DE272157C

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Publication number: DE272157C
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KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

PATENTSCHRIFTPATENT LETTERING

- M 272157 KLASSE 45 e. GRUPPE- M 272157 CLASS 45 e. GROUP

HERMANN RAUSSENDORF in KLEIN BOBLITZ.HERMANN RAUSSENDORF in KLEIN BOBLITZ.

Es handelt sich zunächst um die Bindevorrichtung an Strohpressen, bei welchen eine vorbestimmte, im Preßkanal angesammelte Strohmenge (oder auch Heumenge) mit Bindfaden umschnürt wird und die Enden des Fadens verknotet werden. Darüber hinaus wird die Erfindung aber auch bei Bindevorrichtungen an anderen Maschinen, ζ. Β an Mähmaschinen, Anwendung finden können.First of all, it is the binding device on straw balers, in which a predetermined amount of straw (or amount of hay) collected in the baling channel with string is tied around and the ends of the thread are knotted. In addition, the invention also applies to binding devices on other machines, ζ. Β can be used on mowing machines.

ίο Der Binder, auf welchen die Erfindung sich bezieht, arbeitet mit einer fadenführenden Nadel, einer Klemmvorrichtung zum einstweiligen Festhalten des Fadenendes und dem bekannten, hummerscherenartigen Knoter in der Weise, daß bei festgelegtem Fadenende die Nadel unter relativem Gleiten des Fadens im Öhr zurückgeht und dann unter Nachziehen des Fadens erneut um die zu verschnürende Strohmenge, diese also in den Faden einschlingend, herumschwingt, worauf der Knoter die beiden Fadenstränge erfaßt, um sich herumschlingt und dadurch einen Knoten schürzt, der nach dem Abschneiden des Fadens vom Knoter abgestreift wird. Das Abstreifen des Knotens bewirkt hierbei ein besonderer Abstreifer. Derartige Abstreifer sind an sich auch bekannt, doch soll die Erfindung in der besonderen Anordnung und Ausbildung dieses Abstreifers gesehen werden.ίο The binder upon which the invention is based refers, works with a thread-guiding needle, a clamping device for the temporary Holding the thread end and the well-known, lobster claw-like knotter in such a way that with a fixed thread end the needle goes back with relative sliding of the thread in the eye and then retightening of the thread again swings around the amount of straw to be tied, i.e. wrapping it in the thread, whereupon the knotter grasps the two strands of thread, loops around it and thereby forms a knot aprons, which is stripped from the knotter after the thread has been cut. The stripping of the knot is effected by a special scraper. Such wipers are Also known per se, but the invention should be in the special arrangement and training of this scraper can be seen.

Während der eine ursprünglich von der Klemmvorrichtung gehaltene Fadenstrang annähernd parallel zur Knoterachse liegt und deshalb von dem rechtwinklig abgebogenen Knoterschnabel leicht Untergriffen und sicher gefaßt werden kann, kommt es häufig vor, daß der zweite von der Nadel neu herzugebrachte Fadenstrang dermaßen schräg auf den Knoterschnabel zuläuft, daß sein sicheres Erfassen in Frage gestellt wird. Die Erörterung der Ursachen wird als zu weitführend hier unterlassen werden können; das Bestehen des Ubelstandes wird aber dadurch belegt, daß man bei hier in Betracht kommenden Bindern zum Teil bereits einen gesteuerten Fadenzubringer angebracht hat, um den schräg zulaufenden zweiten Strang gegen den regelrecht zulaufenden ersten Strang hinzudrücken und so beide Stränge sicher erfassen zu lassen.During the one strand of thread originally held by the clamping device approximately lies parallel to the knotter axis and is therefore easily gripped under and securely by the knotter beak, which is bent at right angles can be grasped, it often happens that the second brought back from the needle Rope of thread runs so diagonally towards the knotter beak that it is reliably grasped is questioned. The discussion of the causes is considered to be too extensive here can be omitted; the existence of the evil is proven by the fact that you already have a controlled thread feeder in the case of ties in question here attached to press the tapered second strand against the properly tapered first strand and so that both strands can be reliably captured.

