DE2703157C3 - Verfahren zum Entfernen von Stickstoffoxiden und Schwefeloxiden aus Verbrennungsabgasen - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von Stickstoffoxiden und Schwefeloxiden aus VerbrennungsabgasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Stickstoffoxiden und Schwefeloxiden aus Verbrennungsabgasen,
bei dem das Verbrennungsabgas mit einer wäßrigen Absorptionsflüssigkeit, die eine
Eisen(II)-Chelatverbindung und eine Calciumverbindung enthält, in einer Absorptionsstufe kontaktiert wird.
Stickstoffoxide und Schwefeloxide, die in dem
Verbrennungsabgas bzv/. dem Abgas von Kesseln. Heizöfen, Brennofen, Koksöfen etc. enthalten sind, sind
gesundheitsschädlich. Im allgemeinen liegen die Stickstoffoxide in dem Abgas überwiegend als Stickstoffmonoxid
(NO) vor. Das Stickstoffmonoxid zeigt eine geringe Reaktivität und kann nicht ohne weiteres in
einer Lösung gelöst werden. Daher sind verschiedene Verfahren zur Verbesserung der Absorptionswirkung
entwickelt worden.
Für Naßverfahren zur Beseitigung der Stickstoffoxide stehen eine oxidative Absorptionsmethode und eine
reduktive Absorptionsmethode zur Verfügung. Die erstere Methode umfaßt die Oxidation des Stickstoffmonoxids mit Oxidationsmitteln, Wie Ozon, Kaliumper^
manganat, Chlordioxid und Wasserstoffperoxid, worauf
das oxidierte Material als Salpetersäure, salpetrige Säure oder eine Mischung aus Salpetersäure und
salpetriger Säure von der Lösung absorbiert wird, (h
diesem Fall kann man Salpetersäure oder Nitrate als Nebenprodukt gewinnen. Dennoch ist dieses Verfahren
industriell nicht vorteilhaft, da die Salpetersäuremenge gering ist und die Nachfrage klein ist. Bei der letzteren
Methode wird das Stickstoffmonoxid mit einem Reduktionsmittel, wie Harnstoff, schwefliger Säure oder
einer organischen Säure, reduziert, wodurch das Stickstoffmonoxid zu Stickstoffgas und Wasser zersetzt
wird. Insbesondere ist das Absorptionsverfahren unter Verwendung von Ionen der schwefligen Säure (SOf")
als Reduktionsmittel zur Entfernung des Stickstoffmonoxids
aus Abgasen technisch vorteilhaft, da man das im allgemeinen in dem Verbrennungsgas von Schweröl
enthaltene Schwefeldioxid ausnützen kann. Es hat sich gezeigt, daß man bei der Reduktion des Stickstoffmonoxids
mit der obengenannten Lösung der schwefligen Säure die Absorptionsgeschwindigkeit des Stickstoffmonoxids
dadurch steigern kann, daß man eine Lösung verwendet, die zusätzlich zu den Ionen der schwefligen
Säure Eisen(II)-Chelatverbindungen enthält
Ein Beispiel für dieses bekannte Verfahren wird in der DE-OS 24 45 567 beschrieben, bei dem die zu reinigenden.
Stickstoffmonoxid enthaltenden Gase mit einer wäßrigen Lösung behandelt werden, welche einen
Eisen(II)-Komplex enthält, wobei in der Lösung zusätzlich Sulfite oder Sulfide von Alkalimetallen und
Erdalkalimetallen vorliegen können. Diese Verbindungen werden jedoch der Absorptionsflüssigkeit in
vorgebildeter Form aigesetzt.
Mit Hilfe dieses bekannten Verfahrens ist es zwar möglich, Stickstoffoxide zu elementarem Stickstoff,
jo einem unschädlichen Gas, zu reduzieren; die Entfernung
von vorliegenden Schwefeloxiden muß jedoch in einer gesonderten Verfahrensstufe durchgeführt werden.
Außerdem gehen bei dieser Behandlung die zu entfernenden Stickstoffverbindungen verloren, da sie in
J5 Form des freien Stickstoffes an die Atmosphäre abgeleitet werden.
