DE25565C

DE25565C - Verfahren zur Herstellung von Lichtpausen

Info

Publication number: DE25565C
Application number: DENDAT25565D
Authority: DE
Original assignee: H. NICKEL, Staatsbahn-Ingenieur in Chemnitz, Emilienstr. 5

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Das Verfahren zur Herstellung von Lichtpausen gestattet die Wiedergabe von Zeichnungen beliebiger Art mit blauen Linien auf weifsem Grunde unter Anwendung von dem bekannten Lichtpauspapier, welches durch Behandlung mit citronensaurem Eisenoxydammoniak und rothem Blutlaugensalz lichtempfindlich gemacht ist.

Das Verfahren beruht auf der Herstellung einer negativen Copie von der zu vervielfältigenden Zeichnung unter Anwendung einer besonderen Lichtpausflüssigkeit, was auf folgende Weise geschieht:

Man nehme filtrirten Gummi arabicum, vermenge denselben mit etwas Essig, um ihn leichtflüssig zu machen und vor dem Verderben zu schützen, und mische noch etwas Seifenlösung zu, wodurch die mit dieser Mischung gezogenen Linien nach dem Trocknen nicht brüchig werden. Diese Flüssigkeit färbe man so lange dprch Beimischung von Tusche, bis eine mit ihr ausgeführte Zeichnung gut sichtbar wird. Mit dieser Lichtpaustusche fertigt man von der zu vervielfältigenden Zeichnung in bekannter Weise eine Copie an, wobei man jedoch auf der rauhen Seite des gewöhnlichen Pauspapiers zeichnet. Hierauf reibt man auf dieselbe Seite der Copie mit dem Finger so viel gewöhnliche schwarze weiche Wischkreide auf, als das Papier annimmt; die Kreide wird vorher am besten zu feinem Pulver zerdrückt.

Nachdem dies geschehen ist, wird die Zeichnung in Wasser gelegt und durch Begiefseri' mit Wasser sorgfältig abgespült. Hierdurch lösen sich die mit der Lichtpaustusche gezogenen Linien völlig auf und verschwinden von der Copie, auf der nunmehr die ganze Zeichnung in scharfen weifsen Linien auf schwarzem Untergrunde sichtbar ist. Soll diese negative Copie öfters benutzt werden, so empfiehlt es sich, dieselbe durch Bestreichen mit Spirituslack mittelst eines breiten Haarpinsels oder durch Ueberziehen mit einer Lösung von Gummi arabicum zu fixiren, wodurch ein etwaiges Verwischen der weifsen Linien durch die aufgetragene schwarze Kreide vermieden wird.

Nach Herstellung einer solchen negativen Copie erfolgt die Anfertigung der Lichtpausen in unbegrenzter Anzahl mittelst des lichtempfindlichen Blaupapiers in bekannter Weise, nur mit dem Unterschiede, dafs die erzielten Lichtpausen blaue Linien auf weifsem Grunde erhalten, wodurch ein weiteres Ausführen der Lichtpausen mittelst Farben ermöglicht ist.

Claims

Paten t-An spruch:

Das Verfahren, Lichtpausen in blauen Linien auf weifsem Grunde herzustellen, darin bestehend , dafs man eine Copie der zu vervielfältigenden Zeichnung mit einer Lichtpaustusche, bestehend aus Gummi arabicum, welchem etwas Essig, Tusche und Seifenlösung zugesetzt wird, zeichnet, diese Copie auf der bezeichneten Fläche durch Aufreiben von Wischkreide schwärzt und hierauf mit Wasser sorgfältig abspült, so dafs die ganze Zeichnung in weifsen Linien auf schwarzem Grunde erscheint und als Negativ für Lichtpausen in blauen Linien auf weifsem Grunde dienen kann.