Die vorliegende Erfindung besteht nun in der Zusammenfassung der vorstehend erwähnten Hilfsorgane — des Abstreifers und des Fadenzubringers — in einem einzigen Organ mit einfacher Drehbewegung. Ein quer zur Achse des Knoterschnabels umlaufender Finger bewirkt bei einer gegen den Knoter hin gerichteten Teildrehung das Heranholen des schräg zulaufenden Fadenstranges, den er dann stillstehend während des Bindevorganges festhält, und streift bei seiner weiteren nunmehr von dem Knoterschnabel fort erfolgenden Teildrehung den Knoten ab. Es werden also die Verrichtungen zweier sonst getrennter und je für sich des besonderen Antriebes bedürfender Organe von dem einen Organ und einer noch dazu sehr einfachen, zwangläufigen, die Mitwirkung von Federn u. dgl. ausschließenden Antriebsvorrichtung ausgeführt.The present invention now consists in the summary of the foregoing Auxiliary organs - the scraper and the thread feeder - in a single organ with a simple twisting motion. A finger running transversely to the axis of the knotter's bill brings about a partial rotation directed towards the knotter sloping thread strand, which he then holds in a stationary position during the binding process, and grazes on its further partial rotation, which now takes place away from the knotter's bill the knot off. Thus the activities of two otherwise separate and each requiring a special drive for themselves become Organs from the one organ and a very simple, inevitable, participation Executed by springs and the like.

Fig ι stellt zunächst ein Aufrißschema mit Querschnitt durch den Strohballen dar, aus welchem der Verlauf der Fäden und die An-Fig ι initially provides an elevation diagram Cross-section through the straw bale, from which the course of the threads and the

Ordnung der für das Verständnis der Erfindung in Betracht kommenden Teile zueinander und zum Ballen ersichtlich ist.Order of the parts that come into consideration for understanding the invention in relation to one another and is visible to the bale.

Fig. 2 ist eine Seitenansicht, Fig. 3 ein Aufriß der Bindevorrichtung. Fig. 4 ist ein Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 2. Fig. 5 zeigt in einer von rechts im Sinne der Fig. 2 gesehenen Ansicht die Antriebsvorrichtung für den umlaufenden Finger.Figure 2 is a side view, Figure 3 is an elevation view of the binding device. Fig. 4 is a Section along line IV-IV of FIG. 2. FIG. 5 shows from the right in the sense of FIG. 2 Seen view the drive device for the rotating finger.

Wie aus Fig. 1 ersichtlich, liegt der zu verschnürende Strohballen α im Preß kanal δ der Strohpresse unsymmetrisch unterhalb der Bindevorrichtung. Der Strang I des Fadens wurde bei dem zuletzt voraufgegangenen Bindevorgang von der zurückschwingenden Nadel zurückgelassen. Er wird einstweilen von der Klemmvorrichtung c gehalten und legt sich über den dem Beschauer zugekehrten wagrechten Teil des Knoterschnabels d, von wo er annähernd senkrecht zum Preßkanal niedergeht und sich um den Ballen α herumschlingt. Den zweiten Strang II hat die schon wieder emporgeschwungene Nadel e über den Knoterschnabel geführt und in die Klemmvorrichtung c eingelegt; er läuft zwar, wenn man sich den Verlauf im Grundriß vorstellt, parallel zum Strang I und quer über den wagerechten Teil des Knoterschnabels, ist aber wegen der aus Fig. 1 ersichtlichen Schräglage geneigt, bei der Drehung des Knoterschnabels über diesen hinwegzusehlüpfen, statt gleich dem Strang I regelrecht erfaßt und um den Schaft des Knoters herumgeschlungen zu werden. As can be seen from Fig. 1, the straw bale to be tied is α in the press channel δ of the straw press asymmetrically below the binding device. Strand I of the thread was left behind by the swinging back needle during the last preceding binding process. It is temporarily held by the clamping device c and lies over the horizontal part of the knotter beak d facing the viewer, from where it descends approximately perpendicularly to the baling channel and loops around the bale α . The needle e , which has already swung up again, has passed the second strand II over the knotter's bill and inserted it into the clamping device c; If one imagines the course in the plan, it runs parallel to strand I and across the horizontal part of the knotter bill, but because of the inclined position shown in FIG Strand I to be grasped and wrapped around the shaft of the knotter.

