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Zerkleinerungsvorrichtung.
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Die Erfindung betrifft eine Zerkleinerungsvorrichtung ohne Wasserzusatz,
insbesondere für gebündelte Akten, z.B. in Aktenordnern oder EDV-Ausdrucke, einschließlich
darin enthaltener Metallteile, wie z.B. Heft- oder Büroklammern, Metallbügel, metallische
Klemmstreifen oder metallische Halteleisten und dergleichen.
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Die Erfindung ist damit mit besonderem Vorteil zur Vernichtung von
Geheimakten geeignet. Andererseits ist sie nicht auf die Zerkleinerung von Papier
und eventuell darin enthaltener Metallteile beschränkt. Sie ist unter anderem auch
für die Zerkleinerung von Kunststoffabfällen jeder Art, auch Duroplasten, alle Getreidearten,
Stroh-Luzerne, Heu, Holzabfälle und Pharmaabfallprodukte, z.B. in Form von Ampullen,
Glas- und Kunststoffkleinbehältern, die auch Flüssigkeiten enthalten können, geeignet.
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Die Erfindung geht von einer Zerkleinerungsvorrichtung mit am Umfang
eines Rotorkörpers schwenkbar gelagerten Schlägern aus, die mit an einem Trommelgehäuse
angebrachten und nach innen vorstehenden Schlagleisten zusammenarbeiten.
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Eine solche Vorrichtung ist z.B. durch das deutsche Gebrauchsmuster
71 19 036 bekanntgeworden. Diese bekannte Zerkleinerungsvorrichtung hat sich zur
Zerkleinerung von Metallwolle besonders bewährt. Die Schlagleisten der bekannten
Vorßichtung bestehen aus Einzelteilen, die etwa über die obere Hälfte des Gehäuses
verteilt angeordnet sind. Die einzelnen Schlagleisten sind dabei jeweils in einer
Haltevorrichtung am Trommelgehäuse in radialer Richtung einstellbar. Dabei bilden
die Summe der Schlagleisten und die rotierenden Schläger einen Zerkleinerungsspalt,
der sich in Drehrichtung der Schlägereeråüngt. Zum Einführen der zu zerkleinernden
Metallwolle ist ein rohrartiger Eingabekanal
vorgesehen, Mr oberhalb
der runden Eingabeöffnung mit einem Paar Förderwalzen zum Einführen von Metallwolle
zusammenarbeitet.
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Es hat sich nun herausgestellt, daß die bekannte Zerkleinerungsvorrichtung
für andere Zerkleinerungsgüter, insbesondere ganzer Geheimaktenordner, mit den eventuell
darin enthaltenen Metallteilen, nicht geeignet sind. Das liegt vor allem daran,
daß die Eingabeöffnung der bekannten Vorrichtung zur Zuführung anderer Zerklezerungsgüter
außer Metallwolle nicht befriedigt oder ungeeignet ist. Dasliegt auch daran, daß
das zu zerkleinernde Gut in der Eingabeöffnung oder unmittelbar davor nicht ausreichend
fest gehalten wird. So werden vielfach größere Endstücke, die von den Förderwalzen
freigegeben werden, durch die an der Eingangsöffnung mit hoher Geschwindigkeit vorbeilaufenden
Schläger in die Trommel hineingezogen und versperren den Zerkleinerungsspalt zwischen
den Schlägern und den Schlagleisten.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Zerkleinerungsvorrichtung besteht
darin, daß der Zerkleinerungsspalt nur durch die genaue Verstellung einer Vielzahl
von einzelnen Schlagleisten um jeweils unterschiedliche Wege sehr umständlich ist.
