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DE2620827A1 - Verfahren zur herstellung von zeitungsdruckpapier aus bagasse - Google Patents

Verfahren zur herstellung von zeitungsdruckpapier aus bagasse

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Publication number
DE2620827A1
DE2620827A1 DE19762620827 DE2620827A DE2620827A1 DE 2620827 A1 DE2620827 A1 DE 2620827A1 DE 19762620827 DE19762620827 DE 19762620827 DE 2620827 A DE2620827 A DE 2620827A DE 2620827 A1 DE2620827 A1 DE 2620827A1
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DE
Germany
Prior art keywords
bagasse
pulp
newsprint
stage
fiber
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE19762620827
Other languages
English (en)
Inventor
Wilhelm Dr Berndt
Theodor Dr Hoepner
Horst Dr Krueger
Hans-Joachim Muehlig
Franz Johann Reitter
Ursula Dr Schwartzkopff
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ISEGA IND STUDIEN
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
ISEGA IND STUDIEN
Degussa GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority to AR26367676A priority Critical patent/AR207413A1/es
Application filed by ISEGA IND STUDIEN, Degussa GmbH filed Critical ISEGA IND STUDIEN
Priority to DE19762620827 priority patent/DE2620827A1/de
Priority to BR7703028A priority patent/BR7703028A/pt
Publication of DE2620827A1 publication Critical patent/DE2620827A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C5/00Other processes for obtaining cellulose, e.g. cooking cotton linters ; Processes characterised by the choice of cellulose-containing starting materials

Landscapes

  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Zeitungsdruckpapier aus
  • Bagasse Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Zeitungsdruckpapier, und zwar insbesondere ein Verfahren zur Herstellung eines für die Zeitungspapier-Fabrikation geeigneten Faserstoffes aus Zuckerrohrbagasse.
  • Im Zuge des steigenden Lebensstandards in den entwicklungsfähigen Ländern gewinnt die Zellstoff- und Papierherstellung aus Zuckerrohrbagasse insbesondere in denjenigen Ländern ständig an Bedeutung, in denen der Rohstoff Holz knapp oder überhaupt nicht vorhanden ist, und in denen Zuckerrohrabfälle oft den einzigen, in größeren Mengen zur Verfügung stehenden, pflanzlichen Rohstoff darstellen0 Bei dem steigenden Informationsbedürfnis der Bevölkerung kommt im Rahmen dieser Entwicklung der Möglichkeit, aus Zuckerrohrbagasse Zeitungsdruckpapier herstellen zu können, eine überragende Bedeutung zuO Gemäß seiner Verwendung als Informationsträger für Massenmedien sind niedrige Herstellungs- und Verarbeitungskosten die ersten Forderungen, die an ein Zeitungsdruckpapier gestellt werden0 Die Sonderstellung dieses Massendruckträgers hat dazu geführt, daß Zeitungsdruckpapier heutzutage nur auf größten und schnellsten Papiermaschinen wirtschaftlich hergestellt werden kann Als Ausgangsmaterial für die Zeitungspapierherstellung werden fast ausschließlich Holziaserstoffe aus Nadelholz verwendet, die zum überwiegenden Teil aus dem auf mechanischem Wege zerfaserten und mit hoher Ausbeute preisgünstig gewinnbaren, aber keine besonders hohe Festigkeit aufweisenden Holzschliff und zum geringeren Teil aus festerem, chemisch aufgeschlossenem, aber teurerem Holzzellstoff bestehend Als solcher die Laufeigenschaften auf den Verarbeitungsmaschinen verbessernder Zusatz kommen ungebleichter Sulfit- oder Bisulfit-Zellstoff sowie halbgebleichter Sulfat-Zellstoff in Frage0 Andere Faserstoffe, wie chemischer Schliff oder Halbzellstoff, werden weitaus seltener mitverwendet.
  • Wird aus Gründen der Rohstoffverknappung angestrebt, den bisher für die Herstellung von Zeitungsdruckpapier üblichen Faserstoff, wie im Fall der vorliegenden Erfindung, durch einen anderen zu ersetzen, so ist dieser Austausch nur möglich, wenn der neue Faserstoff Eigenschaften aufweist, die seine Verarbeitung auf den erwähnten Großanlagen zur Erzeugung von Zeitungsdruckpapier bei höchsten Geschwindigkeiten gestatten, und wenn er ein Zeitungsdruckpapier ergibt, das in Bezug auf Laufeigenschaften (Runability) und Druckqualität (Printability) die Anforderungen' moderner Rotationsdruckmaschinen sowohl- im Buchdruck wie im Offsetdruck erfüllt 0 Der neue Faserstoff muß sich also in den hochentwickelten Rahmen der bekannten Verarbeitungstechnologien einfügen lassen, Für die Beurteilung der Eignung eines Faserstoffes für die Zeitungspapier-Herstcllung ist neben dessen Entvässerbarkeit und den auf eine bestimmte Entwässerbarkeit bezogenen mechanischen Pestigkeiten wie Reißlänge9 Bruehdeh nung, Einreißfestigkeit und Falzfestigkeit insbesondere die initiale Naßfestigkeit ein Maß das den kritischen Punkt des Überganges der nassen Stoffbahn zwischen Preßpartie und Trockenpartie der Papiermaschine simuliert Andere, nur rein qualitativ zu beschreibende Eigenschaften können ebenfalls von entscheidender Bedeutung für die Verarbeitbarkeit eines Faserstoffes auf einer schnellaufenden Papiermaschine sein, So darf zO Bo die noch nasse Papierbahn nicht zum Kleben an den Preßwalzen neigen0 Im Hinblick auf die späteren Eigenschaften des Zeitungsdruckpapieres sind Weiße und.Opazität des verwendeten Faserstoffes von Wichtigkeit.
