DE275435C - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE275435C DE275435C DENDAT275435D DE275435DA DE275435C DE 275435 C DE275435 C DE 275435C DE NDAT275435 D DENDAT275435 D DE NDAT275435D DE 275435D A DE275435D A DE 275435DA DE 275435 C DE275435 C DE 275435C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- rollers
- rolling
- caliber
- rolls
- rolling stock
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
- 238000005096 rolling process Methods 0.000 claims description 68
- 238000000034 method Methods 0.000 claims description 20
- 238000006073 displacement reaction Methods 0.000 claims 1
- 238000007781 pre-processing Methods 0.000 claims 1
- 239000000047 product Substances 0.000 description 28
- 239000000463 material Substances 0.000 description 9
- 230000000875 corresponding Effects 0.000 description 5
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 4
- 230000035882 stress Effects 0.000 description 4
- 239000007795 chemical reaction product Substances 0.000 description 3
- 238000005452 bending Methods 0.000 description 1
- 238000010276 construction Methods 0.000 description 1
- 235000013305 food Nutrition 0.000 description 1
- 238000005242 forging Methods 0.000 description 1
- 238000003780 insertion Methods 0.000 description 1
- 238000010409 ironing Methods 0.000 description 1
- 238000003754 machining Methods 0.000 description 1
- 230000002093 peripheral Effects 0.000 description 1
- OZAIFHULBGXAKX-UHFFFAOYSA-N precursor Substances N#CC(C)(C)N=NC(C)(C)C#N OZAIFHULBGXAKX-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21B—ROLLING OF METAL
- B21B21/00—Pilgrim-step tube-rolling, i.e. pilger mills
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Metal Rolling (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 275435 KLASSE 7a. GRUPPE
PETER EYERMANN in WITKOWITZ.
Werkstücken.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Auswalzen von bereits
vorgelochten Blöcken oder auch anderen nicht hohlen Walzerzeugnissen.
Die bisher für diesen Zweck hauptsächlich in Amvendung kommenden Verfahren lassen
sich im wesentlichen in drei Gruppen teilen. Nach der einen Gruppe, zu welcher das bekannte
Mannesmann-Pilger-Verfahren zuzuzählen ist, gelangt ein Dorn mittlerer Länge,
d. h. ein solcher, der ungefähr der Länge des auszuwalzenden Vorproduktes entspricht, zur
Amvendung. Dem Pilgerverfahren nach Mannes mann haftet der Nachteil an, daß
infolge Anwendung nur eines Kalibers das Material sehr stark beansprucht wird. Andererseits
steht dem wieder der Vorteil gegenüber, daß die Walzen kontinuierlich in einer Richtung umlaufen. Bei einem anderen PiI-gerverfahren
derselben Gruppe wird zwar eine zu starke Beanspruchung des Materiales unter Anwendung nur eines Kalibers vermieden,
und zwar wird dieser Vorteil dadurch erreicht, daß die Walzen eine pendelnde Bewegung
ausführen, wobei das Kaliber doppelt wirkt, indem es sowohl beim Vorgang als auch beim
Rückgang der Walzen das Rohr bearbeitet. Es wird demnach der eine Vorteil durch den
Nachteil der pendelnden Bewegung der WaI-.
zen wieder aufgehoben, wobei noch zu bemerken ist, daß die Antriebsteile für die Walzen
infolge der durch die hin und her gehende Bewegung bewirkten starken Beanspruchung
derselben häufig brechen.
Nach der zweiten Gruppe der Verfahren "35 wird ein langer Dorn verwendet, welcher ungefähr
der Länge des fertigen Produktes entspricht. Das Auswalzen über einen langen
Dorn bringt den Nachteil mit sich, daß das Rohr nach der Fertigwalzüng in einem besonderen
Verfahren vom Dorn erst gelöst werden muß. Außerdem werden durch den langen Dorn große Kosten verursacht. Dem steht
aber als Vorteil die größere Walzlänge und weniger Reparaturkosten gegenüber.
