DE289879C - - Google Patents
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Classifications
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
in BERLIN.
In der Patentschrift 276994 ist ein Verfahren zur Abscheidung der festen Paraffinkohlenwasserstoffe
aus den entsprechenden Fraktionen des Erd- oder Mineralöls beschrieben.
Nach dem gekennzeichneten Verfahren wird das Paraffin als feste Masse gewonnen, die
aber noch Reste der Mutterlauge und einige Bestandteile enthält, welche den Geruch, Geschmack
und dadurch die Verwendung des Paraffins beeinträchtigen. Es war daher zur Entfernung dieser Nebenprodukte erforderlich,
entweder das feste Paraffin in der bisher üblichen Weise mit sehr leichten Kohlenwasserstoffen
wiederholt zu waschen und darauf zu pressen oder mit großen Mengen flüssiger,
schwefliger Säure zu waschen. Es wurde nun gefunden, daß man die Reinigung des nach
dem gekennzeichneten Verfahren erzielten Produktes in der Weise vornehmen kann, daß man
die feste Masse bei einer solchen Temperatur mit flüssiger, schwefliger Säure behandelt, bei
welcher das Paraffin geschmolzen ist.
Das Neue bei diesem Verfahren muß darin erblickt werden, daß selbst bei der höheren
Temperatur die festen Paraffinkohlenwasserstoffe sich nicht oder nur in ganz geringem
Maße in der schwefligen Säure lösen, daß aber hingegen die lästigen Nebenprodukte
durch diese Behandlung gründlich entfernt werden.
Die Ausführung des Verfahrens ist eine äußerst einfache. Entweder wird die nach
dem Verfahren der Patentschrift 276994 erhaltene Paraffinmasse geschmolzen und dann
mit der flüssigen, schwefligen Säure vermischt, oder man verrührt die Paraffinmasse mit der
flüssigen, schwefligen Säure und stellt dann die Temperatur her, bei welcher das Paraffin
schmilzt. In beiden Fällen erfolgt nach der Behandlung Schichtentrennung. Notfalls wird
die Operation ein oder mehrere Male wiederholt. Man gewinnt auf diese Weise das Paraffin in flüssigem Zustande, welches beim
Erkalten zu einer kristallinischen Masse, frei von den lästigen Nebenprodukten, erstarrt.
Des ferneren wurde gefunden, daß man dieses Reinigungsverfahren auch auf die festen
Paraffinmassen mit Erfolg anwenden kann, welche man nach dem bisher üblichen Verfahren
als Preßgut erhalten hat. Bei diesen lassen sich durch die flüssige, schweflige Säure
alle diejenigen Nebenprodukte beseitigen, die man bisher, sei es durch das Schwitzverfahren,
sei es durch das häufige Waschen in flüssigen Kohlenwasserstoffen, entfernte.
Die Arbeiten, welche zu der vorliegenden Erfindung führten, sind von Herrn Dr; L.
Edeleanu ausgeführt worden.
Für die Ausführung des Verfahrens eignet sich eine Vorrichtung, die etwa wie folgt eingerichtet
ist:
In einen geschlossenen, mit Rühr- und Heizvorrichtung versehenen Kessel, Mischer
genannt, fließt die zu behandelnde Paraffinmasse und die erforderliche Menge verflüssigter,
schwefliger Säure. In diesem Kessel wird bei einer Temperatur von etwa 50° die Masse
einige Zeit durchgerührt und dann absetzen gelassen. Es ergibt sich hierbei ein Druck
von etwa 6 bis 8 Atm.
Am unteren Ende des Mischers ist ein Stutzen angebracht, der mit Schaugläsern versehen ist.
Der Stutzen führt zu zwei getrennten geschlossenen Gefäßen A und B. Nachdem sich
die Masse im Mischer abgesetzt hat, läßt man zunächst die untere Schicht der Masse, welche
die Hauptmenge der schwefligen Säure und die gelösten Produkte enthält, in das Gefäß A
einlaufen. Sobald man durch das Schauglas am Stutzen bemerkt, daß die untere Schicht
abgelaufen ist, wird die Zuführung zu dem Gefäß A geschlossen, und die Oberschicht,
welche das gereinigte Paraffin und noch etwas schweflige Säure enthält, läuft in das Gefäß B.
Diese beiden Gefäße enthalten Heizvorrichtungen, mittels welcher man die schweflige
Säure verdampft. Die schweflige Säure wird von einem Kompressor angesaugt und in der
bekannten Weise wieder verdichtet und in das Verfahren eingeführt. In dem Gefäß A
bleibt dann nach dem Verdampfen der schwefligen Säure die das Paraffin verunreinigende
Masse zurück, während man in dem Gefäß B das gereinigte Paraffin behält, welches je nach
der Menge der schwefligen Säure, mit der es behandelt wurde, einen mehr oder weniger
hohen Schmelzpunkt zeigt. War die Behändlung genügend gründlich, so zeigt das gewonnene
Paraffin einen Schmelzpunkt von 52 bis 55°. Notfalls kann, wie bereits angegeben,
die Behandlung mit der schwefligen Säure wiederholt werden.
Aus dem Gefäß A und B kann die Verdampfung der schwefligen Säure auch dadurch
unterstützt werden, daß die Gefäße mit Pumpen in Verbindung stehen, welche die entwickelten
Dämpfe schneller abziehen.
Claims (2)
1. Eine weitere Ausbildung des durch das Patent 276994 geschützten Verfahrens,
darin bestehend, daß man die nach jenem Verfahren erhaltenen Paraffinmassen bei solchen Temperaturen mit flüssiger, schweflige^:
Säure behandelt, bei welchen die gereinigte Paraffinmasse flüssig ist.
2. Ersatz der in Anspruch 1 gekennzeichneten Paraffinmasse durch die nach
dem bisher bekannten Verfahren erhaltenen festen Paraffinmassen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=544877
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Country Status (1)
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