DE2646677C2 - Verfahren zum Tempern von gefrorenem, Heparin führendem tierischem Gewebe - Google Patents
Verfahren zum Tempern von gefrorenem, Heparin führendem tierischem GewebeInfo
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Description
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Stufe 3 die Temperatur i83 bis 29,4° C
während 6 bis 8 Stunden beträgt
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Stufe 3 das erwärmte Gewebe
bei Beginn der Haltezeit mit Gewebe, das schon fermentiert worden ist beimpft wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Tempern von gefrorenem, Heparin führendem tierischem Gewebe
bei der Herstellung und Isolierung von Heparin.
Bisher ww4s gefrorenes, Heparin führendes tierisches Gewebe getempert, indem man fest gefrorene Blöcke
des Gewebes in Beuteln oder Kästen allmählich auftauen und während einer Zeitdauer von 2 bis 8 Tagen bei
Umgebungstemperatur von 15,6 bis 483° C erwärmen ließ, während das Gewebe sich in diesen Behältern befand,
wobei man annham, daß während dieser Zeit eine optimale Konditionierung des Gewebes für die Heparin-Freigabe
bei der darauffolgenden Heparin-Gewinnung eintrat Das Gewebe ist jedoch gegen enzymatische Wirkung
sehr empfindlich und einer Zersetzung durch unerwünschtes Bakterienwachstum und einem Verfaulen unterworfen.
Die Außenseite eines geborenen Blocks von Gewebe, das diesen älterer.Temperverfahren unterworfen
wurde, konnte tatsächlich verfaulen oder verwesen, bevor das Innere einen aufgetauten Zustand erreicht hatte.
Dies führte zur Erzeugung von unangenehmen, unerwünschten Gerüchen, die sich während der 2 bis 8 Tage
Dauer in der gesamten Umgebung der Temperanlage ausbreiten. Diese lange Zeitdauer, welche für das Tempern
erforderlich war, führte zu einer schlechten Ausnutzung des Raums mit dementsprechend hohen Gesamtkosten,
Blutflüssigkeits- und Abwasserbeseitigungsproblemen und einem getemperten Gewebe, das infolge
nichtgleichförmigen Gewebezerralls nicht genügend biochemisch gleichförmig von einer Partie zur anderen
war, was zu einer Urrzugär.glichkeit des Heparins und einer sich daraus ergebenden Notwendigkeit zur dauernden
Einstellung während der spät >en Behandlung bei der Heparin-Isolierung führte. Außerdem verursacht die
unerwünschte bakterielle Zersetzung, wie bekannt, einen hohen Pyrogen-Gehalt, und es waren erhöhte Bemühungen
zur Pyrogen-Entfernung erforderüch.
Wenn Gewebe nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren des Standes der Technik verkleinert und einer
Behandlung mit azeotropischem Lösungsmittel zur Entfernung von Fett und Wasser unterworfen wurde, wurde
überdies der Fettgehalt nicht unter etwa 0,5 Gew.-% selbst unter den günstigsten Umständen herabgesetzt und
lag allgemein in dem Bereich von 1,0 bis 2,0%. Ferner waren die entfetteten, dehydratisierten Gewebeteilchen
schwierig zu benetzen und schwammen längere Zeit in üblichen Lösungen, die in der Anfangsstufe des Heparin-Gewinnungsverfahrens
benutzt wurden, und waren irr den Mischungen schwierig zu handhaben und danach im
Verfahren schwierig zu filtrieren.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Tempern von gefrorenem, Heparin
führendem tierischem Gewebe vor den Heparin-Gewinnungs- und Isolierungsarbeitsweisen zu schaffen, bei
welchen insbesondere die ungesunden Bedingungen des Verfaulens und der unangenehme Geruch, die die
Verfahren gemäß dem Stand der Technik begleiten, ausgeschaltet werden.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zum Tempern von gefrorenem, Heparin führendem
tierischem Gewebe bei der Herstellung und Isolierung VO1J Heparin, bei welchem man
(1) das Gewebe in Teilchen zerkleinert,
(2) das zerkleinerte Gewebe auftaut und auf eine Temperatur in dem Bereich von 7,2 bis 350C in einem
Wärmeaustauscher erwärmt und
(3) das erwärmte Gewebe aus der Stufe 2 innerhalb eines Temperaturbereichs von 72 bis 35° C während einer
Zeitdauer von 2 bis 15 Stunden fermentiert.