Zum leichten und raschen Einstellen eines günstigsten Zerkleinerungsspaltes mit
einem ausgewählten Verjüngungsgrad zwischen seinem Ein-und seinem Austrittsende
ist die bekannte Vorrichtung nicht geeignet. Auch läßt sich bei dieser Vorrichtung
der Austragsspalt zwischen dem Siebblech und den umlaufenden Schlägern nicht auf
leichte Weise veränderten Bedingungen anpassen. So wie der Zerkleinerungsspalt dem
jeweiligen Zerkleinerungsgut besonders angepaßt werden muß, so muß auch der Austragsspalt
einstellbar sein, damit das ausreichend zerkleinerte Gut mittels der umlaufenden
Schläger durch die oeffnungen des Metallsiebes rasch aus der Trommel ausgetragen
werden kann und nicht länger in einer die Arbeitsgeschwindigkeit der Vorrichtung
belastenden Weise in der Trommel herumgewirbelt wird. Schließlich ist die bekannte
Zerkleinerungsvorrichtung mit keiner Trennvorrichtung kombiniert, die zum Beispiel
das durch das Metallsieb ausgetragene zerkleinerte Gut sofort inCeichtere Teile
(Holz, Getreide, Papier und schwere Teile (Metalle) sortiert.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Zerkleinerungsvorrichtung
derart weiterzubilden, daß sie universeller einsetzbar ist, daß also die Vorrichtung
veränderten Bedingungen vor allem hinsichtlich des Feinheitsgrades der Zerkleinerung
und/oder der Beschaffenheit des zu erkleinernden Gutes auf leichte Weise angepaßt
werden kann, ohne daß dabei die technische Grundkonzeption der Vorrichtung verändert
werden muß.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schlagleisten
von einem auswechselbaren ringsegmentartigen Prallkörper gebildet sind, der sich
im wesentlichen über die gesamte Arbeitsbreite der Vorrichtung erstreckt und an
seiner den Schlägern zugewandten Fläche ein in Abhängigkeit von dem zu zerkleinernden
Gut gewählt es Rillenprofil zur Bildung von achsparallelen Schneid-oder Prallkanten
aufweist, wobei das Profil zwischen sich und den Schlägern einen in Drehrichtung
des Rotors sich zunehmend verjüngenden Zerkleinerungsspalt bestimmt, der in Abhängigkeit
von der Befestigungslage des Prallkörpers am Trommelgehäuse einstellbar ist.
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Auf diese Weise läßt sich der Zerkleinerungsspalt zwischen der Innenfläche
des Prallkörpers und den umlaufenden Schlägern durch radiales Verschieben und/oder
durch Verschwenken um einen Drehpunkt leicht einstellen. Außerdem läßt sich der
Prallkörper als Ganzes leicht durch einen anderen Prallkörper ersetzen, der eine
andersartige profilierte Oberfläche besitzt, die zur Zerkleinerung eines bestimmten
Gutes besser geeignet ist.
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Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Merkmalen der Unteransprüche und der nachfolgenden ischreibung für Ausführungsbeispiele
die in einer zugehörigen Zeichnung nur schematisch dargestellt sind.
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Danach kann nicht nur die Innenfläche des Prallkörpers ein vorbestimmtes
Profil aufweisen. Auch die Stirnflächen der Schläger können gleiche oder abwechselnd
unterschiedliche Profile aufweisen, die in besonderer Weise mit dem Profil am Prallkörper
korrespondieren.
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Zur besseren Anpassung der Eingabeöffnung an veränderte Bedingungen,
insbesondere zum Einführen ganzer Aktenordner, sind der Eingabeöffnung wenigstens
ein Paar gegenläufige Einzugswalzen oder umlaufende Einzugsbänder unmittelbar vorgeschaltet,
damit das einzuführende Gut nicht nur mit wählbarer Geschwindigkeit sondern auch
mit einem wählbarn Festhaltedruck zwischen den Fördermitteln festgehalten wird,
während die an dem inneren Öffnungsrand vorbeilaufenden Schläger die bereits in
das Trommelgehäuse hineingeschdenen Teile des Gutes abschlagen, ohne daß dabei größere
Teile von den Fördermitteln freigegeben werden. Durch die Wahl der Oberfläche der
Fördermitteltnd ihres Anpreßdruckes auf dem zu zerkleinernden Gut kann die Eingabevorrichtung
den jeweiligen Arbeitsbedingungen leicht angepaßt werden. So kann der auf das zu
zerkleinernde Gut wirkende Anpreßdruck zwischen den Fördermitteln durch einstellbare
Druckkräfte erreicht werden, die auf wenigstens eine Einzugswalze oder ein umlaufendes
Band einwirken. Hierbei kann es sich um mechanische Federn oder auch um druckmittelbeaufschlagte
Kolben handeln. Letztere lassen sich durch Veränderung des Druckmitteldruckes besonders
leicht einstellen. Bestehen die Fördermittel zum Einführen des zu zerkleinernden
Gutes aus mehreren hintereinandergeschalteten Walzen oder zwei umlaufenden Förderbändern,
so lassen sich leicht dem einzuführenden Gut besonders angepaßte Einzugsspalten
einstellen, die sich zur Eingabeöffnung hin verjüngen.
