und im allgemeinen zwischen etwa 200 und 455 0C, vorzugsweise zwischen etwa 200 und 370 0C
siedet. Nach Herstellung der Kohle-Lösungsmittel-Aufschlämmung wird diese im allgemeinen mit molekularem Wasserstoff
vereinigt und in eine Kohleverflüssigungszone eingespeist.
In der Kohleverflüssigungszone herrscht u.a. eine Temperatur von etwa 370 bis 510 0C, vorzugsweise etwa 430 bis 150 0C,
sowie ein Druck von etwa 210 bis 2100 N/cm , vorzugsweise
2
von etwa 560 bis 1410 N/cm . Der molekulare Wasserstoff wird in die Verflüssigungszone vorzugsweise in einem Verhältnis von etwa 1 bis 6 Gew.% (MAF Kohlebasis) zugegeben. Die Verweildauer der Flüssigkeit beträgt im allgemeinen etwa 5 bis 130 Minuten, vorzugsweise etwa 10 bis 60 Minuten.
von etwa 560 bis 1410 N/cm . Der molekulare Wasserstoff wird in die Verflüssigungszone vorzugsweise in einem Verhältnis von etwa 1 bis 6 Gew.% (MAF Kohlebasis) zugegeben. Die Verweildauer der Flüssigkeit beträgt im allgemeinen etwa 5 bis 130 Minuten, vorzugsweise etwa 10 bis 60 Minuten.
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Das Produkt aus der Kohle-Verflüssigungszone besteht aus
Gasen und Flüssigkeiten, wobei die Flüssigkeiten ein Gemisch aus nichtverbrauchtem wasserstoffspendendem Lösungsmittel,
verbrauchtem wasserstoffspendendem Lösungsmittel, gelöster Kohle, ungelöster Kohle und Mineralstoffen enthalten.
In der bevorzugten Ausführungsform wird das flüssige
Gemisch in eine Trennzone geleitet, wo man eine leichte, als Heizgas brauchbare Fraktion, eine Naphthafraktion, eine
wasserstoffspendende Lösungsmittelfraktion, eine Heizöl-Fraktion und eine Rückstand-Fraktion gewinnt. Der Rückstand,
der im allgemeinen bei über etwa 5UO 0C siedet, enthält
Schlacke, Mineralstoff und Asche, und kann anschließend in ein Vergasungs- oder Verkokungsverfahren eingespeist werden.
In der bevorzugten Ausführungsform wird die Lösungsmittelfraktion
hydriert, bevor sie wieder in die Verflüssigungszone zurückgeleitet wird. Die Hydrierung erfolgt vorzugsweise katalytisch,
unter Bedingungen, von denen bekannt ist, daß sie für diesen Zweck geeignet sind. Dazu gehören u.a. eine Temperatur
zwischen etwa 3U0 und U50 0C, sowie ein Druck zwi-
2
sehen etwa U55 und IUlO N/cm . Die Wasserstoff-Einspeisung während der Hydrierung beträgt im allgemeinen etwa 2U0 bis
sehen etwa U55 und IUlO N/cm . Die Wasserstoff-Einspeisung während der Hydrierung beträgt im allgemeinen etwa 2U0 bis
3 3
2U00 Standard m /m . Es kann jeder bekannte Hydrierungskatalysator
verwendet werden. Anschließend an die Hydrierung kann das Lösungsmittel dann zum Aufschlämmen weiterer vorbehandelter
Kohle verwendet werden.
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29U824 - ι/- 4Η.
Als Ergebnis der Vorbehandlung werden Schlackebildung und/ oder Verstopfungen, wie sie normalerweise bei der Verflüssigung von Kohle minderer Qualität auftreten, entweder signifikant verringert oder eliminiert. Es sind folglich längere ununterbrochene Betriebsperioden möglich und es ist,
wenn überhaupt, kaum notwendig, den Durchsatz während des Betriebs zu verringern.
Das erfindungsgemäße Verfahren und insbesondere zwei Ausführungsformen desselben werden aus der folgenden Diskussion noch deutlicher erkennbar, die sich auf die beigefügten Abbildungen bezieht. Gemäß Abbildung 1 wird feinzerteilte Kohle durch die Leitung 8 in den Vorbehandlungsbehälter
gebracht. In dem Vorbehandlungsbehälter wird die feinzerteilte Kohle, die vorzugsweise zwischen 25 und UO Gew.% Wasser enthält, mit einem Gasgemisch in Kontakt gebracht, das
SO2 und O2 enthält, und das durch Leitung 9A eingeleitet
und durch Leitung 9B abgezogen wird. Der Gesamtdruck wird
2
zwischen etwa 10 und 32 N/cm gehalten; der SO2-Partialdruck
wird zwischen etwa 0,7 und 10 N/cm , 02-Partialdruck zwisehen etwa 0,035 und 5,3 N/cm gehalten} die Temperatur
liegt zwischen etwa 27 und 38 0C.
