DE280455C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10L—FUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
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- C10L5/06—Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting
- C10L5/10—Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting with the aid of binders, e.g. pretreated binders
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVe 280455 -KLASSE 106. GRUPPE
BERNHARD GRÄTZ in BERLIN.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der Herstellung von Kohlebriketten unter Verwendung
von Sulfitzelluloseablauge als Bindemittel. Die Erfahrung lehrt, daß ein Zusatz von etwa
14 Prozent Ablauge zur Feinkohle, also ein Verhältnis von 14:100, ein Brikett von erreichbar
bester Beschaffenheit liefert, soweit die Menge der Ablauge dabei in Betracht kommt. Die Ablauge enthält etwa 50 Prozent
d. h. die Gewichtshälfte Wasser. Man kann zwar durch stärkeres Eindampfen die Ablauge weiter eindicken, um ihren Wassergehalt
herabzusetzen, aber in der Praxis ist dies aus verschiedenen Gründen untunlich, insbesondere
auch, weil dadurch die Mischungsfähigkeit der Ablauge mit der Feinkohle beeinträchtigt
wird, und es wird daher gern mit einer Ablauge von 50 Prozent Wassergehalt und mehr gearbeitet.
Die aus Feinkohle und dem Bindemittel bestehende Brikettiermasse darf beim Pressen
nur 3 bis 4 Prozent Wasser enthalten. Es ist daher bisher notwendig, die Brikettiermasse,
die, wie oben gesagt, aus 100 Teilen Kohle und 14 Teilen Ablauge besteht, also 7 Prozent
Wasser enthält, so weit vor dem Pressen zu erhitzen, daß die über 3 bis 4 Prozent hinausgehende
Wassermenge verdampft. Die Erhitzung muß natürlich bei um so höherer Temperatur erfolgen, je mehr Wasser aus der
Masse auszutreiben ist. Denn das Mischen der Bestandteile des Brikettiergutes ist an eine
bestimmte Zeitdauer und an bestimmte Mengen gebunden, und zwar je nach dem Bau, der Anordnung und Größe des Mischapparates.
Läßt man beispielsweise das Gut durch einen Mischapparat mit Mischschnecke von 2 m
Länge gehen, was etwa 2 Minuten dauert, so muß das Gut in den 2 Minuten gehörig getrocknet
sein; je mehr Wasser es also enthält, desto höher muß die Temperatur gehalten werden, um das Wasser in den verfügbaren
2 Minuten restlos zu verdampfen.
Beispielsweise muß die Temperatur im obigen Falle, wo die Brikettiermasse 7 Prozent Wasser
enthält und demgemäß 3 bis 4 Prozent Wasser zu verdampfen sind, bis auf 150° C gebracht
werden. Das bedeutet eine erhebliche Belastung des Betriebes, und überdies nimmt
die starke Erhitzung der Ablauge einen wesentlichen Teil ihrer Bindekraft. Enthielte die
Brikettiermasse nur 5 Prozent Wasser, so daß also nur 1 bis 2 Prozent Wasser abzutreiben
wären, so genügte zu dem Zwecke schon eine Temperaturhöhe von 110 bis 120 ° C.
Das neue Verfahren beseitigt den schädlichen Überschuß an freiem Wasser in der
Brikettiermasse im wesentlichen auf chemischem Wege (Hydratation) ohne Anwendung
von Wärme, also nicht durch Verdampfung, sondern durch Bindung einer bestimmten Menge des überschüssigen Wassers der der
Kohle zugesetzten Sulfitablauge mittels eines Zusatzstoffes, der aber das gebundene Wasser
auch während der nachfolgenden für den Preß-Vorgang erforderlichen Erhitzung der Brikettiermasse
festhält. Bleibt dann immer noch in der Brikettiermasse ein geringer Wasserüberschuß
(über die für die Pressung erforderlichen 3 bis 4 Prozent) zurück, so läßt sich dieser, wie schon angedeutet, bei niedrigerer
Temperatur, etwa bei 100 bis 105° C, d. h.
bei einer Erhitzung, wo die Ablauge noch keine schädliche Veränderung erfährt, schnell
austreiben; hielte der Zusatzstoff das gebundene Wasser während der Pressung nicht fest,
so würde darunter der Preßvorgang, der wie gesagt, höchstens 3 bis 4 Prozent Wasser im
Preßgut gestattet, leiden und brüchige Brikette sowie Reißer zur Folge haben.
