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Verfahren zur Herstellung von Schaumkörpern
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Die Erfindung bezieht sich auf die IIerstellung von Schaumkörpern.
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Zur Herstellung eines Schaumstoffes ist es notwendig, ein Blähmittel
in dem zu verschäumenden Kunstharz zu dispergieren, wobei die Dispersion erfolgen
muß, bevor der Aufschäumprozeß oder die Aushärtung des Kunstharzes zu weit fortgeschritten
ist, um einen Schaum mit ausreichender Gleichförmigkeit und vorbestimmten Qualitäten
zu erzeugen.
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Es ist bekannt, Schäume aus organischen Verbindungen und unter Wärmezufuhr
herzustellen, um Gase zur Bildung der Zellen in dem Kunstharz zu erzeugen. Derartige
Verfahren sind jedoch terhältnismäßig aufwendig und umständlich.
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Man hat ferner Polyesterschäume in der Weise hergestellt, daß man
zunächst eine Emulsion von Wasser und dem Polyesterharz gebildet und dann ein Blähmittel
in Form von Bikarbonat zugesetzt hat. Die Bildung einer Emulsion ist notwendig,
um eine schnelle Verteilung oder Dispersion des Blähmittels in dem Kunstharz zu
erzielen, bevor entweder die Aufschäumreaktion oder die Aushärtung des Kunstharzes
zu weit fortgeschritten ist. Mit dieser Methode hergestellte Schäume haben offene
Zellen, so daß sie getrocknet werden können, um den unerwünschten Wasseranteil,
der nach dem Aufschäumen verbleibt, zu entfernen.
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In der Emulsion enthaltenes Wasser erniedrigt weitgehend die Spitzentemperatur,
die während der exotherm verlaufenden Vernetzungsreaktion auftritt und verringert
darüber hinaus weitgehend die Festigkeit und die Schlagfestigkeit des Schaums. Derartige
Schäume haben sich in der Praxis nicht durchgesetzt, so daß, soweit Polyesterharze
für konstruktive Bauteile benutzt werden, diese meist aus mehrschichtigen Glasfaserlaminaten
bestehen, wobei jede
Schicht bis zu einer beträchtlichen Starrheit
ausgehärtet werden muß, bevor die nächste Schicht aufgebracht werden kann. Um die
notwendige Steifigkeit und Biegefestigkeit zu erzielen, ist es notwendig, eine große
Anzahl derartiger Schichten zu verwenden.
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Das US-Patent 2 461 942 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
weichen Schaumstoffen aus Vinylchlorid-Co polymeren. Bei diesem Verfahren wird ein
Vinylchlorid-Copolymer zusammen mit einem Weichmacher und einer gastreibenden, festen
Substanz in einer Form auf eine Temperatur erhitzt, bei der das Vinylchlorid-Copolyniergemisch
flüssig und das Blähmittel unstabil ist. Dieses Verfahren führt zu einem weichen
Schaumstoffmaterial und ist infolge der Freisetzung de Gases aus dem.Blahmittelin
einer Form bei einer verhältnismäig hohen Temperatur äußerst aufwendig. Es erfordert
ganz spezielle Verformungstechniken, die nur in einer Fabrik durchgeführt werden
können.
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Das US-Patent 2 498 621 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
porösem Schaummaterial aus einer po1#ymerisierbaren Verbindung. Bei diesem Verfahren
werden als Blähmittel diacolierte- Toluidinsalze benutzt, das Gemisch erhitzt und
bei einer Temperatur von 1400 C gehärtet oder ein Blähmittel, wie Ammoniumbikarbonat,
zugefügt, das Gemisch erhitzt #und bei 1000 e gehärtet oder als Aufschäummittel
gepulvertes Trockenes verwendet und das Gemisch erhitzt und bei 1400 C gehärtet,
um eingeschlossenes Kohlendioxid auszutreiben oder als Anfschäummittel Natriumkarbonat
benutzt, das Gemisch erhitzt und bei 1000 C ausgehärtet. Alle diese Verfahren zur
Herstellung von geschäumtem, porösem Material aus einer polymerisierbaren Verbindung
benutzen Blähmittel die durch Wärme freigesetzt werden, was die Herstellung von
Schaumkörpern
aufwendig macht und auf Fabrikbetriebe beschränkt.
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Das US-Patent 3 260 683 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
porösem Material aus ungesättigten Polyesterharzen, bei dem irgendein Blähmittel
und ein anionisches Tensid benutzt wird, das aus Salzen von organischen Estern der
Phosphorsäure oder organischen Sulfonsäuresalzen besteht. Zum Härten des aufgeschäumten,
ungesättigten Polyesterharzes wird ein Katalysator und ein Beschleuniger benutzt.
Auch dieses Verfahren ist sehr aufwendig und führt zu einem Schaum mit einer sehr
geringen Dichte, der für die Wärmeisolation geeignet ist, jedoch spröde ist und
nicht für die Herstellung von Gegenständen verwendbar ist, die eine höhere Festigkeit
erfordern. Darüber hinaus werden anionische Densideq die aus Salzen organischer
Ester der Phosphorsäure oder organischen Sulfonsäuresalzen bestehen, wirkungslos,
wenn starke anorganische Säuren als Blähmittel benutzt werden.
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Das US-Patent 3 479 303 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
porösem Schaumstoff aus ungesättigten Polyesterharzen, bei dem als Blähmittel Karbonate
der Alkali- und Erdalkalimetalle verwendet werden, wie z.B.
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Natriumkarbonat, Natriumbikarbonat, Ammoniumbikarbonat und Kalziumbikarbonat,
die mit organischen Säuren, wie niedrigen aliphatischen Säuren, Ameisensäure, Essigsäure
und der gleichen, reagieren und dabei Kohlendioxid freisetzen. Da derartige Säuren
nur in ausreichendem Maße in Anwesenheit entsprechender Wassermengen dissoziieren
können, wird eine Emulsion von Wasser und dem ungesättigten Polyesterharz vorbereitet
und dann ein Blähmittel, eine organische Säure, ein Härter und ein Beschleuniger
zugegeben, um eine poröse Struktur zu erhalten, die offene Zellen hat und große
Mengen Wasser enthält. Aus
aus einem derartigen Schaum hergestellten
Gegenständen, die mit einer Haut versehen werden, beispielsweise mit einer mit einem
Polyester gesättigten Glas#fasermatte oder einem Gewebe, kann das Wasser nicht durch
Trocknen ausgetrieben werden und wirkt sich nachteilig auf die physikalischen Eigenschaften
des Schaums aus.
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Die Aufgabe, die der Erfindung zugrundeliegt, besteht darin, bei der
Herstellung eines Schaumkunststoffes, auch eines steifen Polyesterschaumkunststoffes,
die Anwendung von Wärme oder die Verwendung von Emulsionen aus Kunstharz und Wasser
zu vermeiden.
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Erfindungsgemäß werden die Zellen in demgunstharz durcheine Reaktion
erzeugt, bei der Kohlendioxid freiwird und der Kunststoff ausgehärtet, d.h. geliert
und gehärtet, wenn die Zellen getrieben oder aufgebläht worden sind, um zu verhindern,
daß der Schaum zusammenfällt.
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Das Kohlendioxid wird durch Reaktion von#anorganischen Säuren mit
Karbonaten erzeugt. Diese Reaktion verläuft sehr schnell; sie kann jedoch durch
Verdünnen der Säuren und durch Verwendung verschiedener Säuren, die mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten reagieren, gesteuert werden.
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Beispielsweise findet eine schnelle Reaktion zwischen Salzsäure und
Kalziumkarbonat und eine langsamere Reaktion zwischen Orthophosphorsäure und Ealziunkarbonat
statt; bei Verwendung beider Säuren kann die Entwicklung von Kohlendioxid über einen
Zeitraum von einigen Minuten sichergestellt werden. Die Dichte des Schaums kann
durch Veränderung der Menge an erzeugtem Kohlendioxid eingestellt werden. Auf diese
Weise ist es möglich, durch Vergrößerung der Alkalikarbonatmenge und der benutzten
Säure einen leichteren Schaum bei größerer Blähgeschwindigkeit
zu
erzeugen. Die Expansion auf das 7 bis 10-fache des ursprünglichen Volumens des Harzes
ist ebenfalls in einfacher Weise möglich; Expansionen bis auf das 30-fache können
erzielt werden. Es wurde überraschenderweise gefunden, daß das notwendige schnelle
Einleiten des Blähprozesses gleichmäßig durch das gesamte Kunstharz dadurch erreicht
werden kann, daß das Karbonat zunächst in dem Harz dispergiert und dann die Säure
in das Kunstharz mit einer fortschreitend beschleunigten Vermischung eingebracht
wird.
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Ungesättigte Harze mit einem vernetzbaren Monomer werden mit einem
Härter, insbesondere einem Katalysator oder einem Aushärtmittel, sowie dem Karbonat,
vermischt, ein Vernetzungsbeschleuniger, insbesondere ein Promotor zugefügt, um
die Polymerisation des Polyesters zu beschleunigen und dann die anorganische Säure
zugegeben, um die Gasbildung an Grenzflächen zwischen Harz und Säure einzuleiten,
wodurch das Vermischen unterstützt und erleichtert wird.
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Das Vermischen wird dauernd beschleunigt und führt zu einer überraschend
schnellen Verteilung der Säure durch das gesamte Harz, bevor die Reaktion zwischen
der Säure und dem Karbonat sehr weit fortgeschritten ist. Das Aufschäumen erfolgt
dann gleichmäßig durch das ganze Harz.
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Mit dem Ausdruck "zugegeben" ist selbstverständlich jede beliebige
Methode zum Einführen der Säure in das Harzgemisch gemeint, bei der die Säure dem
Harz zugesetzt und der Bereich der Oberfläche oder die Grenzfläche zwischen diesen
beiden Komponenten vergrößert wird.
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Es ist wichtig, das Aufschäumen und Gelieren des Harzes zu koordinieren,
um sicherzustellen, daß das Aufschäumen im gewünschten Ausmaß erfolgt und das Gelieren
dann das Zusammenfallen des Schaums verhindert. Wenn beispielsweise die Aufschäumreaktion
5 Minuten dauert, sollte das Ge-
lieren in dieser Zeit erfolgen,
um eine sich selbst tragende Zellstrtiktur zu erhalten, die nicht zusammenfällt.
In einem typischen Fall kann der Schaum in 15 Minuten hart genug sein, um ihn zu
handhaben und er kann in 24 Stunden völlig ausgehärtet sein. Die Aushärtgeschwindigkeit
kann durch Vergrößerung der Katalynator-oder Beschleunigermenge, die in das Harzgemisch
eingebracht wird, vergrößert werden.
