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Verfahren zum Benetzen eines Garns
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in einer Doppeldrahtzwirnspindel Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Benetzen eines Garnes in einer Doppeldrahtzwirnspindel mit einer Flüssigkeit
durch Benetzen einer vom Faden berührten Oberfläche (Berührfläche) mit dieser unter
Druck in einer dosierbaren Menge zugeführten Flüssigkeit.
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Ein derartiges Verfahren ist durch DT-OS 1510 521 = US-PS 3 295 309
= Bag. 554 bekannt. Dieses Verfahren hat SiCLl gut bewährt und ist industriell eingeführt.
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Sinn und Zweck einer derartigen Avivierung ist in der zitierten US-PS
3 295 309 beschrieben.
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Bei Verwendung eines gezwirnten Garns hat sich bei besonderen Weiterverarbeitungsverfahren
die Notwendigkeit ergeben, die Flüssigkeitsaufnahme des Garns genau vorher zu bestimmen.
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Als Flüssigkeitsaufnahme des Garns wird dabei das Verhältnis Gewicht
der aufgenommenen Avivagemenge . 100 t] Gewicht des Garns angegeben. Zur Bestimmung
der Flüssigkeitsaufnahme wird aus dem Titer des Garns zunächst das Gewicht einer
bestimmten Fadenlänge - z. B. 100 m Faden - berechnet und sodann das Gewicht eines
mit Flüssigkeit benetzten Fadens dieser Länge durch Wägung ermittelt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, das bekannte Verfahren zum Benetzen
des Garns in der Doppeldrahtzwirnspindel zu verbessern und so auszustalten, daß
die Flüssiqkeitsaufnaijme des Garns mit hinreichender Genauigkeit steuerbar ist.
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Zur Lösung wird vorgeschlagen, daß die Flüssigkeit der Oberfläche
in einer diskontinuierlichen Strömung durch Druckimpulse zugeführt wird, welche
steuerbar und auf die vorgegebene Flüssigkeitsaufnahme abstimmbar sind.
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Die Lösung der aufgezeigten Aufgabe ergibt sich aus dem Anspruch 1.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, daß einerseits
die Flüssigkeit unter Druck zugeführt wird. Dadurch wird eine Verstopfung der Zu£ühreinrichtung
- es kann sich hierbei um Zuführdüsen poröse Oberflachen,Filze, Schwämme o.ä. handeln
- vermieden. Zum anderen hat es sich bei dem bekannten Verfahren als sehr schwierig
herausgestellt, eine zwar geringe, aber definierte Strömung herzustellen, da bei
zu langsamer Strömung Grenzschichthaftungen auftreten, die eine Vorherbestimmung
der Strömung und zugeführten Flüssigkeitsmenge sehr ungenau werden lassen. Die Aufbringung
eines ständigen
Drucks von eine stetige Strömung bewirkender Höhe
hat andererseits dazu geführt, daß zu große Flüssigkeitsmengen austreten, die vom
Faden jedenfalls teilweise nicht aufgenommen, sondern zerstäubt werden und sodann
zur Verschmutzung der Spindel führen. Das angegebene Verfahren erlaubt es dagegen,
eine genaue Dosierung der Flüssigkeitsmenge vorzunehmen, ohne daß es zu Verstopfungen
oder undefinierten Strömungsverhältnissen einerseits oder zu einem Flüssiqkeitso
überschuß andererseuts kommt.Als Parameter,die zur Dosierung verwandt werden können,kommen
die Impulsfrequenz, die Impulsdauer und die Druckhöhe der Druckimpulse in Betracht.
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Ein besonders einfach steuerbares Verfahren ergibt sich dann, wenn
die Fördermenge pro Impuls,also die Impulsdauer und die Druckhöhe konstant gehalten
werden und - wie wenn terhin vorgeschlagen - nur die Impulsfrequenz steuerbar ist.
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Das Verfahren kann dadurch ausgeübt werden, daß ein diskontinuierlicher
Flüssigkeitsstrahl auf die vom Garn berührte Oberfläche mit steuerbaren Druckimpulsen
gerichtet wird. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß im Bereich der Berührungsfläche
des Garns keine Durchbrechungen der Ballonbegrenzerwand erforderlich sind. Dieses
Verfahren ist insbesondere bei stark saugfähigem Garn anwendbar, da dann die Saugfähigkeit
des Garns die Gewähr dafür bietet, daß die gesamte auf die Berührfläche aufgebrachte
Flüssigkeitsmenge von dem Garn aufgenommen bzw. gleichmäßig über den Umfang der
Berührfläche verteilt wird.