Als geeignete Zusatzstoffe kommen von chemischen Verbindungen und industriellen
Nebenprodukten für den Zweck nur solche in Betracht, die Wasser im Sinne der chemischen
Hydratation aufnehmen und binden, dabei aber das gebundene Wasser auch noch bei Temperaturen von 100 bis no0 C festhalten
und nicht wieder verlieren dürfen und überdies als billige Waggonware im Markte zu
haben sein müssen. Zu den Stoffen gehört beispielsweise gemahlene Hochofenschlacke und
verschlackte Asche, Gips und Zement. Diese Stoffe sind verhältnismäßig billig, so daß ihre
Verwendung auf wirtschaftliche Bedenken nicht stößt; sie besitzen überdies ein erhebliches Hydratationsvermögen
und dazu die Eigenschaft, das aufgenommene Wasser auch noch bei Temperaturen über 105 bis 110° C (Preßtemperaturen)
festzuhalten.
Es ist bekannt bei dünner wäßriger Sulfitablauge (Bindemittel) Ätzkalk als die Bindekraft
erhöhendes Mittel zuzusetzen, ohne daß dabei die wasserbindende Eigenschaft des Kalks in Betracht kommen kann. Da sich
der Kalk in den Briketten an der Luft in Karbonat umsetzt, dabei die Struktur der
Brikette zerstört und das Brikett rissig wird, so ist Kalk für den Zweclc des neuen Verfahrens
nicht anwendbar.
Im nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel des neuen Verfahrens soll Gips als
der bekannteste Vertreter der Gruppe verwendet werden. Zu ioo Teilen Feinkohle wird
ι Teil gut gebrannter Gips zugesetzt und mit der Kohle innig gemischt. Dieses Gemisch
wird dann in bekannter Weise mit 14 Teilen Sulfitablauge von etwa 50 Prozent Wassergehalt
eingerührt. Der Gips nimmt dabei eine erhebliche Menge Wasser auf und hält dieses
fest. Der etwaige Wasserüberschuß (über die für die Pressung erforderlichen 3 bis 4 Prozent)
wird in bekannter Weise durch Erhitzen abgedampft, aber nur bei Temperaturen bis
zu 105 ° C, die zur Entfernung des geringen Wasserüberschusses genügen. Alsdann wird
die Masse zur Formung der Brikette in die Presse geführt.
Die Vorteile dieses Verfahrens sind so beträchtlich, daß die Vermehrung des Aschengehalts
der Brikette durch den Gipszusatz dagegen nicht von Belang ist. Es kommt auch noch folgendes hinzu.
Bei dem Erhitzen der Brikette behufs Verkokens der Ablauge erzeugt der Gips eine erhöhte
Festigkeit der Struktur der Brikette und macht dadurch den üblichen Zusatz von Schwefelsäure zur Sulfitablauge überflüssig.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren der Herstellung von Kohlebriketten mit Sulfitzelluloseabiauge als Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, daß der Feinkohle ein wasserbindender und das Wasser bei Temperaturen bis etwa iio° C festhaltender Zuschlag von Hochofenschlackenpulver, verschlackter Asche, Gips oder Zement gegeben, die Masse mit etwa 14 Prozent Ablauge, die etwa 50 Prozent Wasser enthält, gemischt und in bekannter Weise erhitzt, in Formen gepreßt und die Sulfitablauge im Brikett verkokt wird. '
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=536291
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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