Andererseits liegen die Schwefeloxide in dem Abgas üblicherweise in Form von Schwefeldioxid (SO2) vor.
Ein bekanntes Verfahren zur Abtrennung von Schwefeldioxid ist ein Entschwefelungsverlahren, gemäß dem
das Schwefeldioxid in Calciumsulfit umgewandelt wird, indem man das Abgas mit einer Kalkaufschlämmung in
Kontakt bringt. Bei diesem Verfahren wird das gebildete Calciumsulfit durch Oxidation in Calciumsulfat
4> umgewandelt.
Wenn das ADgas große Mengen Schwefeldioxid enthält, ist es erforderlich, eine entsprechende Menge
Kalk zu der Losung zuzusetzen, so daß die Gefahr einer weiteren Umweltverschmutzung besteht, wenn in der
vt Lösung eine geringe Menge der Ionen der schwefligen
Säure verbleiben. Weiterhin ist es industriell nicht unbedingt vorteilhaft, das Schwefeldioxid als Calciumsulfat
zu gewinnen.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe
« zugrunde, ein wirksames Verfahren zur Behandlung von
Verbrennungsabgasen zur Verfugung zu stellen, das die gleichzeitige Abtrennung von Schwefeloxiden und
Stickstoffoxiden durch Absorption ermöglicht, die
Rückgewinnung der in der Absorptionsflüssigkeit vorliegenden Reagenzien ermöglicht und bei dem die
aus den Abgasen entfernten Schadstoffe in Form von technisch verwertbaren Verbindungen gewonnen Wer^
den.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Entfernen von Stickstoffoxiden und Schwefeloxiden aus
Verbfehnurigsabgaseii, bei dem das Verbrennungsabgas
mit einer wäßrigen Absorptionsflüssigkeit, die eine Eisenill^Chelatverbindüng Und eine Calciumvefbin*
O7
dung enthält, in einer Absorptionsstufe kontaktiert wird.
Pieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß als Calciumverbindung Calciumcarbonat eingesetzt wird
und daß aus der mit dem Verbrennungsabgas kontaktierten Absorptionsflüssigkeit Calciumsulfit abgetrennt
und zu Calciumsulfat oxyd'ert wird, und aus der nach Abtrennung des CalciumsulFits verbleibenden Restlösung
bei pH-Werten von mehr als 8 zunächst Eisenhydroxi^ abgetrennt wird, anschlieQend bei
pH-Werten von weniger als 2 der Chelatbildner ausgefällt wird und in der nach Abtrennung- des
Chelatbildners verbleibenden Lösung durch Hydrolyse und Neutralisation Ammoniumsulfat abgeschieden wird.
Die Restlösungen, aus denen Calciumsulfat und Ammoniumsulfat abgetrennt worden sind, können
wiederholt zur Absorptio» der Stickstoffoxide und der Schwefeloxide in die Absorptionsstufe zurückgeführt
werden.
Erfindungsgemäß bringt man somit ein Verbren
nungsabgas bzw. ein Abgas, das Stickstoffoxide und 20 folgenden Gleichung (1)
amintetraessigsäure (EDTA) oder Nitrilotriessigsäure
(NTA), oder Hydroxycarbonsäuren, wie Weinsäure oder Zitronensäure, enthalten.
Bei der folgenden Erläuterung des erfindungsgemä-
ßen Verfahrens wird als Absorptionsflüssigkeit eine Aufschlämmung einer Mischung aus Kalkstein und der
Eisen(I I)-EDTA-Komplexverbindung verwendet
Die Absorptionsflüssigkeit umfaßt vorzugsweise eine Aufschlämmung von pulverförmigem Kalkstein in einer
Konzentration von 50 bis 200 g/l, die 0,01 bis 0,2 Mol/l des Eisen(II)-EDTA-Komplexes enthält Der pH-Wert
der Absorptionsflüssigkeit wird zwischen 4 und 8 gehalten. Dieser pH-Wert beeinflußt das Absorptionsvermögen
für Stickstoffmonoxid und Schwefeldioxid und beeinflußt die Stabilität der Lösung der Eisen(II)-EDTA-Komplexverbindung.