Nach der dritten Gruppe der Verfahren wird das gelochte Vorprodukt über und gegen
einen kurzen Dorn ge\valzt. Da der Dornhalter, um den gegen ihn ausgeübten Druck
aufnehmen zu können, sich irgendwo gtützen muß und hierbei auf Biegung beansprucht ist,
wozu noch kommt, daß der Dornhalter schwächer gehalten sein muß als der Dorn, da-'
mit das Endprodukt über den Halter vorschreiten kann, so ergibt sich bei diesem Verfahren
eine verhältnismäßig kurze Walzlänge, wobei es dennoch öfter vorkommt, daß sich der Dornhalter durchbiegt. Durch die häufigen
Reparaturen und durch den Umstand, daß der Dornhalter immer wassergekühlt sein muß, wird das Verfahren trotz des kurzen
Domes verteuert und ergibt nur kurze Endlängen.
Schließlich sei noch auf ein viertes Verfahren zum Auswalzen von Rohren hingewiesen,
nach welchem das Walzgut durch drei oder mehrere hintereinanderliegende Walzenpaare
langsam fortschreitet, wobei das Vor-
kaliber mehrere Eindrücke auf das Walzgut erzeugen kann, bevor diese bearbeitete Stelle
zum nächsten Kaliber zur weiteren Bearbeitung gelangt. Diese Anlagen sind infolge der
vielen Walzgerüste teuer.
Die vorliegende Erfindung hat nun ein Walzverfahren zum Gegenstande, durch das
die Vorteile der oben geschilderten Verfahren unter Vermeidung der denselben anhaftenden
ίο Nachteile vereinigt werden. Zu diesem Zwecke
wird zunächst nicht an der alten Pilgerbewegung festgehalten, sondern eine neuartige
sprungweise Bewegung des AValzgutes eingeführt. Hierzu wird ein Dorn von mittlerer
Länge, wie solche bisher auch zum Abstrecken des Materiales beim Schmieden großer Rohre
unter Hämmern verwendet wurden, benutzt, d. h. ein solcher, der eine Länge besitzt, die
dem gelochten Vorprodukt ungefähr entspricht. Der Nachteil der zu starken Materialbeanspruchung
des Pilgerns durch ein Kaliber, jedoch unter Wahrung der gleichbleibenden Drehrichtung wie bei normalen Walzwerken,
wird dadurch vermieden, daß zwei oder mehr Walzensätze angeordnet sind, die jedoch
jeder für sich immer im gleichen Sinne laufen und von denen der eine als Vorkaliber
und der andere als Fertigkaliber wirkt. Es wird daher, wie bei dem zweiten geschilderten
Verfahren, eine geringe Materialbeanspruchung, jedoch unter Vermeidung sowohl des
Pilgerschrittes wie auch der pendelnden Bewegung der Walzen und gegenüber dem zuletzt
geschilderten Verfahren, nach welchem drei und mehrere Walzenpaare mit langem Dorn in Anwendung kommen, schon mit zwei
Walzenpaaren und mittlerer Dornlänge vollendetes Walzgut erzielt. Diese Wirkung wird
dadurch erreicht, daß das Walzgut stückweise vermittels einmaligen Arbeitseingriffes des
einen Walzenpaares vorgewalzt, sodann sprungweise gegen das andere Walzenpaar vorgeschoben und das soeben vorgewalzte
Stück teilweise oder ganz durch das letztere abermals durch einmaligen Arbeitseingriff
fertiggewalzt wird, worauf das Arbeitsstück in dem Ausmaß des Vorschubes gegen das
erste Walzenpaar zum weiteren Vorwalzen wieder sprungweise zurückgeschoben wird.
Hierbei ist es belanglos, ob nun die Umlaufrichtung der beiden Walzensätze zueinander
entgegengesetzt ist oder ob sich die Walzensätze in der gleichen Richtung kontinuierlich
oder periodisch drehen.
