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"Wandelement"
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Wandelement, insbesondere für Fahrzeugaufbauten
aus zwei Deckplatten, vorzugsweise aus Metall.
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Für Fahrzeugaufbauten werden heutzutage vornehmlich großflächige Verbundplatten
verwendet, die eine aus fugenlos miteinander verbundenen Platten bestehende Kernschicht,
beispielsweise aus Holz oder Kunststoff, und diese einschließende, vorzugsweise
aus Kunststoff bestehende Deckschichten besitzen. Dabei lassen sich sowohl die Seiten-
und Stirnwände als auch durch Abbiegen in eine U-Form sogar zwei Seitenwände und
eine Stirnwand einstückig aus einer einzigen Verbundplatte herstellen. Zum Herstellen
solch großer Verbundplatten, die in aller Regel mehrere Meter lang und breit sind,
sind jedoch aufwendige maschinelle Einrichtungen erforderlich, die das Produkt mit
hohen Kosten belasten. Außerdem besteht der Nachteil, daß die Verbundplatten bzw.
die aus diesen auf Maß zugeschnittenen Wandelemente wegen ihrer Flächengröße entsprechend
viel Platz bei der Lagerung sowie beim Transport benötigen, was zu Engpässen und
Schwierigkeiten führen kann.
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Ausgehend von der Überlegung, daß sich die aufgezeigten Nachteile
grundsätzlich vermeiden lassen, wenn die bekannte einstückige Verbundplatte durch
mehrere technisch äquivalente kleine, untereinander gleiche Wandelemente ersetzt
wird, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein derartiges, insbesondere zum
Herstellen von Fahrzeugaufbauten geeignetes Wandelement zu schaffen, das einfach
sowie stabil ausgebildet und mit Kupplungsmitteln versehen ist, die ein festes,
insbesondere in der Wandebene wirkendes, fugenfreies Zusammenfügen mehrerer solcher
Bauteile zu einem Fahrzeugaufbau gestattet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Wandelement mit an-einander
gegenüberliegenden Seiten angeordneten, miteinander korrespondierenden Teilen einer
Klippverbindung gelöst.
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Zur Bemessung des erfindungsgemäßen Wandelements wird ein in bezug
auf die gebräuchlichen Fahrzeugaufbauten relativ kleines Rastermaß von beispielsweise
900 mm gewählt, so daß nach Möglichkeit nur ein einziges Wandelement hergestellt
zu werden braucht, aus dem sich eine Vielzahl verschieden großer Aufbauten zusammenbauen
läßt. Zur Fabrikation derartiger Wandelemente genügen vorteilhafterweise kleine
Maschinen mit geringer Aufstellfläche, so daß die Herstellungskosten für einen aus
erfindungsgemäßen Wandelementen bestehenden Fahrzeugaufbau erheblich niedriger liegen.
Zudem lassen sich die erfindungsgemäßen Wandelemente beim Transport leicht handhaben
und auch in kleineren Transportfahrzeugen unterbringen. Auch können sie in kleinen
Räumen, beispielsweise in Reparaturwerkstätten, ohne besondere Schwierigkeiten gelagert
werden.
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Schließlich braucht bei einer kleinflächigen Beschädigung nicht der
gesamte Aufbau, sondern nur das beschädigte Wandelement ausgewechselt zu werden.
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Erfindungsgemäß können die beiden Deckplatten seitlich je einen Kanal
zur Aufnahme einer zwei benachbarte Wandelemente miteinander verbindenden Kupplungsleiste
bilden. Eine formschlüssige Verbindung zwischen Bauteil und Leiste wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß mindestens eine der beiden Deckplatten zweiseitig je eine
nach innen gerichtete Randabbiegung besitzt, und daß die beidenaieinanderstoßenden
Randabbiegungen zweier benachbarter Wandelemente in eine Längsnut der Kupplungsleiste
eingreifen.
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Eine gute Verankerung der freien Deckplattenabschnitte läßt sich erfindungsgemäß
dadurch erzielen, daß die Randabbiegungen spitzwinklig aus der Deckplattenebene
abgebogen und die Längsnuten der Leiste hinterschnitten sind. Die Randabbiegungen
jeder Deckplatte sind vorzugsweise elastisch federnd ausgelegt und rasten mit Klemm-
oder Spreizwirkung in die Längsnut der zugeordneten Leiste ein.