Es ist deshalb gemäß der Erfindung der in einer wagerechten Ebene umlaufende Finger f (Fig. 4) angeordnet, welcher in seiner ausgezogen gezeichneten Stellung, die dem Stillstand während der Knotenbildung entspricht, den Strang II in der (in Fig. 1) punktiert angedeuteten Weise aus seiner ursprünglichen Bahn abgelenkt erhält. Wenn in Fig. 1 der Finger f weit über die Knickstelle im punktierten Fadenstrang II hinausreicht, so liegt das daran, daß in dieser Stellung der Faden nicht am Ende des Fingers liegt; zugleich wird aber dadurch klar, wie der sich weiterdrehende Finger auch das Abstreifen des Knotens vom Knoterschnabel d bewirken kann.It is therefore arranged according to the invention of the circumferential in a horizontal plane finger f (Fig. 4), which in its drawn out position, which corresponds to the standstill during the knot formation, the strand II in the (in Fig. 1) indicated by dotted manner gets diverted from its original path. If in Fig. 1 the finger f extends far beyond the kink in the dotted thread strand II, this is because in this position the thread is not at the end of the finger; At the same time, however, it becomes clear how the finger, which continues to turn, can also cause the knot to be stripped off the knot's beak d.

In den übrigen Figuren ist nun eine Ausführungsform der Erfindung in Anlehnung an einen bekannten Binder näher dargestellt, j Der Knoter d, dessen wagerechter Teil in bekannter Weise ein Zangenmaul bildet, dreht sich mit der senkrechten Achse 1 und wird durch das nur teilweise verzahnte Kegelrad 2 umgetrieben. Jenseits des Knoters im Sinne | des Fadenzulaufes vom Ballen her liegt die [ bekannte Klemmvorrichtung c, bestehend aus dem doppelten, schrittweise weitergeschalteten Kerbrädchen 3 und der Spannbacke 4. Diesseits des Knoters befindet sich auf der senkrechten Achse 5 der Finger f gemäß vorliegender Erfindung. Er besteht aus einem mit einer flachen Ausbuchtung versehenen Hebelarm und dreht sich unterhalb des Knoterschnabels. Sein Antrieb geschieht durch das Kegelräderpaar 6, die Zwischenwelle 7 und ein selbstsperrendes Zahnrädergetriebe mit absetzender Bewegung. Das Antriebsrad 8 auf der Binderwelle 9 weist zwei durch Lücken unterbrochene Zahnreihen auf, deren jede im Abkämmen mit den zwei Zahnreihen des getriebenen Zahnrades 10 auf der Zwischenwelle 7 eine volle Halbdrehung der Zwischenwelle und damit auch des Fingers f bewirkt. Auf einen Teil seiner Breite laufen beim Antriebsrad über dessen zahnlose Umfangsstrecken die Rippen 11, welche etwa bis zum Teilkreis vorspringen. Auf die Breite dieser Rippen sind die von Zahnlücken nicht unterbrochenen Umfangsteile 12 des getriebenen Rades 10 ausgespart. Greifen die Verzahnungen ineinander, so erfolgt zunächst eine vollständige Halbdrehung des Rades 10; obwohl die Zahnreihen nicht volle 180° ausmachen, wird die Halbdrehung doch vollständig, da der letzte Zahn der treibenden Zahnreihe nicht eher aus der letzten Zahnlücke der getriebenen Zahnreihe heraustritt. Dann steht das getriebene Rad still, ist aber gesperrt, da bei Auftreten von auf eine Verdrehung hinwirkenden Kräften die dem Teil 12 benachbarten Zähne alsbald auf den Umfang der Rippe 11 aufschlagen würden." Sobald der erste Zahn einer treibenden Zahnreihe von neuem auf den Teil 12 trifft, tritt der Eingriff der Verzahnung wieder ein.In the remaining figures, an embodiment of the invention based on a known tie is now shown in more detail, j The knotter d, the horizontal part of which forms a pincer mouth in a known manner, rotates with the vertical axis 1 and is driven by the only partially toothed bevel gear 2 driven. Beyond the knot in the sense of | of the thread feed from the bale is the [known clamping device c, consisting of the double, step-by-step notch wheel 3 and the clamping jaw 4. This side of the knotter is on the vertical axis 5 of the fingers f according to the present invention. It consists of a lever arm with a flat bulge and rotates below the knotting beak. It is driven by the pair of bevel gears 6, the intermediate shaft 7 and a self-locking gear drive with a retracting movement. The drive wheel 8 on the binder shaft 9 has two rows of teeth interrupted by gaps, each of which causes a full half-turn of the intermediate shaft and thus also of the finger f when combing with the two rows of teeth of the driven gear 10 on the intermediate shaft 7. The ribs 11, which protrude approximately up to the pitch circle, run over part of its width in the drive wheel over its toothless circumferential sections. The circumferential parts 12 of the driven wheel 10, which are not interrupted by tooth gaps, are recessed over the width of these ribs. If the gears mesh with one another, a complete half-turn of the wheel 10 takes place first; although the rows of teeth do not make up a full 180 °, the half-turn is complete, since the last tooth of the driving row of teeth does not protrude from the last tooth gap of the driven row of teeth. Then the driven wheel stands still, but is locked, since if forces acting on a rotation occur, the teeth adjacent to part 12 would soon strike the circumference of rib 11. "As soon as the first tooth of a driving row of teeth hits part 12 again hits, the meshing of the teeth occurs again.

