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BEZEICHNUNG: VORRICHTUNG AN MüHLEN ZUR ZERKLEINERUNG
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VON MüLL UND ÄHNLICHEM ABFALL Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
an Hammermühlen, die zur Zerkleinerung von Müll und ähnlichem Abfall bestimmt sind
und ein Gehäuse umfassen, in dem ein mit Schlägern versehener Läufer getragen ist
und das eine obere Aufgabeöffnung und eine unter dem Läufer angeordnete Vorrichtung
zur Ausgabe des zerkleinerten Gutes umfasst.
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Die Verwendung von Mühlen zur Beseitigung von Müll und ähnlichem
Abfall ist durch z.B. die DE-PS 1 931 250 bekannt. Der Müll kann jedoch auch Material
enthalten, das nur schwer zerkleinerbar oder überhaupt nicht zerkleinerbar ist,
wie Eisen oder anderes Metall, das fortlaufend und automatisch aus der Mühle ausgetragen
werden muss, um nicht den Zerkleinerungsvorgang zu stören oder die Mühle zu vernichten.
Gemäss der DE-PS 1 931 250 wirken die Arbeitsglieder der Mühle, welche an einem
Läufer aufgehängte Schläger sein können, mit einer rostartigen Brücke zusammen,
die aus einem Gitter mit parallelen Roststäben besteht. Am hinteren Teil der Brücke
ist ein Schrottauswurf mit einer wippbaren Klappe vorgesehen, durch die nicht zerkleinerbares
Gut durch die von den Schlägern während ihrer Bewegung durch die Brücke auf das
nicht zerkleinerbare Gut ausgeübte Kraft ausgetragen wird.
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Obgleich diese Vorrichtung den Betrieb des hier infragestehenden
Mühlentyps in hohem Grade verbessert hat, hat es sich als wünschenswert erwiesen,
die Vorrichtung noch wirksamer zu gestalten, um den Anteil an zerkleinerbarem Gut,
der dem nicht zerkleinerbaren Gut durch den Schrottauswurf folgen kann, zu beseitigen
und die Staubbildung zu reduzieren.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache und praktische
Vorrichtung zu schaffen, die diesen Wunsch erfüllt, und die erfindungsmässige Vorrichtung
zeichnet sich durch die in Anspruch 1 und - in bevorzugten Ausführungsformen - in
den Ansprüchen 2-13 genannten Merkmale aus.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben. Es' zeigen Fig. 1 schematisch und im Querschnitt die eine Hälfte
einer Abfallmühle sowie eine an den Schrottaustritt der Mühle angeschlossene Vorrichtung
gemäss der Erfindung schematisch und im Längsschnitt, und Fig. 2 eine ähnliche Ansicht
einer abgeänderten Ausführungsform.
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Die in Fig. 1 gezeigte Mühle stimmt grundsätzlich mit der Mühle der
DE-PS 1 931 250 überein. Sie umfasst somit einen in Umlauf um eine Achse 1 versetzbaren
Läufer 2, an dem Arbeitsglieder in Form von Schlägern 3 aufgehängt sind. Auch wenn
es nicht aus der Zeichnung ersichtlich ist, hat der Läufer 2, wie dies bei einer
Hammermühle von dieser Art üblich ist, eine verhältnismässig grosse Ausdehnung in
der Längsrichtung der Achse 1 und trägt mehrere Reihen von Schlägern 3, die in jeder
Reihe von verhältnismässig grosser Zahl sein können. Die Schläger 3 sind im Läufer
2 mittels losnehmbarer Achsen 4 schwenkbar gelagert. Durch Demontage und Wiederanbringung
der Achsen ist somit ein Austausch verschlissener Schläger 3 möglich. Ferner besitzt
die Mühle eine rostartige Brücke 5, die eine Anzahl paralleler Roststäbe 6 umfasst,
die, zwischen die Bewegungsbahnen der Schläger 3 um die Läufer-
achse
1 hineinragen, sowie einen unter dem Läufer liegenden Boden in Form eines durchbrochenen