Der Ausdruck »Tempern« bezieht sich auf die Erhöhung der Temperatur von gefrorenem Heparin führendem,
tierischem Gewebe und dessen Konditionierung zur weiteren Heparin-Gewinnungsbehandlung. Der Ausdruck
»Heparin führendes, tierisches Gewebe« bezieht sich auf diejenigen tierischen Gewebe, die reich an go
Heparin und zur Heparin-Erzeugung geeignet sind, wie Lunge, Hirn, Leber, Innereien oder billige Fleisehteile
von Tieren. Der Ausdruck »teilchenförmig« oder »zerkleinern« oder Ableitungen davon beziehen sich auf den
zerteilten Zustand des Gewebes, d. h. bis zu etwa 6,35 mm Größe oder den Vorgang der Zerteilung größerer
Stücke, die vorgebrochen oder geflockt worden sind. Der Ausdruck »Fermentierung« bezieht sich auf die
kombinierte Wirkung von Enzymen, die in dem Gewebe vorhanden sind und von Enzymen, die durch das
Wachstum von Bakterien oder Mikroorganisman erzeugt werden, welche entweder in dem tierischen Gewebe
vorhanden sind oder Enzyme oder Bakterien, die zur Beschleunigung der Freisetzung von Heparin zugegeben
worden sind. Der Ausdruck »azeotropische« oder »azeotrope Behandlung« bezieht sich darauf, daß das Gewebe
der Siedewirkung eines Lösungsmittels, das ein Azeotrop mit Wasser bildet, unterworfen wird, um dieses im
wesentlichen zu entfernen, und daß das Gewebefett in den Lösungsmittelstrom extrahiert, wonach das dehydratisierte
Gewebe gesammelt und auf einem Filter mit Lösungsmittel gewaschen wird.
Gewebe, daß gemäß der Erfindung getempert ist, ist zu einer Umwandlung zu getrocknetem und entfettetem
Gewebe von ungewöhnlich hoher Qualität durch azeotropische Behandlung fähig, bei der der Fettgehalt im
allgemeinen auf etwa 0,1 bis 03 Gew.-% herabgesetzt wird und das Produkt leicht bei dem oben beschriebenen
Heparin-Gewinnungsverfahren benetzt wird und Mischungen leichter filtriert werden. Andere Anzeichen von
verbesserter Qualität von solchen entfetteten Geweben sind hellere Farbe, geringerer Geruch, gutes Gefüge
und gute Homogenetät ebenso wie konstitente niedrige Gehalte an Fett und restlichem Lösungsmittel. Außerdem
ist mehr Fett aus dem Lösungsmittel für eine gegebene Menge von Heparin führendem Gewebe wiedergewinnbar,
was ein Vorteil ist Offenbar ist die neue Kombination von Stufen bei dem Verfahren gemäß der
Erfindung bezüglich der Zerkleinerung von gefrorenem Gewebe, raschem Auftauen und Erwärmen des Gewebes
und Fermentieren unter geregelten Bedingungen für die erhöhte Benetzbarkeit verantwortlich. Ferner und
gleichermaßen wichtig kann infolge der Kontrolle der Bedingungen während des Tempems die Heparin-Ausbeute
und der Gehalt des entfetteten Gewebes, das zuerst nach dem Verfahren gemäß der Erfindung getempert
worden ist, 10 bis 12% höher als bei dem vorstehend beschriebenen entfetteten Gewebe nach dem Stand der
Technik sein.