Wie in Abbildung 2 dargestellt, kann die Vorbehandlung wahlweise auch in 2 Stufen durchgeführt werden. In der abgebildeten Ausführungsform wird feinzerteilte Kohle durch Leitung 81 in den Vorbehandlungsbehälter 71 gebracht. In dem
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29U824 - λθ
Vorbehandlungsbehälter 7' wird die feinzerteile Kohle mit
einem SO_-haltigen Gasgemisch so in Kontakt gebracht, daß
der Gesamtdruck und der SO_-Partialdruck in den oben aufgeführten
Bereichen liegen. Das Gasgemisch wird durch Leitung 9A' eingeleitet und durch Leitung 9B1 abgezogen. Teilweise
vorbehandelte Kohle wird durch Leitung 8" abgezogen und in einen zweiten Vorbehandlungsbehälter 7" eingeführt. In diesem
zweiten Vorbehandlungsbehälter 7" wird die teilweise vorbehandelte Kohle mit einem Gasgemisch in Kontakt gebracht,
das ein Oxidationsmittel, vorzugsweise Sauerstoff (Luft) enthält, und zwar so, daß der Gesamtdruck und der Sauerstoffpartialdruck
in den oben aufgeführten Bereichen liegen. Das das Oxidationsmittel enthaltende Gasgemisch wird durch Leitung
9A" eingeführt und durch Leitung 9B" abgezogen.
In beiden Ausführungsformen wird, wie in beiden Abbildungen
dargestellt, die behandelte Kohle dann durch Leitung 11 in den Mischbehälter 10 geleitet und mit Recycle-Lösungsmittel,
das durch Leitung 12 eingeführt wird, aufgeschlämmt.
Das Recycle-Lösungsmittel wird vorzugsweise vor der Einleitung in den Mischbehälter 10 hydriert. Die Kohle/Lösungsmittelauf
schlämmung wird dann durch Leitung 13 aus dem Mixer abgezogen und durch den Wärmeaustauscher IU geführt. Im Wärmeaustauscher
wird die Aufschlämmung auf etwa 150 bis 200 0C
erhitzt, und in der abgebildeten Ausführungsform wird durch
die Leitung 15 Dampf abgezogen, so daß der Feuchtigkeitsge-
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halt der Kohle in der Aufschlämmung etwa 1 bis 10 Gew.% beträgt, wenn diese durch Leitung 16 abgezogen und in den
VerflUssigungsbehälter 17 geleitet wird. In dem Verflüssigungsbehälter wird die Kohle/Lösungsmittelaufschlämmung mit
molekularem Wasserstoff gemischt, der durch Leitung 18 zugeführt wird. Im allgemeinen wird Wasserstoff in einer Menge von etwa 2 bis 8 Gew.%, bezogen auf trockene Kohle, zugegeben. In der bevorzugten Ausführungsform ist der Verflüssigungsbehälter so bemessen, daß sich eine nominelle Verweildauer von etwa 20 bis 60 Minuten ergibt; Wärme wird nach
Bedarf zugegeben oder abgezogen, so daß im Verflüssigungsbehälter eine Temperatur von etwa 430 bis 470 0C erhalten
bleibt. Der Druck im Verflüssigungsbehälter wird mit Hilfe des Kontrollventils 19, das sich in der Produktabzugsleitung
20 befindet, bei einem Wert zwischen etwa 1050 und 1400 N/cm2 gehalten.
Nachdem die Produkte aus dem Verflüssigungsbehälter das Druckkontrollventil 19 passiert haben, werden sie durch Leitung 22 in einen Fraktionator 23, der unter Atmosphärendruck steht, eingespeist. Zu diesem Zeitpunkt enthält der
Produktstrom Produktgase, Produktflüssigkeiten, verbrauchtes Lösungsmittel, gelöste Kohle und Mineralstoff. In dem
Fraktionator 2 3 wird der Produktstrom aufgespalten, so daß man eine brauchbare Verteilung erhält. Man kann praktisch
jede Verteilung erzielen, in der dargestellten Ausführungs-
-/21
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form werden jedoch die gasförmigen Bestandteile und die leichten flüssigen Kohlenwasserstoffprodukte nach oben durch Leitung
24 abgezogen. Eine mittlere Fraktion, die das verbrauchte Lösungsmittel sowie flüssiges Produkt enthält, das im Bereich
des verbrauchten Lösungsmittels siedet, wird durch Leitung 25 abgezogen. Ein schwereres flüssiges Produkt wird
dann durch Leitung 26 abgezogen; es kann mit herkömmlichen Verfahren, z.B. Vakuum-Fraktionierung, weiter aufgespalten
werden. Die ungelöste Kohle und die Mineralstoffe werden durch Leitung 27 abgezogen. Auch die unbehandelte Kohle und
die Mineralstoffe können einer weiteren Behandlung mit herkömmlichen Verfahren, z.B. Verkokung und/oder Vergasung,
unterzogen werden.
