DE2620664A1 - Karbonatbehandlung von kohle - Google Patents
Karbonatbehandlung von kohleInfo
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Description
KARBONATBEHANDLUNG VON KOHLE
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung feiner Partikel festen kohlenstoffhaltigen Brennstoffs,
wie Kohle oder Koks, unter Erwärmung und angehobenem Druck.
Zur Verringerung oder Vermeidung der aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe herrührenden Luftverunreinigung können
Schadstoffe vor einer Verbrennung entfernt werden, um sodann einen "sauberen" Brennstoff zu verfeuern. Das Problem hierbei
besteht darin, einen sauberen Brennstoff, d.h. mit niedrigem Schwefel-, Stickstoff- und Aschegehalt zu erzeugen. Die Erfindung
ist mit der Bereitstellung eines solchen sauberen Brennstoffes befaßt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Erzeugung einer sauberen Kohle anzugeben, die als Brennstoff
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mit minimaler Verschmutzung und als reaktiverer Rohstoff "bei
der Erzeugung gasförmiger und flüssiger Brennstoffe durch Vergasung und Verflüssigung verwendet werden kann.
Die Erfindung ist in der Lage, die Verwendbarkeit von Kohle im Hinblick auf ihren Einsatz bei der Energieversorgung zu
steigern und die Umweltbelastung wesentlich herabzusetzen. Die saubere Kohle kann sowohl als fester Brennstoff als auch
als Rohstoff für die Herstellung gasförmiger und flüssiger Brennstoffe Verwendung finden. Die Umweltverschmutzung mit
Schwefel- und Stickoxiden sowie toxischen Metallen aus der Kohleverbrennung kann als Ergebnis der Entfernung dieser
Schadstoffe aus der Kohle vor deren Verbrennung wesentlich reduziert werden. Kohle ist beispielsweise für die USA die
Hauptenergiequelle, und sie wird es für viele weitere Jahre bleiben. Sie wirft jedoch als Energiequelle ein Problem
wegen ihres hohen Gehaltes an Schwefel, Stickstoff und Asche auf, welch letztere erhebliche Anteile an toxischen (gefährlichen)
Verunreinigungen aufweist, wie Quecksilber, Beryllium und Arsen. Diese Stoffe finden über die Verbrennung der Kohle ihren Weg in
die Umwelt und bilden somit eine Gesundheitsgefährdung über die Atmosphäre und die Nahrungsmittelkette.
Die Rauchgasreinigung erbringt beim gegenwärtigen Stand der Technik keine befriedigenden Ergebnisse bei der Entfernung von
Schwefel und gefährlichen Metallen, da die entsprechenden
Einrichtungen nur einen Wirkungsgrad von etwa 75% erbringen
und sehr kostspielig sind. Darüber hinaus fallen bei der Rauchgasreinigung große Mengen an Schlämmen an, die erhebliche
Lagerungsprobleme aufwerfen. Da die Vorräte an Kohle niedrigen Kohlenstoffgehaltes begrenzt sind, und Kohle nach wie vor die
Hauptenergiequelle ist, müssen verbesserte Technologien zu ihrer Reinigung vor der Verbrennung geschaffen werden, um zu
sauberer Kohle zu gelangen und um gleichzeitig die Umweltverschmutzung zu verringern. Diese saubere Kohle kann direkt als
fester Brennstoff und als Rohstoff für die Erzeugung gasförmiger und flüssiger Brennstoffe verwendet werden. Die bei der Herstellung
einer sauberen Kohle auftretenden Probleme können durch die Anwendung eines chemischen Trennprozesses gelöst
werden. Die Erfinder haben gefunden, daß ein wesentlicher Anteil des Schwefels und der Asche, einschließlich solcher
toxischer oder gefährlicher Metalle wie Beryllium, Bor und Blei, mittels eines hydrothermalen Prozesses direkt aus der Kohle
extrahiert werden können. Die drei verschiedenen Klassen von Verunreinigungen - Schwefel, Stickstoff und Metalle - werden
in einer Vielfalt von Formen in der Kohle gefunden.
Schwefel tritt in der Kohle hauptsächlich in drei Formen auf: (l) pyritisch, (2) als Sulfat und (3) organisch gebunden.
Eine vierte Form, der elementare Schwefel, tritt selten auf. Von den pyritischen Schwefelverbindungen kommen Eisenpyrit (FeS2.
mit einer isometrischen Kristallform)und Markasit (FeS2 mit einer
orthorhombischen Kristallform) am meisten vor. Andere Sulfide,
Chalcopyrit-CuFeS2, Arsenikkies-FeAsS und Stibnit-Sb2S,,
wurden gefunden; sie sind jedoch selten.
Pyritischer Schwefel wird in der Kohle in Form makroskopischer und mikroskopischer Teilchen als diskretes Korn, Hohlraumfüllungen,
Faserbündeln und Aggregationen gefunden. Die Konzentration des pyritischen Schwefels schwankt selbst in der gleichen
Lagerstätte stark. In der Regel variiert die Konzentration zwischen o,2 bis 3% (Schwefelbasis) in Abhängigkeit vom Ort.
Der häufigste Schwefel in Sulfatform ist das Calciumsulfat. Sulfate
des Eisens, Kupfers und Magnesiums kommen ebenfalls vor, jedoch nicht häufig. In der Regel enthält Kohle weniger als o,l%
SuIfatschwefel; in stark verwitterter Kohle kann er jedoch bis
auf 1% ansteigen. Wegen seiner in der Regel geringen Konzentration bestehen wenig Bedenken im Hinblick auf die Luftverunreinigung.
Die dritte Form des in der Kohle am häufigsten vorkommenden Schwefels findet man in organischen Verbindungen. Da dieser
Schwefel Teil der Kohle selbst und mit dieser verbunden ist, war bisher eine Identifizierung organischer Schwefelverbindungen nicht
möglich. Es wird jedoch in der Regel angenommen, daß organischer Schwefel in einer der folgenden Formen vorliegt:
(1) Mercaptan oder Thiolalkohol, RSH,
(2) Sulfid oder Thioäther, RSR1,
(3) Disulfid, RSSR',
(4) aromatische Systeme mit dem Thiophen-Ring. Der Schwefel kann als Delta-Thiopyron vorliegen.
Es wurde bisher keine bestimmte Beziehung zwischen den organischen
und pyritischen Schwefelgehalten der Kohle zur Verfügung gestellt. Bei typischen U.S.-Kohlen kann der organische Schwefel
2o,8 bis 83,6% des gesamten Schwefels ausmachen mit einem Durchschnittswert
von 51,2% des Gesamtschwefels. Die Variation des
Gehaltes an organischem Schwefel eines Kohlefeldes von unten nach oben ist in der Regel gering. Der Gehalt an pyritischem Schwefel
kann erheblich variieren.
Ebenso wie Schwefel ist Stickstoff wahrscheinlich Teil der Kohle und mit ihr verbunden. Kohlen aus den östlichen Bereichen der Vereinigten
Staaten weisen im Durchschnitt etwa 1,4% Stickstoff auf; der Bereich geht jedoch von o,7 bis 2,5%.
Metallische Bestandteile bilden den Teil der Kohle, der gemeinhin als Asche bezeichnet wird. Sie werden in der Kohle als makroskopische
und mikroskopische Partikel, als diskrete Partikelkavitätenfüllungen
und Beimischungen gefunden. Ihr Konzentrationsbereich reicht von wenigen bis 15 oder 2o%.
Die Betonung bisher bekannt gewordener Entschwefelungsverfahren lag erstens auf der Verwendung von Alkali- und Erdalkaliverbindungen
bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes der Verbindungen
oder bei Temperaturen, bei denen sich die festen kohlestoffhaltigen
Materialien zu zersetzen begannen, zweitens auf der Verwendung von Wasserdampf oder Wasserdampf und Luft bei leicht erhöhten
Temperaturen oder drittens auf der Verwendung von hohen Temperaturen (etwa looo°C) in Atmosphären von Gasen wie Stickstoff f
Kohlenmonoxid und Methan. In einer Anzahl von Patentschriften wird die Verwendung von Natriumhydroxid, Calciumhydroxid oder
deren Mischungen bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes dieser Materialien beschrieben. In einigen Fällen werden die
Reaktionsmittel den festen kohlenstoffhaltigen Materialien als wässrige Lösungen zugeben. Das Wasser verdampft jedoch während
des Entschwefelungsvorgangs bei den hohen Temperaturen. Andere Patentschriften lehren die Verwendung von Gasen, wie Wasserdampf,
Stickstoff, Wasserstoff, Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid und Amoniak und deren Mischungen bei höheren Temperaturen zur Entschwefelung
kohlenstoffhaltiger Materialien. Im Vergleich mit diesen bekannten Verfahren ist es gemäß der Erfindung beispielsweise
nicht erforderlich und tatsächlich auch nicht erwünscht, die Kohle zunächst löslich zu machen, um den Schwefel und die
Aschebestandteile zu extrahieren. Darüber hinaus erbringt die Erfindung bei festem kohlenstoffhaltigem Brennstoff herausragende
Ergebnisse und Vorteile, die aufgrund des die Behandlung von flüssigen Kohleextrakten betreffenden Standes der Technik nicht
zu erwarten waren.
Reggel, L., Raymond, R., Wender, I., und Blaustein, B.D., behandeln in ihrem Aufsatz "Preparation of Ash-Free, Pyrite-Free
Coal by Mild Chemical Treatment'^ Vorabdruck, Abteilung für Brennst
off chemie, ACS, Band 17, Nr. 1, August 1972, S. 44 - 48, die Entfernung von pyritischem Schwefel aus Kohle durch Behandlung
mit einer ο,ΐο Ν wässrigen Lösung von entweder Natriumhydroxid
oder Calciumhydroxid jeweils einzeln während zwei Stunden bei einer Temperatur von 225°C. In diesem Aufsatz wird jedoch weder
die Behandlung mit einer Karbonatlösung diskutiert, noch erkennen
die Autoren die aus einer solchen Behandlung resultierenden besonderen Vorteile. Gemäß der Erfindung wurde erkannt, daß die
Behandlung mit einer Karbonatlösung zu folgenden Ergebnissen führt: (l) Es werden erheblich größere Mengen an sowohl organischem
als auch pyritischem Schwefel aus der Kohle herausgenommen, wodurch grundsätzlich eine Kohle mit niedrigerem Gesamtschwefelgehalt als
bei der Kohle nach dem Reggel et al.-Verfahren erhalten wird;
(2) las tritt eine unerwartete Steigerung der Vergasungsreaktionsfähigkeit
der Kohle ein; (3) man erhält unerwartet einfachere Regenerierungsschritte und (4) man erhält grundsätzlich eine
kürzere Behandlungszeit.
Es ist bekannt, daß eine gewisse Entschwefelung der Kohle durch Behandlung in einem Bad aus geschmolzenem Salz des Hydroxids oder
Karbonats eines Alkalimetalls, wie Natrium oder Kalium erzielt werden kann. Es handelt sich hierbei jedoch um einen Hochtemperaturprozeß,
der für den vorliegenden Zweck wegen der thermischen und thermochemischen Degradation der Kohle und dem damit verbundenen
Verlust an Brennstoff und chemischen Bestandteilen, der großenMengen an geschmolzenem Salz, die verwendet und durch
-β-
die unvermeidbare Zurückhaltung in dem Produkt verbraucht werden und des hohen Energiebedarfs für die Hochtemperaturbehandlung
und die Wiedergewinnung der Salze aus den Waschlösungen zwecks Recycljigs praktisch keine Bedeutung hat.
Für einen Chemiker liegt eine fundamentale Ähnlichkeit zwischen den Verfahren auf der Basis geschmolzener Salze und wässriger
Entschwefelung vor, die darin besteht, daß bei beiden Verfahren das aktive Agens eine starke Base zu sein scheint. Die einschlägige
Chemie und der Typus der aktiven Base können sich jedoch bei beiden Behandlungen ganz wesentlich unterscheiden.
Beim Verfahren mit dem geschmolzenen Salz ist die Base im wesentlichen das anhydrische Alkalimetalloxid, das entweder bei
der Hydroxid- oder Karbonatschmelze durch Zersetzung der Verbindung bei Steigerung der Temperatur gebildet wird.
