-
Bezeichnung: Verschottung von elektrischen Leitungen,
-
Kabeln oder von Rohren Beschreibung: Die Erfindung betrifft eine
Verschottung von elektrischen Leitungen, Kabeln oder von Rohren, wobei die Leitungen,
Kabel oder Rohre durch eine Öffnung in einer zwei Räume voneinander trennenden Brandwand
hindurchgeführt sind und die Öffnung luftdicht und beständig gegenüber hohen Temperaturen
verschlossen ist.
-
Nach einem nicht veröffentlichten Vorschlag des Anmelders wird eine
solche Verschottung mit einer besonderen Vorrichtung durchgeführt, wobei ein Schnottrahmen
mit einer Spannvorrichtung und einem Pressteil verwendet wird. Die durch die Wand
hindurchzuführenden Leitungen oder Kabel werden in dem Rahmen vor der Wand durch
Zusammendrücken von feuerfesten Schottfüllstücken abgedichtet. Die Verwendung einer
solchen besonderen Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, daß die Vorrichtung selbst
mit den Einrichtungen zum Festspannen der Kabel sehr aufwendig ist und daher auch
in der Herstellung teuer wird.
-
Das Problem bei der Brandschutzschottung von elektrischen Kabeln und
Leitungen besteht im wesentlichen darin, daß die Landesbauordnungen eine Unterteilung
von Gebäuden in Brandabschnitte fordern und daß diese Abschnitte durch die elektrischen
Kaoel und Leitungen, die durch sie hindurchgeführt werden müssen, miteinander verbunden
sind. Öffnungen in den die Brandabschnitte begrenzenden Decken und Wänden sind aber
unzulässig. Die Leitungen und Kabel und auch hindurchzuführende Rohre dürfen durch
die Wände und Decken nur hindurchgeführt werden5 wenn keine Brandübertragung zu
befürchten ist oder wenn gegen eine Brandübertragung besondere Vorkehrungen getroffen
worden sind.
-
Bei Leicht aut rennwänden oder fest eingebauten Trennwänden in Bürohochhäusern,
Industriebauten usw. gewinnt der Fensterbaiiinstallations-anal in der i;todernen
Elektroinstallation i:Qmer mehr an Bedeutung. Er hat aber den Nachteil, daß er ebenfalls
eine brandabschniLtüberschreitende Leicungsführung darstellt. Kurz vor und hin er
den Trennwänden sind Abzweig- oder Gerätedosen bzw. Abnahmestellen eingebaut.
-
Im Brandfalle besteht die Gefahr, daß die Isolierungen der Kabel und
Leitungen sowie Rohre, selbst wenn sie schwer
entflammbar sind,
den Brand von einem Ratnll zum anderen übertragen. Ein weiterer Nachteil besteht
dabei darin, daß auch giftige Brandgase frei werden, die die schädlichen, vom PVC
abgespaltenen Chloride enthalten, welche dann im Luft-Wasser-Gemisch die gefürchteten
Salzsäureschäden verursachen. Diese Scnäden sind in den meisten Fällen ebenso groß
oder größer als die eigentlichen Brandschäden. Welches Ausmaß die Bildung von Salzsäure
annehmen kann, erkennt man schon daraus, daß ein Kilogramm PVC-Isoliermaterial im
Brandfalle ca.
-
400 Liter HCl-Gas freisetzt. Dieses Gas ergibt in wasser gelöst ca.
1 Liter 35 iijige Salzsäure. Das PVC-Isoliermaterial wirkt dabei auch noch brandfördernd.
Es hat einen Heizwert, der halb so groß ist wie der Heizwert von Heizöl.
-
Die Aufgabe einer Abschottung besteht darin, die beschriebenen Schäden
zu verhindern, indem die Ubertragung von Feuer und Rauch aus einen Raum in den anderen
vermieden wird. Die Schottung muß in vielen Fällen der Wand oder der Decke gleichgesetzt
werden können oder die Forderung z. B. nach einer 90 minütigen oder 180 minütigen
Feuerwiderstandsdauer erfüllen.