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Das aufgeschäümte Kunstharz wird vorzugsweise innerhalb einer äußeren
Haut oder Häuten aus mit Glasfasern -verstärktem Kunstharz gehärtet, um einen Gegenstand
zu erhalten, der aus einer verstärkten äußeren Ha#ut und einem inneren Söhaumkern
besteht, wobei das Kunstharz in der Schicht vorzugsweise nicht vollständig ausgehärtet
ist, so daß eine Vernetzung zwischen dem Schaumkern und der Außenhaut erfolgen kann.
Verglichen mit bekannten Produkten, die aus mehreren Schichten aus mit Glasfasern
verstärktem, nicht aufgeschäumtem Kunstharz bestehen, sind die gemäß vorliegender
Erfindung erzeugten Gegenstände von einer ausgezeichneten Steifigkeit bei gleichzeitiger
erheblicher Einsparung von Material und Arbeit. Obwohl die Zugfestigkeit der Gegenstände
gemäß vorliegender Erfindung geringer ist als di-e der mehrschichtigen Erzeugnisse,
ist festzustellen, daß diese meist eine sehr viel größere Zugfestigkeit aufweisen
als erforderlich ist.
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Bei einem Verfahren zur Herstellung eines Schaumkörpers aus einem
ungesättigten, schnell aushärtenden, allgemein verwendbaren Polyesterharz mit einer
Viskosität von 1800 bis 3000 CPS besteht die Erfindung darin, daß dieses mit einer
copolymerisierbaren monomeren Vinylverbindung, einem fein zerteilten Bikarbonat,
einem fein zerteilten Keimbildungsmittel, einem aus einem tertiären Amin bestehenden
Härtungsbeschleuniger und einem Peroxidkataly-
sator zum Einleiten
der Vernetzung des Harzes in 2 1/2 bis 6 Minuten vermischt wird und dem Gemisch
eine 30 bis 40 %-ige wässrige anorganische Orthophosphorsäure zugesetzt wird, die
eine ständig abnehmende Aktivität besitzt, wenn sie mit dem Bikarbonat unter Freisetzen
von Kohlendioxid reagiert, wobei die Orthophosphorsäure Phosphorsalze erzeugt, die
als Tenside wirken und das Erhalten des Schaums, bevor dieser geliert, unterstützen
und das Mischen der Komponenten mit einer beschleunigten Geschwindigkeit erfolgt
bis die Säure durch das gesamte Harzgemisch gemischt ist und Kohlendioxid freisetzt
bevor die Vernetzung weit genug fortgeschritten ist, um das Harzgemisch zu gelieren.
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Eine andere Ausführungsform sieht bei einem Verfahren zur Herstellung
eines Schaumkörpers aus einem ungesättigten, schnell härtenden, allgemein verwendbaren
Polyesterharz mit einem Viskositätsbereich von 1800 bis 3000 CPS vor, daß das Harz
mit einer copolymerisierbaren monomeren Vinylverbindung, einem fein zerteilten Bikarbonat,
einem fein zerteilten Eeimbildungsmittel, einem aus einem tertiären Amin bestehenden
Härtungsbeschleuniger und einem Peroxidkatalysator zum Einleiten der Vernetzung
des Harzes in 2 1/2 bis 6 Minuten sowie einer wässrigen Lösung einer anorganischen
Orthophosphorsäure vermischt wird, die eine ständig abnehmende Aktivität besitzt,
wenn sie mit dem Bikarbonat unter Freisetzen des Kohlendioxids reagiert während
die einzelnen Komponenten des Schaumstoffes miteinander vermischt werden, wobei
die Orthophosphorsäure Phosphorsalze erzeugt, die als Tenside wirken und das Erhalten
des Schaums unterstützen, bevor die Vernetzung weit genug fortgeschritten ist, um
das Harzgemisch zu gelieren.
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Die Erfindung sieht ferner vor, daß das Keimbildungsmit-
tel
Bariummetaborat ist. Das Harzgemisch kann ferner Zinkstearat, ein Fungizid und/oder
ein feuerhemmendes Mittel enthalten.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung
eines Gegenstandes aus Schaumstoff, der aus einem Schaumkörper aus einem Polyesterharz
und einer Außenhaut aus Glasfasern besteht, die mit Polyesterharz gesättigt ist.
Die Erfindung wird darin gesehen, daß zunächst ein Hohlraum gebildet wird, indem
man auf die Oberfläche einer Form eine mit Glasfasern verstärkte Haut, die mit einem
verhältnismäßig langsam aushärtenden Polyesterharzgemisch gesättigt ist, aufbringt,
daß aus einem Gemisch mit einem relativ schnell aushärtenden Polyesterharz ein Schaumkörper
hergestellt wird und dieser in den Hohlraum eingebracht wird, wobei die beim Hartwerden
des schnell aushärtenden Schaumkörpers erzeugte Wärme das Aushärten des Polyesterharzes
der Haut beschleunigt und eine verbesserte Vernetzung -zwischen dem in der Haut
enthaltenen Polyesterharz und dem Polyesterharz des Schaumkörpers auftritt.
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Bei diesem Verfahren besteht das in der Haut enthaltene Polyesterharzgemisch
aus einem allgemein verwendbaren, von Hand verarbeitbaren Polyesterharz, das die
Herstellung von Oberflächen von Formen ermöglicht, bevor das Polyestergemisch ausgehärtet
ist und dabei die Vernetzung zwischen der Polyesterhaut und dem Schaumkörper verbessert.
Die Erfindung sieht ferner vor, daß die Oberfläche der Form mit einem verhältnismäßig
langsam aushärtenden Überzug aus einem Polyestergel versehen wird, auf den die mit
Glasfasern verstärkte Haut aufgebracht wird, die mit einem langsam aushärtenden
Polyesterharzgemisch getränkt ist und mit dem die Haut infolge der Wärme, die während
des Härtens des schnell aushärtenden Polyesterschaumkörpers erzeugt wird, vernetzt
wird.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Figur 1 einen Querschnitt durch die beiden getrennten Teile einer Form,
deren Oberflächen mit einer Schicht oder Haut bedeckt sind, die aus mit Glasfasern
verstärktem Polyester bestehen, Figur 2 einen Schnitt durch die beiden aufeinandergelegten
Teile der Form mit einem dazwischen befindlichen Kern aus einem Polyesterschaum
und Figur 3 einen Querschnitt durch eine Form zur Herstellung eines Gegenstandes
mit einer abweichenden Gestalt.
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Herstellung des Harzgemisches: Die Erfindung ist anwendbar für alle
nicht in Wasser löslichen, vernetzbaren Harze, die eine ausreichende Grenzflächenaktivität
und Viskosität besitzen oder so modifiziert werden können, daß sie sie erhalten,
um einen Schaum zu bilden und während einer ausreichend langen Zeit zu erhalten,
damit das Gelieren des Harzes stattfinden kann, bevor der Schaum zusammenfällt und
dies in Abhängigkeit von dem Grad der Entwicklung des Gases, das den Schaum erzeugt.
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Die Erfindung sieht vor, daß das Aufschäumen mittels Kohlendioxidgas
erfolgt, das in situ durch Reaktion zwischen einem Karbonat und einer Säure erzeugt
wird, wobei das Karbonat in dem Harz verteilt und die Säure anschließend in der
weiter unten beschriebenen Art dem Harz zugesetzt und darin ebenfalls verteilt wird.
Die Auswahl und Konzentration der Säure und des Karbonats beeinflußt sen den Grad
der Erzeugung des Kohlendioxids und damit
den Grad des Aufschäumens
sowie die Art des erzeugten Schaums. Die Reaktionsmittel sollen so ausgewählt werden,
daß die Erzeugung des Kohlendioxidgases lange genug aufrechterhalten wird, um einen
Schaum zu erhalten, der sich selbst hält bis er geliert.
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Bevorzugte Karbonate sind Ammoniumkarbonat, die-Karbonate und T#ikarbonate
der Alkalimetalle, die Karbonate der Erdalkalimetalle und deren Gemische. Bevorzugte
Säuren sind Orthophosphorsäure und Mischungen mit Salzsäure. Die Säure wird mit
Wasser verdünnt. Die Kombination von Karbonat und Säure wird im Rahmen der vorliegenden
Erfindung als Aufblähmittel bezeichnet, wobei das Karbonat die eine und die Säure
die andere Komponente darstellt. Die Karbonatkomponente soll sehr fein zerteilt
sein, um eine ausreichende Dispersion oder Verteilung durch das Harz sicherzustellen.
Vorzugsweise sind die Karbonatteilchen nicht größer als 2 oder 3 Mikron, Der Zweck
der Säurekomponente besteht darin, das Karbonat zu zersetzen. In den meisten Fällen
ist es jedoch wünschenswert, daß diese Zersetzung nicht zu schnell beendet wird,
da dann das entstehende Kohlendioxid aus dem Schaum austreten und der Schaum zusammenbreche#n
würde, bevor er ausreichend geliert ist. Gleichzeitig ist es wünschenswert, daß
der Schaum voll expandiert ist, bevor die Gelierung einsetzt. Im idealen Fall soll
das Aufblähmittel eine ziemlich hohe Anfangsge-schwindigkeit bei der Entwicklung
des Kohlendioxids haben und diese Geschwindigkeit dann langsam absinken, um Gasverluste
in dem Schaum zu ergänzen bis dieser ausreichend geliert und die Schaumstruktur
fixiert ist und e nen-weiteren Verlust zu verhindern. Aus diesem Grunde sieht eine
bevorzugte Ausfiihrllngsform der Erfindung vor, eine Säurekomponente zu benutzen,
die verschiedene Säuregrade aufweist. Beispielsweise hat Orthophosphosäure Crei
Wasserstoffionen, von
denen jedes neutralisiert werden kann, um
eine Säurekompotente zu erzeugen, deren Aktivität fortschreitend abnimmt, wenn die
Säure reagiert, wobei zunächst ein Dihydrogenphosphat, dann ein Monohydrogenphosphat
und schließlich ein dreiwertiges Phosphat entsteht. Ebenso kann als Alternative
zur Verwendung einer mehrbasischen Säure ein Gemisch von Säuren verwendet werden.
Wenn ein Gemisch einer wässrigen Lösung von Salzsäure und Orthophosphorsäuren benutzt
wird, hat die Salzsäure die größte Aktivität und ruft eine schnelle Anfangsreaktion
mit dem Karbonat hervor. Die drei Wasserstoffionen der Orthophosphor säure werden
dann anschließend neutralisiert und weisen eine ständig abnehmende Aktivität auf.