Mantels 7 mit Spalten 8, durch die das mittels der Mühle zerkleinerte Gut ausgetragen
wird. Der Läufer 2 ist in einem Gestell gelagert, in dem der Mantel 7 angebracht
ist, und Läufer und Mantel sind von einem Gehäuse 10 mit einer Eintrittsöffnung
12 für das zu zerkleinernde Gut und einem Austritt 14 für solches Gut versehen,
das nicht zerkleinert wird und nicht zwischen den Roststäben der Brücke 5 passieren
kann. Der Austritt 14 ist eine im Mühlengehäuse aufgenommene Öffnung, die sich von
einem Punkt in gleicher Höhe mit oder unter der vorzugsweise waagerechten (wie in
der Zeichnung) oder zumindest hauptsächlich waagerechten Oberseite der Brücke 5
nach oben erstreckt. Der Austritt 14 ist mittels einer wippbaren Klappe 15 verschlossen,
die an ihrem oberen Ende mittels eines Scharniers 16 schwenkbar mit dem Gehäuse
verbunden ist und in Richtung von der Kammer 17, die von der Eintrittsöffnung 12
das zu zerkleinernde Gut empfängt, geöffnet werden kann. In Fig. 1 ist die Klappe
15 in offener Lage durch volle Linien und in geschlossener Lage durch strichpunktierte
Linien gezeigt.
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Hat die Mühle grosse axiale Länge, können statt einer einzigen Klappe
mehrere parallele, in einer Reihe angeordnete Klappen 15 benutzt werden, aber wie
aus folgendem hervorgeht, kann die Klappe auch entbehrt werden.
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Die erfindungsmässige Mühle besitzt eine allgemein mit 18 bezeichnete
Austragvorrichtung, die an den Schrottaustritt 14 angeschlossen ist. Diese Vorrichtung
18 besteht aus einer geneigten Austragrinne 19 der aus der folgenden Beschreibung
von Fig. 1 ersichtlichen Konstruktion.
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Die Austragrinne 19 begrenzt einen geneigten Kanal 20 für nicht zerkleinerbares
Gut vom Schrottaustritt 14, und dieser Kanal ist in seitlicher Richtung von zwei
parallelen oder in Richtung vom Schrottaustritt 14 des Mühlengehäuses 10 divergierenden
Seitenwänden 21 abge-
grenzt, die an ihren inneren Enden mit dem
Gehäuse 10 an oberen und unteren Wandteilen 22 bzw. 23 unter bzw. über dem Schrottaustritt
14 verbunden sind. Diese Seitenwände können aus kräftigeren, inneren (hinteren)
Wandsektionen 21a und leichteren, äusseren (vorderen) Wandsektionen 21b bestehen,
die bei 24 beispielsweise verschweisst, jedoch vorzugsweise mit Hilfe von Schrauben
miteinander verbunden sind, so dass die äusseren Seitenwände im Bedarfsfalle leicht
demontiert werden können. Zwischen den Seitenwänden 21, die beispielsweise aus Blech
bestehen, sind eine Bodenwand 25 und eine obere Wand 26 angebracht, die unten und
oben den Schrottaustrittskanal 20 abgrenzen. Die Bodenwand 25 erstreckt sich an
das Mühlengehäuse heran und ist in einem Wandteil befestigt, der einen Teil einer
Halterung 27 zwischen dem Gestell 11 und der Brücke 5 bildet, wobei die Verbindung
zwischen der Bodenwand 25 und der Halterung 27 die Form einer Gelenkverbindung 28
hat, die ein Schwenken der Bodenwand erlaubt. Die Neigung der Bodenwand 25 lässt
sich dadurch einregeln, dass die Bodenwand einstellbar zwischen den hierfür hinreichend
breiten Seitenwänden 21 (von denen nur die eine in der Zeichnung gezeigt ist) getragen
ist. Zu diesem Zweck hat jede Seitenwand 21 einen kreisbogenförmigen Schlitz 29,
in den eine Stange oder ein Bolzen 30 eingreift, der mittels der Bodenwand 25 verbunden
ist. Die Bolzen 30 erstrecken sich durch die Seitenwände 21 hindurch und können
an diesen mit Hilfe einer geeigneten Verriegelungsvorrichtung verriegelt werden.
