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" AUFSPULEINPITCHTUNG "
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Die Erfindung betrifft eine Textilmaschine mit einer Vielzahl von
Aufspuleinrichtungen, in der die mit konstanter Fadenlaufgeschwindigkeit hergestellten
und/oder bearbeiteten Fäden - z.B. Chemiefasern - zu Kreuzspulen in wilder Wicklung
aufgespult werden. Derartige Aufspuleinrichtungen sind insbesondere bei der Herstellung
und Bearbeitung von Chemiefasern, aber auch beim Spinnen in Gebrauch. Das wesentliche
Merkmal einer wilden Wicklung besteht darin, daß die Changiergeschwindigkeit im
Verlauf der Spulreise im wesentlichen konstant bleibt bei abnehmender Spulendrehzahl.
Das bedeutet, daß der Faden stets unter im wesentlichen konstantem Winkel auf der
Spule abgelegt wird. Im Gegensatz dazu steht die sogenannte Präzisionswicklung",
bei der sich die Changiergeschwindigkeit im Verlauf der Spulreise mit dem zunehmenden
Spulendurchmesser ändert, so daß der Ablagewinkel im Verlauf der Spulreise immer
spitzer wird.
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Bei der sogenannten "wilden Wicklung" besteht das Problem der "Spiegel".
Dieses Problem ist z.B. beschrieben in der DE-OS 21 65 045. Spiegel treten auf,
wenn sich im Verlauf der Spulreise ganzzahlige Spulverhältnisse - im folgenden auch
Kreuzungsverhältnisse genannt - ergeben.
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Das Spul- bzw. Kreuzungsverhältnis ist definiert als k = ns : DH,
wobei n5 die Drehzahl der Spulspindel pro Minute und DH die Anzahl der Hin- und
lierbewegungen der Changiereinrichtung, d.h. die Anzahl der Doppelhübe der Changiereinrichtung
pro Minute ist.
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Die sogenannten "Spiegel" sind auf der Oberfläche der Spule optisch
sichtbar. Sie führen beim Aufspulen insbesondere bei hohen Fadenlaufgeschwindigkeiten,
wie sie heute bei der Herstellung und Bearbeitung von C!lemiefasern auftreten, zu
maschinenbaulichen
Problemen dadurch, daß im Bereich entstehender Spiegel auch Schwingungen auftreten.
Diese Schwingungen führen wiederum zur Schädigung des Fadens. Im übrigen verursachen
die Spiegel aber stets auch Schwierigkeiten beim Abziehen des Fadens von der Spule.
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Durch die DE-OS 21 65 045 sind Maßnahmen zur Vermeidung von Spiegeln
vorgeschlagen worden, welche sich jedoch praktisch deswegen nicht durchführen lassen,
weil in heutigen Fadenherstellungs- und Bearbeitungsmaschinen und insbesondere in
der Chemiefasertechnologie stets eine große Anzahl von Auf spule inrichtunqen verwandt
werden für die nach dem Vorschlag der DE-OS 21 65 045 eine entsprechende Anzahl
von Steuereinrichtungen erforderlich ist.
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Durch Ut PS 3 638 872 ist eine Aufspuleinrichtung bekannt, bei der
die ntriebsmotoren für die Spule bzw. die die Spule antreibende Treibwalze einerseits
und die Changiereinrichtung andererseits Drei-Phasenmotoren sind. Beide Motoren
werden frequenzabhängig gesteuert. Zur Steuerung dient ein einstellbarer Frequenzgenerator,
dem eine Mehrzahl von Aufwickelstellen zugeordnet ist.
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Bei derartigen Textilmaschinen wird zur Spiegelstöruna eine sogenannte
" Wobbelung " durchqeführt, bei der die Chanviergeschwindigkeit zwischen einer Blindestgeschwindiqkeit
und einer Maximalgeschwindigkeit (Wobbelbereich) nach einem vorgegebenen Gesetz
(z.B. Sinus, Sägezahn u.ä.) geändert wird. Der Wobbelhub beträgt üblicherweise -+
1 % bis zu f 5 % der mittleren d.h.