In der bevorzugten Aus führungsform wird die durch Leitung
abgezogene Lösungsmittelfraktion hydriert, bevor sie wieder in den Mischbehälter 10 zurückgeführt wird. Vorzugsweise erfolgt
die Hydrierung katalytisch unter dafür geeigneten bekannten Bedingungen. In der dargestellten Ausführungsform
erfolgt die Hydrierung in dem Hydrierbehälter 2 8 mit einem durch Leitung 29 eingeführten Gas, das molekularen Wasserstoff
oder einen Wasserstoffspender enthält. Das Produkt der Hydrierung wird dann durch Leitung 12 in den Mischbehälter
10 zurückgeführt. In den Fällen, in denen die durch Leitung 25 abgezogene Flüssigkeitsmenge größer ist als die während
der Verflüssigung benötigte Lösungsmittelmenge, kann jeder Oberschuß vor der Hydrierung durch Leitung 30 abgezogen wer-
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Normalerweise erfolgt die Hydrierung bei einer Temperatur
zwischen etwa 340 und 450 0C und einem Druck zwischen etwa
455 und 1400 N/cm . Die Wasserstoffeinspeisung während der Hydrierung liegt normalerweise zwischen etwa 240 und
2400 Standard m /m . Jeder bekannte Hydrierungskatalysator kann verwendet werden, am meisten wird jedoch ein Nickelmolybdänkatalysator bevorzugt.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung und die bevorzugten Ausführungsformen noch näher erläutern.
2,6 kg Wyodak-Kohle, "wie erhalten", die 30% Feuchtigkeit
enthielt und eine Siebgröße zwischen -8 und 0 hatte, wurde in einem Autoclaven aufgewirbelt und mit einem Gasgemisch,
das Schwefeldioxid und Sauerstoff in einem 0_:S02 Molver-
hältnis von 0,5 enthielt, 30 min bei 1,4 N/cm vorbehandelt. Es wurde eine leichte exotherme Erwärmung festgestellt,
im übrigen wurde die Behandlung jedoch bei Umgebungstemperatur durchgeführt. Nach 30 min Behandlung wurde die Kohlenprobe aus dem Autoclaven entnommen, 16 h im Vakuum bei 60 0C getrocknet und anschließend einer Röntgenstrahlenanalyse unterzogen. Die Daten ergaben bei einem Vergleich mit einer rohen,
unbehandelten Probe, daß in der behandelten Kohleprobe Calciumsulfat vorhanden war.
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Man nimmt an, daß das Schwefeldioxid bei Kontakt mit der Feuchtigkeit in den Poren der Kohle schweflige Säure bildet,
die ihrerseits mit Calcium reagiert und das Sulfit und/oder Bisulfit bildet; dieses oxidiert auf Grund des
vorhandenen 0~ rasch zu dem Sulfat. Auf jeden Fall wird in
Gegenwart von 0„ rasch ein unlösliches, thermisch stabiles Material bzw. ein Material, das unter den Bedingungen der
Kohleverflüssigung nicht zerfällt, gebildet.
Aus den Elementaranalysen der rohen und behandelten Kohlen wurde die von der Kohle gebundene Schwefelmenge berechnet.
Der gebundene Schwefel ist in mehreren Durchlaufen unter Verwendung von Kohle "wie erhalten" nahezu konstant und
macht etwa 1 mol Schwefel pro 1 mol Calcium aus.
In diesem Beispiel wurde ein Teil der mit Schwefeldioxid behandelten
Probe von Beispiel 1 und eine als Kontrolle verwen dete rohe Wyodak-Probe im Chargen-Rohrautoclaven bei 450 0C
und 1050 N/cm in Gegenwart eines hydrierten Kreosotöl-Lösungsmittels
(Verhältnis Lösungsmittel:Kohle 1,6:1) und unter Zugabe von 3 Gew.% molekularem Wasserstoff, bezogen auf
die Kohle, verflüssigt. Röntgen-Diffraktionsspektren der Rückstände der mit Schwefeldioxid behandelten Proben ergaben
Anwesenheit von Calciumsulfat, jedoch Abwesenheit von CaI-ciumcarbonat.
Thermogravimetrische Analysen ergaben eine
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7-fache Verringerung des Carbonats im Rückstand von mit Schwefeldioxid behandelter Kohle im Vergleich zu der rohen
Kohle.
