DE262665C - - Google Patents
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- D—TEXTILES; PAPER
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 262665 KLASSE 526. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Januar 1911 ab.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bewegung. des Stickrahmens mittels Antriebsstangen und Fallstangen mit verschieden
dicken Ansätzen.
Gegenüber bekannten gleichartigen Vorrichtungen unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand
im wesentlichen dadurch, daß je zwei Reihen von Fallstangen von einer Jacquardvorrichtung
beeinflußt werden, wobei verschieden dicke Ansätze der Fallstangen gegen Anschläge
der Antriebsstangen gedrückt werden, so daß letztere zunächst von der einen und dann von der anderen Jacquardvorrichtung
entgegen der Wirkung von Federn zwecks Verstellung des Stickrahmens verschoben werden.
Durch diese Antriebsvorrichtung für den
Stickrahmen wird der Vorteil erreicht, daß der Antrieb mittels zweier paralleler Schienen
direkt erfolgt und dadurch im geeigneten
ao Zeitpunkt eine sichere Bewegung und Festlegung des . Stickrahmens ermöglicht wird.
Eine derartige Vorrichtung entspricht allen Anforderungen der Praxis, da alle Stickvorgänge
selbsttätig unter der Einwirkung der Jacquardvorrichtung sich vollziehen, wobei besondere Arretiervorrichtungen für die Antriebsschienen
des Stickrahmens überflüssig werden.
Endlich ist mit der Einrichtung noch der erhebliche Vorteil verknüpft, daß die Stickmaschine
eine schnellere Arbeit leisten kann wie früher, weil auf eine Umdrehung der Stickmaschinenhauptwelle nur eine halbe Umdrehung
der Jacquard welle entfällt.
Die vorliegende Einrichtung stellt eine in sich abgeschlossene Vorrichtung dar, die für
alle Bewegungen des Rahmens ausreicht, die bei den verschiedenartigen Stickereiarbeiten
auszuführen sind. .
Auf den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
Fig. ι zeigt in Ansicht die Rahmen zweier Stickmaschinen, die gleichzeitig durch dieselbe
Jacquardvorrichtung betätigt werden.
Fig. 2 zeigt in Ansicht die an der unteren Seite eines jeden Rahmens angeordnete Einrichtung
für die Einwirkung der Jacquardvorrichtung.
Fig. 3 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 2.
Fig. 4 ist ein wagerechter Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 2.
Fig. 5 zeigt die ganze Jacquardvorrichtung, die den oder die Rahmen selbsttätig bewegen
soll, und den Antrieb.
Fig. 6 ist ein Querschnitt nach der Linie E-F der Fig. 5 und
Fig. 7 ein solcher nach der Linie /-/ der Fig. 5.
Fig. 8 ist eine rechtsseitige Profilansicht der in Fig. 5 gezeigten Vorrichtung.
Fig. 9 ist Ansicht und Querschnitt nach der Linie K-L der Fig. 5.
Auf den Zeichnungen sind die beiden parallelen Schienen 20 in derselben wagerechten
Ebene angeordnet und durch an sich bekannte schräge Schienen 24 mit einer wagerechten
Traverse 27 verbunden, die unter dem Stoff-. trägerrahmen liegt.
Bei der in Fig. 2 größer dargestellten Bauart ist eine Zahnstange 50 mit ihrem unteren
Ende an einem Rohre 51 befestigt, das mit einer Büchse 52, die das eine Ende der Traverse
27 bildet, fest verbunden ist. Das andere Ende der Traverse bildet gleichfalls eine Büchse 53, in der sich ein an der unteren
Seite 55 des Rahmens befestigtes senkrechtes Rohr 54 frei verschieben kann. Die Büchse 53 dient als Führung für den Rahmen
an einem Punkte seiner Länge, während diese Seite 55 des Rahmens am einen Ende mit einer Büchse 56 versehen ist, die sich
frei auf dem Rohr 51 verschieben kann. Wie Fig. ι zeigt, hat der Stoffrahmen unten zwei
solche Führungsröhren 54, die symmetrisch mit Bezug auf seine senkrechte Achse und an
dem Ende angeordnet sind, das der Zahnstange 50 entgegengesetzt liegt. An der Seite
55 ist noch eine andere Büchse 57 vorgesehen, die sich auf einem senkrechten Rohre 58 frei
verschieben kann, das an der entsprechenden Traverse 27 befestigt ist. Letztere geht nicht
vom einen Ende des Rahmens bis zum anderen, was unzweckmäßig wäre, sie ■ ist vielmehr
in zwei gleiche Teile zerlegt, wie Fig. 1 zeigt.