In den Fig. ι bis 5 der Zeichnung sind die einzelnen Stufen des Arbeitsvorganges bei im
entgegengesetzten und in den Fig. 6 bis 10 bei im gleichen Drehsinne umlaufenden Walzen
scliematisch dargestellt.
Die beiden Walzenpaare werden möglichst nahe hintereinander angeordnet, woraus sich
die Entfernung A (s. Fig. 1) zwischen den Walzensätzen ergibt. Die beiden Walzenpaare
drehen sich gemäß den Fig. 1 bis 5, wie die Pfeile 1 und 2 zeigen, in entgegengesetzter
Richtung zueinander, so daß sie gegeneinander arbeiten, wobei die Walzen immer in dem
gleichen Drehsinne umlaufen.
Die Walzen C1, C2 dienen als Vorwalzen
und die Walzen D1, D2 als Fertigwalzen. Jede
dieser Walzen enthält nur ein ganz kurzes Stück eigentlicher Kalibrierung. Die 'Vorwalzen
C1 und C2 besitzen ein Kaliber in dem
Winkelausmaß α und die Fertigwalzen D1
und D2 ein solches im Winkelausmaß ß. Der
übrige Umfang der Walzen bildet ein großes Leerlaufkaliber, das als Freikreis 5 bezeichnet
werden möge. Die beiden Kreise 5 der Walzen C1 und C2 sind an der gegenüberliegenden
Stelle so weit voneinander entfernt, daß das Walzgut/7 und der jeweilig zugehörige Dornhalter
/-/, der ungefähr die gleiche Länge besitzt wie das Vorprodukt F, zwischen den beiden
Walzen passieren können, ohne von ihnen berührt zu werden. Die Walzen C1 und C2
haben, wie aus der Bezeichnung Vorwalzen hervorgeht, den Zweck, dem Walzstück F eine
Art Vordruck und eine damit im Zusammenhang stehende Längung C zu erteilen. Das Vorprodukt, welches z. B. einen Durchmesser
d hat, erhält nach dem Austritt aus den Kalibern eine Dicke (I1. Dieses so vorgewalzte
Stück in der Dicke ^1 bildet demnach das Fertigprodukt
des Vorwalzwerkes C, und ist derjenige Teil des Kalibers, der dieser Dicke Ci1
entspricht, durch einen theoretischen Kreis, der als Fertigkreis 6 bezeichnet werden mag,
kenntlich gemacht. Der Anfang der Bearbeitung wird an einem Punkt des Kalibers beginnen,
der zwischen dem Fertigkreis 6 und Freikreis 5 liegt, und ist dieser Punkt durch
einen durch denselben gelegten Kreis 7, der Arbeitskreis genannt werden kann, gekennzeichnet.
Die beiden Walzen C1 und C2 sind
durch Zahnräder miteinander drehbar verbunden, die durch die Teilkreise 8 kenntlich gemacht sind. Das eben Gesagte gilt auch für
die Walzen D1 und D2, nur mit dem Unterschied,
daß die Kalibrierung E dieser Walzen etwas kleiner sein kann als jene der Walzen C1
und C3. Ferner ist es nicht notwendig, die
Freikreise so groß zu bemessen,. daß das Vorprodukt d und der Halter H zwischen ihnen
hindurch passieren kann, vielmehr genügt es, denselben einen solchen Durchmesser zu
geben, daß sie das Mittelprodukt durchlassen.
Fig. ι stellt jene Stufe des Arbeitsvorganges dar, in welcher das Vorprodukt F sich
zwischen den Walzen C1 und C2 zur Bearbeitung
durch die Kaliber B befindet. Das Walzgut schreitet demnach im Sinne des Pfeiles 3
gegen die Walzen D1, D2 vor. Die beiden Ka-
liber der beiden Walzensätze sind nun derart versetzt zueinander angeordnet, daß, während
sich das Kaliber B in Eingriff mit dem Vorprodukt F befindet, das Kaliber E außer Eingriff
mit dem Walzprodukt steht, so daß das Walzgut, trotzdem die Walzen D1 und D2 sich
im Sinne des Pfeiles 2, also entgegengesetzt zur Fortbewegung des Walzgutes drehen, ungehindert
zwischen diesen durchschreiten kann.