  • Übliche Eigenschaftswerte für eine bekannte Paserstoffmischung für Zeitungsdruckpapier, welche aus etwa 80 % Fichtenholzweißschliff und aus etwa 20 Nadelholzzellstoff aus Fichte oder Kiefer besteht, liegen bei einem Mahlgrad von 30 - 400 SR in den folgenden Bereichen: Reißlänge: 3000 - 5000 m Initiale Naßfestigkeit: 30 bis 60 g (mittel) 60 " 80 g (gut) 80 " 100 g (sehr gut) Diese Sigenschaftswerte sind unter anderem erforderlich, um einen Faserstoff zu einer bis etwa 10 m breiten Papierbahn bei einer Produktionsgeschwindigkeit bis zu 1000 m/min auf einer modernen Zeitungsdruckpapiermaschine zu einem Papier mit einem Flächengewicht von etwa 55 g /m² verarbeiten ZU können. Jedoch beschreiben die angegebenen Werte die Bngnung eines Faserstoffes für seine Verarbeitung keineswegs vollständig.
  • rechende Eigenschaftsmessungen am fertigen Zeitungsdruckpapier weichen, bedingt durch weitere Stoffzusätze und die Maschinenbedingungen, von den Meßwerten des Rohfaserstoffes ab. Typische Eigenschaftswerte für ein Zeitungsdruckpapier liegen etwa in folgenden Bereichen: Weißgrad: 67 bis 60 % MgO (Elrepho) Raumgewicht: 0,5 bis 0,6 g/om Reißlänge: 2500 bis 4500 m Weiterreißarbeit: 30 bis 60 cmp/cm Berstfestigkeit: 1,0 bis 1,5 kp/cm2 Die abschließende Beurteilung der Eignung eines Zeitungspapieres für seinen letztlichen Verwendungszweck kann jedoch erst anhand er Laufeigenschaften durch die Druckmaschine und anhand des Druckergebnisses erfolgen. Die im Zeitungs- Buchdruck üblichen Druckgeschwindigkeiten liegen heute zwischen 8 und 10 m/sec Papierbahngeschwindigkeit.
  • Insbesondere ist die Weiterreißarbeit von Bedeutung, da die Abrisse in der Druckmaschine vorzugsweise auf das Weiterreißen seitlicher Einrisse zurückzuführen sind0 Soll ein aus Zuckerrohrbagasse gewonnener Faserstoff zur Herstellung von Zeitungsdruckpapier eingesetzt werden, muß er den angegebenen Qualitätsmerkmalen entsprechen.
  • Die Herstellung von Papierzellstoffen aus Zuckerrohrbagasse wird seit mehreren Jahren kommerziell durchgeführt (siehe Atchison "Utilisation ro£ Sugar Cane Bagasse in the Pulp and Paper Industry" in Paper Trade Journal 1952)o Dabei werden Verfahren angewandt, die denjenigen für die Holzzellstoffabrikation weitgehend analog sind. Besonderheiten bei der Verarbeitung von Bagasse ergeben sich unter anderem durch die erforderliche Entmarkung, da die im Zuckerrohrstengel enthaltenen Markzellen für die Zellstoffherstellung ungeeignet sind, Der aus dem Faseranteil der Zuckerrohrbagasse nach bekannten Analogieverfahren gewonnene Zellstoff wird mit Erfolg zu den verschiedensten Papiersorten, vorzugsweise jedoch als gebleichter Zellstoff zu mittelfeinen und feinen Schreib- und Druckpapieren verarbeitet.
  • Obwohl die Fachwelt der Überzeugung ist, daß der morphologische Aufbau des Zuckerrohrstengels bei geeigneter Verarbeitung einen für die Fabrikation von Zeitungspapier geeigneten Faserstoff ergeben müßte, ist es bisher nicht gelungen, Zeitungsdruckpapier aus 100 % Bagassefaser kommerziell herzustellen (siehe Pulp and Paper International June 1972, S. 70).
  • An zahlreichen Bemühungen und Versuchen hat ee jedoch nicht gefehlt. In Pulp and Paper International, May 1972 5. 58 ist von Tetlow ein Verfahren beschrieben, das unter dem Namen Cusi-Verfahren bekannt ist. Ein weiteres Verfahren ist unter dem Namen Peadco-Villavicencio-Verfahren bekanntgeworden (siehe Pulp and Paper International January 1972, S. 41 and 42).