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Es ist insofern zwar bei Doppeldrahtzwirnmaschinen eine Flüssigkeitszufuhr
durch eine Düse mit Dosiereinrichtung bekannt (US-PS 3 159 962 = DT-PS 1 244 629).
Diese Düse ist edoch im Bereich der Fadenspeicherscheibe angebracht.
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Das hat zur Folge, daß das Garn nur bei jedem Vorbeiflug an der Düsenmündung
ganz kurzzeitig von der angesprühten
Flüssigkeit getroffen wird.
In der übrigen Zeit arbeitet die Flüssigkeitszufuhreinrichtung nutzlos, was nicht
nur einenunwirtschaftlichen Verbrauch an Flüssigkeit, sondern darüberhinaus auch
einen für die Maschine sehr nachteiligen überschuß an zuveführter Flüssigkeit zur
Folge hat. Ferner wird das Garn über seine Länge ungleichmäßiq benetzt. Demgegenüber
wird nach dieser Erfindung die Flüssiqkeit auf eine Berührfläche des Garns, vorzugsweise
auf die Berührfläche zwischen Ballonbegrenzermantel und Fadenballon gesprüht, gespritzt,
getropft oder sonstwie aufgebracht.
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Selbst wenn der Flüssigkeitsstrahl die berührte Oberfläche bzw. den
Ballonbegrenzer zu einem Zeitpunkt trifft, in dem das Garn gerade nicht vorhanden
ist, so ist auch dieser Teil der Flüssigkeit nicht überflüssigerweise eingebracht,
da er von dem umlaufenden Garn aufgenommen und über den gesamten Umfang der Berchrfläche
zwischen Garn und Oberfläche bzw. Ballonbeqrenzer verteilt wird und daLei uch das
Garn gleichmäßig überzieht und durchtrankt. Die eingesprühte Flüssigkeitsmenge ist
durch Steuerung der DruckimpulsfrequerLz und/ oder der Impulsdauer und/oder der
Druckhöhe genau auf die geringe Menge reduziert, die zur Benetzung der berührten
Oberfläche und zur Durchtränkung des Garns mit der vorgegebenen Flüssigkeitsaufnahme
erforderlich ist. Der Faden wird über seine Länge gleichmäßig benetzt, und es wird
wirkungsvoll verhindert,-daß Faserenden von dem Garn abstehen, die durch Reibung
und überhitzung an der Berührfläche insbesondere also an dem Bal lonbegrenzer abbrechen
und zur Staubbildung fuhren.Die zur Ausübung eines derartigen Verfahrens verwandte
Düse kann dabei auf die sich mit den jeweiligen Betriebsparametern (Titer, Drehzahl,Ballonhöhe
u.ä.) ändernde Berührfläche des Garns, insbesondere am Ballonbegrenzer ausgerichtet
und die Flüssigkeitsmenge der Garngeschwindigkeit, der Garnstärke und der Saugfähigkeit
durch Einstellung der Druckimpulsdauer und -frequenz und Druckhöhe optimal angepaßt
werden.
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In besonders vorteilhafter Weise läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren
auch dadurch anwenden, daß die Flüssigkeit in an sich bekannter Weise durch poröse
Stellen in der von dem Garn berührten Oberfläche zugeführt wird und daß die zugeführte
Flüssigkeit mit steuerbaren Druckimpulsen beaufschlagt wird. Derarticri?h>oröse
Stellen werden - wie in der US-PS 3 295 306 beschrieben - vorteilhafterweise dadurch
hergestellt, daß in Schlitze oder Durchbrüche der vom Faden berührten Oberfläche
Dochtmaterial,Filzmaterial oder ähnliche poröse Materialien eingelegt werden. Wie
auch in der US-PS 3 295 306 beschrieben, wird die Flüssigkeit unter Druck durch
den Filz, den Docht o.ä. gedrückt. Hierdurch wird vermieden, daß sich das poröse
Material zusetzt.