ίο Bei der Einwirkung der Kaliber B, B drücken
diese das noch nicht unter ihrer Einwirkung stehende Material nach rückwärts und das
unter Bearbeitung stehende Material im Sinne des Pfeiles 3, also in der Walzrichtung über
dem feststehenden Dorn N entlang und über diesen hinaus. Nach erfolgter Einwirkung
der Kaliber B entfernen sich dieselben im Sinne der Pfeile 1 (Fig. 2) von dem Walzgut
und geben dasselbe frei, während sich die Kaliber E der Walzen D1 und D2 im Sinne des
Pfeiles 2 gegen das Walzgut zu bewegen und sich gewissermaßen in einer Auffangstellung
für das Walzgut vom Durchmesser^ befinden. In dieser Stellung der Kaliber wird das
Walzgut entweder durch den aus der Walzrichtung 3 sich ergebenden Bewegungsimpuls
oder durch eine nicht gezeichnete Bewegungsvorrichtung plötzlich gegen die Walzen D1, D,,
bewegt (Fig. 2). Bei der Vorbewegung des Walzgutes hat sich das vordere Ende / des
■ Vorproduktes um das Maß K vor und hierbei das fertige Produkt d., samt dem Mittelprodukt
O1 im gleichen Maße zwischen den Kalibern
E hindurchbewegt, da in der Vor-Schnellbewegung des Walzgutes der Freikreis
5 der Walzen D, D1 die Durchbewegung noch gestattet. Diese Bewegung wird dadurch
begrenzt, daß das vordere Ende des Mittelproduktes Ci1 gegen einen nicht gezeichneten
seitlichen Anschlag stößt. Fig. 2 stellt jene Stufe des Arbeitsvorganges dar, in welcher
das Mittelprodukt Ci1 sich zwischen den Walzen
D1 und D2 zur Bearbeitung der Kaliber E
befindet. Diese Kaliber sind derart ausgebildet, daß sie, obwohl sich die Walzen D1
und D2 in entgegengesetzter Richtung zu den Walzen C1 und C2, also entgegengesetzt zur
Einschubrichtung im Sinne der Pfeile 2 drehen, das Bestreben haben, den größeren
Teil des in Arbeit befindlichen Materials in der Richtung des Pfeiles 3, also in der Walzrichtung
zu strecken. Das Mittelprodukt Ci1
wird hierbei von den Fertigkalibern zum Teil auf den Durchmesser d2 des Endproduktes gestreckt
(Fig. 3). Wie bereits bemerkt, muß das Mittelprodukt nicht zur Gänze von den
Fertigkalibern E, sondern kann eventuell nur bis L (Fig. 3) ausgewalzt werden, so daß noch
ein Stück Mittelprodukt CU1 in der Länge M
verbleibt. Dieses verbleibende Mittelprodukt entsteht jedoch nicht dadurch, daß das Kaliber
E eine geringere Länge als das Kaliber B besitzt, sondern dasselbe wird im Anfang des
Walzprozesses, d. i. beim Anspitzen des stumpfen Anfangsstückes des Walzgutes
durch entsprechenden Vor- und Rückschub des Dornhalters erzielt. Bei jedem nachfolgenden
Walzschritt jedoch behält das Stück M die gleiche Länge bei, und zwar wird dies dadurch
erreicht, daß die Kaliber E einen größeren Druck als die Kaliber B auf das Walzgut
ausüben, so daß die Kaliber E die Querschnittsfläche des Walzgutes mehr verringern
als die Kaliber B. Die Kaliber E strecken demzufolge das Walzgut entsprechend mehr,.