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Die Stabilität und Verwindungssteifigkeit des Wandelements und somit
eines aus mehreren Wandelementen hergestellten Aufbaus läßt sich erfindungsgemäß
dadurch verbessern, daß eine Deckplatte aus einem mehrfach abgekan-teten Blech mit
rinnenförmigen Vertiefungen besteht. Die im Abstand voneinander verlaufenden, vorzugsweise
im Querschnitt trapezförmigen Rinnen erstrecken sich vorzugsweise parallel zu den
Schmalseiten des Wandelements und können mit ihren Stegen an der außenliegenden
Deckplatte befestigt, beispielsweise geklebt, verschweißt oder aufgenietet sein.
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Zweckmäßigerweise überspannen Querleisten die offene Seite der rinnenförmigen
Vertiefungen, so daß sich an diesen Stellen tunnelartige Durchführungen ergeben,
durch die sich Befestigungsgute für das Ladegut ziehen lassen. Die offenen Seiten
der
rinnenförmigen Vertiefungen können auch durch Längsleisten übergedeckt
sein. Dadurch ergeben sich Kastenprofile, die sich durch hohe Steifigkeit auszeichnen.
Die Längsleisten können Ösen zum Einhängen von Haken oder Sperrstangen, beispielsweise
für den Möbeltransport,besitzen.
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Zum Befestigen von Gurten können die Wandelemente auch Öffnungen und
ausgekehlte Querleisten mit Zwischenwänden und Ausnehmungen in den Zwischenwänden
besitzen, durch die Querstangen gesteckt sind. An den Querstangen lassen sich jeweils
durch Öffnungen in den Wandelementen die Gurte zum Sichern des Ladegutes befestigen.
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Im Hohlraum zwischen den Deckplatten können auch Kupplungsleisten
als Versteifungsprofile angeordnet sein, deren Anzahl sich nach der vorgegebenen
Belastung des Wandelements richtet.
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Die Versteifungsprofile unterscheiden sich nicht von den Kupplungsleisten,
dienen aber nicht als Clipverbindung; vielmehr sind sie auf andere Weise mit den
in ihrem Bereich durchgehenden Deckplatten verbunden, vorzugsweise verklebt.
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Schließlich können an den außenliegenden Schmalseiten der dem Aufbaurahmen
und/oder den Eckbeschlägen benachbarten Wandelemente je eine nach innen hin offene
und einem als Luftschacht dienenden Hohlraum bildende Profilleiste angeordnet sein.
Außerdem kann jedes Wandelement mindestens einen zum Hohlraum quer verlaufenden
und in diesen mündenden Lüftungskanal besitzen.ndbrch ergibt sich eine gute Be-
und Entlüftung des Wandelements und wird die Bildung von Kondenswasser verhindert.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig.
1 einen Lastkraftwagen mit einem aus erfindungsgemäßen Wandelement zusammengesetzten
Aufbau in schematischer Darstellung, Fig. 2 eine perspektivische Teildarstellung
eines einzelnen Wandelements gemäß der Erfindung, Fig. g zwei benachbarte Bauteile
mit Kupplungsleiste im Querschnitt, Fig. 4 zwei andere benachbarte Bauteile mit
einer anderen Kupplungsleiste im Querschnitt, Fig. 5 eine weitere Ausführung eines
erfindungsgemäßen Wandelementes im Querschnitt, Fig. 6 ein Wandelement mit einer
Deckplatte mit trapezförmigen Vertiefungen im Querschnitt, FiR. 7 das Wandelement
der Fig. 6 gesehen in Richtung des Pfeiles A in Fig. 6, Fig. 8 ein Wandelement mit
trapezförmigen Vertiefungen in einer Deckplatte im Querschnitt, Fig, 9 das Wandelement
der Fig. 8, gesehen in Richtung des Pfeiles B in Fig. 8, Fig.40 einen Vertikalschnitt
durch ein Wandelement für ein Befestigen des Ladeguts mit Gurten, Fi.11 eine vergrößerte
Darstellung eines Teils des Wandelements der Fig. 10,
Fig. 12 eine
Draufsicht auf das Wandelement der Fig. 10 und 11, Fiff. 13 eine Prinzipskizze eines
Wandelements ohne Versteifungsprofile (oberes Teilbild) sowie mit einem Versteifungsprofil
(mittleres Teilbild) und zwei Versteifungsprofilen (unteres Teilbild), Fig. 14 die
Kupplungsleisten und Versteifungsprofile der Teilbilder von Fig. 13, Fig. 15 das
Versteifungsprofil des unteres Teilbildes von Fig. 13, Fig. 16 die Kupplungsleiste
des unteren Teilbildes von Fig. 13 und Fig. 17 einen Teil der Rahmenkonstruktion
für einen aus mehreren erfindungsgemäßen Wandelementen bestehenden Fahrzeugaufbau
im Querschnitt.