Bevorzugt werden Mineralsäuren verwendet, sowohl wegen ihrer allgemein geringeren
Kosten als auch deswegen, weil sie keine organischen Rückstände aufweisen. Organische
Säure mit ausreichend hohen Dissoziationskonstanten können auch benutzt werden,
vorausgesetzt, daß sie eine entsprechende Löslichkeit in Wasser haben. Aus den oben
erwähnten Gründen, insbesondere um eine fortschreitende Wirkung zu erzielen, werden
mehrbasische Säuren bevorzugt benutzt. Die Säure oderSäuren, die eingesetzt werden,
müssen in Wasser löslich sein. Wasserfreie oder hochkonzentrierte flüssige Säuren
sind nicht überschaubar, da sie nur in Anwesenheit einer entsprechend großen Wassermenge
dissoziieren können; feste Säuren, selbst wenn sie fein verteilt sind, haben keine
ausreichend hohe Aufschäumwirkung. Wenn Orthophosphorsäure benutzt wird, soll diese
vorzugsweise in einer Konzentration von 30 bis 40 % vorliegen. Beispiele für Aufblähmittel
werden weiter unten beschrieben.
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Das Kunstharzgemisch, das aufgeschäumt werden soll, kann eins der
bekannten, in der Wärme aushärtenden Kunstharzgemische sein. Die Erfindung wird
jedoch bevorzugt in Verbindung mit Polyesterharzen angewandt; das Aufschäumen dieser
Harze zu hoch expandierten Schaumen hat bis zum
heutigen Tage erhebliche
Schwierigkeiten bereitet. Die einzige wesentliche Eigenschaft des Harzgemisches#,
das benutzt wird, ist die, daß es in Wasser unlöslich sein und gleichzeitig eine
ausreichend hohe Viskosität und Grenzflächenaktivität aufweisen muß, damit es #in
aufgeschäumtem Zustand durch das #darin durch das Aufblähmittel erzeugte Kohlendioxid
gehalten werden kann bis die Vernetzung so weit fortgeschritten ist, daß das Harz
geliert, Die Vernetzung ist im allgemeinen ein exothermer Prozeß; die dabei erzeugte
Wärme ist ein Faktor, der die Fähigkeit des Harzgemisches beeinflußt, den aufgeschäumten
Zustand zu erhalten. Allgemein ist es schwierig, einen Schaum mit guten Eigenschaften
bezüglich der Porengröße und der Gleichförmigkeit mehr als 5 Minuten zu erhalten;
die Verwendung von schnell gelierenden Harze mischen wird daher bevorzugt.
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Typische Kunstharzgemische und deren Komponenten werden im folgenden
beschrieben, einschließlich neuer Gemische, die besonders geeignet sind für das
Aufschäumverfahren gemäß vorliegender Erfindung.
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Zur Herstellung eines Schaums wird ein Harzgemisch vorbereitet, in
dem die Karbonatkomponente des Aufblähmittels fein zerteilt vorliegt. Die Vernetzung
des Harzgemisches wird in geeigneter Weise entsprechend dem benutzten Harz und,
wie weiter unten beschrieben, eingeleitet. Die Säurekomponente des Aufblähmittels
wird dann dem Harzgemisch zugefügt und in dieses eingebracht. Da die Säurekomponente
und das Harz nicht miteinander mischbar sind, sind übliche Mischverfahren wirkungslos.
Überraschenderweise wurde jedoch gefunden, daß, wenn die Säure zunächst in das Harz
eingebettet wird und dann einer ständig bescbleunigten Vermischung unterworfen wird,
die Säure sehr schnell und gleichmäßig in das Harzgemisch einge-
bracht
werden kann. Vermutlich läßt sich dieses Phänomen wie folgt erklären: Bei der anfänglichen
Berührung zwischen der eingebetteten Säure und dem das Karbonat enthaltenden Harzgemisch
reagieren die Säure und das Karbonat unter Bildung einer Schicht kleiner Blasen
an der Grenzfläche zwischen Harz und Säure. Diese Blasenschicht wirkt als Schmiermittel
und erleichtert die Vermischung, die ihrerseits eine vergrößerte Grenzfläche zwischen
Säure und Harz erzeugt, die in ähnlicher Weise schmierend wird, so daß die weitere
Vermischung erleichtert und ihre Geschwindigkeit ständig vergrößert werden kann,
so daß das Fortschreiten der Vermischung noch mehr beschleunigt wird. Auf diese
Weise erhält man eine Harz-/ Säureemulsion oder einen Vorschaum in nur wenigen Sekunden,
während das wirksame Einbringen eines üblichen Aufblähmittels in das Harzgemisch
mit konventionellen Methoden mehrere Minuten benötigen würde, wenn das Harz nicht
schon emulgiert war.
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Wegen der Geschwindigkeit, mit der die Harz-/Säureemulsion bei dem
Verfahren gemäß vorliegender Erfindung erhalten wird, ist die Säure gleichmäßig
in dem Gemisch verteilt, bevor die Reaktion mit dem Karbonat sehr weit fortgeschritten
ist. Das Harzgemisch ist daher noch nicht mehr als leicht expandiert; in diesem
Zustand kann der so hergestellte Vorschaum in eine Form gegossen oder mit einer
Düse in die Form eingespritzt werden, in der das Aufschäumen stattfinden soll. Der
Vorschaum ist noch sehr dicht und enthält sehr kleine Gasblasen, beginnt jedoch
sein Volumen zu vergrößern. In Abhängigkeit von der Oberflächenspannung des Schaumgemisches
und der Art der benutzten Keimbildungsstoffe vereinigen sich die sehr kleinen Bläschen
zu größeren, während die Vernetzung des polymerisierbaren Gemisches fortschreitet
und sich die Viskosität des Schaums schnell vergrößert. Infolge der Erhöhung der
Viskosität und der Temperatur des Gemisches
ist der Gasdruck in
den Blasen des#sich verfestigenden Schaums ziemlich hoch und wird in der Schaumstruktur
entsprechend seiner Festigkeit eingeschlossen. Die Größe der Gasblasen, ihre Anzahl
und damit die Dichte des Schaums hängt von der Menge des Aufblähmittels, der Menge
des benutzten Katalysators und Beschleunigers, der anfänglichen Oberflächenspannung
des Kunstharzes und der Spitzentemperatur ab, die während des Abbindens erreicht
wird. Alle diese Faktoren können individuell gesteuert werden. Typische Verformungsverfahren
werden im Zusammenhang mit der Zeichnung weiter unten beschrieben.
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Das anfängliche Einbetten der Säure in das Harz kann dadurch erfolgen,
daß die beiden Komponenten mechanisch durch Einfalten miteinander in Berührung gebracht
werden oder durch Einspritzen der Säure in das Harzgemisch oder irgendwelche anderen
Mittel, mit denen die Säure in dem Harz über eine ausgedehnte Grenzfläche zwischen
den beiden Komponenten verteilt wird, wobei die anschließende Vermischung so erfolgt,
daß die Säure gespalten und die Grenzschichten vergrößert werden. Anfänglich erfolgt
die Vermischung wegen der Viskosität des Harzes langsam, verläuft jedoch immer schneller,
was notwendig ist, um eine schnelle Emulgierung der Säure in dem Harz zu erzielen.
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Bei den unten aufgeführten Beispielen wurde in allen Fällen die Säure
zunächst von Hand in das Harz- eingefaltet und anschließend von Hand und/oder durch
mechanische Einrichtungen beschleunigt vermischt. Der gesamte Prozeß kann jedoch
auch mechanisch ausgeführt werden. Die Beispiele sind auf die Herstellung von bestimmten
Schaumstoffmengen gerichtet; für den Fachmann ist jedoch klar, daß das Verfahren
kontinuierlich durchgeführt werden kann, wobei das Harz ständig Stufen durchläuft,
in denen die verschiedenen Arbeitsgänge gemäß vorliegender Erfindung ausgefiihrt
werden. Das Einbringen der Säure erfolgt so
schnell, daß es, falls
aiifängliche Versuche zur ßestimmung der Gelierzeit durchgeführt werden müssen,
oft möglich ist, die Zugabe der Säure zu verzögern, bis der Beschleuniger dem Harzgemisch
zugefügt wurde, um die Vernetzurlg einzuleiten und dann das Zumischen der Säure
zu vervollständigen, bevor die Gelierung des Harzgemisches eintritt.
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Harz; Wie bereits gesagt, ist die Erfindung anwendbar auf beliebige,
in der Wärme aushärtbare, vernetzbare, wasserunlösliche, flüssige Harzgemische mit
einer Viskosität und Grenzflächenaktivität, um die Herstellung eines Schaums durch
Reaktion der Aufblähmittel innerhalb des Gemisches zu ermöglithen, der eine ausreichend
lange Zeit erhalten werden kann, um das Gelieren des Schaungemisches zu ermöglichen.
Das Harzgemisch soll so beschaffen sein, daß weder die Säure noch die Karbonate
des Aufblähmittels sich wesentlich mit dem Vernetzungsprozeß überschneiden. 1#lyesterharze
haben das weiteste Anwendungsgebiet für das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung,
insbesondere zur Herstellung von Gegenständen, die mit einer Haut oder Häuten versehen
sind und einen Kern aus Schaumstoft enthalten, der mit der Haut chemisch verbunden
ist.
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Das Harzgemisch soll so zusammengesetzt sein, daß es eine Gelierzeit
hat, die ausreichend kurz ist, damit die Gelierung vor dem Zusammenfallen des Schaums
auftritt. Dies bedeutet, daß Harze mit einer hohen Vernetzungsaktivität im allgemeinen
erforderlich sind. In Polyesterharzgemischen wird die Aktivität bis zu einem bestimmten
Grad durch die Auswahl und die Menge von Katalysatoren und Beschleunigern, jedoch
letztlich durch die Zusammensetzung des Harzes und die Anzahl der Doppelbindungen
in der #olyesterkette gesteuert, die zur Vernetzung zur Verfügung stehen. Dies ist
jedoch bekannt, bo daß es nicht; IL#)[,WCI#-
dig ist, es Im
einzelnen zu diskutieren. Darüber hinaus beeinflussen die Bestandteile der Polyesterkette
die Eigenschaften des erzeugten Schaums, wie weiter unten gezeigt wird.
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Kunstharzgemische mit folgenden Eigenschaften haben sich als besonders
vorteilhaft erwiesen: Brookfield-Viskosität bei 250 C: 2000 bis 3000 CPS Saurewert:
25 bis 35 Styloolgehalt: 25- bis 30 Derartige Harze schließen Mischungen #verschiedener
Polyesterharze ein. Man kann e-inen Plastifizierer zusetzen, um eine ausreichende
Elastizität zu erhalten.
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Bei gleicher Aktivität des Harzes wirkt sich die Verwendung von entweder
Phthal-, Isophthal- oder Adipinsäure oder verschiedener Glykole bei der Herstellung
der Polyesterharzkomponente des Harzgemisches auf die physikalischen Eigenschaften
des Schaums aus. Die Verwendung-einer großen Menge von Phthalsäure in dem Polyesterharz
führt zu einem spröden Schaum mit hoher Festigkeit und niedriger Schlagfestigkeit.