  • Beide bekannte Verfahren stellen Weiterentwicklungen der erwähnten Analogieverfahren für die Gewinnung von Bagaesezellstoffen für Feinpapiere dar. Mit diesen bekanntgewordenen Verfahren ist es jedoch noch nicht möglich, einen Faserrohetoff für Zeitungsdruokpapier wirteohaftlioh herzustellen, der allein aus Bagasse gewonnen ist und allen oben erwähnten Anforderungen genügt, Es ist zwar in Großversuchen gelungen, einen hohen Anteil des Faserstoffes für Zeitungsdruckpapier, und zwar im wesentlichen den Holzschliff durch einen Bagassefaserstoff zu ersetzen; Ziel aller Entwicklungen sowie der vorliegenden Erfindung ist es aber, einen Faserstoff für Zeitungsdruckpapier herzustellen, der ausschließlich aus Bagasse bestehen kann0 Dies ist für die meisten holzarmen Entwicklungsländer von besonderer Bedeutung, da bereits geringe Zusätze an Nadelholzzellstoff zum Zeitungspapierfaserstoff einen beträchtlichen Devisenbedarf für den Import erfordern, Das Peadco-Villavicencio-Verfahren (Tappi CA Report NrO 40, 1971, Seiten 137 ff) besteht im wesentlichen aus den folgenden Verfahrensstufen: a) Bagasse-Lagerung nach einer beliebigen, bekannten Methode; b) Zweistufen-Entmarkung, bestehend aus einer Feuchtentmarkung und einer Naßreinigung; c) Vorhydrolyse mit Wasser bei 805 atm und 1750 C; d) Aufschluß bei pH 8 unter Verwendung von 1 o/o Natriumsilikat und 2 % Natriumbisulfit bei 175° C; e) Waschen, Sortieren, Cleanern und entwässern nach einer beliebigen, bekannten Methode Eine Bleich-Stufe ist nicht vorgesehen. Das während des Aufschlusses zugesetzte Natriumsilikat soll als Oxidationsmittel wirken. Die Ausbeute soll 80, berechnet auf absolut trockene (atro), entmarkte Bagassefaser, betragen.
  • Das Cusi-Verfahren besteht aus den folgenden Verfahrensschritten: a) Bagasse-Lagerung ohne nähere Angaben; Bagasse-Trocknung wird manchmal empfohlen; b) Entmarkung ohne nähere Angaben; c) Zweistufen-Aufschluß, bestehend aus einer Imprägnierungsstufe und einer Kochung unter Verwendung milder Aufschluß bedingungen; d) Trennung der Zellstoff-Pasern in zwei Fraktionen; e) intensive mechanische Behandlung der Faserfraktion mit geringerem Aufschlußgrad und anschließendes Wiedervermischen mit der Faserfraktion von hohem Aufschlußgrad; und f) intensive Bleiche mit 10 % Natriumhypochlorit, Diese beiden Verfahren haben folgende Nachteile: Bei beiden Verfahren wird ein Zweistufenaufschluß angewandt, der hohe Investitionen für die Aufschlußanlage erforderlich macht.; die Vorhydrolyse beim Peadco-Verfahren verläuft unter unkontrollierten Bedingungen und kann wegen wechselnder Verfahrensparameter zu unterschiedlichen Ergebnissen führen; die beim Peadco-Verfahren behauptete Oxidation des Lignins durch das Natriumsilikat widerspricht allen chemischen Erkenntnissen; es ist bekannt, daß alle Großversuche zur Herstellung von Zeitungsdruckpapier nach dem Peadco-Verfahren erfolglos verlaufen sind0 Das Cusi-Verfahren liefert zunächst einen ziemlich dunklen Zellstof der einer intensiven Bleiche unterworfen werden muß, was hohe Materialverluste und Probleme bei der Beseitigung der chlorhaltigen Abwasser mit sich bringt. Da das organische Mtteral vorwiegend in der Bleichstufe herausgelöst wird, ist es fraglich ob eine chemische Rückgewinnung der Kochehemikalien mittels Laugenverbrennung möglich und wirtschaftlich ist; nach dem Cusi-Verfahren wird eine Zellstoffausbeute erzielt, die bis zu , 15 % unter der der vorliegenden Erfindung liegt; sowohl mit dem Cusi-Verfahren als auch mit dem Peadco-Verfahren ist die erzielte mechanische Zellstoff-Festigkeit ungenügend; die Reißlänge liegt zwischen 3000 und 5000 m, die Weiterreißarbeit nur bei 30 bis 70 cmp/cm; nach Literaturberichten (s. Zo Bo Pulp and Paper International, January 1972, Seiten 41 ff) war es bisher weder nach dem Cusi-Verfahren noch nach dem Peadco-Verfahren möglich, Zeitungsdruckpapier aus 100 Vo Bagassefaser herzustellen Bei beiden Verfahren mußten erhebliche Mengen an Langfaserzellstoff zugesetzt werden.
  • Im Gegensatz hierzu kann nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung Zeitungsdruckpapier allein aus Bagasse hergestellt werden.
  • Um aus Bagasse einen Zellstoff gewinnen zu können, der als alleiniger Faserrohstoff für die Herstellung von Zeitungsdruckpapier geeignet ist, ist es erforderlich, die den zur Verarbeitung geeigneten Anteilen des Zuckerrohrstengels innewohnenden günstigen Eigenschaften bei der Zellstoffgewinnung möglichst vollständig zu erhalten0 Bei den bekannten Verfahren kann eine Paserschädigung weder im Vorprozess noch im Aufschlußprozeß und insbesondere nicht im Bleichprozeß vermieden werden0 Ursachen für einen Qualitätsverlust können bereits mit der Art der Anlieferung der Rohbagasse und ihrer Lagerung beginnen und bis im letzten Verfahrensschritt des Bleichens z suchen sein.
