-
Gelenkarmmarkise
-
Die Erfindung betrifft eine Gelenkarmmarkise deren Gelenkarme einenends
an wandfesten Halterungsteilen angelenkt und anderenends an einer Fall stange oder
-schiene gelenkig befestigt sind, an die das zu einem Tuchballen aufwickelbare Tuch
angeschlossen ist, dessen Tuchballen auf einer endseitig in Lagerteilen drehbar
gelagert ten und mittels eines Getriebes verdrehbaren Tuchwelle sitzt.
-
Das für solche Markisen verwendete Tuch ist normalerweise ein Webstofferzeugnis,
welches zwar der Sonneneinstrahlung standhält aber nicht dazu geeignet ist, dauernd
wirkenden Witterungseinflüssen ausgesetzt zu sein. Um deshalb zu verhindern, daß
das Tuch vorzeitig unbrauchbar oder unansehnlich wird , weisen solche Markisen in
der Regel einen sog. Markisenkasten auf, der das zu dem Tuchballen aufgewickelte
Tuch gegen Witterungseinflüsse und hier insbesondere Schnee oder Regen schützt.
Für diese Markisenkästen sind in der Praxis eine Reihe von Ausführungsformen bekannt,
von denen die einfachste darin besteht, daß an der Wand oder an
den
Lagerteilen der Tuchwelle und/oder den Halterungsteilen der Gelenkarme ein einfaches,
beispielsweise L-förmiges Blechdach befestigt ist. Bei anderen Ausführungsformen
besteht der Markisenkasten aus einem formstabilen gezogenen Aluminiumrohr, das als
Lagerteile für die Tuchwelle aufgesetzte Endkappen trägt und das seinerseits mittels
Wandhaltern an der Wand befestigt ist.
-
Bei wieder einer anderen Ausführungsform ist der Markisenkasten nach
Art eines Blechrohres ausgebildet, das endseitig fest mit den Lagerteilen der Tuchwelle
verbunden ist.
-
Allen diesen Ausführungsformen gemeinsam ist, daß die Herstellung
und die Montage des Markisenkastens verhältnismäßig teuer und umständlich ist, wenn
dieser nur einigermaßen seine Schutzfunktion erfüllen soll. Außerdem liegt häufig
bei einem geschlossenen Markisenkasten der Auslaufschlitz , durch den das Tuch zu
der Fallstange oder -schiene verläuft, räumlichfest, so daß bei einer Änderung der
Neigung der ausgefahrenen Markise die notwendige Veränderung der Lage des Auslaufschlitzes
entweder überhaupt nicht oder nur mittels verhältnismäßig aufwendiger, eigener Einstellungen
vorgenommen werden kann.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, hier abzuhelfen und eine Gelenkarmmarkise
zu schaffen, bei der mit sehr geringem Aufwand ein wirkungsvoller einwandfreier
Schutz des aufgewickelten Tuches, d.h. des Tuchballens gegen äußere Einflüsse und
hier insbesondere Witterungseinflüsse gewährleistet ist.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs genannte Gelenkarmmarkise
erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß das Tuch anschließend an die Fallstange
oder -schiene in einem über die Tuchbreite durchgehenden Bereich auf der Oberseite
wetterbeständig abgedeckt ist und die in der Tuchlängsrichtung gemessene Länge des
Bereiches zumindest der Länge des Bereiches entspricht, in dem das Tuch im voll
aufgewickelten Zustand der Markise freiliegt.
-
In dem wetterbeständigen Bereich kann entweder das Tuch selbst wetterbeständig
ausgebildet sein, indem beispielsweise in diesem Bereich zwischen dem eigentlichen
Textiltuch und der Fallstange oder -schiene eine wetterbeständige, erforderlichenfalls
textil- oder glasfaserverstärkte biegsame Kunststoffmaterialbahn liegt, an die das
Textiltuch einseitig angeschlossen ist. Die Anordnung kann aber auch derart getroffen
sein, daß in dem wetterbeständigen Bereich cttas Tuch eine wetterbeständige Beschichtung
trägt, die etwa in der Weise zustandegebracht werden kann, daß auf das Textiltuch
eine entsprehende Kunststoffbeschichtung aufgetragen wurde. Dazu kann das Textiltuch
mit einem entsprechenden Anstrich oder einer Auflage aus einem aushärtbaren biegsamen
Material versehen sein.