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Die Verwendung einer großen Menge von Isophthalsäure führt zu einer
hohen Festigkeit, verringert jedoch die Elastizität.
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Die Verwendung einer großen Menge von Adipinsäure führt zu einem Schaum
mit einer geringeren Festigkeit, jedoch mit einer hohen Elastizität.
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Um eine ausreichend schnelle Gelierung des Harzes zu erreichen, die
notwendig ist, um das Zusammenfallen des Schaums zu verhindern,# sollen wenigstens
etwa 50 96 der
Säureeinheiten in den Polyesterketten Doppelbindungen
enthalten.
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Die Verwendung von nicht kristallinen Glykolen, insbesondere Diäthylen-
oder Dipropylenglykol mit Propylenglykol in dem Polyesterharz führt zu einer hohen
Festigkeit des Schaums mit einer besonders hohen Schlagfestigkeit, insbesondere
bei niedrigen Temperaturen von etwa -60° C.
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Die optimalen Schaumeigenschaften für verschiedene Anwendungsgebiete
erhält man üblicherweise durch selektive Mischungen von Bilyesterhareen verschiedener
Zusammensetzungen. Bei den Beispielen wurden die Harzgemische durch Auswahl oder
Mischen verschiedener Anteile von Harzen A, B und C, die weiter unten erläutert
sind, hergestellt. Das Harz A hat eine mäßig hohe Aktivität, das Harz B eine niedrige
Aktivität und das Harz C eine mittlere Aktivität.
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Harz A Ein im Handel erhältliches, für allgemeine Zwecke verwendbares,
in der Wärme aushärtbares Harz mit mäßig hoher Aktivität besteht aus Maleinsäureanhydrid
und Isophthalsäure in einem molaren Verhältnis von 1,1 : 1 sowie einem Gemisch aus
Propylenglykol und Diäthylenglykol in dem molaren Verhältnis 1 : 2,5 bis 3. Es hat
die folgenden Eigenschaften: Brookfield-Viskosität bei 250 C: 2500 bis 2600 CPS
Säurewert: 25 bis 30 Styrolgehalt (Vernetzungsmonomer): 26 % spezifisches Gewicht:
1,17 SPS (Society of Plastic Industries)-Gelierungszeit: 4,5 bis 6 Minuten
SPL
Spitzentemperatur: 196 bis 2130 C maximaler Wassergehalt: 0,15 96.
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Harz B Dieses Harz besteht aus Maleinsäureanhydrid und-Phthalsäure
in dem molaren Verhältnis von 1 : 3 und Propylenglykol. Der Styrolgehalt beträgt
35 bis 40 96, die Viskosität 2000 bis 2020 CPS.
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Harz C Dieses Harz besteht aus 1,5 Mol Maleinsäureanhydrid, 0,5 Mol
Isophthalsäureanhydrid, 1 Mol Phthals-äureanhydrid und Propylenglykol.
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Aushärtmittei Zum Einleiten der Vernetzung des Harzgemisches wird
ein System von Aushärtmitteln benutzt Bei Verwendung von Polyesterharzgemischen
besteht das System aus einem Härter oder Katalysator und einem Beschleuniger oder
Promotor.
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1. Härter Ein bevorzugt verwendbarer Härter besteht aus Benzoyl peroxid
in Form einer 50 96-igen Benzoylperoxidpaste in einem Weichmacher aus Trikresylphosphat.
Es werden 2 1/2 bis 5 Gewichtsteile auf 100 Gewichtsteile Harz gegeben.
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2. Beschleunizer Vorzugsweise wird Dimethylanilin (DMA) benutzt, das
in Mengen von etwa 0,15 bis 0,5 Teilen auf 100 Teile Harz zugegeben wird. Diäthylanilin
(DEA), das milder ist, kann auch zugesetzt werden.
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Die Gelierzeit des Harzes, die im- allgemeine-n nicht länger als 4
bis 8 Minuten betragen soll, hängt von der
Menge der Aushärtmittel
ab, die zugegeben werden, sowie dem Verhältnis von Härter zu Beschleuniger und der
Raumtemperatur.
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Aufblähmittel Wie oben bereits dargelegt, bestehen diese aus zwei
Komponenten, nämlich einer Karbonatkomponente und ein Säurekomponente. Es werden
zwei typische Arten von Aufblähmitteln benutzt, die im folgenden beschrieben werden.
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Aufblähmittel A Dieses Mittel besteht aus 1. einer Karbonatkomponente
A in Pulverform. Sie hat eine Teilchengröße von 2,5 Mikron und etwa folgende Zusammensetzung:
98,2 96 CaC03 1,2 % Mg003.
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Rest neutrale Verunreinigungen, hauptsächlich Metalloxide, SiO2 und
Feuchtigkeit.
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2. Einer Säurekomponente A der folgenden Zusammensetzung: a. 50 ml
einer 85 96-igen Orthophosphorsäure (spezifisches Gewicht 1,69) wurden gründlich
mit 90 ml Wasser gemischt.
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b. 20 ml einer 38 %-igen Salzsäure (spezifisches Gewicht 1,19) wurden
gründlich mit 90 ml H20 gemischt.
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c. drei Volumenteile der H PO,,-Lösini wurden mit einem 34 Teil ler
Salzsäurelösung gemischt. Diese Säure hat ein spezifisches Gewicht von etwa 1,2
g/cm3. Das stöchismetrische Verhältnis zwischen den Komponenten des Auf-
blähmittels
liegt bei 5 g der Karbonatkomponente zu 8 ml des Aufblähmittels.
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Diese Menge des Aufblähmittels erzeugt etwa 1 1 G02 und mit 40 g (33
bis 35 cm3) eines der oben erwähnten Harze einen Schaum mit mittlerer Dichte, der
auf das 7 bis 8-fache (250 bis 260 cm3) expandiert. Die Dichte des Schaums verringert
sich, wenn die Menge des Aufblähmittels kleiner ist. Die Expansion des Harzes auf
das 5 bis 30-fache kann erzielt werden. Die besten Ergebnisse liegen dann vor, wenn
die Expansion auf das 5 bis 12-fache für Gegenstände erfolgt, die schweren Belastungen
wiederstehen sollen.
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Die Druckfestigkeit eines Polyesterschaums, der auf das 5-fache ausgedehnt
ist, liegt in der Größenordnung von 7 kp/cm² in Abhängigkeit von dem benutzten Harz.
Für 100 Teile Harz hat sich die Verwendung von 10 bis 30 Gew.-Teilen Kalziumkarbonat
und etwa 12 bis 32#Gew.-Teilen des Aufblähmittels als zweckmäßig erwiesen, um Schäume
mit ausreichend guten Eigenschaften zu erzeugen. Dabei wird die Kalziumkarbonatkomponente
normalerweise im Überschuß zugegeben und dient als Keimbildungsmittel und Füllstoff.
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Die Vernetzungsreaktion des Polyesters und der monomeren Bestandteile
des Harzgemisches müssen mit der Reaktion der Komponenten des Aufblähmittels koordiniert
werden, um sicherzustellen, daß das Aufschäumen bis zu dem gewünschten Grad erfolgt
und die Gelierung des Polyesters ein Zusammenfallen des Schaums verhindert.
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Die Reaktion zwischen den Komponenten des Aufblähmittels erfolgt sehr
schnell; der Reaktionsverlauf kann Jedoch durch Verdünnung des Aufblähmittels verlängert
und darüber hinaus durch Verwendung von anorganischen Säuren mit verschiedenen Dissoziationskonstanten
gesteuert we#rden.
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Aufblähmittel B Das A1lfblähmittel B besteht ebenfalls aus zwei Komponenten.
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1. Einer Karbonatkomponente, die aus Natriumbikarbonat besteht, das
in Form eines feinen Pulvers, vorzugsweise mit einer Teilchengrößs von 1 Mikron,
benutzt wird.
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2. Einer sauren Komponente, die aus einer 30 bis 40 96-igen wässrigen
Lösung von Orthophosphorsäure besteht;.
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Dieses AufbläbJmittel wird in einigen Fällen gegenüber dem Aufblähmittel
A bevorzugt benutzt. Beide Aufblähmittel erzeugen Kohlendioxid durch chemische Reaktion
in der gleichen Weise, jedoch benötigt die gleiche Menge des erzeugten Kohlendioxids
weniger Gewichtsteile Natriumbikarbonat pro 100 Gew.-Teile Harz, entsprechend dem
Unterschied in den Molekulargewichten zwischen Natriumkarbonat und Kalziumkarbonat.
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Ein sehr viel wichtigerer Vorteil der Verwendung von Natriumbikarbonat
liegt in der Tatsache, daß dieses nur die Hälfte der Menge des Aufblähmittels erfordert,
um die gleiche Menge Kohlendioxid freizugeben, weil Natriumbikarbonat schon ein
kationisches Wasserstoffatom enthält.
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Dies reduziert natürlich auch die Menge an nicht gewünschtem Wasser,
das in das System mit der sauren Komponente eingeführt wird, um die Hälfte.
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Ein anderer Vorteil liegt in der Tatsache, daß Natriumbikarbonat als
feines, kein Wasser enthaltendes Pulver leichter in dem Harz verteilt werden kann
als Kalziumkarbonat, das infolge der Absorption von Feuchtigkeit dazu neigt, größere
Teilchen zu bilden.
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Das Aufblähmittel B ist ebenfalls sehr nützlich bei der flerstellung
von 'chälmen mit niedrigerer Dichte, sogar ohne Verwendung von Tensiden Ilnd Schaumstabilisatoren.
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Durch Auswahl geeigneter Tenside und Schaumstabilisatoren können die
Schaumdichten bis auf 0,02 bis O,Offl>
herabgesetzt werden.
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Die in den Schaumgemischen vorhandene Wassermenge hängt von der Menge
und der Art des Aufschäummittels ab, das zur Elerstellung des C02 verwendet wird.
Je niedriger die Dichte des Schaums ist, desto größer ist die Menge des erforderlichen
Aufschäummittels. Wasser ist eines der Nebenprodukte bei der Herstellung von C02
durch Reaktion zwischen Säuren und Karbonaten. Die Wassermenge pro Gewichtseinheit
C02 wird durch die Art der Karbonatkomr-onente beeinflußt.
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Beispielsweise mit Kalziumkarbonat:
Mit Natriumkarbonat:
Auch Ammoniumbikarbonat könnte in einigen Fällen benutzt werden, bei denen der Geruch
nicht stört.