-
Einen entscheidenden Einfluß auf die Ausführung einer Kabelsenotti;laßnahr!e
hat auch der Kupferanteil der Kabel oder Leitungen. Je größer der Querschnitt ist,
desto besser ist die Wärmeleitfähigkeit in dem Kupfer. Es ist auch äußerst wichtig,
die Kabel und Leitungen entsprechend der Größe ihres Querschnittes bzw. ihres Kupferanteiles
auf Distanz durch die Verschottung zu führen. Im Brandfalle transportiert der Kupferleiter
wegen seiner sehr hohen Wärn-ieleitfäJiigkeit die Wärme zur kalten Seite oder brandabgewandten
Seite des Mauerdurchbruchs.
-
Das PVC-Isoliermaterial wird bei ca. 80 °C plastisch. Sein Schmelzpunkt
liegt bei etwa 170 - 200 OC und sein Flammpunkt je nach der chemischen Zusammensetzung
zwischen 250 und 300 OC.
-
Eine typische Erscheinung im Brandfalle ist das flaschenförmige Aufquellen
der PVC-Isolierung des Kabels am Maueraustritt bei einseitiger Beflammung am Mauereintritt.
Diese Erscheinung wird durch die Gasentwicklung am Isoliermaterial und durch die
Wärmeleitung des Kupferleiters hervorgerufen bzw. stark beeinflußt.
-
Durch das Verbrennen von Isolierniaterialien im Schott, das an der
beflammten Seite beginnt, wird ein größerer Raum frei, der dann auch sehr schnell
die eigentliche Schottiefe verkleinert. Damit können sich die giftigen oder brennbaren
Gase leichter in Richtung zur brandabgewandten Seite bewegen. Der im Brandraum heschende
Uberdruck sorgt bei unsachgemäßer Schottung dafür, daß dort sofort dicke Rauchwolken
austreten.
-
In Industrieanlagen, Kraftwerken, Hotels, Kinos, Versarnmlungsräumen
sowie Hochbauten verlangen die Landesbauordnung und die Gewerbeaufsichtsämter sogenannte
Notbeleuchtungs-, Nachrichten- und Uberwachungsanlagen. Diese Anlagen werden über
eine Eigenversorgung z. B. mit einem Notstroniaggregat oder über Batterieanlagen
gespeist und sind vom Hauptstromnetz getrennt. Außerdem sind diese Kabel- und Leitungsnetze
in separaten Leitungswegen geführt bzw. installiert. Die Aufgaben solcher Uberwachungs-,
Signal- oder Beleuchtungsanlagen sind, im Brandfalle oder in sonstigen Katastrophenfällen
eine gewisse Zeit in Funktion zu sein, um Fluchtwege zu beleuchten oder Motoren
in Bereitschaft zu halten bzw. um Nachrichten zu übermitteln.
-
Zur Zeit werden die Kabel oder Leitungen in separater Leitungsführung
verlegt. Bei mehreren Leitungen werden Kabel bahnen als träger verwendet und dieselben
mit feuerhemmenden Schutzanstrichen oder mit Platten aus nicht brennbaren Materialien
verschalt. Bei einzelnen zu verlegenden Kabeln oder Leitungen bildet ein nachträglich
anzubringender Brandschutzanstrich einen doppelten Arbeitsgang. Erst erfolgt die
Leitungsverlegung,
dann die Brandschutzbeschichtung. Ein Nachteil besteht darin, daß diese Maßnahme
im Zuge des Baufortganges oft in verschiedenen Etappen ausgeführt werden muß.
-
Brandschutzanstriche oder Beschichtungsmaterialien setzen sich aus
chemischen Substanzen zusammen und sind dadurch in ihrer Feuerwiderstandsdauer nicht
ganz so stabil, wie es die heutige Sicherheitstechnik und die Anforderungen verlangen.
-
Durch ihren Kunststoffanteil brennen sie dann, wenn die zugesetzten
Därnmschichtbildner vom Feuer verzehrt sind. In den Verarbeitungsrichtlinien wird
eine Auftragungsdichte von 1 bis 2 mm Stärke empfohlen. Da kein Luftraum vorhanden
ist, wird das Kabel oder die Leitung bzw. die Isolation im Brandfalle sofort thermisch
belastet.
-
Durch die tatsache, daß die Isoliermaterialien schon bei 80 OC plastisch
werden, sind auch die elektrischen Aufgaben der Leitungen, ihre Funiftionen und
Betriebsbereitschaft schon nach kürzester Zeit in Frage gestellt. Die Kupferleiter
tragen auch dazu bei, bedingt durch ihre gute Wärmeleitfähigkeit, daß sofort Kurzschlüsse
entstehen können und somit ein Energie- oder Iiachrichbenkabel oder eine Leitung
sofort außer Betrieb gesetzt werden kann.