so daß die durch die beiden Kaliber bewirkten Längungen im vollen Einklang miteinander
stehen. Im übrigen können noch andere Umstände zur Erreichung des angestrebten Zweckes in Frage kommen. So können die
Walzen der beiden Walzensätze verschiedene Durchmesser besitzen; ferner kann die Umfangsgeschwindigkeit
der Walzensätze verschieden gewählt werden. Die Kaliber E der Walzen D1, D2 entfernen sich nunmehr in der
Richtung des Pfeiles 2 (Fig. 4) vom Walzgut, während die Kaliber B noch nicht zu dem
Walzgut gelangt sind, so daß keines der beiden Kaliber in Eingriff mit dem Walzgut sich
befindet. \¥ährend dieser Zeit wird das Walzgut samt dem Dorn durch den aus der Bewegungsrichtung
2 der Walzen D1, D2 sich ergebenden
Bewegungsimpuls oder durch einen geeigneten Apparat in der Pfeilrichtung 4 gegen die Walzen C1, C2 in die in Fig. 4 gezeichnete
Stellung, d. i. in die Ursprungsstellung, sprungweise zurückbewegt. Fig. 5 stellt
endlich jene Phase des Arbeitsvorganges dar, bei welcher der Angriff des Kalibers B auf
das Vorprodukt d gerade wieder beginnt. Das Walzgut bewegt sich nunmehr wieder in der
Richtung des Pfeiles 3, wobei die Walzen D1, D2 infolge ihrer Stellung das fertige WaIzprodukt
zwischen sich durchlassen.
Zu Beginn des beschriebenen Verfahrens befindet sich der Dorn N, wie Fig. 1 zeigt, mit
seinem vorderen Ende bei n. Er braucht über das Walzenmittel nicht weiter hinauszuragen,
da die Kaliberlänge bei diesem Walzverfahren eine verhältnismäßig kurze ist. Bei der in
Fig. 2 gezeigten Arbeitsstufe schnellt oder springt der Dorn gleichzeitig mit dem Walzgut
bis H1 vor und braucht auch an dieser Arbeitsstelle
nur so weit vorzuragen, daß er die Einwirkung der ganzen Kaliberlänge E noch
aufzunehmen vermag. Nach Beendigung der Einwirkung des Kalibers auf das Walzgut
nimmt der Dorn sodann infolge des Umstandes, daß die Kaliber B bei ihrer Einwirkung
auf das Walzgut einen Druck auf dasselbe entgegen der Vorschubrichtung ausüben und
hierbei das Walzgut samt dem Dorn um ein
entsprechendes Maß nach rückwärts verschieben, die in Fig. 3 gezeigte Endstellung ein, so
daß dessen Ende M1 gegenüber der in Fig. 2 gezeigten Endstellung zurückversetzt erscheint.
Bei Walzwerken mit im gleichen Sinne umlaufenden Walzenpaaren ist nur zu beachten,
daß die Kaliber jedes Walzenpaares so versetzt zueinander angeordnet sind, so daß das
to Walzgut nach erfolgter Einwirkung eines jeden Kalibers von beiden Kalibern zur Ausführung
der hin und her gehenden Bewegung von einem Walzensatz zum anderen freigegeben wird, während der Walzvorgang im
wesentlichen der gleiche wie bei dem vorbeschriebenen Verfahren ist, und ist dieser in
den Fig. 6 bis 10 veranschaulicht. Fig. 6 stellt wieder jene Stufe des Arbeitsvorganges
dar, in welcher das Vorprodukt F sich zwisehen den Walzen C1 und C2 zur Bearbeitung
durch die Kaliber B befindet und von diesen in der Richtung des Pfeiles 3 auf den Durchmesser
J1 des Mittelproduktes ausgewalzt wird. Während dieser Zeit nähern sich die
Kaliber E der im gleichen Drehsinne wie die Walzen C umlaufenden Walzen D dem Walzgut
und nehmen nach erfolgter Freigabe des Walzgutes von den Kalibern B eine solche
Lage ein, daß sie das Walzgut bei seiner Vorbewegung gegen das Walzenpaar D1 und D2,
wie die Fig. 7 zeigt, mit dem vorderen Ende des Mittelproduktes di auffangen, so daß sich
das Walzgut nicht, wie bei dem vorbeschriebenen Verfahren, zwischen den Kalibern E,
sondern hinter denselben befindet. Die Kaliber E walzen sodann das Mittelprodukt (Z1 in
der Richtimg des Pfeiles 3 auf den Durchmesser d2 des Endproduktes ab. Dadurch, daß
sich die Walzen D1 und D2 in der Richtung
des Vorschubes drehen, wird im Gegensatz zum vorbeschriebenen A^erfahren, bei welchem
infolge der entgegengesetzten Drehrichtung der Walzen D1 und D2 auch ein Druck
nach rückwärts auf das Walzgut ausgeübt wird, nur ein Druck in der Walzrichtung im
Sinne des Pfeiles 3 ausgeübt, was zur Folge hat, daß das Walzgut samt dem Dorn während
der Arbeit etwas in dieser Richtung verschoben wird, so daß das Dornende η nach erfolgtem
Arbeitseingriff der Kaliber, wie aus Fig. 8 ersichtlich ist, nach vorn zu versetzt erscheint.