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Wasser wird nicht nur durch Reaktion der Karbonate mit Säure erzeugt,
sondern auch durch wässrige Lösungen der benutzten Säuren eingeführt; dabei kann
es sich entweder um eine Lösung von Salzsäure und Phosphorsäure oder um eine Lösung
von nur Phosphorsäure handeln. Die Anwesenheit wesentlicher Wassermengen ist nicht
erwünscht, da diese nicht nur die physikalischen Eigenschaften des
Schaums
verschlechtern (beispielsweise die Elastiziat und die Festigkeit) und die Temperatur
herabsetzen, die während der Vernetzungsreaktion erreicht wird, sondern auch, wenn
wesentliche Mengen vorliegen, einen Nährboden für das potentielle Wachstum von Pilzen
schaffen. Wenn daher große Mengen von Wasser anwesend sind, ist es darüber hinaus
notwendig, eine Schaumstruktur mit offenen Zellen herzustellen, damit das Wasser
entfernt werden kann. Für viele Anwendungsgebiete hat sich ein Schaumstoff mit geschlossenen
Zellen als zweckmäßig erwiesen. Bei dem Verfahren gemäß vorliegender Erfindung wird
der Anteil an Wasser, das in den Prozeß gelangt, auf eine Menge reduziert, die im
allgemeinen die oben erwähnten Nachteile vermeidet. Es wird darauf hingewiesen,
daß es bei der industriellen Anwendung des Verfahrens besser ist, einen Überschuß
an Bikarbonat, bezogen auf die stöchiometrische Menge, die für die Reaktion mit
der Säure erforderlich ist, zu verwenden, da ein Überschuß an Wasserstoffionen in
dem Bikarbonat gebunden bleibt.
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Weitere Stoffe, die dem Harz zugesetzt werden können, sind folgende:
1. Ein Tensid ist zweckmäßig, insbesondere bei der Herstellung von Schäumen mit
geringer Dichte (Expansion auf das 10 bis 30-fache). Für Schäume mit hoher und mittlerer
Dichte kann der Zusatz eines Tensids ebenfalls nützlich sein, um die Größe der Zellen
zu reduzieren und gleichförmige Zellen zu erhalten. Die Verwendung von Tensiden
verringert die Menge des Aufblähstoffes, die erforderlich ist, da während des Aufschäumens
etwas C02 aus dem Schaum entweicht. Die Oberflächenspannung des Harzes kann durch
Zusatz von Tensiden verändert werden, wodurch das Entweichen des Gases sehr verringert
und die Menge an Aufblähmittel und damit die Menge des eingeführten Wassers reduziert
wird. Auch können durch Zusatz von Tensiden
die Formen für eine
längere Zeit offen bleiben, so daß mehr Wasser in Form von Wasserdampf entweichen
kann.
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2. Ein Keimbildungsmittel ist nützlich, um gleichmäßige Zellen einer
gewünschten Größe zu erhalten. Aufgeschäumtes -!ilicaFrel ist ein gutes Keimbildungsmittel
und ein thixotroper Stoff, der in Mengen von 0,2 bis 0,5 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile
des Harzes zugegeben wird.
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Talkum kann auch zugesetzt werden. Bariummetaborat ist ein ausgezeichneter
Keimbildner und wirkt auch als Fungizid, wenn es in Mengen von 1 bis 5 Gew.-Teilen
pro 100 Gew.-Teile Harz zugegeben wird. Auf diese Weise wird der Wirkung des Restwassers,
das das Pilzwachstum begünstigt, entgegengewirkt, Talkum ist sehr nützlich in Verbindung
mit der Verwendung von Erdalkalikarbonaten, da durch Absorption von Feuchtigkeit
das Karbonat in fein verteiltem pulverförmigem Zustand erhalten wird. Benutzt man
Talkum selbst als Keimbildner, so werden verhältnismäßig große gleichmäßige Schaumzellen
erhalten. Bei Verwendung von Bariummetaborat erhält man Schäume der gleichen Dichte
mit sehr kleinen gleichförmigen Zellen. Einer der Vort-eile der vorliegenden Erfindung
ist darin zu se#hen, daß die Größe der Zellen in dem Schaumstoff unter anderem durch
Verwendung von Bariummetaborat und Talkum in verschiedenen Beimischungen als Keimbildner
beeinflußt werden kann.
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3. Stoffe mit feuerhemmenden Eigenschaften sind auch zweckmäßig. Ein
übliches Gemisch von Antimontrioxid eignet sich für diesen Zweck sehr gut, wenn
es in Mengen von 2 bis 15 Teilen pro 100 Gew.-Teile Harz zugegeben wird. Bariummetaborat
hat ebenfalls eine gute Nebenwirkung als feuerhemmender Stoff und kann zumindest
teilweise Antimontrioxid ersetzen. Das Polyesterharz selbst
kann
so ausgewählt werden, daß es feuerhemmende Eigenschaften hat. Dies erfolgt durch
die bekannte Auswahl der monomeren Bestandteile.
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Ein den hergestellten Körper verstärkendes Mittel kann zugesetzt werden,
um die Festigkeit und die Starrheit des Schaums zu verbessern. Wie bereits gesagt,
eignen sich zu diesem Zweck bevorzugt Glasfasern, die auf Längen von etwa 6 mm geschnitten
sind. Es wurde gefunden, daß die Glasfasern darüber hinaus die Bildung von Blasen
unterstützen und ein Zusammenfallen des Schaumes verhindern.
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Sie können in Mengen von etwa 0,25 bis 1 Gew.-Teil pro 100 Gew.-Teile
Harz zugegeben werden.
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Herstellung des lIarzgemisches Eine bevorzugte Reihenfolge bei der
Mischung der Komponenten ist die folgende: a. Das Harz, das ein Monomer für die
Vernetzung enthält, wird mit dem ausgewählten Härter und anderen flüssigen Zusätzen
vermischt.
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b. Pulverförmige Zusätze einschließlich der Karbonatkomponente werden
nach und nach unter ständigem Mischen zugegeben, um eine gute Verteilung der Teilchen
zu erhalten.
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c. Anschließend wird der Beschleuniger zugegeben und schnell in dem
Gemisch verteilt.
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d. Nach einer kurzen Zeit, die von der Zusammensetzung und der Raumtemperatur
abhängt, wird die saure Komponente zugefügt und in der oben näher beschriebenen
Weise schnell vermischt.
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Das Aufschäumen beginnt sofort; wenn der gewünschte Expansionsgrad
erreicht ist, sollte die Gelierung beginnen. Die Reaktion ist exotherm; eine Spitzentemperatur
von 71 bis 1040 C wird oft nach 1 bis 2 Minuten erreicht.
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Diese Spitzentemperatur kann in der oben beschriebenen Weise gesteuert
werden. Nach 10 bis 15 Minuten ist der Schaum im allgemeinen kalt genug, um ihn
handhaben zu können. In bekannter Weise können die verschiedenen chemischen Komponenten
in getrennten Mengen vorgemischt werden, bevor sie endgültig miteinander in Verbindung
gebracht werden.
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Beispielsweise kann ein Teil eines Harzgemisches mit einem Beschleuniger
oder anderen Zusätzen, die in entsprechenden Mengen vorliegen, vermischt werden.
Der Rest des Harzes kann mit einem Katalysator vorgemischt und mit der Säure Zu
einer Emulsion verarbeitet werden. Dann werden beide Harzgemische zusammengegeben
und gründlich miteinander vermischt. Dieses Verfahren führt zu einer guten Verteilung
der suspendierten Feststoffe und zu einer gleichmäßigen Verteilung des Beschleunigers,
des Katalysators und der Säure.
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Einige typische Beispiele für Polyesterschaumstoffe werden im folgenden
erörtert: Beispiel 1 1. Herstellung eines Schaumstofes mit geringer Dichte und großen
Zellen: 450 g des Harzes A wurden mit 11 g einer 50 %-igen Benzoylperoxidpaste,
135 g Karbonatpulver A und 9 g Zinkstearat
vermischt bis eine Paste
erhalten wurde. Dieser wurden 2 ml Dimethylanilin (DMA) zugefügt und damit vermischt
und anschließend 90 ml einer Säure, die aus einem Gemisch von 7,5 % Salzsäure und
41,5 % Orthophosphorsäure 1. stand, in einem Volumenverhältnis von 1,3 zugegeben
und Zlltlachst unter Verwendung eines Spachtels von Hand vermischt, worauf der Mischprozeß
durch Verwendung eines von Hand gehaltenen mechanischen Rührers beschleunigt wurde
bis die Viskosität des Gemisches zu einem Vorschaum führte, der sofort begann, sich
auszubreiten. Der Vorschaum wurde in eine Form gegossen, die sofort geschlossen
wurde. Innerhalb weniger Minuten war die Expansion innerhalb der Form beendet. Nach
etwa 6 Minuten begann der Schaum zu gelieren.
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Nach 15 Minuten war er hart genug, um ihn zu handhaben.
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Beispiel 2 450 g des Harzes A wurden mit 22,5 g einer 50 %-igen Benzoylperoxidpaste,
25 g des Karbonatpulvers A und 200 g Talkumpulver zu einem homogenen Gemisch verarbeitet.
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Anschließend wurden 1,5 ml Dimethylanilin und 3 ml Diäthylanilin zugemischt
und 40 ml der gleichen Säurekomponente wie in Beispiel 1 zugefügt und das Ganze
schnell In gleicher Weise wie in Beispiel 1 gemischt.
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Das Aufschäumen begann sofort und wurde in der Form beendet. Der Schaum
begann nach einigen iiinuten zu tj e lieren und konnte in 10 Minuten gehandhabt
werden. Es wurde ein sehr harter Schaum mit einer niedrigen bis mittleren Dichte
erhalten.
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Bei den folgenden Beispielen 3 bis 10 wurden zwei Charge des Schaums
hergestellt. Die erste Charge wurde in einer kleinen Schale gemischt, wobei ein
Teil, wie in den Beispielen erwähnt, in der Größenordnung von einem Gramm vorlag.
Bei diesen anfänglichen Versuchen wurde keine Verzögerung zwischen der Zugabe des
Beschleunigers und der Zugabe der Säurekomponente, die in einigen Beispielen erwähnt
wird, vorgenommen. Solche Verzögerungen wurden bei den meisten der zweiten Chargen,
bei denen etwa 2 kg Harz benutzt wurden, wegen der Gelierzeiten vorgenommen, die
bei den ersten Teilen festgestellt wurden. Die Art der Vermischung bei der Herstellung
der ersten Charge erfolgte in der in-Zusammenhang mit den Beispielen 1 und 2 beschriebenen
Weise, obschon in einigen der früheren Beispiele die Anteile von Hand gemischt wurden
und die Mischgeschwindigkeit in allen Fällen vergrößert wurde, wenn die Emulgierung
der Säure in dem Harzgemisch fortschritt. Im Falle der größeren Chargen wurde das
Gemisch in zwei Hälften geteilt, wobei der Beschleuniger in die eine Hälfte mit
einer elektrischen Mischeinrichtung zugegeben wurde, während in die andere Hälfte
der Katalysator mit einem elektrischen Mischer eingegeben wurde und die beiden Teile
dann mit einem von Hand gehaltenen Mischer gemischt wurden. Die saure Komponente
wurde dann in das Gemisch von Hand eingegeben, bis das Vermischen von Hand weit
genug fortgeschritten war und das weitere schnellere Vermischen mit einem von Hand
gehaltenen elektrischen Mischer durchgeführt werden konnte.
