Die Erfindung betrifft den in den Patentansprüchen bezeichneten Gegenstand.
Bisher wurde die galvanische Verzinnung zur Herstellung von Nahrungsmitteldosen angewandt, jedoch haben sich in den letzten Jahren auch zinnfreie
Stahlbleche (TFS-Bleche) mit einem Überzug aus metallischem Chrom und hydratisiertem Chromoxid bei
der Herstellung von Dosen für kohlensäurehaltige Getränke durchgesetzt.
Eine gewöhnliche Metalldose besteht aus zwei Dosenendstücken und einem Stück für den Dosenkörper. Das Verbinden von verzinnten Dosenkörpern kann
z. B. durch Löten erfolgen. Beim Löten von verzinnten Dosenkörpern kommt es jedoch zu einer unerwünschten Oberflächenverfärbung. Ein weiteres Problem
besteht darin, daß es beim Erhitzen auf oberhalb 232° C, d. h. dem Schmelzpunkt von Zinn, zu einem Schmelzfluß
des Zinnüberzuges kommt, der seinerseits eine Korrosion der Zinnoberfläche bewirkt.
In jüngster Zeit sind Verfahren zum Verbinden von verzinnten Dosenkörpern mit Hilfe von organischen
Klebern entwickelt worden. In einem dieser Verfahren
wird ein Überzug verwendet, der an der Oberfläche
nebeneinander Zinn und eine Eisen-Zinn-Legierung enthält (vgl. JP-OS 37 829/74). In einem anderen
Verfahren wird ein Überzug verwendet der Chromoxid in einer Menge von 3 bis 20 μg/dm2 (berechnet als
Chrom) und Zinnoxid in einer Menge enthält, die 160 bis
64OmC/dm2 als der zur Reduktion des Zinnoxids
erforderlichen Strommenge entspricht (vgl. JP-AS
18 929/73).
Diese mit einem organischen Kleber verbundenen
verzinnten Dosenkörper können jedoch nach einigen Monaten brechen, da die Klebverbindungen nur geringe
Abschälfestigkeit besitzt.
Ein Ersatz der teuren galvanischen Verzinnung gegen die billigeren TSF-Bleche und eine Verringerung des
Zinnüberzugsgewichts bei der galvanischen Verzinnung
wurden bei der Herstellung von Nahrungsmitteldosen
ins Auge gefaßt, da Zinn sehr teuer ist und seine
natürlichen Vorkommen bald erschöpft sind.
Zum Verbinden von Dosenkörpern aus TFS-Blechen
werden im allgemeinen organische Kleber verwendet. Im Falle von Nahrungsmitteldosen aus TFS-Blechen
bestehen einige Probleme, z. B. die Rostbildung unter dem organischen Film, die Auflösung des Eisens durch
lokale Korrosion in Rissen des organischen Oberzugs und die Geschmacksbeeinträchtigung der Nahrungsmittel
durch Eisenaufnahme, insbesondere bei längerer Lagerung. Dies gilt vor allem für die Krempe des
Dosenkörpers und den Klemmrand der Dosenenden. TFS-Bleche sind somit keine zufriedenstellenden
Materialien für Nahrungsmitteldosen. In TFS-Überzügen bilden sich Risse, da die Formbarkeit dieser
Überzüge sehr schlecht ist Diese Risse können ihrerseits zu einer Rißbildung in den Anstrichfilmen, die
auf die TFS Überzüge aufgebracht sind, führen.
Während die Chrommetalischicht in TFS-Überzügen als Kathode wirkt, wirkt die Stahlgrundlage als Anode,
da Chrom in der Potentialreihe edler als Stahl ist Kommt daher eine fertige TFS-Dose mit einem
Nahrungsmittel in Berührung, so bildet sich ein Lokalelement zwischen dem Chrommetall und der
Stahlgrundlage, wodurch die Korrosion der Stahlgrundlage beschleunigt wird. Die Korrosion ist ferner auf den
Teil des geformten TFS-Überzugs konzentriert, wo die Stahlgrundlage durch Risse im Überzug freiliegt.
Allerdings kommt es bei TFS-Blechen zu keiner Unterschneidungskorrosion von Schwarzblech und
Zinnüberzug, da ChrGmmetall in Nahrungsmitteln unlöslich ist
Bei TFS-Dosen, die kohlensäurehaltige Getränke von niedrigem pH-Wert enthalten, kann die lokale Korrosion
der Stahlgrundlage so weit fortschreiten, daß es zu
Perforationen kommt Bei Nahrungsmitteln mit vergleichsweise höherem pH-Wert z- B. Gemüsesuppen,
Fisch oder Fleisch, bildet sich an den geformten Dosenteilen, an denen die Stahlgrundlage freiliegt Rost.
Um verzinnte Bleche und TFS-Bleche mit ausgezeichneter Korrosionsbeständigkeit zu erhalten, die sich als
Behälter für saure Nahrungsmittel, insbesondere kohlensäurehaltige Getränke eignen, ist bereits der Zusatz
verschiedener Elemente zum Stahl während dessen Herstellung vorgeschlagen worden (vgl. JP-AS
39 577/71, 3 049/73, 3 050/73 und 3 051/73). Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß die Steinoberfläche
nach der Herstellung nicht kratzbeständig ist und der Geschmack der Nahrungsmittel durch Auflösen der
dem Stahl zugesetzten Elemente beeinträchtigt werden kann.
Ein Verfahren zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit von Metalloberflächen, wie Schwarzblech,
mit Eisen-Zinn-Legierungen beschichtetes Eisen und Elektrolyt-Weißblech ist aus der US-PS 32 96 106
bekannt. Bei diesem Verfahren werden die Metalloberflächen unter Verwendung eines in Borat und
Chromsäure enthaltenden Elektrolyten einer kathodischen Behandlung unterworfen. Die verwendeten
Strommengen sind gering, so daß auf den Oberflächen nur ein dünner Chromatfilm ausgebildet wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von beschichtetem Stahlblech der im
Oberbegriff des Anspruchs 5 bezeichneten Art zu schaffen, bei dem ein beschichtetes Stahlblech erhalten
wird, das mit einem organischen Überzug versehen werden kann, ausgezeichnete Haftung für Anstrichmittel
und ausgezeichnete Klebefestigkeit mit organischen Klebern besitzt sowie nach der Verarbeitung zu Dosen
hohe Korrosionsbeständigkeit gegenüber Nahrungsmitteln, z. B. sauren Getränken, Gemüse, Fisch und Fleisch,
aufweist.
