DE2546696C3 - Medizinisches Klammerinstrument zum Verschließen von schlauchförmigen organischen Gebilden, wie Blutgefäßen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein medizinisches Klammerinstrument zum Verschließen von schlauchförmigen organischen Gebilden, wie Blutgefäßen, zum Abklemmen derselben mittels Klammern sowie zu deren Durchtrennen mittels eines Messers mit einem mit einem Handgriff und einem schwenkbaren Drücker versehenen Betätigungsteil und einem die Klammern speichernden Magazin- und Ausstoßteil, das mit dem Betätigungsteil lösbar verbunden ist und aus einem verschiebbaren Abbindeglied für die Gebilde, aus einem Stößel zum Verformen der gegen ein amboßartiges Widerlager vorgeschobenen Klammern sowie aus dem Trennmesser besteht, wobei das Betätigungsteil in einem Gehäuse drei relativ zueinander und zu dem Gehäuse bewegbare, jeweils dem Abbindeglied, dem Stößel und dem Messer zugeordnete Kupplungsstangen und ein diese Stangen mit dem schwenkbaren Drücker verbindendes Gestänge enthält.

Bei medizinischen Instrumenten dieser Art werden während der unterschiedlichen Arbeitsvorgänge des Ausstoßens, Abbindens und Trennens unterschiedlich große Kräfte benötigt. Während zum Ausstoßen der Klammern aus dem Klammermagazin und zu dem Durchtrennen beispielsweise der Blutgefäße mit dem Messer geringere Kräfte erforderlich sind, werden zum Verformen der Klammern beispielsweise um das Blutgefäß herum größere Kräfte benötigt, die sich zudem in Abhängigkeit von dem Verformungsgrad der Klammer ändern.

Um mit etwa gleicher Betätigungskraft die Klammern setzen und das rohrförmige organische Gebilde durchtrennen zu können, ist bei einem aus der DE-OS 21 50 653 bekannten Instrument der eingangs angegebenen Art vorgesehen, daß die drei, jeweils dem

Abbindeglied, dem Stößel und dem Messer zugeordneten Kupplungsstangen mit diese beaufschlagenden Federn in der Weise verbunden sind, daß deren Bewegungen zueinander in Abhängigkeit von den bei den verschiedenen Arbeitsvorgängen auftretenden Reaktionskräften erfolgt Die Abstufung der Federkräfte in der Weise, daß die zum Zusammendrücken der ersten Feder erforderliche Kraft größer ist als die zum Zusammendrücken der zweiten Feder erforderliche Kraft und kleiner als die zum Zusammendrücken der dritten Feder erforderliche Kraft, ist aufwendig und schwierig und vermittelt zudem dem Chirurgen wegen der indirekten Kraftübertragung nur ein ungenaues Gefühl, welchen Arbeitsvorgang das instrument gerade ausführt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein medizinisches Klammerinstrument zu schaffen, das sich ohne die Verwendung von Federn während der unterschiedlichen Arbeitsvorgänge des Ausstoßens und Verformens der Klammern sowie des Durchtrennens des abzubindenden organischen Gebildes mit einer etwa gleichen Kraft betätigen läßt

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Klammerinstrument der eingangs angegebenen Art dadurch gelöst daß der im Gehäuse schwenkbar gelagerte Drücker an einem ebenfalls im Gehäuse schwenkbar gelagerten, eine Nockenfläche aufweisenden ersten Hebel angreift, der an einem Ende des zweiten Hebels angelenkt ist, dessen anderes Ende mit der dem Stößel zugeordneten Kupplungsstange gelenkig verbunden ist, ferner daß ein an einem Ende at« Drücker schwenkbar gelagerter Messerbetätigungshebel mit seinem anderen Ende mit der Nockenfläche in Wirkverbindung steht, daß die dem Stößel und dem Abbindeglied zugeordneten Kupplungsstangen durch eine Kupplungseinrichtung miteinander vorübergehend verbindbar sind und daß das aus dem ersten Hebel, dem zweiten Hebel und dem Messerbetätigungshebel bestehende Gestänge derart ausgeführt ist, daß bei Bedienung des Drückers die dem Messer zugeordnete Kupplungsstange erst nach Betätigung der anderen beiden Kupplungsstangen von dem Messerbetätigungshebel beaufschlagt wird. Bei dem erfindungsgemäßen Instrument betätigt der Drücker eine einfache, kniehebelartige, aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Gliedern bestehende Kraftübertragungseinrichtung, deren Übersetzung dem Verwendungszweck optimal angepaßt ist. Während der Anfangsphase der Betätigung wird das Klammermagazin in eine Stellung geschoben, in der es an dem abzubindenden schlauchförmigen organischen Gebilde angreift. Dazu genügt ein relativ kleines Übersetzungsverhältnis des zunehmend in seine Strecklage bewegten Kniehebelgetriebes. Anschließend nimmt das Übersetzungsverhältnis zu und schieben die Stößel die ihnen zugeordneten Klammern längs der Schienenanordnungen der Klammernpatrone zu dem Amboß vor. Auch hierzu ist lediglich ein relativ kleines Übersetzungsverhältnis erforderlich. Zum Aufkneifen der Klammern auf das schlauchförmige organische Gebilde ist jedoch eine relativ große Kraft t>o erforderlich.