Die Verriegelungsvorrichtung kann beispielsweise aus auf die Gewindeendteile der
Bolzen 30 geschraubten Muttern bestehen.
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Die Bodenwand 25 kann aus mehreren Sektionen bestehen, im dargestellten
Ausführungsbeispiel drei Sektionen 25a, 25b, 25c, die mittels Verriegelungsflansche
31 lösbar miteinander verbunden sind. Die Bodenwand 25 bildet somit eine in bezug
auf ihre Neigung verstellbare Ebene für nicht zerkleinerbares Gut, und die äusserste
Bodenwandsektion 25c ist vorzugsweise bogenförmig, wie in der Zeichnung dargestellt,
um
die Bewegung des Gutes längs der geneigten Ebene zu bremsen.
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Die obere Wand 26 ist ähnlich wie die Bodenwand 25 schwenkbar verbunden
mit den Seitenwänden 21 mittels einer Gelenkvorrichtung 32 und einer in kreisbogenförmige
Schlitze 33 in den Seitenwänden eingreifenden Verriegelung 34 derselben Art wie
die Verriegelung 30 (Bolzen und Muttern) der Bodenwand. Die Gelenkverbindung 32
ist ein Scharnier, dessen Gelenkachse mit dem Gehäuse 10 in einem der Länge der
wippbaren Klappe 15 im wesentlichen entsprechenden Abstand vom Schrottaustritt 14
verbunden ist, wodurch die wippbare Klappe 15 in der auf der Zeichnung dargestellten,
völligsoffenen Lage ein Komplement zu der oberen Wand 26 zwischen deren Scharnierverbindung
32 und der Gelenkverbindung 16 der Klappe 15 bildet.
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Die obere Wand 26 ist in der dargestellten Aus für ungsform kürzer
als die Bodenwand 25 und trägt an ihrem äusseren Ende eine mittels des Scharniers
35 aufgehängte, wippbare Klappe 36, die auf der Zeichnung in völlig offener Lage
durch volle Linien und in einer den Austritt vom Kanal 20 sperrenden Lage durch
strichpunktierte Linien gezeigt ist. In der offenen Lage bildet die Klappe 36 eine
Verlängerung der oberen Wand 26 der Rinne 19. An ihrem unteren (äusseren) Ende hat
die Klappe 36 ein dem im folgenden näher erläuterten Zweck dienendes Gewicht 37.
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Die erfindungsmässige Vorrichtung 18 soll das Austreten von Staub
und Müll, d.h. zerkleinertem oder zerkleinerbarem Gut, weitmöglichst verhindern,
ohne die Ausgabe von "Schrott", d.h. nicht zerkleinerbarem Gut, zu behindern.
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Die Erfindung baut auf den Gedanken, dass sich dies dadurch erzielen
lässt, dass man der Gutausgabe durch den Schrottaustritt 14 ein nachgiebiges Hindernis
in den Weg setzt, beispielsweise durch Federbelastung der wippbaren Klappe 15. Fig.
1 zeigt schematisch durch eine strichpunktierte Linie 40 eine Zugfeder, deren eines
Ende an einem mit der Klappe 15 verbundenen Hebel 41 befestigt
ist
und deren anderes Ende mit der Rinne 19 verbunden ist, beispielsweise an einer Befestigung
42, wobei die Feder 40 bestrebt ist, die Klappe in der durch strichpunktierte Linien
gezeigten, geschlossenen Lage zu halten. Diese Anordnung gibt zwar ein besseres
Ergebnis als wenn die Klappe nur durch ihre Eigenschwere bestrebt ist, in die geschlossene
Lage zurückzukehren, aber falls ein schwerer, zerkleinerbarer Gegenstand gegen die
Klappe stösst, so kann die Klappe trotz der Feder 35 aufgestossen werden und den
Gegenstand durchlassen.