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Für verschiedene Anwendungsfälle ist es vorteilhaft, die vorstehend
beschriebenen Fördermittel mit einer Eingabeöffnung zu kombinieren, deren Öffnungsspalt
einstellbar ist. Ein solcher Spalt läßt sich durch zwei Offnungs- oder Spaltbegrenzungskörper
angeben, von denen der in Drehrichtung der Schläger erstere oder untere verschieblich
angeordnet ist. Dieser Körper kann außerdem druckmitteldruck- oder federbelastet
sein. Der obere der beiden Spaltbegrenzungskörper, an dessen Innenfläche das über
seine Innenkante hinausgeschobene Gut zur Anlage kommt, wenn es durch die an der
Innenkante vorbeilaufenden Schläger abgeschlagen wird, liegt an einem festenWiderlager
des ommelgehäuses an, oder zwische3 dem festen Widerlager und dem Spaltbegrenzungskörper
ist wenigstens
eine Elastomerpatrone eingeschaltet, die gegenüber
Schlagkräften der Schläger im wesentlichen unelastisch ist, d.h. im wesentlichen
starr ist und die gegenüber stetigen Druckkräften zur Aufweitung des Spaltes beim
Einschieben des zu zerkleinernden Gutes wie eine Feder elastische Eigenschaften
besitzt. Mittels solcher an sich bekannter Elastomerfederpatronen, wie sie z.B.
in Stoßdämpfern von Eisenbahnwagen bekannt sind, kann auch der in Drehrichtung der
Schläger obere Spaltbegrenzungskörper zur jeweiligen Anpassung der Eingabeöffnung
an das hindurchtretende Gut verschieblich angeordnet sein.
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Zur Einstellung des Austrittsspaltes zwischen den umlaufenden Schlägern
und dem Metallsieb ist das Metallsieb wenigstens an seinem einen Befestigungsende
am Trommelgehäuse in dessen Umfangsrichtung verstellbar gehalten. Unterhalb des
Siebbleches schließt ein Sichterraum an, der mit einem Gebläse zum Austragen der
spezifisch leichteren Teilchen gegenüber den schwereren Teilchen im Luftstrom dient.
Die schweren Teilchen fallen in einen Sammelbehälter, der bei Eisenteilchen auch
mit einem Elektromagneten zusammenarbeiten kann. Dabei kann es vorteilhaft sein,
wenn durch das Gebläse auf den Zerkleinerungsraum durch das Siebblech hindurch ein
Saugeffekt ausgeübt wird.
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Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen mehr im einzelnen
beschrieben, die in der Zeichnung schematisch dargestellt sind. Hierin zeigt bzw.
zeigen Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Zerkleinerungsvorrichtung) Fig. la bis
lc Einzelheiten der Vorrichtung nach Fig. 1, Fig. 2 einen halben Achsschnitt nach
den Linien II-II in Fig.1, Fig. 3 - 5 abgewandelte Eingabevorrichtungen,
Fig.