Vermöge dieses Antriebes verharrt der Finger f zunächst in der in Fig. 4 punktiert eingezeichneten Stellung, um sich dann in die ausgezogene Stellung zu drehen und in. dieser zu verharren. Beim Übergang von der einen Stellung in die andere wird der schräg zu-' laufende Fadenstrang II erfaßt und dem Fadenstrang I genähert. Nunmehr dreht sich der Knoterschnabel d unter Ausführung des bekannten Bindevorganges; danach erfolgt durch die hier nicht weiter in Betracht kommende Messervorrichtung g das Abschneiden der zwei Fadenstränge jenseits des Knoters. Dreht sich hiernach der Finger f in seiner ursprünglichen Richtung weiter, so bewegt er sich im Gegensatz zu seiner ersten Teildrehung von dem Knoterschnabel weg und streift deshalb den inzwischen gebildeten Knoten von diesem ab.By virtue of this drive, the finger f initially remains in the position shown in dotted lines in FIG. 4, in order then to rotate into the extended position and to remain in this position. During the transition from one position to the other, the sloping thread strand II is detected and the thread strand I is approached. Now the knotter d rotates while performing the known tying process; thereafter, the knife device g, which is not further considered here, is used to cut the two strands of thread on the other side of the knotter. If the finger f then continues to rotate in its original direction, then, in contrast to its first partial rotation, it moves away from the knotter's bill and therefore strips the knot that has meanwhile formed therefrom.

Claims

Patent claim:

Binder for straw, hay and the like with a circumferential cut-off at right angles to the axis of the knotter beak.

stripper, characterized in that the axis of the finger (f) forming the stripper is arranged laterally in front of the knotter and is rotated step by step in such a way that the finger (fj first turns towards the knotter beak for the purpose of securely grasping the one strand of thread running diagonally towards it pushes both strands against the other strand, then stands still in order to allow the knotting process to take place during the standstill, and finally, turning further, strips the knot loop from the knotter beak.

For this purpose ι sheet of drawings.