Da sich bei diesem Arbeitsvorgang die Kniehebelanordnung kurz vor ihrer Sirecklage befindet, wird die relativ geringe, auf den Betätigungshebel ausgeübte Druckkraft in eine relativ große Kraft zum Aufkneifen »>, der Klammern umgesetzt. Auf komplizierte Kurven-Steuerungen kann dabei verzichtet werden

In dem letzten Arbeitsschritt wird das Trennmesser so ausgefahren, daß das bereits genähte schiauchformige organische Gebilde durchgetrennt wird. Zum Ausfahren des Messers ist ein einfacher Betätigungshebel vorgesehen, der durch die aus zwei Gliedern bestehende Kraftübei tragungseinrichtung direkt gesteuert wird. Diese Kraftübertragungseinrichtung steht mit dem Messer derart in Wirkverbindung, daß während dieses letzten Arbeitsschrittes das Messer einen großen Weg zurücklegt während die übrigen Teile des Instruments nur relativ kleine Bewegungen ausführen.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen näher beschrieben worden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.

In den Zeichnungen zeigt

F i g. 1 schaubildlich das chirurgische Instrument gemäß der Erfindung mit einer daran angeschlossenen Klammernpatrone,

F i g. 2 im Querschnitt das Instrument gemäß F i g. 1 im Ruhezustand,

Fig.3 in einem Querschnitt längs der Linie 3-3 in F i g. 2 das Instrument knapp vor dem Ende des dritten Arbeitsschrittes,

F i g. 4 einen Querschnitt längs der Linie 4-4 in F i g. 7, F i g. 5 einen Querschnitt längs der Linie 5-5 in F i g. 2,

Fig.6 in größerem Maßstab das Instrument gemäß der Erfindung am Ende seines ersten Arbeitsschritts,

F i g. 7 in größerem Maßstab in einer der F i g. 6 ähnlichen Darstellung das erfindungsgemäße Instrument annähernd am Ende seines dritten Arbeitsschrittes,

F i g. 8 in einer Stirnansicht den zur Betätigung der Patrone dienenden Mechanismus des erfindungsgemäßen Instruments und

Fig.9 schaubildlich mit auseinandergezogenen Teilen den Mechanismus gemäß F i g. 8.

Anhand der Fig. 1 sei nun der Aufbau des chirurgischen Instruments gemäß der Erfindung beschrieben. Das Instrument 10 besitzt ein Gehäuse 12, einen Griff 14 und einen Drücker 16. Vor dem Drücker 16 erkennt man einen zweiten Drücker 18, der jjm Auskuppeln dient, Wie am besten in F i g. 2 erkennbar ist, sind vor dem Kopfstück 26 des Instruments 10 Sättel 20,22 und 24 angeordnet. Der Sattel 20 ist einstückig mit der Messerstange 28, der Sattel 22 mit der Stößelhülse 30 und der Sattel 24 mit der Gehäusehülse 32. Der Grund für diese Anordnung geht aus den nachstehenden Absätzen hervor.