6 eine vergrößerte Schnittdarstellung einer Einzelheit in Fig. 4, Fig. 7 eine Prinzipskizze
einer Zerkleinerungsvorrichtung für Papierabfälle, die Metallteile enthalten können,
dargestellt in der Eingabe- und Antriebsebene, Fig. 8 eine Prinzipskizze der Zerkleinerungsvorrichtung
nach Fig. 7 einer Gebläseaustragsebene.
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In Fig. 1 ist eine Zerkleinerungsvorrichtung mit 1 bezeichnet.
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Auf der Welle 2 befindet sich ein Rotorkörper 3, an dem über seinen
Umfang gleichmäßig verteilt Schläger 4 gehalten sind, die um Bolzen 5 schwenkbar
sind. An der oberen Hälfte des Trommelkörpers 6 zur Aufnahme des Rotorkörpers 3
mit den Schlägern 4 ist ein Prallkörper 7 befestigt, dessen Innenfläche 8 hier ein
sägezahnförmiges Profil aufweist, wobei die einzelnen Sägezähne sich parallel zur
Wellenachse erstrecken. Der Prallkörper 7 erstreckt sich im wesentlichen über die
gesamte Arbeitsbreite der Zerkleinerungsvorrichtungl. Die sägezahnförmige Innenfläche
8 des Prallkörpers bildet mit den umlaufenden Schlägern 4 einen Zerkleinerungsspalt
9, der sich in Drehrichtung der Schläger 4 vom Entrittsende 9' zum Austrittsende
9" fortlaufend verjüngt, bis er am Austrittsende 9" seinen engsten Querschnitt erreicht
hat.
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Der Zerkleinerungsspalt 9 ist in Abhängigkeit von dem gewünschten
Zerkleinerungsgrad und dem zu zerkleinernden Gut durch Festlegung der Befestigungslage
des Prallkörpers 7 einstellbar. Im Beispiels falle ist der Prallkörper 7 durchBolzen
10 am Trommelkörper 6 befestigt, die durch strichpunktierte Linien dargestellt sind.
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Die Bolzen 10 verlaufen in radialen Richtungen, so daß der radiale
Abstand des Prallkörpers 7 von dem Rotorkörper 9 einstellbar ist. Um den Grad der
Verengung des Zerkleinerungsspaltes verändern zu können, kann der Prallkörper 7
um einen in Achsrichtung liegenden Bolzen 11 schwenkbar gelagert sein, der nahe
dem Eintrittsende g t des Zerkleinerungsspaltes angeordnet ist und in einem nicht
dargestellten radialen Langloch an den Stirnfseiten des Trommelkörpers 6 in bestimmten
radialen Lagen des Prallkörpers
festlegbar ist. Das vom Zerkleinerungsspalt
9 aus gesehene austrittsseitige Ende des Prallkörpers 7 stützt sich nach jeder Lageeinstellung
auf einem festen Anschlag 12 ab, um die Bolzen 10 und 11 von Schlagkräften zu entlasten,
die durch die in Pfeilrichtung 13 rotierenden Schläger 4 bei der Zerkleinerung eines
Gutes auf den Prallkörper einwirken.
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An der unteren Hälfte des Trommelkörpers 6 ist ein Siebblech 13 festgehalten,
das beispielsweise runde Löcher aufweist, durch die das ausreichend zerkleinerte
Gut fällt. Die rotierenden Schläger 4 bilden mit dem Siebblech 13 einen Austrittsspalt,
der sich vom Eintrittsende 14' zum Austrittsende iLt" fortlaufend verengt.
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Dieser Verengungsgrad kann durch eine Verstellung der Siebblechbefestigung
am einen Ende 15 innerhalb eines Spaltes 16 in, Trommelkörper 6 verstellt werden.
Mit enger werdendem Spalt nimmt die radiale Kraftkomponente zum tiindurchdrücken
der zerkleinerten Teilchen durch die einzelnen Sieböffnungen zu, so daß nur diejenigen
Teilchen erneut gegen den Prallkörper geschleudert und dabei weiter zerkleinert
werden, die noch nicht durch die Sieböffnungen nach außen treten können.