Nach erfolgter Einwirkung der Kaliber E der· Walzen D1 und D2 entfernen sie
sich nunmehr in der Richtung des Pfeiles 1' (Fig. 9) vom Walzgut, während die Kaliber B
noch nicht zu demselben gelangt sind, so daß keines der beiden Kaliber in Eingriff mit dem
Walzgut steht. Während dieser Zeit wird das Walzgut samt dem Dorn wieder gegen das
W'alzenpaar C1, C2 zu in der Richtung des
Pfeiles 4 in die in Fig. 9 gezeichnete Stellung,
d. i. die Ursprungsstellung, zurückbewegt. Fig. 10 stellt endlich jene Stufe des Arbeitsvorganges
dar"7 bei welcher der Angriff des Kalibers B auf das Vorprodukt gerade wieder
beginnt.
Was den Walzenantrieb betrifft, um die Umdrehungsrichtungen 1 und 2 der Walzen
zu erzielen, so ist es klar, daß derselbe auf verschiedene Weise und mit verschiedenen
Mitteln ausgeführt sein kann, und hat diese Einrichtung mit dem Wesen der Erfindung
nichts zu tun. Ferner ist es selbstverständlich, daß die Zahl und Anordnung der Walzen
zum Walzgut verschieden gewählt werden kann. So können z. B. anstatt der in der Zeichnung
gezeigten einfachen Tandemanordnung mit parallelen Walzen in jedem Gerüst drei oder vier Walzen unter entsprechendem Winkel
zueinander angeordnet sein. Ferner können die Gerüste bzw. die in der Zeichnung dargestellten
Walzenpaare oder bei Anordnung von drei oder vier Walzen diese in einem entsprechenden
Winkel versetzt zueinander angeordnet sein. Hierdurch wird erreicht, daß der durch die Vorwalzen gebildete Faden
durch die Fertigwalzen abgewalzt wird. Im anderen Falle müßte dem Walzgut während
des sprungweisen Vorganges desselben durch den Apparat, welcher den Dorn und das Walzgut
vorschiebt, eine entsprechende Drehung um 900, 6o° oder 300 erteilt werden, wodurch
aber der Walzgutapparat einen sehr umständlichen Bau erhalten würde.
Wenn auch mehr als zwei Gerüste vornan- 9S
den sind, so dauert der Walzprozeß nach dem vorliegenden Verfahren nicht länger als bei
den anderen Verfahren, weil während der Freizeit des einen Walzensatzes der andere
sich in der Arbeitszeit befindet.
Schließlich sei noch bemerkt, daß der Walzvorgang sich auch in vertikalem Sinne abspielen
kann, indem die Walzgutachse vertikal angeordnet ist. Hierdurch wird der Vorteil
einer gewissermaßen automatischen Geraderichtung des Fertigproduktes sowie einer
selbsttätigen Zufuhr des Walzgutes zu den Kalibern erreicht. Natürlicherweise kann
auch eine Schräglage der Walzensätze zueinander in Frage kommen.