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Verschiedene Versuche mit Federn und anderen Dämpfmitteln haben gezeigt,
dass gewisse Verbesserungen erhältlich sind, aber es erscheint, als wäre ein einigermassen
befriedigendes Ergebnis nur unter Zuhilfenahme äusserst komplizierter, elastischer
Dämpfmittel erhältlich.
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Es hat sich indessen gezeigt, dass eine Austragvorrichtung 18 der
oben beschriebenen Art, die einen Kanal 20 hinreichender Länge aufweist, zu dem
überraschenden Ergebnis führt, dass sie durch Bremsen der Gutausgabe durch den Kanal
20 eine solche Stockung von Gut erzeugen kann, dass man hierdurch ein nachgiebiges
Hindernis gegen das Ausdringen von Gut durch den Schrottaustritt 14 zur Rinne und
eine hinreichende Verlängerung der Aufenthaltszeit des Gutes in der Mühle erzielt,
damit im wesentlichen alles zerkleinerbare Gut zerkleinert wird, während nicht zerkleinerbares
Gut, das während genügend langer Zeit auf die Gutstockung im Kanal 20 einwirkt,
entgegen dem nachgiebigen Widerstand der Gutstockung im Kanal 20 ausgetragen werden
kann. Diese Anordnung bietet den weiteren Vorteil, dass die Gutstockung im Kanal
ein wirksames Hindernis gegen das Ausschleudern von Staubteilchen darstellt, wodurch
die lästige Luftverunreinigung beseitigt wird.
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Dadurch, dass man die unteren und oberen Wände 25, 26 der Rinne 19
schwenkbar oder verstellbar ausbildet, kann der Widerstand durch den Kanal 20 eingeregelt
werden. Zum Durchströmungswiderstand tragen in Fig. 1 auch die gebogene
Bodenwandsektion
25c und die gewichtsbelastete Austrittsklappe 36 bei. Die optimale Einstellung der
oberen und unteren Wände 25, 26 ist von der Art des zu zerkleinernden Gutes abhängig.
Soll die Mühle zum Mahlen von Gut eines gewissen Typs benutzt werden, kann man durch
Versuche die vorteilhafteste Neigung des Bodens und der Oberwand der Rinne feststellen
und dann die Mittel zum Nachstellen dieser Wände fortlassen. Wie bereits erwähnt,
ist es sogar möglich, die wippbare Klappe 15 sowie die ebenfalls wippbare Klappe
36 fortzulassen.
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Will man nicht eine wippbare Klappe 15 (oder mehrere in einer Reihe
angeordnete, wippbare Klappen) benutzen, obgleich die Mühle mit einer solchen Klappe
ausgerüstet ist, kann die Klappe 15 in der in der Zeichnung durch volle Linien dargestellten
Lage fixiert werden, und falls man auf die wippbare Klappe verzichtet, kann die
obere Wand 26 der Rinne 19 nach hinten zum Mühlengehäuse 10 verlängert und mit diesem
gelenkig verbunden werden.
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Versuche mit verschiedenen Einstellungen der Bodenwand 25 bei der
Ausführungsform gemäss Fig. 1 haben gezeigt, dass die innere Bodensektion 25a eine
fixierte Neigung haben kann, und dass der Stockungsgrad mittels nur des äusseren
Teils der Bodenwand 25 wirksam eingeregelt werden kann, der im dargestellten Falle
aus zwei Sektionen 25b, 25c besteht. Es sei jedoch bemerkt, dass man die Bodenwandsektionen
25b, 25c und die Oberwand 26 innerhalb gewisser Grenzen frei schwenkbar ausbilden
kann.
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Es hat sich sogar als vorteilhaft erwiesen, zumindest die Oberwand
26 innerhalb der von den kreisbogenförmigen Schlitzen 33 gesetzten Grenzen frei
winkelverstellbar auszubilden.