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Grundgeschwindigkeit. Bei diesem Verfahren ist nachteilig, daß die
Bereiche mit Spiegelbildung zwar nur kurzzeitig aber doch mit ständiger Widerholung
durchfahren werden. Kommt es z.B. ohne Spiegelstörung zu einem Spiegel 4. Ordnung
für die Dauer von
einer Minute, so kann es mit Wobbelung zu einer
Vervielfachung dieser Spiegeldauer kommen, ohne daß die Symptome des Spiegels durch
die Wobbelung wesentlich gemildert werden.
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Durch die Deutsche Patentanmeldung Aktenzeichen P 28 55 616.3 = (Ba.
1100) ist es auch bekannt, die liobbeluna in nicht periodischer Weise durchzuführen,
indem die Umkehrpunkte, in denen die Chanqiergeschwindigkeit jeweils ihr Maximum
bzw. ihr Minimum hat, entweder in nicht wiederkehrenden Zeitabständen aufeinander
folgen, oder aber nicht wiederkehrende Werte haben.
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Auch bei dieser Art der Wobbelung werden ganzzahlige Spulverhältnisse
durchfahren. Es gelingt allerdings, die Auswirkungen dieser ganzzahligen Spulverhältnisse
dadurch auf ein Minimum herabzudrücken, daß das Gesetz, nach dem die Changiergeschwindigkeit
verändert wird, keinerlei Periodizität aufweist und daher auch evtl.Wiederholungen
von Spiegelzuständen nicht periodisch sind.
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Mit der in Anspruch 1 angegebenen Erfindung wird demgegenüber eine
technisch einfache Aufspuleinrichtung mit Steuerungseinrichtung geschaffen, die
die Anwendung jedes der bisher bekannten Verfahren zur Vermeidung oder Störung der
Spiegelbildung gestattet, also sowohl die periodische und die nicht periodische
Wobbelung zur Spiegelstörung als auch insbesondere die Anwendung des in der DE-OS
21 65 045 beschriebenen Verfahrens, nach dem das Spulverhältnis innerhalb nicht
ganzzahliger Verhältnisse gesteuert und dadurch eine Spiegelbildung verhindert wird.
Das bedeutet, daß es mit der erfindungsgemäßen Lösung möglich ist, die Changiergeschwindigkeit,
mit anderen Worten die Doppelhubzahl pro Minute, zu verändern, sobald ein ganzzahliaes
Aufspulverhä.ltnis bzw. Kreuzungsverhältnis erreicht zu werden droht. Es wird mit
der erfindungsgemäßen Aufspulvorrichtunq möglich, dieses Verfahren auch für aus
einer Vielzahl von
Aufspuleinrichtunven bestehende Fadenerzeugungs-
oder Fadenbearbeitunqsanlarellzu ermöglichen, ohne daß eine technisch und wirtschaftlich
nicht durchführbare Vervielfachung der Steuereinrichtungen notwendig wird. Es kann
mit der erfindungsgemäßen Aufspuleinrichtung eine individuelle Steuerung jeder Aufspuleinrichtung
erfolgen, obwohl die Grundgeschwindigkeiten der Aufspuleinrichtung durch eine zentrale
Steuereinrichtung gesteuert werden.