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Jedes der den Aufbau 2 des in Fig. 1 dargestellten Lastkraftwagens
1 bildenden Wandelemente 4 besitzt dieselbe Form und Größe und besteht aus einem
Hohlraum 5, der einerseits von einer inneren Deckplatte 6 und andererseits von einer
äußeren Deckplatte 8 begrenzt ist. Als Material für die Deckplatten 6 und 8 dient
ein gegen Stoß und Schmutz weitgehend unempfindlicher Werkstoff wie Hartkunststoff
oder Metall. Die Längsseiten des Hohlraums 5 sind von einer Abschlußleiste 10 mit
Öffnungen 11 abgedeckt.
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Je zwei benachbarte Wandelemente 4 sind durch eine zwischengeschaltete
Kupplungsleiste 12 oder 14 formschlüssig miteinander
verbunden.
Bei den in Fig. 2, 3 und 4 dargestellten Ausführungen für einen solchen Formschluß
reichen die beiden Deckplatten 6 und 8 über die Verschlußleisten 27 des Innenraums
5 hinaus. Bei der Ausführung gemäß Fig. 2 und 3 besitzt jeweils die äußere Deckplatte
8 zweiseitig je eine nach innen weisende Randabbiegung 9. Auf diese Weise ergibt
sich an den beiden Veschlußleisten 27 jedes Wandelements 4 je ein Kanal 17. Beim
Zusammenfügen werden die Wandelemente 4 fluchtend aneinandergereiht, so daß sich
bei je zwei benacHarten Wandelementen 4 einerseits die inneren Deckplatten 6 und
andererseits die äußeren Deckplatten 8 mit ihren freien Stirnkanten berühren. Sodann
wird in den von den beiden aneinandergrenzenden Kanälen 17 zweier benachbarter Wandelemente
4 gebildeten Doppelkanal eine Kupplungsleiste 12 oder 14 geschoben. Dabei geraten
die Randabbiegungen 9 der beiden äußeren Deckplatten 8 in Eingriff mit der Längsnut
13 der Kupplungsleiste 12. Das in dieser Weise aus mehreren erfindungsgemäßen Wandelementen
4 bestehende Bauteil besitzt in der zur Längsrichtung der Leisten 12, 14 senkrechten
Ebene (Zeichnungsebene) einen festen, unverschiebbaren Verbund.
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Bei der Ausführung gemäß Fig. 4 besitzt neben der äußeren Deckplatte
8 auch die innere Deckplatte 6 eine zur äußeren Deckplatte 8 gerichtete Randabbiegung
7. Dementsprechend besitzt die zugehörige Kupplungsleiste 14 die Form eines Doppel-T
mit zwei Längsnuten 15 und 16.
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Die Randabbiegungen 7 und 9 der Deckplatten 6 und 8 können mit der
Deckplattenebene auch einen Winkel einschließen, der kleiner als 900 ist. Die zugeordneten
Längsnuten 13, 15 und 16 der Leisten 12 und 14 müssen dann entsprechend hinterschnitten
sein.