Dw Erfindung beruht hauptsächlich darauf, daß eine verbesserte Temperung von gefrorenem, Heparin
führendem tierischem Gewebe dadurch herbeigeführt werden kann, daß man dieses zerkleinert und zu einem
Wärmeaustauscher pumpt, wo es unter geregelten Bedingungen aufgetaut und erwärmt wird, und danach bei 2c
geregelter Temperatur während einer Zeitdauer, die ausreicht, um im wesentlichen eine enzj^atische Konditionierung
des Gewebes zur Verbesserung der Heparin-Zugänglichkeit herbeizuführen, fermentie.t wird (vgl. in
diesem Zusammenhang Anspruch 1). Das Verfahren liefert verbessert biochemische Gleichförmigkeit von einer
Partie zur anderen, außerordentlich hohe Zugänglichkeit von Heparin infolge der Regelung der Zeit und der
Temperatur während der ganzen Behandlung jeder Partie und konditionierte Gewebe, die einen sehr niedrigen
Pyrogen-Gehalt aufweisen.
Ein Fließbild des Verfahrens gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung wiedergegeben. Das Verfahren umfaßt
ein Zermahlen von gefrorenem oder teilweise gefrorenem Gewebe und ein rasches Auftauen und Erwärmen des
aufgetauten Gewebes in einem Wärmeaustauscher und eine darauffolgende Fermentierung des Gewebes bei
Temperaturen innerhalb des Bereichs von 7,2 bis 35° C während einer Zeitdauer, die geeignet ist, die Heparin-Zugänglichkeit
auf ein Optimum zu bringen, wobei die Länge der erforderlichen Zeit von der Temperatur
abhängt Allgemein gesprochen ist die erforderliche Zeit um so kürzer, je höher die Temperatur innerhalb dieses
Bereiches ist Aus einem nicht erklärlichen Grund zeigt eine strake Entwicklung von Gas und ein Schäumen das
Ende der erwünschten Fermentierungsphase an.
Vorzugsweise beträgt in der Stufe 3 die Temperatur 183 bis 29,4° C während 6 bis 8 Stunden. Vorteilhafterweise
wird in der Stufe 3 das erwärmte Gewebe bei Beginn der Haltezeit mit Gewebe, das schon fermentiert
worden ist beimpft
Das sich ergebende getemperte Gewebe kann mit einem Lösungsmittel, das mit dem Gewebewasser ein
Azeotrop bildet, entfettet und dehydratisiert und einem Heparin-Gewinnungsverfahren unterworfen oder es
kann direkt in Heparin-Gewinnungsverfahren verwendet werden.
Das Heparin in dem gemäß der Erfindung getemperten Gewebe kann durch eine Anzahl von Arbeitsweisen,
einschließlich des Verfahrens gemäß der US-PS 27 97 184, gewonnen werden. Das getemperte Produkt kann
zuerst dehydratisiert und entfettet werden durch azeotropische Behandlungsverfahren, wie sie in der US-PS
25 39 544 beschrieben sind, um eine feste Heparinquelle zu schaffen, die einen außerordentlich niedrigen Fettgehalt
aufweist, und leicht durch Lösungen, wie sie bei der Heparin-Trennung benutzt werden, benetzt werden, wie
sie in der US-PS 27 97 184 ode: US-PS 29 54 321 beschrieben sind, wobei eine überlegene Gewinnung von
Heparin im Vergleich mit in üblicher Weise getempertem Gewebe, das durch azeotropische Mittel entfettet
worden ist erzielt wird.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ergeben sich geregelte Bedingungen hinsichtlich einer genauen
Zeit und Temperatur zu jeder Zeit einschließlich einer geregelten Fermentierungsstufe, in der die gesamte
mikrobiologische Population gleichmäßig in dem Substrat verteilt und ihr Wachstum gefördert wird, wobei die
Wirkung von sowohl endogenen als auch exogenen Enzymen auf das Substrat zugelassen wird, wodurch ein
gleichförmig konditioniertes Produkt mit einem konsistenteren biochemischen Gehalt erzeugt wird, das einen
niedrigen Pyrogen-Gehalt und einen hohen Gehalt an zugänglichem Heparin aufweist, und das vorteilhaft zur
Herstellung eines dehydratisierten und entfetteten Heparin-Gewebes durch azeotropische Behandlung ar.gewendet
werden kann, das einen außerordentlich niedrigen Fettgehalt hat und leicht benetzt und leicht in
Flüssigkeit, die bei der Heparin-Gewinnungsbehandlung in Betracht kommt, suspendiert wird.