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Nach der Erfindung ist die eine zentrale Steuereinrichtung für eine
Mehrzahl von Aufspuleinrichtungen vorzugsweise als Frequenz geber ausgebildet, durch
den die Antriebsgeschwindigkeit der die Spulenoberfläche antreibenden Treibwalze
und die Sntriebsgeschwindigkeit der Changiereinrichtung bestimmt und konstant geh'1ter
werden. Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß auch be vorgegebener Frequenz
die Drehlzahl eines Asynchronmotors durch Veränderung des Schlupfes in gewissen
Grenzen verändert werden kann. Die Erfindung schafft daher die Möglichkeit, daß
bei voreingestellter zentraler Steuerung der zugeordneten Aufspuleinrichtunaen durch
Veränderung des Schlupfes des Asynchronmotors der Changiereinrichtung für jede Aufspuleinrichtung
eine individuelle Störunq oder Vermeidung von Spiegeln durchführbar ist.
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Zur Veränderung des Schlupfes wird zum einen vorgeschlagen, daß die
Asynchronmotoren der Changiereinrichtung jeweils für sich wechselweise von Stern
auf Dreieck und umgekehrt geschaltet werden. Bekanntlich ist bei Dreieckschaltung
das aufgebrachte Drehmoment des Bynchronmotors größer und damit der Schlupf geringer
als bei Stern-Schaltung.
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Zur Veränderung des Schlupfes wird weiterhin vorgeschlagen, daß die
Asynchronmotoren der Changiereinrichtungen jeweils
für sich an
ein Netz niedererer und höherer Spannung und umgekehrt gelegt werden. Dies wird
vorzugsweise dadurch erreicht, daß von dem frevuenzgesteuerten Hauptnetz über einen
Transformator ein Steuernetz mit höherer oder niedrigerer Spannung abgezweigt wird.
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Wie durch Anspruch 6 vorgeschlagen wird, kann der Schlupf ständig
zwischen einem maximalen uns' einem minimalen Wert verändert werden. Diese Art der
Änderung des Schlupfes kann nach Art der bisher üblichen Wobbelung mit stets gleichen
Zeitabständen erfolgen. Es können aber auch nicht wiederkehrende Zeitabstände eingeführt
werden. Vorzugsweise erfolgt die Steuerung des Schlupfes so, daß keine ganzzahligen
Spul-bzw. Kreuzungsverhältnisse auftauchen. Hierzu wird vorgeschlagen, daß jede
individuelle Aufspuleinrichtung mit einer Abtasteinrichtung für die Spulendicke
sowie mit einer Steuereinrichtung versehen ist, die bei bestimmten, vorher errechneten
Spulendurchmessern den Schlupf ändert. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die
Drehzahl der Spulspindel vom Durchmesser abhängig ist. Bei vorgegebener Changiergeschwindigkeit
kann daher berechnet werden, bei welchen Spulendurchmessern ganzzahlige Kreuzungsverhaltnisse
auftreten. Eine weitere bevorzugte Möglichkeit ganzzahlige Aufspulverhältnisse zu
verhindern, besteht darin, daß die Steuerung des Schlupfes durch einen Schwingungsmeßgeber,
vorzugsweise Amplitudenmeßeber erfolgt, der die Schwingungen der Aufspuleinrichtung,
insbesondere der Spulspindel erfaßt und bei Uberschreiten bestimmter vorgegebener
Grenzwerte den Schlupf verändert. Weiterhin besteht die lIörlichkeit, ganzzahlige
Aufspulverhältnisse dadurch zu verhindern, daß bei vorgegebenem Fadentiter und vorgegebener
AufsIzulreschwinclirkeit die Zeiten berechnet werden, in denen mit dem Auftreten
von Spiegeln zu rechnen ist, und daß sodann der Schlupf durch einen entsprechend
voreingestellten Zeitgeber gesteuert wird.
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Die bevorzuqte Lösung zur Vermeidung von Spiegeln sieht vor, daß die
Drehzahl von Spulspindel und Changierantrieb miteinander verglichen werden, daß
bei Erreichen vorbestimmter Drehzahlverhältnisse bei denen mit dem Auftreten von
Spiegeln zu rechnen ist, Steuersignale erzeugt werden, durch die der Schlupf verändert
wird.