Gemäß F i g. 1 ist am Kopfstück 26 des Instruments 10 eine Klammernpatrone 34 angebracht. Diese besitzt einen Satz von Amboßanordnungen 5, die einstückig sind mit an dem Instrument 10 festgelegten Schienen 7. Die Patrone 34 besitzt ferner ein Patronengehäuse 9, das auf den Schienen 7 bis zum Angriff an einem schlauchförmigen organischen Gefäß bewegt werden kann, das sich zwischen den Backen der Patrone befindet. Wie vorstehend erwähnt wurde, führt die Patrone 34 drei Arbeitsschritte aus. Nachdem das zu nähende und durchzutrennende Gefäß zwischen die Backen der Patrone 34 gelegt worden ist, werden die Backen zunächst geschlossen, so daß das Gefäß zwischen den Ambossen 5 und dem Patronengehäuse 9 festgelegt ist. Dann werden mit Hilfe von Stößeln zwei Klammern zu je einem Amboß hinbewegi uv^ werden die Klammern an im Längsabstanti voneinander angeordneten Stellen auf das Gefäß aufgekniffen, um dieses abzubinden. Nach dem Klammern wird ein zwischen den beiden Klammern angeordnetes Messer

ausgefahren, so daß es das an zwei Stellen genähte Gefäß durchtrennt. Das erfindungsgemäße Instrument 10 bewirkt mit seinen drei Sätteln 20, 22 und 24, daß die Patrone die drei vorstehend beschriebenen Arbeitsschritte ausführt.

Wie am besten aus der Fig. 2 hervorgeht, sind die Schienen 7 gegenüber dem Instrument !0 dadurch festgelegt, daß ein die Schienen der Patrone durchsetzender Zapfen 36 in eine Nut 38 an der Unterseite des Instrumentes eingreift. Wenn der Zapfen 36 der Patrone 34 am Grund der Nut 34 angreift, wird ein Sperrglied 40 mit dem Finger in eine Stellung bewegt, in der es die Nut 38 abdeckt, so daß die Patrone festgelegt ist. In dieser Stellung der Patrone 34 kann deren Gehäuse 9 durch den Sattel 24 gesteuert werden. Ferner können die in der Patrone vorgesehenen Stößel zum Vorschieben und Biegen der Klammern durch den Sattel 22 und kann das Messer zum Durchtrennen des genähten Gefäßes durch den Sattel 20 gesteuert werden. Es wurde schon erwähnt, daß die Amboßanordnungen 5 gegenüber dem Instrument festgelegt sind.

Aus der Fi g. 2 geht ferner hervor, daß der Drücker 16 mit Hilfe eines Schwenkzapfens 42 schwenkbar in dem Gehäuse 12 gelagert ist. An dem entgegengesetzten Ende bildet der Drücker 16 einen Winkelhebe! 44, an dessen hinterstem Ende ein Zapfen 46 vorgesehen ist, der zwei Rollen 48 trägt. Die Rollen 48 des Winkelhebels 44 sind in einer Nut 50 eines hinteren Lenkers 52 angeordnet. Dieser ist mit einem Zapfen 54 in dem Gehäuse 12 schwenkbar gelagert. Ein vorderer Lenker 56 ist durch einen Schwenkzapfen 58 schwenkbar mit dem hinteren Lenker 52 verbunden. Der vordere Lenker 56 ist durch einen Zapfen 62 schwenkbar mit einem Schubkörper 60 verbunden. Wie am besten aus der Fig. 3 hervorgeht, bildet das vordere Ende des hinteren Lenkers 52 ein Joch, dem zwei getrennte Zapfen 58 zugeordnet sind. Ferner wird der vordere Lenker 56 von zwei getrennten Elementen gebildet, die durch zwei getrennte Zapfen 62 in dem Schubkörper 60 gelagert sind.

Aus der Fig. 2 geht ferner hervor, daß der Schubkörper 60 mit der Hülse 30 nachgiebig mit Hilfe eines Bundes 64 verbunden ist, der in einer Vertiefung 66 im hinteren Teil der Stößelhülse 30 sitzt. Zu einem nachstehend erläuterten Zweck ist in einem Hohlraum des Schubkörpers 60 ein Satz von ringförmigen Tellerfedern 68 angeordnet, die zwischen dem Bund 64 und einem Federteller 70 angeordnet sind, der durch einen Sicherungsring 72 festgelegt ist. In einem Hohlraum am vorderen Ende des Schubkörpers 60 ist eine Anschlagfläche 74 vorgesehen, die als Widerlager für eine Rückstellfeder 76 dient, deren vorderes Ende an einem Federteller 78 angreift, der an dem Gehäuse abgestützt ist