Die Lösung dieser Aufgabe beruht auf dem überraschenden Befund, daß ein beschichtetes Stahlblech
mit den vorstehend genannten vorteilhaften Eigenschaften erhalten werden kann, wenn man bei
einem Verfahren der im Oberbegriff des Anspruchs 1 bezeichneten Art die Behandlung in der Chrom(VI)-lonen
enthaltenden Lösung entweder 0,1 bis 5 s bei einer Stromdichte von 5 bis 50 A/dm2 und einer
Strommenge von 5 bis 20 C/dm2 in einem Elektrolyten durchführt, der Chromsäure und als Additiv Schwefelsäure,
eine Fluorverbindung, eine aromatische Disulfonsäure und/oder Thioharnstoff enthält
ίο oder 0,1 bis 10 s bei einer Stromdichte von S bis
40 A/dm2 und einer Strommenge von 8 bis 140 C/dm2 in
einem Elektrolyten durchführt, der Natriumdichromat enthält
Das erfindungsgemäß behandelte Stahlblech weist eine äußerst dünne Duplexschicht auf, deren obere
Schicht eine im wesentlichen gleichmäßige Dicke hat und im wesentlichen aus hydratisiertem Chromoxid in
einer Menge von 0,005 bis 0,05 g/m2 (als Chrom) besteht
und deren untere Schicht eine im wesentlichen gleichmäßige Dicke hat und hauptsächlich aus einer
Eisen-Zinn-Legierung (FeSn2) in einer Menge von 0,05
bis 1,0 g/m2 (als Zinn) besteht
Die Bezeichnung »g/m2« bezieht sich auf die Fläche der oberen bzw. unteren Oberfläche des Stahlgrundbleches.
Durch die erfindungsgemäße Behandlung ist es möglich, die mit herkömmlichen, galvanisch verzinnten
Blechen und TFS-Blechen bei Nahrungsmitteldosen verbundenen Schwierigkeiten zu vermeiden. Beschichtet
man das erfindungsgemäß behandelte Stahlblech mit einem organischen Überzug, so kommt es nicht im
selben Ausmaß wie bei TFS-Dosen zu einer Rißbildung, da die sehr dünne Eisen-Zinn-Legierungsschicht unterhalb
der Schicht aus hydratisiertem Chromoxid eine weit bessere Formbarkeit aufweist als die Chrommetallschicht
von TFS-Blechen. Außerdem ist die Potentialdifferenz zwischen der Eisen-Zinn-Legierung und der
Stahlgrundlage kleiner als die zwischen Chroinmetall
und der Stahlgrundlage, obwohl sowohl die Eisen-Zinn-Legierung als auch Chrommetall ein edleres Potential
als die Stahlgrundlage besitzen und die Eisen-Zinn-Legierung in kohlensäurehaltigen Getränken etwas löslich
ist. Im Gegensatz zu TFS-Blechen kommt es daher im geformten Bereich kaum zu einer lokalen Korrosion der
Stahlgrundlage und auch eine Oberflächenkorrosion ist kaum zu beobachten.
In der Zeichnung sind vergrößerte schematische Querschnitte durch erfindungsgemäß behandelte Stahlbleche
wiedergegeben.
so F i g. 1 zeigt eine Ausführungsform, bei der eine untere Schicht 6, die hauptsächlich aus einer Eisen-Zinn-Legierung
(FeSn2) besteht und eine obere Schicht 8, die
im wesentlichen aus hydratisiertem Chromoxid besteht, auf eine Stahlgrundlage S aufgebracht sind und die
Oberfläche des Stahlblechs mit einem Ölfilm 9 überzogen ist;
F i g. 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der sich eine Chrommetallschicht 7, deren Menge vorzugsweise 0
beträgt, zwischen der Schicht 8 aus hydratisiertem Chromoxid und der Schicht 6 aus der Eisen-Zinn-Legierung
befindet.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sehr leicht ohne Umbau herkömmlicher Verzinnungsanlagen
durchgeführt werden. Die Konstruktionskosten für neue
b5 Anlagen zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind relativ niedrig, da keine Vielzahl von galvanischen Bädern erforderlich ist. Das Stahlblech
kann kontinuierlich in großem Maßstab mit hoher
Geschwindigkeit und geringen Kosten hergestellt werden, da nur eine relativ geringe Zinnmenge
notwendig ist.
Das erfindungsgemäß behandelte Stahlblech, das gute Anstrichmittelhaftung gute Klebfestigkeit bei Verwen- -,
dung von organischen Klebern und ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit nach dem Formen aufweist,
kann zur Herstellung von Dosen für kohlensäurehaltige Getränke, die bisher in großem Maßstab aus Zinn- und
TFS-Blechen hergestellt worden sind sowie von Fruchtsaftdosen verwendet werden, die bisher aus
verzinnten Blechen mit organischen Überzügen hergestellt worden sind. Aus dem erfindungsgemäß behandelten
Stahlblech können auch zweiteilige Dosen, z. B. ovale Dosen sowie gezogene und mehrfach gezogene
Dosen hergestellt werden.
Das beschichtete Stahlblech wird dadurch hergestellt, daß man ein sauberes Stahlblech elektrolytisch verzinnt,
das verzinnte Stahlblech erhitzt, um auf der Oberfläche des Stahlblechs eine Schicht aus einer Eisen-Zinn-Legierung
auszubilden, und das erhaltene Stahlblech einer elektrolytischen Chromsäurebehandlung unterzieht, um
auf der freien Oberfläche der Eisen-Legierung eine Schicht aus hydratisiertem Chromoxid auszubilden.
Für die technische Durchführung eignen sich die folgenden Verfahren:
Entfetten mit einer Alkalibase und Beizen mit einer Säure
-» Spülen mit Wasser
-► elektrolytische Erzeugung eines sehr dünnen
Zinnüberzugs
-► Spülen mit Wasser
-► Trocknen
-► Bildung einer Eisen-Zinn-Legierung
durch Erhitzen
- Abkühlen
-► elektrolytische Chromsäurebehandlung
-► Spülen mit Wasser
-·· Trocknen
-► Einölen, z. B. mit Dioctylsebacat oder 4(l
Baumwollsamenöl.