Das speziell bevorzugte Verfahren gemäß der Erfindung zum Tempern von gefrorenem Heparin führendem
Gewebe bei der Zubereitung zur Isolierung und Gewinnung von Heparin u-nfaßt die folgenden Stufen:
(1) Zerkleinern des gefrorenen Gewebes auf irgendeine Größe bis zu etwa 635 mm, vorzugsweise 3,175 bis
635 mm, vorzugsweise unter Verwendung eines Mahlwerks,
(2) Auftauen und Erwärmen des zerkleinerten Gewebes aus der Stufe I auf eine Temperatur innerhalb des
Bereiches von 7,2 bis 35°C, vorzugsweise 18,3 bis 29,4°C unter Verwendung eines Wärmeaustauschers,
vorzugsweise eines Gehäuse- und Rohrwärmeaustauschers, und
(3) Fermentieren des erwärmten Gewebes aus der Stufe 2, wobei es auf einer Temperatur in dem Bereich von
7,22 bis 35°C, vorzugsweise von 18,3 bis 29,4°C, während einer Zeitdauer von 6 bis 8 Stunden, jedoch nicht
wesentlich über dieser Zeit, gehalten wird, da sonst ein Schäumen infolge Gasfreisetzung auftritt.
Das Heparin führende tierische Gewebe für das Verfahren gemäß der Erfindung stammt von der Fleischkonservenanlage,
wo es von Tierkörpern oder -gerippen geschnitten und gemäß speziellen Arbeitsweisen zur
Konservierung und Erhöhung der Heparin-Werte gehandhabt, in Kästen oder Säcke eingebracht und tiefgefroren
wird. Dementsprechend kommen die tierischen Teile bei der Heparin-Gewinnungsanlage in Form von
Blöcken einer Art von gefrorenem, agglomeriertem Tierteil, wie z. B. einer Lunge in der Größe und Gestalt der
Behälter an. Gewöhnlich ist die Größe der Blöcke von gefrorenen Tierteilen zu groß zur direkten Zerkleinerung
in der Anlage, die für diese Technik zur Verfügung steht, und es ist daher notwendig, die Größe der Blöcke durch
einige Maßnahmen vor der Zuführung zu dem Mahlwerk zu verringern. Um dies zu bewerkstelligen, können die
tiefgefrorenen Gewebeblöcke mechanisch durch einige Einrichtungen gespalten oder vorgebrochen werden.
ίο Vorzugsweise werden jedoch die Blöcke von tiefgefrorenem Gewebe teilweise während etwa 8 Std. bei Umgebungstemperaturen
von 26,7 bis 43,3"C entfrostet und dadurch aus ihrem tiefgefrorenen Zustand in einen
weicheren Zustand gebracht, indem die Temperatur der Blöcke auf etwa — 6,67 bis 0° C erhöht wird, wonach das
weichgefrorene Gewebe bei der Vorbereitung für die Zerkleinerung geschnitzelt oder geflockt werden kann.
