DE2718360A1 - Verfahren zum kontinuierlichen giessen eines strangs aus einer aluminiumlegierung - Google Patents
Verfahren zum kontinuierlichen giessen eines strangs aus einer aluminiumlegierungInfo
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Description
Dr.-lng. Wolff t H. Bartels
tDipl.-Chem. Dr. Brandes
Or.-Ing. Held Dipl.-Phys. Wolff
Tel. (0711) 29 6310 u. 29 72
BLZ 60010070
BLZ 60070070
Bürozeit:
9-11.30 Uhr. 13.30-16 Uhr
auSer samstags
20. April 1977 Unsere Ref.: 125 316/487333 ers
Southwire Company, Carrollton, Georgia 30117/ÜSA
Verfahren zum kontinuierlichen Gießen eines Strangs aus
einer Altiminiumlegierung, Zusatz zu Patent
(Patentanmeldung P 26 02 339.2)
709846/0850 Telefonische Auskünfte und
Aufträge sind nur nach schriftlicher Bestätigung verbindlich
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Gießen eines Strangs aus einer Aluminiumlegierung, die ungefähr
O,5 bis O,9 Gewichtsprozent Silizium und ungefähr 0,6
bis 0,9 Gewichtsprozent Magnesium enthält, bei dem aus der geschmolzenen Legierung in kontinuierlichem Strangguß ein
gegossener Strang gebildet und der Strang mit einer Temperatur von weniger als 504° C aus der Gießform ausgehoben
wird, der Strang in einem Walzwerk kontinuierlich gewalzt und mit einer Temperatur von mehr als 343 C aus
dem Walzwerk herausgeführt wird, der warmverformte Strang auf einen Temperaturbereich, der unterhalb des Temperaturbereichs
liegt, bei dem eine augenblickliche wesentliche Ausscheidung von Legierungsmetallen stattfindet, kontinuierlich
abgeschreckt wird und wobei die Temperatur des Strangs, nachdem dieser aus der Gießform ausgehoben wurde,
auf eine Temperatur erhöht wird, die innerhalb des Bereichs der Lösungstemperatur liegt, nach Patentanmeldung P 26 02 339.2.
Bei der Aluminiumlegierung 6201 handelt es sich um eine AIuminium-Magnesium-Silizium-Legierung
hoher Festigkeit, die in Form eines Drahtes und in wärnebehandeltem Zustand eine
Zugfestigkeit von mehr als 3220 kg/cm , eine Dehnung von mehr als 3 % und eine elektrische Leitfähigkeit besitzt, die
größer ist als 52,5 %, bezogen auf den internationalen Kupferstandard IACS. Stränge aus 6201-Aluminium, die
für Ziehvorgänge vorgesehen sind, sowie ähnliche zum Ziehen vorgesehene Stränge aus Aluminiumlegierungen wurden bislang
durch eine Mehrzahl gesonderter Verfahrensschritte hergestellt, bei denen u.a. ein Aluminiumblock unter Direktkühlung (DC)
gegossen wird, der Block auf ungefähr 371° C bis 454° C wiedererhitzt
wird, der gegossene Block zu einem für einen Ziehvorgang vorgesehenen Strang warmgewalzt wird, der Strang bei
einer Temperatur von ungefähr 538° C wärmebehandelt wird, um die Bestandteile in Lösung zu bringen (Lösungsglühen), und
/anschließend in Wasser abgeschreckt wird. Der Strang wird zur
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Herstellung eines Drahtes kaltgezogen, und dieser wird bei Temperaturen zwischen 121° C und 232° C künstlich gealtert.
Dadurch können Drähte erzeugt werden, die eine Zugfestigkeit und elektrische Leitfähigkeit besitzen, die den entsprechenden
Werten von Aluminium 6201 ähnlich sind oder diese übertreffen.
Es ist ersichtlich, daß bei diesem Stückprozeß, d.h. diskontinuierlich
durchgeführten Gießverfahren, eine Mehrzahl gesonderter
Verfahrensschritte erforderlich ist, die sowohl platzraubend als auch zeitraubend sind, und daß hierfür hochspezialisierte
und teure Behandlungseinrichtungen zur Anwendung gebracht werden müssen. Außerdem tritt der Nachteil auf,
daß sich hierbei ein zusätzlicher Zeitraum ergibt, innerhalb dessen das Aluminium oxydieren kann. Als Ergebnis wird bei
diesem bekannten Verfahren daher ein Strang erhalten, der ein stumpfes Oberflächen-Finish und eine harte Struktur besitzt.