30
J
Das Stahlgrundblech hat vorzugsweise eine Dicke von 0,1 bis 035 mm.
Zum elektrolytischen Verzinnen wird ein herkömmliches
galvanisches Zinnbad verwendet, d. h. ein saurer Elektrolyt, der Zinn(II)-sulfat, Zinn(II)-chlorid und/oder
Zinn(II)-fluoborat enthält, oder ein alkalischer Elektrolyt, der z. B. Natriumstannat und/oder Kaliumstannat
enthält. Insbesondere beim galvanischen Verzinnen unter Verwendung von alkalischen Elektrolyten oder
schwach sauren Elektrolyten, die eine geringe Konzentration an Zinn(Unionen aufweisen, wie sie z. B. in der
JP-AS 25 603/71 beschrieben sind, bei denen während der Verzinnung beträchtliche Mengen Wasserstoffgas
entwickelt werden, entsteht eine dichte Zinnschicht,
während gleichzeitig nur eine geringe Menge an dichter Eisen-Zinn-Legierung (FeSn2) gebildet wird. Dies hat
eine bessere Korrosionsbeständigkeit Anstrichmittelhaftung und Klebefestigkeit bei Verwendung von w>
organischen Klebern zur Folge, da bei der Wärmebehandlung
eine gleichmäßige Eisen-Zinn-Legierungsschicht über die gesamte Oberfläche gebildet wird. Im
Verfahren der Erfindung ist daher die Bildung einer dichten Zinnschicht sehr wichtig. b5
Die bekannte Feststoffdiffusionsmethode zur Erzeugung
von Eisen-Zinn-Legierungsschichten durch Erhitzen auf eine Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes
von Zinn kann zwar angewandt werden, ist jedoch technisch ungünstig, da sie eine langwierige Wärmebehandlung
erfordert.
Zur Erzeugung der Eisen-Zinn-Legierungsschicht kann auch das bekannte Verfahren angewandt werden,
bei dem man durch Widerstandsheizung, Induktionsheizung unter Verwendung eines Magnetfelds oder
Erhitzen mit einem Verbrennungsgas in einer nicht oxidierenden Atmosphäre für kurze Zeit eine Temperatur
oberhalb des Schmelzpunkts von Zinn aufrechterhält. Die Eisen-Zinn-Legierungsschicht kann auch durch
Eintauchen des verzinnten Stahlblechs in erhitztes Palmöl erzeugt werden, jedoch eignet sich dieses
Verfahren nicht für die Hochgeschwindigkeitsproduktion, da das Palmöl in einer Nachbehandlung von der
Legierungsoberfläche entfernt werden muß.
Bei der elektrolytischen Verzinnung werden vorzugsweise folgende Bedingungen angewandt:
Saurer Elektrolyt: |
1,5-20 g/l |
Zinn(ll)-ionenkonzentration |
1,0-15 g/l |
Säurekonzentration (H2SO4) |
|
Gewichtsverhältnis |
1-3 |
Zinn(II)-ionen/Säure
|
30-60° C |
Badtemperatur
|
5-50 A/dm2 |
Stromdichte
|
|
Im allgemeinen werden zur Erzeugung dichter Zinnschichten niedrige Stromdichten bei niedriger
Badtemperatur, niedriger Konzentration an Zinn(II)-ionen und hoher Säurekonzentration angewandt. Im
Gegensatz dazu wendet man bei höherer Badtemperatur, höherer Konzentration an Zinn(II)-ionen und
geringerer Konzentration an Säure eine höhere Stromdichte an. Falls die Konzentrationen an Zinn(II)-ionen
und Säure weniger als 1,5 bzw. 1,0 g/Liter betragen, nimmt der elektrische Widerstand des
Elektrolyten zu und die Stromausbeute wird für die Verzinnung zu niedrig. Derart niedrige Konzentrationen
sind daher für die industrielle Herstellung des erfindungsgemäßen Stahlblechs ungeeignet.
Alkalischer Elektrolyt:
Zinn(I I)-ionenkonzentration 30—70 g/l
Basenkonzentration (NaOH oder KOH) 10-25 g/I
Badtemperatur 70-90"C
Stromdichte 1-10 A/dm2
Im allgemeinen werden mit alkalischen Bädern dichtere Zinnschichten erhalten als mit sauren Bädern,
jedoch ist die Stromausbeute in alkalischen Bädern geringer. Die Stromausbeute beim Verzinnen nimmt
insbesondere mit steigender Stromdichte und abnehmender Badtemperatur ab.
Die Zinnüberzugsmenge beträgt 0,05 bis 1,5 g/m2 und bei geringen Zinnüberzugsmengen, z. B. 0,10 g/m2, kann
der Zinnüberzug auf der Stahlgrundlage durch Erhitzen auf etwas höhere Temperatur als den Schmelzpunkt des
Zinns (etwa 250°C) in eine brauchbare Eisen-Zinn-Legierungsschicht überführt werden. Bei größeren Zinnüberzugsmengen,
z. B. 0,8 g/m2, ist jedoch eine beträchtlich höhere Temperatur als der Schmelzpunkt des Zinns
erforderlich (300 bis 4000C). Im allgemeinen genügt es zur Bildung der Eisen-Zinn-Legierung, 0,5 bis 10
Sekunden eine Temperatur von 232 bis 4000C aufrechtzuerhalten.
Die Menge an Eisen-Zinn-Legierung beträgt 0,05 bis 1,0 g/m2, berechnet als Zinn. Die Dicke der Eisen-Zinn-Legierungsschicht
ist dementsprechend etwa 0,0083 bis 0,166 um. Bei Mengen von weniger als 0,05 g/m2 der
Eisen-Zinn-Legierung wird die Korrosionsbeständigkeil
beeinträchtigt, beispielsweise breitet sich ausgehend von Kratzern in dem organischen Überzug Hinterschneidungskorrosion
aus, wenn man das Stahlblech einige Tage in kohlensäurehaltige Getränke taucht. Die
Hinterschneidungskorrosion ist insbesondere dann ausgeprägt, wenn die Chrommenge in der Schicht aus
hydratisiertem Chromoxid ebenfalls klein ist.
Falls die Menge der Eisen-Zinn-Legierung mehr als 1,0 g/m2 beträgt, kommt es nach dem Formen ausgehend
von Rissen in dem organischen Überzug zu einer Korrosion der Stahlgrundlage, da die Eisen-Zinn-Legierungsschicht
nur schlechte Formbarkeit besitzt.