Claims (2)
- Patent-An Sprüche:i. Verfahren zum absatzweisen Auswalzen von vollen oder hohlen Werkstücken, dadurch gekennzeichnet, daß hintereinander angeordnete Walzensätze mit kontinuierlich oder periodisch im gleichen oder entgegengesetzten Drehsinne umlaufenden Walzen mit versetzten Streckkalibern nacheinander die gleiche Stelle des Werkstückes vor- und fertigwalzen,indem der eine Walzensatz das Werkstück zunächst an einer Stelle vorwalzt, worauf . letzteres nach erfolgter Freigabe durch die Walzen gegen den zweiten Walzensatz sprungweise derart vorbewegt wird, daß dessen Kaliberteile im Eingriff mit der vorbearbeiteten Walzstelle gelangen und diese' weiterstrecken, wonach das Werkstück mit der Walzstelle dem nächsten Walzensatz zur Weiterbearbeitung übergeben oder gegen den ersten Walzensatz zum weiteren Vorwalzen zurückgeschoben wird, um sodann nach erfolgter Vorarbeitung wieder dem anderen Walzensatz übergeben zu werden usw.
- 2. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen jedes Walzensatzes mit einem Leerlaufkaliber versehen sind, die eine Längsverschiebung und Drehung des von den Fertigkalibern freigegebenen Werkstückes gestatten.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE275435C true DE275435C (de) |
Family
ID=531720
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT275435D Active DE275435C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE275435C (de) |
-
0
- DE DENDAT275435D patent/DE275435C/de active Active
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3717698C2 (de) | ||
DE69318520T2 (de) | Verfahren zum Verlängern von Metallrohren mittels eines Rohrwalzwerkes mit Dorn | |
EP2318159B1 (de) | Verfahren zur herstellung eines nahtlosen stahlrohres und walzwerk zur durchführung des verfahrens | |
DE2345056A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum herstellen nahtloser rohre aus metall | |
EP2640532B1 (de) | Verfahren zur herstellung von nahtlos warmgewalzten rohren in rohrkontiwalzwerken | |
DE3129903A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von rohren mit abschnittweise wechselnden aussen- und innendurchmessern | |
DE2848990A1 (de) | Stossbank zum herstellen von rohrluppen | |
DE2949970A1 (de) | Anlage zur herstellung von nahtlosen metallrohren grossen durchmessers | |
DE275435C (de) | ||
DE2349757C3 (de) | Rohrkaltwalzverfahren und Rohrkaltwalzwerk zur Durchführung des Verfahrens | |
DE2920398A1 (de) | Walzblock zum warmwalzen von draht oder staeben | |
DE604909C (de) | Verfahren zum Auswalzen von Rohren auf Pilgerschrittwalzwerken | |
DE4101941C2 (de) | Kaltumformung von Drähten | |
DE647719C (de) | Walzenkalibrierung | |
DE3642769C1 (en) | Method and apparatus for rolling a pierced blank into a tube blank | |
DE180030C (de) | ||
DE636741C (de) | Vorrichtung zur Herstellung von nahtlosen Rohren | |
EP0703014A1 (de) | Verfahren zum Walzen von Hohlblöcken auf einem Asselwalzwerk | |
DE3308782A1 (de) | Walzwerksanordnung zur herstellung von nahtlosen stahlrohren | |
DE3145394A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von rohren in einem kaltwalzwerk | |
DE608095C (de) | Walzwerk zum gleichzeitigen Ausstrecken sowie Glaetten und Runden von Rohren in hintereinanderliegenden Walzensaetzen | |
DE285989C (de) | ||
DE3426224C2 (de) | ||
DE588961C (de) | Verfahren zur absatzweisen Herstellung von Rohren, Hohlkoerpern, Rinnen o. dgl. in grossen Laengen aus Blechstreifen | |
DE3140015A1 (de) | Anlage zum herstellen nahtloser rohre |