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DE2730054C2 - Verfahren zur Langzeitlagerung von Saatgut - Google Patents

Verfahren zur Langzeitlagerung von Saatgut

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Publication number
DE2730054C2
DE2730054C2 DE19772730054 DE2730054A DE2730054C2 DE 2730054 C2 DE2730054 C2 DE 2730054C2 DE 19772730054 DE19772730054 DE 19772730054 DE 2730054 A DE2730054 A DE 2730054A DE 2730054 C2 DE2730054 C2 DE 2730054C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
seeds
storage
seed
long
moisture
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19772730054
Other languages
English (en)
Other versions
DE2730054B1 (de
Inventor
Ottfried Dr. 3140 Lueneburg Dressler
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Carl Sperling & Co 3140 Lueneburg
Original Assignee
Carl Sperling & Co 3140 Lueneburg
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Carl Sperling & Co 3140 Lueneburg filed Critical Carl Sperling & Co 3140 Lueneburg
Priority to DE19772730054 priority Critical patent/DE2730054C2/de
Publication of DE2730054B1 publication Critical patent/DE2730054B1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2730054C2 publication Critical patent/DE2730054C2/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23BPRESERVATION OF FOODS, FOODSTUFFS OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES; CHEMICAL RIPENING OF FRUIT OR VEGETABLES
    • A23B9/00Preservation of edible seeds, e.g. cereals
    • A23B9/16Preserving with chemicals
    • A23B9/18Preserving with chemicals in the form of gases, e.g. fumigation; Compositions or apparatus therefor
    • A23B9/20Preserving with chemicals in the form of gases, e.g. fumigation; Compositions or apparatus therefor in a controlled atmosphere, e.g. partial vacuum, comprising only CO2, N2, O2 or H2O
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01CPLANTING; SOWING; FERTILISING
    • A01C1/00Apparatus, or methods of use thereof, for testing or treating seed, roots, or the like, prior to sowing or planting

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Zoology (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Soil Sciences (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Pretreatment Of Seeds And Plants (AREA)

