DE2826769C2 - Verwendung von Calciumsulfat-Dihydraten, die aus der Abgaswäsche von Steinkohlenkraftwerken gewonnen werden, als Bestandteil in Putz- oder Maschinenputzgips - Google Patents
Verwendung von Calciumsulfat-Dihydraten, die aus der Abgaswäsche von Steinkohlenkraftwerken gewonnen werden, als Bestandteil in Putz- oder MaschinenputzgipsInfo
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Abstract
Ein Gips aus Rauschgasentschwefelungsanlagen ist nicht zur Herstellung von Putzgips oder von Maschinenputzgips geeignet, weil ihm die fuer eine pure einlagige Hand- oder Maschinenverarbeitung wichtige Kornfraktion von 0,2 mm bis 1,2 mm fehlt. Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von Putzgips und von Maschinenputzgips aus Calciumsulfat-Dihydraten, die aus der Abgaswaesche von Steinkohlenkraftwerken gewonnen und kompaktiert werden, gefunden. Danach wird kompaktierter Rauchgasgips bei Temperaturen von 400 bis 700 Grad C zu Anhydrit II gebrannt und anschliessend auf eine Koernung vermahlen, die zwischen 0 und 1,2 mm liegt, worauf dieses Produkt mit 20 bis 80 Gew.% Beta-Calciumsulfat-Halbhydrat vermischt wird. Ein so behandelter Rauchgasgips ist deshalb ueberraschenderweise zur Herstellung von Putzgips oder von Maschinenputzgips geeignet, da diese durch Vermahlung erhaltenen Teilchen auch bei der Verarbeitung als purer einlagiger Hand- oder Maschinenputz erhalten bleiben und stabil bleiben. ...U.S.W
Description
Steinkohlenkraftwerke und andere Feuerungen mit einer Feuerungswärmeleistung von über 4 Terajoule pro
Stunde (TJ/h) entsprechend einer Kraftwerksleistung von ca. 420 Megawatt (MW) müssen aus Gründen des
Umweltschutzes mit einer Rauchgasentschwefelung zur Entfernung von Schwefeldioxid aus den Rauchgasen ausgerüstet
werden. Hierfür sind geeignete Naß- und Trokkenverfahren
bekannt.
In einer Verfahrensgruppe der zahlreichen Naß-Verfahren zur Abgaswäsche wird Schwefeldioxid mit einer
Absorptionslösung herausgewaschen und nach Oxidation als Calciumsullat-Dlhydrat niedergeschlagen.
Viele Rauchgasentschwelelungs-Verfahren ?.ur Abgaswäsche
arbeiten heute nach diesem Prinzip und erzeugen Calciumsullat-Dlhydrat (= Rauchgasgips), well dieses
Produkt In der Bauindustrie verwertet werden kann. Diese sinnvolle Verwertung von Abfallprodukten oder
von Nebenprodukten wird heute überall angestrebt, well dadurch das Deponieren oder die Beseitigung auf Abfallhalden
entfällt und ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden kann.
Dieses bei Abgaswäschen aus Steinkohlenkraftwerken oder anderen Feuerungen anfallende Endprodukt CaIcI-umsuifat-Dlhydrat
fällt als feuchtes, (einteiliges, weißes Pulver mit einem hohen Reinheitsgrad von meist über
95% an. Es hat Im allgemeinen eine Feuchtigkeit von 10
Gew.-v Die Kristallgröße der Calclumsulfat-Dlhydrattellchcn liegt zwischen 0.01 mm und 0.2 mm mit einem
Maximum bei etwa 0.05 mm und nur wenigen Prozenten über 0.2 mm. Die Tellchenform Ist plättchenartig bis
stübchenartlg. Damit unterscheidet sich dieses Endprodukt
wesentlich von dem Naturprodukt Calciumsullat-Dlhydrat. welches In großen Felsablagerungen vorkommt
und als stückiges, trockenes Gestein von großen Abmessungen zerkleinert und schließlich auf die verwendungstiihige
Teilchengröße vermählen werden niu!.'
