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Klinkenvorschub für landwirtschaftliche Maschinen
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Die Erfindung betrifft einen Klinkenvorschub für landwirtschaftliche
Maschinen, Fördereinrichtungen oder dergleichen für den wahlweisen Antrieb in beiden
Richtungen, mit einem Klinkenrad, das mit der anzutreibenden Einrichtung drehfest
verbunden ist, mit einem in bezug auf das Klinkenrad verschwenkbar gelagerten Klinkenhebel,
der mittels eines Gestänges oder dergleichen betätigbar ist und für Jede Vorschubrichtung
wenigstens eine mit dem Klinkenrad in Eingriff bringbare Vorschubklinke trägt, mit
für jede Vorschubrichtung wenigstens einer, dem Klinkenrad zugeordneten, schwenkbar
gelagerten Sperrklinke und mit einer
Gleitbahn, insbesondere Steuerscheibe,
welche die Verzahnung des Klinkenrades für die Vorschubklinke teilweise oder vollständig
abdeckt, wobei die Gleitbahn in bezug auf das Klinkenrad koaxial schwenkbar angeordnet
und vorzugsweise durch ein exzentrisch angreifendes Gestänge oder dergleichen verstellbar
ist.
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Solche Klinkenvorschübe oder auch Klinkenvorschub~ antriebe werden
bei landwirtschaftlichen Maschinen vor allen zum absatzweisen Antrieb von Roll-
oder Kratzböden verwendet.
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Insbesondere die Ladefläche von Ladewagen, Dungstreuwagen, Entladeeinrichtungen,
Dosiereinrichtungen usw. wird vielfach von solchen Roll- oder Xratzböden gebildet.
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Der Vorschub dieser bekannten Roll- oder Xratzböden erfolgt in der
Regel mittels eines Klinkenrades, welches drehfest mit einer der Vellen des Kratzbodens
verbunden ist.
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Ein verstellbarer Kurbeltrieb versetzt mittels einer Schubstange einen
um die Achse des Klinkenrades schwingenden Hebel in eine hin- und hergehende Bewegung,
wobei dieser Hebel an einem Ende eine federbelastete Vorschubklinke trägt die in
das Klinkenrad eingreift. Die Verstellung der Hubbewegung wird in der Regel durch
Änderung des Kurbelradius vorgeno en Je nach Größe der eingestellten Vorschubbew
gung beschreibt der Klinkenhebel einen kleineren oder größeren Bogen und die Vorschubklinke
gleitet (ratscht) bei der RUckholbewegung über mehrere Zähne hinweg und greift dann
wieder in das Klinkenrad ein. Auf diese einfache Weise wird die Vorschubbewegung
des Roll- oder Kratzbodens den gewünschten Arbeitsablauf angepaßt. Damit bei der
Rückholbewegung der Vorschubklinke das Klinkenrad keine rückläufige Bewegung ausführt,
ist eine weitere federbelastete Klinke angeordnet, die als Sperrklinke wirkt und
das Klinkenrad in der vorgeschobenen Stellung fixiert (DT-OS 1 580 401).
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Diese bekannte Vorschubeinrichtung hat den Nachteil,
daß
die Vorschubklinke bei der Rückholbewegung und die Sperrklinke bei der Vorwärtsbewegung
des Klinkenrades je nach Größe der eingestellten Bewegung über eine Anzahl von Zähnen
hinweggleitet. Da sowohl das Klinkenrad wie auch die Klinken aus Stahl, zum Teil
gehärtetem Stahl, gefertigt sind, ergibt sich hierbei ein sehr lautes, unangenehmes
Geräusch.
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Dieses Geräusch wird besonders unerträglich, wenn Maschinen am Stand
mit eingeschaltetem Kratzboden arbeiten, wie dies beispielsweise beim Ladewagen-Abladevorgang
der Fall ist.
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Um diese Lärmentwicklung zu vermeiden, wurden bereits andere Lösungen
vorgeschlagen, wie beispielsweise schaltbare Schneckengetriebe oder hydraulische
Antriebe mit Ölmotoren.