Description

Bei einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, wie es beispielsweise aus der DE-OS 2402443 bekanntgeworden ist, wird lediglich eine Verminderung der Feuchtigkeit im Saatgut vorgeschlagen. So wurde das Saatgut im allgemeinen auf 7 bis 13% Feuchtigkeitsgehalt getrocknet. Bei einer solchen Aufbereitungdes Saatgutes zeigt sich, daß bereits nach fünf Lagerjahren die Keimfähigkeit auf 30 bis 10% abget'ullen ist. Gemäß einem weiteren vorbekannten Verfahren wii J das saatgut bei sehr tiefen Temperaturen von etwa minus 22° C eingelagert. Bei js diesem an sich sehr teueren Vc fahren ergeben sich etwas bessere Ergebnisse, doch ist auch hier im allgemeinen nach fünf Jahren die Keimfähigkeit auf 50% oder weniger abgesunken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein verbessertes Langzeitlagerverfahren zu schaffen, mit dem Saatgut über erheblich größere Zeiträume bei nur minimalen Keimfähigkeitsverlusten gelagert werden kann und wobei auch noch die Möglichkeit gegeben ist, Teile des eingelagerten Saatgutes nach und nach zu entnehmen, ohne daß es zu einer Beeinträchtigung des noch weiter einzulagernden Saatgutes kommt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch im Patentanspruch I angegebenen Merkmale gelöst.
Es ist das Verdienst des Erfinders, festgestellt zu haben, daß die Feuchtigkeit im Saatgut und/oder in der das Saatgut umgebenden Luft nur ein Faktor ist, , der die Keimkraft des Saatgutes beeinflussen kann. Die Erfahrung zeigt, wie vorstehend ausgeführt, daß cine alleinige Verminderung der Feuchtigkeit im Saatgut nicht ausreicht, um das Saatgut langfristig. d. h. über Jahrzehnte, lagern zu können. Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, daß noch ein zweiter wesentlicher Faktor für die Langzeitlagerung die M starke Reduzierung des Sauerstoffes im Saatgut selbst und im Lagerbehälter ist. Nach dem bisher bekannten Stande der Technik blieb der Sauerstoff vollständig unberücksichtigt.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung b5 kann die Evakuierung in Art einer Gefriertrocknung, durch Kühlung der Vakuum kammerwände bei gleichzeitiger Wärmezufuhr zum Vakuumkammerboden
durchgeführt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung im einzelnen näher erläutert.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in aufeinander abgestimmten Schritten dem zu lagernden Saatgut bis auf geringe Reste Feuchtigkeit und Luft entzogen.
Beim Verfahrensschritt wird das Saatgut mit Hilfe einer normalen Trocknungsanlage auf den mit der jeweiligen Trocknungsanlage zu erzielenden liedrigen Feuchtigkeitsgehalt gebracht. Bei diesem Trocknungsvorgang muß die Erhaltung der vollen Keimfähigkeit gewährleistet werden. Je niedriger die hier erzielten Werte liegen, desto kürzere Zeit beanspruchen Schritt 3 und 4.
Beim zweiten Verfahrensschritt wird das vorgetrocknete Saatgut in formstabile, gegen Außeneinflüsse absolut dichte Behälter (Glas, Metall usw.) gefüllt. Es muß durch die Verpackungsart absolut verhindert werden, daß ein unkontrollierter Gasaustauch zwischen Lagergut und Außenluft erfolgt oder Feuchtigkeit in die Gefäße eindringt; durch Undichtigkeit im kleinstem Ausmaß würde langfristig die Atmung aktiviert werden und gleichzeitig damit Keimenergie verlorengehen.
Beim dritten Verfahrensschritt wird im Saatgutbehälter ein Vakuum von 10 ' bis 10"' Torr erzeugt. Der Entzug der Restluftmenge aus dem Gefäßvolumen und zum Teil aus dem Saatgut reduziert die verfügbare Atemluft und verschließt gleichzeitig das Lagergefäß.
Gemäß dem vierten Verfahrensschritt während des Vakuisierungsprozesses wird die Feuchtigkeit der Luft und die freiwerdende Feuchtigkeit der Samen durch Kühlung der Vakuumkammer und gleichzeitige Wärmezufuhr über die Bodenplatte in der Vakuumkammer abgeleitet. Auf diese Weise wird verhindert, daß sich Feuchtigkeit an den Gefäßwänden niederschlägt, die später wieder vom Saatgut aufgenommen und zu Keimverlusten führen würde.
Der langfristige Lagerungs-Enotg mit Hilfe dieses Verfahrens beruht erstens auf extremem Wasserentzug (Restfeuchtigkeitsgehalt der Samen um 3%; bei allen Arten, deren Samen zur Hartschaligkeit neigen, um 8%), d. h., es werden Feuchtigkeitswerte angestrebt, wie sie in der Samenlagerung nicht üblich waren, und zweitens auf dem Entzug der Luf: auf einen Wert zwischen 10 ' bis 10 2 Torr.