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Das zu zerkleinernde Gut wird über eine Eingabeöffnung 17 und eine
anschließende Vorrichtung 18 zum Zuführen des zu zerkleinernden Gutes 19 in den
Zerkleinerungsraum eingeführt. Zur Verstellung der Höhe der Eingabeöffnung 17 sind
zwei Offnungsbegrenzungskörper 20 und 21 vorgesehen, deren vordere innere Kanten
20" und 21 die Eingabeöffnung nach oben und unten begrenzen. Die Offnungsbegrenzungskörper
20 und 21 sind in schachtartigen Ausnehmungen 22 und 23 geführt. Während der öffnungsbegrenzungskörper
20 in der Ausnehmung 22 ein festes Anschlagteil 24 findet, ist in der Ausnehmung
23 eine Feder angeordnet, die den unteren Offnungsbegrenzungskörper 21 aus der Ausnehmung
23 herauszudrücken sucht.
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Die Kraft der Feder ist durch einen Bolzen 25 einstellbar.
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Auf diese Weise wird das Zerkleinerungsgut noch unmittelbar in der
Eingabeöffnung 17 durch eine einstellbare Federkraft festgehalten. Durch die Wahl
der Stärke des Anschlagteiles 24 kann auch
die Spalthöhe vom oberen
Öffnungsbegrenzungskörper 20 aus eingestellt werden. Die dem zu zerkleinernden Gut
zugewandten Stirnflächen der öffnungsbegrenzungskörper 20 und 21 bilden einen keilförmigen
Einzugswnkel 26. Hierdurch kann das einzuführende Gut 19 von Einzugswalzen 27 und28
zwischen die Stirnflächen der Öffnungsbegrenzungskörper eingeschoben oder eingepreßt
werden. Die Stirnflächen der Einzugsbegrenzungskanten können mit einem Profil versehen
sein, das z.B. geriffelt oder reibeisenförmig ausgebildet sein kann und das die
Wirkung hat, daß beim Abschlagen eines über die inneren öffnungskanten der Eingabeöffnung
17 hinausgeschobenen Teiles des zu zerkleinernden Gutes 19 den dabei auf das Gut
einwirkenden Zugkräften in den Zerkleinerungsraum hinein noch zusätzlich entgegengewirkt
wird.
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Die Oberflächen der Einzugswalzen können in Abhängigkeit von der Art
is zu fördernden Gutes 19 jede beliebige Gestalt aufweisen.
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Hierbei kann es sich z.B. um Stachelwalzen handeln, wobei das Gut
19 zwischen den hier nicht dargestellten Stacheln sicher festgehalten und gleichzeitig
mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit In den Zerkleinerungsraum hineingeschoben
wird. Es ist klar, daß in Abhängigkeit von dem zu zerkleinernden Gut 19 die Vorschubgeschwindigkeit
auf die Drehgeschwindigkeit der Schläger abgestimmt sein muß. Im Beispielsfalle
wirkt auf die obere Walze 27 eine Federkraft ein, die durch die Feder 29 charakterisiert
sein soll.
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Hierzu müssen die Lagerstellen der oberen Walze 27 in bekannter Weise
in Langlöchern verschiebbar sein. Die untere Walze 28 besitzt im Beispielsfalle
feste Lagerstellen. Es ist klar, daß diese in entsprechender Weise verschieblich
geführt und von Federkräften beaufschlagt sein können. Im Beispielsfalle wird das
aufzugebende Gut nicht nur in der Eingabeöffnung unter einer elastischen Druckkraft
festgehalten, sondern auch zwischen den Walzen 27 und 28. Vorteilhafterweise sind
die Walzen leicht auswechselbar angeordnet, so daß ein leichter Austausch mit anderen
Walzen möglich ist, die eine andere Oberfläche aufweisen, welche durch die Materialeigenschaften
des aufzugebenden Gutes 19 bestimmt ist. So kann es sich auch um zahnartig geriffelte
Walzenoberflächen handeln, deren
Zahnflanken von der Eingabeöffnung
17 weg nach außen geneigt sind.
