DE25562C - Mischungsventilhahn - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 85: Wasserleitung.

TH. EKHOLM in STOCKHOLM. Mischungsventilhahn.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. Juli 1883 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ventilhahn, der die Einführung kalten oder warmen Wassers in besondere Anschlufsleitungen bezw. die Vermischung von kaltem und warmem Wasser oder von zwei beliebigen anderen Flüssigkeiten durch passende Einstellung eines drehbaren Griffes ermöglicht. Zu diesem Zweck sind in einem einzigen Gehäuse mehrere Abtheilungen angeordnet, von denen je zwei gemeinsamen Flüssigkeitsauslauf, aber verschiedene Einlaufe (z. B. für kaltes oder warmes Wasser) haben.

In diesen Abtheilungen befinden sich Ventile, die man durch Drehen einer Scheibe mittelst Griffes öffnen kann, indem dann keilartige Knaggen dieser Scheibe das eine oder andere der Ventile (oder mehrere zugleich) von ihren Sitzen abheben und dadurch eine beliebig zu regulirende Communication der Flüssigkeitseinläufe mit den Ausläufen herstellen.

Auf beiliegenden Zeichnungen ist in mehreren Querschnitten und Ansichten ein Mischungsventilhahn meines Systems in einfacher Form dargestellt. Die Anordnung zeigt ein Gehäuse A, in welchem in zwei besonderen Abtheilungen je ein Ventil B mit Führungsstift C enthalten ist, Fig. 3 und 4. Während jede dieser Abtheilungen einen besonderen Flüssigkeitseinlauf / bezw. I¹ hat, vereinigen sich die Ausläufe KK¹ in einen zum Aufschrauben einer gemeinsamen Leitung mit Gewinde versehenen Stutzen, Fig. 4. Die Communication zwischen dem Ein- und Auslauf kann durch Einstellen der Ventile beliebig hergestellt und unterbrochen werden. Zu diesem Zweck ist, wie Fig. 3 zeigt, in einem besonderen Gehäuse eine Scheibe D angeordnet, welche mit keilartigen Knaggen E, Fig. 3, 5 und 6, besetzt ist, die den aus dem eigentlichen Ventilgehäuse heraustretenden Führungsstiften C der Ventile zugekehrt sind. Dreht man nun mittelst des Griffes F die Scheibe JD, so treten diese Knaggen über die Führungsstifte C, heben dadurch eines der Ventile von seinem Sitze und stellen die Communication zwischen dem betreffenden Ein- und Auslaufraume unter Gegenwirkung des Flüssigkeitsdruckes bezw. des Druckes der auf dem Ventil lastenden Feder/" her. Es ist ersichtlich, dafs man auf diese Weise, entsprechend der Stellung des Handhebels F, nach Belieben eine Communication zwischen / und K oder /' und K¹ stattfinden lassen kann.

Fig. 2 veranschaulicht den mit Zeiger versehenen ,Griff F vor einer Markirscheibe liegend, während Fig. 1 das eigentliche Gehäuse nach Fortnahme dieser Scheibe zeigt.

In analoger Weise können auch mehr als zwei Ventile durch eine mit entsprechenden Knaggen versehene Scheibe beeinflufst werden. Fig. 7 bis 12 stellen eine derartige Modification meines Ventilhahnes in mehreren Schnitten und Ansichten dar, zugleich eine mit einem Badeofen in Verbindung stehende und mit einem Ventilhahn versehene Leitung für ein Badezimmer. In ganz ähnlicher Weise· wie im vorigen Fall sind auch hier in besonderen Abtheilungen eines einzigen Gehäuses A Ventile B¹ B"* B^s, deren Zahl offenbar noch vermehrt werden könnte, angeordnet. Sämmtliche Ventile unterliegen der Einwirkung der mittelst Griffes F drehbaren, mit Knaggen E, Fig. 5, besetzten Scheibe D, ganz wie im vorigen Fall.

Die dargestellte Einrichtung ist derart, dafs durch passende Einstellung des Griffes beliebig kaltes oder warmes Wasser entweder durch Rohr L, Fig. 12, in die Douche oder durch Rohr H in die Wanne geleitet werden kann. Will man in letztere' kaltes Wasser einleiten, so stellt man nach der Markirscheibe, Fig. 7, den Griff F auf die betreffende Marke ein. Dann öffnet sich Ventil B¹ und es fliefst aus R durch den Ablaufstutzen G und die Leitung H der Wanne kaltes Wasser zu. Oeffnet man durch entsprechende Einstellung des Griffes das Ventil B², so fliefst das bei R in das Gehäuse eintretende kalte Wasser durch den Auslauf / und Rohr K unten in den Badeofen O. Dieses kalte Wasser verbleibt wegen seiner gröfseren Dichtigkeit in der Nähe des Bodens, während das hochsteigende wärmere Wasser oben durch Ablauf L¹, Kanal Q, Fig. 2, nach der hinteren Kammer des Ventilhahnes und von hier in die Wanne abläuft.

Die Hebeknaggen E sind nun so angeordnet, dafs entweder Ventil B¹ oder B² oder beide Ventile zugleich geöffnet werden können, d. h. warmes oder kaltes Wasser oder eine Mischung von beiden in die Wanne eingeleitet werden kann. Wünscht man warmes Wasser in die Douche einzuführen, so stellt man nach der Markirscheibe den Zeiger des Handgriffes auf die betreffende Marke ein. Dann wird Ventil i?² von einem anderen Knaggen der Scheibe D geöffnet, kaltes Wasser strömt unten in den Badeofen oder Warmwasserbehälter O ein, während oben durch Rohr L warmes Wasser der Douche zugeführt wird Zu diesem Zweck ist die Scheibe D noch mit einem Dichtungskranz M, Fig. 4 und 5, versehen, durch welchen der Kanal Q geschlossen werden kann, so dafs das warme Wasser gezwungen wird, nach der Douche hinzuströmen. Will man kalt douchen, so stellt man den Handgriff so ein, dafs Ventil B³ sich öffnet. Alsdann fliefst das bei R eintretende kalte Wasser durch B^s und den Auslauf N der Röhre L der Douche zu. Da die Knaggen E keilförmig gestaltet sind, so folgt, dafs man durch entsprechendes Einstellen des Handgriffes F beliebig mehr oder weniger warmes oder kaltes Wasser der Douche zuführen kann.

Claims (1)

1. Patent-AnsPRUCH:

   An einem Ventilgehäuse, welches durch Scheidewände getrennte Wasserwege besitzt, die Anordnung von Ventilen, welche durch eine mit entsprechend geformten schrägen Knaggen versehene Scheibe geöffnet werden, entweder in der in Fig. 1 bis 6 dargestellten Anordnung für zwei Zuflufs- und eine Abflufsleitung, oder, wie in der in Fig. 7 bis 12 dargestellten Verbindung, zwischen Zuleitung, Badeofen, Wanne und Brause

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.