Wenn der pH-Wert der absorbierenden Lösung weniger als 4· beträgt nimmt die
Löslichkeit des Schv/efeldioxids ab, so daß die Entschwefelung sich verschlechtert da gemäß der
Schwffeloxide. wie NO, NO1, SO; und SO, enthäh, mit
einer Absorptionsflüssigkeit, die eine Calciuncarbonataufschlämmung
und eine Eisen(II)-Chelatverbindung enthält in Kontakt um die in dem Abgas enthaltenen
Stickstoffoxide und Schwefeloxide zu absorbieren. Aus der Absorptionsflüssigkeit gewinnt man Calciumsulfat,
in dem man das gebildete Calciumsulfit abtrennt und oxydiert Nach der Entfernung des Calciumsulfits wird
die Eisen-Chelatverbindung, beispielsweise die mit Äthylendiamintetraessigsäure gebildete Eisen-Chelatverbindung
(Eisen-EDTA), abgetrennt, wobei eine Stickstoffverbindung in der Lösung verbleibt. Die
Stickstoffverbindung wird dann durch Hydrolyse und Neutralisation in Ammoniumsulfat umgewandelt, das
dann abgetrennt wird. Es ist vorteilhaft, diese Hydrolyse bei einem pH-Wert von weniger als 2 und bei einer
Temperatur von mehr als 8O0C durchzuführen. Die bei der Bildung von Calciumsulfat und Ammoniumsulfat
anfallende Restlösung wird wiederholt zur Absorption der in de-Ί Abgas enthaltenen Stickstoffoxide und
Schwefeloxide verwendet.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, die Stickstoffoxide und Schwefeloxide gleichzeitig
in einer Absorptionsflüssigkeit zu absorbieren und zu weiterverwertbaren Verbindungen, wie Ammoniumsulfat
und Calciumsulfat, die aus der Absorptionsflüssigkeit gewonnen werden, umzuwandeln. Das erfindungsgemäße
Verfahren kann in einfacher Weise und unter Rückgewinnung der eingesetzten Reagenzien in kontinuierlicher
Verfahrensv,-;ise und in einem geschlossenen System durchgeführt werden, aus dem keine
schädlichen Substanzen entweichen können.
Die Stickstoffoxide und Schwefeloxide liegen überwiegend
in Form von Stickstoffmonoxid (NO) und Schwefeldioxid (SOJ vor. so daß in der folgenden
Erläuterung der Erfindung lediglich auf diese Gase als repräsentative Beispiele für Stickstoffoxide und Schwefeloxide
Bezug genommen wird. Stickstoffdioxid (NOJ und Schwefeltrioxid (SOt). die im Vergleich zu
Stickstoffmonoxid und Schwefeldioxid nur in sehr geringen Mengen Vorhanden sind, können jedoch in
gleicher Weise wie Stickstoffmonoxid und Schwefeldioxid behandelt werden.
Die obenerwähnte Calciumcarbonalaüfschlämmung kann Kalkstein oder auch Dolomit enthalten. Die
Eisen(ii)-Cheiatkomplexverbindung kann als Liganden des zweiwertigen Eisern Carbonsäuren, wie Essigsäure
oder Oxalsäure. Aminocarbonsäuren, wie Äthylendi-SO2 + H2O ^H++ HSO3^ 2 H' + SOi" (1)
die Zunahme der Wasserstoffionen (H + ) eine Vermiriderunp
des pH-Wertes zur Folge hat, so daß das Gleichgewicht zur linken Seite verschoben wird.