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Diese Ausführungen vermeiden wohl die Geräuschbildung, sind aber sehr
teuer in der Anschaffung und kommen für den Einsatz in der Landwirtschaft nur in
Sonderfällen in Frage. Mansche Anwendungsbereiche bedingen überdies, daß der Kratzboden
vor- und rckwärtslaufend ausgeführt werden muß, wodurch eine weitere Verteuerung
der oben genannten Antriebsmöglichkeiten eintreten würde.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde diese Nachteile zu vermeiden,
und einen Klinkenvorschub bzw. Klinkenvorschubantrieb für landwirtschaftliche Maschinen,
Fördereinrichtungen oder dergleichen zu schaffen, der möglichst geringe Lärmentwicklung
verursacht, d.h. möglichst geräuscharm arbeitet.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem Klinkenvorschub
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Verzahnung des Klinkenrades für
die in der Vorschubrichtung nicht in das Klinkenrad eingreifende, jeweils wenigstens
eine Vorschubklinke und wenigstens eine Sperrklinke vollständig abgedeckt ist, daß
die eingreifende Vorschubklinke während der zurückkehrenden Bewegung des Klinkenhebels
außer Eingriff und Berührung mit dem Klinkenrad
bringbar ist, und
daß die wenigstens eine Sperrklinke, welche bei zurückkehrender Bewegung des Klinkenhebels
in das Klinkenrad eingreift, während der Vorschubbewegung desselben durch eine federnde
Auflage, die mit dem Klinkenhebel verbunden ist, außer Eingriff und Berührung mit
dem Klinkenrad bringbar ist.
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Diese Ausführung gewährleistet, daß weder die Vorschubklinke noch
die Sperrklinke über die Zähne des Klinkenrades hinwegratscht. Die Sperrklinke wirkt
nämlich mittels ihres Vorsprunges mit der federnden Auflage derart zusammen, daß
beim Schwenken des Klinkenhebels im Sinne einer Vorschubbewegung der Vorsprung der
Sperrklinke an der federnden Auflage zur Anlage kommt und während der Vorschubbewegung
an dieser federnden Auflage entlanggleitet. In ähnlicher Weise wirkt die Vorschubklinke
mit der Abdeckung derart zusammen, daß die Vorschubklinke bei einer Rücklaufbewegung
nicht über die Verzahnung des Klinkenrades, sondern vielmehr entlang der Abdeckung
zurückgeführt wird. Die Gleitbewegungen der Klinken an der federnden Auflage bzw.
der Abdeckung sind überaus geräuscharm, so daß der erfindungsgemäße Klinken.
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vorschub fast geräuschlos arbeitet In Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß die im Abstand voneinander angeordneten Vorschubklinken, von
denen für jede Vorschubrichtung wenigstens eine vorgesehen ist, an einander gegenüberliegenden
Seiten eines insbesondere dreiarmigen Hebels angebracht sind, der auf dem Klinkenhebel
begrenzt schwenkbar gelagert ist und an welchen das Gestänge oder dergleichen zum
Betätigen des Klinkenvorschubes in bezug auf die Schwenkachse des Klinkenhebels
außerhalb der Schwenkachse des dreiarmigen Hebels angelenkt ist. Diese Ausbildung
gewährleistet, daß der Klinkenvorschub in beiden Bewegungsrichtungen wirksam ist,
d.h. daß die landwirtschaftliche Maschine, Fördereinrichtung oder
dergleichen
in beiden Richtungen absatzweise antreibbar ist.
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Zur Verstellung der Hubbewegung ist gemäß einem weiteren Merkmal
der Erfindung vorgesehen, daß durch die, in an sich bekannter Weise, um die Drehachse
des Klinkenrades mittels eines an ihr exzentrisch angebrachten Gestänges oder dergleichen
verschwenkbare Gleitbahn entweder die Vorschub- und die Sperrklinke für die eine
oder für die andere Vorschubrichtung in Eingriff bringbar sind, wobei die wenigstens
eine Vorschubklinke und die wenigstens eine Sperrklinke einander annähernd diametral
gegenüberliegend angeordnet sind. Hiebei ist es zweckmäßig, daß die jeweils bei
der rückkehrenden Bewegung des Klinkenhebels in das Klinkenrad eingreifende Sperrklinke
mittels wenigstens eines Vorsprunges, beispielsweise eines Bolzens, an der mit dem
Klinkenhebel verbundenen, federnden Auflage abgestützt ist.
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Um die Gleitbewegung des Vorsprunges der Sperrklinke auf der federnden
Auflage und das Auflaufen des Vorsprunges auf diese Auflage weiter zu verbessern,
ist es vorteilhaft, daß die, insbesondere als Federplatte ausgebildete, federnde
Auflage bogenförmig gekrümmt verläuft und, vorzugsweise an beiden Enden, eine schräge
Auflauffläche aufweist.
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Um das Auflaufen des Vorsprunges der Sperrklinken auf die federnde
Auflage noch weicher zu gestalten, ist es vorteilhaft, daß die beiden Sperrklinken
gelenkig miteinander verbunden und mittels eines, vorzugsweise an den Vorsprüngen
angreifenden, Federelementes, beispielsweise einer Zugfeder, in Anlage gegen die
federnde Auflage bzw. das Klinkenrad gehalten sind.