FIn Mauptproduki In der Anwendung von Caiclumsi:!-
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sulfat her bestehen sowohl der Putzgips als auch der
Maschlnenputzglps aus etwa '/3 bis V3 Gewichtstelle
hochgebrannter Gips (erbrannter Anhydrit II) und 2/3 bis
V3 Gewichtstelle /J-Halbhydratglps. Eine Hauptelgenschaft
des Maschlnenputzgipses Ist neben einer verlängerten
Abbindezeit, einem guten Wasserrückhaltevermögen und einer guten Verarbeitung sein spezieller Kornaufbau,
der zwischen 0 und 1,2 mm Hegt, wobei die Fraktion unter o,2 mm etwa 50 bis 70 Gew.-% beträgt und die
ίο Fraktion von 0,2 mm bis 1,2 mm etwa 30 bis 50 Gew.-%.
Dieser spezielle Kornaufbau mit einem erheblichen Anteil der Fraktion von 0,2 mm bis 1,2 mm Ist auch für
den Putzgips charakteristisch. Er Ist notwendig für die
Verarbeltbarkeit dieser Gipse zu einem puren, einlagigen Gipsputz sowohl mit der Maschine (Maschlnenputzglps)
als auch von Hand (Putzgips). Dieser Komantell über 0,2 mm muß vor allen Dingen beim Anmachen mit Wasser
und während der Verarbeitung stabil sein und erhalten bleiben. Ein Putzgips oder ein Maschlnenputzglps
-7O nach DIN 1168, dem diese Kornfraktfon fehlt, kann pur
weder mit Putzmaschinen noch von Hand zu einem einlagigen Gipsputz verarbeitet werden. Aus diesem Grund
1st ein Gips aus Rauchgasentschwefelungsanlagen nicht zur Herstellung von Putzgips oder von Maschlnenputz-
-"' gips geeignet, well Ihm die für eine pure einlagige Handoder
Maschinenverarbeitung wichtige Kornfraktlon von 0,2 mm bis 1,2 mm fehlt.
Aus der DE-PS ?1 46 777 ist ein Verfahren zur Herstellung
von abblndetähigen Calclumsulfaten aus feintelllgen und In stückige Form gebrachten Calciumsulfaten
bekannt, und zwar durch Brennen dieses In stückiger Form vorliegenden Calciumsulfate auf einem durch eine
Brennkammer laufenden Rostband und anschließendes Vermählen des abbindefähigen Endprodukts, wobei das
r' nach einem ersten Brennvorgang anfallende Produkt In
Wasser weltgehend hydratlslert, erneut gebrannt und danach erst vermählen wird. In dieser DE-PS wird
gelehrt, daß die als Ausgangsmaterlallen einzusetzenden Calciumsulfate In an sich bekannter Welse durch Granu-Heren,
Pelletleren oder Brikettleren In. stückige Form
überzuführen sind, wobei besonders auf die Möglichkeit hingewiesen wird, das !einteilige Ausgangsmaterial mit
einer geringen Menge an Calclumsulfat-Halbhydrat als Bindemittel zu vermischen und unter Zusatz von Wasser
4' zu pelletisieren. Hieraus konnte nicht hergeleitet werden,
daß die Möglichkeit besteht, Calclumsulfat-Dlhydrat, das aus der Abgaswäsche von Steinkohlenkraftwerken mit
einem Gehalt an freiem Wasser bis zu 4 Gew.-% anfällt
ohne Zusatz Irgendwelcher Bindemittel mittels Walzen-
'" pressen zu kompaktleren. Das vorbekannte Verfahren schreibt außerdem einen zweimaligen Brennvorgang mit
zwischengeschalteter Rehydratlslerung des Brenngutes vor und erfordert somit einen erheblichen Aufwand an
technischen Einrichtungen und an Energie.
Es sind auch bereits Versuche unternommen worden,
Rauchgasgips durch Kornvergrößerung für die Herstellung von Putzgips oder Maschlnenputzglps geeignet zu
machen.
Ein solches Verfahren Ist beispielsweise aus der DE-AS
w' 11 69 355 oder aus der US-PS 24 12 170 bekannt. Hierbei
wird ein !einteiliges Calclumsulfat-Dlhydrat durch Brennen
partiell oder ganz dehydratlslen und anschließend
unter Wasserzugiihc peMetlslen. Die Peilels erhäücp
duTp, Abbinden um' habe! eine Ci'ftHe von /. 1>. ;il !■■:-
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mahicn ueruer. Diesem Verjähren Kann tür die Vti.!