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Durch die Summe der Wirkungen der Walzen 27, 28 und der Öffnungsbegrenzungskörper
20, 21 auf das in den Zerkleinerungsraum einzuführende Gut kann eine gleichförmige
Einschubgeschwindigkeit und ein sicheres Festhalten des Gutes auch bei verschiedenen
Ausmaßen des Gutes sichergestellt werden.
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Im Gegensatz zu dem unteren Offnungs-Begrenzungskörper 21 muß der
obere öffnungs-Begrenzungskörper 20 ein gegenüber Schlägern starres Widerlager aufweisen,
damit dieser unter der Schlagwirkung der in Pfeilrichtung 13 drehenden Schläger
4, die auf das zu zerkleinernde Gut prallen, nicht elastisch nachgibt. Es kann jedoch
von Vorteil sein, zwischen dem oberen Ende des Öffnungsbegrenzungskörpers 21 und
dem festen Anschlagteil 24 eine oder mehrere an sich bekannte Elastomerfederpatronen
anzuordnen, worauf nachfolgend noch zurückgekommen wird. Solche Patronen haben die
Eigenschaften gegenüber Schlagkräften im wesentlichen wie ein starrer Körper zu
wirken und gegenüber stetigen Druckkräften sich wie ein elastischer Körper zu verhalten.
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Tritt das zwischen den Walzen 27 und 28 und/oder den öffnungsbegrenzungskörpern
elastisch festgehaltene Gut in den Zerkleinerungsraum tief genug hinein, so wird
der vordere Teil des Gutes mit großer Wucht von den an der Eingabeöffnung vorbeilaufenden
Schlägern abgeschlagen und gegen den Prallkörper 7 geschleudert, wo es in Abhängigkeit
von der Weite des Zerkleinerungsspaltes 9 und dem Spaltverengungsgrad vielfach schon
beim ersten Durchgang so weitgehend zerkleinert wird, daß es durch die Öffnungen
des Siebes nach außen gefördert werden kann. Lediglich nicht weitgehend genug zerkleinerte
Reste werden ein weiteres Mal inder Trommel herumgeführt. Die Zerkleinerungsgeschwindigkeit
kann dabei je nach dem zu zerkleinernden Gut auch von den profilierten Flächen des
Prallkörpers und der Schläger wesentlich bestimmt sein. Die Profile können reibflächenartig
oder rillenförmig mit parallelen Schneidkanten bzw. Prallkanten ausgebildet sein.
Die Schneid-bzw. Prallkanten des Prallkörpers 7 verlaufen im wesentlichen parallel
zur Achse des Rotors. Dabei können die durch die vorderen
Schneidkanten
der Zähne verlaufenden mittleren Ebenen in Drehrichtung des Rotorkörpers 3 den Schlägern
4 entgegengerichtet sein und mit radialen Ebenen vorbestimmte Winkel bilden, wie
Fig.1 zu erkennen gibt. Weiterhin kann es von Vorteil sein, wenn die Abstände und/oder
die Zahnhöhen und/oder die Zahnflankenwinkel und/oder die Winkel der Mittenebenen
durch die Zähne zu radialen Ebenen über den Zerkleinerungsspalt 9 in einer Richtung
stetig zu-bzw. abnehmen. Die Schneidkanten bzw. Rillen 30 an den Stirnflächen 32
der Schläger können parallel zu Diagonalen verlaufen, wie Fig.la verdeutlicht. Die
Schneidkanten bzw. Rillen 31 auf der Stirnfläche 32 eines weiteren Schlägers 4 nach
Fig. lb verlaufen leicht s-förmig. Eine vorteilhafte Zerkleinerungswirkung wird
dabei dadurch erzielt, daß die Schneidkanten bzw. Rippen 30, 31 an den Stirnflächen
32 der Schläger mit den achsparallelen Schneidkanten an dem Prallkörper 7 bestimmte
Schneidwinkel bilden, wodurch eine scherenartige Wirkung auf das zu zerkleinernde
Gut ausgeübt wird. Dabei können die Schneidkanten bzw. Rillen zweier aufeinanderfolgender
Schläger Lt unterschiedliche Winkel mit den Schneidkanten des Prallkörpers 7 bilden.