2NaOH -y* Na2O + Η£0 | (1)
Na2CO3 » Na2O + CO2 l (2)
Es wird angenommen, daß die Oxide in der Schmelze im wesentlichen dissoziiert sind und weiterhin, daß die Schmelze sich
+ —2
aus einer Reihe von Na und 0 Ionen zusammensetzt, wobei die letzteren die tatsächliche Base sind.
aus einer Reihe von Na und 0 Ionen zusammensetzt, wobei die letzteren die tatsächliche Base sind.
Beim wässrigen System wird davon ausgegangen, daß die Base im wesentlichen das Hydroxylion ist, das durch die Ionisierung
60S849/0SS4
des Salzes im wässrigen Medium im wesentlichen nach der folgenden Gleichung gebildet wird:
NaOH ——j Na+ + OH" (3)
Da das aktive Agens eine Base ist, nimmt der Chemiker an, daß der Wirkungsgrad des Entschwefelungsprozesses mit der
Stärke der Base (Konzentration) in Verbindung steht.
Bei den Verfahren mit geschmolzenem Salz sind die Basen bei beiden Systemen identisch (Na2O oder 0" ), und es wird angenommen,
daß die Stärke der Base grundsätzlich von den Betriebsbedingungen, wie Temperatur, Druck und Gaskonzentration,
abhängig ist, die die Dissoziation der Verbindungen bewirken. Wenn in der Tat sowohl Wasser als auch Kohlendioxid vorhanden
wären, wie dies bei der Behandlung von Kohle wahrscheinlich ist, tendieren beide geschmolzenen Systeme (Hydroxid und Karbonat)
dazu, hinsichtlich ihrer Zusammensetzung bei einem vorgegebenen Satz von Betriebsbedingungen gleichartig zu werden.
Bei den wässrigen Systemen kann jedoch angenommen werden, daß die Stärke der Base und folglich der Wirkungsgrad der Entschwefelung
vom Grad der Ionisierung oder Hydrolyse der Verbindung im wässrigen Medium und der Konzentration der hierdurch
erzeugten Hydroxylionen abhängt. Die Stärke der Base und der zu erwartende Wirkungsgrad der Entschwefelung würden bei
starkbasischen Verbindungen, wie Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid/
am größten und bei schwachbasischen Verbindungen, wie Ammoniumhydroxid
(NH,OH), am schwächsten sein. Dies wird durch die Ergebnisse der Entschwefelungsversuche (Tabelle l) belegt, bei
welchen äquivalente Konzentrationen basischer Reagenzien und Behandlungsbedingungen zur Anwendung gelangten. Der Einfluß der
Stärke der Base auf den Wirkungsgrad der Entschwefelung wird klar gezeigt. Es ergibt sich, daß die Schwefelentfernung bei
der Verwendung von fast neutraler NaCl über mildbasischer NH.OH
und NaHCO3 bis zur starkbasischen NaOH ansteigt. Insbesondere
sei vermerkt, daß das Natriumkarbonat (Na2CO,) weitaus weniger
wirksam als Natriumhydroxid unter gleichen Bedingungen ist. Dies wird infolge der allgemein anerkannten, bekannten wässrigen
Chemie der beiden Materialien erwartet. Die Ionisierung und/oder Hydrolyse der beiden Materialien läuft in Wasser im wesentlichen
wie folgt ab (für äquivalente Konzentrationen):
H9O
2NaOH 2Na+ + 2OH" (4)
2NaOH 2Na+ + 2OH" (4)
Na2CO3 + H2O »2Na+ + OH" + HCO3" (5)
Bei äquivalenten Konzentrationen der Materialien wird erwartet, daß Natriumkarbonat nur zu einer halbsostarken Konzentration
der Hydroxylionenbase wie Natriumhydroxid führt.(Bikarbonat, HCO3" , ist eine sehr schwache Base.)
Somit konnte absolut nicht erwartet werden und es war deshalb überraschend, daß - wie die Werte in Tabelle 2 für eine Anzahl
von Kohlen zeigen - mit niedrigeren chemisch-äqi'-'-"dienten
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ORIGINAL INSPECTED
TABELLE 1: ZUSAMMENFASSUNG VON VORVERSUCHEN MIT WÄSSRIGEN, BASISCHEN
AUSLAUGMITTELN FÜR DIE ENTSCHWEFELUNG VON KOHLE
AUSLAUGMITTELN FÜR DIE ENTSCHWEFELUNG VON KOHLE
Versuch Auslaugmittel Temperatur Zeit Gesamt- Schwefel- Gesamtschwefel
h hfl tf der Rohkohle
31-6 2,5 N NaCl 25o 2 5,56 3 5,94
Temperatur 0C |
Zeit .h |
Gesamt schwefel |
Schwefel entfernung |
25ο | 2 | 5,56 | 3 |
25ο | 2 | 4,87 | 5 |
25ο | 2 | 4,52 | 12 |
25ο | 2 | 3,96 | 23 |
25ο | 2 | 1,35 | • 77 |
oo 31-4 2,5 N ΝΗ,ΟΗ 25ο 2 4,87 5 5,94
^ 31-2 2,5 N NaHCO3 25o 2 4,52 12 5,94
S 31-1 2,5 N Na2CO3 25o 2 3,96 23 5,94
S 25-5 2,5 N NaOH 25o 2 1,35 ■ 77 5,83
Es wurde eine "bituminöse Kohle aus Ohio, Flöz Nr. 6, Cn 719, verwendet.
Das Wasser/Kohle Verhältnis betrug 5.
Das Wasser/Kohle Verhältnis betrug 5.
CD (T)
Konzentrationen von Natriumkarbonat eine im wesentlichen äquivalente
oder bessere Schwefelextraktion als mit Natriumhydroxid erreicht werden kann. Als wesentlich sei auch vermerkt, daß die
erwartete Hydroxyl-Ionenkonzentration in den Natriumkarbonatlösungen
wesentlich geringer als in den Natriumhydroxidlösungen sein wird, da die Konzentration des Natriumkarbonats (1,6 N) nur 2/3 der des
Natriumhydroxids (2,5 N) beträgt und da das Natriumkarbonat hydrolysiert und so nur zu einer halbsostarken Konzentration der
Hydroxyl-Ionen führt (wie in den Gleichungen 4 u. 5 gezeigt). Wie weiter in der Tabelle 2 gezeigt ist, kann eine vergleichbare
Verbesserung des Entschwefelungswirkungsgrades von Natriumhydroxid durch Anwendung vergleichbarer Bedingungen wie jenen, unter denen
Natriumkarbonat sehr wirksam ist, d.h. durch Anhebung der Temperatur von 25o auf 3oo°C (erster Satz von Werten in der Tabelle 2)
oder durch Herabsetzen der Reagenskonzentration in den Bereich solcher Werte, die bei Natriumkarbonat verwendet wurden (letzter
Satz von Werten in Tabelle 2), nicht erreicht werden.
Zusätzlich zu diesem überraschenden Ergebnis besteht ein Vorteil der Entschwefelung mittels Natriumkarbonat darin, daß die Kosten
für dieses Auslaugmittel niedrig sind; Natriumkarbonat ist spezifisch preiswerter als Natriumhydroxid, und darüber hinaus sind
niedrigere Konzentrationen erforderlich. Ein weiterer Vorteil der Karbonat-Entschwefelung,liegtin der verhältnismäßig leichten und
wirtschaftlichen Wiedergewinnung des Produktes. Es wurde gefunden, daß sich mit Karbonaten behandelte Kohleprodukte besser und
schneller als mit Hydroxiden behandelte filtern lassen.
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ORIGINAL INSPECTED
TABELLE 2: EXPERIMENTELLE BEHANDLUNG MIT NATRIUMKARBONAT ALS AUSLAUGMITTEL
Produktanalvse. Gew.
-%
Beschreibung oder Bedingungen
H2O | gesamt | Schwefel | , MAF | organisch | ι*» | |
Asche | 1,21 | 1,94 | pyritisch | Sulfat | ο,79 | ♦ |
8,48 | ο,51 | ο,94 | 1,14 | ο,οΐ | ο,49 | |
Ιο,3 | ο, | ο,89 | ο,42 | ο,ο3 | ο,64 | |
12,3 | 4,84 | ο,9ο | ο,15 | ο,ΐο | ο,73 |
ro
CO |
11,5 | ο,17 | <o,ol |
hO
CD CO CO |
|||
ο,54 | 1,32 | ο,71 | ||||
18,6 | ο,23 | ο,66 | ο,6ο | ο,οΐ | ο,62 | |
2ο,9 | Ιο,3 | ο,6ΐ | ο,οΐ | ο,ο4 | ο,54 | |
25,8 | ο,72 | 1,47 | ο,οδ | ο,οΐ | ο, 6ο | |
9,64 | —— | ο,71 ο,65 |
ο, 86 | ο,οΐ | ο,65 ο,58 |
|
11,6 19,8 |
ο,ο4 ο,οδ |
ο,ο3 ο,οΐ |
||||
[ohkohle: Westland
1,5 N NaOH, 25o°C, 2 h
<£,5 N NaOH, 3oowC, 3 h
g.,6 N Na2CO3, 2750C, 2 h*
Rohkohle: Martinka Nr.
2.5 N NaOH, 25o°C, 2 h
1.6 N Na2CO3, 2750C, 2 h*
Rohkohle: Renton
2.5 N NaOH, 25o°C, 2 h
1.6 N Na2CO3, 2750C, 2 h
TABELLE 2, FORTSETZUNG
Pr odukt analyse, Gew.-96
Beschreibung oder Bedingungen Asche
H2O gesamt
pyritisch
Sulfat
organisch
Rohkohle: Sunny Hill
ο 2,5 N NaOH, 25ouC, 2 h
1,6 N Na2CO3, 275°C, 2 h*
1,6 N Na2CO3, 3oo°C, 2 h*
12,6
15,3 19,2 19,9
Rohkohle: Beach Bottom,Nr.3 Lfg. 2o,l
2.5 N NaOH, 25o°C, 2 h
1.6 N Na9CO,, 2750C, 2 h*
26,o
6,22
<o,ol 1,38 2,8o
I,o7
1,12
o,94
o,94
1,67
o,29
o,51
o,3o
o,29
o,51
o,3o
3,25 2,33
(l,lo bis 1,15)** —
1,16 o,43
(l,lo bis 1,15)** —
1,16 o,43
o,o9
0,08
< o,öl
ο,öl
o,o5 <o,o5
I,o2 o,7o o,6l 0,63
o,87 ,c «
o,73
Rohkohle: Montour Nr. 4, Nr. 1 Lieferung
2,5 N NaOH, 25o
1,6 N Na2CO3, 275 C, 2h
h | 8, | 36 | 1 | ,16 | 2 | ,35 | 1 | ,39 | 0 | ,öl | 0 | ,95 | 1 ^w CD |
|
0C, 2 | 9, | 72 | 0 | ,91 | 1 | ,14 | 0 | ,37 | 0 | ,o3 | 0 | ,74 |
K)
CD |
|
2h* | cn | |||||||||||||
75°C, | 13, | 9 | <o | ,1 | 2 | ,51 | — | — | — | cn | ||||
Beschreibung | oder | TABELLE 2, | 225°C | , 45 min.*** | Asche | FORTSETZUNG | gesamt | oder | Trübe 35 Gew. | Kohle aus anderen | Produktanalvse, Gew.-% | pyritisch | Sulfat | 7,5 | H VJl I |
organisch | \ | |
Rohkohle: Cn | 157 | 25o°C | , 45 min.*** | 7,85 | 4,41 | ,-% Feststoffe, : | Schwefel, MAF | I,o8 | 0,8 | 2,54 | i | |||||||
2,5 N NaOH, 1,6 N Na2CO3 |
25o°C ;, 275 |
2750C | , 45 min.*** | 19,9 14,3 |
2,47 2,51 |
o,o9 | o,19 | 2,19 | ||||||||||
Bedingungen | * Kohlebrei oder Trübe 9 Gew.-% | H2O | ||||||||||||||||
33,9 34,1 |
4,o6 | 2,67 1,55 |
1,83 0,67 |
o,o4 o,17 |
0,80 o,71 |
ro OD |
||||||||||||
78609 | , 2 h 0C, 2h * |
32,3 | 0, <o,ol |
1,47 | o,75 | o,o4 | o,67 | NJ (—\ |
||||||||||
34,2 | 1,15 | o,47 | o,o4 | 0,64 | CD cn |
|||||||||||||
O cn cr> |
Rohkohle: Beach Bottom 2,o N NaOH, 2oo°C, 45 min.*** |
39,7 | 1,49 0,08 |
1,15 | o,42 | o,13 | 0,60 | |||||||||||
2,o N NaOH, | 0, | Feststoffe gegenüber 16,7 | Gew.-% in anderen Versuchen | |||||||||||||||
2,o N NaOH, | o,69 | ** Bereich typischer Werte behandelter | Lieferungen | |||||||||||||||
2,o N NaOH, | 0, | *** Kohlebrei | NaOH/S Gewichtsverhältnis = | |||||||||||||||
Beispielsweise benötigte bei 25o°C in 1,25 N natriumhydroxidbehandelte
Sunny Hill Kohle 25 Min. zur Filtration, während die gleiche Menge von bei 3oo°C in 1,6 N Natriumkarbonat und ansonsten
unter gleichen Bedingungen behandelte Sunny Hill Kohle mit dem gleichen Filter und unter gleichen Bedingungen innerhalb von 4 Minuten
gefiltert werden konnte. Bei anderen Kohlen kann die Zeitdifferenz variieren. Größenordnungsmäßig wurde jedoch ein ähnlicher Unterschied
bei allen mit Hydroxid- und Karbonatauslaugmitteln behandelten Kohlen beobachtet. Somit sind die Trennkosten beim
Karbonatverfahren niedriger. Ein weiterer Vorteil der Entschwefelung mittels Karbonaten besteht in den geringeren Anforderungen
hinsichtlich des Regenerierungsverfahrens für das Auslaugmittel. Die benutzte Karbonatlösung kann lediglich durch Behandlung mit
Kohlendioxid zur Herausnahme des Sulfids als Schwefelwasserstoff behandelt werden. Anschließend wird zur Rekonzentration der Lösung
und zur Versetzung der geformten Bikarbonate erhitzt. Zur Regenerierung von Hydroxidauslauglosungen muß zusätzlich ein Kaustifizierungs-prozeß
durchgeführt werden.
