-
Jochen Steinberg und Johannes Schally, Nüller Straße 139
-
5600 Wuppertal 1 Verfahren zum Aufbau einer Dekorationsaufmachung,
insbesondere in einem Schaufensterraum und Vorrichtung zur Durchfalhrung des Verfahrens
Vor Schaufenstern sind oftmals von der Rauminnenseite her nischenförmige, zur Schaufensterscheibe
hin offene Baukörper angeordnet. Dabei entspricht die Nischenbreite zumindest der
Schaufensterbreite, während die Nischentiefe den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten
und insbesondere auch den zur Schau zu stellenden Waren angepaßt ist, Die dem Betrachter
von der Schaufensteraußenseite zugewandten Wandflächen der Nischen sind im allgemeinen
mit dekorativ wirkenden, vornehmlich auswechselbar angeordneten Verkleidungen versehen.
Auch tragen die Nischenwände oftmals auf Konsolen aufgelegte Böden, auf denen Waren
gut sichtbar und dekorativ zur Schau gestellt werden können. Derartige Dekorationsaufmachungen
sind in verschiedener Hinsicht nachteilig. So ist die oftmals erforderliche Umdekorierung
Steinberg
und Schally besonders bei räumlich eng bemessenen Nischen beschwerlich und schwierig
durchführbar. Der Abbau der Waren und Dekorationen ist ebenso langwierig und umständlich
wie die Neudekorierung und Anordnung einer neuen zur Schau zu stellenden Warendekoration,
weil die Vielzahl der Einzelteile aus den Nischen durch einen Wanddurchschlupf oder
durch eine Bodenluke heraus- und hereingetragen werden müssen. Von besonderem Nachteil
ist es bei den bekannten Dekorationsaufmachungen ferner, daß für die Zeit der Umdekorierung
der Schaufenser, die bis zu mehreren Tagen betragen kann, die Schaufenster keinen
den Kaufreiz weckenden Informationswert besitzen, zumal sie während der Umdekoration
im allgemeinen durch Rollos oder dgl.
-
gegenüber den Betrachtern abgeschirmt werden.
-
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Aufbau
einer Dekorationsaufmachung, insbesondere in einem Schaufensterraum, aufzuzeigen
und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, die einen verschiedene
Dekorationsmöglichkeiten zulassenden Aufbau besitzt und insbesondere schnell und
einfach umzudekorieren sein soll. Weiterhin wird mit der Erfindung angestrebt, die
Schaufenstergestaltung vom Rauminneren her, alsonicht mehr innerhalb enger Nischen
vornehmen zu können und gleichzeitig Vorsorge dafür zu treffen, daß den das Schaufenster
von außen betrachtenden Personen das dekorative Erscheinungsbild des Schaufensters
bzw. der Dekorations-
Steinberg und Schally aufmachung mit Warenkollektion
auch während einer Umdekorierung erhalten bleibt.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, welches sich erfindungsgemäß
dadurch auszeichnet, daß zwei oder mehrere Dekorationselemente in Zwangs führungen
gehaltert und rangiert werden. Vorzugsweise werden die Dekorationselemente in einem
Schienen system mit einer oder mehreren Rasterreihen mit quadratischen Rastern gehaltert
und rangiert, wobei die Breite der Dekorationselemente etwa der Rasterseite entspricht.
Eine zweckmäßige Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet
sich erfindungsgemäß durch eine Dekorationsaufmachung aus, die aus rechteckigen,
plattenförmigen Dekorationselementen besteht, die mit in Zwangsführungen eingesetzten
Führungszapfen ausgebildet sind, wobei vorzugsweise an dem oberen und unteren Stirnende
der Dekorationselemente in Zwangsführungen eingesetzte Führungszapfen angeordnet
sind.