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Zeichnungen beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Aufspuleinrichtung mit der schematischen Darstellung
von Einrichtungen zur Çeschwindigkeitssteueruna und zur Unterdrückung von Spiegeln;
Fig. 2 eine Textilmaschine mit der schematischen Darstellung von Einrichtungen zur
Geschwindieitssteuerung und zur Unterdrückung von Spiegeln; Fig. 3 das Blockschaltbild
einer Einrichtung zur Unterdrückung von Spiegeln; Fig. 4 Fig. 4a ein Diagramm zur
Darstellung der Drehzahlabsenkung vor einer möglichen Spiegelbildung.
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In Figur 1 ist eine einzelne Aufspuleinrichtung schematisch dargestellt.
Die Aufspuleinrichtung zeit die Spule 1, welche auf der Spulspindel 2 aufgespannt
ist. Die Spulspindel 2 ist frei drehbar gelagert. Auf der Spule 1 wird der Faden
4 aufgespult.
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Der Faden 4 wird über die Lange der Spule durch eine Changiereinrichtunq
hin und her geführt. Die Changiereinrichtung besteht aus der Kehrgewindewelle 5
und dem Changierfadenführer 6 sowie der Nutwalze 7. Die Changiereinrichtung wird
durch den Asynchronmotor 8 über Treibriemen 9 und 10 angetrieben. Die Spule 1 wird
an ihrem Umfang durch die Treibwalze 11 angetrieben. Zum Antrieb der Treibwalze
11 wiederum dient der Synchronmotor 12.
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Auch ein Achsantrieb mit Messung und Regelung einer konstanten Oberflächengeschwindigkeit
der Spule ist möglich.
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In der Chemiefasertechnoloie insbesondere ist es wichtig, daß die
Fäden mit konstanter Geschwindigkeit hergestellt bzw. bearbeitet werden. Zur Erzielung
der konstanten Geschwindigkeit der Treibwalze 11 dient der Freguenzgenerator 15,
welcher einstellbar ist. Das von dem Frequenzqenerator abzweigende Leitungsnetz
18 führt demnach einerseits zum Synchronmotor 12 und andererseits zum Asynchronmotor
8. Dem Asynchronmotor 8 ist jedoch eine Umschalteinrichtung 16 vorgeschaltet, welche
dem Zwecke dient, den Schlupf des Asynchronmotors zu verändern. Dies kann geschehen
durch Umschaltung des Asynchronmotors von Stern auf Dreieck (vgl. z.B. Bergtold,
Die große Elektrofibel,a.a.o.
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Seite 342).
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Die Umschaltung des Spannungswandlers 16 geschieht durch die Steuereinrichtung
17. Die Steuereinrichtung 17 kann entweder ein sich ständig wiederholendes, d.h.
periodisch oder nicht periodisch wiederholendes Signal erzeugen, so daß die Geschwindigkeit
der Changiereinrichtungen 5 bis 7 um die durch den Frequenzgenerator 15 vorgegebene
mittlere Geschwindigkeit ständig um den Bereich des Schlupfes verändert wird. Es
sind hierbei alle Geschwindigkeitskurven fahrbar, die aus dem Stand der Technik
für die Spiegelstörung bekanntgeworden sind.
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Bevorzugt erfolgt die Steuerung jedoch so, daß keine ganzzahligen
Spulverhältnisse durchfahren werden.
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In Fig. 4, 4a ist eine vorteilhafte Art dieser Steuerung anhand des
Diagramms dargestellt. In diesem Diagramm zeigt die Kurve 19 den Verlauf der Drehzahl
der Spulspindel Über die Spulreise.