Die Zerlegung des Bikarbonates in der benutzten Auslaugmittellösung
erfolgt jedoch wahlweise, da Bikarbonate ebenfalls eine gute Schwefelextraktion erbringen. Die Eliminierung dieses Teils des
Regenerierungsverfahrens verringert die Energie- und Aufbereitungskosten der Reagenzien weiter.
Wegen der bekannten wässrigen Chemie der Karbonat- Bikarbonat-Systeme
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ist zu erwarten, daß die Bikarbonate ebenfalls wirksame Reagenzien
für die hydrothermale Behandlung von Kohlen und verwandten Materialien wie Torf oder Braunkohle, gemäß der Erfindung sind. Obgleich die
zur Verdeutlichung dieses Umstands herangezogenen Beispiele Natriumsalze verwenden, sind die gezeigten Reaktionstypen grundsätzlich
auf andere Karbonat-Bikarbonat-Systeme anwendbar.
Wenn ein Bikarbonat in eine wässrige Lösung gegeben und diese erhitzt
wird, tritt eine Zerlegung des Bikarbonates in der folgenden, bekannten Weise auf:
2NaHCO3 -j* Na2CO3 + H2O + CO2 (6)
Die Zersetzung des Natriumbikarbonats in dieser Weise erfolgt in merklicher Weise im Bereich von 5o bis loo C. In wässriger
Lösung neigt das gebildete Karbonat zur Hydrolysierung gemäß Gleichung (7):
Na2CO3 + H2O-) Na+ + OH" + NaHCO3 (oder Na+ + HCO ") (7)
Da das durch diese Hydrolyse an sich gebildete Bikarbonat thermisch nicht stabil ist, wird es gemäß Gleichung 6 infolge
Zersetzung tatsächlich nicht gebildet. Somit ergibt sich, daß letztlich die Lösung bei mäßigen Temperaturen eine Karbonatlösung
ist, die wenig oder kein gelöstes Bikarbonat enthält.
Somit können Bikarbonate als wirksame Reagenzien bei der
60 9 8 49/0.66 4
hydrothermalen Behandlung von Kohlen gemäß der Erfindung Anwendung
finden. Wegen der Konzentrationsverschiebungen der in der wässrigen Lösung vorliegenden Arten, die bei der Beheizung des
Reaktors auftreten und wegen der Konzentration und des Überdrucks des im "Reaktor (Autoklaven) anwesenden sauren Kohlendioxids wird
erwartet, daß die optimalen Bereiche der hydrothermalen Behandlung (z.B. Reagenzienkonzentration und Behandlungstemperatur) mit Bikarbonaten
sich von den Optimalbereichen der Karbonatbehandlung unterscheiden.
In der Tabelle auf der folgenden Seite 19 sind Versuche zur HT-Behandlung
von Kohlen mit Natriumbikarbonat wiedergegeben.
60984$/
ORIGINAL INSPECTED
Probe
HT-BeSchreibung (a)
Produktanalyse, Gew.
-%
Asche
Gesamtschwefel
MAF
extrahierter
Schwefel
Schwefel
Ausbeute an Kohle % MAF
m 13-69-21
co 18-43-13
•P-CO
18-41-8
S 18-55-16
S 18-55-16
18-62-8
18-64-15
18-64-15
Rohkohle: Martinka Nr. 1
NaHCO,/Kohle-l,47,
3oo°C? 2 h
Rohkohle: Beach Bottom
NaHCCU/Kohle-1,35,
3ooöC? 2 h
Rohkohle: Montour Nr. 4
NaHCO/Kohle-ο,Ι, 275 C, 2 h
NaHC0,/Kohle-4,o, 2750C? 2 h
21,6 o,55
2,57
25,4 | O | ,71 | 1,21 |
17,9 | 2 | ,11 | 3,2o |
23,7 | O | ,62 | 1,64 |
9,3 | 1 | 2,77 | |
lo,l | O | 2,36 | |
12,5 | O | 2,17 | |
53
49
26
32
32
95
92
97 94
CD NJ CD CD CD
Bei einer typischen Regenerierung des Karbonatauslaugmittels wird Kohlendioxid fein verteilt durch die Lösung geblasen, so
daß der Schwefel als Schwefelwasserstoff aus der Lösung austritt. Bei einem typischen im Labormaßstab durchgeführten Versuch
wurde zur Regenerierung von 1,5 1 der Lösung mit einer nicht optimalen Gas-Flüssigkeit Kontakt ergebenden Vorrichtung
weniger als eine Stunde benötigt. Der Fortschritt der Reaktion kann durch Beobachtung des pH-Wertes der Lösung verfolgt werden,
der von anfänglich Io bis 13 auf einen Endwert von 7,5 bis 8,5 abfiel. Die Lösung wurde dann zur Entfernung von Niederschlag
gefiltert und auf 5o bis loo°C erhitzt, um jegliches evtl. gebildete Bikarbonat zu Kohlendioxid und Wasser zu zersetzen.
Wie bereits erwähnt, kann auch auf diese Aufheizung verzichtet werden. Im Anschluß an diese zwei oder drei Behandlungen steht
die Auslaugmittellösung zur Wiederverwendung zur Verfügung.
Das erfindungsgemäße Verfahren der eingangs genannten Art zeichnet
sich somit dadurch aus, daß feine Partikel des festen kohlenstoffhaltigen Brennstoffs mit einer flüssigen, wässrigen Lösung gemischt
werden, die im wesentlichen Natrium-, Kalium-, Lithium-, Magnesium-, Calcium-,oder Bariumkarbonat oder -bikarbonat oder
mehrere dieser Verbindungen enthält mit einem Gewichtsverhältnis der Verbindung oder Verbindungen zum Brennstoff von etwa o,o5 bis
4 und von Wasser zum Brennstoff von etwa 1 bis 15, Erhitzen der erhaltenen Mischung bei angehobenem Druck und einer Temperatur
von etwa 15o bis 375°C, wodurch die Verwendbarkeit des Brennstoffs verbessert wird.
609849/0664
In der Regel wird die Mischung anschließend auf unter etwa loo°C abgekühlt. Die gekühlte Mischung kann gefiltert werden,
um die Partikel aus der Lösung herauszunehmen und weiterhin können die herausgefilterten Partikel anschließend gewaschen
und dann getrocknet werden. (Auch kann die abgekühlte Mischung selbst getrocknet und auf das Filtrieren und Waschen verzichtet
werden.) In der Regel wird die filtrierte Lösung regeneriert, so daß sie wiederum unreagierten Partikeln zugemischt werden
kann. Unabhängig davon, ob die Filtration durchgeführt wurde, wird die Lösung in der Regel durch Kontaktieren mit Kohlendioxid
regeneriert. Typischerweise wird die Mischung auf unter etwa 5o C abgekühlt und zur Abtrennung der Brennstoffpartikel
aus der Lösung filtriert. Die Lösung wird dann durch Kontaktieren mit Kohlendioxid und Erhitzen auf wenigstens etwa 5o°C
regeneriert.
Die Behandlung wird vorzugsweise kontinuierlich dadurch durchgeführt,
daß die Brennstoffpartikel kontinuierlich mit vorbestimmter Rate in die flüssige, wässrige Lösung zur Bildung eines
Breis oder einer Trübe eingegeben werden, daß die Trübe durch einen Bereich erhöhten Drucks und erhöhter Temperatur geführt
wird, daß die Trübe aus diesem Bereich herausgeführt und die leicht entfernbare flüssige Phase von den festen Partikeln abgetrennt
wird, daß die Partikel von der abgetrennten flüssigen Phase weggeführt und gewaschen werden. Bevorzugt wird die abgetrennte
flüssige Phase durch Entfernen Jeglicher Verunreinigungen regeneriert und als die flüssige, wässrige Lösung dem kontinuierlichen
6Q9849/0664
Prozeß wiederzugeführt. Typischerweise wird die Flüssigkeit
durch Kontaktieren mit Kohlendioxid regeneriert. Vorzugsweise wird sie unterhalb etwa 5o°C abgekühlt und dann durch Kontaktieren
mit Kohlendioxid und anschließendes Aufheizen auf mindestens 5o C regeneriert.
Vorzugsweise weist die Lösung im wesentlichen Natriumkarbonat auf, und sie kann auch Magnesium-oder Calciumkarbonat enthalten.
Eine weitere typische Lösung weist im wesentlichen Natriumbikarbonat auf. Die Mischung wird vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa
275 bis 35o°C gehalten. Zur Behandlung typischer bituminöser Kohle aus Hauptbergwerken der Ostteile der USA od. dgl. wird ein Gewichts
verhältnis der Verbindung oder Verbindungen zum Brennstoff typischerweise von etwa o,2 bis 1,5 und ein solches von Wasser zum
Brennstoff von etwa 2 bis Io gewählt. Bei einer sehr wirtschaftlichen
Behandlung beträgt das Gewichtsverhältnis der Verbindung oder Verbindungen
gemäß der Erfindung etwa o,o5 bis o,6 und das von Wasser
zu Brennstoff etwa 5 bis 15.
Die hier verwendeten Begriffe haben folgende Bedeutung:
Asche - anorganischer Teil der Kohle, beispielsweise Oxide des
Natriums, Siliciums, Eisens und Calciums. Die metallischen Anteile, beispielsweise Eisen, können als Sulfide, Sulfate
und Karbonate oder als Mischungen dieser Verbindungen vorliegen.
609849/068
Beach Bottom Kohle - Kohle aus der Beach Bottom Zeche in West Virginia.
Claus Prozess - Verfahren zur Umwandlung von HpS in elementaren
Schwefel.
Filtrieren oder Filtern - Trennung einer Flüssigkeit von Feststoffen
durch physikalische Methoden, wie Durchführen der Flüssigkeit durch ein poröses Medium unter Zurückhalten der
Feststoffe auf dem Medium. Der Begriff Filtrieren oder Filtern kann auch eine Verstärkung durch andere Mittel, wie Absetzen,
Zentrifugieren, Koascervation und die Verwendung von Filtermitteln einschließen.