-
iaterialprüfungen in Anlehnung an DIN 4102 werden nach der Einheitstemperaturkurve
durchgeführt, die dem Temperaturverlauf im Brandfalle sehr ähnlich ist. Die zu prüfenden
oder dem Brand ausgesetzten Teile des aufgeführten Problems sind zum Beispiel elektrische
Kabel oder Leitungen, werden also nach 15 lviinuten bereits mit 700 0C und nach
30 Minuten mit 820 OC belastet. Diese Tatsache verlangt, nach einer besseren, sicheren
und gleichzeitig auch wirtschaftlicheren Lösung zu forschen.
-
Bei bekannten Verschottungen befindet sich die Schutzschicht der Kabel,
Leitungen und Rohre auch außerhalb der Brandwand, wobei die Schichtlänge bis zu
einem Meter ansteigen kann. Das
hat den großen Nachteil, daß Nachinstallationen
sehr schvri erig sind. Das nachträglich verlegte Kabel muß ebenfalls in gleicher
Form wieder verdichtet bzw. beschichtet werden.
-
Außerdem haben dann die Trägerkonstruktionen eine schlechte Ausnutzung.
Da es sich um organische Anstriche oder Beschichtungen handelt, ist auch deren Alterung
und Verträglichkeit untereinander sehr in Frage gestellt.
-
Ferner ist bei Deckendurchbrüchen bzw. Schottungen, wo die Kabel aus
einem anderen Brandabschnitt kommen und in Schaltanlagen oder Verteilungsschränke
z. B. von unten her eingefür werden, Platz für die eiEeenlicile Schottstrecke nicht
vorhanden. Solche Schottungen sind nur beschränkt einsetzbar bzw. funktionstüchtig.
Es soll daher eine Lösung gesucht werden, bei der eine solche Platzbeschränkung
nicht auftritt. Die eigentliche Schottmaßnahme soll auf die Brandwand beschränkt
werden. Entscheidend für eine Schottungsmaßnahme ist die Wand und das Kabel mit
dem größten Kupferquerschnitt bzw. Kupferanteil.
-
Mit der Erfindung sollen all diese Nachteile vermieden weraen, insbesondere
soll vorgeschlagen werden, wie Kabel und Rohrleitungen unterschiedlicher Größen
und Ausführungen in einfacher Weise durch eine and oder Decke hindurchgeführt oder
an Wänden gegen Ein Einwirkung von hohen Temperaturen geschützt angebrach-c werden
können, ohne daß die Gefahr von ßrandüberLragungen besteht.
-
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, daß der in der Öffnung von den
Leitungen, Kabeln oder Rohren nicht ausgefüllte, diese umgebende freie Raum mit
einer feuchten Spachtelmasse auf Asbestbasis ausgefüllt ist, die anschließend bei
atmosphärischem Druck abbindet. Um eine im kalten sowie neissen Zustand sichere
Schottung auf kleinstem Raurn zu entwickeln, muß dabei eine Materialkombination
verwandt werden,
die diesen Anforderungen standhält. Ferner mußte
auf Grund der baulichen Gegebenheiten für dünne und dicke Wände und Decken mit einer
geprüften Feuerwiderstandsdauer F90-F180 nach DIN 4102 eine leichtere Einbaukonstruktion
bzw.
-
Lösung gefunden werden. Ein wichtiger Punkt sind auch die Kosten einer
Schottungsmaßnahme.
-
genannt Die Spachtelmasse, auch VAi-Masse, besteht aus verschiedenen
Asbestfasern und Asbestmehlen, etwas Farbstoff sowie verschiedenen Leichtbauzuschlagstoffen
der Bauklasse A und wird aus Arbeitsschutzgründen in feuchtem Zustand in verschiedenen
Gebinden geliefert. Am Einbauort wird die Masse mit Wasser weiter angefeuchtet und
mit organischen Bindemitteln aufgearbeitet. Wenn die breiige Masse mit dem Bindemittel
angerührt ist, hat sie eine sehr lange Verarbeitungszeit, die bis zu neun Stunden
dauert. Das ist ein ganz wesentlicher Vorteil, denn man braucht das Gemisch nur
einmal am Tage anzurühren und kann es dann innerhalb von neun Stunden verarbeiten.