Weiterhin vermindert sich aufgrund der Abnahme des pH-Wertes die Konzentration der Ionen der schwefligen
Säure, so daß auch die Fähigkei» der Lösung zur
ίο Absorption von Stickstoffmonoxid nachläßt, da die
Ionen der schwefligen Säure die Absorption des Stickstoffmonoxids beeinflussen. Wenn andererseits der
pH-Wert der Absorptionsflüssigkeit auf mehr als 8 ansteigt erhöht sich zwar die Konzentration der Ionen
der schwefligen Säure; es erfolgt aber eine Kombination der Eisen(II)-ionen mit den Hydroxylionen (OH ),
wodurch die Stabilität der Komplexverbindung nachläßt, so daß als Ergebnis davon Eisen(III)-'onen. die ein
geringes Absorptionsvermögen besitzen, gebildet und ausgefällt werden.
nie obenerwähnte Absorptionsflüssigkeit wird mit
dem Stickstoffmonoxid und Schwefeldioxid enthaltenden Abgas in Kontakt gebracht, wobei das Schwefeldioxid
absorbiert wird und in Form der ionen der schwefligen Säure gemäß der obigen Gleichung (I) in
Lösung geht und dann mit dem in der Absorptionsflüssigkeit vorhandenen Calciumcarbonat (CaCOj) reagiert,
wodurch Calciumsulfit (CaSO3) gemäß der folgenden
Gleichung (2) ausgefällt wird:
CaC O, + SO2 + H2O
> CaSO., + CO2 + H2O
Das Calciumsulfit kann ohne weiteres durch Oxidation in Calxiumsulfat umgewandelt werden
Andererseits wird das Stickstoffmonoxid durch die in der Absorptionsflüssigkeit vorhandene Eisen(ll)-EDTA-Komplexverbindung
gemäß der folgenden Gleichung (3) absorbict:
Fe(II)-EDTA + NO-+Fe(II)-EDTA:(NO) (3)
Um das Verfahren zur gleichzeitigen Desulfurierung
und Denitrierung als Kreislaufverfahren zu ermöglichen wurde von der Ann,ö!derin der Reaktionsmechanismus
des Stickstoffmonoxids untersucht, und es wurden das Infrarotspektrum und das Wärmeverhalten der in der
Lösung gebildeten Substanzen untersucht, wobei sich
gezeigt hat, daß das Stickstoffmonoxid in der den Eisen(II)-EDTA-CheIatkomplex und Calciumsulfit enthaltenden
Absorptionsflüssigkeit absorbiert wird und gemäß der folgenden Gleichung (4) als Stiekstoffvefbin*
dung in dieser Flüssigkeit verbleibt:
Fe(II) EDTA (NO) + 2SOJ" + 5 H -* Fe(II!) EDTA+ + NH(HSO3)2 H- H2O
Es konnte gezeigt werden, daß das koordinativ an den Eisen(II)-EDTA-CheIatkompIex gebundene Stickstoffmonoxid
durch die Sulfitionen (SOf") in der Absorptionsflüssigkeit
unter Bildung von Imidobisulfonsäure in (NH(HSOi)2) reduziert wird. Bei der Reaktion wird das
zweiwertige
worauf das
worauf das
Eisen zu dreiwertigem Eisen oxidiert, dreiwertige Eisen erneut durch die
Sulfitionen (SOf") gemäß der folgenden Gleichung (5)
zu zweiwertigem Eisen reduziert wird, das
Absorption von Stickstoffmonoxid geeignet ist;
Absorption von Stickstoffmonoxid geeignet ist;
2Fe(III)EDTA+ + SO2, + H2O -» 2 Fe(II) EDTA +SOi + 2 H'
Die gemäß der Gleichung (4) gebildete Imidobisulfonsäure (NH(HS0])2) wird bei einem pH-Wert von
weniger als 6 über Sulfaminsäure (NH2SO3H) zu Ammoniumbisulfat (NH4SO4H) hydrolysiert. Das AmmoninmhUiilfat
hilHpt ohne ""iiieres durch NeutralisaÜber
den unteren Abschnitt des Absorptionslurms 3 wird über die Leitung 38 eine Kalksteinaufschlämmung
über die Pumpe 22 in die Absorptionsflüssigkeit eingeführt. Der Kalkstein reagiert mit der schwefligen
S ild li
Säu
unter Bildu
von Calciu
tion Ammoniumsulfat ((NH4)JSO-O. ·" dieser Weise
werden die giftigen Stickstoffoxide in Form des nützlichen Ammoniumsulfats gewonnen.