-
In einer vorteilhaften Ausführungsform kann aber die Beschichtung
auch durch eine auf dem Tuch befestigte1 eigene,dünne,biegsame Folie oder Schicht
gebildet sein, die auch durchsichtig sein kann, so daß sie nach außen hin nicht
in Erscheinung tritt und die Musterung oder Farbgestaltung des Tuches erhalten bleibt.
Diese Folie oder Schicht kann mit dem Tuch verkibt, vernäht oder in sonstwie geeigneter
Weise an diesem befestigt sein.
-
Wenn die Länge der wetterbeständigen Schicht zumindest gleich der
Umfangslänge der letzten Windung des vollen Tuchballenslzusätzlich zu dem zwischen
dem Tuchballen und der Aufwickelstange oder -schiene liegenden Tuchabschnitt ist,
ist der Tuchballen im voll eingefahrenen Zustand der Markise vollständig von dieser
Schicht umhüllt und damit ohne zusätzliche Maßnahmen einwandfrei gegen äußere Einflüsse
geschützt.
-
In Fällen, in denen mit Rücksicht auf die besonderen Einsatzbedingungen
ein zusätzlicher Schutz des Tuchballens erforderlich erscheint oder aber die in
der Aufrollrichtung gemessene Länge des wetterbeständigen Bereiches möglichst klein
gehalten werden soll, kann auf den Tuchballen ein dünnes Schutzrohr aufgezogen sein,
das einen Auslaufschlitz für das Tuch aufweist, durch den das zu der Ausfallstange
oder -schiene gehende Tuchstück verläuft. Dieses Schutzrohr kann ein Kunststoffrohr
sein, das sich durch billige Herstellung und ein verhältnismäßig geringes Gewicht
auszeichnet, womit es ausreichend ist, wenn das Schutzrohr lediglich auf dem Tuchballen
gehaltert ist.
-
Insbesondere bei breiten Markisen kann das Schutzrohr aber auch eine
eigene Halterung aufweisen, die vorzugsweise an den Lagerteilen der Tuchwelle erfolgt.
-
Da das Schutzrohr damit nicht drehfest im Raume gehalten ist, kann
der Auslaufschlitz bei einer Veränderung der Neigung der ausgefahrenen Markise selbsttätig
sich auf die für den Auslaufschlitz jeweils richtige Lage einstellen.
-
Bei sehr breiten Markisen kann ein solches Schutzrohr unter dem Einfluß
der Sonneneinstrahlung und der dadurch bedingten Erwärmung beträchtliche Längenänderungen
erfahren. Um zu verhindern, daß einerseits im kühlen Zustand der Tuchballen an den
Enden ungeschützt bleibt und andererseits im erwärmten Zustand das Tuchrohr sich
verklemmt, kann das Schutzrohr an Führungsgliedern der Lagerteile oder dergl. begrenzt
längsverschieblich geführt sein.
-
Dadurch, daß ein eigener Markisenkasten in herkömmlichem Sinne entfällt,
zeichnet sich die neue Gelenkarmmarkise durch eine sehr einfache und billige Herstellungs-und
Montagemöglichkeit aus, während andererseits ein einwandfreier Schutz des aufgewickelten
Tuchballens gewährleistet ist.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 den Tuchballen mit zugeordneter Fallschiene
einer Gelenkarmmarkise gemäß der Erfindung in einer ersten Ausführungsform , im
axialen Schnitt, in einer Seitenansicht unter Wegpassung der Gelenkarme und der
Wagenteile der Gelenkarme sowie der Tuchwelle, Fig. 2 eine Gelenkarmmarkise gemäß
der Erfindung, in einer zweiten Ausführungsform, im axialen Schnitt, in einer Seitenansicht
und Fig. 3 die Gelenkarmmarkise nach Fig. 2, in einer Ansicht von vorne im Ausschnitt.
