DE258757C

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Publication number: DE258757C
Application number: DENDAT258757D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 258757 KLASSE 24/. GRUPPE

Firma HEINRICH LANZ in MANNHEIM.

Bei Dampfkraftanlagen mit an einen gemein- j samen Kamin angeschlossenen Dampferzeugern wird bekanntlich beim Abschalten eines der Dampferzeuger auch der zum Kamin führende Rauchkanal durch einen Schieber abgesperrt. Da nun ein solcher Schieber nie dicht schließen kann, teils wegen roher Ausführung, teils wegen unkontrollierbarer Aschenanhäufungen unter ihm, so wird durch den Zug

ίο des Kamins stets kalte Luft durch den Kessel gesaugt, was aber mit bedeutenden Wärmeverlusten verbunden ist. Überdies entstehen durch diesen kalten Durchzug leicht Risse in den Kesselwänden, was wiederum Veranlassung zum Rohrlecken und Undichtwerden gibt.

Die Erfindung sucht diesem Mangel nun dadurch abzuhelfen, daß in dem Rauchkanal zwischen Kamin und Kessel vor dem Rauchschieber ein in die Außenluft mündender Kanal angeordnet ist, der durch ein von der jeweiligen Stellung des Rauchschiebers abhängiges Abschlußglied bei offenem Rauchschieber geschlossen und bei geschlossenem Rauchschieber geöffnet ist. Dadurch wird erreicht, daß bei abgeschaltetem Kessel die zwischen den Fugen des Rauchschiebers abgesaugte Luft nicht erst auf dem Umwege durch den Kessel, sondern unmittelbar durch den vorgenannten Kanal zutreten kann.

Die Fig. ι zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schnitt, während die Fig. 2 und 3 andere Ausführungsformen des Abschlußgliedes zeigen.

Der Dampfkessel A ist durch den Rauchkanal B an den Schornstein C angeschlossen. In dem Rauchkanal B ist der Rauchschieber D angeordnet, der den Dampfkessel A. von dem Kamin abschließt, wenn der Kessel außer Betrieb ist. Vor dem Rauchschieber D ist in dem Rauchkanal ein Kanal K angeordnet, 40' der den Rauchkanal B mit der Außenluft verbindet. Dieser Kanal K wird durch ein Absperrglied E verschlossen, und zwar ist zwischen dem Rauchschieber D und dem Absperrglied E eine Abhängigkeit in dem Sinne vorhanden, daß beim Ende der Schließbewegung des Rauch Schiebers D das Glied E den Kanal K öffnet, beim Beginn der Öffnungsbewegung dagegen sofort wieder schließt.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist das Abschlußglied E als Ventilglocke ausgebildet, die sich in eine mit Sand gefüllte Rinne einlegt. Die Abhängigkeit der Bewegung zwischen dem Absperrschieber D und dem Abschlußglied E wird hierbei durch einen Kettenzug hergestellt, dessen Länge so eingestellt wird, das bei geschlossenem Rauchschieber kein Zug im Feuerraum auftritt.

Die Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform, bei der der Luftkanal durch ein Rohr G gebildet wird, das oben mit Schlitzen g_x versehen ist. In dem Rohr G bewegt sich ein Gewicht H, welches bei offenem Schieber D das Rohr G unten abschließt, bei geschlossenem Schieber D jedoch sich über den öffnungen ^₁ befindet und demzufolge den Kanal b mit der Außenluft verbindet.

Nach Fig. 3 ist die Einrichtung so getroffen, daß an dem Rauchschieber D selbst ein Anschlag U₁ angebracht ist, welcher beim Nieder-

gehen des Schiebers auf eine unter Gewichtsbelastung stehende Klappe / im Sinne des öffnens einwirkt.

Claims

. Patent-Ansprüche:

i. Dampfkraftanlage mit an einen gemeinsamen Kamin angeschlossenen Dampferzeugern, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Kamin und jedem Dampferzeuger in dem ίο Rauchkanal vor dem Rauchschieber ein in die Außenluft mündender Kanal (K) angeordnet ist, der durch ein von der Stellung des Rauchschiebers abhängiges Abschlußglied bei offenem Rauchschieber geschlossen und bei geschlossenem Rauchschieber geöffnet ist.

. 2. Dampfkraftanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfskanal als ein mit Austrittsschlitzen (g) versehenes Rohr (G) ausgebildet ist, in dem sich das Gegengewicht für den Rauchschieber bewegt. 3. !Dampfkraftanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Kanal (K) eine unter der Wirkung eines Gewichtes stehende Klappe (J) angeordnet ist, die durch einen Anschlag (d_x) beim Niedergehen des Rauchschiebers (D) in die Offenstellung gebracht wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.