Das Gemisch härtet, nachdem es in die Schottung eingearbeitet worden ist, in ungefähr
drei Wochen aus. Eigenversuche sowie amtliche Versuche an dem Nateri al-Prüf-Insti-Lut
zeigten, daß ein sicherer Raumabschluß in Anlehnung an DIN 4102 mit diesem VAM-Material
gewährleistet ist.
-
In die Öffnung der Brandwand kann vorteilhaft ein geschlossener oder
U-förmiger vorgefertigter bzw. dem Kunststoffkanal angepaßter Schottkasten aus einem
feuerfesten Kalzium-Silikat-Asbest-Platten:'aterial eingebaut sein, der die Kunststoffkanäle
aufnimmt. 3ei Wänden von 90 mm Dicke kann ein Schottkasten is.ii einer Tiefe von
150 ism den zur Verfügung stehenden Schot craumli über die and hinaus vergrößern.
Der freie Raum zwischen den Kabeln und der Wand sowie dem Schottkasten wird nit
der aufgearbeiteten VAI4-Masse ausgefüllt, die dann bei atmosphärischem Druck abbindet.
Die Spachtelmasse wird dabei weder verdichtet noch gepreßt. Mit dieser Spachtelmasse
ist
es möglich, die Schottungsmaßnahme im Schottbereich auf engstem Raum durchzuführen.
Auch bei dünnen Wänden und kleinen Kanälen kann die Schottung ohne überstehende
Teile oder mit nur in ganz geringem Maße überstehenden Teilen ausgeführt werden.
Bei etwas größeren Querschnitten der Öffnung in der Mauer oder Decke wird eine sogenannte
Schottvertie fung gewählt. Das gilt für Decken- und Wanddurchbrüche.
-
Der Reserveraum kann jeweils mit bausteinähnlichen, mit Asbestschaum
beschichteten Streifen, Klötzchen oder Platten ausgefüllt sein. Somit ist jederzeit
eine leichte Nachinstallationsmöglichkeit gegeben. Die Platten oder Klätzchen, die
in diesem sogenannten Leerrauln, in der Fachsprache Reserveraum genannt, untergebracht
sind, sind dem Raum in der Schottwanddecke oder im Schottkasten jeweils angepaßt.
Sie werden mit Asbestschaum, z. B. Litaflex, umwickelt oder derselbe wird aufgeklebt.
Das hat den Vorteil, daß eine elastische raumabschließende und aufnahrnefreudige
Verbindungsmöglichkeit zum VAM-Naterial geschaffen ist. Ferner besteht eine Trennung
der Schottung in sich und die weitere Möglichkeit einer Bauzeitteilschottung. Ein
weiteres Merkmal der Erfindung ist die spätere leichte Nachinstallationsmög lichkeit.
Da der Asbestschaum als eine Trennschicht anzusehen ist und die Isoternit-Platten
oder -Klötze vorzugsweise in der Mitte der Schottung geteilt sind, kann man nachträglich
dieselben leicht nach beiden Seiten herausschlagen oder herausziehen. In Decken
werden dieselben konisch nach unten geschnitten, so daß ein Heraus- bzw.
-
Herunterfallen nicht möglich ist.
-
Für Kunststoffkanäle oder durchgehende Kabelkanäle wurde ein Schottkasten
aus Kalziun-Silikat-Asbe st-Plattenriiaterial entwickelt. Das Plattenmaterial wird
aus Streifen jeweils dem Kabelkanal angepaßt und somit entsteht ein sogenannter
Schottkasten. Entscheidend für die Tiefe des Kastens ist die gewünschte Feuerwiderstandsdauer,
- die vorgegebene Brand und der zu verschottende größte Kabelquerschnitt. Bei Verwendung
eines
Kunststoffkanals mündet dieser ca. 5 bis 10 mm in den Schottkasten beidseitig ein.
Bei größeren Querschnitten des elektrisch leitenden Kupfers, z. B. IfYY-Kabeln 4
x 16 min2 und einer höheren geforderten Feuerwiderstandsdauer von 180 Ilinuten kann
z. B. der Kunststoffkanal als erweiterte Schottung um ca. 30 nun auf beiden Seiten
der 90 ram dicken Wand Verwendung finden. Der Schottkasten hat dann eine Länge von
150 mm. Bei NYIj-Leitungen von z. B.