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Verschiedene Mülltypen verlangen für eine Mindestmenge ausgetragenen,
zerkleinerbaren Gutes verschiedene Länge und Konizität der Austragrinne 19, und
demzufolge ist es vorteilhaft, die Rinne derart anzuordnen, dass sie in einfacher
Weise durch Hinzufügung oder Wegnahme von Sektionen verlängert oder gekürzt werden
kann, wie
dies mit der auf der Zeichnung veranschaulichten Konstruktion
möglich ist. Diese Möglichkeit bietet den weiteren Vorteil, dass die Rinnenlänge
einem gewissen Abstand zwischen der Zentrumlinie der Mühle und einem Schrottförderer
angepasst werden kann. In den meisten Fällen genügt es, den Rinnenboden durch Wegnahme
oder Einsetzen von Bodenplatten oder durch Verwendung von Bodenplatten verschiedener
Länge zwischen den Sektionen 25b und 25c zu kürzen oder zu verlängern. Entsprechende
Ueberlegungen gelten für die Oberwand 26, wo das Einsetzen von oberen Platten verschiedener
Länge zwischen der Klappe 36 und der Wand 26 bei 26b möglich ist.
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Die Form der Bodenwand 25 kann variieren, und ggf.
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kann eine gerade Bodenplatte benutzt werden, oder auch kann die Biegung
am äusseren Teil 25c der Wand nach unten gekehrt werden.
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Die in Fig. 2 gezeigte Vorrichtung gemäss der Erfindung unterscheidet
sich von der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung hauptsächlich durch eine einfachere
Konstruktion und einen kürzeren Kanal 20. Für äquivalente Teile sind dieselben Bezugsziffern
wie in Fig. 1 benutzt. Die Klappe 15 ist federbelastet (mittels der Feder 42) in
Richtung gegen geschlossene Lage und kann entgegen der Federbelastung zur völlig
offenen Lage geführt werden, in der die Klappe 15 gegen einen Anschlag anliegt,
der in Fig. 2 durch das Scharnier 35 der äusseren Klappe 36 dargestellt ist, die
zum Unterschied von der Klappe 36 in Fig. 1 aus Gummi besteht und biegsam ist. Alternativ
kann eine Klappe 36' der in zwei Lagen durch strichpunktierte Linien gezeigten Konstruktion
benutzt werden. Diese Klappe besteht aus zwei Teilen, von denen der innere Teil
die Bezugsziffer 26' trägt, da er wie die Oberwand 26 in Fig.
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als eine obere Wand für den Kanal 20 benutzt werden kann, indem er
in einer oberen Lage mittels eines Verriegelungsbolzens oder einer Verriegelungsstange
34' verriegelt wird, die ggf. in derselben Weise wie der Verriegelungsbolzen oder
die Verriegelungsstange 34 in dem in Fig., 1
gezeigten Schlitz
33 angeordnet sein kann. Der äussere, schwenkbare Teil 36" kann bei Verwendung des
inneren Teils 26' der Klappe 36' als Oberwand frei schwenkbar angeordnet sein, wie
die Klappe 36, aber falls erwünscht kann der äussere Klappenteil 36" mittels einer
Verriegelungsvorrichtung 34" in einer oberen Lage fixiert werden. Beide Lagen des
äusseren Klappenteils 36" bei Verwendung des inneren Klappenteils als Oberwand sind
im oberen Teil der Rinne 19 in Fig. 2 veranschaulicht.
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Wie in Fig. 2 gezeigt ist, hat die Rinne Reinigungsklappen 51, 52
in ihrer Oberwand 50 sowie einen Austrittsteil 53, der an einen beispielsweise senkrechten
Austragkanal 54 angeschlossen ist. Ggf. kann die Rinne 19 ausserdem einen zusätzlichen,
mittels einer Klappe 55 verschliessbaren Austritt axial gegenüber dem Kanal 20 besitzen.
Falls erwünscht, kann dieser Austritt anstelle des Austritts 54, oder zum Zwecke
der Reinigung, Wartung od.dgl. benutzt werden.
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Die mit der erfindungsmässigen Vorrichtung erzielten Vorteile sind
anhand der folgenden Versuche näher erläutert.
