DE276671C

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Publication number: DE276671C
Application number: DENDAT276671D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- -JVl 276671 -KLASSE 21 a. GRUPPE

Dr. KURT PETROW in CHARLOTTENBURG.

Wellen mit oder ohne Drahtleitung.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Mai 1913 ab.

Bei der Telegraphie mittels elektrischer Wellen, sei es mit oder ohne Drahtleitung, sowohl in Morsezeichen wie bei Typendruck, wird die Mehrfachtelegraphie dadurch sehr erschwert, daß sich die verschiedenen Stationen gegenseitig leicht stören können. Es kann besonders oft vorkommen, daß eine Station A eine Station B anruft, während diese gerade von einer dritten eine Depesche empfängt, wodurch eine Störung

ίο verursacht wird. Bei der Telegraphie mit Gleichstrom würde die Station A schon dadurch, daß der Empfänger in A mit anschlägt, davon benachrichtigt werden, daß die Leitung und im besonderen die Station B besetzt sind.

Vorliegende Erfindung soll nun die Möglichkeit bieten, daß an einer Leitung bzw. Doppelleitung beliebig viele Apparate, sowohl Typendrucktelegraphen wie solche für Morsezeichen an beliebigen Orten liegen können, von denen beliebig viele Paare gleichzeitig miteinander arbeiten können. Der sichere Betrieb wird hierbei durch eine besondere, sehr einfach wirkende Signalvorrichtung gewährleistet, die im folgenden beschrieben sei.

Auf jeder Station befindet sich außer der Sendevorrichtung für die zu gebenden Zeichen, dem Zeichensender Z, noch ein zweiter Sender, welcher während der ganzen Dauer der Depesche eingeschaltet bleibt und je nach der Station, nach der depeschiert wird, eine bestimmte Schwingung d aussendet, der Dauersender D. Ferner befinden sich auf jeder Station außer dem Empfänger E, noch eine Anzahl von Resonanzkreisen W, welche auf die Schwingungen d abgestimmt sind, die das Besetztsein der anderen Stationen anzeigen. An Stelle dieser Resonanzkreise W kann auch ein veränderlicher benutzt werden.

Will nun eine Station A nach B telegraphieren, so wird in A der Zeichensender Z und der Dauersender D mit den für B bestimmten Schwingungszahlen angeschaltet, welche beide noch nicht senden, und gleichzeitig der Resonanzkreis W, welcher auf die Schwingung d abgestimmt ist, die das Besetztsein von B anzeigt. Ertönt oder zeigt sich kein Warnungszeichen, so wird in A der Dauersender D, welcher auf die für B bestimmte konstante Schwingung, eingestellt ist, in Betrieb gesetzt und bleibt während der ganzen Dauer der Depesche in ununterbrochener Tätigkeit; er dient gleichzeitig zum Anrufen der Station B. Die Zeichen werden dann mittels des Zeichensenders Z gegeben.

Will nun eine dritte Station C die Station B anrufen, so hat sie, ebenso wie vorher A, den Zeichensender Z, bei dem noch keine Taste gedrückt wird, den Dauersender D, der ebenfalls noch nicht sendet, und den mit diesen verbundenen Resonanzkreis W anzuschalten. Jetzt spricht der Resonanzkreis W sofort auf die Dauerschwingung d, die von A gesandt wird, an, und C ist benachrichtigt, daß B besetzt ist.

In der gleichen Weise wie A mit B können beliebig viele Paare von Apparaten gleichzeitig miteinander arbeiten, ohne von anderen gestört zu werden.

Da der Resonanzkreis W mit dem Zeichensender Z und dem Dauersender D fest verbunden werden kann und die Einstellung aller drei auf die anzurufende Station durch einen Hebel erfolgen kann, so wird der Betrieb durch die Signalvorrichtung nicht komplizierter als bei den gebräuchlichen Apparaten, Morse, Hughes usw. Es ist nur der vorerwähnte Hebel auf die betreffende Station einzustellen und, falls kein Besetztzeichen kommt, durch einen zweiten Hebel Zeichen- und Dauersender in Betrieb zu setzen.

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren zum Vermeiden von Störungen bei Mehrfachtelegraphie mittels elektrischer Wellen mit oder ohne Drahtleitung in Morsezeichen oder Typendruck, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder Station außer dem Zeichensender noch ein Dauersender vorhanden ist, der während der ganzen Dauer der Depesche eingeschaltet bleibt und je nach der anzurufenden Station eine bestimmte Schwingung aussendet und daß ferner auf jeder Station außer dem Empfangsapparat noch ein System von Resonanzkreisen bzw. ein verstellbarer Resonanzkreis vorhanden ist, und daß gleichzeitig mit dem Sendeapparat derjenige Resonanzkreis an die Leitung geschaltet wird, der auf die der anzurufenden Station zugeordnete Dauerschwingung abgestimmt ist, um anzuzeigen, ob die verlangte Station besetzt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.