Beispielsweise können die Schneidkanten bzw. Rippen zweier aufeinanderfolgender
Schläger Lt parallel zu entgegengesetzten Stirnflächendlagonalen verlaufen. Schließlich
kann es vorteilhaft sein, die Stirnflächen der Schläger an den zur Drehrichtung
entgegengesetzten Enden schuhartig zu verbreitern, wie Fig.lc an einem gegenüber
Fig.1 vergrößert dargestellten Schläger Lt mit der Stirnfläche 32' zeigt.
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Fig. 2 zeigt einen Schnitt entlang den Linien II-II in Fig.1 bis zur
Mittelachse der Welle 2. Hierdurch wird deutlich, daß sich der Prallkörper 7 im
wesentlichen über die gesamte Arbeitsbreite des inneren Trommelkörpers 6 erstreckt.
Der Rotorkörper 3 besteht hier aus einer mittleren Scheibe 33 und zwei äußeren Scheiben
34 und 35, die auf der Welle 2 festgekeilt sind. Zwischen den Scheiben befinden
sich Lagerstellen zweier nebeneinander angeordneter Schläger 4' und 4", die an zwei
achsparallelen Bolzen 36 und 37 festgehalten sind, welche in die Lagerstellen drehbar
eingreifen.
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Die Schlagfläche beider Schläger 4' und 4" erstreckt sich im
wesentlichen
über die gesamte Breite des Trommelgehäuses. Durch zwei oder mehrere nebeneinander
angeordnete Schläger zwischen drei oder mehreren Rotorscheiben lassen sich die die
Schläger an den Rotorscheiben haltenden Bolzen vorteilhafterweise relativ kurz ausbilden.
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Die Fig. 3, 4 und 5 zeigen gegenüber Fig. 1 abgewandelte Eingabevorrichtungen.
In Fig. 3 sind die Walzen 27 und 28 in Fig. 1 durch umlaufende Bänder 38, 39 ersetzt,
die parallel oder schräg zueinander zur Bildung eines keilförmigen Einzugsspaltes
verlaufen können. Das untere Band 39 wird durch Federn 40 41 elastisch gegen das
zu fördernde Gut gedrückt. In Fig. 4 sind die vorderen Umkehrrollen 42, 43 besonders
klein ausgebildet, damit die vorderen Umlenkrollen 42, 43 zum Festhalten des zu
zerkleinernden Gutes zwischen den beiden Bändern 44, 45 möglichst nahe an die Eingabeöffnung
herangeführt werden können. Die beiden Bänder 44 und 45 laufen über nicht dargestellte
hintere Umkehrrollen. Die innen zu liegen kommenden Bandabschnitte der beiden Bänder
44 und 45 bilden einen relativ flachen Einzugsspalt. Das obere und/oder das untere
Band kann durch Federkräfte auf das zu transportierende Gut angedrückt werden.
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In Fig. 5 sind die Förderbänder durch drei hintereinander gehaltene
Rollenpaare ersetzt, von denen jeweils die unteren Rollen der Rollenpaare unter
einer federnden Andruckkraft stehen. Die Durchmesser der Rollenpaare nehmen hier
vom Eingangsspalt nach außen zu.
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In anderen Fällen kann es zweckmäßig sein, die Durchmesser der Rollen
gleich auszubilden. Auch hier lassen sich die Rollenpaare derart hintereinander
anordnen, daß sie zwischen sich einen Einzugsspalt begrenzen, der sich zur Eingabeöffnung
hin verjüngt.
