DE255507C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vr 255507 KLASSE 52 b. GRUPPE

Firma W. REENTS in PLAUEN i.V.

Um den Stickrahmen für Stickmaschinen nach Belieben verstellen zu können, finden Vorrichtungen Verwendung, bei welchen vom Jacquard werk einzeln gesteuerte, verschiebbar gelagerte Zahnradsegmente, Trommelausschnitte oder andere drehbare Stellkörper vorgesehen sind, bei deren Einzelverstellung eine Änderung ihrer Gesamtlänge zur Verstellung des mit ihnen verbundenen Stickrahmens herbeigeführt wird. Die Herstellung derartiger Verrichtungen und ihre Unterhaltung im Betrieb ist aber recht teuer und schwierig, da die vielen komplizierten und in umständlicher Weise untereinander verbundenen Stellkörper sehr genau gearbeitet werden müssen, um eine zuverlässige Wirkung zu erreichen.

Durch den Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird den bekannten Vorrichtungen gegenüber eine erhebliche Vereinfachung und Verbilligung erzielt, und zwar besteht der wesentliche Unterschied darin, daß nunmehr ebene, nebeneinander verschiebbare und mittels Gleitstücke untereinander verbundene Stellplatten mit schräggestellten Schlitzen von verschiedenartiger Neigung ausgestattet sind, welche auf den ebenen Gleitstücken befindliche Stifte umschließen und eine nach Maßgabe der Einzelverstellung einer Platte verschiedene Verstellung des Stickrahmens herbeiführen. Sollte beim Betriebe toter Gang durch Abnutzung eintreten, so brauchen beim Gegenstand der Erfindung nur die Stifte c ausgewechselt zu werden, was in einfacher Weise möglich ist.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen Ausführungsform zur Darstellung gebracht.

Fig. ι zeigt eine Längsansicht der Vorrichtung mit teilweisem Schnitt;

Fig. 2 ist die zugehörige Draufsicht, und

Fig. 3 veranschaulicht in einer Teildraufsicht die Verstellung einer Platte, während die

Fig. 4 und 5 Schnitte nach den Linien C-D und E-F der Fig. 3 darstellen.

Fig. 6 ist ein Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 1.

In einer horizontalen Leiste α sind Gleitstücke b längsverschiebbar angeordnet, und über diesen lagern in einer Reihe nebeneinander Stellplatten d, die mit je zwei schrägen Schlitzen β versehen sind, in welche Stifte c der Gleitstücke b eingreifen, und zwar derart, daß stets die zwei Stifte eines Gleitstückes in je einen Schlitz e zweier Platten d hineinreichen. In den einzelnen Platten besitzen die Schlitze e eine verschiedene Neigung gegeneinander, um durch die einzeln vom Jacquardwerk unter Vermittlung von an Zapfen f einstellbar befestigten Zwischenstangen g verstellten Platten d eine verschieden große Verstellung des mit dem letzten Gleitstück b¹ durch eine Gewindebüchse h, einen in letztere eingreifenden Gewindebolzen i sowie durch Stange k verbundenen, in der Zeichnung nicht dargestellten Stickrahmens herbeizuführen.

Da die Platten d durch die Stifte c der Gleitstücke b sämtlich untereinander verbunden

sind, so wirkt die in Fig. 3 und 5 veranschaulichte Verstellung einer Platte d auf die ganze Reihe der Platten nach der Gewindebüchse h zu (s. Pfeil 1 Fig. 3) verlängernd und durch letztere mit ihrem Bolzen i auf die Stange k nach dem Stickrahmen. Bewegen sich die Stellplatten in Fig. 2 nach unten, so verschieben sich die Gleitstücke b nach rechts, weil an der linken Seite eine starre Wand als Widerlager dient und außerdem das letzterer zunächst liegende Gleitstück mit der Schiene α fest verbunden ist, damit die Gleitstücke gezwungen werden, bei der Rückwärtsbewegung der Stellplatten sich wieder nach links zu verschieben. Da die Stangen g auch seitlich verschoben werden, so tragen sie an dem mit dem Jacquardwerk verbundenen Ende Querzapfen, welche in Büchsen von besonderen, durch das Jacquardwerk unmittelbar bewegten Armen verschiebbar ruhen und also mit diesen bei ihrer Verschiebung stets im Eingriff bleiben.

Die aus den Gleitstücken b, b¹ und den Stellplatten d bestehende Vorrichtung genügt nur für etwa 85 mm Stickhöhe, und deshalb ist zur weiteren Verstellung das aus der Büchse h und dem Bolzen i bestehende Zwischenglied eingeschaltet worden. Mit der in Lagern m des letzten Gleitstückes b¹ drehbaren Gewindebüchse h ist eine Klinkenscheibe I fest verbunden, welche ihren absatzweisen Antrieb von der Musterkarte des Jacquardwerks durch eine Zugstange η ο. dgl. mittels der Klinke I¹ erhält, so daß der Gewindebolzen i bei der Drehung der Büchse h in Pfeilrichtung 2 (Fig. 1 und 2) nach Bedarf herausgeschraubt wird und dadurch die wirksame Länge der Vorrichtung, also auch die Stichlänge, vergrößert.

Claims (1)

1. Pate nt-An Spruch:

   Vorrichtung zur Verstellung des Stickrahmens für Automat-Stickmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß nebeneinander verschiebbare, mittels Gleitstücke (b) untereinander verbundene Platten (d) mit schrägen Schlitzen (e) von verschiedener Neigung ausgestattet sind, in die Stifte oder Zapfen (c) der Gleitstücke (e) eingreifen, so daß bei Verstellung einer Platte eine Verschiebung der Platten- und Gleitstückreihe nach Maßgabe der Einzelverstellung eintritt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.