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tung von Rauchgasgips angewendet werden, sein wesentlicher
Nachteil sind die erheblichen Aufwendungen an Energie.
Ein weiteres Verfahren zur Kornvergrößerung von
felntelligem Rauchgasgips 1st das Kompaktleren von Rauchgasglps-Dlhydrat mittels Walzenpressen. Dieses
Verfahren 1st In der deutschen Patentanmeldung P 26 58 915.1-41 vorgeschlagen. Danach wird das Calciumsulfat-Dlhydrat
mit einem Gehalt an freiem Wasser von >0 bis 4 Gew.-% unter einem hohen Anpreüdruck von
1 bis 5 Mp pro cm zu stockigem Gut verpreßt.
Das stückige Gut aus kompaktlertem Rauchgasgips unterscheidet sich In seinem Inneren Verband wesentlich
von dem aus pelletlslertem Rauchgasgips. Während der Verband der einzelnen Teilchen Im pelletisieren Rauchgasglps
sehr fest 1st und durch das Abbinden des dehydratlsierten Gipses bewirkt wird, beruht der Zusammenhalt
der einzelnen Teilchen des Ausgangsmaterials Im kompaktierten Rauchgasgips lediglich auf der durch das
Verpressen bewirkten Innigen Berührung der Oberflächen der einzelnen Teilchen des Ausgangsmaterials,
wobei diese kompaktierten Stocke eine vergleichsweise nur geringe Festigkeit haben und auch Im gebrannten
Zustand leichter zerfallen. Wird beispielsweise ein kompaktierter
Rauchgasgips bei Temperaturen zwischen 120 bis 1800C zu /J-Calclumsulfat-Halbhydrat gebrannt, so
zerfällt dieses Produkt spontan bei Kontakt mit Wasser
In zahlreiche kleinste Elnzeltellchen. Nach dem Brennen zu /3-Calclumsulfat-Halbhydrat 1st der kompaktlerte
Rauchgasgips zwar so fest, daß ein Zerkleinern In herkömmlichen
Mahlaggregaten, wie Hammer- oder Schlagkreuzmühlen, auf einen Kornaulbau mit z. B. 30 bis 70
Gew.-% einer Fraktion zwischen 0,2 mm und 1,2 mm möglich Ist, aber auch die Teilchen dieser Mahlprodukte
zerfallen beim Kontakt mit Wasser spontan. Eine Kornvergrößerung
zur Herstellung von Putzgips oder Maschlnenputzglps kann auf diesem Wege nicht erreicht werden.
Hieraus ergab sich die Aufgabe, Rauchgasgips mit einfachen
Maßnahmen und Mitteln In einen abbindefähigen Anhydrit II überzuführen, der als Bestandteil von Putzgips
oder Maschlnenputzglps verwendet werden kann.
Gegenstand der Erfindung Ist die Verwendung von
Calclumsulfat-Dlhydrat, das aus der Abgaswäsche von Steinkohlenkraftwerken mit einem Gehalt an freiem
Wasser bis zu 4 Gew.-% anfällt, anschließend mittels
Walzenpressen unter einem Druck von 1 bis 5 Mp/cm Walzenbreite kompaktlert, In dieser Form bei Temperaturen
von 400 bis 700° C zu Anhydrit II gebrannt und auf eine Körnung, die zu 30 bis 70 Gew.-96 aus Teilchen mit
einem Durchmesser von 0,2 bis 1,2 mm besteht, vermählen
worden Ist, In einer Menge von 66 bis 33 Gew.-* bezogen
auf das Gesamtgewicht - neben /5-Calclumsulfat-Halbhydrat
In Putz- bzw. Maschlnenputzglps als Bestandteil, dessen Teilchen In Kontakt mit Wasser
nicht zerfallen und auch be! der Verarbeitung stabil bleiben.
Erfindungsgemäß wird der erbrannte Anhydrit II au!
eine Körnung vermählen, die zu 30 bis 70 Gew.-% aus
Teilchen mit einem Durchmesser von 0,2 bis 1,2 mm besteht und anschließend In einer Menge von 66 bis 33
Gew.-% - bezogen auf das Gesamtgewicht - mit /?-Calcl
umsulfat-Halbhydrat vermischt.