Ein harter Strang läßt sich nur mit Schwierigkeiten zu einem Draht ziehen, und die verwendeten Ziehwerkzeuge
verschleißen schnell.
Ein verbessertes Verfahren zum kontinuierlichen Gießen und Walzen von 6201-Aluminiumlegierung ist in der US-PS 3 613
beschrieben. Nach diesem Verfahren wird ein Strang aus Aluminiumlegierung, beispielsweise der Legierung 6201, kontinuierlich
hergestellt, ohne daß eine Wiedererhitzung des Blocks oder des Strangs während des Verfahrens erforderlich
wird. Der aus einer kontinuierlichen Gießmaschine austretende Strang wird durch ein Walzwerk und Abschreckrohr
hindurchgeführt und sodann in einem kontinuierlichen Prozeß abgekühlt. Die Wärme des aus der kontinuierlichen Gießmaschine
austretenden Strangs wird nicht abgeführt, und die Temperatur des Strangs wird im Bereich der Lösungstemperatur
des Metalls gehalten, vrährend der Strang zu dem Walzwerk
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zugeführt wird. Der Strang wird im Walzwerk warmgeformt und unmittelbar nach dem Austreten des Strangs aus dem Walzwerk
abgeschreckt, so daß der Zeitraum zwischen dem Zeitpunkt, in dem der Strang das Walzwerk betritt, und dem
Zeitpunkt, in dem der Strang auf eine Temperatur unterhalb der Kristallisationstemperatur des Legierungsmetalls abgekühlt
ist, kleiner ist als der Zeitraum, der für das Abscheiden der Legierungsmetalle an Korngrenzen des Metalls
nötig ist. Nach dem Abschrecken des Strangs hat dieser eine Temperatur, die niedriger liegt als die Temperatur,
bei der eine Ausscheidung unverzüglich in wesentlichem Ausmaße erfolgt. Wenn der Strang anschließend zu einem Draht
kaltgezogen wird, hat er eine ungewöhnlich hohe Zugfestigkeit, eine verhältnismäßig hohe elektrische Leitfähigkeit und ein
außerordentlich glänzendes Aussehen. Bei diesem Verfahren gemäß der US-FS 3 613 767 sind daher die Hauptprobleme
aus der Vielt geschafft, wie sie bei einer Handhabung des Strangs in mehreren gesonderten Verfahrensschritten vordem
aufgetreten waren.
Zwar stellt das bekannte Verfahren gemäß US-PS 3 613 767 in bezug auf das kontinuierliche Gießen und Walzen der 6201-Aluminiumlegierung
einen bedeutenden Fortschritt gegenüber den bekannten Stückprozessen dar, jedoch treten hierbei gänzlich
neue Probleme zutage, die bei den bekannten Stückprozessen nicht aufgetaucht waren. So tritt beispielsweise, worauf
auch im Hauptpatent hingewiesen ist, bei dem bekannten Verfahren gemäß der US-PS 3 613 767 der Nachteil auf, daß der
erzeugte Strang ausgeschiedene Legierungsbestandteile in Form sehr großer Präzipitate enthält, deren Größe im Bereich
von 20 000 Angström-Einheiten liegt. Darüber hinaus ergeben
sich wegen der verhältnismäßig hohen erforderlichen Gießgeschwindigkeiten Erscheinungen, die als ''Erstarrungsschwund" bezeichnet werden können und die zur Folge haben,
daß der erzeugte Strang brüchig wird, wodurch die Ziehfähigkeit des Strangs wesentlich herabgesetzt und die Dehnung
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des Strangs wesentlich beeinträchtigt wird.