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Beispiel 3 100 Gew.-Teile des Harzes A wurden mit 5 Teilen einer 50
%-igen Benzoylperoxidpaste, 0,5 Teilen Zinkstearat, 15,1 Teilen des Karbonatpulvers
A und
0,25 Teilen aufgeschäumtem Silicagel vermischt.
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Bei einer Raumtemperatur von 23 bis 240 C wurden 0,3 Teile DMA als
Beschleuniger zugegeben. 24,0 Teile der gleichen Säure wie in Beispiel 1 wurden
eine Minute nach der Zugabe des Beschleunigers zugefügt und eingemischt.
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Die Gelierzeit betrug etwa 3 Minuten.
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Der Schaum hatte eine mittlere Dichte von 0,15 bis 0,17 g/cm3.
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Beispiel 4 100 Gew. -Teile des Harzes A wurden mit 4,8 Teilen einer
50 -igen Benzoylperoxidpaste, 0,5 Teilen Zinkstearat, 10,4 Teilen des Karbonatpulvers
A, 2,0 Teilen Talkum, 1,0 Teilen Bariummetaborat, 0,2 Teilen eines aufgeschäumten
Silicagels und 0,6 Teilen geschnittener Glasfasern vermischt.
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Bei einer Raumtemperatur von 230 C wurden 0,3 Teile DMA als Beschleuniger
zugegeben, wodurch eine Gelierzeit von etwa 3 Minuten erreicht wurde. Ferner wurden
1,5 Minuten nach der Zugabe des Beschleunigers 17 Teile einer Säurekomponente wie
in Beispiel 1 zugegeben. Die mittlere Dichte des Schaums betrug 0,2 g/cm3. Der Schaum
war mit Glasfasern verstärkt und sehr fest. Er enthielt 16 bis 17% offene Zellen.
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Beispiel 5 100 Gew. -Teile des Harzes C wurden mit 5 Teilen einer
50 %-igen Benzoylperoxidpaste, 0,4 Teilen eines Tensids,
8 Teilen
des Karbonatpulvers A, 2,5 Deilen Talkum und 0,2 Teilen geschnittener Glasfasern
vermischt.
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Bei Raumtemperatur wurden 0,3 Teile DMA als Beschleuniger zugegeben
und unmittelbar danach 14,4 Teile der Säure#-komponente gemäß Beispiel 1. Die Gelierzeit
betrug 2 Minuten und 50 Sekunden; die Zeit bis zum Erreichen der Spitzentemperatur
von 980 C lag bei 4 3/4 Minuten. Der Schaum hatte eine mittlere Dichte von 0,13
g/cm3 entsprechend einer Expansion auf das 8 bis 9-fache und war mit Glasfasern
verstärkt.
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Beispiel 6 100 Gew.-Teile des Harzes A wurden mit 5 Teilen Benzoylperoxid'
12,5 '2eilen-Natriumbikarbonat und 7,5 Teilen Bariummetaborat vermischt.
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Bei einer Raumtemperatur von 26,7° C wurden 0,3 Gew.-Teile Dimethylanilin
(DMA) zugemischt, wobei sich eine Gelierungszeit von 3 bis 3,5 Minuten ergab. Nach
einer Minute wurden 15 Teile einer 30 eigen wässrigen Lösung von Orthophosphorsäure
(Dichte 1,18 g/cm3) zugefügt und der Vorschaum in eine Form gegossen, wie bei den
vorhergehenden Beispielen. Der Schaum dehnte sich gleichmäßig während der nächsten
2 bis 5 Minuten aus. Es wurde eine Spitzentemperatur von etwa 77° C nach 4 bis 4,5
Minuten erreicht. Der erhaltene Schaum war hart, jedoch etwas elastisch bei Raumtemperatur
und wurde biegsam bei 600 C.
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Die Dichte betrug 0,08 g/cm3 bei ganz gleichmäßigen kleinen Zellen,
von denen 90 % geschlossen waren.
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Beispiel 7 75 Gew.-Teile dc;; Harzes A und 25 Gew.-Teile des Harzes
C
wurden mit 5 Teilen Benzoylperoxid, 11,6 Teilen Natriumbikarbonat, 5 Teilen Bariummetaborat,
2,5 Teilen fein zerteiltem Talkumpulver und 0,65 Teilen synthetischer Kieselerde
vermischt.
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Anschließend wurden 0,24 Teile DMA zugemischt und nach einer Minute
1-3,8 Teile einer 30 0/#igen wässrigen Orthophosphorsäure (einschließlich 0,6 wp
Wasser). Es wurde ein harter, steifer, gleichförmiger Schaum mit einer mittleren
Zellengröße erhalten, der keine Anzeiciiexi von Thermoplastizität aufwies. Die Dichte
des Schaumes bez trug 0,085 g/cm3. Bei einer Raumtemperatur von 260 C betrug die
Gelierungszeit 4 Minuten. Der Schaum dehtlte sich während einer Zeit von 3 bis 5
Minuten aus. Die piLeiitemperatur wurde nach 5,5 Minuten erreicht.
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Beispiel 8 20 Gew.-Teile des Harzes C und 80 Gew.-Teile des Harzes
A wurden mit 5 Teilen Benzoylperoxid, 15,8 Teilen Natriumbikarbonat, 5 Teilen Bariummetaborat,
2,5 Teilen Talkum, 1,0 Teilen synthetischer Kieselerde vermischt.
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Anschließend wurden 0,33 Teile DMA und nach einer Minute 15,6 Teile
einer 40 %-igen wässrigen Orthophosphorsäure mit 9,3 Gew.-% Wasser zugegeben.
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Es wurde ein steifer Schaum mit einer sehr regelmäßigen und gleichförmigen
mittleren Zellengroße, deren Duüchmesser 1,5 bis 3 mm betrug, erhalten. Die Schaumdichte
lag bei 0,07 g/cm3. Bei einer Raumtemperatur von GO C
betrug die
Gelierzeit etwa 3 Minuten, Der Schaum wuchs sehr gleichmäßig während 2,5 Minuten.
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Es wurde gefunden, daß Orthophosphorsäure während-der Freisetzung
des Kohlendioxids Phosphorsalze erzeugt, die als Tenside wirken und dazu beitragen,
die Struktur des Schaumes während längerer Zeit zu erhalten, bevor dieser zusammenfällt.
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Beispiel 2 70 Gew.-eile des Harzes-A und 30 Gew.-Teile des Harzes
C wurden mit 4 Gew.-Teilen Benzoylperoxid, 0,5 Teilen Polyäthylensorbitaiuzionostearat,
9 Teilen Natriumbikarbonat, 3 Teilen Bariummetaborat und 0,4 eilen gebranntem Silicagel
vermischt.
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Anschließend wurden 0,25 Xeile DMA und darauf nach einer Minute 10,5
Teile einer 30 %-igen wässrige Orthqphosphorsäure mit etwa 7,6 Gew.-% Wasser zugemischt.
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Es wurde ein fester, harter Schaum erhalten mit sehr regelmäßigen
Zellen mit einer kleinen bis mittleren Größe, deren Durchmesser 1 bis 1,5 mm betrug.
Die Dichte lag bei 0,11 g/cm3. Bei einer Raumtemperatur von 26,7 bis 2?,50 C betrug
die Gelierzeit 4,5 Minuten, der Schaum wuchs während 4 Minuten. Die Zeit bis zur
Erzielung der Spitzentemperatur lag bei 6 Minuten.
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Beispiel 10 100 Gew.-Teile des Harzes A wurden mit 5 Gew.-?eilen Benzoylperoxid,
11,5 Teilen des Karbonatpulvers A,
12 Teilen Antimontrioxid, 4,5
Teilen Bariummetaborat, 0,25 Teilen gebranntem Silicagel und 0,33 Teilen DMA als
Beschleuniger vermischt.
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Nach 1 1/2 Minuten wurden 22,7 Teile der Säurekomponente gemäß Beispiel
1 zugefügt. Bei Raumtemperatur (21,30 C) betrug die Gelierzeit etwa 4,5 Minuten.
Die Zeit bis zum Erreichen der Spitzentemperatur von 870 C lag bei 6 Minuten. Der
Schaum hatte eine mittlere Dichte mit ganz gleichmäßigen Zellen, deren Größe zwischen
1,5 und 3,5 mm lag. Die Dichte des Schaums betrug 0,21 g/cm3; die sich selbstverlöschende
Zeit des Schaums lag bei etwa 2 Sekunden.
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Die gemäß den vorstehenden Beispielen 3 bis 10 erhaltenen Schäume
hatten Dichten in der Größenordnung von 0,7 bis 3 g/cm3. Die Schäume wurden Druckbelastungen
in der Größenordnung von 3 bis 9 kp/cm2, hauptsächlich entsprechend der Dichte des
Schaums, jedoch auch in Abhängigkeit von der Anwesenheit von Verstärkungsmitteln,
wie geschnittenen Glasfasern und der Flexibilität des Schaums, ausgesetzt.
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Die Schäume können in sehr vorteilhafter Weise zur Herstellung von
Gegenständen verwendet werden, bei denen die Form, in der der Schaum gehärtet wird,
wenigstens teilweise mit einer Haut aus einem Polyesterharz besteht, das mit Glasfasern
verstärkt ist. Diese Methode wird in Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben.