Die Zahnstange 50 führt in das Innere eines Trägers 59, der an einer der senkrechten
Seiten 60 des Stickrahmens befestigt ist und einen Zapfen 61 (Fig. 4) trägt, auf dem fest
ein Zahnrad 62 sitzt, das in die Zahnstange 50 greift. Das Ende des Zapfens 61 trägt
noch ein Handrad 63, durch das das Zahnrad sich drehen läßt, und ist mit Gewinde zur
Aufnahme einer von Hand drehbaren Mutter 64 versehen, durch die das Handrad sich in
der ihm zugewiesenen Stellung festlegen läßt. Durch Drehung des Handrades 63 hebt oder
senkt man den Stickrahmen. Um letzteren in der gewünschten Lage feststellen zu können,
hat die Zahnstange 50 zwei senkrechte Reihen Löcher 65, die derart angeordnet sind, daß
jedes Loch einer Reihe seitlich zwischen zwei Löchern der anderen Reihe liegt, wobei der
Abstand zweier Löcher den allgemeinen Anforderungen der Stickerei angepaßt ist. An
dem Träger 59 sind parallel zwei Zapfen mit Feder 66 angebracht, die je einen Kopf 67
aufweisen. An dern Träger ist noch ein schräges Stück 68 angelenkt, das sich leicht
mittels eines Hebels 69 drehen läßt und unter den Köpfen 67 der beiden Zapfen angebracht
ist. Nur der eine Zapfen kann jeweils in das eine Loch der Löcherreihen 65 eintreten.
Durch diesen Eingriff ist die Höhe des Rahmens bestimmt. Der andere nicht eingreifende
Zapfen stützt sich gegen die entsprechende Fläche der Zahnstange 50, ohne also in
ein Loch eintreten zu können. Will man von neuem den Rahmen verschieben, so bewegt
man den. Hebel· 69, um das Stück 68 zu drehen. Hierdurch wird der Kopf 67 des
einen Zapfens 66 gehoben. Man kann dann den Rahmen von neuem durch Drehung des
Handrades 63 einstellen, worauf einer der Zapfen in Eingriff kommt. Mittels dieser
Vorrichtung kann man die Höhe des Rahmens immer um ein bestimmtes Maß ändern,
und es lassen sich leicht die Musterübergänge in der Höhe einstellen, was für bestimmte
Arten von Stickereien besonders vorteilhaft ist. Um die Einstellung zu erleichtern, sind
die Löcher 65 von unten nach oben numeriert.
Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform zeigt, wie man in bekannter Weise mit nur
einer mechanischen Jacquardvorrichtung A gleichzeitig die Rahmen mehrerer Stickmaschinen
bewegen kann, die zu beiden Seiten oder nur an einer Seite jener Vorrichtung angeordnet
sind. In diesem Falle ist natürlich an jedem Rahmen ein Zahnt rieb 50 vorgesehen,
der die Höheneinstellung der Rahmen unabhängig voneinander ermöglicht.
Da alle Bewegungen der Rahmen von der Jacquardvorrichtung A ausgehen, muß der
Motor oder die Transmission erstere unmittelbar antreiben. Die Bewegung wird ihr durch
einen Riemen 70 vermittelt, der über eine oben an der Vorrichtung angebrachte Riemenscheibe
71 (Fig. 5) läuft. Nahe dieser Scheibe ist eine gleich große andere lose Scheibe vorgesehen,
die ein Stillsetzen der Vorrichtung ermöglicht. Die Scheibe 71 hat eine lange
Nabe 73, die Antriebswelle für die Jacquardvorrichtung, die lose auf einer Welle 74 sitzt,
die Antriebswelle für die Stickmaschine, die sich über die ganze Länge der Jacquardvorrichtung
erstreckt.
An einem Ende der Büchse 73 ist ein Kegelrad 75 befestigt, das in ein Kegelrad 76
greift, das auf das obere Ende einer senkrechten Welle 77 aufgekeilt ist.. Die Nabe
des Kegelrades 75 bildet eine Kuppelmuffe 78, mit der eine andere auf die Welle 74 aufgekeilte
Kuppelmuffe 79 in Eingriff treten kann, die sich längsweise auf der Welle verschieben,
aber nicht auf ihr drehen kann und der Wirkung einer Feder 80 unterliegt, die die Muffen
beständig in Verbindung zu halten sucht. Sind die Muffen 78 und 79 in Eingriff, so
nimmt die Scheibe 71 die Welle 74 bei ihrer Drehung mit. Die Muffe 78 hat nur eine
Kerbe und die Muffe 79 nur einen entsprechenden Zahn, damit die Kupplung und Entkupplung
stets in dem Augenblick erfolgt, in dem die Nadel aus dem Gewebe tritt.