Das Hauptpatent (Patentanmeldung P 26 02 339.2) zeigt ein Verfahren der eingangs genannten Art auf, das dem
aus der US-PS 3 613 767 bekannten Verfahren gegenüber dahingehend verbessert ist, daß die Probleme des Erstarrungsschwunds
und der Bildung massiver Präzipitatteilchen verhindert sind. Außerdem ermöglicht es das Verfahren gemäß dem Hauptpatent,
daß der Strang bei einer Temperatur gewalzt wird, die innerhalb des oberen Teils des Lösungsbereichs für die 62O1-Aluminiumlegierung
liegt. Bei dem Verfahren gemäß dem Hauptpatent wird der gegossene Strang bei einer
Temperatur von weniger als 504° C aus der Gießform ausgehoben (d.h. bei einer Temperatur, die unterhalb derjenigen liegt,
bei der ein Erstarrungsschwund aufträte), vorzugsweise bsi einer
Temperatur von 427° C bis 504° C. Sodann wird der Strang durch einen zwischen der Gießform und dem Walzwerk angeordneten Ofen
hindurchgeführt, in dem die Temperatur des Strangs erhöht wird,
vorzugsweise auf 4 54° C bis 616° C. Dadurch wird ein wesentlich verbessertes Erzeugnis erhalten, bei dem in der Aluminiuramatrize
ein wesentlich erhöhter Anteil von Magnesiumsilizid in fester Lösung gehalten wird und bei dem im Fertigzustand die
Zugfestigkeit, Dehnung und elektrische Leitfähigkeit verbessert sind gegenüber vergleichbaren Erzeugnissen, die nach bekannten
Verfahren hergestellt sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine weitere Ausgestaltung
des im Hauptpatent aufgezeigten Verfahrens anzugeben.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei dem
im Hauptpatent aufgezeigten Verfahren der eingangs genannten Art der Vorgang des Erhöhens der Temperatur des gegossenen
Strangs nach dem Vorgang des Walzens durchgeführt wird, während der das Walzwerk verlassende Strang durch einen Ofen geführt
wird, und daß dabei die Temperatur auf einen Wert von 371° C bis 566° C erhöht wird. Wie gefunden wurde, werden die
durch das Hauptpatent erreichten Verbesserungen unabhängig da-
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von erzielt, an welcher Stelle im Verfahrensablauf zwischen dem Gießen des Strangs und dem Abschrecken desselben die Wiedererhitzung
vorgenommen wird. Es ist daher nicht erforderlich, das Wiedererwärmen zwischen dem Gießen des Strangs und dem
Walzen desselben durchzuführen, sondern es werden gleichermaßen gute Ergebnisse erzielt, wenn das Wiedererwärmen an dem
aus dem Walzwerk austretenden Strang vorgenommen wird. Der hierfür vorgesehene Ofen kann zwischen dem Walzwerk und der
Abschreckeinrichtung angeordnet sein, und man kann den gewalzten Strang in der Weise durch den Ofen hindurchführen, daß seine
Temperatur von derjenigen Temperatur,mit der der Strang das Walzwerk verläßt, auf einen Temperaturwert angehoben wird,
der innerhalb des Lösungsbereichs von 371° C bis 566° C liegt.
Da im Walzwerk eine gewisse Ausscheidung von Mg Si stattfindet,
ergibt das vorliegende Verfahren ein im Vergleich zum nach dem Verfahren des Hauptpatents hergestellten Erzeugnis leicht
verbessertes Erzeugnis aufgrund des Umstandes, daß durch das nachträgliche Erhitzen (d.h. Erhitzen nach dem Walzen) den
Auswirkungen dieser Ausscheidung entgegengewirkt wird. In dieser Hinsicht ist zu bemerken, daß, wenn der Strang das Walzwerk
bei einer Temperatur von etwa 371 C verläßt, lediglich etwa 2O % des Mg_ Si in fester Lösung gehalten werden. Das
nachträgliche Erhitzen erhöht die Menge des in fester Lösung befindlichen Mg Si, so daß ein Strang verbesserter Eigenschaften
erzielbar ist.
Andererseits muß, da der Strang eine höhere Laufgeschwindigkeit beim Austritt aus dem Walzwerk hat als beim Eintritt in das
Walzwerk, die Erwärmung notwendigerweise in einem kürzeren Zeitraum stattfinden. Bei nachträglich erfolgendem V7iedererhitzen
muß daher die Wärmeleistung größer sein als beim vorausgehenden (vor dem Walzvorgang) durchgeführten Wiedererhitzen.
Vorzugsweise wird Induktionserwärmung angewendet. Das Erwärmen kann jedoch auch auf beliebige andere Art und Weise erfolgen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematisiert gezeichnete Seitenansicht einer Einrichtung zum Durchführen
des Verfahrens und
Fig. 2 eine Diagrammdarsteilung einiger Parameter bei der Wärmebehandlung der 62Ol-Aluminiumlegierung
.