-
Dabei bestehen die Zwangs führungen zweckmäßigerweise aus Schienen,
die einen U-förmigen, in ihrer Nut die Führungsstifte aufnehmenden Querschnitt besitzen
und zu mehreren, zumindest in einer zusammenhängenden Reihe nebeneinander angeordneten,
rechtwinkligen Rastern zusammengesetzt sind, deren Schienenführungskanal durchlaufend
ist. Eine derartige, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aufgebaute erfindungsgemäße
Dekorationsaufmachung kann ohne irgendwelche Schwierigkeiten vor einem Schaufenster
von der Rauminnenseite her angeordnet
Steinberg und Schally werden
und erlaubt vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten.
-
So ist es möglich, die Dekorationselemente so nebeneinander zu rangieren,
daß sich eine im wesentlichen in sich geschlossene Wand ergibt, wobei die Anzahl
der Dekorationselemente so bemessen ist, daß sie im nebeneinandergesetzten Zustand
zumindest eine die Schaufensterlänge ergebende Gesamtlänge besitzen. Auch entspricht
die Höhe der Dekorationselemente zumindest der lichten Fensterhöhe. Aufgrund der
Rangierbarkeit der Dekorationselemente können diese aber auch z. B.
-
diagonal in den Rastern sitzend verschoben sein, wodurch sich eine
lamellenartige Anordnung der Dekorationselemente mit besonderen optischen Effekten
ergibt. Weiterhin ist es möglich, die Dekorationselemente so in den Rast erschienen
zu verschieben, daß sie ziehharmonikafaltenartig zueinander stehen oder auch miteinander
Säulen bilden. Die rangierbare Lagerung der Dekorationselemente bietet insbesondere
auch den Vorteil, eine zusammengesetzte Dekorationswand von der Rauminnenseite her
neu zu dekorieren, während die dem Schaufenster zugewandte Dekoration erhalten bleibt.
Nach der Neudekorierung und dem Bestücken der dem Rauminneren zugewandten Wandseite
mit einem Warensortiment kann dann lediglich durch Umrangieren der Dekorationselemente
die neu dekorierte Wand zum Schaufenster gerichtet werden.
-
Die Rangierbarkeit der Dekorationselemente kann einfach und mühelos
erfolgen, wenn die Führungszapfen gemäß der Erfindung als mit Laufkugeln bestückte
Kugelstifte ausge-
Steinberg und Schall bildet sind.
-
Weitere wesentliche Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen10 bis 21 gekennzeichnet.
-
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen, auf der die
Erfindung beispielhaft dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 ein Dekorationselement,
Fig. 2 einen Schnitt gemäß Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt gemäß Linie
III-III in Fig. 1, Fig. 4 ein Dekorationselement mit angesetztem Dekorationsboden,
Fig. 5 einen Schnitt durch den Dekorationsboden gemäß Linie V-V in Fig. 4, Fig.
6 bis & a ein Halteelement für den Dekorationsboden in Draufsicht, Seiten- und
Vorderansicht, Fig. 9 ein Rahmengestell zur rangierbaren Aufnahme von Dekorationselementen,
Fig. 10 einen Schnitt gemäß Linie X-X in Fig. 9, Fig. 11 und 12 schematische Darstellungen
von Anordnungsmöglichkeiten für die Dekorationselemente, Fig. 13 ein mit einer Laufkugel
bestücktes Winkelstück.
-
Steinberg und Schally Die Dekorationsaufmachung gemäß der Erfindung
besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus rechteckigen, plattenförmigen Dekorationselementen
1, an deren oberen und unteren Stirnenden Kugelstifte 2 angeordnet sind, mittels
denen die Dekorationselementelrangierbar in einer oberen Schienenanordnung 3 und
einer unteren Schienenanordnung 4 eingesetzt sind.