Die Welle 74 soll die Bewegung auf die Stickmaschinen durch eine nicht dargestellte Transmission übertragen. Infolgedessen werden, wenn die beiden Muffen 78 und 79 in Eingriff sind, die Stickmaschine und die mechanische Jacquardvorrichtung gleichzeitig wirken. Sobald aber die Muffe 79 von der Muffe 78 frei wird, hört die Stickmaschine auf, zu arbeiten, während die Jacquardvorrichtung allein weiter arbeitet, weil sich die Welle 77 weiter dreht.
Die Welle 74 soll die Bewegung auf die Stickmaschinen durch eine nicht dargestellte Transmission übertragen. Infolgedessen werden, wenn die beiden Muffen 78 und 79 in Eingriff sind, die Stickmaschine und die mechanische Jacquardvorrichtung gleichzeitig wirken. Sobald aber die Muffe 79 von der Muffe 78 frei wird, hört die Stickmaschine auf, zu arbeiten, während die Jacquardvorrichtung allein weiter arbeitet, weil sich die Welle 77 weiter dreht.
Die Welle 77 wird an ihrem oberen Teil durch ein senkrechtes Lager 81 gehalten,
während ihr unteres Ende in einem Kugellager 82 ruht. Das Verhältnis der Zahnräder
75 und 76 ist ein solches, das die Welle 77 mit einer zweimal geringeren Schnelligkeit
dreht wie die Welle der Scheibe 71. Die Welle 77 überträgt der Jacquardvorrichtung
die erforderlichen Bewegungen mittels' Daumen, die in verschiedener Höhe angeordnet
sind, nämlich ein Daumen 83 mit schrägen Flächen, durch die die später beschriebenen
Fallstangen gehoben werden, ein Daumen-84 mit schrägen Flächen zum Antrieb der Verriegelungsn
adeln und zwei ähnliche Daumen 85, 86, die zum Antrieb der Schienen 20 der
Jacquardvorrichtung dienen. Die Daumen 85, 86 liegen einander gegenüber um 180 ° versetzt,
um die beiden Sätze der Fallstaugen nacheinander und bei jeder Umdrehung zu steuern. '
Die Welle 77 trägt noch einen gezahnten
Sektor, der zum absatzweisen Antrieb der Kartenträgerzylinder 88 der Jacquardvorrichtung
dient.
Die erste Phase der Bewegung dieser Vorrichtung besteht in der Drehung der Kartenträgerzylinder 88, weil die Jacquardvorrichtung
in zwei gleiche Teile zerfällt, die rechts und links von der Welle 77 angeordnet sind,
so genügt die Beschreibung der Bewegung des einen dieser beiden Teile, wobei natürlich
jeder Teil nach dem anderen, d. h. nach einer halben Umdrehung der Welle ηη bewegt wird,
so daß die beiden Teile der Vorrichtung bei einer vollen Umdrehung der Welle 77 die
gleiche Wirkung haben.
Die Karten 110 (Fig. 1) bilden ein endloses
Band, wie bei allen mechanischen Jacquardvorrichtungen, wobei das Band in gewissen
Abständen von Trägern in gehalten wird, auf die sich die Enden der Arme 112 der
Karten legen. Das Band wird durch die Drehung des Zylinders 88 mitgenommen und gegen diesen durch zwei Walzen 113, 114. gedrückt·,
die sich gegen ersteren von oben und von unten legen, wie Fig. 7 zeigt. Die obere
Walze sitzt am Ende eines Hebels 115, der lose auf der Welle 103 angebracht und mit
einem anderen Hebel 116 verbunden ist, der
durch eine Stange 117 an einen anderen Hebel
118 des Hebels 119 angreift, der an seinem Ende die Rolle 114 trägt. An den
Hebel 116 ist eine Stange ii8a angelenkt
mit einer Feder 119^, die auf die Stange beständig
einen Zug ausübt und den Hebel 116 mit dem Hebel 115 zu senken sucht,
um die Rolle 113 an den Zylinder 88 oder,
genauer, an das Band 110 anzulegen, das so zwischen der Walze und dem Zylinder festgelegt
wird. Der durch die Feder 119^ ausgeübte
Zug wird durch die Stange 117 auf die Hebel 118 und 119 übertragen, um dadurch
die Rolle 114 gegen das Kartenband no zu legen, so daß dies an zwei Stellen am
Zylinder 88 anliegt und daher zuverlässig mitgenommen wird. Das Band läuft endlich
über eine Rolle 120 am Ende eines Hebels 121, der an den Hebel 119 angelenkt und
mit ihm durch eine Feder 122 verbunden ist, die die Rolle 120 gegen die Rolle 114 gelegt
hält.