  • Im feuchten Zustand ist die Bagasse während der Anlieferung und Lagerung infolge ihres Restzuckergehaltes, der etwa 2 ffi0 betragen kann, einer bakteriellen Zersetzung und damit einem Festigkeitsverlust der Fasern ausgesetzt. Die bakterielle Zersetzung bei der Feuchtlagerung kann zwar durch verschiedene Maßnahmen (zO B0 durch Zusatz von Schwarzlauge, Zugabe von Propionsäure etcO) vermindert werden, jedoch müssen auch in diesen Fällen Qualitäts- und Quantitätsverluste hingenommen werden. Aber auch eine Trocknung des Rohstoffes wirkt sich, abgesehen von den damit verbundenen Kosten sowie der Brand- und Staubgefahr, infolge oxydativer Oberflächenverhornung schädlich auf die später erreichbaren Paserfestigkeiten aus0 Bei ungeeigneter Lagerung von Bagasse besteht ferner die Gefahr, daß die im Rohstoff enthaltenen Farbstoffe in bestimmte graugrüne bis tiefdunkelbraune Farbstoffkomponen ten übergeführt werden, die im später nachfolgenden Kochprozeß nicht mehr aufgehellt werden können. In diesem Falle kann nur durch eine ihrerseits meist faserschädigende, aufwendige Bleiche der Weißeverlust wieder ausgeglichen werden0 Vor dem eigentlichen Faseraufscbluß muß das nicht zur Festigkeit des Zellstoffes beitragende und die Fabrikationskosten durch zusätzlichen Chemikalienverbrauch erhöhende Mark soweit wie möglich aus der Bagasse entfernt werden.
  • Dies ist zO Be bei Zellstoffen für andere Papiersorten nicht in dem Maße erforderlich. Da jedoch die Markzellen im Rohmaterial teilweise fest an den Fasern haften, muß mechanische Energie für ihre Abtrennung aufgewandt werden0 Dies kann aber eine gleichzeitige mechanische Schädigung der zu schonenden Fasern bewirken. Deshalb ist es wichtig, optimale Bdingungen für die Entmarkung einzuhalten.
  • Entsprechend der unterschiedlichen Dichte über den Querschnitt eines Zuckerrohrstengels besteht auch das Faser material aus Zellen von verschiedenster Struktur und chemischer Widerstandsfähigkeit0 Dies würde, um eine Schädigung jeglicher Fasern zu vermeiden, unterschiedliche chemische Aufschlußbedingungen für die verschiedenen Fasertypen erfordern. Ein solches Vorgehen ist praktisch ka.um möglich und technisch sehr aufwendig, Es gilt daher, ein Aufschlußverfahren anzuwenden, dessen milde Bedingungen dazu geeignet sind, einen Zellstoff als Mischung aus Komponenten verschiedenen Aufschlußgrades zu erzeugen9 welche im Typ einer bekannten Stoffmischung aus Holzschliff, Hochausbeutezellstoff und Normalzellstoff nahekommt, Ungeeignete Kochchemikalien, wie zl B. beim Sulfatverfahren, können zu einer Stabilisierung der dunklen Farbkomplexe beitragen, die dann nur durch eine scharfe, fasernschädigende Bleiche wieder entfernt werden können.
  • Es ist daher erforderlich, die Helligkeit des Faserstoffes bis zum Ende der Zellstoffkochung so weitgehend zu erhalten oder sogar zu erhöhen, daß eine nachfolgende Bleiche entfallen oder, wenn dennoch erforderlich, mit derart schonenden Bleichchemikalien durchgeführt werden kann, daß sich keine weitere Faserschädigung ergibt, Wichtigstes Ziel dieser Erfindung ist daher die Gewinnung eines Papierzellstoffs aus Bagassefaser, welcher Eigenschaften aufweist, die ihn für die Verwendung als alleinigen Faserrohstoff für die Herstellung von Zeitungsdruckpapier geeignet machen.
  • Ein weiteres Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Zeitungsdruckpapier aus Bagasse, dessen Verfahrensschritte so gewählt sind, daß eine bakterielle Zersetzung der Bagasse während der Lagerung vermieden wird, daß die Bagassefasern nicht durch Trocknung eine irreversible Verhornung erleiden, daß kein Weißeverlust der Bagassefasern auftritt und die Bildung von mehr oder weniger unlöslichen 'arbstoffkomponenten während der Lagerung und dem Aufschluß vermieden wird, daß die der Bagassefaser innewohnenden Festigkeitseigenschaften nach dem Aufschluß auch in der Bleiche erhalten bleiben, und daß die Materialverluste während des gesamten Verfahrens der Bagasseaufbereitung auf einem Minimalwert gehalten werden.
  • Dieses Ziel wird erfindungsgemäß erreicht mit einem Verfahren, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß a) die rohe Bagasse einer Feuchtvorentmarkung unterworfen wird, b) die vorentmarkte Bagasse feucht gelagert wird, wobei gegebenenfalls Chemikalien und/oder Mikrobenkulturen zugesetzt werden, c) die Bagasse im Anschluß an die Feuchtlagerung einer Naßentmarkung zugeführt wird, wobei gegebenenfalls Chemikalien zugesetzt werden, welche die in der Bagasse enthaltenen Farbstoffe dieser zumindest teilweise entziehen, d) die derart vorbehandelte Bagasse einem Aufschluß unterworfen wird, durch welchen sie nach dem Neutralsulfit-Verfahren (NSC-Verfahren) oder einem anderen faserschonenden und faserselektiven Verfahren, wie thermomechanischer Zerfaserung, zu Zellstoff aufgeschlossen wird, wobei gegebenenfalls weitere Hilfschemikalien zugesetzt werden, welche das noch vorhandene Begleitmaterial dem aufgeschlossenen Bagassezellstoff entziehen, e) der in Stufe (d) durchgeführte Aufschluß durch eine mechanische Heißzerfaserung ergänzt wird, f) der aufgeschlossene Bagassezellstoff gewaschen, sortiert und eingedickt wird, und g) dieser aufbereitete Zellstoff gegebenenfalls einer Peroxid-Bleiche unterworfen wird in Gegenwart von NaOH und gegebenenfalls eines Stabilisators.
