DE291853C

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Publication number: DE291853C
Application number: DENDAT291853D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES /i

PATENTAMT.

durch Einblasen von Gasen.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Austreibung und Gewinnung von Metallen aus Schlacken und Schmelzen von Erzen und erzartigen Hüttenerzeugnissen. Es bezieht sich nur auf in flüssigem Zustande vorhandene oder vor der Behandlung verflüssigte Schlacken oder auch auf Schmelzen (verflüssigte Erze), die vor der Behandlung in feurig flüssigen Zustand gebracht werden, nicht aber auf

ίο Schmelzen von Metallen, deren Behandlung mit reduzierenden Gasen an sich bekannt ist. Es sind bereits Verfahren bekannt und geschützt worden, welche gleichfalls die direkte Behandlung feurig flüssiger Schlacken und Gewinnung der in denselben enthaltenen flüchtigen Metalle zum Ziel haben.

Es sind dies Verfahren, nach welchen durch Zuschläge, wie Eisen, Kalk im Verein mit festem Kohlenstoff als Reduktionsmittel, welche der flüssigen Schlacke zugesetzt werden, flüchtige Metalle, wie z. B. das Zink, ausgetrieben werden.

Besonders zu erwähnen ist ferner das Verfahren (Patent 232479), nach welchem zwecks Gewinnung des Zinks und anderer flüchtiger Metalle und Metalloxyde die in feurig flüssigem Zustande befindlichen Schlacken mit festen, flüssigen oder gasförmigen Reduktionsmitteln in Gegenwart eines Luftstromes in innige Berührung gebracht werden sollen.

Wesentlich für dieses Verfahren, wie auch aus dem Patent 209244, auf welches dasselbe sich bezieht, ersichtlich ist, ist die Verwen-

dung eines Luftstromes, durch den einerseits der Reduktionsstoff eingeführt bzw. eingeblasen werden soll, und durch welchen andererseits vermittels Verbrennung eines Teils des Reduktionsstoffes die für die Durchführung des Prozesses und Flüssigerhaltung der Schlacke erforderliche Wärmemenge in der Schlacke selbst erzeugt werden soll. Durch die oxydierende Wirkung des Luftstromes sollen ferner die reduzierten Metalle bzw. Metalloxyde bereits im Bade wieder oxydiert werden. Die Erfinder haben nun durch Versuche im industriellen Maßstabe festgestellt, daß die Austreibung des Zinks und anderer Metalle aus flüssigen Schlacken oder Schmelzen abhängig ist von der Oxydationsstufe verschiedener in der Schlacke enthaltener Metalle, ζ. Β. des Eisens, und daß sie nur dann praktisch vollständig verläuft, wenn diese Metalle ihre niedrigste Oxydationsstufe erreicht haben bzw. auf derselben erhalten werden.

Die Ausführung der sich auf die vorstehend beschriebenen Reaktionsvorgänge gründenden Erfindung zur Austreibung von Metallen aus feuerflüssigen Schlacken und sonstigen Schmelzen von Erzen und erzartigen Hüttenerzeugnissen kann in folgender Weise erfolgen.

Durch die in einem direkt oder indirekt beheizten Ofen, Bad ο. dgl. auf der Reaktionstemperatur flüssig erhaltene Schlacke oder Schmelze von Erzen und erzartigen Hüttenerzeugnissen wird ein Strom reduzierender Gase, wie z. B. Leuchtgas, Wassergas o. dgl.,

Lagerexempi&r

geleitet und flüchtige Metalle, wie Wismut, Antimon, Zinn, Zink usw., aus ihren Verbindungen reduziert und mit den austretenden Gasen ausgetrieben. Bei Anwendung eines elektrischen Ofens unter Luftabschluß können diese Metalle als solche gewonnen werden. Wenn nicht unter Luftabschluß gearbeitet wird, wie z. B. in einem direkt gefeuerten Ofen, Flammofen o. dgl., werden die Metalle als

ίο Oxyde in sonst bekannter Weise aus den Abgasen gewonnen.

Erforderlichenfalls werden die Schmelzen von Erzen oder erzartigen Hüttenerzeugnissen unter Zuschlag von Flußmitteln erst eingeschmolzen und dann dem geschilderten Verfahren unterworfen.

Sind in einer Schlacke oder Schmelze verschiedene Metalle enthalten, von denen bei der gewählten Arbeitstemperatur einige gar nicht oder nur teilweise verflüchtigt werden können, so können dieselben nach ihrer Reduktion ganz oder zum Teil unter der Schlacke gewonnen werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren zur Austreibung und Gewinnung von Metallen in Gestalt von Metall oder Metalloxyd aus Schmelzen von Erzen und erzartigen Hüttenerzeugnissen durch Einblasen von Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß durch gegebenenfalls unter Zuschlag von Flußmitteln erst eingeschmolzene oder fertige feuerflüssige und in diesem Zustande zu erhaltende Schmelzen der genannten Art ein Strom reduzierender Gase geleitet wird.