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Infolge der konstant bleibenden Drehzahl der Treibwalze 11 und infolge
des wachsenden Spuldurchmessers der Spule 1 nimmt die
Drehzahl
der Spulspindel 2 nach Kurve 19 ab. Die Schar der Geraden 20, 21, 22, 23, 24 zeigt
mit der Geraden 20 die Drehzahl der Changiereinrichtung bzw. eine entsprechende
Größe wie z.B. die Zahl der Doppelhübe pro Minute und mit den Geraden 21, 22, 23,
24 jeweils das ganze Vielfache dieser Größe 1:2 (Gerade 21); 1:3 (Gerade 22); 1:4
(Gerade 23); 1:5 (Gerade 24). Wie in Fig. 4 gezeigt ist, besteht im Verlauf der
Spulreise also zunachst die Gefahr, daß ein Spiegel fünfter Ordnung erreicht wird,
daß also ein Spulverhältnis 1:5 durchfahren wird. Wie in Fig. 4a dargestellt, wird
bei Erreichen des Gefährdungsbereiches A, d.h. wenn das Spulverhältnis z.B. den
Wert 1:5,1 annimmt, die Drehzahl durch Erhöhung des Schlupfes abgesenkt.
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Die Drehzahl auf der Linie 24 beträgt (nO - S1), wobei nO die synchrone
Drehzahl des Asynchronmotors 8 und S1 der normale Schl-pf des Asynchronmotors 8
ist. Die abqesenkte Drehzahl auf der linie 24.1 beträgt (nO - S2) wobei S2 der vergrößerte
Schlupf ist. Sobald die Spulspindeldrehzahl den Gefährdunqsbereich bei einem vorgegebenen
Wert wie z.B. dem Spulverhältnis 1:4,9 verläßt, wird der Schlupf S2 wieder auf den
Normalwert S1 herabgesetzt. Sobald nun das Spulverhältnis den Gefährdunqsbereich
des Spiegels vierter Ordnung, also z.B. den Wert 1:4,1 erreicht, erfolqt wiederum
eine Verrrrößerunq des Schlupf es und bei Verlassen dieses Gefährdunsbereiches also
z.B. bei Erreichen des Spulverhältnisses 1:3,9 eine Verminderung auf den Normalwert
des Schlupfes.
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In Fig. 3 ist ein geeignetes Blockschaltbild dargestellt.
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Durch Drehzahlmesser 25 wird die Drehzahl der Spulspindel als Frequenz
erfaßt. Es kann sich hierbei um einen induktiven Dreh;2ahlqeber handeln, welcher
eine maqnetische Asymmetrie der Spulspindel erfaßt und hierdurch ein pulsierendes
Signal erzeugt, dessen Frequenz von der Drehzahl abhängig ist. Das
Ausgangssignal
des Drehzahlgebers 25 wird im Verstärker 26 verstärkt und sodann im Frequenz/Spannungswandler
27 in eine Spannung umgewandelt, welche die Drehzahl der Spulspindel repräsentiert.
Der Frequenz/Spannun«swandler ist gleichzeitig mit einer Anpaßeinrichtung 28 verbunden.
Durch diese Anpaßeinrichtung wird die voreingestellte Changiergeschwindigkeit dem
Ausgangs signal des Frequenz/Spannungswandlers 27 aufgeprägt und zwar dadurch, daß
die Ausqangssmannunq des Wandlers 27 bzw. des folgenden Verstärkers 29 auf einen
bestimmten Wert eingestellt wird. Wenn z.B. die Zahl der Doppelhübe pro Minute aufgrund
der Einstellung der Changiergeschwindigkeit 1000 U/min. beträgt und die Anfangsdrehzahl
der Spulspindel durch Einstellung des Synchronmotors 12 12.000 Ufmin. beträgt, so
kann die Ausgangsspannung des Wandlers 27 bzw. Verstärkers 29 durch Anpassungseinrichtung
28 auf den Wert 12 Volt eingestellt werden. Diese Ausgangs spannung wird sodann
den sogenannten Fensterdiskriminatoren 30 bis 37 aufgegeben. Die Fensterdiskriminatoren
haben die Aufgabe, in den Gefährdungsbereichen für Spiegel, d.h. bei bestimmten
vorgegebenen Ssulverhaltnissen ein Ausgangssignal zu erzeugen, welches über die
Oderverknüpfung 38 und Verstärker 39 als Ausgangssignal der Umschalteinrichtung
für den Schlupf aufgegeben wird. Als kritische Spulverhältnisse wurden im dargestellten
Fall die Spulverhältnisse 1:8, 1:7, 1:6, 1:5, 1:4, 1:3, 1:2 und 1:1 erkannt. Der
Fensterdiskriminator 30 gibt nun bei Erreichen des Gefährdungsbereichs des Spulverhältnisses
1:8 d.h. dann, wenn die Ausgangsspannung des Wandlers 27 bzw. Verstärkers 29 den
Wert von z.B. 8,1 Volt erreicht, ein Ausgangssignal an das Oderglied 38 und den
Verstärker 39 zur Betätigung der Umschalteinrichtung zur Erhöhunrl des Schlupf es.