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Versuch 1 Die Mühle wird zum Zerkleinern von gewöhnlichem Müll und
unter Verwendung einer Vorrichtung 18 der in Fig. 1 gezeigten Konstruktion verwendet,
jedoch mit einer kürzeren Bodenwand als in Fig. 1 (die Sektion 25c ist direkt an
die Sektion 25a angeschlossen, und die Sektion 25b ist somit weggelassen). Optimale
Ergebnisse wurden in diesem Falle mit einer in der auf der Zeichnung gezeigten Weise
eingestellten Austragrinne 19 erzielt. Die Klappe 15 (eigentlich drei in einer Reihe
angeordnete Klappen) war federbelastet, und die Federh waren normal (mittelstark)
gespannt. Die Bodenplatte 25 war in einer Neigungslage von 280 verriegelt, während
die obere Platte 26 innerhalb der durch die Schlitze 29 bestimmten Grenzen über
und 0 unter einer Neigung von 30 frei schwenkbar war.
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Nach halbstündigem Betrieb hatten sich die obere
Platte
26 und die äussere Klappe 36 unter der Wirkung des in der Rinne vorgepressten Gutes
von selbst in eine Neigungslage von etwa 280 gestellt.
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Der Versuch wurde während einer Arbeitszeit von 60 min ausgeführt.
Die Eingabe des Mülls wurde infolge von Schwankungen in der Austragung dreimal während
insgesamt 12 min unterbrochen. Die Mühle wurde in normaler Weise betrieben, ausgenommen,
dass sie sechsmal kurz überlastet wurde, so dass sie stehenblieb. Die Stromstärke
des Mühlenmotors schwankte zwischen 300 und 500 A mit vielen Spitzen über 1000 A.
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Das Gut wurde in der Austragrinne 19 zu einer kompakten, aber nachgiebigen
Masse zusammengepresst. Während der Betriebs zeit von 60 min wurden etwa 20-30 1
Müll ausgetragen.
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Nach beendetem Versuchsbetrieb wurde ein grosser Autoreifen nebst
Felge in den Aufgabetrichter der Mühle geworfen.
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Der Läufer schleuderte den Reifen mit der Felge gegen das in die Rinne
20 gepackte Gut, wobei gleichzeitig eine grössere Menge Gut am Austrittsende des
Kanals 20 an dessen einer Seite hinausgepresst wurde. Die ausgeworfene Menge wurde
auf etwa 100-150 1 geschätzt. Erst nach mehrstündigem weiterem Betrieb wurde die
Felge aus der Rinne 19 ausgetragen. Der Gummireifen war dann von der Mühle zerkleinert
und durch den Rost 8 ausgetragen worden.
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Die Staubplage war in einem solchen Ausmass beseitigt worden, dass
ein direktes Ausschleudern von Staubteilchen nicht stattgefunden hatte. Der einzige
Staub, der im Bereich des Austritts der Rinne 19 beobachtet werden konnte, war durchaus
versäumbar.
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Versuch 2 Es würde ein vergleichender Versuch mit der in Fig. 1 gezeigten
Mühle ausgeführt, die mit derselben Anzahl, d.h.
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drei, von in einer Reihe in Richtung der Läuferachse angebrachten
Schrottklappen 15 mit derselben Federbelastung wie beim obengenannten Versuch 1
versehen war. Bei diesem Vergleichsversuch fehlte jedoch die erfindungsmässige
Vorrichtung
18.
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Es zeigte sich, dass eine weitgrössere Menge zerkleinerbaren Gutes
ausgetragen wurde, und dass im VergiKdh mit Versuch 1 bedeutende Staubmengen auftraten,
indem der Staub beim Öffnen der Klappen 15 direkt hinausgeschleudert wurde.
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Ein in die Mühle hineingeworfener Autoreifen mit Felge wurde durch
die eine Klappe 15 ausgetragen. Der Reifen war zwar zerfetzt, lag jedoch noch immer
auf der Felge.