  • Die Durchführung einer Vorentmarkung vor der Peuchtlagerung der Bagasse hat den Vorteil, daß durch Entfernen eines erheblichen Anteils des Parks, in dem sich ebenfalls Restzucker befindet, die Anfälligkeit der lagernden Bagasse gegen bakteriellen Angriff vermindert und eine erhebliche Einsparung an eventuellen Konservierungsmitteln erzielt werden kann0 Durch die verstärkte Entfernung des Restzuckers erden außerdem Verfärbungen hintangehalten0 Eine Feuchtentmarkung als erste Verfahrensstufe fuhrt, da die Fasergeschmeidigkeit dabei erhalten bleibt, kaum zu Faserschädigungen durch mechanische Einwirkung Bei der Feucht-Vorentmarkung sollen etwa bis zu 2/3 des in der Bagasse vorhandenen Marks entfernt werden0 Eine weitergehende Entfernung in dieser Verfahrensstufe würde eine zu intensive mechanische Bearbeitung erfordern und bleibt daher den sich anschließenden beiden Verfahrens stufen vorbehalten0 Für die Feuchtentmarkung können bekannte Geräte eingesetzt werden.
  • An die Vorentmarkung schließt sich eine Feuchtlagerung an, Als Konservierungsmittel für die Feuchtlagerung können gegebenenfalls organische Säuren und Salze verwendet werden.
  • Ihr Zusatz kann kontinuierlich oder auch diskontinuierlich erfolgen, Als Zusätze können zO B. Mono-Natrium-maleinat, Di-Natrium-citrat oder Aluminium-monoacetat-phosphat dienen.
  • Als besonders vorteilhaft hat sich die Konservierung von feuchtlagernder Bagasse durch mikrobielle Kulturen erwiesen. Eine Konservierung dieser Art ist als Ritter-Verfahren bekannt (GB-PS 497 960, GB-PS 497 982, US-PS 2 960 444).
  • Bei diesem Verfahren übernehmen Bakterienstämme, vorzugsweise Milchsäurebakterien, die successive Bildung organischer Säuren bei gleichzeitigem Verbrauch der Restzuckermenge als Nahrungssubstanz, Die in diesem Klima gut gedeihenden Kleinlebewesen verengen den Lebensraum von Fremdkulturen, die eine gezielte Erzeugung eines limitierten Säurehaushaltes verhindern würden. Gleichzeitig beginnt in Gegenwart der organischen Säuren ein Voraufschluß der Bagasse und ein Abbau der Pflanzenfarbstoffe. Das Ritter-Verfahren bietet somit Schutz für die Bagasse gegen Verrottung, vermeidet Verfärbungen des Faserstoffes, unterstützt die Ablösung des restlichen Marks und leitet einen Voraufschluß der Faser durch milde saure Hydrolyse ein Erfindungsgemäß kann eine Konservierung durch organische Säuren und Salze mit einer Konservierung bzwo einem Voraufschluß durch mikrobielle Kulturen kombiniert werden0 Unter Umständen kann aber auch auf den Zusatz von Säuren oder Salzen, bzwo von Mikrobenkulturen verzichtet werden.
  • Die auf die Feuchtlagerung folgende Naßentmarkung der Bagasse findet durch hydraulische Scherkräfte in wässriger Suspension statt.
  • Hierfür können bekannte hydraulische Stofflöser eingesetzt werden, in denen mit einer wässrigen Verdünnung von etwa 1 : 5 bis 1 : 10 gearbeitet wird0 Bei der Naßentmarkung wird das restliche in erfindungsgemäßer Weise während der Lagerung vorgelockerte Mark auf schonende Art von den durch den ständig feuchten Zustand geschmeidig gehaltenen Faserbündeln gelöst.
  • In einer besonderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden während der Naßentmarkung extrahiv wirkende Chemikalien zugesetzt, durch welche im Faserstoff enthaltene, färbende Substanzen entfernt werden0 Als derartige Ohemikalien kommen z. Bo Soda oder Phosphate in Frage.
  • Für den eigentlichen Faseraufschluß wird bevorzugt das Neutralsulfit (NSSC)-Verfahren unter Verwendung von Natriumsulfit und Natriumcarbonat angewandt. Die Kochung kann in diskontinuierlichen oder kontinuierlichen Kochern bekannter Bauart erfolgen. Das Verhältnis von Kochlauge zu Begasse sollte jedoch so hoch wie möglich gehalten werden0 Beispielhafte Werte für einen kontinuierlichen Aufschluß in einem Horizontalrohr-Kocher mit Pörderschnecken sind: Chemikalieneinsatz: 14 ß Na2S03 und 4 % Na2C03, bezogen auf absolut trockene, entmarkte Bagasse; Kochlaugenkonzentration: 160 g/l Na2SO3 und 50 g/l Na2CO3.
  • Kochbedingungen: 20-45 min bei 170 - 175°C.
  • Während des Kochprozesses können extrahiv bezw. dispergierend wirkende Chemikalien zugesetzt werden, um Farbstoffe, Harze und Wachse aus dem Faserstoff zu entfernen.