-
5 x 1,5 bis 5 x 2,5 mm2 genügt der Scjiottkasten von 150 mm Länge.
Als Abschluß wird in dem Kabel etwa 1 cm VE{-IsIaterial auf beiden Seiten aufgetragen.
Mit dieser Lösung ist eine Feuerwiderstandsdauer von 180 hinuten garantiert. Durchgehende
Kabelkanäle in der Brandwand muß man, bedingt durch ihren metallischen Aufbau, als
Wärmebrücke ansehen. Sie werden lit Plattenmaterial ummantelt. Vorzugsweise empfiehlt
es sich, das Plattenmaterial etwas über den Mauerdurchbruch bzw. Brandabschnitt
dem Kabel und der gewünschten Feuerwiderstandsdauer entsprechend überstehen zu lassen.
Die dann erforderliche Schottmaßnahme ist technisch wie bereits beschrieben durchzuführen.
-
Ein größerer Wanddurchbruch kann vorteilhaft mit einer geeigneten
Konstruktion aus Winkeleisen unterteilt werden, so daß es einen batterieähnlichen
Aufbau gibt. Das Schotlmaterial wird dort eingespannt und ist somit gegen Herausfallen
geschützt. Außerdem ist eine sehr hohe mechanische Festigkeit gegeben. Auf die Unterteilungen
durch Winkeleisen können Isoternit-Platten aufgelegt werden, die durch die Brandwand
führen. Die Winkeleisen reichen etwas in die -Öffnung hinein und somit ist die VS6-Masse
gegen Schub oder Zug gesichert. Ein Vorzug der Winkeleisen besteht darin, daß die
eigentliche Schottwandtiefe um jeweils die Winkeleisengröße verlängert werden kann.
Man kaim mit dieser Konstruktion auch eine wabenförmige Unterteilung der Mauerdurchbrüche
machen. Mit den Isoternit-Platten ist dann eine Unterteilung der Öffnung in der
Wand möglich.
-
Eine weitere Schottmaßnahme bringen in der Praxis die ebenfalls durch
Brandwände führendRohre und Leitungen z. B.
-
für Warmwasser- oder Luftheizungen sowie für Sanitärinstallationen.
Diese flüssen oft entsprechend den gleichen Brandschutzerfordernissen in der Decke
oder Wand in die Schottmaßnahme mit einbezogen werden. Daher kann ein durch die
drandwand hind urchzuführeiides Rohr vorteilhaft mit einem Asbestschaum umwickelt
sein, wobei sich zwischen dem Rohr und der Wand entweder ausschließlich Asbestschaum
befindet oder der Asbest schaum eine Kaschierung in Form eines Mantels aufweist.
Eine solche Kaschierung kann aus einer Aluminiumfolie bestehen oder aus einer Asbestleinenbahn.
Der Asbestschaum wird um das Rohr gegebenenfalls auch mit einer Aluniinium-Asbest-Pappe
gelegt. Je nach Feuerwiderstandsdauer und Rohr kann zusätzlich noch ein weiterer
Litaflex-Asbest-Schaum gewickelt werden. Die Materialien werden mit Klebern oder
Schellen in der ßrandmauer an den Rohren befestigt und es empfiehlt sich, die so
geschaffene hoch feuerbeständige Ummantelung etwas über die Brandwand hinaus stehen
zu lassen, damit ein guter Ubergang zur außerhalb des Schottraumes bzw. weiterführenden
Isolierung gegeben ist. Im eigentlichen Schottraum kann dann mit geeigneten, feuerbeständigen,
verträglichen Materialien leicht ein tSberganO vom Asbestschaum zur Mauer oder zu
sonstigen benachbarten Bauelementen geschaffen werden. Zum Längsverschot ten von
Leitungen, Kabeln und Rohren innerhalb der Brandabschnitte kann vorteilhaft an der
Decke oder an der Wand eines Raumes eine die Leitungen, Kabel und Rohre aufnehmende
rechteckige oder runde Halbschale befestigt sein, in der eine Rinne eingebaut ist.
Diese Rinne kann entweder starr oder flexibel ausgeführt sein. Die Halbschale kann
vorteilhaft durch eine Abdeckung verschließbar sein und die Halbschale kann mit
feuerbeständigen Materialien beschichtet werden. In die feuerbeständige Halbschale
werden ein oder mehrere Kabel oder Leitungen oder Rohre gelegt und sind somit nicht
mehr direkt dem Feuer ausgesetzt.