Feine Partikel oder Teilchen von Brennstoffen - In der Regel weisen
7o% der Teilchen eine Korngröße von kleiner als 4,76 mm aufo
Froth Flotation - Trennung von zwei oder mehreren Komponenten, wobei eine durch den auf der Oberfläche der Trübe gebildeten
Schaum entfernt wird.
HTP - Hydrothermales Behandlungsverfahren, d.h. das erfindungsgemäße
Verfahren.
HT - adjektivischer Gebrauch von HTP; gemäß der Erfindung
hydrothermal behandelt.
Kalk-Karbonat-Verfahren - Verfahren zur Behandlung einer wässrigen,
alkalischen Sulfidlösung zunächst mit CO_ und dann mit
Kalk zur Regenerierung der Alkalibestandteile, wobei diese in das entsprechende Hydroxid umgewandelt werden; der
Schwefel wird aus dem Wasserstoffsulfid entfernt, und das sich einstellende Calciumkarbonat kann zur Wiederverwendung
im Verfahren regeneriert werden.
609849/0664
LPG - verlüssigtes Kohlenwasserstoffgas.
MAF - frei von Asche und Feuchtigkeit.
Martinka Kohle - Kohle aus der Zeche Martinka Nr. 1 in West-Virginia.
Montour Kohle - Kohle aus der Zeche Montour Mr. 4 in Pensylvania.
Gepackter Turm - ein zylindrischer Behälter mit einer losen
Packung an festen Materialien in vertikaler Stellung.
Physikalische Vorteile - physikalische Trennung von zwei oder mehreren Bestandteilen einer Mischung mit dem Ziel,
einen Bestandteil anzureichern, "beispielsweise die Trennung von Asche aus Kohle.
Renton Kohle - Kohle aus der Renton-Zeche in Pennsylvania.
SNG - Synthesegas oder synthetisches Naturgas.
Stretford Prozess - Verfahren zur Umwandlung von HpS in elementaren
Schwefel.
Sunny Hill Kohle - Kohle aus der Zeche Sunny Hill in Ohio.
Typische bituminöse Kohle aus den Ostteilen der USA - Beach
Bottom, Martinka, Montour, Renton, Sunny Hill und Westland-Kohle sowie andere Kohlen mit gleichen Eigenschaften.
Westland-Kohle - Kohle aus der Zeche Westland in PenBylvania.
Waschen - ein Verfahren, bei dem die wasserlöslichen Verunreinigungen
in hydrothermalbehandelter Kohle in Wasser gelöst werden, so daß sie später durch Filtrieren entfernt
werden können.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung sowie anhand der
Zeichnung und Unteransprüche. Es zeigen:
Fig. 1 ein Fließdiagramm zur Darstellung der wesentlichen Schritte bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und
Flg. 2 ein Fließdiagramm zur Darstellung von Einzelheiten
der bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten Vorrichtung und von Verfahrens
schritten.
Gemäß der Erfindung werden feine Partikel festen, kohlenstoffhaltigen
Brennstoffs, wie Kohle oder Koks, mit einer flüssigen, wässrigen Lösung gemischt, die im wesentlichen Natrium-, Kalium-,
Lithium-, Magnesium-, Calcium- oder Bariumkarbonat oder - bikarbonat oder mehrere derselben aufweist, wobei die Mischung dann
durch Erhitzen in einem geschlossenen Reaktor zur Reaktion gebracht wird, beispielsweise in einem Autoklaven, und zwar unter
erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck. Es sei darauf hingewiesen, daß vorzugsweise der erhöhte Druck nur der über den atmosphärischen
Druck hinausgehende Druck ist (vorzugsweise größer als etwa 1,75 atü), der in dem geschlossenen Reaktor durch den erzeugten Dampf oder andere
entwickelte oder wahlweise zugeführten Gase erzeugt wird. Die reagierte Mischung wird dann auf etwa loo°C oder weniger abgekühlt,
und die reagierten Brennstoffpartikel können wahlweise gewaschen,
6 0 9 8 4 9/ 0 6.6 Λ
getrocknet, durch Filtrieren von der reagierten Lösung abgetrennt oder in jeder Kombination dieser Schritte behandelt werden;
vgl. Fig. 1. Die geschilderte Folge von Verfahrensschritten kann zutreffenderweise als hydrothermale Behandlung bezeichnet werden.
Während dieser hydrothermalen Behandlung wird ein wesentlicher Anteil des Vergasungskatalysators (normalerweise 1 bis 3 Gew.-?o
des Calciums oder Magnesiums) chemisch an die funtionellen Gruppen der Brennstoffpartikel gebunden, während eine gesteuerte
Menge des Katalysators physikalisch von den Brennstoffpartikeln aufgenommen wird. Da mittels der hydrothermalen Behandlung die
Struktur der Brennstoffteilchen geöffnet wird, durchdringt sowohl der chemisch als auch der physikalisch gebundene Anteil des Katalysators
wirksam das gesamte Volumen der Brennstoffteilchen oder - partikel. Als Ergebnis dieses Einbaus des Vergasungskatalysators
in die Brennstoffpartikel und der Öffnung der Partikelstruktur wird die Vergasungsreaktivität oder Vergasungsreaktionsfähigkeit
der hydrothermal behandelten Kohle erheblich angehoben.
Wenn die hydrothermal behandelten Brennstoffpartikel vergast werden
sollen, werden sie in der Regel zuerst in eine Hydrovergasungsanlageeingeleitet,
die - da die Kohle weder im Volumen anschwillt noch zusammenbackt - ein Fließbett sein kann. Kohlenstoffhaltige
Kohle aus der Hydrovergasungsanlage, die immer noch fast die gesamten Alkalien enthält, wird dann mit Wasserdampf und Sauerstoff
vergast, um Synthesegas zu erzeugen, welches dann unter
*> 262Ü664
Verwendung herkömmlicher Gasreinigungsverfahren in Wasserstoff übergeführt wird.
Während der erfindungsgemäßen hydrothermalen Behandlung tritt eine weitere Reaktion während des Erhitzens der Mischung zusätzlich
zur Imprägnierung der Kohle mit einem Katalysator auf, nämlich die Lösung der Schwefel- und Aschebestandteile der
Brennstoffteilchen. Die wässrige alkalische Lösung wirkt somit
als ein Auslaugmittel. Durch Filtrierung der verwendeten Auslaugmittellösung nach dem Abkühlen verbleiben Teilchen niedrigen
Schwefel- und Aschegehaltes, die nach dem Waschen und ggf. Trocknen entweder direkt vergast oder verbrannt werden
können. Darüber hinaus kann die reagierte flüssige Phase, d.h. das verwendete Auslaugmittel wenigstens einmal erneut eingesetzt
und/oder durch Entfernen der ausgelaugten Verunreinigungen regeneriert werden.
Fig. 2 zeigt ein Fließdiagramm zur Darstellung einer Vorrichtung und der Schritte, die zur kontinuierlichen Erzeugung
einer Kohle niedrigen Schwefel- und Aschegehaltes und mit gesteigerter Vergasungsreaktionsfähigkeit verwendet werden unter
gleichzeitiger Regenerierung des verwendeten Auslaugmittels. Gemäß diesem Schema wird gewaschene oder unbehandelte Rohkohle
in eine Mühle 11 gegeben in der Feststoffe in feine Teilchen umgewandelt
werden. Die so erhaltenen feinen Kohlepartikel 12 und eine Auslaugmittellösung 13, siehe oben, werden in einen Mischer
14 geleitet, wo sie miteinander vermischt werden.
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262U664
(Wenn Kohle mit niedrigem Asche- und niedrigem Schwefelgehalt erzeugt
werden soll, können die feinen Kohlepartikel 12 vor Einführung in den Mischer 14 wahlweise durch eine Einrichtung 15 zur
Verbesserung ihrer physikalischen Eigenschaften geleitet werden, in der ihr Gehalt an Asche und pyritischem Schwefel verringert wird
und wobei die erhaltenen Abfallstoffe oder Berge über eine Strömung 15' entfernt werden.)
Aus dem Mischer 14 kommend wird die Trübe zum Auslaugen der Kohle durch einen Erhitzungsbereich eines Wärmetauschers 17 zur Erhöhung
ihrer Temperatur geführt. Die erhitzte Trübe 16' wird dann in einen Reaktor 18 hohen Drucks und hoher Temperatur geführt, wo
die Auslaugreaktion stattfindet. Eine Strömung 19, die aus einer festen Phase im wesentlichen aus Kohlepartikeln niedrigen Schwefelgehaltes
und einer flüssigen Phase aus im wesentlichen einer wässrigen Lösung gelöster organischer Materialien, Natrium-Schwefel-\erbindungen
und unbenutztem Auslaugmittel besteht, wird durch die Kühlzone des Wärmetauschers 17 zur Verringerung ihrer Temperatur
geleitet. (Wenn eine Kohle 2o niedrigen Natrium-, Asche- und Schwefelgehaltes hergestellt werden soll, dann kann die
Strömung 19 vor Einleitung in den Wärmetauscher 17 wahlweise durch einen Druckfilter 21 geführt werden, wobei dann die verbleibende
flüssige Phase durch den Wärmetauscher 17» einen Druckminderer 22 und dann in einen Filter 23 geleitet wird, wo die fein verteilten
Metalle 24 entfernt und das benutzte Auslaugmittel 25 einer Strömung 29 zugeführt werden.)
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" " 2B2U664
Vom Wärmetauscher 17 kommend wird die gekühlte Strömung 19' dann
in den Druckminderer 22 gegeben und anschließend als Strömung 19" in einen Filter 26 geleitet, wo die festen und flüssigen Phasen
getrennt werden. Die feste Phase, d.h. die Kohlepartikel, die im Filter 26 zurückgehalten werden, werden mit einer Wasserströmung
27 gewaschen und dann als Strömung 28 am Filter 26 ausgegeben. (Falls gewünscht, kann die Kohleströmung 28 wahlweise zurück in
den Mischer 14 geführt werden, wo eine andere Auslaugmittellösung 13 zugegeben wird; sodann können die folgenden Schritte wiederholt
v/erden.) Die Flüssigkeit wird vom Filter 26 als Strömung 29, die im wesentlichen aus benutzten Auslaugmitteln besteht und
als Strömung 27', die im wesentlichen aus Waschwasser besteht,
abgezogen.
Die Strömungen oder Ströme 29 und 27' werden in einen Blasturm
3o geführt, wobei ein aus Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff bestehender Gasstrom 31, siehe unten, in Gegenstrom durch den
Blasturm 3o geführt wird, so daß das benutzte Auslaugmittel mit Kohlendioxid teilweise saturiert wird, um Natriumkarbonat und/oder
Natriumbikarbonat zu bilden. Das Schwefelwasserstoffgas wird über einen Gasstrom 32 entfernt und kann in bekannter Weise zu elementarem
Schwefel umgesetzt werden. Die teilweise mit Kohlendioxid saturierte Auslaugmittellösung 33 wird dann durch einen Filter 34
geleitet, wobei die festen organischen Bestandteile 35 abgesondert
werden. (Wie bei 34' gezeigt, können dem Filter 34 Calciumionen zur Steigerung der Filtrierungsgeschwindigkeit zugesetzt werden.)
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Die verwendete Auslaugmittellösung 36 v/ird vom Filter 34 aus in einen gepackten Turm 37 geführt, wo ein Kohlendioxid enthaltender
Gasstrom 38 im Gegenstrom hindurchgeführt wird, so daß jegliches
verbliebenes benutztes Auslaugmittel mit Kohlendioxid gesättigt wird. (Der Gasstrom 38 kann zuzüglich zum oder anstelle des Stroms
31 ebenso dem Blasturm 3o zugeführt werden.) Schwefelwasserstoff
und Kohlendioxid werden aus dem Turm 37 über die Gasströmung 31 abgeführt, und wenigstens ein Teil des Schwefelwasserstoffs kann
über einen Gasstrom 39 aus dem Gasstrom 31 entfernt und durch bekannte Verfahren in elementaren Schwefel übergeführt werden.