Wenn die Flockungs- oder Schnitzelarbeitsweisen befolgt werden, ist die bevorzugte Temperatur, auf welche die
Gewebeblöcke gebracht werden, etwa - 3°C, da das Gewebe fest genug ist, um geflockt zu werden, sich jedoch
in einem etwa erweichten Zustand befindet, der für den Flockungsvorgang geeignet ist. Eine geeignete Flokkungsmaschine
ist der »Hydrauflaker«. In jedem Fall soll das Gewebe nicht so kalt sein, daß das zerkleinerte
Gewebe in der nächsten Stufe wieder zu Kugeln und Klumpen gefriert, was ein Pumpen verhindert. Im
allgemeinen kann die TcilCncngiüuc ucS Vüi'gcörüChcricii ödcF gcfiöcktcn, gefrorenen Gcwcbc-S VOü 3,5 75 bis
50,8 mm Durchmesser variieren.
In der Stufe 1 des Verfahrens arbeiten die Mahlwerke, um die Größe des vorgebrochenen oder geflockten
gefrorenen Gewebes auf diejenige herabzusetzen, die in einem Bereich, wie sie in einem Püree vorhanden ist, bis
zu einer maximalen Dimension einer Größe von etwa 6,35 mm, vorzugsweise einer Größe von 3,175 mm, liegt.
Mahlwerke, die geeignet sind, sind z. B. das »Comitrol«-Mahlwert und das »Autiow-Mahlwerk.
In der Stufe 2 wird das gemahlene, gefrorene Gewebe mittels einer Pumpe, wie einer Moyno-Pumpe, einem
Wärmeaustauscher zugeführt, der so arbeitet, daß das Gewebe in 30 min oder weniger, vorzugsweise innerhalb
etwa 5 min aufgetaut und auf 7,2 bis 35°C unter Verwendung einer Wärmeaustauscher-Oberfjächentemperatur
nicht über 600C erwärmt wird. Bei einer Zeit von über etwa 30r,;in erfolgt eine zu große Änderung bei der
späteren Verarbeitung. Wärmeaustauscheroberflächen mit einer höheren Temperatur als 6O0C verursachen
eine Verschmutzung der Oberflächen, eine Denaturierung von Protein und eine mikrobiologische Abtötung.
Gehäuse- und Rohrwärmeaustauscher, bei denen das Gewebe durch das Rohr geht, sind sehr zufriedenstellend
und bevorzugt. Wärmeaustauscher mit abgekratzter oder abgestrichener Oberfläche können jedoch auch zur
Anwendung gelangen. Die bevorzugten Gehäuse- und Rohrwärmeaustauscher haben einen Rohrdurchmesser
von etwa 19 mm bis etwa 25,4 mm Durchmesser und haben dementsprechend ein Oberflächen- : Volumenverhältnis
von etwa 1643 bis 2463 m2 je m3. Oberflächen von Rohren in diesem Größenbereich bleiben unverschmutzt
!n der Stufe 3 wird das warme Gewebe in einem Gefäß mit einer inerten Oberfläche, wie z. B. einem rostfreien
Stahlbehälter, auf eine Temperatur von 7,2 bis 35° C, vorzugsweise 183 bis 29,40C, während einer Zeitdauer
gehalten, die ausreicht, um die Heparin-Gewebe infolge einer Fermentierung, welche schon vorhandene Enzyme
und Enzyme umfaßt, die durch wachsende Mikroorganismen erzeugt werden, zu konditionieren. Oberhalb etwa
35° C gehen die Heparin-Werte rasch verloren, und unterhalb etwa 7,2° C ist die Fermentierungsstufe unwirksam.
2 bis 15 Std. Fermentierungszeit sind bei 72 bis 35° C erforderlich, und aus unbekannten Gründen wird die
Vollendung der nützlichen oder der vorteilhaften Fermentierung durch starkes Gasfreisetzen und Anstieg in den
Aufbewahrungsbehältern angeze'^t und durch weitere Fermentierung die Ausbeute an Heparin herabgesetzt.