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Das in Fig. 5 dargestellte Wandelement 4 unterscheidet sich von der
Ausführung gemäß Fig. 3 dadurch, daß der Innenraum 5 durch im Querschnitt trapezförmige
Vertiefungen 18 in der inneren Deckplatte 6 unterteilt ist, die rinnenförmig parallel
zu den Schmalseiten bzw. Verschlußleisten 27 des Wandelements verlaufen. Diese Vertiefungen
18 befinden sich in einer inneren Deckplatte 6 aus abgekantetem Blech und sind mit
ihren Stegen 19 an der äußeren Deckplatte 8 befestigt, beispielsweise geklebt.
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Wie aus den Fig. 6 und 7 hervorgeht, überspannen Querleisten 20 die
offenen Seiten der rinnenförmigen Vertiefungen 18 und sind an den Stellen 21 mit
der inneren Deckplatte 6 durch Schrauben oder Nieten verbunden. Durch den zwischen
den Vertiefungen 18 und den Querleisten 20 befindlichen Tunnel 22 lassen sich beispiisweise
Befestigungsgurte für das Ladegut ziehen. Die Löcher 23 dienen zum Einstecken von
Sperrstangen, wie sie beim Möbeltransport benutzt werden.
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Bei dem Wandelement 4 gemäß Fig. 8, 9 sind die offenen Seiten der
Schienen 18 durch Längsleisten 24 abgedeckt, die Löcher 25 für Schrauben zum Verbinden
mit der inneren Deckplatte 6 undEinhängeösen 26 besitzen.
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An der inneren Deckplatte 6 können sich jedoch auch mehrere ausgekehlte
Querleisten 39 mit Zwischenwänden 40 befinden (Fig. 10 bis 12). Die Zwischenwände
40 besitzen je eine Ausnehmung 41. Durch die Ausnehmungen 41 ragen Querstangen 42,
an denen sich durch Öffnungen 43 hindurch Gurte für das Ladegut befestigen lassen.
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Je nach der vorgegebenen Belastung, bzw. Steifigkeit der Aufbauwandung
können die Wandelemente 4 eine unterschiedliche
Anzahl zu den Kanälen
17 parallel verlaufenden Versteifungsprofile 32 und 33 aufweisen, wie das in Fig.
13 bis 15 dargestellt ist. Die Versteifungsprofile 32 sind mit der inneren Deckplatte
6 vernietet. Das Versteifungsprofil 32 unterscheidet sich im Prinzip nicht von einer
Kupplungsleiste 9; es besitzt Längsflansche 34 und eine Längsnut 35, in die bei
der Verwendung als Kupplungsleiste die Radabbiegungen 9 der benachbarten äußeren
Deckplatten 8 eingreifen.
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Ein zusätzliches Versteifungsprofil 33 besitzt hingegen einen U-förmigen
Querschnitt und ist durch Nieten mit einer Kupplungsleiste 12 oder einem Versteifungsprofil
32 verbunden.
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Der einzige Unterschied zwischen den Versteifungsprofilen 32 und den
Kupplungsleisten 12 besteht darin, daß in die Versteifungsprofile keine Randabbiegungen
eingreifen; statt dessen sind sie von einer (Fig. 15) oder beiden (Fig. 16) Deckplatten
8 überdeckt und im Uberdeckungsbereich verklebt bzw. vernietet.
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Von dem in Fig. 17 aussini-ttweise dargestellten Aufbau 2 sind nur
die beiden Wandelemente 4 eingezeichnet, die dem Aufbaurahmen 3 benachbart sind.
Zwischen jeder rahmenseitigen Verschlußleiste 27 dieser Wandelemente und dem Rahmen
befindet sich jeweils eine rinnenförmige, zum Wandelement 4 hin offene Profilleiste
28, 29, die einen als Luftschacht dienenden Hohlraum 30 entstehen läßt. In diesen
Hohlraum 30 münden miteinander fluchtende Lüftungskanäle 31, die die Verschlußleisten
27 der Wandelemente 4 in Querrichtung durchsetzen. Die Hohlräume 30 sind endseitig
offen, so daß die Luft aus den Lüftungskanälen 31 durch die Hohlräume 30 austreten
und frische Luft von außen nachströmen kann.