Bei ähnlichen Verfahren mit anderen Auslaugmitteln t z.B. Natriumhydroxid,
wird die mit Kohlendioxid saturierte Auslaugmittellösung 4o, die im wesentlichen Natriumkarbonat enthält, dann aus dem gepackten
Turm 37 einem Schlackenbildner 41 zugeführt, in dem Calciumoxid 42 zugemischt wird. Nachdem die groben Feststoffe über eine
Strömung 43 abgezweigt wurden, wird die mit Kohlendioxid saturierte
Auslaugmittellösung 44 in einen Kaustizierer 45 gegeben, in dem die
Regenerierung des Auslaugmittels, d.h. die Umsetzung von Natriumkarbonat in Natriumhydroxid, stattfindet. Die Trübe 46 der Natriumhydroxid-Lösung
und das Calciumkarbonat werden durch einen Filter 47 geleitet, mit dem das feste Calciumkarbonat 48 von der
regenerierten Natriumhydroxid-(Auslaugmittel)Lösung 49 abgetrennt wird» Das Auslaugmittel 49 v/ird vom Filter 47 kommend zwecks
Konzentrierung einem Verdampfer 5o zugeleitet; das konzentrierte regenerierte Auslaugmittel wird als Strömung 51 vom Verdampfer
aus einem Behälter 52 zugeleitet. Über einen Strom 53 wird dem
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Behälter oder Tank 52 ebenfalls neues Auslaugmittel zugegeben, und
das gemischte, neue und regenerierte Auslaugmittel wird über die Strömung 13 in den Mischer 14 gegeben. Das Calciumkarbonat 48 aus
dem Filter 47 wird einem Ofen 53 zugeführt, wo es als Folge der Erhitzung in Calciumoxid 54 und Kohlendioxid 55 umgesetzt wird,
wobei das erstere mit der Calciumoxidströmung 42 gemischt wird und das letztere mit der Kohlendioxidströmung 38. (Ein gewisser
Anteil der Strömung 29 aus benutztem Auslaugmittel und die Wasserströmung 27' kann direkt über eine Strömung 29' dem Tank
52 ohne Regenerierung zugeleitet werden·.)
Vom Filter 26 können Kohleteilchen 28 direkt einer Verwendungsstelle 57 zugeführt oder mittels der Prozesswasserströme 27 und
58 in einem Mischer 59 wieder aufgeschlämmt werden. (Ein gewisser Teil oder die gesamte Kohle 2o kann anstelle der direkten
Zuführung zu einer Verwendungsstelle 61 über eine Strömung 6o dem Mischer 59 zugeleitet werden). Die Kohle-Wasser-Trübe kann
dann direkt der Verwendungsstelle 61 zugeleitet oder, wie bei 62 angezeigt, in einen Filter 63 gegeben werden. (Wenn eine KoKLe
mit niedrigem Asche- und Schwefelgehalt erzeugt werden soll, dann kann vor einem Durchtritt durch den Filter 63 die Trübe oder der
Brei 62 wahlweise durch einen physikalischen Entascher 64 geführt werden, wobei die anfallenden Berge oder Abfallstoffe über einen
Strom 64' entfernt werden). Die flüssige Phase der Trübe (d.h.
das Wasser) wird vom Filter über den Strom 27 abgeführt, der dem Filter 26 und dem Mischer 59, wie oben beschrieben, zugeleitet
wird. Die im Filter 63 zurückgehaltene feste Phase der Trübe (d.h. die Kohle) wird mit dem Wasserstrom 65 gewaschen und das
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Waschwasser wird als Strom 58 abgeleitet. Die abgeschiedenen Kohlepartikel
66 können dann durch einen Trockner 67 geführt werden, sofern eine Kohle 68 niedrigen Feuchtigkeitsgehaltes erzeugt werden
soll. (Wenn eine Kohle niedrigen Asche-, Natrium- und Schwefelgehaltes erzeugt werden soll, dann können die Kohleteilchen 66
vor dem oder alternativ (69) zum Eintritt in den Trockner 67 durch einen chemischen Entascher 7o geführt werden).
Wie an anderen Stellen dieser Beschreibung erläutert, schließt die Regeneration der Auslaugmittel des vorliegenden Verfahrens
die vorstehend beschriebenen und in der unteren linken Ecke der Fig. 2 beschriebenen Kaustifizierungsschritte oder -vorrichtung
nicht ein.
Selbstverständlich können verschiedene Schritte des vorliegenden Verfahrens ausgelassen oder in anderer Folge als in der Zeichnung
dargestellt und hier beschrieben, vorgenommen werden. Beispielsweise kann die Kühlung und Filtrierung nach Fig. 1 (und Anspruch 9)
in jeglicher anderer Reihenfolge, einschließlich gleichzeitig, ausgeführt werden.Die behandelte Mischung wird vorzugsweise bei einer
Temperatur unterhalb etwa loo°C regeneriert. Wenn die Temperatur während der Regeneration wenigstens etwa 5o°C beträgt, kann die
in Fig. 1 gezeigte Erhitzung ausgelassen werden. In einigen Fällen, z.B. bei der Vorbereitung von Brennstoff zur Vergasung oder Verflüssigung,
kann das benutzte Auslaugmittel vor seiner Filtrierung mit Kohlendioxid kontaktiert werden.
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Bei der Extrahierung von Schwefel aus Kohle mittels hydrothermaler
Behandlung mit einer starken NaOH Lösung, nimmt man im wesentlichen an, daß der (pyritische) Schwefel in
Na0S oder NaHS umgesetzt wird, welche in der Lösung verbleiben
und letztlich durch die Regenerierung des Auslaugmittels herausgenommen Averden müssen. Die folgende Gleichung gibt den
im wesentlichen anerkannten Ablauf der Lösung des pyritischen Schwefels in einem derartigen System wieder:
FeS2 + 4 NaOH + reduzierte Kohle ->
FeO · H2O + 2 Na£S + 2H2O
Es wurde erkannt, daß bei einer Auslaugung oder Behandlung der Kohle mit einer Na0CO, Lösung unter bestimmten Konzentrationsund
Temperaturbedingungen in einem geschlossenen System H2S erzeugt
wird, das aus der Lösung bei Ablassen des Druckes entweicht. Die dabei auftretenden Reaktionen sind noch nicht mit Sicherheit
bekannt. Es wird jedoch angenommen, daß sie wie unten angegeben ablaufen (zusätzlich zur obigen Reaktion). In wässriger Lösung
hydrolysiert Natriumkarbonat wie folgt:
Na2CO3 + H£0 ς—^ Na+ + OH" + Na+ + HCO^ (9)
Man nimmt an, daß bei Erhöhung der Temperatur in einem Autoklaven das Bikarbonat wie folgt zerfällt:
NaHCO, ——»Na+ + OH" + C0o (lo)
609849/0664
Die beiden Reaktionen (9) und (Io) können 0H~ zur Lösung gemäß
Reaktion (8) liefern. Darüber hinaus kann (pyritischer) Schwefel durch die folgenden beiden Reaktionen gelöst werden:
2^ + S (11)
FeS + 2NaHC0,—jNa2S + Fe(HCO3)£ (12)
Es können auch andere Reaktionen zwischen dem Karbonat und den organischen Bestandteilen der Kohle auftreten, die zu der bemerkenswerten
Leistung des Karbonatauslaugmittels beitragen. Zwei Reaktionen können zur Bildung von H2S in der Karbonat-Bikarbonat-Lösung
beitragen. Bei höheren Temperaturen läuft die folgende Reaktion ab (sie wurde in der Tat zur Erzeugung von Na2CO3 angewendet
):
Na2S + CO2 + H2O —^ Na2CO3 + H2S (13)
Bei niedrigen Temperaturen, wenn man die Lösung abkühlen läßt, kann H2S wie folgt gebildet werden:
Na2S + 2NaHC0^^H2S + 2Na3CO3 (14)
Man beachte, daß beide Reaktionen zu dem ursprünglich zugegebenen Na2CO3 führen. E er H2S kann mittels bekannter Verfahren
absorbiert werden, so daß die Reaktionen (13) und (14) und folglich die Lösungsreaktionen (8) und(l2) vollständig ablaufen.
609849/066A
Da die Reaktionen (13) und(l4) Natriumkarbonat zusammen mit Schwefelwasserstoff ergeben, kann das Regenerierungssystem für
das Natriumkarbonat selbstregenerierend gehalten sein. Da die obigen Regenerierungsreaktionen jedoch sehr langsam ablaufen,
wenngleich sie auch spontan sind, wird die Geschwindigkeit der Reaktionen mittels Durchblasen von Dampf, Kohlendioxid oder andere
bekannte Verfahren vorzugsweise beschleunigt.
Die Kosten für Natriumkarbonat sind auf einer chemisch äquivalenten
Basis wesentlich geringer als für Natriumhydroxid. Weiterhin ist die Regeneration der Natriumkarbonat-Auslaugmittellösung
weniger kostspielig als die von Natriumhydroxid-Auslaugmitteln.
Somit ist es wirtschaftlich von Vorteil, Auslaugverfahren auf der Basis von Natriumkarbonat zu verwenden.
Die Analyse von mit.einer wässrigen Karbonatlösung gemäß der Erfindung
hydrothermal behandelten Kohlen zeigten einen wesentlichen Abfall des Schwefelgehaltes. Die Tabellen 2 und 4 bis 7 zeigen eine
beträchtliche Schwefelherausnahme bei Zugrundelegung der folgenden Verfahrensparameterbereiche: (l) Temperatur: 15o bis 35o C.
(Es wird angenommen, daß bei höheren Temperaturen vorteilhafte Ergebnisse erzielt werden, und dies wurde bis zur kritischen Temperatur
des Wassers von 3740C bestätigt), (2) Gewichtsverhältnis
von Karbonat zu Kohle: o,o5 bis 3,5, (3) Gewichtsverhältnis von
Wasser zu Kohle: 1,25 bis Io (unter Zugrundelegung dieser Werte wird angenommen, daß vorteilhafte Ergebnisse im Bereich von 1 bis
15 erzielbar sind).
609849/0664
In der Tabelle 3 sind Kohlen abgehandelt, die gemäß der Erfindung
erfolgreich hydrothermal mit wässrigen Karbonatlösungen behandelt wurden. Die Tabellen 2 und 6 belegen die ausgezeichnete Schwefelextraktion
bei verschiedenen Kohlen.
Aus der Tabelle 7 ist die mit verschiedenen Alkali- und Erdalkalikarbonaten
erzielte Schwefelextraktion zu entnehmen. Weiterhin zeigt Tabelle 7 eine hervorragende Schwefelextraktion mittels eines
Erdalkalikarbonates, wie Magnesiumkarbonat, zusammen mit einem Alkalimetallkarbonat, wie Natriumkarbonat; es wird angenommen,
daß die vorteilhaften Ergebnisse auf einer Reaktion der Erdalkaliionen mit Schwefel oder schwefelhaltigen Materialien beruhen.
609849/0864 ORIGINAL INSPECTED
- 57 - TABELLE 3» ZUSAKMEHSTELLöNO DER BSI DEN HT-VERSUCHEN
Zech·
Fluz
County, Staat
Zechengeaellschaft
Vestland
Kartinka Nr. 1 (Lieferung 1)
(Lieferuns Z) Renton
Sunny HlU
OBeach Bottoa CO (Lieferung 1)
■ss, (Lieferung 3)
Kontour Kr. 4 0^ (Lieferung 1)
t^ Kontour Nr. 4 (Lieferung 2)
Kill Call
Cn-157
Lover Marion, V· V·· Klttaxming
Upper Ir—»
Allegheny, Pa.
port
• «
Hazard Nr* 4 Letcher, Ky. Nr. 6 Coahocton, Ohio
Consolidation Coal (Continental Oil Co.)
Southern Ohio Coal (American Electric Power Co.)
Peabody Coal Co. (Kennecott Copper Corp.)
Windsor Power House Power Co. (Anerican Electric Power Co.)
Consolidation Coal (Continental Oil Co.)
Hill Gail Coal Co. (Independent)
Peabody Coal Co. (Kennecott Copper Corp.)