Etwa 590 kg Wyodak-Kohle, "wie erhalten", (zerkleinert zum
Passieren eines l/H" Siebs), wurde in einen 2000 1-Behälter
gegeben. Durch ein Einlaßrohr ließ man Schwefeldioxid in den Behälter ein; der Druck wurde mittels eines Gasregulators
bei 10 N/cm2 gehalten. Die Kohle wurde 120 h behandelt, dann wurde die Trommel belüftet. Es wurde soviel Luft zugeführt,
daß eine Sauerstoffrate von etwa 0,059 kg/h erzielt wurde. Die Kohle wurde auf diese Weise etwa t8 h behandelt;
dann wurde sie in einem Fließbett-Trockner getrocknet.
Als Nächstes wurde eine Aufschlämmung aus getrockneter Kohle
und Spenderlösungsmittel (hydriertem Kreosotöl) in einem Verhältnis Lösungsmittel:Kohle von 1:6 hergestellt und mit
Wasserstoff in einen 7,3 m langen rohrförmigen Behälter eingespeist, der bei 450 0C und 1050 N/cm gehalten wurde. Die
nominelle Verweildauer betrug 60 min. Das Produkt wurde in regelmäßigen Abständen gesammelt und destilliert. Analyse
des Rückstands mittels Röntgen-Diffraktion ergab, daß, wenn
überhaupt, nur wenig CaIciumcarbonat vorhanden war, und die
chemische Analyse ergab eine 7-fache Verringerung des Carbonatgehalts
im Vergleich zu dem Rückstand aus der Verflüssigung unbehandelter Kohle.
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Claims (1)
- DR. BERG DIPL-ING. STAPF DIPL-ING. SCHWABE DR. DR. SANDMAIRPATENTANWÄLTE 294A824Postfach 860245 ■ 8000 München 86Anwalts-Akte: 30 U30Pat e nt ansprü ehe'^/verfahren zur Verflüssigung von Kohle minderer Qualität oder eines ähnlichen kohleartigen Feststoffes, dadurch gekennzeichnet, daß die folgenden Schritte ausgeführt werden:a) die Kohle oder das kohleartige Material wird mit einem schwefeldioxidhaltigen Gasgemisch und, entweder gleichzeitig oder nachfolgend, mit einem Oxidationsmittel in Kontakt gebracht, um die Menge der in ihnen enthaltenen Erdalkalimetallsalze der Humussäure zu verringern;b) die solcherart behandelte Kohle wird unter Verflüssigungsbedingungen verflüssigt, so daß man ein erdölartiges Produkt erhält;c) das flüssige Produkt wird von dem nicht verflüssigten Anteil der vorbehandelten Kohle oder des ähnlichen kohleartigen Feststoffes abgetrennt.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Kohle oder der ähnliche kohleartige Feststoff so gemahlen wird, daß alle Partikel einen Durchmesser von weniger als 6,U mm haben.-/2030039/0589• (OW)911272 Telegramme: Bnkkonten: Hypo-Buk Manchen «101221»9*t273 BERGSTAPFPATENT Munches (BLZ 10020011) SmA Code: HYPO DE MM11274 TELEX: Btyct VocimbMk Manchen 4S)MO(BLZ 7OO2O27D)MUlO 05243*0 BERG d Pocuchotk Manchen U)4M0t (BU 700100»)ORIGINAL INSPECTED3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Kohle oder der ähnliche kohleartige Feststoff mit Schwefeldioxid in Kontakt gebracht wird, und zwar bei einem Gesamtdruck in2 dem Bereich von etwa 10,5 bis 35 N/cm und einemSchwefeldioxidpartialdruck in dem Bereich von etwa 0,35 bis 28 N/cm2.U. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxidationsmittel ein gasförmiges, flüssiges oder festes Oxidationsmittel sein kann, vorzugsweise Sauerstoff, Luft oder Ozon.5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis H, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontakt mit einem Gasgemisch erfolgt, das S0_ und etwa 0,25 bis 1,5 mol 0. pro 1 mol SO2 enthält.6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die nominelle Kontaktzeit in einem Bereich von etwa 10 bis 12 000 min liegt.7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver-030039/0589 ~/3flüssigung in Gegenwart eines wasserstoffspendenden Lösungsmittels erfolgt.8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verflüssigung in Gegenwart von zugefügtem molekularen Wasserstoff erfolgt.9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verflüssigung bei einer Temperatur von etwa 430 bis 470 C und einem Druck in dem Bereich von etwa 1050 bis 1400 N/cm2 erfolgt.10. Verfahren zur Verflüssigung einer Kohle minderer Qualität oder eines ähnlichen kohleartigen Stoffes, im wesentlichen wie beschrieben und unter besonderer Berücksichtigung der Abbildungen und Beispiele.-/4030039/0589
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