Fig. 1 zeigt eine Gießmaschine 10, einen Ofen 11, ein Walzwerk
12, eine Abschreckeinrichtung 13 sowie eine Aufwickler-Rohrführung
14. Bei dem vorliegenden Verfahren wird geschmolzenes Metall aus einem nicht dargestellten Schmelzofen in
ein Gießrad 10a der Gießmaschine 10 eingegossen. Das geschmolzene Metall wird gekühlt, so daß es im Gießrad 10a erstarrt,
und wird als verfestigte Stange 15 aus dem Gießrad ausgehoben. Die Stange 15 wird sodann kontinuierlich zum Walzwerk
12 und durch dieses hindurchgeführt, in dem die Stange gelängt und die Querschnittsfläche derselben verringert wird,
so daß sie aus dem Walzwerk 12 als gekneteter Strang 17 mit einer Temperatur von ungefähr 371° C austritt. Der Strang 17
wird nun kontinuierlich durch den Ofen 11 geführt, in dem die Temperatur des Strangs 17 auf etwa 566° C angehoben wird.
Nach Verlassen des Ofens 11 läuft der Strang 17 in die Abschreckeinrichtung 13 ein, in der die Temperatur des Strangs
schnell auf einen Wert von weniger als 2O4° C abgesenkt wird, im allgemeinen auf etwa 66° C. Anschließend läuft der Strang
17 in die Rohrführung 14 ein, um mittels eines nicht dargestellten, kontinuierlich arbeitenden Aufwicklers aufgespult
zu werden.
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Bei dem vorliegenden Produkt handelt es sich um die wärmebehandelbare
6201-Aluminiumlegierung. Die metallurgische Zusammensetzung der Aluminiumlegierung 6201 wird allgemein
folgendermaßen angegeben: Silizium und Magnesium sind in Konzentrationen von 0,5 bis 0,9 Gewichtsprozent bzw. von
etwa 0,6 bis O,9 Gewichtsprozent vorhanden. Der Mengenbereich
des Siliziums und Magnesiums, das in Legierungen vorhanden ist, die nach dem vorliegenden Verfahren bearbeitet werden,
kann über die Bereichsgrenzen, die für die Konzentration bei der 6201 Aluminiumlegierung angegeben sind, hinausgehen
und von etwa 0,2 bis 1,3 Gewichtsprozent bzw. von etwa O,3
bis 1,4 Gewichtsprozent betragen, falls es gewünscht wird.
Das Metall wird im geschmolzenen Zustand durch ein Fiberglas-Sieb in einen Tiegel gegossen, der auf einer Temperatur
von mehr als 649° C, gewöhnlich auf etwa 688° C gehalten wird.
Vom Tiegel wird das Metall in das Gießrad 10a der Gießmaschine 10 gegossen, wo es auf eine Temperatur von etwa 427° C
bis 504° C gekühlt wird und zur gegossenen Stange 15 mit solcher Geschwindigkeit erstarrt, daß kein Erstarrungsschwund
auftritt. Die gegossene Stange wird aus dem Gießrad 10a mit einer Temperatur von etwa 427° C bis 504° C ausgehoben und
zum Walzwerk 12 geführt, wo die Stange warmverformt und mit
einem löslichen ölüberzug versehen wird, wobei die ölkonzentratlon
etwa 40 % und die Temperatur des öl weniger als 93° C betragen, gewöhnlich etwa 71° C. Das Walzwerk 12 weist
eine Mehrzahl von Walzgerüsten auf, die die gegossene Stange 15 abwechselnd von oben nach unten und von den Seiten her
zusammenpressen,wodurch die gegossene Stange gelängt und ihre
Querschnittsfläche verringert werden, so daß die Stange fortschreitend zum Strang 17 geformt wird. Das Volumen der öllösung
wird im Walzwerk 12 auf einem Pegelwert gehalten, der etwa 2/3 des ölvolumens bei üblichen kontinuierlichen Gießsystemen
für Stränge aus Elektrolytkupfer beträgt. Die Temperatur und das Volumen des den Strang in dem Walzwerk 12 zuge-
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führten Kühlmittels sind so, daß die Temperatur des Strangs innerhalb des Warmformbereichs für 6201-Aluminiumlegierung
liegt, gewöhnlich oberhalb von 343 C, so daß die Legierungsmetalle
aus dem Aluminium nicht ausfallen. Im allgemeinen beträgt die Temperatur des das Walzwerk verlassenden Strangs
etwa 371 C. Das geringe Volumen an Kühlmittel, das dem Strang in dem Walzwerk zugeführt wird, macht eine höhere
Konzentration an Schmierstoff in der Kühlmittel-Lösung erforderlich, und zwar etwa 40 % an gelöstem Schmierstoff, verglichen
mit etwa 10 % bei Systemen für Stränge aus Elektrolytkupfer. Der Durchfluß wird so eingestellt, daß ein etwa
gleichmäßiger Durchsatz an Kühlmittel-Lösung bei jedem Walzgerüst vorhanden ist.