Eine Zunahme der Zinnmenge in der Eisen-Zinn-Legierung ist äquivalent zu einer Zunahme der Dicke der
Eisen-Zinn-Legierungsschieht, d. h. sie erhöht das
Zinnüberzugsgewicht. Wie bereits beschrieben, sind bei höheren Zinnüberzugsgewichten unwirtschaftlich höhere
Temperaturen und längere Heizzeiten erforderlich, um eine genügende Umwandlung des Zinnüberzugs auf
der Stahlgrundlage in die Eisen-Zinn-Legierung zu bewirken.
Vermutlich bleibt eine geringe Menge an freiem Zinn, vorzugsweise 0, in der Eisen-Zinn-Legierungsschicht
zurück. Die Menge an freiem Zinn beträgt weniger als '/3 des Gesamt-Zinnüberzugsgewichts. Höhere Mengen
an freiem Zinn in der Eisen-Zinn-Legierungsschicht beeinträchtigen die Klebfestigkeit bei Verwendung
organischer Kleber und die Anstrichmittelhaftung. Insbesondere bei geringen Chrommengen in der Schicht
aus dem hydratisierten Chromoxid werden die Klebfestigkeit bei Verwendung organischer Kleber und die
Anstrichmittelhaftung nach dem Altern stark beeinträchtigt.
Die Schicht aus dem hydratisierten Chromoxid wird aus dem mit einer dünnen Eisen-Zinn-Legierungsschicht
überzogenen Stahlblech durch kathodische Behandlung unter Verwendung eines bekannten Elektrolyten erzeugt,
z.B. einer Natriumdichromatlösung, wie sie gewöhnlich zur Nachbehandlung galvanisch verzinnter
Gegenstände verwendet wird, oder einer Chromsäurelösung, die geringe Mengen Schwefelsäure, einer
Fluorverbindung, einer aromatischen Disulfonsäure und/oder Thioharnstoff enthält, wie sie zur Herstellung
üblicher TFS-BIeche verwendet wird.
Im Falle der kathodischen Behandlung in einer Natriumdichromatlösung ist die zur Bildung der
erfindungsgemäßen Schicht aus hydratisiertem Chromoxid erforderliche Strommenge etwa 4- bis 20mal so
groß, wie zur herkömmlichen Nachbehandlung elektrolytisch verzinnter Gegenstände (2 bis 7 C/dm2). Für die
elektrolytische Natriumdichromatbehandlung werden vorzugsweise folgende Bedingungen angewandt:
Natriumdichromat-lConzentration 20—60 g/l
pH-Wert des Bades (Einstellung durch
Chromsäure und NaOH) 3,5—7,0
Badtemperatur 35—700C
Stromdichte 8—40 A/dm2
Behandlungszeit 0,1 — 10 s
Im Falle der kathodischen Behandlung in einer Chromsäurelösung, die als Zusatz eine geringe Menge
Schwefelsäure, einer Fluorverbindung, wie HF, NaF, KF, NH4F, H2SiF6, NaSiF6, KSiF6, NH4SiF6, HBF4,
NaBF4, KBF4, NH4BF4, NaHF2, KHF2 oder NH4HF2,
einer aromatischen Disulfonsäure, wie 2,4-DisuIfophenol,
3,5-Disulfobrenzkatechin, 3,6-Disulfonaphth-2-oI
oder 3,6-Disulfo-l,8-dihydroxynaphthalin und/oder Thioharnstoff enthält, sind Strommengen von 50 bis
150 C/dm2, wie sie zur Herstellung herkömmlicher
TFS-Bleche angewandt werden, für die Zwecke der Erfindung ungeeignet, da es zu einer übermäßigen
Bildung von hydratisiertem Chromoxid und zu einem unerwünschten Abscheiden von Chrommetall zwischen
der Eisen-Zinn-Legierungsschicht und der Schicht aus hydratisiertem Chromoxid kommt. Im Verfahren der
Erfindung werden demgegenüber Strommengen von
ίο etwa 5 bis 20 Coulomb/dm2 angewandt. Für die
elektrolytische Chromsäurebhandlung eignen sich vorzugsweise folgende Bedingungen:
Chromsäure- Konzentration 30 — 100 g/l
Gewichtsverhältnis Chromsäure/
'5 Additiv, z. B. H2SO4 oder
Fluorverbindung 100-300
Badtemperatur 35—7O0C
Stromdichte 5 - 50 A/dm2
Behandlungszeit 0,1 — 5 s
Die Menge an hydratisiertem Chromoxid beträgt 0,005 bis 0,05 g/m2, berechnet als Chrom, die Dicke der
hydratisierten Chromoxidschicht beträgt etwa 0,007 bis 0,07 μπι. Bei Mengen von weniger als 0,005 g/m2
hydratisiertem Chromoxid schält sich die Chromoxidschicht nach dem Aufbringen eines organischen
Überzugs leicht von der Eisen-Zinn-Legierungsschicht ab. Vermutlich beruht diese schlechte Haftung auf der
abnehmenden Hemmwirkung der Schicht aus hydrati-
jo siertem Chromoxid gegenüber der Oxidation der Eisen-Zinn-Legierungsschicht, insbesondere nach längerer
Alterung.
Bei Mengen von mehr als 0,05 g/m2 hydratisiertem Chromoxid werden die Klebfestigkeit bei Verwendung
J5 organischer Kleber, die Anstrichmittelhaftung und die Korrosionsbeständigkeit nach dem Formen beeinträchtigt,
da die Schicht aus hydratisiertem Chromoxid nur geringe Formbarkeit besitzt.
Nach der kathodischen Behandlung in der Chromsäurelösung löst sich metallisches Chrom, das sich zwischen
der Schicht aus hydratisiertem Chromoxid und der Eisen-Zinn-Legierungsschicht in Form einer Chrommetallschicht
mit einer maximalen Dicke von 0,0007 μπι abgeschieden hat, nicht in dem Nahrungsmittel. Eine zu
5 große Menge an abgeschiedenen Chrommetall beeinträchtigt die Formbarkeit der Schicht aus hydratisiertem
Chromoxid und des organischen Überzugs. Die Menge an metallischem Chrom wird daher unterhalb
0,005 g/m2 gehalten.