Die Erfindung basiert auf der Feststellung, daß ti;:
Teilchen einen Anhydrit 11, der durch Brennen von k<impaktlertem
Rauchgasgips bei Temperaturen von 4(m p.
700°C erhalten woruen ist. In Kontakt mit Wasser ni.
erfallen und auch bei de- Verarbeitung als purer ein,^..
erfallen und auch bei de- Verarbeitung als purer ein,^..
ger Hand- oder Maschinenputz stabil bleiben.
Wird ein solcher kompaktlerter und zu Anhydrit II erbrannter Rauchgasgips auf herkömmlichen Mahlaggregaten
auf eine Körnung vermählen, die beispielsweise zu 30 bis 70 Gew.-% aus Teilchen mit einer Korngröße von
0,2 bis 1,2 mm besteht und deren Korngrößen Insgesamt
zwischen >0 und 1,2 mm liegen, so ist festzustellen, daß auch die durch die Vermahlung erhaltenen Teilchen
beim Kontakt mit Wasser stabil bleiben. Ein so behandelter Rauchgasgips ist deshalb überraschenderweise zur
Herstellung von Putzgips oder von Maschlnenputzglps geeignet, da diese durch Vermahlung erhaltenen Teilchen
auch bei der Verarbeitung als purer einlagiger Hand- oder Maschinenputz erhalten und stabil bleiben.
Das erfindungsgemäße aus kompaktlertem Rauchgasgips durch Brennen zu Anhydrit II und anschließender
Vermahlung erzeugte Produkt Hegt demnach mit seinem Gehalt an Teilchen von 30 bis 70 Gew.-% mit einem
Durchmesser von 0.2 bis 1,2 mm in dem Bereich der abbindefähigen Calciumsulfate, die für die Erzeugung
und Verwendung als Putzgips oder von Maschlnenputzglps geeignet sind. Da die einzelnen Teilchen eines erfindungsgemäß
erzeugten Produkts Im Kontakt mit Wasser keinen spontanen Zerfall erleiden und bei der Verarbeitung
als purer einlagiger Putzgips oder Maschinenputzglps stabil bleiben, erfüllen die erfindungsgemäß hergestellten
Produkte Überraschenderwelse sämtliche Voraussetzungen,
die an einen guten Putzgips und einen guten Maschlnenputzglps zu stellen sind.
Das Verfahren der Kompaktlerung, wie es In der deutschen
Patentanmeldung P 26 58 915.1-41 vorgeschlagen Ist, kann für die Herstellung der erfindungsgemäß einzusetzenden
kompaktierten Rauchgasgipse angewendet werden. Danach wird das Calclumsulfat-Dlhydrat mit
einem Gehalt an freiem Wasser von bis zu 4 Gew.-96 bei
Temperaturen bis zu 60° C unter einem Anpreßdruck von 1 bis 5 Mp pro cm Walzenbrelte mittels Walzenpressen
zu Briketts oder Schülpen verpreßt. Das Brennen des kompaktle.ien Rauchgasgipses kann In jedem herkömmlichen
Brennaggregat erfolgen, das zur Dehydratisierung von Gips zu Anhydrit II eingesetzt werden kann, wie beispielsweise
das Rostband oder der Gegenstromdrehofen. Das aus dem Brennaggregat abgezogene Brennprodukt,
welches zu Anhydrit II gebrannt Ist, wird schließlich In
einer Mühle, wie beispielsweise einer Hammer-, Stiftoder Schlagkreuzmühle, auf die gewünschte Korngröße
zerkleinert und anschließend zur Erzeugung von Putzgips oder Maschlnenputzglps In einer Menge von 66 bis
33 Gew.-% - bezogen auf das Gesamtgewicht der
Mischung - mit /J-Calclumsulfat-Halbhydrat vermischt.