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Erst das vorgeschlagene Verfahren hat es jedoch ermöglicht, genau
dosierte Flüssigkeitsmengen der von dem Garn berührten Oberfläche zuzuführen und
die vorgegebene Flüssigkeitsaufnahme zu erzielen. Die Druckimpulse sind dabei wiederum
nach der Druckhöhe, der Impulsdauer oder aber - bei vorteilhaft einfacher Steuerung
ausschließlich -nach der Impulsfrequenz steuerbar.Anordnungen zur Ausführung des
Verfahrens sehen - wie durch die US-PS 3 295 306 und die DT-OS 1 510 521 bekannt
- einen Flüssigkeitsbehälter, Fördereinrichtungen für die Flüssigkeit sowie Dosiereinrichtungen
vor.
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Erfindungsgemäß sind derartige Anordnungen dadurch gekennzeichnet,
daß die Dosiereinrichtung durch einen einstellbaren Impulsgeber steuerbar ist. Der
Impulsgeber ist nach Frequenz und Impulsdauer einstellbar und besonders einfach
steuerbar, wenn nur die Frequenz verändert wird. Der Impulsgeber sowie der Flüssigkeitsbehälter
werden vorzugsweise maschinenzentral für eine Vielzahl von Doppeldrahtzwirnspindeln
angeordnet. Um bei einer derartigen zentralen Anordnung
des Impulsgebers
zu verhindern, daß die Doppeldrahtzwirnspindel mit Flüssigkeit überschwemmt und
beschmutzt wird, ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß die Dosiereinrichtung über
einen jeder Zwirnstelle zugeordneten Fadenbruchwächter und/oder durch einen Wickeldurchmesser-Abtaster
abschaltbar ist.
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In einer Ausführungsform ist eine mit der Fördereinrichtung und der
Dosiereinrichtung verbundene Düse vorgesehen, die auf die ringförmige vom Garn berührte
Oberfläche gerichtet und vorzugsweise schwenkbar und/oder axial verschiebbar gelagert
ist.
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Nach einer anderen Ausführungsform besitzt die vom Faden berührte
Oberfläche poröse Stellen und auf der Gegenseite dieser porösen Stellen eine Druckkammer,
die mit der Dosiereinrichtung und Fördereinrichtung in Verbindung steht. Die Porosität
der Oberfläche bewirkt, daß der Flüssigkeitsstrom zu der Oberfläche nicht mit den
Druckimpulsen schlagartig,sondern stetig an- und abschwillt. Es hat sich wider Erwarten
herausgestellt, daß hierdurch trotz der impulsartigen Druckbeaufschlagung keine
Ungleichmäßigkeiten in der Durchtränkung bzw. Flüssigkeitsaufnahme des Garns auftreten.
Vielmehr sind die porösen Stellen, insbesondere Filze, Dochte, Schwämme oder ähnliches
in der Lage, das während der Druckimpulse auftretende Überangebot an Fltssigkeit
aufzusaugen und zu verteilen und in den Impulspausen wieder gleichmäßig abzugeben.
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Dadurch wird eine Integration der Flüssigkeitsaufnahme des Garns über
die Zeit herbeigeführt. Dabei kann die Druckkammer vorteilhaft mit Filz gefüllt
sein, wodurch sich eine Verbesserung der geschilderten Integration der Flüssigkeitsabgabe
und -aufnahme über die Zeit ergibt.
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Die Fördereinrichtung für die Flüssigkeit kann vorteilhaft eine mit
konstantem Druck arbeitende Pumpe, und die Dosiereinrichtung ein von dem Impulsgeber
betätigtes Ventil sein, das jeder Zwirnspindel zugeordnet ist.
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Der Vorratsbehälter sowie die Pumpe und der Impulsgeber sind dabei
zentral angeordnet. Das Ventil ist dabei auch durch den Fadenbruchwächter und/oder
den Wickeldurchmesser-Abtaster schließbar.
