Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines selbstgezwirnten Garns nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Es ist bereits bekannt. Garn in einem kontinuierlichen
Verfahren zu erzeugen, bei dem das Garn in der Richtung wechselnde Drallabschnitte aufweist und mindestens
zwei Garne zwecks gegenseitigen Umschlingens zusammengefühi.. werden.
Zum Stand der Technik (DE-* S 15 10 562) gehört eine Vorrichtung zur Herstellung von Garnen, mit der
jedem von zwei später zu einem Gar-j zu vereinigenden
Faserbändern pulsierend mittels eines mechanischen Drallgebers ein Drall vermittelt wird.
Das Verfahren, nach dem die bekannte Vorrichtung arbeitet, hat den Nachteil, daß das auf jeden Strang
ausgeübte intermittierende Drehmoment die Verbindungsstelle der Stränge nach der Seite jenes der Stränge
wandern läßt, der gerade verdreht und dadurch verkürzt wird. Dadurch wird der nichtverdrehte Abschnitt
des anderen Stranges relativ zum gegenüberliegenden Abschnitt des ersten Stranges langer, wobei nach der
Vereinigung der beiden Stränge Abschnitte mit verschieden großen Verdrehungen zusammenkommen und
so ein ungleichmäßiges Garn minderer Qualität entsteht.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht deshalb darin, das Verfahren gemäß der eingangs genannten
Art in seinem gesamten Ablauf hinsichtlich der Lage des Vereinigungspunktes der Faserstränge und
hinsichtlich gleichmäßiger Abstände der Nullabschnitte (das sind Abschnitte, bei denen keine Dralleinwirkung
stattgefunden hat) im Garn zu stabilisieren.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Im Unteranspruch wird eine weitere
vorteilhafte Maßnahme des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß mit ihm durch relativ einfache Mittel ein Garn hoher
Qualität hergestellt werden kann.
Der den Strängen erteilte Drall wird durch aerodynamische Drallgeber erzeugt. Die Wirkung des Drallgebers,
d.h. die Anzahl der Drehungen pro Zeiteinheit wird durch seine Formgebung und durch den Druck der
zugeführten Luft bestimmt, ferner durch den im Strang bereits vorhandenen Drall.
Es ist zwar aus der GB-PS 10 47 503 bekannt, auf Faserstränge mit gleichgerichteten pulsierenden Luftwirbeln
einzuwirken, die von Luftströmen erzeugt werden, wodurch jeder Strang eine alternierende Drehung
erhält, wonach die Stränge miteinander verbunden werden, sich umeinander drehen und ein selbstgezwirntes
Produkt bilden, jedoch befinden sich die beiden Stränge auch bei diesem bekannten Verfahren zeitweise im freien
Zustand, was zu einem Wandern der Verbindungsstelle der Stränge und folglich zur Veränderung der
Längenverhältnisse der Drehungszonen führt Das bedeutet eine Ungleichmäßigkeit und eine Qualitätsverschlechterung
des Produktes.
Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert Es zeigt
Fig. 1 .schemalisch eine erste Anordnung zur Durchführung
des Verfahrens,
Fig.2 schematisch eine zweite Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei der in F i g. 1 gezeigten Ausführungsform wird auf jeden der Faserstränge ί und 2, die aus einem Streckgerät
3 fortwährend zugeführt werden, mit einem pulsierenden Drall eingewirkt, der von Luftwirbeln gleichbleibender
Richtung jeweils in einer Kammer 4 für den Faserstrang 1 und in einer Kammer 5 für den Faserstrang
2 erzeugt wird. Dadurch erhält jeder Faserstrang eine alternierende Drehung. Jedem der Faserstränge 1
und 2 wird gleichzeitig mit dem ihm in den Kammern 4 und 5 erteilten pulsierenden Drall ständig ein zusätzlieher
Drall erteilt dar von einem Luftwirbel in einer
Kammer 6 für den Faserstrang 1 und in einer Kammer 7
für den Faserstrang 2 erzeugt wird. Hierbei besitzen die zusätzlichen Dralle eine konstante und eine veränderliche
Größe, und ihre Richtung ist zur Richtung des pul-
J5 sierenden Dralls entgegengesetzt.