Weiterhin werden die Eisenionen und die Chelatkomplexe
durch Einstellen des pH-Wertes auf einen geeigneten Wert hydrolysiert und als Eisen(II)-hydroxid
(Fe(OH)2) und als Äthylendiamintetraessigsäure
(EDTA) zurückgewonnen.
Die Restlösung aus der das Ammoniumsulfat gewonnen wurde, wird mit dem zurückgewonnenen
Eisen(II)-hydroxid und der zurückgewonnenen Äthylendiamintetraessigsäure und der Restlösung, aus der das
Calciumsulfat abgetrennt wurde, vermischt und erneut durch Zugabe frischer Kalkaufschlämmung ergänzt und
zur Absorption der Stickstoffoxide und der Schwefeloxide verwendet.
Somit wird bei dem erfindungsgemäßen Abgasbehandlungsverfahren die Absorptionslösung im Kreislauf
geführt, so daß sie wiederholt verwendet werden kann und das Verfahren kontinuierlich durchgeführt werden
kann.
Im folgenden sei eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens unter
Bezugnanme aui die Zeichnung näher erläutert
In dieser Zeichnung ist das Fließdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Behandlung von in einem Abgas enthaltenen Stickstoffoxiden und Schwefeloxiden dargestellt.
Wie in der Zeichnung dargestellt, wird das über die Leitung 1 zugeführte Abgas eines Kessels oder eines
Heizofens über den unteren Abschnitt in einen Absorptronsturm 3 eingeführt, in dem es mit der
obenerwähnten Absorptionsflüssigkeit in Kontakt kommt, die den Absorptionsturm 3 von oben nach unten
durchströmt Dabei werden Stickstoffmonoxid (NO) und Schwefeldioxid (SO2) aus dem Abgas absorbiert,
worauf das gereinigte Abgas über die Leitung 2 abgeführt wird. Das zu behandelnde Abgas enthält 10%
Wasser, 5% Sauerstoff, 11 % Kohlenmonoxid. 200 ppm Stickstoffmonoxid und 500 ppm Schwefeldioxid und
wird in einer Menge von 100 000 NmVh und mit einer Temperatur von 150°C eingeführt. In dem Absorptionsturm 3 lassen sich eine Denitrifirung von 80% und eine
Desulfurierung von 95% bei einer Reaktionstemperatur von 55° C (Taupunkt des Abgases) erzielen.
Der Absorptionsturm 3 enthält in seinem unteren Bereich die Absorptionsflüssigkeit, die kontinuierlich
mit Hilfe der Förderpumpe 4 im Kreislauf geführt wird, damit sie mit dem Abgas in Kontakt kommen kann.
daß der pH-Wert aufgrund der Absorption des Schwefeldioxids abnimmt, so daß der pH-Wert konstant
gehalten wird. Durch die Wärme des Abgases verdampft ein Teil der Absorptionsflüssigkeit, so daß
über die Leitung 39 Wasser zugefühn wird, um das Niveau der absorbierenden Lösung in dem Absorptionsturm 3 konstant zu halten. Kalkstein und Wasser werden
in Mengen von 2,12 kMol/h bzw. 0,26 kMol/h zugeführt.
Die Absorptionsflüssigkeit, die Schwefeldioxid und Stickstoffmonoxid absorbiert hat. wird mit Hilfe der
Pumpe 4 in einen Abscheider 5 überführt, in dem das Calciumsulfit aufkonzentriert wird und gelangt weiter
über den Behälter 6 und die Purepe 7 in die Zentrifuge 10, in der die Aufschlämmung abgetrennt wird.
Nachdem das abgetrennte Calciumsulfit in den Behälter 11 überführt worden ist, werden der pH-Wert und das
Feststoff-Flüssigkeits-Verhältnis durch Zugabe von Chemikalien (beispielsweise Schwefelsäure) oder Wasser
eingestellt, worauf die Lösung mit Hilfe der Pumpe 12 in den Oxidationsturm 14 eingespeist wird, in den
über die Leitung 13 Druckluft eingeführt wird, um das Calciumsulfit zu Calciumsulfat zu oxidieren.