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In einer bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, daß an jeder Doppeldrahtzwirnspindel
eine Druckpumpe, vorzugsweise Kolbenpumpe als Förder- und Dosiereinrichtung vorgesehen
ist, die mit dem Impulsgeber sowie dem Fadenbruchwächter und/oder einem Wickeldurchmesser
- Abtaster verbunden ist. Eine derartige Druckpumpe wirkt gleichzeitig als Ventil,
so daß die zentrale Flüssigkeitszufuhr gesperrt ist, wenn die Druckpumpe außer Betrieb
ist. Die Flüssigkeitszufuhr aus dem zentralen Flüssigkeitsbehälter zu den einzelnen
Druckpumpen kann dabei im wesentlichen durch Gefälle, also ohne Druck erfolgen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1: Die schematische Darstellung einer Doppeldrahtzwirnspindel
mit einer Flüssigkeits-Förder-und Dosiereinrichtung zur Zufuhr von Flüssigkeit in
den Ballonbegrenzermantel;
Fig. 2: die schematische Darstellung
der Spindeln einer Doppeldraht-Zwirnmaschine mit einem zentralen Flüssigkeitsbehälter,
einem zentralen Impulsgeber sowie Förder-und Dosiereinrichtungen an jeder Doppeldrahtzwirnspindel
zur Flüssiakeitszufuhr in den Ballonbegrenzermantel; Fig. 3: eine Doppeldrahtzwirnspindel
mit Flüssigkeitszufuhr zum Ballonbegrenzermantel, wobei an dem Außenmantel des Ballonbegrenzers
eine Druckkammer und eine Dosiereinrichtung angebracht sind und der Ballonbegrenzer
Durchbrechungen mit porösen Einsätzen aufweist; Fig. 4: eine Förder- und Dosiereinrichtung
nach Fig,1; Fiq. 5: die Anordnung der Förder- und Dosiereinrichtung für eine Doppeldrahtzwirnspindel
nach Fig. 3; Fiq. 6: die Anordnung der Förder- und Dosiereinrichtungen für eine
Doppeldrahtzwirnspindel nach Fig. 3 in einem weiteren Ausführungsbeispiel.
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Bei der Doppeldrahtzwirnspindel in Fiq. 1 ist die Spindel 1 mit Wirtel
12 in dem Maschinengestell 2 drehbar gelagert.
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Sie wird durch Treibriemen 11 angetrieben. An der Spindel 1 ist die
Speicherscheibe 3 befestigt. Auf der Spindel 1 ist der Spulenhalter 4 mit Spule
5 schaukelnd gelagert.
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Am Spulenhalter 4 sitzt ferner der Schutztopf 15.
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Das von der Spule 5 über Kopf abgezogene Garn 6 läuft über den umlaufenden
Schleppflügel 7 in die Spindel seele 8 und tritt durch die Speicherscheibe 3 wieder
aus. Zwischen der Speicherscheibe 3 und dem Fadenführer 10 bildet der Faden einen
Ballon. Der Fadenballon berührt den Ballonbegrenzer 9 auf einer ringförmigen Berührfläche
mit der axialen Erstreckung 19.
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Der Ballonbegrenzer 9 hat einen zylindrischen Querschnitt.
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In den Ballonbegrenzer mündet die Düse 14. Sie ist mit der Förder-
und Dosiereinrichtung 13 verbunden. Die Düse 14 ist auf die ringförmige Berührfläche
(Mantellinienabschnitt 19) zwischen Fadenballon und Ballonbegrenzer c gerichtet.
Die Flüssigkeitszufuhreinrichtung ist - wie Fig. 4 im einzelnen zeigt - axial auf
Führung 16 verschiebbar und mittels Schraube 18 feststellbar und außerdem um den
Drehpunkt 17 schwenkbar.
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Die Flüssigkeitszufuhreinrichtung kann auch am anderen Ende des Ballonbegrenzers
angeordnet sein.
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Die Förder- und Dosiervorrichtung 13 wird aus dem Flüssigkeitsbehälter
20 beschickt. Sie ist geeiqnet, eine zeitabhängige genau dosierbare Flüssigkeitsmenge
durch die Düse 14 auf die ringförmige Berührfläche 19 zwischen Fadenballon und Ballonbegrenzer
9 zu geben. Bei horizontaler oder senkrechter Anordnung der Spindel tritt die Flüssigkeit
mit einer gewissen
Strömungsgeschwindigkeit aus der Düse 14 aus,
um die vorgegebene Spritzweite zu erreichen. Bei schräg gelagerten Spindeln genügt
es, die Flüssigkeit bei nur geringem Druck und mit nur geringer Strömungsgeschwindigkeit
tropfenweise oder in einem unterbrochenen Strahl aus der Düse 14 austreten zu lassen.
über den Umfang des Ballonbegrenzers braucht nur eine Förder- und Dosiereinrichtung
13 mit Düse 14 vorhanden zu sein. Der Auftreffpunkt der Flüssigkeit liegt zweckmäßigerweise
näher an der Speicherscheibe 3 als am Fadenführer 10, da der Faden in Richtung des
Fadenführers 10 läuft und daher die Flüssigkeit in Richtung des Fadenführers 10
transportiert. Fadenführer 10 kann als Teil eines Fadenwächters dienen, wie er z.