In dem Drücker 16 ist mit einem Zapfen 82 ein Messerbetätigungshebel 80 schwenkbar gelagert den eine Feder 84 in die in Fig.2 gezeigte Stellung zu bewegen trachtet Der Hebe! 80 ist an seinem vorderen Ende mit einer Auflage 86 und an seinem hinteren Ende mit einem zylindrischen Kurvenanschlag 88 versehen, der vorspringende Flächen 90 besitzt die auf der Kurvenfläche 53 des hinteren Lenkers 52 geführt werden können. Dies geht am besten aus der F i g. 3 hervor.

Die Messerstange 28 ist an ihrem hinteren Ende mit einem Gewinde versehen, auf das ein Schraubenan schlag 92 aufgeschraubt ist der mit einer Klemmschrau be 94 festgelegt ist Das Ende 96 der Stößelhülse 30 dient als Widerlager für eine Messerrückstellfeder 98 Wie am besten aus der Fig. 2 hervorgeht, trachtet die von der Messerrückstellfeder 98 ausgeübte Vorbelastungskraft, die Sättel 20 und 22 zueinander hin zu bewegen.

In den hinteren Teil des hinteren Lenkers 52 sind zwei Einstellschrauben 100 und 102 eingeschraubt. In der in F i g. 2 gezeigten Stellung greift die Einstellschraube 100 an einem Anschlag 104 an. Dadurch wird die Drehung

Ό des hinteren Lenkers 52 im Gegensinn des Uhrzeigers begrenzt. Andererseits kann zur Begrenzung der Drehung des hinteren Lenkers 52 im Uhrzeigersinn die Einstellschraube 102 an einem Anschlag 106 angreifen. Die Rückstellfeder 76 trachtet, das Instrument in der in F i g. 2 gezeigten Ruhestellung zu halten. Im Uhrzeigersinn wird der hintere Lenker 52 durch die Betätigung des Drückers 16 gedreht. Dies wird nachstehend anhand der F i g. 6 und 7 beschrieben.
Anhand der Fig.2, 8 und 9 wird jetzt der Mechanismus beschrieben, durch dessen Verwendung die Vorbelastungsfedern überflüssig werden. In der Außenwandung der Stößelhülse 30 ist eine Ringnut 108 ausgebildet, der einen zylindrischen Nutgrund 110 und zwei einander gegenüberliegende Schrägwandungen 112 und 114 besitzt. Eine korrespondierende Ringnut 116 ist in einer Wandung des Gehäuses 12 ausgebildet und durch einen zylindrischen Nutgrund 118 und zwei schräge Seitenwandungen 120 und 122 begrenzt. Die Wandungen 112 und 120 sind zwar als Schrägwandungen dargestellt, könnten aber zu dem jeweiligen Nutgrund 110 bzw. 118 auch normal sein.

Die Gehäusehülse 32 ist auf der Stößelhülse 30 verschiebbar gelagert und mit zwei Kupplungsstücken 124 versehen, die auf einander diametral gegcnüberlicgenden Seiten der Gehäusehülse 32 in je einem Fenster 126 angeordnet und relativ zu der Gehäusehülse radialbeweglich sind. Wie am besten aus der Fig.8 hervorgeht, haben die Kupplungsstücke 124 eine zylindrische Innenfläche 128 und eine zylindrische Außenfläche 130. Jedes Kupplungsstück 124 ist so ausgebildet, daß es in seinem Fenster 126 radialbeweglich ist und sich entweder in die Nut 108 der Stößelhülse 30 oder in die Nut 116 des Gehäuses 12 erstreckt. Die Kupplungsstücke dienen daher zum Kuppeln der Gehäusehülse 32 entweder mit der Stößelhülse 30 oder mit dem Gehäuse 12.