Die in dem Oxidationsturm 14 gebildete Calciumsulfat-Aufschlämmung
wird in den Abscheider 17 überführt, wo die Lösung abgetrennt wird, worauf das
Material mit Hilfe der Pumpe 19 über dem Behälter 18 in die Zentrifuge 20 überführt wird, in der schließlich
Calciumsulfat 21 aus der Calciumsulfat-Aufschlämmung abgetrennt und gewonnen wird. Die Lösung, von der das
Calciumsulfat abgetrennt worden ist, d. h. die Restlösung,
wird in dem Behälter 15 gesammelt und von dort mit Hilfe der Pumpe 16 in den Regenerierbehäl.vT 23
überführt worauf sie erneut als Absorptionslösung verwendet wird.
Die Lösung, von der das Calciumsulfit in dem Abscheider 5 und in der Zentrifuge 10 abgetrennt
worden ist wird in dem Behälter 9 aufgefangen, aus dem ein Teil der Lösung mit Hilfe der Pumpe 8 in den
Absorptionsturm 3 überführt wird. Der Rest der Lösung wird in den Behälter 24 zur Einstellung des pH-Wertes
überführt und von dort einem Verfahren zur Gewinnung von Ammoniumsulfat zugeführt
Bei der Gewinnung von Ammoniumsulfat hängt die Menge der zu behandelnden Lösung von der zulässigen
Konzentration der Stickstoffverbindungen in der Lösung ab, wobei es erfoderlich ist die Löslichkeit der
Stickstoffverbindungen, den Einfluß auf das Absorptionsvermögen
etc. zu berücksichtigen. Die zulässige Konzentration der Stickstoffverbindungen liegt wün-
60
seherisweffefweise zwischen ö,05 Mof/[ und 2 Mol/l, da
oberhalb dieses Konzentraiiönsbefeiches eine Ausfällung
der in der Lösung vorhandenen Stickstoffverbindungen erfolget kann, so daß die Abtrennung dieser
Stickstoffverbindungen erschwert wird. Die Menge der zur Bildung des Ammoriiumsulfats Verwendeten Ionen
der schwefligen Säure kann durch entsprechendes Einrollen des pH-Wertes der aus dem Behälter 9
zurückkehrenden Lösung verändert werden, wobei es bei Einhaltung der obigen Konzentration der Stickstoffverbindungen
möglich ist, die erwünschte Menge der Ionen der schwefligen Säure im Überschuß über die
Menge der Ionen der schwefligen Säure in der zurückgeführten Lösung zur Verfügung zu haben und
für die Bildung des Ammoniumsulfats zu verwenden. Für eine industrielle Führung des Verfahrens ist es
erwünscht, bei einer geringen Änderung des Massenverhältnisses von aufgefangenem Calciumsulfat und Ammoniumsulfat
7.11 arheitpri.
Die aus dem Behälter 9 in den Behälter 24 zur Einstellung des pH-Wertes eingeführte Lösung wird mit
einer über die Leitung 27 zugeführten Alkalilösung auf einen pH-Wert von mehr als 8 und noch bevorzugter auf
einen pH-Wert von mehr als 10 eingestellt, wodurch die
aus Eisen und Athylendiamintetraessigsäure gebildete Komplexverbindung zuersetzt wird und Eisen als
Hydroxid ausfällt. Die dabei entstandene Aufschlämmung wird über die Pumpe (25) in den Eisenabscheider
(26) geführt. Nach der Abtrennung des Eisenhydroxids in dem Eisenabscheider 26 wird die Lösung in den
Behälter 29 zur Einstellung des pH-Wertes überführt, in dem der pH-Wert der Lösung durch Zugabe einer
Säurelösung auf einen Wert von weniger als 2 gebracht wird. Nach der Einstellung des pH-Wertes wird die
Lösung mit Hilfe der Pumpe 30 in den EDTA-Abscheider 31 überführt, in dem die Athylendiamintetraessigsäure
ausgefällt wird. Die Athylendiamintetraessigsäure wird zusammen mit dem Eisenhydroxid in den
Regenerierbehälter 23 überführt und zur erneuten Bildung der absorbierenden Lösung verwendet.