Will man das Kartenband von Hand bewegen, um es anzubringen oder aus einem
andern Grunde, so muß man die Rollen 113 und 114 des Zylinders 88 voneinander entfernen.
Zu diesem Zwecke ist ein Hebel 123 lose auf die Achse 103 gesetzt und mit den
Hebeln 115 und 116 fest verbunden, während
sein freies Ende eine Spitze 124 trägt, die sich in das Loch 125 eines kleinen Sektors
126 legen läßt, vor dem das Ende des Hebels 123 sich verschieben kann. Dreht man diesen
Hebel geeignet, so entfernt man die Rollen 113 und 114 des Zylinders 88 voneinander
und hält sie in dieser Stellung durch den Eingriff der Spitze 124 in das Loch 125 fest.
Ist so die Einstellung des Zylinders 88 bewirkt und dreht sich die Welle 77, so wird
der Daumen 84 sich gegen eine Rolle 127 legen, die am Ende eines auf eine Welle 129
aufgekeilten Hebels 128 angeordnet ist (Fig. 6). Die Welle 129 wird sich dann drehen, so daß
die an ihr befestigten Hebel 130 mitgenommen werden (Fig. 5, 6, 7). Die Hebel 130 no
sind durch Stangen 131 mit einem wagerechten. Gleitstück 132 verbunden, das sich auf zwei
parallelen Röhren 133 verschieben kann, die ihm als Führung dienen. Das Gleitstück 132
trägt Kämme 134 und 135, die den oberen und unteren Nadeln 136, 137, die der Wirkung
von Federn 138, 139 unterliegen, als Führung dienen (Fig. 7).
Jede Nadel 136 und 137 wird von einem
Stahlplättchen gebildet, dessen Vorderteil eine Spitze 140 und 141 und dessen hinteres Ende
ein rundes Schwanzstück 142 oder 143 trägt,
— A
gegen das sich die Feder 138 oder 139 stützt,
die beständig die Nadel gegen den Zylinder 88 zu stoßen und das Schwanzstück 142 oder
143 gegen den entsprechenden Kamm 134 oder 135 zu legen sucht.
Wenn die Hebel 130 in der Pfeilrichtung F (Fig. 7) vorschwingen, verschieben sie auch das
Gleitstück 132 mit den Kämmen 134 und 135,
wobei die Federn 138 und 139 zusammengedruckt
werden können. Wenn diese sich gegenüber den Löchern 7 auf den Zylinder 88
aufgerollten Kartons befinden, dringen sie in die jenen Löchern entsprechenden Löcher des
Zylinders ein. Befinden sich dagegen gewisse Nadeln vor den vollen Teilen der Karte, so
stützen sich ihre Spitzen gegen diese, ohne in den Zylinder zu treten; die Federn 138 oder
139 werden hierbei zusammengedrückt.
Ist die Verschiebung des Gleitstückes 132 beendet, so trifft der Daumen 83 mit seinem
hohlen Teil vor eine Rolle 144, die am Ende
eines Hebels 145 angebracht ist, der auf eine Achse 146 aufgekeilt ist. Der Hebel 145, der
• der Wirkung einer am Hebel 128 befestigten
Feder 147 unterliegt (Fig. 6), die die Rollen dieser Hebel an ihre Daumen legen soll,
schwingt, um die Welle 146 und die beiden gleichen und parallelen Hebel 148 dieser
Welle zu drehen (Fig. 7). Die Hebel 148 sind mittels Stangen 149 mit einem Gleitstück
150 verbunden, das auf den senkrechten Bahnen 151 geführt ist. Das Gleitstück trägt
die Kämme 152 und 153, in denen die oberen Enden 154 und 155 der Fallstangen 156 und
157 sich verschieben können (Fig. 5 und 7).
Die Köpfe 154 und 155 sind mit einem seitlichen Ansatz, versehen, der auf dem Kamm
aufruht und den Fall der Fallstangen hindert. Wenn das Gleitstück 150 mit den Kämmen
152 und 153 fällt, so können die Fallstangen durch ihr Eigengewicht sinken, wenn sie
nicht durch ihre Nadeln 136 und 137 gehalten werden, und zwar sinken sie dann,
wenn die Fallstangen 156 oder 157 sich vor einer Aussparung 158 oder 159 der entsprechenden
Nadel befinden. Dieses Fallen der Fallstangen findet dann statt, wenn die Nadel
in ein Loch der sich auf den Zylinder 88 aufrollenden Karte gedrungen ist, wie Fig. 7 klar
veranschaulicht.