Durch den Entzug der Feuchtigkeit und durch Schaffung des Vakuums im angeführten Ausmaß wird die Atmung des Saatgutes, entsprechend auch die Lebensaktivität, so drastisch reduziert, daß die vorhandenen Energiereserven während der Lagerung nicht oder kaum veratmet werden und damit als Keimenergie für den späteren Keimvorgang voll /ur Verfügung bleiben. Der Wirkungserfolg dieses Verfahrens beruht also auf einer sehr starken Drosselung der Atmungsund damit Lebensaktivität von Saatgut durch den gekoppelten Entzug von Wasser und Luft (Sauerstoff). Angestrebt wird ein Minimumgehalt in beiden Fällen Ferner ist wichtig, daß dieser Zustand kontinuierlich aufrechterhalten wird,
Gegenüber bisher üblichen Lagerverfahren bestehen nachfolgend beschriebene Vorteile:
1. Normales Saatgutlager mit und ohne Temperatur- und Feuchteregelung: Jc nach Kulturart und Lagerausstattung sind Lagerzeiten zwischen 1 bis K) Jahren möglich. Aus der beigefügten Graphik
ist ersichtlich, wie schnell Keim verluste eintreten können.
Durch das neue Lagerverfuhren wird die Keim- und Triebkraft des Saatgutes über wesentlich lungere Zeiträume erhalten.
2. Keimschutzpackungen (Polyäthylentüten, kunststoffbeschichtete Papiertuten, Aluminiumtüten): Je nach Kulturari und Art der Keimschutzpackung sind Lager.seiten zwischen 5 und 15 Jahren möglich. Aus der beigefügten Graphik ist ersiciitlich, wie schnell auch bei dieser Lagerungsart Keimverluste eintreten können.
3. Kältelagerung bei - 22° C: Es gibt Arten, deren Saatgut auch im Kältelager nur kurzfristig zu lagern ist (nach unseren Erfahrungen z. B. Schnittlauch für 2-3 Jahre, Salat 5-6 Jahre, Petersilie 4-5 Jahre). Wie aus der be !gefügten Graphik ersichtlich, sind die KeimeTgebnisse nach 7 Jahren noch ausgezeichnet. In Testversuchen, die in bezug auf die Restfeuchtigkeit und Restluft noch nicht unter optimalen Bedingungen durchgeführt wurden (sie waren noch zu hoch), erhielten wir trotzdem folgende Ergebnisse bei:
Schnittlauch: Einlagerung 93% Keimfähigkeit
nach 9 Jahren 73% Keimfähigkeit
Salat: Einlagerung 92% Keimfähigkeit
nach 9 Jahren 85% Keimfähigkeit
Petersilie: Einlagerung 88% Keimfähigkeit
nach 12 Jahren 73% Keimfähigkei-·
Für in der Eislagerung kritische Samenarten bringt damit das neue Verfahren ebenfalls ausgezeichnete Ergebnisse und schafft für diese Arten die Möglichkeit langfristiger Lagerung.
Für Saatgut jeder Art jedoch gilt, daß bei ausgelagertem Saatgut relativ schnell die Keimfähigkeit durch die bei dem erforderlichen Temperaturanstieg von -22° C auf + 20° C z. B. sofort auftretende Niederschlagsfeuchte auf der Innenseite der Verpackung verlorengeht. Bei der neuen Lagerungstechnik tritt nach einer Auslagerung lediglich der normale, für jede Art bekannte Alterungsprozeß ein.
Weiterhin ist bei dem neuen Lagerverfahren ein mehrmaliges Ein- und Auslagern des Saatgutes ohne Keimkraftverlust möglich.
Die neue Lagertechnik verbraucht wesentlich weniger Energie und verursacht wesentlich geringere Kosten (Bau- und Unterhaltun^sosten).
Eine vergleichende Graphik zeigt für 4 verschiedene Saatgüter die Keimfähigkeit in Prozenten zwischen den Jahren 1970 und 1977.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Langzeitlagerung von Saatgut nach einer Trocknung auf einen die volle Keimfähigkeit noch gewährleistenden Feuchtigkeitswert, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Saatgut nach der Trocknung in einer Vakuumkammer die Luft auf einen Wert zwischen 10 "l bis H) 2 Torr evakuiert und gleichzeitig ein erheblicher Teil der noch vorhandenen Restfeuchtigkeit abgeführt wird und daß anschließend das Saatgut in einem formstabilen und gasdichten Behälter gelagert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Evakuierung in Art einer Gefriertrocknung durch Kühlung der Vakuumkammerwände bei gleichzeitiger Wärmezufuhr zum Vakuumkammerboden durchgeführt wird.
20
DE19772730054 1977-07-02 1977-07-02 Verfahren zur Langzeitlagerung von Saatgut Expired DE2730054C2 (de)

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DE2730054B1 DE2730054B1 (de) 1978-08-24
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DE19772730054 Expired DE2730054C2 (de) 1977-07-02 1977-07-02 Verfahren zur Langzeitlagerung von Saatgut

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AT396414B (de) * 1992-03-11 1993-09-27 Zivilingenieurbuero Dr Robert Verfahren zur gewinnung von samen hoher keimfähigkeit aus den zapfen von koniferen

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DE2730054B1 (de) 1978-08-24

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