-
Die in Fig. 1 lediglich mit ihren für die Erfindung wesentlichen Teilen
dargestellte Gelenkarmmarkise weist eine Fallschiene 1 auf, an der bei 2 das Tuch
3 befestigt ist, und die ihrerseits in an sich bekannter Weise mit Gelenkarmen verbunden
ist, die nicht weiter dargestellt sind. Die Gelenkarme sind an dem der Fallschiene
1 abgewandten Ende an wandseitigen Halterungsteilen gelenkig gelagert.
-
Das Tuch 3 kann zu einem Tuchballen 4 auf einer Tuchwelle 5 aufgewickelt
werden, welche endseitig in ebenfalls nicht weiter veranschaulichten Lagerteilen
drehbar gelagert ist. Die Tuchwelle 5 ist an einem Ende mit einem in der Zeichnung
nicht sichtbaren Getriebe gekuppelt, das es gestattet, das Tuch 3 von dem Tuchballen
4 abzuwickeln oder auf diesen aufzuwickeln.
-
In dem an die Fallschiene 1 anschließenden Bereich trägt das Tuch
3 eine wetterfeste Beschichtung 6 aus einem dünnen biegsamen Material, die sich
über die Breite des Tuches erstreckt und deren Länge in Tuchlängsrichtung, d.h.
in Aufwickelrichtung1zumindest so groß bemessen ist, daß sie im wesentlichen etwa
der Umfangslänge der letzten Windung des vollen Tuchballens 4 zusätzlich zu dem
zwischen dem Tuchballen 4 und der Fall schiene 1 liegenden Tuchabschnitt 7ist. Dabei
kann die wetterbeständige Schicht 6 bei 8 in einem gewissen Abstand zu dem Tuchabschnitt
7,in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise, enden, weil der Tuchabschnitt 7 ohnehin
den letzten von der Beschichtung 6 freigelassenen Teil des Umfanges des vollen Tuchballens
abdeckt.
-
Die Beschichtung 6 kann aus einer , vorzugsweise durchsichtigen dünnen
biegsamen wetterbeständigen Kunststofffolie
bestehen, die mit
dem eigentlichen Tuch dauerhaft verbunden ist, wobei die Verbindung durch Nähen,
Kleben, Schweißen oder andere Befestigungsarten hergestellt ist.
-
Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, die Beschichtung 6 nicht in
Gestalt einer eigenen mit dem Tuch 3 verbundenen Folie oder Schicht auszubilden,
sondern sie unmittelbar auf das Tuch 3 aufzubringen. In diesen Fällen kann die Beschichtung
aus einem Lackanstrich, einem streichfähigen und aushärtbarem Kunststoffauftrag
oder dergl. bestehen.
-
In wieder einer anderen Ausführungsform ist es auch denkbar, die Anordnung
derart zu treffen, daß in dem wetterbeständigen Bereich,d.h. zwischen der Fallschiene
1 und etwa der Stelle 8 das Tuch 3 selbst aus einer wetterbeständigen, gegebenenfalls
textil- oder glasfaserverstärkten Kunststoffolie besteht, an die sich bei 8 das
eigentliche Textiltuch anschließt, das mit dieser Folie verbunden ist.
-
Im abgewickelten Zustand des Tuchballens 4 liegt die Beschichtung
6 in Gestalt eines Streifens in&r Nähe der Fallschiene 1, so daß sie insbesondere,
wenn sie durchsichtig oder in gleicher Farbgestaltung wie das Tuch 3 selbst ausgebildet
ist, optisch nicht in Erscheinung tritt. In dem in Fig. 1 veranschaulichten, voll
eingefahrenen Zustand der Markise umschließt die wetterbeständige Beschichtung 6
den Tuchballen 4 von außen, so daß dieser vollständig abgedeckt und gegen Witterungseinflüsse
geschützt ist, ohne daß es dazu eines zusätzlichen Markisenkastens bedürfte.