Das untere Ende einer Fallstange wird von einem Stahlstück 160 (Fig. 5 und 7) gebildet,
dessen Stärke für die verschiedenen Fallstangen verschieden ist. Wenn die Fallstangen,
wie oben angegeben, sinken, so kommen ihre Köpfe vor Anschläge 161 zu liegen (Fig. 5, 7),
die mittels Bolzen an Platten 162 befestigt sind, von denen je eine für die linke und
rechte Seite der Jacquardvorrichtung vorhanden ist. Sie sitzen auf wägerechten parallelen
Rohren 163 und 164 am Rahmen der Maschine.
Die rechte Platte 162 ist fest mit den drei
Rohren 163 verbunden und kann sich, frei auf den beiden unteren Rohren 164 verschieben.
Die linke Platte 162 ist hingegen auf den entsprechenden Rohren 164 befestigt und kann
sich in der gleichen Weise auf den Rohren 163 verschieben. Die Rohre 163 sind durch zwei
Brücken 165 und 166 verbunden, die je eine
Rolle 167 und 168'ξ tragen. Zwischen letzteren
bewegt sich der Daumen 85. Wenn sich also Welle 77 und hiermit Daumen 85 dreht, so
werden die Rohre 163 und hiermit die rechte Platte 162 hin und her verschoben. Die beiden
Röhren 164 und die beiden linken Platten 162 werden auf dieselbe Art durch den
tiefer gelegenen Daumen 86 bewegt. Wenn der Daumen 83 die Rolle 144 mit dem Hebel
145 und dem Gleitstück 150 hat sinken lassen, damit die Fallstangenfi56 und 157,
die nicht mehr durch ihre Nadeln 136 und 137 gehalten werden, sinken und ihren Kopf vor
die Anschläge 161 bringen können, wird der Daumen 85 in diesem Augenblick die Rolle 166
von rechts nach"" links stoßen [und so die rechte Platte 162 mit ihren Anschlägen 161
von rechts nach links bewegen. Bei dieser Bewegung werden die Anschläge 161 die
Köpfe 160 der Fallstangen gegen andere Anschläge 169 der" Schienen 20 verschieben. Die
Schienen 20 werden also um so viel verschoben werden, als der Gesamtstärke aller" Köpfe
der Fallstangen entspricht, die sich zwischen den Anschlägen 161 und 169 befinden, und
deren Anzahl sich nach dein zu erzeugenden Muster richtet. Durch die eben beschriebenen ■■
Vorgänge sind also die beiden nebeneinander liegenden Stangen 20 (jede für sich) um ein
gewisses Stück verschoben worden. Hiermit ist der Stickrahmen in die Stickstellung gelangt,
und die Nadeln stechen ein. Die Welle 77 hat hierfür eine halbe Umdrehung gemacht. Nunmehr kommt der Daumen 86
zur Wirkung, um auf dem linken Teil des Jacquard Werkes dieselben eben für den rechten
Teil angegebenen Bewegungen zu erteilen. Während unter dem Einfluß des Daumens 86
die beiden Anschläge 161 die Köpfe der Fallstangen des linken Jacquardteiles (also die
linken Platten 162) nach links stoßen,"!,^wird
der Daumen 85 auf die Rolle 167 stoßen und die den Anschlag 161 tragende rechte Platte
162 nach rechts bewegen.
Man erkennt also, daß bei der ersten halben Umdrehung von Welle 77 die rechte
Hälfte der Jacquardvorrichtung wirkte und die beiden Stangen 20 und hiermit der Rahmen
um das erforderliche Stück verschiebt. Hierauf stechen die Nadeln zwecks Stichbildung
ein. Bei der zweiten halben Umdrehung der Welle 77 wirkt die linke Hälfte der Jacquardvorrichtung auf die beiden Stan-
gen 20, und es geschieht der zweite Stich. Es geschehen also auf eine Umdrehung der
Welle 77 zwei Stiche. Dies wird auch dadurch ermöglicht, daß die Antriebswelle 74 der
Stickmaschine noch einmal so schnell umläuft wie die Welle ηη.