-
Das Dekorationselementlbesitzt eine Höhe, die der Höhe des jeweiligen
Schaufensters angepaßt ist und dieses vorzugsweise überragt. Aus Gründen der Handlichkeit
und Erzielung besonders günstiger Dekorationseffekte ist es zweckmäßig, wenn die
Dekorationselementelmit einer Breite von etwa 35 cm ausgebildet werden, wobei dieses
Maß jedoch für das Wesen der Erfindung nicht verbindlich ist. Zweckmäßigerweise
besteht das Dekorationselementlaus einer Trägerplatte 5 mit beidseitig auswechselbar
vorgesetzten Dekorationsplatten 6. Zur Halterung der Dekorationsplatten 6 sind an
den Stirnenden der Trägerplatte 5 U-förmige Profilschienen 7 angschraubt, zwischen
deren Schenkeln 8 und der Trägerplatte 5 jeweils ein Abstand verbleibt, der ein
Einschieben der Dekorationsplatten 6 erlaubt. Die Dekorationsplatten 6 bestehen
vorzugsweise aus sehr dünnem Material und sind an ihren Längsrändern mit vorgesetzten,
z. B. angeleimten Leisten 9 versehen, wodurch sie eine ausreichende Steifigkeit
erhalten. Die Leisten 9 umgreifen dabei, wie Fig. 2 zeigt, die Längskanten der Trägerplatte
5.
-
Steinberg und Schally Vorzugsweise sind die Dekorationselementelmit
einem vorgesetzten Dekorationsboden 10 versehen, der durch zwei Trägerelemente 11
gehaltert wird. Jedes Trägerelement ist dabei aus dem Abschnitt eines relativ steifen
Drahtes mit einem Durchmesser von z. B. 6 mm gebildet, wobei der Drahtabschnitt
U-förmig gebogen ist und an einem der U-Schenkel einen abgewinkelten Steg besitzt.
Das Trägerelement 11 wird mit einem Schenkel 12 in eine mittig in der Längskante
des Dekorationselements 1 vorgesehene Aufnahmebohrung 13 gesteckt. Hiernach stützt
sich der zweite Schenkel 14 unterhalb der Aufnahmebohrung 13 auf dem Dekorationselement
1 ab. Der an diesem Schenkel 14 sitzende Steg 15 ist so abgewinkelt, daß er senkrecht
zur Ebene des Dekorationselements lausgerichtet ist. Hiernach ist es in einfacher
Weise möglich, auf zwei höhengleich an den Längskanten des Dekorationselements 1
angeordneten Trägerelementen 11 einen mit entsprechenden Aufnahmebohrungen 16 versehenen
Dekorationsboden aufzustecken. Zweckmäßigerweise ist am Übergangsbereich vom Schenkel
14 zum Steg 15 ein Anschlag 17 angeschweißt. Die besondere Ausbildung des Trägerelements
11 ermöglicht es, den Dekorationsboden 10 hochzuklappen, sofern dies beim Rangieren
der Dekorationselementelerforderlich sein sollte. In Fig. 4 ist die Gebrauchslage
des Dekorationsbodens gezeigt und auch seine hochgeklappte Stellung angedeutet.
Bei dem Trägerelement 11 nach Fig. 8 a ist der Anschlag 17 durch einen abgewinkelten
Steinberg
und Schally Drahtabschnitt 17' und einem darauf verstellbar angeordneten Scheibenkörper
17" gebildet. Der Drahtabschnitt 17' sitzt schweißgemäß an dem Steg 15 und sein
freies, dem Dekorationselement 1 zugewandtes Ende weist ein Außengewinde auf, welches
den mit einer Gewindebohrung ausgebildeten Scheibenkörper 17 " aufnimmt. Damit kann
durch Verdrehen des Scheibenkörpers 17" die Ausrichtung des Dekorationsbodens 10
senkrecht zur Ebene des Dekorationselementes 1 in einfacher Weise vorgenommen werden.
-
Der Dekorationsboden 10 ist zweckmäßigerweise mit auswechselbaren
Dekorationsplatten 18 versehen, die auf eine mit vorspringenden Kanten 19 versehene
Trägerplatte 20 auflegbar sind.
-
In Fig. 9 ist ein Rahmengestell zur Aufnahme der Dekorationselemente
1 gezeigt. Dieses besitzt einen als liegende Rechtecksäule ausgebildeten Aufbau,
wobei die Rahmenstreben 21 vorzugsweise aus Vierkantrohren bestehen. Auf den Bodenstreben
21 des Rahmengestells ist eine erste Trägerplatte 22 aufgeschraubt, und unter den
Kopfstreben 21 ist eine weitere Trägerplatte 23 ebenfalls mittels Schrauben 24 befestigt.