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Gemäß Figur 1 wird die Oberfläche 10 der einen Formhälfte 11 zunächst
mit einem Gelüberzug aus einem Polyesterharz beschichtet, das auf die Oberfläche
10 aufgesprüht oder gestrichen wird. Dann werden auf den Gelüberzug ein oder mehrere
Schichten eines Polyesterharzes, das mit Glas-
fasern oder anderen
Verstärkungsfasern oder Geweben verstärkt ist, aufgelegt. Der Gelüberzug und die
Schicht aus dem verstärkten Harz werden in der gleichen Weise hergestellt wie übliche,
mit Glasfasern verstärkte Bauteile, z.B. Bootskörper, wobei das verstärkte Harz
mit der Gelschicht vernetzt wird und eine gelierte, jedoch nicht völlig ausgehärtete
Haut bildet, die mit dem Bezugszeichen 10a versehen ist. Die Oberfläche 12 der anderen
Formhälfte 13 wird in ähnlicher Weise mit einer derartigen Schicht 12a versehen,
die aus einem Polyesterüberzug besteht, der mit einer mit Glasfasern verstärkten
Polyesterschicht versehen ist. Ein Polyestervorschaum wird, wie oben beschrieben,
hergestellt und schnell in die Formhälfte 11 gegossen, nachdem die Säurekomponente,
die das Aufschäumen auslöst, zugegeben wurde, was solange erfolgen kaiiii, bis die
Formen gefüllt sind und die Gelierung beginnt. Die Formhälfte 13 wird dann, wie
es auf Figur 2 dargestellt ist, auf die Formhälfte 11 gedrückt, wobei das Aufsohäumen
und die Gelierung des Schaums zwischen den beiden Formhälften weitergeht, so daß
ein Schaumstoffkerxi 14 gebildet wird, der mit den mit Glasfasern verstärkten Häuten,
die vorher auf die Oberflächen 10 und 12 aufgebracht wurden, vernetzt. Es wird nur
ein leichter- Überdruck bis 0,035 atü benötigt, um die beiden Formhälften in verschlossenem
Zustand zu halten. Meist reicht das Gewicht der oberen Formhälfte aus. Wenn eine
ausreichende Menge an Aufblähmittel benutzt wurde, erübrigt sich die Zufuhr von
Wärme. Die Aushärtzeit in der Form hängt von der Art der Bestandteile des Schaumstoffs
und der Raumtemperatur ab; sie ist praktisch unabhängig von der Größe des geformten
Gegenstandes. Die maximale Größe des Gegenstandes wird auf diese Weise lediglich
durch die praktische Größe der Form begrenzt. Der Gegenstand kann aus der Form heraugenornme
werden, sobald man ihn, ohne daß eine Verformung eintritt, handhaben kann, selbst
wenn er dann seine endgültige physikali-sche Festigkeit noch nicht er-
reicht
hat.
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Die mit Glasfasern verstärkte Haut kann in der Weise hergestellt werden,
daß man eine Matte aus Glasfasern auf den Gelüberzug legt und die Matte mit einem
Polyesterharz tränkt oder indem man eine oder zwei Glasfasermatten, die mit Polyesterharz
getränkt sind, auflegt. Matten haben eine höhere Zugfestigkeit. Die Haut wird im
allgemeinen von Hand hergestellt, wobei ein Polyesterharz mit einem Katalysator
und einem Beschleuniger (insbesondere Methyläthylketonperoxid oder Kobaltnaphthenat)
benutzt wird, das eine verhältnismäßig lange Aushärtzeit hat; demgegenüber ist eine
schnellere Aushärtung für den Polyester erforderlich, der aufgeschäumt werden soll,
um das Entstehen von Blasen mit dem Gelieren des Schaums zu synchronisieren. Das
schnelle Aushärten des Polyesterscaums führt zu einer beträchtlichen Wärmeentwicklung
innerhalb der Form, die ihrerseits das Aushärten des Polyesters der Haut beschleunigt.
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Bei der üblichen Herstellung von Gegenständen mit Glasfasermatten
von Hand wird ein Polyesterharz mit verhaltnismäßig kurzer Aushärtzeit benutzt.
Die Auswahl des Harzes bestimmt sich nach der Art des Herstellungsverfahrens, bei
dem Schichten aus Glasfasermatten meist von Hand mit einem Polyesterharz getränkt
werden, das aufgebürstet und/oder gerollt wird. Die Aushärtzeit des Polyesterharzes,
das einen Peroxidkatalysator enthält, hängt von den zugegebenen Mengen an Härter
und Beschleuniger ab, sowie von der zu Beginn herrschenden Raumtemperatur.
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Der Beschleuniger aktiviert den Katalysator, der auch durch Erhöhung
der Temperatur aktiviert werden kann. Beispielsweise ist es bei einer ausreichend
hohen Raumt;emperatur von beispielsweise 500 C oder darüber nicht notwendig, einen
Beschleuniger zu verwenden, da die erhöhte Temperatur die Vernetzungszeit verkürzt.
Da die Fertigung
von Hand eine langsame Aushärtung des Gelüberzuges
und des Harzes erfordert, beschleunigt die Verwendung-eines Vorschaumes, der einer
sehr exothermen Vernetzungsreaktion unterliegt und so zu einer hohen Temperatur
führt, die Aushärtzeit des Harzes der Haut. Die Temperatur, die der Schaum erreicht,
beeinflußt die Aushärtzeit, die Festigkeit der Haut und auch den Grad der Vernetzung
zwischen dem Polyesterharz des Schaums und dem Polyesterharz der Haut, was sich
wiederum auf die Festigkeit der so hergestellten molekularen Bindung auswirkt. Vorzugsweise
wird in dem Harzgemisch für den Schaum das gleiche ~Monomer verwendet, wie für das
Harzgemisch, mit dem die Schicht getränkt wird. Eine optimale Aushärttemperatur
kann man durch geeignete Zusammensetzung des Harzgemisches erreichen, das für die
Herstellung des Schaums benutzt wird und das sehr gut eingestellt werden kann. Die
Spitzentemperatur des Schaums läßt sich durch die Menge des zugegebenen Katalysators
und Beschleunigers in der oben beschriebenen Weise regulieren und wird darüber hinaus
durch die Menge des Aufblähmittels und durch andere Zusätze, wie Tenside, beeinflußt,
die auf die Oberflächenspannung des Har#es einwirken, aus dem der Schaum besteht.
Es sind andere Verzögerer, wie z.Bt einige Weichmacher, bekannt, die verwendet werden
können, um die Vernetzungsreaktion zu verlangsamen und damit die Spitzentemperatur,
die der Schaum erreicht, zu regeln. Ein zusätzlicher Faktor, der die Spitzentemperatur
beeinflußt, ist die Wassermenge, die durch das Aufblähmittel während der Bildung
des C02 freiwird. Dieses Wasser hat nicht nur die Wirkung, daß es die Spitzentemperatur
herabsetzt, sondern beeinflußt sowohl die physikalischen Eigenschaften und den Handelswert
des Schaumstoffes und muß daher so gering wie möglich gehalten werden. Bei dem Verfahren
gemäß vorliegender Erfindung ist es möglich, den Gehalt an Wasser, das erzeugt wird
oder anwesend ist während des Aufschäumprozesses,
sehr niedrig
zu halten. Wenn der Vorschaum in die Form gegossen ist und, bevor die Formhälften
verschlossen werden müssen, kann der Schaum beinahe die Spitzentemperatur erreichen,
so daß das Wasser verdampft wird und mit dem überschüssigen C02 entweicht. Es wird
darauf hingewiesen, daß außergewöhnlich hohe, durch exotherme Reaktion erzeugte
Spitzentemperaturen zu einem höheren Schnunpfungskoeffizienten führen und daher
beim Formen genauer Gegenstände vermieden werden sollen.
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Die Spitzentemperatur hängt in sehr hohem Grad von der Art des verwendeten
Harzes ab. Beispielsweise haben sehr reaktionsfähige Polyesterharze einen höheren
Gehalt an Doppelbindungen, die zu Vernetzungen führen und geben daher eine größere
Energiemenge frei. Ihre Festigkeit und Härte ist auch größer, die Elastizität jedoch
geringer, verglichen mit weniger aktiven Harzen. Derartige Harze mit hoher Reaktionsfähigkeit
führen zu größerer Vernetzung zwischen dem Schaumstoff und der Haut und sorgen für
eine hohe Festigkeit der molekularen Bindung, die jedoch dazu neigt, brüchig zu
werden. Um die Sprödigkeit zu reduzieren und eine hohe Schlagfestigkeit zu erhalten,
ist es im allgemeinen erforderlich, die Aktivität des Harzes zu reduzieren.
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Es muß ferner dafür Sorge getragen werden, daß der Gelüberzug und
der mit Glasfasern verstärkte Polyester der Schicht gleichzeitig aushärten und daß
das Verschäumen ausgeführt wird, bevor das Polyesterharz der Schicht ausgehärtet
ist, um sicherzustellen, daß der verschäumte Polyester und der Polyester der Schicht
gleichzeitig härten. Die Vernetzung erfolgt daher zwischen dem Polyester der Schicht
und dem Gelüberzug und zwischen dem Polyester der Schicht und dem Polyester des
Schaumstoffes. Dies wird erleichtert durch Verwendung des gleichen Monomers, vorzugsweise
Styrol, in allen Polyesterharzen. Es kann
ferner erleichtert werden
durch Verwendung des gleichen Harzes für den Gelüberzug und für die Schicht und
durch Vermischen wenigstens einiger dieser Harze mit einem Harz, das für das Aufschäumen
benutzt wird. Auf diese Weise wird eine feste molekulare Bindung zwischen den benachbarten
Schichten des Endproduktes erzielt und die erzeugte Wärme macht es möglich, mit
einer kurzen Produktionszeit zu arbeiten. Für kleine, leichte Gegenstände liegt
die für die Verformung erforderliche Zeit bei 5 bis 7 Minuten; bei größeren Gegenständen,
z+B. einem Boot mit einer Länge von etwa 5 m, natürlich in Abhängigkeit von der
Zusammensetzung des Schaumstoffes, zwischen 25 Minuten bis zu einer Stunde. Der
erhaltene, aus Schichten bestehende Gegenstand ist leicht. Der dünne, aus dem Polyestergel
bestehende Überzug führt zu einer glatten und glänzenden äußeren Oberfläche aus
einem harten, dauerhaften und zähen Harz mit ausgezeichnetem Widerstand gegen Verbeulen,
Verschleiß und einer guten Wetterbeständigkeit, , die auch# chemisch inert ist.
Bei geeigneter Auswahl der-Zusammensetzung des Schaumstoffes sind die meisten Zellen
des aufgeschäumten Kerns voneinander getrennt und, wenn der hergestellte Gegenstand
beispielsweise als Boot benutzt werden soll, ist es möglich, ein Loch durch den
Schaumstoff zu bohren, wobei das Boot seine Schwimmfähigkeit behält und nicht sinken
kann. In einem typischen Fall absorbiert der aufgeschäumte Kern, wenn er etwa einige
Zentimeter unter die Wasseroberfläche gedrückt wird, etwas Wasser während der ersten
halben Stunde; danach ist die Absorption des Wassers, wie durch Wiegen festgestellt
wurde, unverändert.
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Das aufgeschäumte Kernmaterial ist etwas biegsam und nachgiebig; seine
Festigkeit und Steifigkeit können, wie erwähnt, weitgehend vergrößert werden, indem
man in das Harzgemisch Glasfasern einlegt, vorzugsweise in der Größenordnung von
etwa 0,6 cm Länge.