Asch· | ] | H2O | Schvefe^. | rae. Gew.-«', | «Thefrfier B-.r5i.tj | organisch | \ | |
8,48 | 1,21 | gesaat | auf wasser u. | Sulfat | 0,79 |
CJ
•0 |
||
art der
Schürfung |
18,6 | ©,54 | 1,94 | pyritisch | 0,öl | o,71 | t | |
W | 21,6 | o,55 | 1,32 | 1.14 | o,ol | |||
S-U | 9,64 | •,72 | 2.57 | o.6o | P.60 | |||
12,6 | 6,22 | 1,47 | — | 0,ol | . I,o2 | |||
T-W | 25,7 | o, 35 | 2.Bo | o,86 | o,o9 | o,97 | ||
S-W | 2o,l | 1.38 | 2,67 | 1,67 | o,ol | 0,87 | ||
T-U | 9.3 | 1,62 | 3.25 | 1,69 | o,o5 | O.97 | ||
■ | 9.3 | o,36 | 2.77 | 2.33 | 0,06 | o,9* | ||
T-W | 12,6 | 1.4» | 2,65 | 1.72 | o,o4 | 1,11 | ||
■ | 7,83 | 4,o6 | 1,84 | 1.68 | o,16 | 2,54 | ||
4.41 | o,56 | o,8 | ||||||
S-W | I.o8 | |||||||
• I - Tlefabbau, S - Streifenabbau, V - gewaschen, U · ungewaschen
CD
ro
CD CJ)
cn
-A-J
if
TABELLE 4. ZUSAMMENSETZUNG ZUR HT-BEHANDLUNG VON MONTOUR NR. MIT NATRIUMKARBONAT
4 KOHLE
Versuch Kohle
(a)
Lieferung
Temp.
Na3CO3 Normalität
H90/Kohle ^Verh.
Produktanalyse
Gew.-% Gesamt
- , TT -. Schwefel
Asche H2O fflF
% Schwefel Extraktion
Bemerkungen
13-82-16 | 1 |
17-97-16 | 1 |
13-78-27 | 1 |
13-86-21 | 2 |
13-80-21 | 1 |
14-72-11 | 1 |
17-97-16 | 1 |
14-70-23 | 1 |
17-97-16 | 1 |
29-5OC | 2 |
89-21 | 2 |
13-76-23 | 1 |
150 275 350
275 275 275 275 275
275 275
275 275
1,6 10 9,32 0,1 1,6 10 13,9 <O,1 1,6 10 12,5
Variable - Natriumkarbonatkonzentration
0,1
0,2
0,75
1,6
6,7
10 10 10 10 10
11,7 14,6 13,2 13,9 14,6
Variable - Η,,Ο/Kohle Verhältnis
1/6 1,4«
1,5« 1,6
10 4,75«
2,5 1,25
13,9 14,0
12,8 12,6
2,55 1,13 0,91
2,23 1,27 1,24 1,13 1,27
1,13 1,19
1,83 2,29
59 67
19 54 55 59 54
59
55=
31 18
ro • co
CO N> •q CD
' cn cn
kleinere Abweichungen vom "Standard "-Wert ausgewählt für die Serie
FORTS. TABELLE 4.
Variable - Zeit
2.9-5OA1 | ο CD |
2 | 275 | 1,4 | 4,75 | 12,9 | 1 | ,96 | 1,49 | 44 | 0 min |
29-5OA2 | 00 £31818-60-20 |
2 | 275 | 1,4 | 4,75 | 13,3 | 2 | ,00 | 1,23 | 54 | 10 min |
29-5OA3 | — 31818-65-28 O σ> CD |
2 | 275 | 1,4 | 4,75 | 13,6 | 1 | ,93 | 1,24 | 53 | 30 min |
29-5OA4 | 2 | 275 | 1,4 | 4,75 | 13,6 | 1 | ,86 | 1,18 | 55 | 60 min | |
29-5OC | 2 | 275 | 1,4 | 4,75 | 14,0 | 1 | ,71 | 1,19 | 55 | 120 min | |
Verschiedene | |||||||||||
1 | 200 | 1,9 | 2 | 10,44 | 0 | ,16 | 2,53 | 8,7 | |||
1 | 325 | 2,8 | 10 | 11,60 | 0 | 1,01 | 63,5 | ||||
(a) Anfänglicher Gesamtschwefel, Gew.-% MAF: Lieferung 1, 2,77; Lieferung 2, 2,65.
TABELLE 5. ZUSAMMENFASSUNG ZUR HT-BEHANDLUNG VON MARTINKA NR. 1 KOHLE
MIT NATRIUMKARBONAT
(a)
Versuch Kohle Temp,
Versuch Kohle Temp,
Nr. Lieferung 0C
Na2CO3 H20/Kohle
Normalität Verh.
Produktanalyse Gew.-%
Asche HnO Gesamt
Schwefel
MAF
Schwefel
MAF
% Schwefel Extraktion
Bemerkungen
8609 | 14-56-9 14-60-20 |
1 2 |
4>»
CO |
36-89-7 | 1 |
■>> O |
13-69-21 | 2 |
CO
CO |
13-63-17 | 1 |
14-74-11 | 2 | |
13-74-19 | 2 | |
14-58-12 | 1 | |
2 | ||
36-89-7 | 1 | |
13-69-21 | 2 | |
14-62-17 | 2 |
150 225 275 275
350
275 275 275 275 275 275
275
1,6 1,6 1,6 1,6
10 10 10 10
10
22,4 1,02
24,9 0,11
25,8 10,3
26,2
16,2
1,6
Variable - Natriumkarbonatkonzentration
0,1
0,2
0,75
1,33
1,6
1,6
3,5
10 10 10 10 10 10
10 ,28
2,00
0,61
0,92
2,00
0,61
0,92
0,60
22,5 | 0,31 | 1,97 |
24,0 | 0 | 1,95 |
23,5 | 0 | 0,71 |
26,1 | 0,27 | 1,11 |
25,8 | 10,3 | 0,61 |
26,2 | 0 | 0,92 |
25,4 <0,1 0,84
33 29 54 64
23 20 46 57 54 64
67
70 kg/cm N, Überdruck '
70 kg/cm Überdruck
CD K) 2O CD CD
FORTS. TABELLE 5,
14-66-22 | 2 | 275 | 6,7 | 10 | 1,6 | 10 | 24,7 | 4,48 | 24,8 | 10,3 | 1,07 | 58 | 70 kg/cm2 Überdruck |
N2 | N> CD |
|
Variable - Hn | 1,6 | 10 | O/Kohle Verhältnis | 26,1 | 0 | hO CD |
||||||||||
36-89-7 | 1 | 275 | 1,6 | 5 | 25,8 | 25,7 | 0 | 0,61 | 54 | CD CD |
||||||
609 | 13-69-21 | 2 | 275 | 1,6 | 2,5 | 26,2 | 0,32 | 0,92 | 64 | t χ |
||||||
co | 13-65-20 | 1 | 275 | 1,6 | 24,0 | Lieferung 1, | 0,34 | 0,76 | 43 | 10 min | ||||||
co | 13-64-20 | 2 | 275 | 1,33 | 26,4 | Lieferung 2, | 0,40 | 1,70 | 34 | 30 min | ||||||
'066 | 14-68-18 | 2 | 275 | 1,33 | 1,25 25,9 Variable - Zeit |
0,27 | 2,34 | 9 | 120 min | |||||||
*>· | 14-82-20 | 2 | 275 | 1,33 | 10 | 0,22 | 1,24 | 52 | ||||||||
14-82-21 | 2 | 275 | 10 | 1,11 | 57 | |||||||||||
14-82-22 | 2 | 275 | Gesamtschwefel, Gew. | 10 | 1,32; | 0,88 | 66 | |||||||||
2,57. | ||||||||||||||||
(a) Anfänglicher. | ,-% MAF: | |||||||||||||||
TABELLE 6. ZUSAMMENFASSUNG ZUR HT-BEHANDLUNG VERSCHIEDENER KOHLEN MIT NATRIUMKARBONAT
Na2CO3 Tg™P· Normalität |
1/6 | 1/6 | H20/Kohle Verh. |
Produktanalyse Gew.-% |
H2O | Ge samt Schwefel MAF |
Gew.-% Schwefel in Roh kohle MAF |
% Schwefel Extrak tion |
Bemerkun gen |
|
Versuch Nr. |
Sunny Hill | 1,0 | 3/1 | Asche | 2,80 | |||||
250 | 1/6 | 10 | <0,01 | 1,53 | 2,80 | 45 | ||||
36-93-17 | 275 | 1/6 | 1/6 | 10 | 19,4 | 1,18 | 1,21 | 57 | ||
36-97-6 | 275 | 4/0 | 3,1 | 10 | 18,8 | <0,1 | 1,12 | 60 | ||
36-72-27 | 300 | 275 3,1 Beach Bottom |
10 | 19,2 | <O,O1 | 0,94 | 66 | |||
13-6-19 | 275 | 275 | 1/6 | 5 | 19f9 | 1/1 | 1,66 | 41 | ||
36-75-16 | 275 | 5 | 20,4 | 0,9 | 1,65 | 3,25 | 41 | JZ | ||
36-66-29 | Westland | 10 | 20,3 | 0,1 | 1,16 | 64 | cn ' NJ |
|||
17-95-16 | 275 | 5 | 26,0 | <0,1 | 1,48 | 54 | CD CO |
|||
36-69-4 | 275 | 27,0 | 1,94 | CO | ||||||
Renton | 10 | 4,84 | 0,90 | 54 | ||||||
36-85-18 | 275 | 5 | 11,5 | <0,01 | 1 ,02 | 47 | ||||
36-81-5 | 13,0 | 1,47 | ||||||||
10 | O | 0,65 | 56 | 10 Gew-% CaJO / Kohle zugese2z.t |
||||||
36-91-9 | 19,8 |
- 40 a -
FORTS. TABELLE 6,
14-7-18
Hill Gail 275
Cn
O> 13-18-12
1,6
O CD GO
17,8 0,43 1,16
14,3 <0,01 2,51
1,84
4,41
4,41
43
TABELLE 7. ZUSAMMENFASSUNG ZUR HT-BEHANDLUNG VON MARTINKA NR. 1 KOHLE
MIT VERSCHIEDENEN KARBONATEN
MIT VERSCHIEDENEN KARBONATEN
Versuch | Temp. | Karbonat | H O/Kohle | Produktanalyse Gew.-% |
22.3 | 21.9 | 24.8 | H2O | Gesamt | % Schwefel |
Nr. | 0C | Normalität | Verh. | Asche | 51.1 | 26.0 | 39.7 | DCiiwei ei MAF |
Extraktion | |
Lithiumkarbonat | Natriumkarbonat | Magnesiumkarbonat | 0 | |||||||
S 13-84-21 | 275 | 0.2 | 10 | 10 | 10 | 0 | 2.16 | 16 | ||
CO co 13-88-21 |
275 | 3.5 | 10 | 10 | 10 | 1.74 | 32 | |||
0.17 | ||||||||||
S 14-76-21 | 275 | 0.2 | 2.O2 | 1.33 | 48 ± | |||||
CD *· 14-78-18 |
275 | 3.5 | 0.74 | 71 | ||||||
<0.1 | ||||||||||
14-80-16 | 275 | 0.2 | 0 | 2.45 | 5 | |||||
13-90-26 | 275 | 3.5 | 1.51 | 41 |
" Anfänglicher Gesamtschwefel der Kohle, MAF: 2,57 Gew.-%
Zeit: 120 Minuten ΓΟ
N) CD CD
- 42 -
Y5-
wx e
Tabelle S zeigt rait dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Kohle mit einem solch niedrigen Schwefelgehalt hergestellt werden
Tabelle S zeigt rait dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Kohle mit einem solch niedrigen Schwefelgehalt hergestellt werden
US-
kann, daß die ^undesvorschriften betreffend die Schwefeloxidemission
erfüllt v/erden.
Tabelle 9 zeigt, daß hohe Ausbeuten des Kohlebrennstoffs mittels
der beschriebenen Behandlung mit wässriger Karbonatlösung erhalten
werGen.
Bei allen hier vorliegenden Tabellen und Ausführungen kann die watriuiokarbonat-lMormalität in aas Natriumkarbonat/Kohle Verhältnis
umgewandelt werden, wenn das Wasser/Kohle Verhältnis bekannt ist und zwar entsprechend der Formel: Wa„CO^/Kohle Verhältnis =
Formalität χ n„ü/kohle Verhältnis χ 0.053.
