DE259918C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- .Jig 259918 KLASSE 21 a. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Juni 1911 ab.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur telegraphischen Übertragung von Signalen auf Kraftübertragungsleitungen, wonach Telegramme direkt durch die Kraftübertragungsleitungen befördert werden, ohne Gefahr für den TeIegraphisten.

Nach der Erfindung sind beliebig viele mit je einem Sender und je einem Empfänger versehene Stationen angeordnet, deren Signale

ίο gleichzeitig auf allen anderen Stationen registriert werden können.

Die Aussendung von Signalen beruht auf dem folgenden Grundsatz.
Wenn man in den Leitungsdrähten einer Einphasenleitung, einer Mehrphasenleitung oder selbst einer ununterbrochenen Leitung eine beliebige Dissyrnmetrie z. B. dadurch verursacht, daß man direkt oder durch Vermittlung von Selbstinduktionen usw. einen oder mehrere der Leitungsdrähte, welche zusammen die Leitung bilden, an die Erde anschließt, so wird man an allen neutralen Punkten dieser Anlage Veränderungen ihres Erdpotentialunterschieds verursachen. Zum Betrieb dieser Einrichtung ist keine Hilfsstromquelle erforderlich.

Die Veränderungen des Potentials, welche

an den neutralen Punkten hervorgerufen werden, bilden gemäß der Erfindung die Signale und körnen entweder direkt mittels eines für die Potentialveränderungen empfindlichen Apparates oder indirekt dadurch registriert werden, daß man die neutralen Punkte an die Erde anschließt und einen Apparat verwendet, der für die Veränderungen der Intensität empfindlich ist, welche den so geschaffenen Nebenschluß durchläuft. Man wird vorteilhaft dem Empfängerorgan einen Anzeigeapparat beigeben, wie z. B. eine elektrische Klingel, einen An- ' zeiger ο. dgl., so daß das Personal der Station ' aufmerksam gemacht wird, sobald Signale übermittelt werden sollen.

In der Zeichnung ist die Einrichtung in ihrer Anwendung bei einer Dreiphasenleitung beispielsweise dargestellt. Der Stromerzeuger ist in Fig. 1 mit A bezeichnet. Man kann nun in den Leitungen so viele Sender- und Empfängerstationen B₁, B₂, Β_Ά auf den Hauptoder Nebenleitungen anordnen, wie man will.

Die Stationen B₁, B₂ bestehen, wie aus Fig. 2 zu ersehen ist:

a) aus einem Element, welches zum Aussenden von Signalen dient und aus Nebenleitungen i, 2, 3, 4 bestehen kann, die zwischen einem Leitungsdraht und der Erde angeordnet sind und Widerstände oder Selbstinduktionen einschließen. Auf diesen nebengeschlossenen Leitungen ist bei 3 ein Signalgeber in Form eines Schalters vorgesehen, der entweder von Hand oder durch Vermittlung eines eine Batterie 14 und einen Unterbrecher 5 einschließenden Stromkreises niedriger Spannung verstellt wird;

b) aus einem Element, welches als Empfänger dient, wenn die Speiseleitungen unter Spannung

sind. Dieser Teil der Station wird einerseits von den drei Verbindungsdrähten i, 2, 6, 7, 8 und 9, 10 gebildet, welche zwischen den drei Leitungsdrähten und einem neutralen Punkte 8 vorgesehen sind, und andererseits aus den Verbindungsdrähten 8, 11, 12, T zwischen diesem neutralen Punkte und der Erde. Kondensatoren 6, 8, 10, 12 von schwacher Leistungsfähigkeit begrenzen den Strom in den Verschiedenen Verbindungsdrähten. Bei 11 ist der eigentliche Empfänger angeordnet, auf den die Veränderungen wirken.

In dem Fall, wo man die Veränderungen der Intensität des die Leitung 8, 11, 12, T durchfließenden Stromes registrieren will, wird man einen galvanometrischen Empfangsapparat verwenden, der als Relais dient und z. B. einen Morseempfänger betreibt; dieser Apparat wird entweder direkt in der Stromkreis 8, 11, 12, T eingeschaltet oder in einen Stromkreis niedriger Spannung durch Vermittlung von Transformatoren.

Will man dagegen die Potentialveränderungen des neutralen Punktes 8 gegenüber Erde registrieren, so kann der Empfänger 11 durch einen elektrometrischen Apparat gebildet werden, der einen beweglichen Teil enthält, welcher sich verschiebt und einen Stromkreis niedriger Spannung schließt, wenn der neutrale Punkt im Verhältnis zur Erde ein erhöhtes Potential annimmt.

Parallel mit dem Empfänger 11 und dem Kondensator 12 kann man einen als Relais wirkenden Anzeigeapp?rat 13 anordnen, der geeignet ist, den Stromkreis eines elektrischen Signalapparates auf eine Batterie zu schließen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Verfahren zur Übertragung von Signalen auf Kraftübertragungsleitungen, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Leitungen eine Dissymmetrie, welche das Potential aller neutralen Pvriete der Leitungsdrähte mit Bezug zur Erde verändert, hervorgerufen und durch zwischen die neutralen Punkte und Erde geschaltete Empfängerapparate nachgewiesen wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.