DE277519C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei solchen Leitungen, die in mehrere Äste ausmünden und den Zweck haben, körniges, sandiges oder schlammiges Fördergut zu fördern, sind besondere Umschaltvorrichtungen nötig, um die Hauptleitung mit einer der Zweigleitungen in Verbindung zu bringen und gegen die anderen Zweigleitungen abzuschließen. Zu diesem Zweck verwendet man bisher ein Drehstück, welches aus einem in der Achse

ίο der Zweigleitungen verlaufenden Rohr besteht, dessen eines Ende gegen die Hauptleitung abgedichtet ist, während das andere Ende eine so große Platte trägt, daß durch diese jedesmal mit einer Zweigleitung eine dichte Verbindung hergestellt wird, während die anderen Zweigleitungen einen dichten Abschluß erfahren.

Zwar kann man ein solches Drehstück auf der Drehbank genau bearbeiten, dagegen bietet es Schwierigkeiten, die Mundstücke der Zweigleitungen so gleichmäßig zu bearbeiten, daß sie mit der Abschlußplatte in dichter Verbindung stehen. Hinzu kommt aber noch, daß durch die Temperaturschwankungen ein Zusammenziehen oder Ausdehnen der Leitungen eintritt, so daß der dichte Abschluß unterbrochen oder das Drehstück zwischen die Rohre dermaßen eingeklemmt wird, daß seine Bewegung Schwierigkeiten verursacht oder die Leitungen gekrümmt werden, so daß ein dichter Abschluß gleichfalls in Frage gestellt wird. Endlich klemmt sich, falls feinkörniges oder pulverförmiges Fördergut, wie z. B. Asche, gefördert werden soll, dieses zwischen die Dichtungsflächen und verursacht nicht allein eine rasche Abnutzung der Flächen, sondern vielfach einen so schweren Gang des Drehstückes, daß dessen Fortbewegung unmöglich wird.

Die Erfindung dient dazu, diese Ubelstände zu vermeiden, und zwar besteht das Umschaltorgan, durch das die Hauptleitung mit der einen Zweigleitung verbunden, gegen die andere dagegen abgeschlossen wird, aus einem konischen oder zylindrischen Küken, das innerhalb der Leitungen in deren Längsrichtung,, angeordnet ist und das mit seinem der Haupte leitung zugekehrten Ende in einem entspre-,, chenden Lager gleitet.

Da das Verschlußstück innerhalb der Leitung liegt und daher nur verhältnismäßig kleine Dichtungsflächen vorhanden sind, die noch dazu sehr bequem bearbeitet werden können, so ist die zu überwindende Reibung verhältnismäßig klein. Hinzu kommt noch, daß das Küken in seinen Sitz in üblicher Weise eingeschliffen werden kann, wodurch ein dichtes Aufeinanderpassen der Dichtungsflächen herbeigeführt wird. Sollte sich etwas Fördergut zwischen die Dichtungsflächen klemmen, dann wird dieses sich an den scharfen Kanten der Dichtungsflächen abschaben und weiter nicht mehr stören. Infolgedessen kann die wechselweise Einschaltung der Zweigleitungen in rascher Aufeinanderfolge mit wenig Kraftaufwand erfolgen.

Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel eines derartigen Umschaltorganes mit den anschließenden Leitungen im Längsschnitt.

Es ist hierbei angenommen, daß die Leitung α in zwei Äste b, c ausläuft. Das das

Umschaltorgan d aufnehmende Gehäuse besteht aus den beiden Teilen e, f, zwischen denen sich das mit dem Umschaltorgan d verbundene Schraubenrad g und die das letztere antreibende Schraube h befindet, falls die Drehbewegung vermittels eines Getriebes erfolgen soll. Die mittlere Bohrung des Umschaltorganes d mündet unter dem halben Winkel der beiden Rohre b, c seitlich aus,

ίο so daß das Rohr α je nach Stellung des Umschaltorganes d mit der Zweigleitung b oder c in Verbindung gebracht werden kann.

Um aber beim Fördern eines sandigen, körnigen oder anderen die Wandungen der Rohre angreifenden Fördergutes die Rohrkanten i zu schonen, kann die äußere Mündung des Umschaltorganes d etwas kleiner sein, so daß seine Kanten k nach dem Rohrinneren vorstehen. Zum Zwecke der leichteren Bewegung des Umschaltorganes d kann man die Stütz- und Gleitflächen durch einsetzbare, aus geeignetem Material bestehende Ringe m bilden; das nach außen ragende Ende des Umschaltorganes d kann als Kugellager η ausgebildet sein.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Umschaltorgan für in mehrere Äste auslaufende Leitungen, dadurch gekennzeichnet, daß es kükenartig ausgebildet und innerhalb der Leitungen in deren Längsrichtung angeordnet ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.