Aus dieser Anordnung ergibt sich ferner, daß, wenn die Köpfe der Fallstangen, die auf
der linken Seite der Vorrichtung gesenkt worden sind, eine größere Gesamtstärke bilden
als die Gesamtstärke der rechts gefallenen Köpfe, die Schienen 20 noch weiter nach
links gezogen werden. Wenn dagegen diese Gesamtstärke geringer ist als die andere, so
werden die Schienen 20 mittels der nachstehend beschriebenen Vorrichtung nach rechts
zurückgeführt.
Jede Schiene 20 ist an einen Hebel 170 (Fig. 5 und 8) angelenkt, an dessen Ende ein
anderer Hebel 171 einer Achse 172 angreift,
die sich in dem festen Träger 173 frei drehen kann und an ihrem unteren Ende einen anderen
Hebel 174 trägt, der durch eine Stange 175 mit einer Stange 176 eines im festen
Zylinder 178 beweglichen Kolbens 177 verbunden ist, der der Wirkung einer Feder 179
unterliegt. Eine ähnliche Vorrichtung entspricht jeder Stange 20, so daß, wenn diese
sich nach links (Fig, 5) verschiebt, der KoI-ben 177 sich im Zylinder 178 bewegt und
die Feder 179 um so viel stärker zusammengedrückt wird, je größer die Verschiebung der
Stange ist. Nach Beendigung der durch die Daumen 85 oder 86 erzeugten Bewegung dehnt
sich die Feder 179 aus und führt die entsprechende Stange 20 nach rechts zurück.
Wenn nach Bewegung der Schienen 20 die Welle 77 fortfährt sich zu drehen, so wird
der Daumen 83 (Fig. 5, 6) unter die Rolle 144 des Hebels 145 treten und diesen heben.
Dieser auf die Welle 146 gekeilte Hebel 145 nimmt, wie beschrieben, den Hebel 148 und
die Stangen 149 (Fig. 7) mit, die bei ihrer Drehung das Gleitstück 150 mit den Kämmen
152 und 153 heben, wodurch die gefallenen Stangen 156 und 157 wieder angehoben
werden.
Es legt sich dann der konkave Teil des Daumens 84 über die Rolle 127 des Hebels
128, der das wagerechte Gleitstück 132 beherrscht. Der Hebel 128 schwingt unter der
Wirkung der Feder 147 und führt das Gleitstück 132 zurück, das wiederum durch die
Kämme 134 und 135 die Nadeln 136 und 137
zurückführt, deren Spitzen in den Zylinder 88 gedrungen sind. In diesem Augenblicke dreht
sich dieser Zylinder wieder um so viel, daß vor die Spitzen 140 und 141 der Nadeln wieder
neue Reihen und Löcher der durchlochten Karte entsprechend den zu erzeugenden Mustern
gebracht werden. Der Kreislauf der Arbeitsgänge ist hiermit beendet, und alsbald beginnen
der rechte und der linke Teil der Jacquardvorrichtung ihre Arbeit in den beschriebenen
Phasen von neuem. Die rechte Reihe der Fallstangen arbeitet somit abwechselnd mit der
linken Reihe der Fallstangen, wobei stets auf dieselben beiden Schienen 20 eingewirkt wird.
Dieser vereinigte Arbeitsgang der beiden Jacquardteile bezweckt, die Schienen 20 beständig
gegen die Köpfe der Fallstangen unter der Wirkung der Federn 179 zu pressen und
so den Stoffträgerrahmen während der Bewegung der Nadeln und der Schiffchen der Stickmaschine unbeweglich zu halten.
Am Ende der an der Riemenscheibe befestigten Büchse 73 ist lose auf die Welle 74
ein Schwungrad 180 gesetzt, dessen Nabe ein Zahnrad 181 bildet. Das Zahnrad greift in
zwei oder mehrere andere Planetenräder 182, die auf Achsen einer an der Büchse 73 festen
Platte 184 sitzen. Die Räder 182 greifen in ein festes Zahnrad 185, wie Fig. 5 zeigt. Die
Vorrichtung gestattet die Drehung der Jacquardeinrichtung mit den Stickmaschinen von Hand
durch einfache Drehung des Schwungrades 180. Hierdurch betätigt das Zahnrad 181 die Planetenräder
182, die sich innen am Zahnkranz 185 abrollen und bei ihrer Bewegung die
Platte 184 mit der Büchse 73 und der Scheibe 71 mitnehmen.
Die Drehung der Büchse 73 und daher der Welle 74 wird im Verhältnis der Zahnradübersetzung
der Antriebsvorrichtung verlangsamt. Wenn daher der Antrieb durch den
Riemen erfolgt, der die Scheibe 71 mitnimmt, wird sich das Schwungrad 180 schneller drehen
als die Welle 74, wodurch eine regelmäßige Wirkungsweise der J acquardvorrichtung erreicht
wird.
