DE276167C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 276167 ~~ KLASSE 77 f. GRUPPE

REINHOLDTONN in DANGAST i. Oldenburg.

Fernrohr als Spielzeug zur Vortäuschung entfernter Landschaften.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Oktober 1913 ab.

Der Gegenstand ist ein Spielzeug in Form eines Fernrohres. Das Rohr soll den Zweck haben, dem Beschauer vorzutäuschen, wirklich entfernte Landschaften zu sehen. In demselben sind gemalte oder gedruckte Bilder transparentartig und auch vergrößert zu schauen. Dreht man sich mit dem Rohr nach einer anderen Himmelsrichtung, so sieht man auch ein anderes Bild in demselben. So oft

ίο der Beschauer das Rohr nach einer anderen Richtung hält, ändert sich auch das Bild in dem Rohr von selbst. Die Landschaftsbilder in dem Rohr entsprechen den Himmelsrichtungen, nach welcher das Rohr zeigt; also wenn man das Rohr nach dem Süden richtet, so ist eine südliche Landschaft und wenn man es nach dem Norden richtet, eine Winterlandschaft zu sehen.

Zu diesem Behufe ist dem Spielzeug die Form eines Fernrohres gegeben. In demselben ist eine in einer Flüssigkeit schwimmende, mit Bildern bemalte Trommel angebracht. Die Trommelwand besteht aus durchsichtigem Material, so daß die Bilder darauf transparentartig erscheinen. Diese Panoramatrommel bewegt sich um eine Achse und wird durch zwei an der Trommel befestigte Magnetnadeln immer nach einer Himmelsrichtung festgehalten, so daß also bei kreisenden Bewegungen das Rohr sich stets um die Trommel dreht. Die Flüssigkeit, in der die Trommel schwimmt, hat den Zweck der leichteren Drehung der Magnetnadeln nach den Polen zu, wie bei dem Schiffskompaß. Die Bilder an der Trommel werden durch eine Linse in bekannter Weise vergrößert. Auf der durchsichtigen Trommel sind Bilder, den verschiedenen Himmelsrichtungen entsprechend, so angebracht, daß auf der Nordseite der Trommel ein Bild von einer südlichen Landschaft, ebenso auf der Südseite der Trommel ein Bild aus der nördlichen aufgedruckt ist. Denselben Verhältnissen sind auch die Bilder der anderen Himmelsrichtungen auf der Trommelwand angepaßt.

Auf der Zeichnung zeigt Fig. 1 einen senkrechten Schnitt, Fig. 2 einen wagerechten Schnitt in der Oberansicht und Fig. 3 einen Querschnitt des Rohres.

Das Spielzeug hat die Form eines Rohres, an welchem der Vorderteil, wo die Panoramatrommel α eingebaut ist, größer im Durchschnitt ist, als der Teil, wo die Linse m eingebaut ist. Die Wandungen h und η sind runde durchsichtige Glasscheiben. Die Scheiben h schließen wasserdicht an die Rohrwandung 0 an. Zwei Laufbuchsen g sind an den Innenwandungen der Scheiben h befestigt. Um dieselben laufen hochkantige Ringe f, an welchen kleine Räder e befestigt sind. Diese Ringe f sind durch Querstäbe c verbunden, in deren Mitte sich das Achsenloch d befindet. Die Ringe f bilden mit den Querstäben c einen Rahmen zur Lagerung der Trommel a, deren senkrechte Achse sich in den Achsenlöchern d befindet. Bei wagerechter Haltung des Rohres wird der Rahmen mit der Trommel α durch ein Bleistückchen i, welches an einem Querstab c befestigt ist, immer in einer senkrechten Lage gehalten, was durch die

kleinen Räder e, welche auf den Buchsen g laufen, erleichtert wird. An der Trommel a, deren Wandung aus durchsichtigem Material besteht, sind die Bilder angebracht. Der Boden I der Trommel ist aus Kork hergestellt. Die hohle Trommel ist so abgedichtet, daß keine Flüssigkeit eindringen kann. Der Raum um die Trommel α wird mit so viel Flüssigkeit k angefüllt, daß die Trommel frei innerhalb des Rahmens schwimmt. Auf dem Boden und der Decke der Trommel sind zwei Magnetnadeln b angebracht, die die Trommel immer nach einer Richtung stellen. Die Flüssigkeit, in der die Trommel schwimmt, soll deren Gewicht erleichtern, damit die Magnete eine leichtere Beweglichkeit, nämlich sich nach den Polen richten zu können, erlangen. Indem die Trommel immer nach einer Himmelsrichtung steht, hat der Beschauer bei einer Drehung mit dem Rohr um sich selbst, auch eine Drehung um die Trommel gemacht, so daß es dann so erscheint, als ob die Bilder sich drehen. Bei Gebrauch des

Rohres halten.

wird das Glas η vor das Auge ge-

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Spielzeug in Form eines Fernrohres, dadurch gekennzeichnet, daß in demselben eine bewegliche, durchsichtige, mit transparentartigen Bildern versehene Trommel [a) um eine senkrechte Achse drehbar angeordnet ist und durch an ihr befestigte Magnetnadeln immer nach einer Richtung gestellt wird, wobei die Trommel in einer Flüssigkeit (k) schwimmt, um die Drehung der Magnetnadeln zu erleichtern.

2. Spielzeug in Form eines Fernrohres nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen, in dem die Trommel gelagert ist, um eine mit dem Rohr parallele Achse drehbar angeordnet und durch ein Gewicht in bestimmter Lage gehalten ist, damit auch die Bilder beim Verdrehen des Rohres immer in senkrechter Lage erscheinen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.