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Weiters ist es auch zweckmäßig, daß zum Bremsen der Bewegung des
Klinkenhebels wenigstens ein Bremselement, insbesondere eine auf dem Klinkenrad
gelagerte und an dem Klinkenhebel anliegende Scheibenfeder oder dergleichen vorgesehen
ist.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen, in denen
ein Ausführungsbeispiei des Erfindungsgegenstandes dargestellt ist, näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Klinkenvorschubes
bei Beginn der Vorschubbewegung, Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht, jedoch
bei Beendigung der Vorschubbewegung, und Fig. 3 einen Sohnitt entlang Linie III-III
in Fig. 1 in vergrößertem Maßstab.
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Der dargestellte Klinkenvorschub weist ein Klinkenrad 1 auf, das
mit einer Welle 5 zum Antrieb eines nicht näher dargestellten Roll- oder Kratzbodens
einer landwirtschaftlichen Maschine drehfest verbunden ist. Das Klinkenrad 1 ist
von einer davorliegenden Abdeckung in Form einer Steuerscheibe 2 teilweise abgedeckt.
Diese Steuerscheibe 2 ist mittels eines eigenen Gestänges 3 verstellbar. Ein zweiarmiger
Hebel 4 ist auf der Welle 5 des Kratzbodens oder auf der Nabe des Klinkenrades gebremst
gelagert. An einem Ende des zweiarmigen Hebels ist ein dreiarmiger Hebel 6 begrenzt
beweglich gelagert, der an zwei gegenüberliegenden Armen fest angebrachte Vorschubklinken
7 trägt und an dessen drittem Arm eine Kurbelstange 8 auf einem Zapfen 19 gelenkig
gelagert ist. Der Drehzapfen des Hebels 6 ist mit 20 bezeichnet.
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Am anderen Ende des zweiarmigen Hebels 4 ist eine federnde Auflage
in Form einer Federplatte 9 aufgenietet. Die Stirnseite dieser Federplatte 9 ist
gekriimmt ausgebildet und besitzt eine Gleitbahn 10, auf welcher die als Bolzen
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ausgebildeten Vorsprünge von zwei gelenkig miteinander verbundenen
Sperrklinken 12 in der abgehobenen Stellung der Klinke aufliegen und beim Bewegungsablauf
entlanggleiten.
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Die beiden Sperrklinken 12 sind mittels eines Hebels 13 auf einem
Bolzen 14 gelagert, welcher an einem Rahmenteil 15 der Einrichtung ortsfest abgestützt
ist. Hierbei ist die eine der Sperrklinken 12 gabelförmig ausgebildet und die andere
der Sperrklinken greift in die Gabelung der ersten Sperrklinke ein (vgl. Fig. 3).
Eine Zugfeder 16, die in den beiden Bolzen 11 eingehängt ist, veranlaßt den Eingriff
der Sperrklinken 12 in das Klinkenrad 1.
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Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch den Klinkenantrieb.
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Der zweiarmige Hebel 4 ist beispielsweise durch eine Scheibenfeder
17 auf der Nabe 18 des Klinkenrades 1 gebremst gelagert.
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Bei der Vorschubbewegung, wobei die Fig. 1 den Beginn dieser Bewegung
zeigt, führt der dreiarmige Hebel 6 durch die Bewegung der Kurbelstange 8 eine kleine
Schwenkbewegung um seine Achse aus, da der zweiarmige Hebel 4 gebremst ist. Dabei
greift Je nach Drehrichtung eine der Vorschubklinken 7 in das Klinkenrad 1 ein und
nimmt dieses mit.
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Durch die Mitnahme des Klinkenrades 1 wird die im Eingriff stehende
Sperrklinke 12 aus dem Zahn herausgedrückt und der vorstehende Bolzen 11 stützt
sich im weiteren Verlauf der Bewegung auf der Stirnseite der Federplatte 9 ab.
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Am Ende der Vorschubbewegung, die in Fig. 2 dargestellt ist, verläßt
der vorstehende Bolzen 11 die Gleitbahn 10 der Federplatte 9 und greift infolge
der Federbelastung in das Klinkenrad 1 ein. Bei der Rückholbewegung des dreiarmigen
Hebels 6 schwenkt dieser in die entgegengesetzte Richtung und die eine der Klinken
7 stützt sich auf die Steuerscheibe 2 ab, während die andere Klinke 7 außer Eingriff
kommt. Bei diesem Bewegungsablauf wird die beiderseits an den Rändern angeschrägte
Federplatte 9 beim
Auflaufen auf den Bolzen 11 nach vorne weggedrückt
und gleitet an der Stirnfläche des Bolzens 11 entlang, bis die Stellung nach Fig.
1 wieder erreicht ist.
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Bei einer Ausführung mit nur einer Bewegungsrichtung des Kratzbodens
kann die zweite Klinke am dreiarmigen Hebel weggelassen werden und anstelle dieser
kann der Arm nasenförmig ausgebildet werden.
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3 Figuren 7 Ansprüche