Der folgende Laborversuch veranschaulicht das erfindungsgemäße Verfahren. Folgende Materialmengen wurden in einen Autoklaven mit
3,785 1 Inhalt gegeben:
150 g westland Kohle, 125 g Natriumkarbonat und
1.500 ml "Wasser.
Der Autoklav wurde zur Lntfernung von Luft mit Stickstoff gespült
und dann abgedichtet. Während die Kohletrübe mittels eines an einer magnetischen Kupplung angeordneten Blattrührers bewegt
wurde, wurde die Temperatur im Autoklaven auf 275 C angehoben und
609849/0664
- 43 -
TABELLE 8. SCHwEFELGEHa.LT VOLJ HIT WATRIUM
KARBONAT BEHANDELTEN HT-KOHLEIi
Probe i<r.
Kohle
Gesamt SO Äqui-
Heizwert Äquivalent Schwefel valent, Btu/lb lb/MLlBtu Gew.-% lb-So2/MMBtu
36-G5-13 Westland 12.366
Washington Co., Pa. Pittsburgh Zeche Nr.
36-69-7 Martinka igr. 15ί,
Marian Co. , Tv.Va. Lower Kittanning Zeche
36-91-9 Renton,
Allegheny Co., Pa., Upper Freeport Zeche
13-6-19 Sunny Hill ::::
Perry Co., Ohio, Seche Hr. 6
11.296
30,86
8.954 111,7
(9.950) (100,5)
(9.950) (100,5)
88,53
(12.273) (88,48)
0,75
0,38
0,52
0,75
1,21
0,87 (0,78)
0,92
(1,22)
:: P"robe enthält 10 % Feuchtigkeit. Werte in Klammern sind wasserfrei.
:ί:ί iVerte wurden erhalten unter Verwendung des Heizwertes, der für mit
unter Verwendung von Natriumhydroxid HT-behandelter Kohle bestimmt
wurde; Schwefelanalyse in Material, das mittels Na2CO3 HT-Behandlung
bei 300 0C hergestellt wurde.
Spätes Ergebnis: Heizwert wurde für das Na2CO3 ET-Produkt mit 11.735 Btu/lb
bestimmt. Das entsprechende S0„ Äquivalent beträgt 1.28 Ib
SO /MMBtu.
609649/0684
- 44 -
TABELLE 9. AUSBEUTEN DES NATRIUMKARBONATPRODUKTS
Kohle
in Produktausbeute
Probe Nr. Kohle Normalität
des Temp· Zeit Trübe Gew.-%, MAF
Karbonats C Std. Gew.-%
36-53-30 Montour Nr. 4
36-44-9 Montour Nr. 4
17-97-16 Montour Nr. 4
36-72-27 Sunny Hill
36-81-5 Westland
36-85-18 Westland
17-95-16 Beach Bottora
4,0
3,1
1,65
3,1
1,65
1,65
3,1
1,65
1,65
1 ,65
275 2 16,7 275 2 16,7 275 2 9,0
275
9,0
275 2 16,7 275 2 9.0
275
9,0
95,1 90,6 92,9
92,2
95,4 95.0
92,1
609849/06S4
während zwei Stunden gehalten. Wach de:u Abkühlen wurde der
Autoklav geöffnet, die Trübe entfernt, filtriert, und die Kohlenfeststoffe wurden dreimal mit einem Liter Wasser, das Raumtemperatur
aufwies, gewaschen. Nach dieser Behandlung wurde der Gesamt schwefelgehalt der Kohle mit 0,90 Gew.-% auf wasser- und aschefreier
Basis durch eine Analyse bestimmt, verglichen mit 1,94 Gew.-% der unbehandelten Kohle. Auf diese Weise wurden also 53,6 %
des Schwefels extrahiert. Die Ausbeute an organischer Substanz der Kohle, d.h. auf wasser- und aschefreier Basis, betrug 95 %.
Während der Laborversuche ließ nan den bei der Regenerierung der wiederzuverwendenden Auslaugmittellösungen entstehenden Schwefelwasserstoff
abziehen. In großtechnischen Maßstab kann er jedoch absorbiert werden durch
(a) Lösungsmittel wie Dimethyläther des Polyäthylenglykols,
Propylenkarbonat, Methylpyroliden, Methanol, Tributylphosphat,
(b) Laugen oder Basen wie Amine, SuIfolan, Alkali-, Erdalkali-
und Ammoniumhydroxide und -karbonate und andere basische Salze,
(c) Absorbtionslösungen mit Oxidationsreagenzien oder -katalysatoren,
wie Quinone, hydravisiertes Eisenoxid, Arsentrioxid oder Natriumthioarsenat,
(d) trockene Absorbentien, wie Bauxit, Eisenoxid, Aktivkohle, Alkalimetallaluminosilxkate, Dolomit und Kalk,
609849/0664
- 46 -
(e) flüssige Metalle, wie Zinn/ Blei, Quecksilber,
(f) geschmolzene . Salze , wie geschmolzene Alkali- und Erdalkalikarbonate
und -hydroxide.
Der Schwefel unu der Wasserstoff können entweder gleichzeitig
oder in aufeinander folgenden Verfahrensschritten in elementarer Form
oder als Verbindungen gewonnen werden, sodaß sie bei anderen Verfahren verwendet oder in umweltfreundlicher Form abgelagert werden
können.
Da Kohle ein komplexes und variables Material ist, ist es nicht möglich, rait verläßlicher Genauigkeit einen Bereich der Parameter
der erfindungsgemäßen hydrothermalen Behandlung anzugeben, der auf
sämtliche Kohlen anwendbar wäre. Auch ist es gegenwärtig wegen der großen Zahl der Mitwirkenden falsch oder nicht definierten Veränderlichen
nicht möglich, eine nachvollziehbare Formel zur Berechnung oder Schätzung des Bereichs der Behandlungsparameter anzugeben,
der zu den erwünschten Ergebnissen führt, wenn er auf eine bisher unbehandelte Kohle oder Klasse von Kohlen angewendet wird.
Kohlen und verwandte Materialien, wie Torf und Braunkohle, die sich unter den gemäß der Erfindung behandelbaren Materialien befinden,
variieren sowohl in physikalischer als auch chemischer Hinsicht sehr stark. Die Zusammensetzung, die physikalische
Struktur und die Eigenschaften von Kohlen ändern sich mit Sorte und Art, von Lagerstätte zu Lagerstätte, von Ort zu Ort, d.h.
von Zeche zu Zeche, innerhalb einer Lagerstätte und außerdem u.a. von Ort zu Ort innerhalb einer einzigen Zeche. Darüberhinaus können
sich Änderungen infolge der Behandlung oder Handhabung der Kohle im Bergwerk, beim Transport und bei der Lagerung einstellen. Veränderungen
können sich ebenfalls durch eine Vorbehandlung und solche Verfahren einstellen, die der hydrothermalen Behandlung
vorangegangen sind.
xJs ist bekannt, daß Kohlen in weiten Grenzen bezüglich einer
609849/0864
Äbschlußanalyse variieren - so die Prozentsätze von Kohlenstoff, wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel und Asche -,
und es kann deshalb erwartet werden, daß sie unterschiedlich auf eine bestimmte chemische Behandlung reagieren. Selbst Kohlen mit
gleichen Schlußanalysen können erheblich voneinander abweichen, da der ermittelte Kohlenstoffgehalt sowohl den in den organischen
als auch anorganischen Bestandteilen, wie Karbonaten, vorliegenden Kohlenstoff umfaßt. Der WasserstoffgehaIt schließt den Wasserstoff
ein, eier in den organischen Bestandteilen in Form von
Feuchtigkeit vorliegt sowie den, der im anorganischen Teil der Kohle als Konstitutions- oaer Hydratwasser vorhanden ist. Der
Schwefelgehalt erfaßt den Schwefel des organischen Materials, den der anorganischen Sulfide, wie Pyrit oaer Harkasit (FeS„) und den
der anorganischen Sulfate.
Der organische Anteil von Kohlen kann hinsichtlich der chemischen «atur und der Proportionen der vorliegenden organischen Materialien
variieren. Letzteres z.B. rait Bezug auf die Anteile an Aliphaten,
Olefine^oder Aromaten und hinsichtlich des Typs und der Konzentrationen
der funktioneilen Gruppen;(d.h. Hydroxyl-, Carboxyl-, Carbonyl-, Alkoxylgruppen, etc.). Die Fraktion, Verteilung und
Art des vorhandenen anorganischen Materials schwankt ebenfalls beträchtlich. So ist es z.B. bekannt, daß sich die Größe und die
Form von Pyrit-einschlüssen nicht nur von Kohle zu Kohle ändern, sondern ebenfalls von Ort zu Ort innerhalb eines Bergwerks und insbesondere
in einer Zeche von oben nach unten. Die physikalischen Strukturen der Kohlen, d.h. Porosität, Art und Packung des Gefüges
809849/0664
in der Struktur, ändern sich ebenfalls in weiten Grenzen, was zu erheblichen Variationen im Hinblick auf das Penetrationsund
Angriffsvermögen von Reagenzien führt.
Aus den vorstehenden Ausführungen geht eindeutig hervor, daß wegen der extremen und komplexen Variabilität der Kohlen (und
verwandter Materialien) der Bereich der notwendigen Verfahrensparameter
im Hinblick amf die gewünschten Ergebnisse für jede neue Kohle empirisch bestimmt werden nuß.
Um für eine neue Kohle optimale Bedingungen zu bestimmen, wurde bis heute empirisch vorgegangen. Versuche zur hydrothermalen Behandlung
wurden bei verschiedenen Temperaturen, z.B. 275 und 300 C durchgeführt, wobei die anderen Verfahrensbedingungen bei vorbestimmten
konstanten Werten gehalten wurden (soweit möglich in Übereinstimmung mit den besten früher für ähnliche Kohlen der
gleichen Herkunft bestimmten Bedingungen). Aus dem bei der Schwefelextrahierung und bei der ünilkonzentration des gesamten Schwefels
beobachteten Trend wird eine nahezu optimale Temperatur für die anschließenden Versuche bestimmt, anhand derer die Konzentration
des Karbonats optimiert wird. Abschließend werden dann weniger wichtige Parameter, wie das Wasser/Kohle Verhältnis, optimiert und
es werden die Verfahrensbedingungen zur Erreichung des gesteckten Zieles eingestellt. In großtechnischem Maßstab erfolgt dies über
eine Kontrolleinstellung im Labor; sodann würde eine Endeinstellung und Steuerung zur Optimierung der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens
609849/0664
vor genormten.
Die Menge des Auslaugmittels, wie das wässrigen Kohletrübe zuzufügenden
Natriumkarbonats, hängt vom Natriumgehalt der zu behandelnden
Kohle ab. In vielen Fällen ist der Natriumanteil der Rohkohle gering, etwa OfO3 %; deshalb würde die Menge des erforderlichen
Natriumkarbonats wie angegeben sein. Andererseits enthalten einige Kohlen erhebliche Anteile an Natrium. In diesen
Fällen kann der Gehalt an Karbonat um einen entsprechenden Betrag herabgesetzt werden. Wenn z.Z. die Rohkohle 1 % Natrium enthält,
so wird die erforderliche Menge an Natriumkarbonat um. 2,3 g pro
100 g zu behandelnder Kohle herabgesetzt.