B. in der DT-OS 20 24 122 = US-PS 3 701 247 = GB-PS 1 349 794 = Bag. 698 dargestellt
ist.
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Der umlaufende Ballon verteilt die Avivage über den Umfang der Berührfläche
des Ballonbegrenzers 9, so daß dessen Reibeigenschaften verbessert werden. Gleichzeitig
wird aber auch die Oberfläche des sich in diesem Bereiche drehenden Fadens benetzt.
Dadurch werden die abstehenden Faserenden des Fadens an die Fadenoberfläche gelegt.
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Die Dosiereinrichtung muß so eingestellt werden, daß die eingebrachte
Flüssigkeitsmenge gerade ausreicht, den Ballonbegrenzer an der Berührfläche zu benetzen
sowie das Garn in der gewünschten Weise zu durchtränken. Hierzu wird die Dosiereinrichtung,
die z. B. wie die in Fig. 5 dargestellte Kolbenpumpe konstruiert sein kann, durch
den Impulsgeber 22 angesteuert.
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Dies ergibt sich im einzelnen aus Fig. 2.
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Fig. 2 zeigt mehrere Doppeldrahtzwirneinrichtungen 21 einer Doppeldrahtzwirnmaschine
mit den zu Fig. 1 bereits beschriebenen Einzelteilen. Der Flüssigkeitsbehälter 20
ist zentral an der Maschine angebracht und dient der Beschickung der Förder- und
Dosiereinrichtungen 13 und der Düsen 14. Durch den zentralen Impulsgeber 22 werden
die einzelnen Förder- und osiereinrichtungen 13 angesteuert. Hierzu gibt die zentrale
Steuerung 22 eine fortlaufende Impulskette auf die Förder- und Dosiereinrichtung
13, so daß ein Ventil der Dosiereinrichtung 13 in vorgegebenen Zeitabständen für
vorgegebene Dauer geöffnet wird. Jede Zwirnstelle weist ferner einen Sperrschalter
23 auf, der durch den jeder Zwirnstelle zugeordneten Fadenwächter 24 und/oder durch
Wickeldurchmesserfühler 25 derart betätigt wird, daß bei Fadenbruch oder Beendigung
der Vorlagespule bzw. bei einem vorgegebenen Durchmesser der Aufwickelspule 26 die
Flüssigkeistszufuhr gestopt wird. Dadurch wird vermieden, daß Flüssigkeit einer
stillstehenden Doppeldrahtzwirnspindel zugeführt und hierdurch die Doppeldrahtzwirnspindel
verschmutzt wird. Geeignete Fadenwächter sind z. B. aus der US-PS 3 701 247 = GB-PS
1 349 794 = DT-OS 2 024 122 = Bag. 698 zu ersehen.
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Als Flüssigkeiten im Sinne dieser Anmeldung-, kommen alle Flüssigkeiten
in Betracht, die den Doppeldrahtzwirnprozeß z. B. durch Herabsetzung derReibung
des Garns an den berührten Flächen, z. B.Ballonbegrenzer verbessern oder dem Garn
die für das Zwirnen und/oder die Weiterverablzeitung erforderlichen Eigenschaften
und/oder gewünschten Ausrüstungseffekte geben.
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Fig. 3 zeigt eine Doppeldrahtzwirnspindel, die der in Fig. 1 dargestellten
Doppeldrahtzwirnspindel entspricht, mit der Ausnahme, daß die Flüssigkeitszufuhr
hier durch eine anders geartete Einrichtung erfolgt. In Fig. 1 und 3 sind identische
Teile mit denselben Bezugsziffern versehen.
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Die Wand des Ballonbegrenzers 9 weist auf einer Mantellinie in dem
Berührbereich 19 der vom ballonierenden Garn berührt wird, mehrere Durchbrechungen
36 auf. In diese Durchbrechungen 36, die auch eine geringfügige Erstreckung in Umfangsrichtung
- z. B. 10 mm - haben, sind keilförmige Filzstücke 37 eingelegt. Sie verschließen
einerseits die Durchbrechungen, andererseits ragen die Kanten dieser Filzstücke
in den Innenraum des Ballonbegrenzers und werden vom Garn berührt.Auf der anderen
Seite des ballonbegrenzers 9 ist längs der Durchbrechungen 36 ein druckfester Flüssigkeitsbehälter
35 angebracht. In den Druckbehälter 35 ragt die Zufuhrleitung 34, die an eine Förder-
und Dosiereinrichtung 33 angeschlossen und irA Bereich des Druckbehälters perforiert
ist. Der gesamte Innenraum des Druckbehälters ist durch Filz 38 oder andere saugfähige
Stoffe ausgekleidet.