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Die auf Figur 3 dargestellte Form besteht aus zwei Hälften 15, zwischen
denen ein aus Schichten bestehender Gegenstand verformt wird, der aus einem dünnen
Polyestergelüberzug einer damit verbundenen und vernetzten Schicht 16 aus einem
mit Glasfasern verstärkten Polyester sowie einem steifen, aufgeschäumten Polyesterkern
17 besteht, der mit der Schicht 16 vernetzt ist. Der Gegenstand hat ein hohes Verhältnis
von Festigkeit zu Gewicht, gute wärmeisolierende und schallschluckende Eigenschaften
und ist wi-derstandsfähig gegen Ermüdung. Da der Gelüberzug, die mit Fasern verstärkte
Schicht und der Kern aus dem gleichen Harz bestehen, das den gleichen thermischen
Expansionskoeffizienten hat, ist der Gegenstand nicht empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen.
Er verzieht sich nicht und wird auch durch Feuchtigkeit in seinen Abmessungen nicht
verändert. Er kann die gleichen genauen Abmessungen haben wie die Form, vorausgesetzt,
daß die Spitzentemperatur des Schaums während des Härtens genau eingestellt wird.
Der Gegenstand kann Schläge durch örtliche Nachgiebigkeit an dem Aufschlagpunkt
absorbieren. Die mit Glasfasern verstärkte Schicht kann verhältnismäßig dünn sein,
verglichen mit konventionellen Schicht stoffen; ihre Stärke kann an bestimmten Stellen
verändert werden, um zu erwartende Beanspruchungen aufzufangen. Die Stärke des Schaums
kann in dem gleichen Gegenstand ebenfalls zwischen beispielsweise 0,6 cm bis über
15 cm verändert werden.
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Während das Endprodukt üblicherweise auf beiden Seiten des Schaumstoffkerns
mit einer Haut versehen wird, wie es im Zusammenhang mit den Figuren 1 bis 3 beschrieben
wurde, besteht die Möglichkeit, eine Seite des Gegenstandes in einfacher Weise dadurch
herzustellen1 daß man eine Matte aus Glasfasern über eine der Oberflächen der Form
legt, was den Polyestergelüberzug entbehrlich macht,
wenn eine
glatte Oberfläche des Endproduktes nicht erforderlich ist. Alternativ kann vor dem
Aufschäumen des Kerns über eine der Oberflächen-der Form ein Gewebe oder ein anderes
geeignetes Material gelegt werden, das dann von dem aufgeschäumten Polyesterharz,
bevor dieses vollständig ausgehärtet ist, weggezogen wird, so daß auf einer Seite
des aufgeschäumten Harzes keine Schicht ist.
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Dies führt zu einer porösen, schallschluckenden Oberfläche.
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Die Dichte des Schaumstoffes kann den Erfòldernissen des Endproduktes
angepaßt werden. Der Bereich der erzielbären Dichten liegt zwischen etwa 0,06 bis
0,3 g/cm3 und umfaßt einerseits Schaumstoffe,-die hauptsächlich für Iso-lierzwecke
verwendbar sind und andererseits Schaumstoffe mit einer verhältnismäßig hohen Festigkeit.
Es ist mit dem Verfahren gemäß vorliegender Erfindung möglich, wenigstens diesen
Bereich abzudecken. Ferner besteht die Möglichkeit, eine Vernetzung aufeinanderfolgender
aufgeschäumter Schichten mit verschxdenen Dichten und unterschiedlicher Druckfestigkeit
zu erhalten. Örtliche Verstärkungen oder Einlagen aus Holz, Metall oder Kunststoff,
können in die Form eingelegt werden, bevor das Harz aufgeschäumt wird, Bo daß sie
dem Endprodukt einverleibt werden, in dem sie beispielsweise zum Anbringen von Gelenken
oder anderen Befestigungseinrichtungen benutzt werden können, obschon auch ohne
derartige Einlagen ein Schaumstoff mit einer mittleren Dichte, der mit einer mit
Glasfasern verstärkten Haut versehen ist, Holz~-schrauben und Nieten hält. Vor dem
Aufschäumen ist es ebenfalls möglich, Teile mit niedrigerer Dichte oder Hohlkörper
einzulegen. Die Hohlkörper können eine mit Glasfasern verstärkte Beschichtung enthalten,
um eine Oberfläche mit hoher Festigkeit um den umschlossenen Raum zu erzielen.
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Die Gegenstände können für eine Vielzahl von Zwecken benutzt werden,
beispielsweise als Bauteile, wIe Paneele in der Bauindustrie, als Fahrzeuge und,
insbesondere wenn der Gegenstand nicht mit einer Haut versehen ist, als schallschluckende
Abdeckung für die Maschinen von selbstfahrenden Fahrzeugen oder Notorschlitten.
Die Gegenstände selbst können als leichte, billige Formen für andere Produkte ausgebildet
werden.
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Selbstverständlich kann der Schaumstoff auch ohne eine Oberflächenschicht
oder Haut in die Formen gegossen werden oder es können Überzüge ohne Verstärkung
benutzt werden oder vorgehärtete Überzüge, obschon in dem letztgenannten Fall eine
nur geringe oder gar keine Vernetzung zwischen dem Überzug und dem aufgeschäumten
Kern erfolgt.
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Die folgenden Beispiele betreffen die Herstellung von mit einer Haut
versehenen Gegenständen gemäß vorliegender Erfindung.
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Beispiel 11 Ein aus mehreren Schichten bestehendes quadratisches Laminat
mit einer Kantenlänge von 30 cm, das aus zwei mit Glasfasern verstärkten Polyesterhäuten
und einem dazwischenliegenden Kern aus Polyesterschaumstoff mit einer Höhe von 2,5
cm bestand, wurde wie folgt hergestellt: Zunächst wurde ein quadratischer Rahmen
mit einer Kantenlänge von 30 cm in eine ebene Presse eingelegt und eine erste Haut
aus zwei Schichten aus Glasfasermatten, die mit einem Polyesterharz getränkt waren,
auf den Boden des Rahmens gelegt, wobei der Polyester der oberen Schicht nicht voll
ausgehärtet war. 200 g eines Vorschaumes, der wie unten beschrieben hergestellt
wurde, wurden in den Rahmen über die Schicht gegossen und mit einer weiteren Schicht
bedeckt, die ähnlich der ersten Schicht hergestellt wurde. Die Presse wurde dann
so verschlossen,
daß die Ausdehnung des Schaums unter seinem eigenen
Druck bis zu einer Tiefe von 2,5 cm stattfinden konnte. Überschüssiger Druck konnte
durch Löcher in dem Rahmen, die einen Durchmesser von etwa 3 mm hatten, und rund
um den Umfang des Rahmens angebracht war-en, abgelassen werden.
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Der zwischen den beiden Schichten ausgehärtete Schaum erreichte seine
Spitzentemperatur innerhalb 5 Minuten bei einer Raumtemperatur von 260 C. Die vollständige
Aushärtung der inneren Schichten der oberen und unteren Haut wurde dadurch beschleunigt
und es wurden molekulare Bindungen zwischen ihnen hergestellt. 10 Minuten nach dem
Eingießen des Vorschaumes wurde das sandwichartige Laminat entfernt und am nächsten
Tage in mehrere Stücke von 5 x 5 cm geschnitten, um die Dichte und die Druckfestigkeit
zu überprüfen.
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Der Vorschaum hatte folgende Zusammensetzung: 100 Gew.-Teile des Harzes
A 5 Teile einer 50 %-igen Benzoylperoxidpaste, 0,8 Teile eines oberflächenaktiven
Stoffes (Polyoxyäthylensorbitanmonostearat), 9,2 Teile des Karbonatpulvers A, 5
Teile Talkum, 0,5 Teile aufgeschäumtes Silicagel, 0,25 Teile geschnittener Glasfasern
mit einer Länge von 3,5 cm.
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Bei einer Raumtemperatur von 260 C wurden 0,25 Teile DMA als Beschleuniger
zugegeben und eine Minute später 17,5 Teile der Säurekomponente wie in Beispiel
1 in der dort beschriebenen Weise zugemischt. Die Gelierzeit betrug etwa 3 Minuten
und 40 Sekunden; die Spitzentemperatur lag bei etwa 93,30 C und wurde nach 5 1/4
Minuten erreicht. Der Vorschaum hatte eine Dichte von 0,11 g/cm3 unter freien Ausdehnungsbedingungen.
In dem sandwicharti-
gen Körper, der sich unter seinem eigenen
Druck ausdehnte, betrug die Dichte der Schaumkomponente 0,13 g/cni3. Der Schaumstoff
zwischen den Schichten war gleichförmig und hatte regelmäßige, kleine oder sehr
kleine Zellen. Eine Probe mit einer Länge von 5 x 5 cm wies eine Druckfestigkeit
zwischen 5,1 und 5,2 kp/cm2 auf.
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Versuche, die mit Glasfasern verstärkten Häute zu entfernen, führten
zu einem Bruch des Schaumstoffkerns, bevor die Bindung zwischen dem Kern und den
Häuten abbrach.
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Beispiel 12 Es wurde ein Laminat gemäß Beispiel 11 hergestellt, jedoch
hatte der Schaumstoff eine Stärke von 5 cm. Der Vorschaum bestand aus einem Harzgemisch
folgender Zusammensetzung: 100 Gew.-Teile des Harzes A wurden mit 4 Teilen einer
50 %-igen Peroxidpaste, 10 Teilen Natriumbikarbonat, 4,2 Teilen Bariummetaborat,
1,0 Teilen Talkum und 1,0 Teilen synthetischer Kieselerde vermischt.
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p,18 Teile DMA (Dimethylanilin) und nach einer Minute 11,8 Teile einer
30 O/o-igen wässrigen Orthophosphorsäure wurden wie in Beispiel 1 beschrieben zugemischt.
Die Aus dehnung des Schaums dauerte etwa 3,5 Minuten; die Gelierzeit lag bei 5 Minuten
bei einer Raumtemperatur von 270 C nach der Zugabe des Beschleunigers. Die Zeit
bis zum Erreichen der Spitzentemperatur lag bei 7 Minuten.
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Es wurde ein gleichförmiger, fester Schaum mit sehr kleinen gleichmäßigen
Zellen erhalten. Die Dichte des
Schaums in dem Laminat lag bei
0,11 g/cm3. Der gleiche Vorschaum führte bei freier Ausdehnung zu einem Schaum mit
einer Dichte von 0,09 bis, 0,11 g/cm3. Proben mit einer Länge von 5 x 5 cm wiesen
eine Druckfestigkeit von 4,7 bis 4,8 kp/cm2 auf.
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L e e r s e i t e