Fig. 2 zeigt einen graphischen Vergleich der Unterschiede zwischen den bei einem Strang aus 6201-Aluminiumlegierung
durchgeführten Lösungs-Wärmebehandlungen nach dem vorliegenden Verfahren und nach bekannten Verfahren. Auf der Abszissenachse
in Fig. 2 ist die Zeit in Sekunden aufgetragen. Eine Linie 20a stellt die Temperatur in Celsiusgraden, eine Linie
20b die Leitfähigkeit in Prozent des internationalen Glüh-Kupferstandards
(IACS) und eine Linie 20c den Prozentsatz von in Lösung befindlichem Mg2 Si dar. Eine Kurve 23 stellt
die Lösungs-Wärmebehandlung eines gekneteten Strangs aus 6201 Aluminiumlegierung nach bekannten Verfahren dar, und
Kurven 21, 21a und 21b stellen die Lösungs-Wärmebehandlung eines gekneteten Strangs der 6201-Aluminiumlegierung beim
vorliegenden Verfahren dar.
Fig. 2 ist am leichtesten verständlich, wenn man die folgenden Beispiele betrachtet, welche aus Fig. 2 entnehmbare Werte
repräsentieren, welche im Vergleich mit bekannten Verfahren zur Lösungs-Wärmebehandlung von Strängen aus gekneteter 6201-Aluminiumlegierung
besondere Vorteile des vorliegenden Verfahrens aufzeigen.
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Ein gekneteter Strang aus 6201-Aluminiumlegierung wird dem
hier aufgezeigten Verfahren der Lösungs-Wärmebehandlung unterzogen, beginnend beim Zeitpunkt Null, wobei die Temperatur
etwa 371° C (Linie 20a), die elektrische Leitfähigkeit etwa 53,1 % IACS und der Prozentsatz von in der Legierung
bereits in fester Lösung enthaltenem Mg2 Si etwa 20 % (Linie
2Oc) betragen. Ein gekneteter Strang aus 6201-Aluminiumlegierung,
der nach bekannten Verfahren hergestellt wird,müßte etwa 5 see
lang einer Induktionserwärmung unterzogen werden, um ähnliche Eigenschaften zu bekommen (Kurve 23).
Um bei einem gekneteten Strang aus 6201-Aluminiumlegierung 60 % Mg_ Si in fester Lösung zu bekommen, eine elektrische
Leitfähigkeit von 50 % IACS sowie eine Lösungstemperatur von
482° C ist eine Induktionserwärmung des Strangs von etwa 1 see bis 2,75 see erforderlich, wobei die durchschnittliche
Erwärmungszeit, die erforderlich ist, um diese Eigenschaften zu bekommen, etwa 1,75 see beträgt. Um einen Strang mit gleichen
Eigenschaften unter Anwendung bekannter Verfahren zu erhalten, wäre eine Erwärmungszeit von ungefähr 11,66 see erforderlich
(Kurve 23).
Aus dem Vergleich der Beispiele I und II und aus einer Vielzahl anderer Beispiele, die man anhand von Fig. 2 aufzeigen
kann, ist daher zu erkennen, daß das vorliegende Verfahren den bekannten Verfahren in bezug auf Behandlungszeiträume
weit überlegen ist. Vorteile ergeben sich jedoch nicht nur hinsichtlich der wirtschaftlichen Produktion, sondern auch
hinsichtlich der Eigenschaften des gekneteten Strangs aus 6201-Aluminiumlegierung im Vergleich zu Strägen entsprechender
Legierung , die nach bekannten Verfahren hergestellt sind.