Die Größe des zusätzlichen Dralls, der auf jeden Fascrstrang
einwirkt, ist kleiner als der zusätzliche Drall und beträgt 0,1 bis 0,8 seiner Größe.
Danach werden die Fasersiränge ί und 2 an einer Stelle M miteinander vereinigt. Sie bilden, indem sie sich
umeinander drehen, ein seibstgezwirntes Garn 8, das auf einer Spule 9 aufgewickelt wird.
Es werden also zwei Faserstränge 1 und 2 gleichzeitig der Einwirkung der gleichgerichteten pulsierenden
Dralle ausgesetzt, deren Richtung in F i g. 1 durch Pfeile A und B angedeutet ist. Gleichzeitig damit wird auf die
Faserstränge 1 und 2 mit zusätzlichen Drallen eingewirkt, deren Richturg in F i g. 1 durch Pfeile C und D
gezeigt ist. Die Richtung der zusätzlichen Dralle ist zur Richtung der pulsierenden Dralle entgegengesetzt.
Dadurch wird jeder der Faserstränge im Augenblick de» Fehlens des pulsierenden Dralls der Einwirkung des
zusätzlichen Dralls ausgesetzt, was zur Stabilisierung der Lage des freien Faserstranges sowie zur Stabilisierung
der Lage des Vereinigungspunktes M der Faserstränge und somit der Länge der Drallzonen beiträgt, so
daß in der Folge die Qualität des Garnes verbessert, die Stetigkeit und die Sicherheit des Verfahrens verbessert
und die Bruchhäufigkeit während der Herstellung vermindert wird.
Bei der Anordnung nach F i g. 2 wird auf jeden der fortwährend zugeführten Faserstränge 1 und 2 abwechselnd
mit einem pulsierenden Drall eingewirkt, der von einem Luftwirbel gleichbleibender Richtung erzeugt
b5 wird, wobei die Richtung des pulsierenden Dralls, der
auf den Faserstrang 1 gemäß Pfeil E einwirkt, zur Richtung des pulsierenden Dralls entgegengesetzt ist, der
auf den Faserstrang 2 gemäß Pfeil Feinwirkt. Glcichzei-
tig wird auf die Faserstränge 1 und 2 ständig mit zusätzlichen Drallen eingewirkt, deren Richtung für jeden Faserstrang
zur Richtung der pulsierenden Dralle entgegengesetzt ist, was Pfeil G und Pfeil H zeigen. Hierbei
fällt die Richtung des zusätzlichen Dralls, der auf den
Faserstrang 1 einwirkt, mit der Richtung des pulsierenden Dralls zusammen, der auf den Faserstrang 2 einwirkt,
und umgekehrt fällt die Richtung des zusätzlichen Dralls, der auf dea Faserstrang 2 einwirkt, mit der Richtung
des pulsierenden Dralls zusammen, der auf den Faserstrang 1 einwirkt
Als Folge davon steht im Augenblick des Fehlens des pulsierenden Dralls, der auf einen der Faserstränge einwirkt,
dieser Faserstrang unter der Einwirkung des zusätzlichen Dralls, dessen Richtung mit der Richtung des
zu diesem Zeitpunkt auf den Nachbarstrang einwirkenden pulsierenden Dralls zusammenfällt, wodurch in jedem
Ha'bzyklus die zu verbindenden Faserstränge unter der Einwirkung der gleichgerichteten Dralle stehen,
was das Wandern des Vereinigungspunktes M der Faserstränge ausschließt.
Die stabile Lage des Vereinigungspunktes de- Faserstränge
hält das konstante Längenverhältnis der Drallzonen aufrecht, beseitigt die ungleichmäßigen Abstände
der Nullabschnitte und ihrer Verlängerung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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