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Versuch 3 Es wurde dieselbe Ausrüstung wie beim Versuch 1 benutzt,
jedoch war die Bodenplatte 25 zu der in Fig. 1 gezeigten Länge verlängert worden
(d.h. mit der Bodensektion 25b in der gezeigten Weise montiert).
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Der Versuch wurde mit einer wirksamen Betriebszeit von 60 min vorgenommen,
wobei die Ausgabe während mehrerer 15 min-Perioden wegen schwankenden Austrags unterbrochen
wurde. Die Betriebsverhältnisse im übrigen waren im grossen dieselben wie beim Versuch
1.
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Sehr gute Ergebnisse wurden erzielt, aber es erfolgten zwei verhältnismässig
kräftige Stösse in der Mühle, und gleichzeitig wurden am Austrittsende der Rinne
schätzungsweise 300-350 1 Gut ausgepresst.
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Der Grund zu den Stössen und dem verhältnismässig grossen Auswurf
zeigte sich nach mehrstündigem weiterem Betrieb, als eine stark deformierte Felge
und ausserdem ein grosser, stark zerschlagener Stahlbehälter zum Vorschein kamen.
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Es wurde noch ein Versuch während einer wirksamen Betriebs zeit von
1 h ausgeführt, wobei eine Gutmenge von nur etwa 30-40 1 aus der Rinne ausgetragen
wurde. Es wurden keine kräftigen Stösse in der Mühle beobachtet, und keine grössere
Gutmenge wurde ausgetragen. Das Ergebnis konnte als sehr gut bezeichnet werden.
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Versuch 4 Es wurde dieselbe Ausrüstung wie beim Versuch 3
benutzt,
jedoch ohne Federspannung der drei Klappen 15.
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Während einer wirksamen Betriebs zeit von 1 h traten, keine kräftigen
Stösse auf, und es erfolgte auch kein grösserer Auswurf von Gut aus der Rinne. Das
aus der Rinne ausgetragene Material konnte auf etwa 30-40 1 geschätzt werden. Nach
etwa 15 min war die obere Platte 26 der Rinne zu einer konstanten Neigungslage von
etwa 250 gedrückt worden.
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Das Gut im Kanal 20 war in diesem Falle weniger zusammengepresst
als bei den Versuchen 1 und 3, und die aus dem Kanal ausgeworfene Müllmenge war
grösser als beim Versuch 3, schätzungsweise etwa 60-80 1.
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Ein weiterer Versuch unter denselben Bedingungen ergab im wesentlichen
dasselbe Ergebnis.
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Es wurden mehrere Versuche gemacht, einen Autoreifen nebst Felge
zu zerkleinern, wobei grössere Gutmengen als beim Versuch 3 ausgetragen wurden.
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Versuch 5 Es wurde ein Vergleichsversuch ausgeführt, jedoch ohne die
Vorrichtung 8 und mit einer starken Federspannung der Klappen 15. Die wirksame Betriebszeit
(1 h) und die Unterbrechungen im Vorschub waren dieselben wie bei den vorhergehenden
Versuchen, und auch die übrigen Verhältnisse waren dieselben, aber es kamen keine
grösseren, nicht zerkleinerbaren Gegenstände, wie Autoreifen od.dgl., vor. Die durch
die Klappen ausgegebene Gutmenge wurde auf etwa 1,25 m3 geschätzt. Die Staubbildung
war verhältnismässig gering.
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Versuch 6 Es wurde derselbe Versuch wie Versuch 1 gemacht, jedoch
unter Verwendung der in Fig. 2 gezeigten Ausrüstung.
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Die Klappen 15 (drei Klappen nebeneinander) waren nur durch ihr Gewicht
belastet und konnten in die in Fig. 2 durch strichpunktierte Linien gezeigte Lage
hochgeschwenkt werden. Optimale Ergebnisse wurden bei einer Neigung des Rinnenbodens
von zwischen 150 und 250 erzielt, und diese Ergebnisse waren ebenso gut wie bei
den Versuchen 1 und 3.