Den Kupplungsstücken ist ferner ein Anschlag 132 zugeordnet, der im Kopfstück 26 des Instruments 10 montiert ist. Wie am besten aus der F i g. 2 hervorgeht, befindet sich der Anschlag 132 in einer Vertiefung 134 des Gehäuses 12 und er ist mit einer Nase 136 ausgebildet, die sich zu den Sätteln hin erstreckt und so angeordnet ist, daß sie für den Sattel 24 einen Anschlag bildet, der die Vorwärtsbewegung des Sattels 24 und der ihm zugeordneten Gehäusehülse 32 begrenzt Hinter dem Anschlag 132 ist in der Vertiefung 134 eine Feder 138 angeordnet

In Fig.5 ist in einer Draufsicht eine schaltbare Kupplung 150 gezeigt Diese besitzt einen unter dem Schubkörper 60 angeordneten Kurvenkörper 152, der mit dem Schubkörper 60 zusammenwirkt und eine dem Schubglied 158 zugekehrte Schrägfläche 156 besitzt Die Schrägfläche 156 ist gegenüber dem Schubglied 158 so angeordnet daß zwischen der Schrägfläche 156 und dem Schubglied 158 ein Zwischenraum oder eine öffnung 160 vorhanden ist dessen Abmessungen in der Richtung des Vorwärtsschubes des Schubgliedes zunehmen. Zwischen der Schrägfläche 156 des Kurvenkörpers

152 und dem Schubglied 158 ist eine zylindrische Kurvenanschlagrolle 162 angeordnet. In einer Ausnehmung 166 des Kurvenkörpers 152 ist ein langgestreckter Keilzapfen 164 gelagert, dessen vorderes Ende V-förmig ist und sich in die öffnung 160 zwischen der Schrägfläche 156 und dem Schubglied 158 erbtreckt. In einer Vertiefung 170 des Kurvenkörpers 152 ist eine Feder 168 angeordnet, die den Keilzapfen 164 zu dem Schubglied 158 hin zu bewegen trachtet. Die Kurvenanschlagrolle 162 ist der langgestreckten Kerbe 172 des Schubgliedes 158 benachbart. Die Kerbe 172 begrenzt die Bewegung der Rolle 162. Diese Elemente wirken derart zusammen, daß die zylindrische Rolle 162 eine Rückstellung des Schubgliedes 158 in seine Ruhestellung erst nach der vollständigen Durchführung eines Schubhubes gestattet.

In F i g. 5 ist das Schubglied 158 in seiner Ruhestellung gezeigt, in welcher die Kurvenanschlagrolle 162 in einer seichten Vertiefung 174 liegt, die am vorderen Ende der Kerbe 172 vorgesehen ist. Die Kurvenanschlagrolle 162 befindet sich jetzt in dem schmalen Teil der öffnung 160 im hinteren Teil der Kupplung 150. Infolge seiner Federbelastung drückt der Keilzapfen 164 die Kurvenanschlagrolle 162 zur Rückseite der Kupplung 150 hin. Während des Vorwärtshubes des Schubgliedes 158 kommt die Mantelfläche der Kurvenanschlagrolle 162 mit dem Grund 176 der Kerbe 172 und mit der Schrägfläche 156 in Berührung und wird die Rolle 162 durch die Bewegung des Schubgliedes 158 gedreht. Gleichzeitig greift die Kurvenanschlagroile 162 an dem federbelasteten Keilzapfen !64 an, der die Vorwärtsbewegung der Kurvenanschlagroile 162 in der Längsrichtung verhindert, so daß diese Rolle in dem schmalen Teil der öffnung 160 gehalten wird. Bei einer Bewegung des Schubgliedes 158 zu seiner Ruhestellung hin nach einem nur teilweise durchgeführten Vorwärtshub würde das Schubglied die Kurvenanschlagrolle 162 im Gegensinn des Uhrzeigers zu drehen trachten. Eine solche Bewegung wird jedoch durch die Kupplung 150 verhindert, weil sich die Kurvenanschlagroile 162 bei ihrer Bewegung im Gegensinn des Uhrzeigers zwischen dem Schubglied 158 und der Schrägfläche 156 des Kurvenkörpers 152 einkeilen und dadurch selbst die kleinste Bewegung des Schubgliedes 158 zu seiner Ruhestellung hin verhindern würde.