Das Ausgangssignal des Fensterdiskriminators 30 fällt wieder ab, wenn der Gefährdungsbereich
verlassen wird, d.h.
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wenn die Ausgangs spannung von Wandler 27 bzw. Verstärker 29 z.B.
auf den Wert von 7,9 Volt gesunken ist.
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Fensterdiskriminatoren sind in der Elektronik handelsübliche Bauelemente.
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Als Oderglied kann z.B. eine NAND-Verknüpfunq verwandt werden.
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Wenn das Ausgangssignal des Frequenz/Spannungswandle' 27 bzw.
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Verstärkers 29 nun den Gefährdungsbereich im Spulverhältnis 1:7 erreicht,
wenn also das Ausgangssignal z.B. den Wert 7,1 annimmt, so gibt der Fensterdiskriminator
31 ein Ausgangssignal zur Erhöhung des Schlupfes ab und dieses Ausgangssignal fällt
wieder ab, wenn die Ausgangspassung von Frequenz/Spannungswandler 27 bzw. Verstärker
39 auf den Wert von z.B. 6,9 abfällt.
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Entsprechendes qilt für die weiteren Fensterdiskriminatoren 32 bis
37.
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In Fig. 2 ist eine Vielzahl von Auf spuleinrichtungen 58 dargestellt,
wobei nur die Spulspindeln 59 mit Spulen 60 sowie der Antriebsmotor 41 für die Changiereinrichtung
gezeigt sind. Es kann sich hierbei z.B. um die Aufspuleinrichtungen in einer Spinnmaschine
für Chemiefasern handeln. Die Aufspuleinrichtungen sind im übrigen wie in Fig. 1
dargestellt aufgebaut.
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Die Energieversorgung der Spinnmaschine erfolgt durch das Dreiphasennetz
42 und den einstellbaren Frequenzgeber 43. Durch den Frequenzgeber 43 wird die Frequenz
des Drehstromnetzes 42 f1 in die einstellbare Frequenz f2 des Maschinennetzes 44
gewandelt. Dem Frequenzgeber 43 ist ein Transformator 45 nachgeschaltet. Dieser
Transformator 45 besitzt AusgAnoe für die beiden Versorgungsnetze 46 und 47. Diese
Versorgungsnetze führen durch eine entsprechende Voreinstellung am Transformator
45 unterschiedliche Spannungen. Die Asynchronmotoren 41 können durch die Umschalteinrichtungen
48 wechselweise mit der einen oder anderen Versorgungsleitung 46 bzw. 47 verbunden
werden.
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Die Schalter 48 werden durch Relais 49 betätigt. Durch Drehzahlmesser
25, SteuereiErAchtu,nF 50 And Anpassungseinrichtung 28
werden die
Relais 49 durch das Ausgangssignal 40 aktiviert.
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Die Steuereinrichtung 50 besteht dabei aus den im Zusammenhang mit
Fig. 3 beschriebenen Bauelementen 26 bis 39. Die Steuereinrichtung 50 ist in Fig.