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Beispielhaft für die überlegenen Eigenschaften der aus 6201-Aluminiumlegierung
nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Stränge sind folgende:
Ά) Die gegossene Stange kann bei niedrigerer Temperatur aus
dem Gießrad ausgehoben werden, so daß dementsprechend Hochtemperatur-Rißbildungen, Xunkerbildungen und zentrale
Mikrorißbildungen bei der gegossenen Stange wesentlich seltener sind, so daß der geknetete Strang eine höhere
Güte hat.
B) Der nach dem aufgezeigten Verfahren erzeugte Strang ist
in einem hochgeglühten Zustand und kann dementsprechend leichter zu einem Draht gezogen werden.
C) Während der künstlichen Alterung des aus dem Strang gezogenen
Drahts findet ein Ausfallen von Mg, Si statt, wodurch bewirkt wird, daß das Präzipitat feiner ist und in gleichmäßigerer
Verteilung auftritt.
D) Nach den bekannten Verfahren erzeugte Stränge werden, wenn sie nicht innerhalb von sechs Tagen nach dem Gießen und
Walzen gezogen werden, brüchig. Nach dem vorliegenden Verfahren erzeugte Stränge können jedoch sieben bis acht
Wochen vor dem Ziehen gelagert werden, ohne brüchig zu werden.
Unter "wärmebehandelbaren Aluminiumlegierungen"
sind im vorliegenden Rahmen solche Aluminiumlegierungen zu
verstehen, die Legierungsbestandteile enthalten, die eine hohe Löslichkeit in festem Zustand in Aluminium bei hohen
Temperaturen und eine geringe Löslichkeit in festem Zustand in Aluminium bei Abkühlung auf Raumtemperatur zeigen. Diese
Legierungen härten durch Ausfallen einer zweiten Phase während der Wärmebehandlung, und die Legierungsbestandteile
werden dadurch in Lösung gehalten, daß ein schnelles Abschrek-
709846/0850
ken aus hoher Temperatur durchgeführt wird.
Unter"gekneteten Aluminiumlegierungen"sollen hier solche Aluminiumlegierungen
verstanden werden, die Legierungsbestandteile enthalten, die eine geringe Löslichkeit in festem Zustand in
Aluminium sowohl bei hohen Temperaturen als auch bei niedrigen Temperaturen besitzen. Diese Legierungen härten normalerweise
durch eine Härtungs-Bearbeitung, wobei es sich um einen Härtungsmechsnismus handelt, der bei der Kaltverformung der Legierung
abläuft.
709846/0860
Λ*
L e e r s e i t e
Claims (3)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Gießen eines Strangs aus
einer Aluminiumlegierung, die ungefähr 0,5 bis O,9 Gewichtsprozent
Silizium und ungefähr 0,6 bis 0,9 Gewichtsprozent Magnesium enthält, bei dem aus der geschmolzenen Legierung
in kontinuierlichem Strangguß ein gegossener Strang gebildet und der Strang mit einer Temperatur von weniger als
504° C aus der Gießform ausgehoben wird, der Strang in einem Walzwerk kontinuierlich gewalzt und mit einer Temperatur
von mehr als 343 C aus dem Walzwerk herausgeführt wird, der warmverformte Strang auf einen Temperaturbereich,
der unterhalb des Temperaturbereichs liegt, bei dem eine augenblickliche wesentliche Ausscheidung von Legierungsmetallen
stattfindet, kontinuierlich abgeschreckt wird und wobei die Temperatur des Strangs, nachdem dieser aus der
Gießform ausgehoben wurde, auf eine Temperatur erhöht wird, die innerhalb des Bereichs der Lösungstemperatur liegt, nach
Patentanmeldung P 26 02 339.2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorgang des Erhöhens der Temperatur des gegossenen Strangs
nach dem Vorgang des Walzens durchgeführt wird, während der das Walzwerk verlassende Strang durch einen Ofen geführt wird,
und daß dabei die Temperatur auf einen Viert von 371° C bis 566° C erhöht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die geschmolzene Legierung in der Gießform auf eine Temperatur
von 427° C bis 504° C abgekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Strang, während er gewalzt wird, mit einem löslichen öl
beschichtet wird, welches eine Temperatur von weniger als 93° C besitzt.
7il9R4B/O850
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