Jederzeit läßt diese Lösung eine
Nachinstallation ohne Folgekosten zu.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben.
-
Es zeigen: Fig. 1 - 4 Verschottungssysteme, bei denen die Abdichtung
und Ausfüllung des von den Leitungen oder Kabeln nicht eingenommenen Raumes in der
Öffnung der Wand ausschließlich durch Spachtelmasse ausgefüllt ist; Fig. 5 ein Verschottungssystem
mit einet geschlossenen Kasten aus feuer festem Isoternit in einer Ansicht gemäß
Linie 5-5 der Fig. 6; Fig. 6 das Verschottungssystem nach Fig. 5 in einem Schnitt
nach Linie 6-6 der Fig. 5; Fig. 7 ein weiteres VersciNottungssystem mit einem U-föunigen
Kasten aus Materialien der Bauklasse A, beispielsvjeise Isoternit, in vergrößertem
I.aßstab; Fig. 8 eill Verschottungssystem, welches sich für die Nachinstallation
besonders gut eignet, mit eingelegten Raumfüll-Klötzchen; Fig. 9 eine Ansicht der
Verschottung gemäß Pfeil A in Fig. 8; Fig. 10 eine in einer größeren Öffnung in
der Brandwand angeordnete Verschottungskonstruktion; Fig. 11 eine Ansicht der Verschottung
gemäß Pfeil B in Fig. 10; Fig. 12 die Verschottung eines einzelnen Rohresin der
Brandwand;
Fig. 13 einen Schnitt gemäß Linie 13-13 der Fig. 12;
Fig. 14 den Schnitt gemäß Fig. 13, jedoch mit nur einer AsbestschaumUnantelung;
Fig. 15 - 20 Verschottungen zum Längsverschotten von Leitungen, Kabeln und Rohren,
die mit ililfe einer Halb schale durchgeführt sind, jeweils im Querschnitt.
-
Das Verschottungssystem gemäß Fig. 1 weist eine waagerechte Anordnung
der Leitungen und Kabel auf, die von einem Raum 1 in einen Raum 2 verlaufen. Die
senkrechte Brand 3 hat zu diesem Zweck eine Öffnung 4, durch die die Kabel 5 hindurchgeführt
sind. Die Kabel 5 sind gegenüber dem sie tragenden Kanal 6, der an der Decke 7 auf
gehängt ist, für den Durchgang durch die Mauer 3 angehoben und erreichen ihre ursprüngliche
Höne wieder im Raum 2, wo sie von dem an Iqauerwerk befestigten Kabelkanal 8 aufgenoramen
werden. Diese Ausführung ist bei einer '.'andstälze von 250 mm möglich, es können
Kabel mit einem Kupferquerschnitt bis zu 4 x 240 mm2 durch die Wand hindurchgeführt
und darin verschottet werden. Die Feuerwiderstandsdauer beträgt 90 Isinuten.
-
Das Verschottungssystem gemäß Fig. 2 weist gegenüber der Ausführung
nach Fig. 1 eine verlängerte Sciiottiefe auf. Diese ist dadurch erreicht, daß auf
beiden Seiten der Wand an der Öffnung 4 zusätzliche Schottvertiefungen in Form von
Winkeleisen 9 angeordnet sind. Diese Schottvertiefungen können jeweils eine Tiefe
von 60 mm haben, so daß die Gesamtlänge des Schottsystems bei einer Wanddicke von
250 mm auf 370 nun anwächst. Mit diesem Schottsystem können beispielsweise Kabel
mit einem Kupferquerschnitt bis zu 4 x 240 mm2 verschottet werden, wobei die Feuerwiderstandsdauer
auf 180 Minuten ansteigt.
-
Das Verschottungssystem nach Fig. 3 ermöglicht es, Kabel oder Leitungen
durch die Decke 10 zweier übereinander angeordneter Räume senkrecht hindurchzuführen
und abzudichten. Bei einer Deckenstärke von 215 rrm ist der Durchgang von Kabeln
bis zu 4 x 240 mm2 Kupferquerschnitt bei einer Feuerwiderstandsdauer von 90 Minuten
möglich.