Mit dem Verfahren der Erfindung kann der aus Rauchgasentschwefelungsanlagen anfallende Rauchgasglps
nach seiner Kompaktlerung mit einfachen und technisch wenig aufwendigen Maßnahmen In das technisch
wertvolle Produkt Putzgips oder Maschlnenputzglps übergeführt werden. An folgenden Beispielen wird die
Erfindung erläutert:
Beispiel 1 (Vergleich)
Kompaktlerter Rauchgasgips mit einem mittleren Korndurchmesser von 10 mm bis 30 mm und einem
Reinheitsgrad von 97,9 Gew.-Ά als Ca'clumsulfat-D!^
drat wird In einem Versuchskocher bei 160° C zu ß-ht
hydrat mit einem Kristallwassergehalt von 5,73 de
eebrann,, wobei komgröbe um' K,irni'orm erha
ben Tritt, man dieses Ρηκιυκ, ir vVasst·· c · ■·■'
sponth' π hinzeitel!:': ■■■ r~- :'.":■■ K··'· ■"'.: .
l>9.1· Ck-v. ■ ,. unter O.n '·
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Beispiel 2 (Vergleich)
Der In Beispiel 1 spezifizierte, kompaktlerte und zu β-HaIbhydrat gebrannte Rauchgasgips wird auf einer
Schlagkreuzmühle mit 5 mm-Siebelnsatz auf eine Korn-
vertellung mit 50,6 Gew.-96 einer Fraktion zwischen 0,2 mm und 1,2 mm vermählen. Beim Kontakt mit Wasser
zerfällt dieses Mahlgut in Einzelteilchen mit einer KornverteÜung von 99,9 Gew.-96 unter 0,063 mm.
Kornverteilung von kompakliertem und zu /?-halbhydn>t gebranntem Rauchgasgips
feinteiliger
Rauchgasgips
Rauchgasgips
kompaktierter
Rauchgasgips
Rauchgasgips
/7-Halbhydrat
ungemahlen
ungemahlen
/8-Halbhydrat
ungemahlen
in Wasser
ungemahlen
in Wasser
/?-Halbhydrat
gemahlen
gemahlen
/S-Halbhydrat
gemahlen
in Wasser
in Wasser
Reinheitsgrad % | 97,9 | 97,9 | n. b. | n. b. | n. b. | n. b. | 4 (Erfindung) |
(Kristallwasser) | (20,48) | ( 20,48) | ( 5,73) | ( 5,73) | ( 5,73) | ( 5,73) | |
Kornfraktion % | |||||||
10 bis 30 mm | 0 | 100 | 100 | 0 | 0 | 0 | |
über 1,2 mm | 0 | 100 | 100 | 0 | 0 | 0 | |
0,2 bis 1,2 mm | 0 | 0 | 0 | 0 | 50,6 | 0 | |
0,063 bis 0,2 mm | 1,4 | 0 | 0 | 0,1 | 15,4 | 0,1 | |
unter 0,063 mm | 98,6 | 0 | 0 | 99,9 | 34,0 | 99,9 | |
Beispiel | 3 (Erfindung) | Beispiel |
Kompaktierter Rauchgasgips mit einem mittleren Korndurchmesser von 10 mm bis 30 mm und einem
Reinheitsgrad von 97,9 Gew.-% als Calciumsulfat-Dlhydrat
wird auf einem Rostband bei 500° C zu Anhydrit II mit einem Kristallwassergehalt von 1,27 Gew.-%
gebrannt, wobei Korngröße und Kornform erhalten bleiben. Beim Eintragen dieses Produktes In Wasser zerfallen
die einzelnen Körner nicht, sondern bleiben In Ihrer
Form stabil.
Der in Beispiel 3 spezifizierte, kompaktlerte und zu 3Q Anhydrit II gebrannte Rauchgasgips wird auf einer
Schlagkreuzmühle mit 5 mm-Siebeinsatz auf eine Kornverteilung mit 39,2 Gew.-* einer Fraktion zwischen
0,2 mm und 1,2 mm vermählen. Im Kontakt mit Wasser zerfallen die Körner dieses Mahlguts nicht, sondern bleiben
In Ihrer Form stabil.