3 mit einer gestrichelten Umrandung versehen. Aus Fig. 2 ergibt sich, daß die Drehzahlmesser
25 sowie die gesamte Steuereinrichtung 50 jeder einzelnen Aufspuleinrichtung zugeordnet
sind. Die Annassungseinrichtung 28 kann dagegen für eine Vielzahl von Auf spuleinrichtungen
betrieben werden, da auch die changiergeschwindigkeit durch den diesen Auf spuleinrichtungen
gemeinsamen Frequenzwandler 43 fest vorgegeben ist.
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Es sei im Zusammenhang mit Fig. 2 erwähnt, daß das Element 25 z.B.
auch ein Schwingungsmesser sein kann, der die Schwingungen der Spulspindel erfaßt.
In diesem Falle werden die Relais 49 bei Überschreitung gewisser Grenzwerte betätigt.
Beim Element 25 kann es sich aber auch um einen Abstandsmesser handeln, durch den
die Spulendicke erfaßt wird. Sodann werden die Relais 49 bei Erreichen bestimmter
Spulendurchmesser betätigt, die zuvor als spiegelgefährdet ermittelt worden sind.
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Es sei ferner erwähnt, daß die Anpassungseinrichtung 28 in Fig. 3
auch ersetzt werden kann durch einen Drehzahlmesser für die Changiereinrichtung,
wobei sodann das Ausgangssignal des Frequenz/Spannungswandlers 27 durch das Drehzahlsignal
der Changiereinrichtung korrigiert wird.
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Im Blockschaltbild nach Fig. 3 können die Beschreibungen der folgenden
Bauelemente entnommen werden - Frequenz/Spannungswandler 27 dem Prospekt der Firma
Burr-Brown, Tucson, Arizona für"Voltage to Frequency Converter" VFC 3Z - Verstärker
29: Siemens Datenbuch 1979/80 für lineare Schaltungen; Seite 75 ff.: Operationsverstärker
TBA
- Fensterdiskriminator 30 bis 37: Siemens a.a.o Seite 194 ff.
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- Oder-Cied 38: CMOS Databook National Semiconductor; Seite 1 bis
13: MM 74 C30, 8-Input NAND Gate.
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BEZUGSZEICHENAUFSTELLUNG 1 Spule 2 Spulspindel 3 Changierschlitten
4 Faden 5 Kehrgewindewelle 6 Changierfadenführer 7 Nutwalze 8 Antrieb für Changiereinrichtung
(Asynchronmotor) 9 Treibriemen 10 Treibriemen 11 Treibwalze 12 Antriebsmotor für
Treibwalze (Synchronmotor) 13 Schlittenführung 14 Dreiphasennetz 15 Frequenzgeber
(Fresuenzwandler) 16 Umschalteinrichtung (Spannungswandler) 17 Steuereinrichtung
18 Leitungsnetz 19 Spindeldrehzahl 20 Changiergeschwindigkeit 21 22 23 24
ganzzahlige Vielfache der Changiergeschwindigkeit 25 Drehzahlmesser 26 Verstärker
27 Frequenz /Spannungswandler 28 Anpassungseinrichtung (Voreinstellung für Changiergeschwindigkeit)
29 Verstärker 30 bis 37 Vergleichseinrichtungen (Fensterdiskriminatoren)
38
(8-fach) Oderverknüpfunq 39 Verstärker 40 Signalausgang zur Umschalteinrichtung
41 Antriebsmotor 42 Dreiphasennetz 43 Frequenzgeber (Frequenzwandler) 44 Maschinennetz
45 Transformator 46 Versorgungsnetz (Dreiphasennetz) 47 Versorgungsnetz (Dreiphasennetz)
48 Umschalteinrichtung 49 Relais 50 Steuereinrichtung 5 Aufspuleinrichtung 59 Spulspindel
60 Spule
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