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Holzlangspan und ein Verfahren zu seiner Herstellung
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Die Erfindung betrifft einen Holzlangspan als Nutzspan zur Herstellung
von Gebrauchs- und/oder Dekorationsgegenständen wie z.B. Lampenschirme, Flechtkörbe,
Visitenkarten, Platzdecken und Tapeten.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Spanes.
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Es ist bekannt, Holzlangspäne zur Herstellung von Gebrauchs- und/
oder Dekorationsgegenständen wie z.B. Lampenschirme, geflochtenen Körben, Visitenkarten,
Platzdecken und Tapeten zu verwenden. Diese Späne, die in der Regel durch Abhobeln
hergestellt werden, weisen allgemein eine Dicke von etwa 1 min oder auch darunter
auf, je nachdem, für welchen Gegenstand sie gedacht sind, um die erforderliche Festigkeit,
insbesondere Biegefestigkeit, zu gewährleisten. Abgesehen vom Zuschneiden hinsichtlich
Länge und Breite oder einer anderweitigen Form unterliegen die Späne keiner weiteren
Behandlung.
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Obwohl die Späne mit der erwähnten, relativ großen Dicke hergestellt
werden um die erforderliche Festigkeit zu erzielen, so verringert sich diese festigkeit
jedoch mit der Zeit aufgrund des Yersprödungs vorganges im Holzspan. Dieser Vorgang
bewirkt eine Rißbildung im
Span, so daß infolgedessen die aus solchen
Spänen hergestellten Gegenstände an Haltbarkeit verlieren. Weiterhin sind die aus
solchen Spänen bestehenden Gegenstände umständlich zu pflegen, da sie nicht mit
einem mit Wasser angefeuchteten Lappen abgewisbht werden dürfen, weil die eindringende
Feuchtigkeit und das anschließende Trocknen ebenfalls eine Beeinträchtigung der
Spanfestigkeit bewirkt.
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Zur Pflege ist daher ein wasserlpses, käufliches Pflegemittel zu verwenden.
Weiterhin ist die Verarbeitbarkeit der bekannten Späne insofern zu beanstanden,
weil beim Zuschneiden der Späne aufgrund des Verlaufs der Holzfasern eine unerwünschte
Rißbildung eintritt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht somit in der Schaffung eines Holzlangspanes
zur Herstellung von Gebrauchs- und/oder Dekorationsgegenständen der erwähnten Art,
dessen Bruchfestigkeit und insbesondere dessen Biegefestigkeit erhalten bleibt oder
gesteigert ist, der auf einfache Weise und billig zu pflegen sowie gut zu verarbeiten
ist. Die Aufgabe besteht auch in der Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung
eines solchen Holzlangspanes.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Holzlangspan
mindestens auf einer Seite mit einer durchsichtigen Kunststoffbeschichtung versehen
ist. Ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines solchen Holzlangspanes kennzeichnet
sich dadurch, daß der vorgefertigte Holzspan mindestens einseitig mit durchsichtigem
Kunststoff in flüssiger Form beschichtet wird und daß die beschichtete Spanoberfläche
nach dem Erstarren des Kunststoffs geglättet
und/oder mattiert
wird.
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Ein so hergestellter Holzlangspan hat eine erhöhte Bruchfestigkeit,
insbesondere Biegefestigkeit, welch letztere für die Verarbeitung des Spanes bei
der Herstellung von Gebrauchs- und/oder Dekorationsgegenständen von Bedeutung ist.
Wenn auch vielleicht eine gewisse Versprödung im Span selbst nicht ganz vermieden
werden kann, so wird sie jedoch durch die Laminierung des Spanes mit dem Kunststoff,
der eine feste Verbindung mit der Spanoberfläche eingeht, beträchtlich herabgesetzt,
zumal bei beidseitiger Beschichtung des Spanes.
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Weiterhin ist der aus solchem Spanmaterial gefertigte Gegenstand pflegeleicht.
Er kann einfach mit einem wasserfeuchten Lappen oder Tuch abgewischt oder sogar
abgewaschen werden. Eine unerwünschte Rißbildung oder Aufspaltung des Spanes bei
seinem Zuschneiden in Faserlängsrichtung ist durch die Kunststoffbeschichtung ebenso
vermieden.
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Ein nach dem erfindungsgemäßen Vorschlag aufgebauter Span gestattet
es, daß die Dicke des Rohspanes beträchtlich herabgesetzt werden kann, ohne eine
wesentliche Beeinträchtigung der vorerwähnten Festigkeiten hinnehmen zu müssen.
Das hat eine wesentlich erhöhte Ausbeute an Spänen aus dem Rohholz zur Folge, steigert
aufgrund des nunmehr flexibleren Spanes seine Verarbeitbarkeit und er kann ferner
so dünn hergestellt werden, daß er für Licht besser durchlässig ist, wenn er z.B.
für Lampen schirme verwendet wird, wobei hierbei der weitere Vorteil gegeben ist,
daß dann die Holzmaserung oder Holzstruktur
noch besser zum Vorschein
kommt als bisher. Die Beschichtung kann so dünn aufgebracht werden, daß sie, insbesondere
wenn sie farblos ist, kaum oder nicht zu sehen ist. Hierdurch bleibt das holzartige
Aussehen des Spanes bzw. der daraus gefertigten Gegenstände voll erhalten bzw. es
bleibt der Eindruck bestehen, als sei die Spanoberfläche nicht zusätzlich präpariert
worden. Ein weiterer Vorteil des Erfindungsgegenstandes besteht darin, daß das Anwendungsgebiet
für die vorgeschlagenen Späne erweitert ist. Vor allem können solche Nutzspäne nun
auch dort verwendet werden, wo sie aufgrund ihrer bisherigen, relativ großen Steifigkeit
und der damit verbundenen Bruchgefahr bei der Verarbeitung und Benutzung nicht oder
nur ungern verwendet wurden, z.B. beim Herstellen von Druckereierzeugnissen.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der anliegenden Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert, und zwar zeigen Figur 1 einen
erfindungsgemäßen Holzspan in Aufsicht, Figur 2 einen Längsschnitt in vergrößertem
Maßstab durch den Span nach Figur 1.