Bei einer Einrichtung der beschriebenen Art müssen alle Bewegungen selbsttätig nur
durch die Tätigkeit des Jacquard Werkes hervorgerufen werden. Es sind deshalb noch
besondere Vorrichtungen vorgesehen, die aus einer gewissen Anzahl von Fallstangen 186
(Fig. 5) bestehen, die wie die anderen zwei Gruppen bilden, aber an einer bestimmten
Stelle ihrer Länge seitlich abgebogen sind. Die Fallstangen 186 arbeiten mit den wage- no
rechten Stangen 187 zusammen, die in den festen Lagern 188 sich verschieben können.
Die Fallstangen 186 und die Stangen 187 bilden mehrere Reihen, von denen j ede zum
Antrieb einer Vorrichtung bestimmt ist. Nachstehend soll nur die Wirkungsweise einer Gruppe
erläutert werden.
Wenn man von allen Stangen 187 nur die Stange α (Fig. 5) betrachtet und diese in ihren
verschiedenen Stellungen verfolgt, so erkennt man aus Folgendem, daß dieselbe nach links
mitgenommen werden muß, wenn die ent-
sprechende Nadel 137 in ein Loch der Karte und in das entsprechende Loch des Zylinders
88 eindringt. Die in den Zylinder dringende Nadel macht das Schwanzstück der entsprechenden
Fallstange 186 frei, worauf das mit einer Warze 189 versehene Stück, das keinen
Halt mehr findet, sich senkt unter der Wirkung der Feder 190, die unten an dem Stück
162 befestigt ist. Bei ihrer Abwärtsbewegung legt sich die Warze 189 der Fallstange 186 in
eine Aussparung 191 der Stange a, so daß, wenn die Fallstangen durch das Stück 162
bewegt werden, die Stange α mit ihnen nach links mitgenommen wird und ihre anfängliehe
Lage bei der Rückbewegung des Teiles 162 nach rechts (Fig. 5) wieder einnimmt.
Diese Verschiebung der Stange α wird z. B. zur Betätigung einer Kupplung wie folgt benutzt
:
Bei ihrer Verschiebung nach links (Fig. 5) wird die Stange α durch einen an ihrem rechten
Ende vorgesehenen Anschlag 192 einen auf einer festen Achse 194 sitzenden Hebel
193 bewegen, der wiederum eine Stange 195 verschiebt, die an einen Hebel 196 einer Achse
197 angelenkt ist. Der Hebel 196 sitzt fest an einem zweiten Hebel 198 derselben Achse,
der durch eine Stange 199 mit einer Ausrückgabel 200 (Fig. 5) verbunden ist, zwischen
deren Armen der Antriebsriemen 70 hindurchgeht. Durch die Bewegung der Stange α wird
also der Riemen 70 von der festen Scheibe 71 auf die lose Scheibe 72 geführt und die
Jacquardvorrichtung und die Stickmaschine angehalten.
Die Ausrückvorrichtung läßt sich auch von Hand durch einen auf die Achse 194 aufgekeilten
Hebel 201 steuern, der den beschriebenen Gabeln dieselbe Bewegung wie die
Stange α erteilt. In allen Fällen ist es erforderlich, daß die Wiedereinrückung nicht von
selbst unter der Wirkung einer um die Stange 199 aufgerollten Schraubenfeder 202 erfolgen
kann, die auf die Gabel 200 wirkt. Es ist deshalb auf die Achse 194 noch ein Hebel
203 aufgekeilt, der durch eine Stange 204 mit einem auf einer festen Achse 206 sitzenden
Hebel 205 verbunden ist. Der freie Arm dieses Hebels bildet am einen Ende eine schräge,
durch ein Schwanzstück 208 begrenzte Fläche 207. Der Hebel 205 schwingt also bei der
Übertragung der Bewegung auf die Vorrichtung mittels der Stange 2 und das Schwanzstück
208 wird demnach aus einer Aussparung am Ende 209 eines auf einer Achse 211
befestigten Hebels 210 austreten, worauf die Achse unter der Wirkung einer Rückzugfeder
212 schwingt, die auf einen auf dieselbe Achse 211 aufgekeilten Hebel 213 wirkt. Die Schwingbewegung
des Hebels 210 ist aber durch die Winkelform seines unteren Endes begrenzt,
das sich gegen die Fläche 207 des Hebels 205 legt und durch das Schwanzstück 208 des
letzteren angehalten wird. Infolge dieser Anordnung befinden sich also die Organe in der
Stellung, die ihnen durch die Stange a oder durch den Hebel 201 zugewiesen ist, und die
Wiedereinrückung kann nur durch Handhabung des Hebels 210 erfolgen.