Die Trägerplatten 22, 23 sind vorzugsweise aus Spanplatten zugeschnitten und weisen
ausgefräste Nuten 25 auf, in denen die Schienen 26 der Schienenanordnungen 3, 4
flächengleich eingepaßt sind. Die mit einem U-förmigen Querschnittsprofil ausgebildeten
Schienen 26 besitzen eine quadratische Rasteranordnung, wobei mehrere Raster-
Steinberg
und Schally felder 27 nebeneinandergereiht angeordnet sind, die eine zumindest der
Schaufensterbreite entsprechende Länge bilden. An den Knotenpunkten der Schienen
ist jeweils der Schenkel, gegen den die angesetzte Schiene stößt, ausgeklinkt, so
daß sich eine durchlaufende, ein beliebiges Rangieren der Dekorationselemente 1
ermöglichende Schienennut ergibt.
-
Die Dekorationselemente 1 werden mit ihren Kugel stiften 2 in die
Schienen 26 eingesetzt, wobei es zum einfacheren Einsetzen zweckmäßig ist, wenn
die oberen Kugelstifte gegen die Kraft einer Rückstellfeder in ihre Aufnahmebohrung
zurückweichen können. Die Fig. 11, 12 zeigen mögliche Anordnungen für die Dekorationselemente
1, die nach Fig. 11 zu einer geradlinig verlaufenden Wand zusammengeschoben sind.
In Fig. 12 ist in stark ausgezogenen Linien eine diagonale Anordnung der Dekorationselemente
1 in den Rasterfeldern 27 und mit gestrichelten Linien sind weitere Anordnungsmöglichkeiten
gezeigt, die jedoch die Vielzahl der Stellmöglichkeiten längst nicht erschöpfend
angeben.
-
Zum Rangieren wird ein Dekorationselement in der Längsschiene ein
geringes Stück zur Seite bewegt, bis die Laufkugel des Kugelstifts 2 eine Querschiene
einlaufen kann.
-
Das Maß X zwischen der Achsmitte der Kugelstifte 2 zur benachbarten
Längskante der Dekorationselemente 1 ist so klein wie möglich gewählt, damit die
Breite der Dekorationselemente nur unwesentlich kleiner ist als der Mitten-
Steinberg
und Schally abstand der Schienen 26. Um das Maß X sehr klein halten zu können, ist
der Kugelstift 2 zweckmäßigerweise an dem kurzen Schenkel 28 eines in Fig. 13 dargestellten
Winkelstücks 29 angeordnet, das aus Metall besteht und mit seinem langen Schenkel
30 an der Längskante der Dekorationselemente 1 angeschraubt ist. Das Dekorationselement
1 wird soweit verschoben, bis beide Kugelstifte 2 in der Querschiene sind. Danach
kann das Dekorationselement 1 in die andere Längsschiene 26 geschoben werden. In
Fig.11 ist mit Pfeilen die Bewegungsbahn der Kugelstifte angedeutet.
-
Somit können die Rückseiten R der Dekorationselemente umdekoriert
werden, wobei dem Betrachter der Blick auf die Frontseiten F erhalten bleibt. Durch
Verschieben können dann die Rückseiten der Dekorationselemente in Frontlage gebracht
werden.
-
Die erfindungsgemäße Dekorationsaufmachung ist ausbaufähig, und zwar
durch zusätzliche Schienen bzw. Rasterfelder, die auch zur Tiefe hin ansetzbar sind,
so daß eine Dekorierung z. B. auch in drei Ebenen möglich ist. Die Dekorationsaufmachung
ist vor praktisch jedem Schaufenster in einfacher Weise aufsetzbar, sie kann aber
z. B. in größeren Verkauts- oder Ausstellungshallen mit all ihren Vorzügen auch
als Raumteiler eingesetzt werden. Die Schienenführungen lassen sich bei der Erstellung
von Neubauten auch unmittelbar im Estrich einbetten, so daß hierfür keine besonderen
Trägerkörper mehr erforderlich sind.