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Die Förder- und Dosiereinrichtung 33 ist jeder einzelnen Doppeldrahtzwirnspindel
einer Doppeldrahtzwirnmaschine zugeordnet. Sie wird aus dem zentralen Tank 20 beschickt
und durch den zentralen Impulsgeber 22 angesteuert. Der Aufbau dieser Anlage mit
einer derartigen Förder- und Dosiereinrichtung ist in Fig. 5 und Fig. 6 dargestellt,
die einen schematischen Querschnitt durch eine Doppeldrahtzwirnmaschinc zeigen.
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Der Tank 20, in Fig,5 ist an einem Maschinenende angebracht.
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Von ihm führen Leitungen 41 zu den Förder- und Dosiereinrichtungen
33.
Diese Förder- und Dosiereinrichtungen sind Kolbenpumpen und bestehen aus einem Kolben
42, dessen Bund 44 durch Federn 43 nach aufwärts gedrückt wird.
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Der Kolben 42 wird durch den Magnet 45 mit Stößel 50 bei Erregung
des Magneten nach unten gedrückt. Die Erregung des Magneten geschieht durch den
zentralen Impulsgeber 22 mit vorgegebener, einstellbarer Frequenz.
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Bei Erregung des Magneten taucht das untere Ende des Kolbens 42 in
die Bohrung 46, die denselben Durchmesser wie der Kolben hat. Das untere Ende der
Bohrung 46 wird durch das Tellerventil 47 abgeschlossen. Das Tellerventil 47 wird
durch Feder 48 gegen den Ventilsitz gedrückt.
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Die Bohrung 46 mündet in die Leitung 34, die mit dem Druckraum 35
in Verbindung steht und innerhalb dieses Druckraums perforiert ist.
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Eine derartige Förder- und Dosiereinrichtung ist in der Lage, kleinste
Fördermengen mit hohen Drücken bis zu 10 bar in genau dosierter Frequenz zu fördern.
Die aufgebrachte Fördermenge wird allein durch die änderung der Frequenz gesteuert,
worin der besondere Vorteil dieser Ausführung" liegt.
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Es konnte bei Versuchen festgestellt werden, daß eine definierte Abhängigkeit
zwischen der Frequenz und der Flüssigkeitsaufnahme besteht.
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Eine ausgeführte Förder- und Dosiereinrichtung arbeitete 3 mit einem
Fördervolumen von 0,01 cm / Hub und einer Hubfrequenz zwischen 1 und 30 Hub / min.
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Dabei konnte eine Flüssigkeitsaufnahme von 0,1% bis 3 % erzielt werden.
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In Fig. 6 ist eine ähnliche Anlage dargestellt mit einem maschinenzentralen
Flüssigkeitsbehälter 20 und einem maschinenzentralen Impulsgeber 22.
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Der Unterschied zu Fiq. 5 liegt darin, daß hier eine maschinenzentrale
Zahnradpumpe 51 als mit konstantem Druck arbeitende Fördereinrichtung angeordnet
ist.
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Jeder Zwirnspindel, von der hier lediglich der Druck behälter 35 und
ein Teil der Ballonbegrenzerwand 9 dargestellt ist, weist als Dosiereinrichtung
13 ein magnetbetätigtes Ventil auf, das durch den Impulsgeber 22 zum öffnen angesteuert
wird und durch den Druck der Feder 52 geschlossen wird. Die vorgegebene Flüssigkeitsaufnahme
ist hier durch den drehzahlabhängigen Förderdruck der Zahnradpumpe 51 sowie durch
die Impulsfrequenz und die Impulsdauer des Impulsgebers 22 abhängig.
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Mit dieser Anordnung lassen sich zwar die nach der Erfindung vorgegebenen
Ziele und Vorteile der genau steuerbaren Flüssigkeitsaufnahme erzielen, doch ist
offensichtlich, daß die Vielzahl der einstellbaren und andererseits zu Ungenauigkeiten
führenden Parameter (d.h.Druck, Impulsfrequenz, Impulsdauer) Nachteile gegenüber
der in Fig. 5 dargestellten Anordnung bedingt.
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L e e r s e i t e