Nach der elektrolytischen Behandlung mit Natriumdichromat
oder Chromsäure wird das behandelte Stahlblech mit einem organischen Überzug versehen,
z. B. aus Dibutylsebacat, Dioctylsebacat oder Baumwollsamenöl, um ein Verkratzen bei der Handhabung zu
vermeiden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
Ein kaltgewalztes Stahlblech mit einer Dicke von
to 0,23 mm wird in Natronlauge elektrolytisch entfettet
und dann in verdünnter Schwefelsäure gebeizt. Nach dem Spülen mit Wasser wird das Stahlblech unter
folgenden Bedingungen galvanisch verzinnt:
b5 Elektrolytzusammensetzung
Zinn(II)-sulfat 30 g/I
Phenolsulfonsäure
(60prozentige wäßrige Lösung) 25 g/l
Äthoxyliertea-Naphtholsulfonsäure
Badtemperatur
Kathodische Stromdichte
Gesamt-Zinnüberzugsgewicht
Zinnanteil der Eisen-Zinn-Legierung
(FeSn2)
3 g/l
45° C
7 A/dm2
0,09 g/m2
0,07 g/m2
Nach dem Spülen mit Wasser und Trocknen wird das verzinnte Stahlblech 0,5 Sekunden auf 232 bis 25O0C
erhitzt und dann unmittelbar abgeschreckt. Das erhaltene, mit einer Eisen-Zinn-Legierung überzogene
Stahlblech wird dann unter den folgenden Bedingungen kathodisch behandelt, anschließend mit Wasser gespült,
getrocknet und auf in der Galvanoverzinnung übliche Weise mit einem dünnen Film von Dioctylsebacat
beschichtet.
Elektrolytzusammensetzung
Natriumdichromat 30 g/I
Badtemperatur 50° C
Kathodische Stromdichte 10 A/dm2
Chromgehalt des hydratisierten
Chromoxids 0,015 g/m2
Die Eigenschaften des hauptsächlich mit einer Eisen-Zinn-Legierungsschicht und einer Schicht aus
hydratisiertem Chromoxid beschichteten Stahlblechs werden nach folgenden Prüfmethoden untersucht. Die
Ergebnisse sind in Tabelle I wiedergegeben.
(1) Abschälfestigkeit
Die behandelte Probe wird mit 50 mg/dm2 einer Phenol-Epoxyharzfarbe beschichtet und dann 12 Minuten
bei 210° C gebrannt Zwei 8 χ 150 mm große Stücke
der beschichteten Probe werden unter Verwendung eines ΙΟμιη dicken Nylonfilms nach 60 Sekunden
dauerndem Vorheizen auf 200° C 30 Sekunden bei 2000C unter einem Druck von etwa 4 bar miteinander
verbunden. Die Abschälfestigkeit (kg/8 mm) des Verbundstoffs wird mit Hilfe einer üblichen Zugfestigkeitsprüfmaschine
gemessen.
(2) Anstrichmittelhaftung
Die wie in (1) beschichtete und gebrannte Probe wird mit einer Lochpresse zu kreisförmigen Teilen mit einem
Durchmesser von 80 mm gestanzt. Die Teile werden dann mit einem Ziehverhältnis von 2,0 zu Bechern
tiefgezogen. Der Anstrichfilm am Boden des Bechers wird kreuzweise mit einer Rasierklinge eingeschnitten,
worauf man versucht, den Anstrichfilm von der Seite und dem Boden des Bechers mit einem Klebeband
abzuschälen.
(3) Korrosionsbeständigkeit
gegenüber sauren Lösungen nach dem Formen
Die gemäß (1) beschichtete und gebrannte Probe wird auf eine Größe von 15 χ 100 mm geschnitten. Das
Prüfteil wird dann zu U-Form vorgebogen, worauf man zwischen beide Seiten ein 0,28 mm dickes Stahlblech
einbringt und das vorgegebene Prüfteil durch Herabfallenlassen eines Gewichts von 3 kg aus einer Höhe von
150 mm auf 180° weiter biegt Das gebogene Prüfteil wird dann mit einem PVC-Klebeband mit Ausnahme
des geformten Bereichs dicht umwickelt und 1 Stunde bei Raumtemperatur in 300 ml einer 0,01 Mol/Liter
Phosphorsäurelösung eingetaucht Dasselbe Verfahren wird mit einem weiteren Prüfteil wiederholt, jedoch
verwendet man eine 0,01 Mol/Liter Zitronensäurelösung, die 03 Gewichtsprozent Natriumchlorid enthält
Die Eisenaufnahme der einzelnen Lösungen wird bestimmt und Veränderungen des Aussehens der
Prüfteiloberfläche werden visuell ausgewertet.
(4) Sulfidverfärbung
Ein für die Prüfung der Anstrichmittelhaftung verwendeter Becher wird 1 Stunde bei 9O0C in eine
10 g/Liter Natriumsulfidlösung getaucht, die mit Milchsäure auf einen pH-Wert von 3,5 gehalten wird. Der
Verfärbungsgrad wird durch den Anstrichfilm im tiefgezogenen Bereich des Bechers visuell ausgewertet.
Beispiel 2
Ein gemäß Beispiel 1 vorbehandeltes Stahlblech wird unter den folgenden Bedingungen galvanisch verzinnt,
worauf man das verzinnte Stahlblech 3,0 Sekunden durch Widerstandsheizung auf 232 bis 260° C erhitzt und
schließlich unmittelbar abkühlt. Das mit einer Eisen-Zinn-Legierung überzogene Stahlblech wird dann unter
den folgenden Bedingungen einer elektrolytischen Chromsäurebehandlung unterzogen, worauf man wie in
Beispiel 1 einen Dioctylsebacatfilm aufbringt.
Bedingungen der galvansichen Verzinnung Elektrolytzusammensetzung:
Zinn(II)-sulfat 5 g/l
Phenolsulfonsäure
(eOprozentige wäßrige Lösung) 4 g/l
Äthoxylierte oc-Naphtholsulfonsäure 0,5 g/l
Badtemperatur 45° C
Kathodische Stromdichte 10 A/dm2
Gesamt-Zinnüberzugsgewicht 0,30 g/m2 Zinngehalt der Eisen-Zinn-Legierung
(FeSn2) 0,21 g/m2
Bedingungen der elektrolytischen
Chromsäurebehandlung
Elektrolytzusammensetzung: |
80 g/l |
Chromsäure |
0,4 g/l |
Schwefelsäure |
03 g/l |
Fluoborsäure |
50° C |
Badtemperatur |
15 A/dm2 |
Kathodische Stromdichte |
0,003 g/dm2 |
Chrommetallgewicht |
|
Chromanteil des hydratisierten |
0.043 e/dm2 |
Chromoxids |
|
Die Eigenschaften des behandelten Stahlblechs werden nach den Prüfmethoden von Beispiel 1 ermittelt
Die Ergebnisse sind in Tabelle I wiedergegeben.