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Fig. 6 zeigt eine Elastomerfederpatrone lot9, die zwischen einem festen
Anschlagkörper und dem oberen Ende des Offnungsbegrenzungskörpers 20 angeordnet
werden kann. Die Patrone besteht aus einem mit Elastomer 50 gefüllten Zylinder 51,
in den ein Kolben 52 verschieblich eingreift. Zwischen den Kolbenwandungen und der
Zylinderöffnung für den Dur-chtritt des Kolbens ist eine Dichtung vorgesehen. Das
Elastomer befindet sich unter einer solchen Vorspannung in dem Zylinder, daß es
den Kolben aus dem Zylinder
herauszudrücken sucht. Der Kleben drückt
damit mit einer bestimmten Kraft auf den Öffnungsbegrenzungskörper 20. Wird ein
relativ kleines zu zerkleinerndes Gut durch die Eingabeöffnung geführt, so wird
der Körper 20 mit einer gewissen Kraft des Kolbens 52 gegen das Gut gedrückt. Fällt
ein anderes zu zerkleinerndes Gut größer aus, so wird es in die Eingabeöffnung gedrückt,
wobei der Offnungsbegrenzungskörper mit zunehmender Kraft nach oben verschoben wird,
der dabei den Kolben unter zunehmender Druckkraft des Elastomers in das Elastomer
tiefer hineinschiebt. Werden dann Teile des zu zerkleinernden Gutes von den Schlägern
4 abgeschlagen, so wirkt das Elastomer nahezu wie eine erstarrte Masse, die die
Schlagkräfte der Schläger aufzunehmen vermag, ohne daß dabei der Kolben 52 tiefer
in den Zylinder 51 hineingedrückt wird. Entsprechende Elastomerzylinder können auch
mit beiden Offnungsbegrenzungskörpern 20, 21 zusammenarbeiten.
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Die Fig. 7 zeigt eine skizzenhafte Darstellung einer Zerkleinerungsvorrichtung
nach Fig. 1 in der Antriebsebene. Der Antriebsmotor für den Rotorkörper 3 ist mit
54 bezeichnet. Unterhalb des Siebbleches 13 befindet sich ein Sichterraum 55, aus
dem die spezifisch leichteren Teilchen, die durch das Siebblech gefallen sind, mit
einem Luftstrom ausgetragen werden, während die spezifisch schwereren Teilchen in
einen unteren Sammelbehälter 56 fallen, der auch mit einem nicht dargestellten Elektromagneten
zum Anziehen von Eisenteilchen zusammenarbeiten kann.
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Fig. 8 zeigt eine weitere skizzenhafte Darstellung der Zerkleinerungsvorrichtung
nach Fig. 7 in der Austragsebene. Hier ist erkennbar, daß an den Sichterraum 55
ein Kanal 47 anschließt, über den der Luftstrom in einen Luftfilterbeutel 58 abströmt.
Unter dem Luftfilterbeutel 58 befindet sich ein Auffangbeutel 59 für die vom Luftstrom
ausgetragenen spezifisch leichteren Teilchen. Der Luftstrom wird von einem Gebläse
erzeugt, das in Fig. 8 mit 60 bezeichnet ist. Der Luftstrom kann dabei auch so geführt
werden, daß auf die zum Austrag durch die Sieböffnung genügend kleinen spezifisch
leichten Teilchen eine Saugwirkung ausgeübt wird, wodurch der Durchtritt der Teilchen
durch die Sieböffnungen noch
beschleunigt werden kann. Die Ausführungsbeispiele
nach den Fig. 7 und 8 eignen sich vor allem zur Vernichtung von ganzen Aktenordnern
mit den zugehörigen Eisenteilchen, die zerkleinert in dem unteren Behälter 56 gesammelt
werden, während das feinstzerkleinerte Papier in dem Auffangbeutel gesammelt wird.
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Vorteilhaft ist dabei, daß die zu vernichtenden Akten mit den Eisenteilchen
der Aktenordner zusammen zerkleinert werden können.
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Die Akten brauchen also nicht zur Vernichtung aus den Ordnern von
Hand herausgenommen werden. Insofern ist diese Vorrichtung zur Vernichtung von Geheimakten
besonders geeignet.
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