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Bei den hier in Betracht kommenden Holzlangspänen handelt es sich
um lange Nutzspäne, die zur Herstellung von Gebrauchs- und/oder Dekorationsgegenständen
wie z.B. Lampenschirme, Flechtkörbe usw.
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verwendet werden. Um die hier fragliche Späneart gegenüber denjenigen
kurzen
Spänen abzugrenzen, die z.B. bei der Herstellung von sog.
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Spanplatten verwendet werden, ist der Betriff Langspan" gewählt worden.
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Figur 1 zeigt einen Längenabschnitt eines vorgefertigten Holzlangspanes
mit einer schematisch angedeuteten natürlichen Holzmaserung 2.
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Solche Späne werden in bekannter Weise dadurch vorgefertigt, daß von
balkenförmigen oder brettförmigen Rohlingen im Hobelverfahren Späne unterschiedlicher
Länge, Breite und Dicke gewonnen werden, wodurch insbesondere sehr dünne Späne hergestellt
werden können.
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Andererseits ist es auch möglich, die Späne durch das bekannte Schälverfahren,
wie es z.B. beim Furnierschneiden angewendet wird, zu gewinnen, wobei die Späne
dann anschließend auf Breite geschnitten werden. Auf dem letztgenannten Wege wird
man vornehmlich dickere Langspäne herstellen.
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Die bisherigen Spandicken betrugen aus den schon erwähnten Festigkeitsgründen
in der Regel 0,8 bis 1,0 mm. Nunmehr kann eine Spandicke gewählt werden, die mindestens
bis auf 50 % des angegebenen Wertes gesenkt werden kann.
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Die so vorgefertigten Späne werden einseitig oder beidseitig mit einer
Beschichtung 3 aus durchsichtigem Kunststoff versehen, indem erhitzter Kunststoff
in flussiger Form auf den Span gegossen wird, der unmittelbar nach Ablauf einer
ausreichenden Erstarrungszeit, wonach jedoch noch eine gewisse plastische Verforinbarkeit
des Kunststoffs
gegeben ist, einem Mangelvorgang unterworfen wird.
Dadurch wird die freie Oberfläche der Kunststoffbeschichtung geglättet und/ oder
mattiert. Erforderlichenfalls wird die Oberfläche des Holzspanes zur Erzielung einer
verbesserten Bindekraft vor dem Aufbringen des durchsichtigen Kunststoffs vorbehandelt,
indem der Span etwa 0,5 Sekunden vor dem Aufgießen des flüssigen Kunststoffs z.B.
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mit Elektrizität behandelt wird, beispielsweise durch Einwirkung eines
elektrischen Feldes.
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Alternativ kann statt der flüssigen Kunststoffbeschichtung auch eine
durchsichtige Kunststoffolie zur Beschichtung verwendet werden, die selbstklebend
sein kann.
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Die Beschichtung kann so dünn sein, daß sie auf dem fertigen Span
4 kaum oder nicht zu erkennen ist. Dem Betrachter eines solchen Spanes wird daher
in der Regel nicht auffallen, daß der Span eine Kunststoffbeschichtung trägt. Die
Beschichtung kann aber auch relativ dick sein, z.B. 0,5 mm. Die natürliche Wirkung
der Holzmaserung bzw. Holzsstruktur bleibt in jedem Fall voll erhalten bzw. ist
kaum beeinträchtigt.
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Neben den schon erwähnten Vorteilen ist noch anzuführen, daß das beschriebene
Beschichtungsverfahren industriemäßig billig durchführbar ist, z.B. unter Verwendung
einer Breitschlitzdüse zum Aufbringen des flüssigen Kunststoffs, mittels der der
Kunststoff fortlaufend auf den Span aufgebracht wird. Weiterhin hat der Span nach
der
Erfindung den Vorteil, daß er sich gut schneiden läßt, ohne
dabei in unerwünschter Richtung aufzureißen. Schließlich ist er durch die Beschichtung
beständiger gegen chemische Einflüsse, welche auf der reinen Holzoberfläche ein
unschönes Aussehen erzeugen würden.
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Die im folgenden angegebenen Anwendungsbeispiele vermitteln eine Vorstellung
vom Anwendungsbereich des vorbeschriebenen Holzlangspanes, ohne daß dadurch die
Anwendungsmöglichkeiten erschöpfend angegeben sind: Lampenschirme, Wandteppiche,
Tapeten, Leuchter; Druckereierzeugnisse wie Bucheinbände, Prospekteinbände,Visitenkarten,
Speisekarten, Einladungskarten, Eintrittskarten usw.; geflochtene Körbe aller Art
für den Hausgebrauch wie Papierkörbe, Obst- und Gemüsekörbe; Körbe als Verpackungsmittel;
Platzdecken oder dergl. Unterlagen; Matten als dekorative Raumteiler oder Sichtblenden
auf Sonnenterrassen usw. Weiterhin kann das erfindungsgemäße Spanmaterial als Fußbodenüberzug
oder Fußbodenbelag verwendet werden.