In F i g. 3 ist die Kupplung 150 gestrichelt angedeutet und das Schubglied 158 in seiner vordersten Endstellung gezeigt. In dieser Stellung hat eine Schulter 178 der Kerbe 172 die Kurvenanschlagroile 162 auf die andere Seite des Keilzapfens 164 gedrückt, so daß die Rolle 162 in dem breitesten Teil des Zwischenraumes 160 liegt. Wenn sich die Kurvenanschlagrollen 162 an dem Keilzapfen 164 vorbeibewegt, gelangt sie in einem Raum, dessen Breite größer ist als der Durchmesser der Rolle 162, so daß sich diese in jeder Richtung frei drehen ss kann. Jetzt gestattet die Rolle 162 daher dem Schubglied 158, sich rückwärts in seine Ausgangsstellung zu bewegen. Man kann die Kurvenanschlagroile 162 auch dadurch an dem Keilzapfen 164 vorbeibewegen, daß man den Drücker 18 von Hand verschwenkt, so daß mittels des Zapfens 182 das Glied 180 bewegt wird. Knapp vor dem Ende der Rückstellbewegung des Schubgliedes 158 in seine Ausgangsstellung gelangt die Kurvenanschlagrolle 162 in die Vertiefung 174 in der Kerbe 172 und wird die Rolle 162 dann von der Schulter 179 der Kerbe 172 an dem Keilzapfen 164 vorbeibewegt. In der Vertiefung 174 kann sich die Kurvenanschlagroile 162 an dem Keilzapfen 164 vorbei und zurück in ihre in F i g. 5 gezeigte Ausgangstellung bewegen, ohne daß vor der vollständigen Durchführung des Rückstellhubes die Rolle 162 eingekeilt wird.

Nachstehend wird die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Instrumentes beschrieben. In F i g. 2 ist das Instrument in seinem Ruhestand dargestellt. Zur Betätigung des Instruments wird der Drücker 16 /u dem Griff 14 hinbewegt. Am Ende des ersten Arbeitsschrittes sind die Backen der Klammernpatrone 34 vollständig geschlossen und befindet sieh das Instrument in der in Fig.6 gezeigten Stellung. In den Fig.3 und 7 ist das Instrument in den Stellungen gezeigt, die es nach Beendigung des Klammervorganges einnimmt bzw. nachdem das Messer das Gefäß durchtrennt hat. Diese Arbeitsvorgangsfolge wird eingeleitet, indem der Drücker 16 betätigt wird, der über eine neuartige Kraftübertragung auf die Messerstange 28, die Stößelhülse 30 und die Gehäusehülse 32 einwirkt.

Zu Beginn der Betätigung des Drückers 16 wirken die Rollen 48 in der Vertiefung 50 des hinteren Lenkers 52 derart, daß dieser im Uhrzeigersinn um seinen Schwenkzapfen 54 gedreht wird. Es wurde schon erwähnt, daß die Rollen 48 in dem Winkelhebel 44 des Drückers 16 gelagert sind. Bei der Drehung des hinteren Lenkers 52 im Uhrzeigersinn wird mittels des vorderen Lenkers 56, der bei 58 mit dem hinteren Lenker 52 und bei 62 mit dem Schubkörper 60 schwenkbar verbunden ist, der Schubkörper 60 in der Richtung des Pfeils 140 bewegt, und zwar gegen die Kraft der Rückstellfeder 76. Zu Beginn der Bewegung in der Richtung des Pfeils 140 bewegen sich die Messerstangen 28, die Stößelhülse 30 und die Gehäusehülse 32 zusammen mit den ihnen zugeordneten Sätteln 20, 22 bzw. 24. Durch den in Fig. 2 dargestellten Bund 64 wird die Bewegung des Schubkörpers 60 direkt auf die Stößelhülse 30 übertragen.