609849/0684
TABELLE 10. VERGASUNG VON MIT ICARBONAT ENTHALTENDEN AUSLAUGMITTELN (KATALYSATOREN)
HT-BEHANDELTEN KOI-ILEN
Vergasungsversuch
AuslaugmittelZusammensetzung
Gew.-Verhältnis
Temp. Fließ7, . Temp 0C schemaXb) 0C
Verga-, relat.Reaktisung
vität der HT-Kohle, Rx
für χ für χ
= 0.6 = 0.7
= 0.6 = 0.7
abschi. Beobachtung
Neigung zum Ausmaß der Schwellen u. Koks(Äsche)
Verbacken, , Fusion '
der Kohle K '
Vergasungsreagenz - Wasserstoff;
31509-25 Na9CO-/Kohle = 0.830, Wasser/
KoHIe = 5.0
31509-32 NaOH/Kohle = 0.50, Wasser/Kohle
=3·6
0031509-55 Na2C0_/Kohle = 0.060, CaC03/Kohle
■*** =0.180, Wasser/Kohle = 2.0
•^31509-61 Na_C0,/Kohle = 0.40, Wasser/Kohle
° = ή.8ό
cd 31793-57 Na2C03/Kohle = 0.40, CaCO,/Kohle
·**· =0.18, Wasser/Kohle = 4.8
31793-58 Na C0,/Kohle =0.4, MgCO,/Kohle = 0.20, Wasser/Kohle = 4.8
31793-59 Na2C03/Kohle = 0.50, Wasser/Kohle
31793-60 Na2C0-/Kohle = 0.40, CaCO,/Kohle
= O.18, Wasser/Kohle 4.8
31613-78-27 Na^CO./Kohle = 0.85, Wasser/
Kohle =10.0
31613-82-16 Na9C0,/Kohle = 0.85, Wasser/
Kohle =10.0
275 | I | 825 | 1.77 | 2.00 | gering | groß | 262! | t |
250 | j(g) | 825 | 9.79 | 10.0 | keine | groß | cn cn |
oder |
250 | II | 825 | 6.57 | 5.79 | gering | mittel | oder | |
275 | I | 825 | 1.77 | 2.00 | keine | mittel | oder | |
275 | I | 850 | 3.35 | 3.16 | gering(h) | gering mittel |
oder | |
275 | I | 850 | 5.10 | 3.87 | gering | gering mittel |
||
275 | I«« | 850 | 2.48 | 1.97 | gering | gering mittel |
||
250 | I | 850 | 3.66 | 3.87 | gering | gering mittel |
||
350 | I | 850 | 0.69 | 0.85 | sehr groß | groß | ||
150 | I | 850 | 0.84 | 0.8S | sehr groß | groß |
Forts. Tabelle 10.
31818-60-20 Na9C0,/Kohle = 0.20, Wasser/Kohle
= 2.0 J
31689-91C1 Na9CO,/Kohle = 0.05, Wasser/Kohle =
31639-91C9 Na9CO-/Kohle = 0.05, Wasser/
Δ^ '-■>-*- = 10.0
200
31818-65C1 Na9CO /Kohle =1.5, Wasser/
'Kohle = 10.0
31818-65C9 NA9CO /Kohle =1.5, Wasser/
Kohle = 10.0
^31689-92C1 Na9CO /Kohle = 4.0, Wasser/
1KOhIe = 10.0
°°31689-92C9 Na9C0_/Kohle = 4.0, Wasser/
£ Kohle = 10.0
(~>Vergasungsreagenz - Wasserdampf
σ>31509-44 NaOH/Kohle = 0.087, Wasser/
** Kohle =1.8
31509-46 Na9CO./Kohle = 0.40, CaO/Kohle
= 0.13, Wasser/Kohle =4.8
31509-68 Na9CO-VKOhIe = 0.40, Wasser/
KoKIeJ= 4.8
31509-77 NaOH/Kohle = 0.052, Wasser/Kohle
= 1.8
31509-82 NaOH/Kohle = 0.087, Wasser/Kohle
31509-82 NaOH/Kohle = 0.087, Wasser/Kohle
= 1.8
10.0 275 |
I |
275 | I |
325 | I |
325 | I |
275 | I |
275 | I |
(m)
(m)
(m)
0.76 0.73
0.84 0.86
0.68 0.73
2.26 2.86
1.11 1.25
10.0 17.1
850
1.33 1.48
groß
groß
groß
groß
sehr groß
keine
sehr groß
groß/inittel
groß/mittel
groß/iiiittel
groß/mittel
groß
groß/nur Ascle
groß
Cr1
250 | I | 825 | 5.42 | 5.41 | kexne o. gering |
groß -^" |
275 | I | 725 | 1.11(k) | 1.15<k> | keine o. gering |
mittel |
275 | 825 | 5.13 | 5.36 | keine | groß | |
250 | x(j) | 825 | 6.50 | 5.77 | keine | gering |
250 | 525 | -(D | keine | gering | ||
SS
Anmerkungen zur Tabelle 10.
(a) Die Dauer der ,hydrothermalen Behandlung betrug 60 bis
120 Minuten.
(b) Gemäß Fließschema I wird die Produkttrübe gefiltert und nach einem Standard behandelt (Fig. 1). Andererseits wird
die Produkttrübe gemäß Fließschema II auf einfache Weise vor der Vergasung getrocknet.
(c) Der Druck sowohl bei der Hydrovergasung als auch Dampfvergasung
betrug 35 atü.
(d) Die relative Reaktivität ist auf die (Hydro)Vergasung der
Rohkohle bei 825 oder 350 °C bezogen und zwar jeweils auf diese der beiden Temperaturen, die zur Vergasung von HT-Kohle
verwendet wurde, sofern nichts anderes angegeben.
(e) die Reihenfolge ist: keine, gering, mittel, groß, sehr groß. Die Rohkohle wird mit "sehr groß" charakterisiert.
(f) Die Reihenfolge ist: keine, gering, mittel, groß. Die Rohkohle wird mit "groß" charakterisiert.
(g) Die Produkttrübe oder der Produktbrei wurde mit Kohlendioxid zur Umsetzung von NaOH zu Na2CO- kontaktiert; dann wurde die
Mischung lediglich gefiltert (die Brennstoffpartikel wurden nicht gewaschen).
(h) Mehr als 90 % Schwefel wurden in der Asche nach einer
fraktionellen Umsetzung von 0,85 zurückgehalten. Andererseits wurden im Falle von Rohkohle nach einer fraktionellen Umsetzung
von 0,85 nur 3 % Schwefel zurückgehalten.
(i) Die Produktkohle wurde nochmals mit Ca(OH)2 bei 250 0C unter
Verwendung eines CaO/Kohle Verhältnisses von 0,13 und eines
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i ,"ass er/Kohle Verhältnisses von 3,0 ausgelaugt.
(j) Die Produkttrübe wurde zur Uiasetzung von ZIaOI-I zu ;ia„CO,.
mit Kohlendioxid kontaktiert; die I-Iischung wurde anschließend
getrocknet.
(k) Die Reaktivität der Rohkohle wurde bei 825 0C mit 1 angenomiaen.
(1) Die Vergasungsrate war sehr langsam. Die Zeit für eine fraktionelle Umsetzung von 0,4 betrug 67 Minuten.
(ia) Die aus der Filtration der Frodukttrübe herrührenden Feststoffe
wurden nicht gewaschen.
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- 53 -
Ls wurden Versuchswerte bei der Vergasung von nach aera erfindungsyeiaäuen
Verfahren behandelten Kohle mit Wasserstoff und i.'asserdaitipf oder Darupf gewonnen, um die Vorteile der KT-Xohle
gegenüber Rohkohle als Aasgangsiuaterial für die großtechnische
herstellung synthetischer brennstoffe zu untersuchen, üie Versuciie
wurden mit Hontour iir. 4 Kohle durchgeführt, die unter
verschiedenen Bedingungen hydrothermal behandelt v/urde. Die
vierte der zur Vergasung herangezogenen Proben sind in Tabelle 10 zusammengefaßt. Sie zeigen, daß die hydrothermale oder erfinaungsgenäße
Behandlung ein verbessertes Ausgangsmaterial für die Vergasung
oder Verflüssigung erbringen, welches gegenüber Rohkohle eine gesteigerte Reaktivität aufweist. Die Rate der Kohlevergasung
wurde durch Beobachten o.es Gewichts der Kohle als Funktion der
£eit bestirnt, üie Gewicht/Zeit Tierte wurden in fraktionelle Umsetzung/Zeit
werte zura Zwecke des Vergleichs der Reaktivitäten verschiedener Proben mit verschiedenen Gasen umgewandelt.
Dia fraktionelle Umsetzung von Kohle auf aschefreier Basis ist
wie folgt definiert:
X = 1 - Gewicht der Kohle zur Zeit t - Gewicht der Asche
ursprüngliches Gewicht aer Kohle - Gewicht der Asche
und das Maß der Vergasung zur Zeit t als Maß oder Rate = -g£ ·
dt
In der vorstehenaen Beschreibung sowie der Zeichnung sind bevorzugte
Ausfiihrungsbeispiele der Erfindung angegeben. Demgegenüber
sind jedoch vielfältige Abwandlungen raöglich, ohne daß diese vom
609849/0664
Grundgedanken der Erfindung abweichen.
609849/0664
Claims (20)
- PATENT ANSPRÜCHEVerfahren zur Behandlung feiner Partikel festen kohlenstoffhaltigen Brennstoffs, wie Kohle oder Koks, unter Erwärmung und erhöhtem Druck, dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel mit einer flüssigen, wässrigen Lösung gemischt werden, die im wesentlichen Natrium-, Kalium-, Lithium-, Magnesium-, Calcium- oder Bariumkarbonat oder -bikarbonat oder mehrere dieser Verbindungen enthält in einem Gewichtsverhältnis der Verbindung oder der Verbindungen zum Brennstoff von etwa o,o5 bis 4 und einem Gewichtsverhältnis von Wasser zum Brennstoff von etwa 1 bis 15 und daß die so erhaltene Mischung bei erhöhtem Druck auf eine Temperatur von etwa 15o bis 375 0C erhitzt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung anschließend auf unter etwa loo ° C abgekühlt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gekühlte Mischung zur Abtrennung der Partikel aus der Lösung gefiltert wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die ausgefilterten Partikel anschließend gewaschen werden.609849/0-6 64
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die gewaschenen Partikel anschließend getrocknet werden.
- 6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,daß die gekühlte Mischung anschließend getrocknet wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die gefilterte Lösung zur anschließenden Mischung mit nichtreagierten Partikeln regeneriert wird.
- 8ö- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung durch Kontaktieren mit Kohlendioxid regeneriert wird.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung anschließend auf unter etwa 5o C abgekühlt und zur Abtrennung der Partikel aus der Lösung gefiltert wird und daß die Lösung durch Kontaktieren mit Kohlendioxid und anschließendes Erhitzen auf wenigstens etwa 5o°C regeneriert wird.
- 10. Verfahren nach Anspruch 1 in kontinuierlicher Ausführung, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffpartikel in vorbestimmter Rate zur Bildung einer609849/0664- 57 -Trübe in die flüssige, wässrige Lösung kontinuierlich eingeführt werden, daß die Trübe durch einen Bereich höheren Drucks und höherer Temperatur bewegt wird, daß die Trübe aus dem Bereich herausbewegt wird und die leicht entfernbare flüssige Phase von den festen Partikeln abgetrennt wird und daß die Partikel von der abgetrennten flüssigen Phase abgeführt und gewaschen v/erden.
- 11. Verfahren nach Anspruch Io, dadurch gekennzeichnet, daß die abgetrennte flüssige Phase durch Entfernung der Verunreinigungen regeneriert und als die flüssige, wässrige Lösung dem kontinuierlichen Prozeß wieder zugeführt wird.
- 12. Verfahren nach Anspruch Io, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit durch Kontaktieren mit Kohlendioxid regeneriert wird. .
- 13. Verfahren nach Anspruch Io, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit auf unter etwa 5o°C abgekühlt und dann durch Kontaktieren mit Kohlendioxid und anschließendes Erhitzen auf wenigstens etwa 5o°C regeneriert wird.
- 14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung im wesentlichen Natriumkarbonat enthält.609849/066 4Μ. 2 6 2 Π 6 ß ί
- 15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,daß die Lösung weiterhin Magnesium- oder Calciumkarbonat enthält.
- 16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet.daß die Lösung im wesentlichen Natriumkarbonat enthält.
- 17. Verfahren nach Anspruch 1 zur Behandlung bituminöser Kohlen, insbesondere aus Ze chen der Ostteile der USA, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gewichtsverhältnis von Verbindung oder Verbindungen zum Brennstoff von etwa o,2 bis 1,5 gewählt wird.
- 18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gewichtsverhältnis von Wasser zu Brennstoff von etwa 2 bis Io gewählt wird.
- 19. Verfahren nach Anspruch 1 und 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung bei einer Temperatur von etwa 275 bis 35o°C gehalten wird.
- 20. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gewichtsverhältnis der Verbindung oder Verbindungen zum Brennstoff von etwa o,o5 bis o,6 undvon Wasser zu Brennstoff von etwa 5 bis 15 gewählt wird.609849/0664tiLeerseite
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