  • Als derartige Stoffe können beispielsweise Polyphosphate dienen.
  • Neben dem NSSC-Aufschluß sind auch andere Aufschlußverfahren geeignet, die eine ähnlich schonende Wirkung auf den Faserstoff ausüben. Unter diesen Verfahren ist insbesondere die thermisch mechanische Zerfaserung, auch thermomechanischer Schliff" genannt, zu erwähnen.
  • Wenn es aus wirtschaftlichen oder ökologischen Gründen erforderlich ist, kann das erfindungsgemaße Verfahren mit einer Ablaugenverbrennung und/oder einer Rückgewinnung der Aufschlußchemikalien kombiniert werden.
  • Da der Aufschluß bei der Kochung nicht bis zur vollständigen Zerfaserung durchgeführt wird, schließt sich an die Kochung eine mechanische Heißzerfaserung, vorzugsweise in einem bekannten Doppelscheiben-Refiner an.
  • Die weitere Aufbereitung, d.h. die Wäsche, Sortierung, Reinigung und Eindickung des ungebleMhten Zellstoffes erfolgt auf konventionelle Weise.
  • Durch eine mit H202 und NaOH durchgeführte Peroxidbleiche läßt sich der Weißgrad des Zellstoffes ohne Festigkeitsverluste der Faser stark erhöhen. Voraussetzung hierfür sind jedoch die die Farbstoffbildung vermeidenden, vorhergehenden Verfahrensschritte. Die Peroxidbleiche bietet weiterhin den Vorteil, daß durch sie nur eine geringe Menge organischer Substanz aus dem Faserstoff gelöst und daher eine erhöhte Abwasserbelastung vermeiden wird. Da die Bleiche einstufig erfolgen kann, ist auch der notwendige apparative Aufwand begrenzt.
  • Die Bleiche wird in einem Medium durchgeführt, welches 0,5 - 10 Wasserstoffperoxid (100 Gew.-ig), vorzugsweise 1 - 5% Wasserstoffperoxid bezogen auf trockenen Zellstoff enthält.
  • Die zu verwendende Menge an NaOH hängt von der kappa-Zahl des ungebleichten Zellstoffs ab und liegt im allgemeinen bei 1-5 Gew.%,bezogen auf trockenen Zellstoff.
  • Bei einem Zellstoff, der erhebliche Mengen an Schwermetallionen, wie z.B. Kupfer, Eisen, Mangan, Kobalt usw. enthält, kann die Zugabe eines Peroxid-Stabilisators erforderlich sein. Geeignete Stabilisatoren sind z.B. Natriumsilikat in einer Menge von 1-10 Gew.%, vorzugsweise 1-5 Gew.%, bezogen auf trockenen Zellstoff, oder solche Substanzen, die mit diesen Schwermetallionen Komplexe bilden. Beispiele hierfür sind Polyaminocarbonsäuren und deren Alkalisalze, wie z.B.
  • Äthylendiamintetraessigsäure, Diäthylentiaminpentaessigsäure, Nitrilotriessigsäure; Polyoxyearbonsäuren, wie z.B.
  • Gluconsäure, Weinsäure, Citronensäure, sowie polymere Oxvcarbonsäuren. Von diesen komplexbildenden Substanzen werden im allgemeinen etwa 0,05 bis 1 Gew.% bezogen auf trockenen Zellstoff, verwendet.
  • Durch die erfindungsgemäße Verfahrensfolge mit ihren in einigen Verfahrensstufen den speziellen Erfordernissen anzupassenden Variationsmöglichkeiten wird das Ziel der Erfindung in optimaler Weise erreicht.
  • Durch die Aufeinanderfolge von Feuchtentmarkung, Feuchtlagerung und Naßentmarkung braucht der Faserstoff bis zum eigentlichen Aufschluß nicht getrocknet zu werden und ist daher keiner schädlichen Verhornung ausgesetzt.
  • Die Feucht-Vorentmarkung vor der Lagerung vermindert die Gefahr des bakteriellen Angriffs, ohne daß die Entmarkung so weit zu treiben ist, daß das Fasermaterial dabei mechanisch geschädigt wird. Die Anwendung der Feuchtlagerung nach dem Ritterverfahren konserviert die Bagasse, lockert das restliche Mark, verhindert die Bildung von schwer entfernbaren Farbkomplexen und leitet eine schonende Vorhydrolyse des Faserstoffes ein. In der Naßentmarkung werden das restliche, z.B. durch die Ritter-Lagerung bereits gelockerte Mark, Feinstoffe und Lösliche, für den Kochprozeß schädliche Bestandteile, gegebenenfalls unter Zugabe geeigneter Chemikalien entfernt.
  • Erst bei Einsatz des derart vorbereiteten Rohstoffes kann die schonende und selektive Wirkung des NSSC-Aufschlusses voll zur Wirkung kommen0 Auch die sich erforderlichenfalls anschließende Peroxidbleiche kann erst dadurch zu optimaler Wirkung gesteigert werden, daß in allen Vorstufen des Verfahrens die Bildung von färbenden, schwer entfernbaren Substanzen vermieden wird0 Die Peroxidbleiche verhindert weitere Ausbeuteverluste und Faserschädigungen, wie sie bei einer Chlor- Hypochlorit-Bleiche üblich sind, und trägt darüber hinaus zu einer höheren Weißgradstabilität und einer besseren initialen Naßfestigkeit bei.