Während der Bewegung aus der in F i g. 2 dargestellten Ruhestellung in eine Stellung knapp vor der in F i g. 6 gezeigten ragen die in ihren Fenstern 126 in der Gehäusehülse 32 befindlichen Kupplungsstücke 124 in die Nut 108 der Stößclhülsc 30. In dieser Stellung der Kupplungsstücke bewegt daher die mit dem Schubkörper 60 einstückige Stößelhülse 30 die Gehäusehülsc 32 in der Richtung des Pfeiles 140. Die Stößelhülse 30 nimmt auch den mit der Messerstange 28 einstückigen Sattel 20 mit. Diese gemeinsame Bewegung wird fortgesetzt, bis die Kupplungsstücke 124, die Fenster 126 und die Nut 108 mit der Nut 116 in dem Gehäuse 12 fluchten. In diesem Zeitpunkt berührt der Sattel 24 der Stößelhülse 32 die Nase 136 des Anschlages 132 und gleiten die Kupplungsstücke 124 aus der Nut 108 heraus und in die Nut 116 hinein. Dabei befinden sich die Kupplungsstücke 125 stets mindestens teilweise in ihren Fenstern 126. Wenn sich die Kupplungsstücke 124 in der* Fenstern 126 und der Nut 116 befinden, ist die Gehäusehülse 32 mit dem Gehäuse 12 fest verbunden, während sich die Stößelhülse 30 und die Messerstange 28 weiter mit dem Schubkörper 60 in der Richtung des Pfeiles 140 bewegen können. In F i g. 6 ist eine Stellung gezeigt, in der sich der Sattel 22 mit der ihm zugeordneten Stößelhülse und der Sattel 20 mit der ihm zugeordneten Messerstange 28 von dem Sattel 24 und der ihm zugeordneten Gehäusehülse 32 wegbewegt haben, die jetzt an dem Gehäuse 12 festgelegt sind.

Wenn dann der Drücker 16 weiter zu dem Griff 14 hin gedrückt wird, dreht sich der hintere Lenker 52 weiter im Uhrzeigersinn um seinen Schwenkzapfen 54, so daß mittels des vorderen Lenkers 56 der Schubkörper 60

weiter in der Richtung des Pfeiles 140 bewegt wird. Während dieser Bewegung gleitet der Kurvenanschlag 88 auf den Kurvenflächen 53 des hinteren Lenkers 52, so daß der Messerbetätigungshebel 80 im Gegensinn des Uhrzeigers um seinen Schwenkzapfen 82 verschwenkt wird. Während sich der Hebel 80 im Gegensinn des Uhrzeigers dreht, bewegt sich der mit dem Sattel 20 und der Messerstange 28 einstückige Anschlag 92 zusammen mit dem Schubkörper 60 in der Richtung des Pfeiles t40. Das aus dem vorderen Lenker 56 und dem hinteren Lenker 52 bestehende Gestänge wirkt über den Schubkörper 60 und den Kurvenanschlag 88 derart, daß zu Beginn der Betätigung der Schubkörper 60 schneller in der Richtung des Pfeils 140 bewegt wird als der Messerbetätigungshebel 80.

Wenn der Nähvorgang vollständig durchgeführt ist, befindet sich der den hinteren Lenker 52 und den vorderen Lenker 56 verbindende Zapfen 58 in der in Fig. 7 bei 58' gezeigten Stellung. In dieser Stellung nähert sich die Auflage 86 des Messerbetätigungshebels 80 schnell der hinteren Fläche des Anschlages 92 (dies ist nicht gezeigt). Bei der Bewegung des hinteren und des vorderen Lenkers 52 bzw. 56 aus der Ruhestellung, in welcher ihr Verbindungszapfen 58 sich in der in F i g. 2 gezeigten Stellung befindet, in die Stellung, in der S'ch der Verbindungszapfen 58 in der in Fig. 7 bei 58' gezeigten Stellung befindet, hat sich der Schubkörper 60 in der Richtung des Pfeils 140 über eine weitere Entfernung bewegt als die Auflage 86 des Messerbetätigungshebels 80. Dagegen bewegt sich während der Bewegung des Zapfens aus der in F i g. 7 bei 58' gezeigten Stellung in die mit ausgezogenen Linien gezeigte Stellung des Zapfens 58 die Auflage 86 über eine viel größere Strecke als der Schubkörper 60, so daß der Sattel 20 von dem Sattel 22 wegbewegt wird. In der Patrone wird dadurch das Messer zum Durchtrennen des bereits genähten Gefäßes ausgefahren. F i g. 7 /eigt das Instrument am Ende des Durchtrennsehriites.

Wenn an das Instrument 10 eine Patrone 34 angeschlossen ist, kann sich der Sattel 22 nur über eine Strecke bewegen, die ein wenig, z. B. 0,8 mm. kleiner ist als die in F i g. 7 gezeigte Strecke. Diese Hubbewegung wird durch das Zusammendrücken von ringförmigen Tellerfedern 68 aufgenommen, wenn die Slößelhülse so den Bund 64 rückwärtsbewegt. Die Kraft der zusaminengedrückten Tellerfedern gewährleistet, daß die Klammern beim Nähschritt einheitlich aufgekniffen werden.