Die Halte- oder Verweilzeit soll dann oder gerade vor dieser Anzeige gemäß früheren Erfahrungen hinsichtlich
der Zeiterfordernis für eine besondere Temperatur beendet werden. Das Zeit-Temperatur-Verhältnis wird
durch die folgenden Koordinaten dargestellt, die durch »Versuch« und »Fehler« erhalten sind, wenn die Schaumoder
Gasbildungsphase begonnen hatte:
9-10 233
8 26,7
6 29,4
Es ist nicht nötig, zu warten, bis eine Gasbildung eintritt, um das überlegene Produkt gemäß der Erfindung zu
erhalten. Im aligemeinen ist eine gewisse Variation von Mikroorganismen im Lungengewebe, das von den
einzelnen Tieren genommen wurde, vorhanden. Ein Mahlen und Mischen von vielen Lungenlappen gewährleistet,
daß die Fermentierung schließlich vor sich geht Wenn es erwünscht ist, die Fermentierung zu beschleunigen,
können die erforderlichen Mikroorganismen zugesetzt werden, z. B. durch Beimpfen des Gewebes bei
Beginn der Haltezeitdauer mit Gewebe, das schon fermentiert worden ist
Das konditionierte Produkt gemäß der Erfindung ist in idealer Weise zur Verwendung bei azeotropischen
Trocknungs- und Entfettungsverfahren zur weiteren Erhöhung der Heparin-Zugänglichkeit und -Trennung, wie
sie in. den US-PS 26 !9 425 und US-PS 25 39 544 beschrieben sind, geeignet. Vorzugsweise wird der azeotropische
Dehydratisierungs-Entfettungsvorgang bei einer Temperatur durchgeführt, die 82^°C nicht überschreitet
Entfettetes Heparin-Gewebe, das nach dem vorstehenden Verfahren erhalten wird, ist durch seinen niedrigen
Fettgehalt von etwa 0,1 bis 0,3 Gew.-% und durch seine ausgezeichnete Permeabilität, wie sie durch Benetzbarkeit
und Suspendierbarkeit gemessen wird, gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert.
Beis ρ ie I 1
Teilweise entfrostete, gefrorene Rinderlunge wurde bei —3,89 bis — I1Il0C in einer Menge von etwa 6900 kg
unter Verwendungeines Hydrauflakers(Modell FS-6)auf einen Größenbereich von3,175 bis6,35 mm Dicke und
bis zu 101,6 mm Länge geflockt. Die geflockte, gefrorene Lunge wurde dann mit einem Comitrol-Mahlwerk
(Modell 2100) mit öffnungen von 1,524 mm Größe gemahlen. Die gemahlene, gefrorene Lunge wurde mit einer
Pumpe durch Rohre von 19 mm Durchmesser eines Gehäuse- und Rohrwärmeaustauschers gepumpt, umd die
Lunge bei 20 bis 22,8°C aufzutauen und zu erwärmen, wobei die Verweilzeit in dem Wärmeaustauscher etwa
4 min betrug. Die warme, gemahlene Lunge wurde dann in einem Behälter aus rostfreiem Stahl während 6 h bei
21,1 bis 23,9°C gehalten. Es war keine äußere Wärme erforderlich, um die Temperatur während der Fermentierung
aufrechtzuerhalten, und es wurde auch ein geringer Temperaturanstieg infolge der Reaktionswärme
festgestellt. Es wurden etwa 6800 kg von für das Heparin-Gewinnungsverfahren geeigneter getemperter Lunge
erhalten. Während der Verarbeitung trat kein unerwünschter Geruch auf.
Beispie! 2
Teilweise auftgetaute, gefrorene Rinderlunge wurde bei — 3,33°C in einer Menge von etwa 7350 kg geflockt
und, wie in Beispiel 1 beschrieben, gemahlen, wobei öffnungen mit 3,05 mm Größe bei dem Mahlwerk benutzt
wurden. Die gemahlene Lunge wurde dann in einem Wärmeaustauscher wie in Beispiel 1 aufgetaut und auf
283°C erwärmt, wobei die Verweilzeit in dem Wärmeaustauscher 4 min betrug. Die warme, gemahlene Lunge
wurde dann in einem rostfreiem Stahlbehälter während 5 h bei 28,3 bis 29,4° C gehalten. Es war kein unerwünschter
Geruch zu irgendeiner Zeit vorhanden. Es wurden 7170 kg getemperte, für das Heparin-Gewinnungsverfahren
geeignete Lunge erhalten.