Beispiel 3
Ein gemäß Beispiel 1 vorbehandeltes Stahlblech wird unter den folgenden Bedingungen galvanisch verzinnt,
worauf man es 2,0 Sekunden durch Widerstandsheizung auf 232 bis 260° C erhitzt Das erhaltene, mit einer
Eisen-Zinn-Legierungsschicht überzogene Stahlblech wird dann bei einer Badtemperatur von 50° C einer
kathodischen Behandlung in einer 30 g/Liter Natriumdichromatlösung mit 5 A/dm2 unterzogen.
Die Eigenschaften des behandelten Stahlblechs, das eine Schicht aus hydratisiertem Chromoxid entsprechend
0,007 g/m2 Chrom aufweist, werden nach den Prüfmethoden von Beispiel 1 ermittelt Die Ergebnisse
sind in Tabelle I wiedergegeben.
Bedingungen der galvanischen Verzinnung Elektrolytzusammensetzung:
Natriumstannat 80 g/l
Natriumhydroxid
Badtemperatur
Kathodische Stromdichte
Gesamt-Zinnüberzugsgewicht
Zinngehalt der Eisen-Zinn-Legierung (FeSn2)
15 g/l 8O0C 2 A/dm2
0,22 g/m2
0,20 g/m2
Beispiel 4
Ein Gemäß Beispiel 1 vorbehandeltes Stahlblech wird unter den folgenden Bedingungen galvanisch verzinnt,
worauf man es 4,0 Sekunden durch Widerstandsheizung auf 232 bis 330° C erhitzt. Das erhaltene, mit einer
Eisen-Zinn-Legierung überzogene Stahlblech wird dann unter den folgenden Bedingungen einer elektrolytischen
Chromsäurebehandlung unterzogen, worauf man das behandelte Stahlblech wie in Beispiel 1 mit einem
Dioctylsebacatfilm überzieht.
Bedingungen der galvanischen Verzinnung Elektrolytzusammensetzung:
Natriumstannat
Natriumhydroxid
Badtemperatur
Kathodische Stromdichte
Gesamt-Zinnüberzugsgewicht
Zinngehalt der Eisen-Zinn-Legierung (FeSn2)
Kl
15 dichromatlösung mit 3 A/dm2 bei einer Badtemperatur
von 50° C unterwirft. Die Eigenschaften des erhaltenen Zinnblechs, das eine hydratisierte Chromoxidschicht
entsprechend 0,004 g/m2 Chrom aufweist, werden nach den Prüfmethoden von Beispiel 1 ermittelt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle I wiedergegeben.
Bedingungen der galvanischen Verzinnung
Elektrolytzusammensetzung:
20
80 g/l 15 g/l 80° C 3 A/dm2
0,85 g/m2
0,69 g/m2
Bedingungen der elektrolytischen |
60 g/l |
Chromsäurebehandlung |
03 g/l |
Elektroiytzusammensetzung: |
55°C |
Chromsäure |
20 A/dm2 |
Schwefelsäure |
0,004 g/m2 |
Badtemperatur |
|
Kathodische Stromdichte |
0.021 e/m2 |
Chrommetallgewicht |
Chromanteil des hydratisierten |
Chromoxids |
|
|
|
30
35
Die Eigenschaften des behandelten Stahlblechs werden nach den Prüfmethoden von Beispiel 1 ermittelt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I wiedergegeben.
Vergleichsbeispiel 1
Ein gemäß Beispiel 1 vorbehandeltes Stahlblech wird unter den folgenden Bedingungen galvanisch verzinnt,
worauf man das verzinnte Stahlblech, wie in der Galvanoverzinnung üblich, einer Schmelzbehandlung
durch Widerstandsheizung unterzieht und dann einer kathodischen Behandlung in einer 30 g/Liter Natrium- so
Tabelle I
Eigenschaften der behandelten Stahlbleche
Zinn(II)-sulfat |
Vergleichsbeispiel 2 |
60 g/l |
Phenolsulfonsäure |
|
(60prozentige wäßrige Lösung) |
50 g/l |
Äthoxylierteft-Naphtholsulfonsäure |
6 g/l |
Badtemperatur |
45° C |
Kathodische Stromdichte |
8 A/dm2 |
Gesamt-Zinn-Überzugsgewicht |
5,58 g/m2 |
Zinnanteil der Eisen-Zinn-Legierung |
|
(FeSn2) |
0,49 g/m2 |
|
Ein gemäß Beispiel 1 vorbehandeltes Stahlblech wird unter den folgenden Bedingungen einer elektrolytischen
Chromsäurebehandlung unterzogen. Nach dem Spülen mit Wasser und Trocknen bringt man wie in Beispiel 1
einen Dioctylsebacatfilm auf.
Bedingungen der elektrolytischen
Chromsäurebehandlung
Elektrolytzusammensetzung:
Chromsäure 80 g/l
Schwefelsäure 0,4 g/l
Fluoborsäure 0,2 g/l
Badtemperatur 55° C
Kathodische Stromdichte 40 A/dm2
Chrommetallgewicht 0,11 g/m2
Chromanteil des hydratisierten
Chromoxids 0,023 g/m2
Die Eigenschaften des erhaltenen TFS-Blechs werden nach den Prüfmethoden von Beispiel 1 ermittelt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle I wiedergegeben.
Wie die in Tabelle I genannten Ergebnisse zeigen, besitzt das erfindungsgemäß behandelte Stahlblech
ausgezeichnete Abschälfestigkeit, Anstrichmittelhaftung nach dem Formen, Korrosionsbeständigkeit
gegenüber Säuren nach dem Formen und Verfärbungsbeständigkeit gegenüber Sulfiden. Es eignet sich daher
insbesondere zur Herstellung von Nahrungsmitteldosen, die bisher hauptsächlich aus verzinnten Blechen und
TFS-Blechen hergestellt werden.