KornverteÜung von kompaktiertem und zu Anhydrit II erbranntem Rauchgasgips
feinteiliger Rauchgasgips |
kompaktierter Rauchgasgips |
erbrannter Anhydrit II ungemahlen |
erbrannter Anhydrit II ungemahlen in Wasser |
erbrannter Anhydrit Il . emahlen |
erbrannter Anhydrit Il gemahlen in Wasser |
|
Reinheitsgrad °/ | 97,9 | 97,9 | n. b. | n. b. | n. b. | n. b. |
(Kristallwasser) | (20,48) | ( 20,48) | ( 1,27) | ( 1,27) | ( 1,27) | ( 1,27) |
Kornfraktion "/ | ||||||
10 bis 30 mm | 0 | 100 | 100 | 100 | 0 | 0 |
über 1,2 mm | 0 | 100 | 100 | 100 | 0 | 0 |
0,2 bis 1,2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 39,2 | 37,5 |
0,063 bis 0,2 mm | 1,4 | 0 | 0 | 0 | 17,3 | 15,9 |
unter 0,063 mm | 98,6 | 0 | 0 | 0 | 43,5 | 46,6 |
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von Calclumsulfat-Dlhydrat, das aus der Abgaswäsche von Steinkohlenkraftwerken mit einem Gehalt an freiem Wasser bis zu 4 Gew.-0!, anfällt, anschließend mittels Walzenpressen unter einem Druck von 1 bis 5 Mp/cm Walzenbreite kompaktlert, In dieser Form bei Temperaturen von 400 bis 700° C zu Anhydrit II gebrannt und auf eine Körnung, die zu 30 bis 70 Gew.-% aus Teilchen mit einem Durchmesser von 0,2 bis 1,2 mm besteht, vermählen worden Ist, in einer Menge von 66 bis 33 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht - neben />-Calclumsulfat-Halbhydrat In Putz bzw. Maschlnenputzglps als Bestandteil, dessen Teilchen In Kontakt mit Wasser nicht zerfallen und auch bei der Verarbeitung stabil bleiben.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782826769 DE2826769C2 (de) | 1978-06-19 | 1978-06-19 | Verwendung von Calciumsulfat-Dihydraten, die aus der Abgaswäsche von Steinkohlenkraftwerken gewonnen werden, als Bestandteil in Putz- oder Maschinenputzgips |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782826769 DE2826769C2 (de) | 1978-06-19 | 1978-06-19 | Verwendung von Calciumsulfat-Dihydraten, die aus der Abgaswäsche von Steinkohlenkraftwerken gewonnen werden, als Bestandteil in Putz- oder Maschinenputzgips |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2826769A1 DE2826769A1 (de) | 1979-12-20 |
DE2826769C2 true DE2826769C2 (de) | 1990-03-08 |
Family
ID=6042139
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782826769 Expired DE2826769C2 (de) | 1978-06-19 | 1978-06-19 | Verwendung von Calciumsulfat-Dihydraten, die aus der Abgaswäsche von Steinkohlenkraftwerken gewonnen werden, als Bestandteil in Putz- oder Maschinenputzgips |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2826769C2 (de) |
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US4495162A (en) * | 1981-09-04 | 1985-01-22 | A/S Niro Atomizer | Preparation of a calcium sulfate anhydrite material of low chloride content |
DE4107385C2 (de) * | 1991-03-08 | 1995-02-09 | Knauf Westdeutsche Gips | Trockene pulverförmige Putzmischung und Verfahren zu ihrer Herstellung |
FI945805L (fi) * | 1993-12-16 | 1995-06-17 | Sicowa Verfahrenstechnik Fuet | Sideaine sisärappauslaastia varten |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1169355B (de) * | 1961-06-16 | 1964-04-30 | Knauf Geb | Verfahren zur Herstellung grossstueckiger Produkte aus feinkoernig anfallendem schwefel-saurem Kalzium, das in der chemischen Industrie abfaellt |
DE1920465B2 (de) * | 1969-04-22 | 1973-12-06 | Horst 7239 Epfendorf Kuenkele | Mehrphasige, schnell ansteifende und langsam härtende Gipsmasse mit hoher Ausbringung |
DE2146777B2 (de) * | 1971-09-18 | 1976-07-01 | Gebr. Knauf Westdeutsche Gipswerke, 8715Iphofen | Verfahren zur herstellung von abbindefaehigen calciumsulfaten aus feinteiligen calciumsulfaten |
DE2658915C3 (de) * | 1976-12-24 | 1987-06-19 | Gebr. Knauf Westdeutsche Gipswerke, 8715 Iphofen | Verfahren zur Herstellung von stückigem Calciumsulfat-Dihydrat |
-
1978
- 1978-06-19 DE DE19782826769 patent/DE2826769C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2826769A1 (de) | 1979-12-20 |
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