  • Wichtige wirtschaftliche Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind noch darin zu sehen, daß das Verfahren optimale Vorbedingungen für eine Chemikalienrückgewinnung bietet, da die Ausbeute in einem Bereich liegt, der genügend organische Substanz zur Ablaugenverbrennung gt antierto Das Problem der NSSC-Recovery ist heute als technisch gelöst zu betrachten0 Andererseits ist die Endausbeute in Anbetracht der hohen erreichbaren Qualitäten relativ hoch, so daß eine hohe Rohstoffausnutzung vorliegt Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren an Hand eines Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert: Ausführungsbeispiel Die von der Zuckerfabrik kommende Rohbagasse mit 50 % Feuchtigkeit wird in einer Entmarkungsmaschine Typ Hammermühle entmarkt. Der abeutrennende Markanteil soll 2/3 des vorhandenen TWarkes nicht überschreiten, um mechanische Schädigung der Faser zu vermeiden. In einem anschließenden Mischaggregat wird die vorentmarkte Bagasse mit einer Ritter-Bakterienkultur innigst gemischt und auf dem Lagerplatz gestapelt. Durch die Imprägnierung mit den speziell gezüchteten Kulturen wird eine Konservierung über einen längeren Zeitraum (1 - 1 1/2 Jahre) erreicht.
  • Die gelagerte Bagasse aus dem Stapel wird einer weiteren Entmarungsstufe zugeführte Diese Entmarkung erfolgt im wässrigen Medium in einer EntmarkungstrommelO Durch die Lagerung ist eine wesentliche Lockerung der Zellverbände des Markes eingetreten, und das Mark kann ohne mechanis-chen Aufwand leicht abgetrennt und entfernt werden. In dieser Entmarkungsstufe werden oa. 70410 des restlichen Marke entfernt. Das zum Aufschluß vorliegende Material ist in jeder Hinsicht sehr gleichmäßig und von guter Faserqualität. Um den für den Kochprozeß notwendigen Trockengehalt der Bagasse zu erreichen, wird die Bagasse in einer Entwässerungspresse von überschüssigem Wasser befreit Der Trockengehalt der zum Kocher gehenden Bagasse soll bei 30 - 35 %0 liegen.
  • Die Zuführung der Bagasse zu dem kontinuierlichen Kochaggregat erfolgt über eine Zuteileinrichtung, in welcher gleichzeitig die für die Kochung notwendigen Chemikalien zugesetzt werden. Der Aufschluß erfolgt nach dem Neutralsulfitverfahren0 Die erforderlichen Chemikalien werden in wässriger Lösung zugesetzt. Die Konzentration beträgt 160 g/l Na2S03 und 50 g/l Na2C03. Die für einen normalen Aufschluß erforderliche Chemikalienmenge beträgt 14 % Na2SO3 und 4 % Na2C03, bezogen auf absolut trockene Bagasse. Die Kochdauer beträgt 20 bis 40 min bei einer Temperatur von 170 bis 1750 C. Der pH-Wert während der Kochung liegt bei ca. 9-9,5. Im Anschluß an den kontinuierlichen Kochvorgang findet eine Heißdefibrierung in einem Doppelscheibenmahlaggregat statt. Hierbei wird das Kochgut sehr schonend und gleichmäßig defibriertO Nach einer Abtrennung der restlichen Kochflüesigkeit und anschließenden Wäsche erfolgt weitere mechanische Aufbereitung, die sich in Reinigung mittels Sieb- und Zentrifugalsortierer gliedert, Der Verlust an Rejects ist aufgrund der guten Ausgangs qualität des Rohmaterials sehr gering, Für die Kochung werden ca, 2 t Dampf (12 atü) benatigtO Die Ausbeute, bezogen auf absolut trockenes (atro) entmarktes Einsatzmaterial, beträgt 70 - 75 %.
  • Der mechanischen Reinigung, welche in höherer Verdünnung erfolgt, schließt sich eine Wäsche und Entwässerung an, Der auf ca. 10 - 15 %0 Faserstoff entwässerte Zellstoff wird in einer Stapelbütte bevorratet0 Von hier aus erfolgt gleichmäßiger Abzug zu einer zweiten Reinigungsstufe (sofern diese notwendig ist), und dann wird nach Entwässerung in einer Peroxidbleichstufe bei höherer Temperatur aufgehellt.