73.'J kg gefrorene Rinderlunge wurden bei —333° C geflockt und gemahlen, wie in Beispiel 1 beschrieben,
und aufgetaut und auf etwa 26° C in dem Wärmeaustauscher erwärmt. Die warme gemahlene Lunge wurde auf
26 bis 26,7° C während 8 h gehalten. Es wurden etwa 7195 kg getemperte Rinderlunge erhalten.
Azeotropische Extraktion von getempertem Gewebe
Das in den Beispielen 1 bis 3 hergestellte, getemperte Lungenprodukt wurde getrennt einer azeotropischen
Destillation und Extraktion mit Äthylendichlorid bei Atmosphärendruck unterworfen, auf einem Filter gesammelt,
mit Äthylendichlorid gewaschen und zur Entfernung des restlichen Äthylendichlorids getrocknet. Die
getrockneten und entfetteten Lungenprodukte wurden hinsichtlich ihrer Heparin-Gehalte durch eine identische
Arbeitsweise behandelt. Die Vergleichswerte sind in der Tabelle I wiedergegeben.
Lungenfermentierung, Extraktion und Heparin-Isolierung
45
Beispiel Fermentierungsbedingungen %-Ausbeute an %-Fett in rohe Heparin- Heparin-Temperatur,°C Zeit,Std. getrockneter, getrockneter, Ausbeute5) Wirksamentfetteter entfetteter keitc)
Lunge") Lunge
50 1
2
3
a) Gew.-%, bezogen auf Ausgangshinge.
b) Heparin-Einheiten χ KP/kg getrocknete und entfettete Lunge.
c) Heparin-Einheiten/mg in rohem Heparin.
Vergleich der Benetzbarkeit von getempertem-getrocknetem-enlf ettetem Gewebe
Ein Vergleich wurde hinsichtlich der Benetzbarkeit von azeotroptisch entfettetem Gewebe, das nach dem
Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt wurde, mit demjenigen von entfettetem Gewebe, das aus getempertem
Gewebe nach dem alten Verfahren hergestellt worden war, wobei die Lunge etwa 4 Tage bei Umgebungstemperatur
von 26,7 bis 37,8° C getempert wurde, gemacht Für diesen Vergleich wurde eine 20-g-Probe des
entfetteten Produkts in 200 ml Wasser gerührt bis die Teilchen auf der Außenseite naß erschienen, und das
Rühren wurde angehalten. Die für die Masse der Teilchen erforderliche Zeit, um unterzusinken, wurde dann
aufgezeichnet Die Werte sind in Tabelle II angegeben.
21.1-233 | 6 | 18,4 | 0,18 | 158 | 79 |
29,4 | 6 | 17,4 | 030 | 153 | 59 |
26,7 | 8 | 18,0 | >0,2 | 155 | 96 |
Tabelle II
Benetzbarkeitsversuch
Benetzbarkeitsversuch
Tempermethode Zeit für Teilchen zum Unter
sinken auf den Boden (see)
alt > 180
neu < 10
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zum Tempern von gefrorenem, Heparin führendem tierischem Gewebe bei der Herstellung
und Isolierung von Heparin, dadurch gekennzeichnet, daß man
(1) das Gewebe in Teilchen zerkleinert,
(2) das zerkleinerte Gewebe auftaut und auf eine Temperatur in dem Bereich von 7,2 bis 35° C in einem
Wärmeaustauscher erwärmt und
(3) das erwärmte Gewebe aus der Stufe 2 innerhalb eines Temperaturbereichs von 7,2 bis 35° C während
einer Zeitdauer von 2 bis 15 Stunden fermentiert
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