DE255088C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Tr 255088 KLASSE 45 Ji. GRUPPE

BRUNO ZIEROCK in COBURG. Entkupplungsvorrichtung für Vieh und Pferde. Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Juli 1912 ab.

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Entkupplungsvorrichtung für Stallvieh, die sowohl Einzel- als auch Massenentkupplungen gestattet.

An sich sind derartige Vorrichtungen bereits in mehrfacher Ausführung bekannt geworden, und zwar bestehen sie zumeist aus einer drehbaren Welle mit festen Kupplungshaken.
So ist beispielsweise eine Entkupplungsvorrichtung bekannt geworden, bei welcher die Massenentkupplung durch Drehen der auf einer Welle fest angeordneten Kupplungshaken bewirkt wird, während die Einzelentkupplung durch Niederdrücken eines nach Art der Karabinerhaken von einer Feder gehaltenen Sperrgliedes bewirkt wird. Ferner ist eine Vorrichtung bekannt, bei der durch Anordnung eines lose drehbaren, von fest auf der Welle sitzenden Mitnehmern beeinflußten Hakens die Einzel- und Massenentkupplung ausgeführt werden kann.

Beide Einrichtungen sind aber hinsichtlich ihrer Betriebssicherheit zu wenig einwandfrei; einmal kann bei der ersten Konstruktion durch zu starken Zug der geängstigten und unruhigen Tiere oder infolge Einrostens der Feder o. dgl. die Lösung der Kette nur schwer möglich werden, während bei der zweiten Bauart die Wirkung des losen Hakens durch Herauffallen schwerer Gegenstände leicht gestört werden kann.

Die vorliegende Erfindung will nun die Nachteile beider Konstruktionen beseitigen, ihre einzelnen Vorteile dagegen verwenden und zu einer neuen Konstruktion vereinigen.

In erster Linie wird dadurch die größte Einfachheit und Betriebssicherheit erreicht. Die Einzelentkupplung ist also völlig unabhängig von der Massenentkupplung, wobei beide Entkupplungsarten durch einfaches Herumlegen der jeweiligen Haken herbeigeführt werden können. Der Apparat selbst besteht dabei zweckmäßig als zwei nebeneinander liegenden, auf der Welle sitzenden Haltgliedern, die mit ihrem vorderen, hakenartig ausgebildeten Ende in der Schlußlage den Ring der Anbindekette umschließen, indem sie sich zu einer geschlossenen Öse ergänzen. Dabei ist der eine Ösenteil für die Massenentkupplung fest mit der Entkupplungswelle verbunden, während der andere für die Einzelentkupplung lose auf derselben gelagert ist.

Ein Ausführungsbeispiel läßt die Zeichnung erkennen, und zwar veranschaulichen

Fig. ι einen Querschnitt durch den Entkupplungsapparat,

Fig. 2 den Haken für die Einzelentkupplung,

Fig. 3 den Haken für die Massenentkupp

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lung, Fig. 4 die Vorderansicht,

Fig. 5 eine Draufsicht.

Den Hauptbestandteil dieser Entkupplungsvorrichtung bildet die bekannte Welle a, die ihrer ganzen Länge nach durch den Stall läuft und in an der Krippe b befestigten Lagern c ruht. Beispielsweise außerhalb des Stalles ist auf der Welle α der an sich bekannte Handhebel aufgesetzt, der zur eigentlichen Bedienung der Entkupplungsvorrichtung

dient, und in seiner Schlußlage in beliebiger Weise durch Stifte oder Federn gehalten werden kann.

Die eigentliche Kupplungsvorrichtung für jedes Tier besteht aus den beiden scheibenartigen Körpern d und f, die auf der durchlaufenden Welle unmittelbar nebeneinander gelagert sind und von denen der eine f fest auf der Welle α sitzt, während der andere d mit seiner runden Bohrung auf diese Welle aufgeschoben ist und eine leichte Drehung gestattet. Beide Teile d und f sind mit hakenartigen Verlängerungen e bzw. .g versehen, die in ihrer Schlußlage teilweise nebeneinander liegen und zu dem Zweck seitlich einander zugebogen sind. Dabei ist der lose Teil d noch mit einem nach unten hängenden Handgriff h zur leichten Bedienung für die Einzelentkupplung versehen.

Statt dieses Handgriffes h kann der lose Haken aber auch mit einer entsprechenden Nase 0. dgl. versehen werden, die in gleicher Weise ein sofortiges öffnen von Hand gestattet. Sollte sich gegen ein selbsttätiges öffnen des losen Hakens d eine Sicherung erforderlich machen, so kann diese in Form eines kleinen Riegels 0. dgl. angeordnet werden, die sich über den losen Haken d legt. Statt die hakenförmigen Verlängerungen e bzw. g nebeneinanderzulegen, können sie auch ineinandergreifen. Zweckmäßig erhält dann der eine Haken eine längliche Aussparung, in die eine entsprechend geformte Zunge des anderen Hakenteiles eingreift.

Die Einrichtung bei einer Massen entkupplung wirkt einfach in der Weise, daß der außerhalb des Stalles auf der Welle α angeordnete Handhebel im Fall einer Gefahr etwa um go Prozent herumgelegt wird, wodurch der feste Hakenteil g die öse öffnet und den Kettenring i freigibt. Jeder der beiden Hakenteile d, β und f, g kann je nach den vorliegenden Verhältnissen, entweder für die Massenentkupplung ■ oder für die Einzelentkupplung eingerichtet werden. Die Drehung der beiden Haken erfolgt stets in entgegengesetztem Sinne, und der lose Haken muß durch Anschläge gegen Mitnahme bei Drehung der Welle α gesichert sein.

_. .

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Entkupplungsvorrichtung für Vieh und Pferde, dadurch gekennzeichnet, daß auf der durchlaufenden Welle zwei zu einer geschlossenen öse sich ergänzende, zum Halten des Kettenringes dienende Haken angeordnet sind, von denen der lose auf der Welle gelagerte Hakenteil zur Einzelentkupplung dient, während die Gesamtentkupplung in bekannter Weise durch Drehen der Welle mit dem fest darauf sitzenden Haken erfolgt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.