-
Das Verschottungssystem gemäß Fig. 4 hat auf beiden Seiten der Decke
11 als Schottvertiefungen wirkende Winkeleisen 12, die bei einer Tiefe von je 60
mm und einer Deckenstärke von 210 mm die Verschottungslänge auf 330 mm heraufsetzt
und eine Feuerwiderstandsdauer von 18o Minuten für Kabel mit einem Kupferquerschnitt
von 4 x 240 mm2 ermöglicht.
-
Das Verschottungssystem gemäß Fig. 5 und Fig. 6 ist mit einem geschlossenen
Schottkasten 13 ausgestattet, der in der Öffnung 14 der Trennwand zweier Räume 15
und 16 angeordnet ist.
-
Der Schottkasten 13 ist gleichzeitig an einer den Räumen 15 und 16
gemeinsamen Wand 17 befestigt, an der er waagerecht angeordnet sein kann. Die an-
und abkommenden Kunststoffkanäle 20 reichen etwa 10 mm weit in den Schottkasten
13 hinein. Innerhalb des Schottkastens 13 sind Kunststoffkanäle 18 angeordnet, die
durch eine Kunststofftrennwand für eine Schwachstrom- und ein Starkstrom-Leitungsnetz
unterteilt sind. Die in den Schottbereichen für Stark- und Schwachstrom verlegten
Leitungen oder Kabel werden mit der Spachtelmasse 23 verschottet. Der dann noch
vorhandene Leerraum wird mit raumfüllenden Klötzchen 22, z. B. Isoternit-Streifen,
die mit Asbestschaum umwickelt oder verklebt sind, ausgefüllt.
-
Als Asbestschaum kann Litaflex verwendet werden. Die dann noch vorhandenen
kleinen Räume wie Schlitze werden ebenfalls mit Spachtelmasse 23 abgedichtet. Ferner
kann jeder Kunststoffkanal 18 bei größeren Kabelquerschnitten, z. B. NYY 4 x 16
mm2, als weiterer Schottraum mit Spachtelmasse 23 um jeweils ca. 30 mm verlängert
werden. In gleicher oder ähnlicher Weise ist das Verschottungssystem gemäß Fig.
7 ausgebildet,
jedoch mit dem Unterschied, daß hier kein an der
Wand anliegender Boden des Schottkastens 13 vorhanden ist, sondern nur ein U-förmiger
Kasten 13 allein.
-
Das Verschottungssystem gemäß Fig. 8 und 9 kann in die Verschottungssysteme
gemäß Fig. 1 bis 4 mit eingebaut werden.
-
Da die liauer- oder Deckenöffnungen bzw. der Schottraum in den meisten
Fällen eine größere Querschnittsfläche hat als die Kabel bei einer Verschottung
benötigen, bleibt ein Reserveraum übrig. Zweckmäßigerweise wird dieser Raum mit
später leicht herausnehmbaren Teilen wie Klötzchen 22 ausbefüllt und rilit Spachtelmasse
23 zur Wand oder Winkel ei senkonstruktion hin feuerbeständig verdichtet. Die Klötzchen
22 oder Füllstücke unterinander werden mit einem Asbestschaum, z. d. Litaflex-Asbestschaum,
verdichtet und bilden sonlit einen dichten Raumabschluß. Sie stellen jedoch keine
feste Bindung dar.
-
Das Verschottungssystem gemäß Fig. 10 und 11 zeigt, wie man größere
Wandöffnungen einer Verschottungskonstruktion unterteilen kann. Die Winkeleisen
9 und besondere Platten 25, sveispielsweise aus Isoternit, unterteilen die Brandabschnitte
in sogenannte Unterbrandabschnitte durch die Wand. In Fig. 11 sind insgesamt zweimal
vier solche Felder entstanden. Dadurch wird ermöglicht, daß bei Arbeiten an einem
bestimmten Schottbereich die anderen Schottbereiche bzw. Verschottungen nicht beeinflußt
werden.
-
Das Verschottungssystem gesäß Fig. 12 bis 14 zeigt, wie man Metall-
oder Kunststoffrohre, die ebenfalls die Arandwände durchkreuzen, mit der gleichen
gewünschten Feuerwiderstandsdauer wie bei Kabeln und Leitungen verschotten kann.