In der Lösung, aus der Eisen und Athylendiamintetraessigsäure
abgetrennt worden sind, liegen die Stickstoffoxide in Form der Imidobisulfonsäure (NH(HS(^) und
in Form der Sulfaminsäure (NH2SO3H) vor, zu dem die
Imidobisulfonsäure (NH(HSOs)2) teilweise hydrolysiert
wird. Je höher die Reaktionstemperatur ist und je niedriger der pH-Wert der Lösung ist, um so schneller
läuft die Hydrolyse der Stickstoffoxide ab. Die Reaktion wird vorzugsweise bei einem pH-Wert von weniger als
2 und noch bevorzugter bei einem pH-Wert von weniger als 1 und bei einer Temperatur von mehr als
80° C durchgeführt, so daß die Lösung, aus der Eisen und Athylendiamintetraessigsäure abgetrennt worden sind,
unter Ergitzen mit über die Leitung 33 zugeführtem Dampf und unter den obererwähnten Bedingungen in
dem Hydrolysegefäß 32 unter Bildung von Ammoniumhydrogensulfat ((NH4)HSO4) hydrolysiert wird. Die
Lösung wird in dem CälciüiTiCäfbufiäi (CaCCh) enihaitenden
Neutralisationsgefäß 39 unter Bildung von Ammoniumsulfat ((NH4)2SO4) neutralisiert, wobei zum
Teil Calciumsulfat (CaSO4 · 2 H2O) (43) ausgefällt wird,
das in der Zentrifuge 40 abgetrennt wird. Die Lösung wird in dem Behälter 41 mit der Heizeinrichtung 42
äufkonzentriert, worauf das gebildete Ammoniumsulfat ((NH4)JSO4) in üblicher Weise kristallisiert und über den
Abscheider 34 als Arnmoniumsulfat abgetrennt wird.
Die von dem Ammoniumsulfat 35 abgetrennte Restlösung wird über die Leitung 37 in den Regenerier-
3ö' behälter 23 überführt, in dem die abgetrennten
Verbindungen aus den Abscheidern 26 und 31 gesammelt werden. Die dabei erhaltene Mischung wird
über die Leitung 38 mit einer Kalkaufschlämmung in einer Menge versetzt, die von dem Verbrauch abhängt,
so daß die gebildete Absorptionsflüssigkeit erneut zur Absorption von Stickstoffoxiden und Schwefeloxiden
verwendet werden kann. Falls ein Ablassen der Lösung erforderlich ist, wird sie in Stromrichtung unterhalb des
Abscheiders 34 über die Leitung 36 abgezogen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Entfernen von Stickstoffoxiden und Schwefeloxiden aus Verbrennungsabgasen, bei
dem das Verbrennungsabgas mit einer wäßrigen Absorptionsflüssigkeit, die eine Eisen(II)-Chelatverbindung
und eine Calciumverbindung enthält, in einer Absorptionsstufe kontaktiert wird, dadurch
gekennzeichnet, daß als Calciumverbindung Calciumcarbonat eingesetzt wird und daß aus
der mit dem Verbrennungsabgas kontaktierten Absorptionsflüssigkeit Calciumsulfit abgetrennt und
zu Calciumsulfat oxydiert wird, und aus der nach Abtrennung des Calciumsulfits verbleibenden Restlösung
bei pH-Werten von mehr als 8 zunächst Eisenhydroxyd abgetrennt wird, anschließend bei
pH-Werten von weniger als 2 der Chelatbildner ausgefällt wird und in der nach Abtrennung des
Chelatbildner verbleibenden Lösung durch Hydrolyse und Neutralisation Ammoniumsulfat abgeschieden
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der nach der Abtrennung des
Calciumsulfits verbleibenden Restlösung direkt in die Absorptionsstufe zurückgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrolyse bei einem
pH-Wert von weniger als 2 und bei einer Temperatur von mehr als 800C durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch genennzeichnet, daß die Absorptionslösungen
nach der Abtrer nung jn Calciumsulfat und nach der Abtrennung -on Ammoniumsulfat sowie
das abgetrennte Eisenhydroxic jnd der abgetrennte
Chelatbildner in die Absorptionsstufe zurückgeführt werden.
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