Beispiel 1
Beispiel 2
Beispiel 3
Verzinnung
Zinnbad
Gesamtgewicht des
Zinnüberzugs, g/m2
FeSn2-Menge (als Sn), g/m2
Phenolsulfonsäurebad 0,09
0,07
Elektrolytische Chromsäurebehandlung Menge an hydratisiertem 0,015
Cr-oxid (als Cr), g/m2
Chrommetallmenge, g/m2 0
Phenolsulfonsäurebad
0,30
0,21
0,43
0,003
Na2Sn03-Bad
0,22
0,20
0,007
0
13
14
Fortsetzung
Beispiel 1
Beispiel 2
Beispiel 3
Abschälfestigkeit kg/8 mm Anstrichmittelhaftung
7,9
kein Haftungsverlust an Boden und Seite des Bechers
8,7
kein Hafturigsverlust an kein Haftungsverlust Boden und Seite des an Boden und Seite
Bechers des Bechers
Korrosionsbeständigkeit nach dem Formen 0,01 Mol/l H3PO4
Aussehen
gelöstes Fe, ppm
0,01 Mol/l Citronensäure Aussehen gelöstes Fe, ppm
Sulfid-Verfärbung Gesamtbewertung
Tabelle I - Fortsetzung
geringe Oberflächenkorrosion
0,32
geringer Korrosionsfraß 0,43
keine Schwärzung gut
geringe Oberflächenkorrosion
geringe Oberflächenkorrsion
0,26
geringer Korrosionsfraß geringer KorrosionsfraC 0,34 0,21
keine Schwärzung
gut
geringe Schwärzung gut
|
Beispiel 4 |
0,021 |
geringe Oberflächen- |
Vergleichsbeispiel 1 |
Vcrgleichsbeispiel 2 |
|
|
|
korrosion |
(Zinnplattierung) |
(TFS-Blech) |
Verzinnung |
|
0,004 |
0,13 |
|
|
Zinnbad |
Na2SnOrBad |
7,0 |
|
Phenolsulfonsäurebad |
- |
Gesamtgewicht des |
0,85 |
kein Haftungsverlust an |
geringer Korrosionsfraß |
5,58 |
- |
Zinnüberzugs, g/m2 |
|
Boden und Seite des |
|
|
|
FeSn2-Menge (als Sn), g/m2 |
0,69 |
Bechers |
0,15 |
0,49 |
- |
Elektrolytische Chrom.säurebehandlung |
|
geringe Schwärzung |
|
|
Menge an hydratisiertem |
Korrosionsbeständigkeit nach dem Formen |
gut |
0,004 |
0,023 |
Cr-oxid (als Cr), g/m2 |
0,01 Mol/l H3PO4 |
|
|
Chrommetallmenge, g/m2 |
Aussehen |
0 |
0,11 |
Abschälfestigkeit kg/8 mm |
|
1,0 |
8,2 |
Anstrichmittelhaftung |
gelöstes Fe, ppm |
abblättern des Anstrichs |
kein Haftungsverlust |
|
0,01 Mol/l Citronensäure |
am Boden; kein |
an Boden und Seite |
|
Aussehen |
Haftungsverlust an der |
des Bechers |
|
|
Seite des Bechers |
|
gelöstes I'C, ppm |
|
|
Sulfid-Verfärbung |
|
|
Gesamtbewertung |
geringe Oberflächen |
beträchtlicher |
|
korrosion |
Korrosionsfraß |
0,20 |
0,83 |
|
|
geringer Korrosionsfraß |
beträchtlicher |
|
Korrosionsfraß |
0,31 |
1,06 |
deutliche Schwärzung |
keine Schwärzung |
schlecht |
mäßig |
Vergleichsversuch
Der Vergleichsversuch dient der Gegenüberstellung
von erfindungsgemäß hergestellten Stahlblechen und Stahlblechen, die mit Eisen-Zinn-Legierungen beschichtet sind und der kathodischen Chromatbehandlung
gemäß der US-PS 32 96 106 unterworfen wurden. Die Bedingungen der Beschichtung der Stahlbleche gemäß
US-PS 32 96 106 und nach der vorliegenden Erfindung und die Ergebnisse der Prüfungen sind in Tabelle II
zusammengefaßt.
Jede in Tabelle II aufgeführte Probe wird in der nachstehenden Weise hergestellt:
Ein kaltgewalztes Stahlblech mit 0,23 mm Dicke wird
in einer Lösung von 70 g/l Natriumhydroxid elektrolytisch entfettet und dann in 100 g/l Schwefelsäure
abgebeizt. Nach dem Abspulen mit Wasser wird das Stahlblech unter den Galvanisierungsbedingungen gemäß Tabelle II mit Zinn überzogen. Nach dem Abspulen
mit Wasser und Trocknen wird das mit Zinn beschichtete Stahlblech durch Widerstandsheizung
während 1,5 Sekunden auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Zinns erhitzt und anschließend
sofort abgeschreckt. Das so mit einer Schicht aus einer Eisen-Zinn-Legierung versehene Stahlblech wird dann
entsprechend den Bedingungen gemäß Tabelle II einer elektrolytischen Chromsäurebehandlung unterworfen.
Die Eigenschaften jeder in der vorstehenden Weise hergestellten Probe werden durch die nachstehenden
Testverfahren bestimmt.
a) Abschälfestigkeit im Normalzustand
Die Abschälfestigkeit im Normalzustand wird wie in
Beispiel 1 unter (1) angegeben, gemessen, jedoch beträgt die Probengröße 5 mm χ 150 mm.
b) Abschälfestigkeit nach Alterung
im heißen Wasser
Die gemäß Beispiel 1 hergestellte Anordnung wird mit Hilfe einer bekannten Zugfestigkeits-Prüfvorrichtung abgeschält, nachdem die Anordnung 1 bis 3 Tage in
einer 0,4prozentigen Zitronensäurelösung bei 900C
eingetaucht wurde. Die Bindefestigkeit der Anordnung wird in kg/5 mm angegeben.
c) Anstrichmittelhaftung auf der Seite
eines tiefgezogenen Bechers
Die Anstrichmittelhaftung auf der Seite eines tiefgezogenen Bechers wird gemäß Beispiel 1 (2)
bestimmt Ferner wird die Anstrichmittelhaftung auf der Seite des tiefgezogenen Bechers mit Hilfe des gleichen
Meßverfahrens nach 15minütigern Eintauchen in kochendes Wasser bestimmt.
d) Korrosionsbeständigkeit im Rohzustand
Die Korrosionsbeständigkeit jeder Probe im Rohzustand wird mit einem Salzsprühtest gemäß JIS Z 2371
während 2 Stunden und in einem Feuchtigkeitstest bestimmt, bei dem jede Probe in einer Atmosphäre mit
95% relativer Feuchtigkeit und 500C während 3 Tagen aufbewahrt wird.
