DE283581C

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Publication number: DE283581C
Application number: DENDAT283581D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vr 283581 KLASSE 14Λ. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. März 1912 ab.

Regelvorrichtungen für Kraftmaschinen, die mit hochgespanntem und niedriger gespanntem Treibmittel arbeiten, bei welchen die Steuerorgane für den Einlaß des Treibmittels unter Zwischenschaltung von Hilfsmotoren mit Einrichtung zur Rückführung des Schiebers des Hilfsmotors von einem Geschwindigkeitsregler und von einem unter dem Druck des Akkumulatordampfes stehenden Druckregler beeinflußt werden, sind bekannt.

Der von den Hauptdampfmaschinen zeitweise in großen Mengen in den Sammler eintretende Dampf verursacht eine plötzliche Drucksteigerung vor dem Drosselorgan und gleichzeitig auch im Druckregler, so daß letzterer augenblicklich, entsprechend der Druck-Steigerung, sich bis in seine Endlage bewegt, wodurch das Abdampfsteuerorgan vollkommen geöffnet wird. Die Drehzahl der Maschine schnellt in die Höhe, bis der Drehzahlregler das Dampfventil wieder so weit geschlossen hat, daß die durchströmende Dampfmenge der Belastung der Maschine entspricht. Die schwankende Dampfspannung bedingt somit stets ein

Überregeln und damit ein Pendeln der Drehzahl.

Ist die Zweidruckmaschine mit anderen Aggregaten parallel geschaltet, so wird sie, entsprechend der neu eingestellten Drehzahl, entweder Leistung an das parallel laufende Aggregat abgeben oder von dort übernehmen, was natürlich für einen einwandfreien Betrieb unzulässig ist.

Diese Nachteile sollen durch die vorliegende Erfindung beseitigt werden. ,

In der Zeichnung ist eine Zweidruck-Dampfturbine als Ausiührungsbeispiel angegeben.

Die Übertragung der Bewegung des Druckreglers auf das Gestänge geschieht indirekt vermittels HilfsSteuerung.

Durch den Druckregler α wird in einer beweglichen Schieberhülse b ein Schieberkolben c verstellt. Die Rückverstellung des Schiebers c geschieht durch den Druckregler α selbst, so daß nur bei einem bestimmten Druck im Dampfsammler die Niederdruckregelung zur Ruhe kommt. Hierdurch wird erreicht, daß schon ganz geringe Druckunterschiede ein, wenn nötig, vollständiges Öffnen oder vollständiges Schließen des Niederdruckeinströmorgans verursachen, was bei Dampfsammlern, die mit sehr geringen Druckunterschieden arbeiten, von großem Nutzen ist.

Die Reglerhülse b kann um den gleichen Betrag verstellt werden, wie bei ansteigendem Druck im Sammler der Druckregler Hub zu machen imstande ist. Die Verstellung der Reglerhülse geschieht in Abhängigkeit von der Bewegung des Frischdampfsteuerorgans. Ist das Frischdampfeinlaßorgan geschlossen, so

hat, wie im Ausführungsbeispiel angedeutet, der Anschlag d auf der Spindel des Frischdampfsteuerorgans die Hülse b mit Hilfe des Hebels r in die obere Endlage gedrückt. Der Hub des Druckreglers α ist so bemessen, dai3 der Schieber c die Kanäle der sich in der oberen Endlage befindlichen Hülse b versperrt, wenn der Druckregler seinen obersten Anschlag erreicht hat. In dieser höchsten Stellung der Hülse b, d. i. bei geschlossenem Frischdampfsteuerorgan Vf, vermag der Druckregler selbst bei den höchsten Drücken im Sammler das Abdampfregelorgan V_a nicht zu öffnen, wohingegen bei sinkendem Druck im Sammler der Druckregler die Kanäle in der Hülse freigibt, so daß in letzterem Falle das Abdampfregelorgan so weit geschlossen wird, bis sich im Sammler der ursprüngliche Druck wieder einstellt, also auch der Druckregler und damit auch der Schieber c seine alte Lage wieder eingenommen hat.

Ist hingegen, wie z. B. bei gleichzeitigem Abdampf-Frischdampfbetrieb, auch das Frischdampfsteuerorgan um einen beliebigen Betrag geöffnet, so hat die Zugfeder f die Hülse b in die untere Stellung gezogen, da der Anschlag d den Hebel e freigegeben hat. In der Ruhelage steht jetzt der Druckregler a um einen bestimmten Betrag von dem oberen Anschlag entfernt. Sowohl bei steigendem wie bei sinkendem Sammlerdruck vermag jetzt der Druckregler eine Verstellung des Abdampfsteuerorgans einzuleiten, da nach beiden Richtungen hin der Schieber c die Kanäle in der Hülse b freigeben kann. Den Bewegungen des Abdampfsteuerorgans folgt bekanntlich in entgegengesetztem Sinne das Frischdampfsteuerorgan. Bei steigendem Druck im Sammler öffnet sich das Abdampfregelorgan so lange, bis das Frischdampfregelorgan geschlossen ist. In dieser Stellung des Frischdampfregelorgans ist die Hülse b wieder in die obere Endlage gezogen, so daß die Einwirkung des Druckreglers bei einer Drucksteigerung im Akkumulator vollständig ausgeschaltet ist. Das Abdampfsteuerorgan kann entsprechend der Belastung nur durch den Drehzahlregler weiter geöffnet werden.

Selbstverständlich kann die Druckregelung außer vom Frischdampf steuerorgan selbst auch von der Lage eines anderen Organs oder von einem Dampfzustande usw., die sich entsprechend der Stellung des Frisch dampfregelorgans ändern, abhängig gemacht werden.

Claims

Pate nt-An s PRU cn:

Regelungsvorrichtung für Kraftmaschinen, die mit hochgespanntem und niedriger gespanntem. Treibmittel arbeiten, bei welchen die Steuerorgane für den Einlaß des Treibmittels von einem Geschwindigkeitsregler beherrscht und von einem unter dem Druck des Akkumulatordampfes stehenden Druckregler indirekt unter Benutzung einer Hilfsmaschine mit Doppelschiebersteuerung beeinflußt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Frischdampfsteuerorgan (Vf) in Schlußstellung die Schieberhülse (b) der Doppelschiebersteuerung der Druckregler-Hilfsmaschine festhält und trotz Verstellung des mit dem Druckreglerkolben (α) verbundenen Schiebers (c) bei beliebiger Drucksteigerung im Dampfsammler das Druckmittel zu dem von dem Druckregler gesteuerten Hilfskolben abgesperrt bleibt, so daß kein weiteres Öffnen des Niederdrucksteuerorgans (Vα) erfolgen kann, während bei Druckverminderung im Dampfsammler das jederzeitige weitere Schließen des Niederdrucksteuerorgans (Va) möglich ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.