Es ist noch erforderlich, daß bei der Ausrückung die Maschine augenblicklich angehalten
werde, um die unerwünschte Bildung von Stichen auf dem Gewebe zu vermeiden. Zu diesem Zweck bewegt der Hebel 213 während
seiner Bewegung und unter Vermittlung einer Stange 214 einen Hebel 215, der auf der Achse
197 sitzt und an einem anderen Hebel 216 befestigt ist, der durch eine Stange 217 mit
einem Bremshebel 218 verbunden ist (Fig. 5 und 9).
Die einzeln in Fig. 9 dargestellte Bremsvorrichtung besteht aus zwei halbrunden Segmenten
219, die in der Scheibe 71 angeordnet sind und auf derselben am Maschinenrahmen
befestigten Achse 220 sitzen, wie Fig. 5 zeigt. Die beiden Segmente sind außerdem durch
zwei Federn 221 verbunden, die erstere beständig einander zu nähern, d. h. von der inneren
Wand der Scheibe 71 freizumachen suchen. Die freien Enden dieser· Segmente 219 bilden go
zwei schräge Flächen 222, zwischen denen sich ein Keil 223 verschieben kann, der am
Ende eines auf die Achse 225 aufgekeilten Hebels 224 sitzt Wird daher der Hebel 218
in der beschriebenen Weise bewegt, so dringt der Keil 223 zwischen die schrägen Flächen
222, wodurch diese sich vonaneinder entfernen, nebst den Segmenten 219, so daß letztere
gegen die innere Wand der Scheibe 71 gedrückt werden und diese Scheibe und somit
die Jacquardvorrichtung und die Stickmaschine angehalten werden.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:i. Vorrichtung für Stickmaschinen zur Bewegung des Stickrahmens mittels Antriebsschienen und Fallstangen mit verschiedenen dicken Ansätzen, dadurch gekennzeichnet, daß zu beiden Seiten der Antriebswelle (y;) eine Jacquardvorrichtung (88, 110, 136, 137) angeordnet ist, von denen jede zwei Reihen von Fallstangen (156,157) beeinflußt, deren verschieden dicke Ansätze von durch Daumen (85, 86) der Antriebswelle (77) verschobenen Schubplatten (162) gegen Anschläge (169) der Antriebsschienen (20) gedrückt werden, derart, daß die Schienen (20) bei jeder Umdrehung der Welle (77) zunächst von der einen und dann von der anderen Jacquard-Vorrichtung entgegen der Wirkung von Federn (179) zwecks Verstellung des Stick-rahmens verschoben werden und durch diese Bewegung zwecks Steuerung der Sondervorrichtungen für die Stickmaschine Stangen (a) dadurch mitgenommen werden, daß sich besondere, mit den Schubplatten (162) verbundene Fallstangen (186) in Aussparungen der Stangen (a) einlegen.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein lose auf die Stickmaschinen-Antriebswelle (74) aufgesetztes und als Schwungrad dienendes Handrad (180), dessen gezahnte Nabe (181) mit in einen festen Zahnkranz (185) greifenden Planetenrädern (182) kämmt, deren Achsen an einer festen Platte (184) der Antriebswelle (73) für die Jacquardvorrichtung sitzen.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 zur Sicherung der Anlage der Karten an dem Kartenträgerzylinder, dadurch gekennzeichnet, daß tangential zum Kartenträgerzylinder (88) durch Hebel (115, 116, 117, ii8, 119) miteinander verbundene Druckwalzen (113, 114) angeordnet sind, von denen die eine (113) sich gegen den oberen und die andere (114) durch Sicherung einer Feder (119") gegen den unteren Teil des Zylinders legt, und ein Handstellhebel (123) an dem die Druckwalzen verbinden-'den Gestänge (115, 116, 117, 118, 119) derart angebracht ist, daß durch Verstellung des Handhebels die Druckwalzen von dem Kartenträgerzylinder entfernt werden.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE262665C true DE262665C (de) |
Family
ID=520115
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT262665D Active DE262665C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE262665C (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US5888959A (en) * | 1994-08-12 | 1999-03-30 | Basf Aktiengesellschaft | Preparation of polycondensates of aspartic acid and use of the polycondensates |
-
0
- DE DENDAT262665D patent/DE262665C/de active Active
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