Der Rostansatz auf jeder Probe wird mit der Standardskala gemäß ASTM B8 wie nachstehend
ermittelt:
Bewertung |
proz. Flächcnbcschädigung |
10 |
0 |
9 |
0,00-0,10 |
8 |
0,10-0,25 |
7 |
0,25-0,50 |
6 |
0,50-1,0 |
5 |
1,0-2,5 |
4 |
2,5-5,0 |
3 |
5,0-10 |
2 |
10-25 |
1 |
25-50 |
0 |
50-100 |
c) Korrosionsbeständigkeit gegenüber sauren
Lösungen nach dem Anstrich und dem Formen
Die Korrosionsbeständigkeit nach dem Anstreichen und Formen jeder Probe wird gemäß Beispiel 1 (3)
bestimmt.
Probe 1 ist ein erfindungsgemäß behandeltes Stahlblech. Die Proben 2 und 3 sind Stahlbleche, die bei
der kathodischen Chromatbehandlung mit dem ein Borat enthaltenden Chromatclektrolyten gemäß IJS-PS
32 96 106 erhalten werden, und /war nach dem Zinngalvanisieren unter den erfindungsgcniäßen Bedingungen und dem Legieren.
Probe 4 ist ein Stahlblech, das der erfindungsgemäßen
clektrolytischcn Chromsäurcbchandliing nach der iibli
chcn Zinngalvanisicrung und Legierung unterworfen worden ist. Die Proben 5 und 6 sind Stahlbleche, bei
denen die kathodischc Chromatbehandlung gemäß US-PS 32 96 106 nach der üblichen Zinngalvanisicrung
und Legierung angewendet worden ist.
Bei den Proben 2 und 5 werden die Bedingungen der
kathodischen Chromatbehandlung gemäß Beispiel 2 der US-PS 32 96106 bei der Chromatbehandlung des mit
einer Eisen-Zinn-Legierung beschichteten Stahlblechs angewendet, und die Schicht aus hydratisicrtcm
Chromoxid mit 0.004 g/m·' bezogen auf Cr wird wie bei Beispiel 2 der US-PS gebildet.
Bei den Proben 3 und 6 werden die Bedingungen der
kathodischen Chromatbehandlung gemäß Beispiel 2 der
US-PS mit der Ausnahme der Stromdichte bei tier
Chromatbehandlung des mit einer Eisen-Zinn-Legierung beschichteten Stahlblechs eingehalten, und das
hydratisierte Chromoxid enthält eine Cr-Menge nahe dem oberen Grenzwert gemäß der Beschreibung der
US-PS.
Die Werte in Tabelle II zeigen, daß die Probe 1
Tabelle II
(vorliegende Erfindung) den anderen Proben aberlegen
ist, insbesondere hinsichtlich der Abschälfestigkeit nach dem Altern in heißem Wasser und der Korrosionsbeständigkeit
im Rohzustand. Besonders deutlich kommt das in? Vergleich mit den Proben 5 und 6 (US-PS
96 106) zum Ausdruck.
Probe 1
Probe 2
Probe 3
Probe 4
Probe 5
Probe 6
Bedingungen bei der Sn-Galvanisierung
Bad Stannosulfat
Phenolsulfonsäure ENSA
Temperatur 40 C
Stromdichte 20 A/dm2
FeSn2 (als Sn) 0,36 g/m2
Bedingung bei der elektrolytischen Behandlung
10 g/l Stannosulfat 60 g/l
20 g/l Phenolsulfonsäure 50 g/l
5 g/l ENSA 5 g/I
40 C 5 A/dm2
0,37 g/m2
Bad
|
Na2Cr2O7 |
CrO3 |
7,5 g/l |
Na2Cr2O7 |
CrO3 |
7,5 g/l |
|
30 g/l |
Borax |
22,5 g/i |
30 g/I |
Borax |
22,5 g/l |
pH-Wert |
4,0 |
|
6,8 |
4,0 |
|
6,8 |
Temperatur |
45 Χ |
|
67 C |
45 C |
|
67 C |
Stromdichte |
Ι 5 A/dm2 |
5 A/dm2 |
15 A/dm2 |
15 A/dm2 |
5 A/dm2 |
15 A/di
|
Hydratisiertes Chromoxid |
0,017 g/m2 |
0,004 g/m2 |
0,014 g/m2 |
0,016 g/m2 |
0,004 g/m |
2 0,018 g/ |
(als Cr) |
|
|
|
|
|
|
Abschälfestigkeit in kg/5 mm 5,4
4,6
5,4
5,5
4,7
Abschälfestigkeit mit Alterung in heißem Wasser in kg/5 mm
*) Phenolsulfonsäure 60prozentige wäßrige Lösung
ENSA äthoxylierte ar-Naphtholsulfonsäure
5,2
nach 1 Tag
nach 2 Tagen
nach 3 Tagen |
3,8
2,6
1,2 |
2,0
0,3
0 |
1,8
0,7
0,1 |
2,8
2,1
0,7 |
1,8
0,1
0 |
2,2
1,2
0 |
Lackadhäsion auf der Becherseite
vor dem Kochen
nach dem Kochen |
kein
Verlust
kein
Verlust |
kein
Verlust
geringer
Verlust |
kein
Verlust
geringer
Verlust |
kein
Verlust
kein
Verlust |
kein
Verlust
geringer
Verlust |
kein
Verlust
geringer
Verlust |
Salzsprühtest (2 h) |
7 |
4 |
5 |
6 |
2 |
3 |
Feuchtigkeitstest |
9 |
5 |
7 |
8 |
2 |
4 |
Gelöstes Fe in Citronensäure |
0,34 ppm |
0,49 ppm |
0,37 ppm |
0,37 ppm |
0,54 ppm |
0,45 ppm |
Gesamtergebnis |
gut |
schlecht |
annehmbar |
annehmbar |
schlecht |
schlecht |
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