Das Rohr 2O wird je nach gewünschter Feuerwiderstandsdauer mit einem Asbestschaum
27 umwickelt. Der Asbestschaum 27 kann entweder kaschiert oder unl;aschiert sein.
Um ihn zu kaschieren, wird um die erste Schicht Asbestschaum 27 ein Mantel 28,
z.
B. aus Aluminiumfolie oder Asbestleinen, gelegt. Darauf wird dann die zweite Schicht
Asbestschaum 27 aufgebracht.
-
Somit ist ein elastischer, hoch feuerbeständiger und gut aufnahmefähiger
uebergang für das Verbindungsmaterial vom Rohr 26 zur Wand 3 geschaffen. Eine so
entstandene Manschette ist elastisch und durch kann die Dehnung oder den Schub gut
aufnehmen. Ferner ist das liaterial, welches hoch feuerbeständig ist, sowie eine
hohe mechanische Festigkeit und gleichzeitig auch einen sauberen Abschluß bietet,
ein guter uebergang zu den weiterführenden Isolierungen gewährleistet.
-
Das feuerbeständige System zur Leitungsverlegung gemäß Fig. 15 bis
20 zeigt, wie man elektrische Kabel 5 oder Leitungen sowie Rohre oder sonstige zu
schützende Materialien sofort nift der Erstmontage je nach Ausführung, feuerhenimend
oder feuerbeständig mit einer angefertigten Halbschale oder einem Eabelkanal, die
entsprechend dem Aufbau mit feuerbeständigem Material beschichtet sind, verlegen
kann. Die Kabel oder Leitungen oder das zu schützende Rohr werden in eine Halbschale
oder den Kabelkanal gelegt und zur Wand oder Decke hin mit geeignetem Schellenmaterial
oder mit Aufhängungen montiert. Der Kanal ist aus einer Blechrinne 31 aufgebaut,
an der das feuerbeständige Material einseitig oder beidseitig angebracht sein kann.
An der Außenseite kann dein Raum zugewandt ein Mantel 28 aus einer Aluuiniui-folie
oder aus einer Asbestleinenbahn angebracht sein.
-
In der IIalbsclale ist statt der Blechrinne 31 eine Rinne 29 aus flexiblem
Material angeordnet.
-
Die illit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß die Verschottungssystenesehr preiswert sind, eine leichte Bauart haben,
sich gut den Wänden anpassen, leicht von jedem Handwerker zu montieren sind und
in einem Montage set mit einer leicht verständlichen Montageanleitung über den Handel
vertrieben werden können. Die erfindungsgemäßen Verschottungssysteine bieten eine
geeignete
Kombination für alle Schottprobleme. Mit der Erfindung
läßt sich vorteilhaft eine nehr hohe Feuerwiderstandsdauer erzielen und es besteht
ständig die Möglichkeit von Nachinstallationen.
-
Die vorgefertigte, mit verschiedenen nicht brennbaren und hoch isolierenden
Materialien ummantelte Halbschale, die nach allen Seiten hin flexibel ist, kann
vom Elektroinstallateur gemeinsam mit der Leitungsverlegung montiert werden.
-
Die erfindungsgemäßen Streifen aus Isoternit, die mit Litaflex-Asbestschaum
ununantelt sind, gewährleisten mit der Spachtelmasse auf Asbestbasis einen sicheren,
feuerbeständigen Abschluß, stellen jedoch keine feste Verbindung dar und lassen
Jederzeit eine Nachinstallation ohne große Kosten zu.
-
Zur Verkürzung ist mehrfach der Begriff 'Isoternit' verwendet worden.
Es handelt sich dabei möglicherweise um ein Warenzeichen. Unter 'Isoternit' wird
Jeweils ein Kalzium-Silikat-Asbest-Plattenmaterial verstanden. Ebenfalls ist mehrfach
der Begriff 'Litaflex' oder 'Litaflex-Asbestschaum' verwendet worden.Auch bei dem
Wort 'Litaflex' handelt es sich vermutlich um ein Warenzeichen. Mit 'Litaflex' ist
ein handelsüblicher Asbestschaum bezethnet.
-
Derartiger Asbestschaum wird gewonnen, indem Asbest derart gemahlen
wird, daß ein großer Teil pulverförmig anfällt, während andere Anteile faserförmig
verbleiben. Dies Mahlgut wird mit chemischen Zusätzen aufgearbeitet und dann zu
dem Asbestschaum aufgebläht.