-
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 2, 3 ist die den Tuchballen
4 tragende Tuchwelle 5 endseitig in zwei im Abstand zueinander angeordneten und
parallel zueinander verlaufenden Flanschen 9 drehbar gelagert, die aufrechtstehend
an einer Halterungsplatte 10 befestigt sind, welche ihrerseits in einer Schlitzführung
11 eine Wandkonsole 120 gehaltert ist. Zu diesem Zwecke trägt die Tuchwelle 5 an
ihren Enden Lagerzapfen 12, von denen einer mit einem bei 13 angedeuteten Getriebe
gekuppelt ist, dessen Betätigungsöse bei 140(Fig.2) veranschaulicht ist und das
es gestattet, den Tuchballen 4 wahlweise auf- und abzuwickeln.
-
Die bei 14 (Fig.2) angedeuteten Gelenkarme sind einenends bei 15 mit
der Fallschiene 1 gelenkig verbunden, während sie anderenends bei 16 an einem trommelartigen
Stellglied 17 über entsprechende Schwenklager befestigt sind, das zwischen den beiden
Lagerflanschen 9 um eine Horizontalachse 17drehbar gelagert ist. Das Stellglied
17 trägt eine Kulisse 18, in die der Kulissenstein 19 eines Schraubengetriebes 20
eingreift, dessen Gevindespindel 21 bei 22, 22 an einem der Lagerflanschen 9 drehbar
gelagert ist. Bei Verdrehung einer Betätigungsöse 220 wieder Kulissenstein 19 auf
der Gewindespindel 21 längsverstellt, wodurch das Stellglied 17 um die Achse 170
verdreht und damit die Lage der bei 16 liegenden Lagerstellen der Gelenkarme 14
verändert wird.
-
Diese Änderung ergibt eine entsprechende Verstellung der Neigung der
ausgefahrenen Markise.
-
Auf den Tuchballen 4 ist ein über die Breite der Markise durchgehendes
Kunststoffrohr 23 aufgeschoben, das endseitig axial begrenzt verschieblich auf Führungsgliedern
in
Gestalt von an jeweils einem Lagerflansch 9 befestigter axial vorragender Aufnahmehülsen
24 gehaltert ist. Die Aufnahmehülsen 24 erstrecken sich jeweils lediglich über einen
Teil des Umfanges, so daß unabhängig von der jeweiligen Lage des bei 25 angedeuteten
Auslaufschlitzes des Schutzrohres 23 das Tuch 3 frei von dem Tuchballen 4 ablaufen
kann.
-
Da das Schutzrohr 23 auf den Aufnahmehülsen 24 frei drehbar gelagert
ist, kann der Auslaufschlitz 25 sich unbehindert auf die der mittels der Betätigungsöse
22( eingestellten Neigung entsprechende Auslaufrichtung des Tuches 3 einstellen.
-
Grundsätzlich ist es auch denkbar, die Aufnahmehülsen 24 insbesondere
bei schmäleren Markisen wegzulassen und das Schutzrohr 23 unmittelbar auf den Tuchballen
4 derart aufzulegen, daß es keine weitere Halterung hat.
-
Außerdem sind Ausführungsformen denkbar, bei denen die drehbare Lagerung
des Schutzrohres 23 unabhängig von den Lagerungsteilen der Tuchwelle erfolgt.
-
Der zwischen der Fall schiene 1 und dem Auslaufschlitz 25 bei voll
eingefahrener Markise (Fig. 2) liegende Bereich des Tuches 3 ist in der bereits
anhand der Fig.1 erläuterten Weise wetterbeständig ausgebildet. Die wetterbeständige
Beschichtung ist bei 6 angedeutet.
-
In Einzelfällen schließlich wäre es noch vorstellbar, die Beschichtung
6 bei dieser Ausführungsform nicht
auf dem Tuch 3 anzubringen,
sondern sie endseitig an dem Schutzrohr 23 zu befestigen, wie dies bei 26 angedeutet
ist. Im eingefahrenen Zustand der Markise würde dann die entsprechende Schutzfolie
26 ebenfalls den freiliegenden Teil des Tuches in dem Bereich zwischen dem Schutzrohr
23 und der Fall schiene 1 abdecken.
-
Leerseite