  • Für die Bleiche in hoher Stoffdichte ( 6-1L %) beträgt der Chemikalieneinsatz 1,5% H202, 3 ß NaOH und 3 74 Natriumsilikat, berechnet auf atro Zellstoff Der pH-Wert während des Bleichvorganges liegt bei 11, die Temperatur je nach Bleichgeschwindigkeit zwischen 50 und 700 C0 Der Dampfbedarf für die Bleiche beträgt ca, 0,5 t/t atro Zellstoff0 Nach der Bleiche kann der Zellstoff entweder direkt der Papierfabrik zugeführt werden oder nach .Entwässerung auf Entwässerungsmaschinen in Bogenform bzwo nach Entwässerung in Schneckenpressen, Bandpressen oder Vakuumfilternin loser Form bzw. in Ballen gepreßt der Weiterverarbeitung zugeführt werden. Der aus dem Verfahren erhaltene Zellstoff weist folgende Festigkeitswerte auf:
    Mahldauer (min) 5 8 11
    Mahlgrad (°SR) 33 42 49
    Flächengewicht (g/m²) 81 80 80
    Dicke (mm) 0,123 0,115 0,112
    Raumgewicht (g/cm³) 0,66 0,70 0,71
    Bruchlast (kp) 8,7 9,7 10,3
    Bruchdehnung (%) 3,9 4,1 4,5
    Reißlänge (km) 7,13 8,05 8,62
    Weiterreißarbeit (cmg/cm) abs. 135 142 132
    rel. 166 177 166
    Berstwiderstand (kp/cm²) abs. 3,8 3,30 3,59
    rel. 3,78 4,11 4,50
    Ein daraus hergestelltes Zeitungsdruckpapier ergibt folgende Festigkeitswerte: Vergleich der physikalischen Eigenschaften von Versuchs-Zeitungsdruckpapier hergestellt nach verschiedenen Verfahren entnommen aus (TAPPI CA Report, No. 40, S. 137 ff)
    Eigenschaften Erfindgem. Cusi1) Pedaco2)
    Verfahren
    Langfaserzusatz 0 keine Angaben 0
    + 5 % clay
    Flächengewicht g/cm² 52 51,3 52,0
    Raumgewicht g/cm³ 0,61 0,57 --
    Berstdruck kp/cm² abs. 1,43 1,20 0,70
    rel. 2,75 2,35 1,35
    Weiterreiß-
    arbeit cmp/cm abs. 43 36 35
    rel. 83 70 67
    Bruchlast kp 4,33 3,82 3,0
    Reißlänge m 5550 4950 3850
    Weiße 61 62,0 55
    Opäzität 92 74,5 90
    1) Versuchsanfertigung San Cristobal 2) Versuchsanfertigung Paramonga

Claims (1)

  1. Patentansprüche le Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus Bagasse für die Herstellung von Zeitungsdruckpapier, dadurch gekennzeichnet, daß (a) die rohe Bagasse einer Feuchtvorentmarkung unterworfen wird, (b) die vorentmarkte Bagasse feucht gelagert wird, wobei gegebenenfalls Konservierungsmittel und/oder Mikrobenkulturen zugesetzt werden, (c) die Bagasse im anschluß an die Feuchtlagerung einer Naßentlllarkung zugeführt wird, wobei gegebenenfalls Chemikalien zugesetzt werden, welche die in der Bagasse enthaltenen Farbstoffe dieser zumindest teilweise entziehen, (d) die derart vorbehandelte Bagasse einem Aufschluß unterworfen wird, durch welchen sie nach dem Neutralsulfit-Verfahren (NSSC-Verfahren) oder einem anderen faserschonenden und faserselektiven Verfahren, wie thermdmechanischer Zerfaserung, zu Zellstoff aufgeschlossen wird, wobei gegebenenfalls weitere Hilfschemikalien zugesetzt werden, welche das noch vorhandene Begleitmaterial dem aufgeschlossenen Bagassezellstoff entziehen, (e) der in Stufe (d) durchgeführte Aufschluß durch eine mechanische Heifßzerfaserung ergänzt wird, (f) der aufgeschlossene Bagassezellstoff gewaschen, sortiert und eingedickt wird, und (g) dieser aufbereitete Zellstoff gegebenenfalls einer Peroxid-Bleiche unterworfen wird0 2 , Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet9 daß in Stufe (g) mit Wasserstoffperoxid unter Zusatz von.
    Natronlague, Natriumsilikat und gegebenenfalls weiteren Stabilisatoren gebleicht wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Zellstoffkochung in Stufe (d) anfallende Ablauge eingedickt und verbrannt und/oder die darin enthaltenen Aufschlußchemikalien zurückgewonnen werden.
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Stufe (b) die Konservierungsmittel kontinuierlich zugegeben werden.
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß für die Stufe (b) das Ritter-Verfahren angewendet wird0 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß in Stufe (b) als Konservierungsmittel organische Säuren oder Salze verwendet werden0 70 Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe (e) in einem Doppelscheiben-Refiner durchgeführt wird0 8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleiche in einem Medium durchgeführt wird, welches 0,5 - 106 Wasserstoffperoxid (100 Gew.-ig), vorzugsweise t - 5 ffi Wasserstoffperoxid, bezogen auf trockenen Zellstoff, enthält.
    9. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleiche unter Zusatz von 0,5 - 10,. vorzugsweise z - 5 Gew. % NaOH, bezogen auf trockenen Zellstoff, durchgeführt wird.
    10. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleiche unter Zusatz von 1 - 10 Gew. % Natriumsilikat oder von 0,05 - 1 Gew.-% einer mit Schwermetallionen Komplexe bildenden Verbindung als Stabilisator durchgeführt wird.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2497526A1 (fr) * 1981-01-06 1982-07-09 Ministerio Ind Azucarera Procede de blanchiment de pulpe de bagasse a l'aide d'un melange d'oxygene-alcali
CN112342819A (zh) * 2020-09-02 2021-02-09 连江明杰信息技术有限公司 一种制备造纸纸浆的方法
EP4029985A1 (de) * 2021-01-14 2022-07-20 Energiepark Hahnennest GmbH & Co.KG Verfahren zur herstellung eines faserstoffgemischs

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CN112342819A (zh) * 2020-09-02 2021-02-09 连江明杰信息技术有限公司 一种制备造纸纸浆的方法
EP4029985A1 (de) * 2021-01-14 2022-07-20 Energiepark Hahnennest GmbH & Co.KG Verfahren zur herstellung eines faserstoffgemischs

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