Aus der in Fig. 7 gezeigten Stellung kehrt da^ Instrument wie folgt in die in Fig. 2 gezeigte Ruhestellung zurück. Wenn der Chirurg den Drücker 16 losläßt, bewegt die Rückstellfeder 76 den Schubkörper 60 in die in Fig. 2 gezeigte Stellung zurück. Gleichzeitig bewegt die Messerrückstellfeder 98 den Sattel 20 gegen den Sattel 22. Die Feder 84 gewährleistet, daß der Messerbetätigungshebel 80 von dem Anschlag 92 weg verschwenkt wird und daß die Kurvenanschlagzapten 90 während der Verschwenkung der Kurvenfläche 53 auf dieser laufen. Wenn das Instrument in die in F i g. b gezeigte Stellung zurückkehrt, treten die Kupplungsstücke 124 aus der Nut 116 heraus und in die Nut 108 ein. Durch diese Bewegung der Kupplungsstücke 124 wird die an dem Schubkörper 60 befestigte Stößelhülse 30 mit der Gehäusehülse 32 gekuppelt, so daß diese in ihre Ruhestellung zurückkehrt. Nach seiner Rückkehr in die in Fig. 2 gezeigte Stellung ist das Instrument für das nächste Arbeitsspiel bereit.

Vorstehend wurde ein Ausfiihrungsbcispiel eines Instruments beschrieben, an das eine Patrone zum Abbinden. Nähen und Durchtrennen eines schlauchförmigen organischen Gebildes angeschlossen werden kann.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (9)

Patentansprüche:

1. Medizinisches Klammerinstrument zum Verschließen von schlauchförmigen organischen Gebilden, wie Blutgefäßen, zum Abklemmen derselben mittels Klammern sowie zu deren Durchtrennen mittels eines Messers, mit einem mit einem Handgriff und schwenkbarem Drücker versehenen Betätigungsmittel und einem die Klammern speichernden Magazin- und Ausstoßteil, das mit dem Betätigungsteil lösbar verbunden ist und aus einem verschiebbarem Abbindeglied für die Gebilde, aus einem Stößel zum Verformen der gegen ein amboßartiges Widerlager vorgeschobenen Klammern sowie aus dem Durchtrennmesser besteht, '5 wobei das Betätigungsteil in einem Gehäuse drei relativ zueinander und zu dem Gehäuse bewegbare, je eins dem Abbindeglied, dem Stößel und dem Messer zugeordneten Kupplungsstangen und ein diese Stangen mit dem schwenkbaren Drücker wirkverbindendes Gestänge enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der im Gehäuse (12) schwenkbar gelagerte Drücker (16) an einem ebenfalls im Gehäuse schwenkbar gelagerten, eine Nockenfläche (53) aufweisenden ersten Hebel (52) angreift, der an einem Ende eines zweiten Hebels (56) angelenkt ist, dessen anderes Ende mit der dem Stößel zugeordneten Kupplungsstange (30) drehbar verbunden ist, ferner daß ein mit einem Ende am Drücker schwenkbar gelagerten Messerbetätigungshebel (80) mit seinem anderen Ende mit der Nockenfläche (53) in Berührung steht, daß die dem Stößel und Abbindeglied zugeordneten Kupplungsstangen (30, 32) durch eine Kupplungseinrichtung (108,116,124) miteinander vorübergehend verbind- ^⁵ bar sind, und daß das aus dem ersten Hebel (52), dem zweiten Hebel (56) und dem Messerbetätigungshebel (80) bestehende Gestänge derart ausgeführt ist, daß bei Bedienung des Drückers die dem Messer zugeordnete Kupplungsstange (28) erst nach Betätigung der anderen beiden Kupplungsstangen (30,32) von dem Messerbetätigungshebel (80) beaufschlagt wird.

2. Klammerinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Stößel und Abbindeglied zugeordneten Kupplungsstangen als Hülsen (30, 32) ausgebildet sind, die konzentrisch auf der dem Messer zugeordneten Kupplungsstange (28) angeordnet sind.

3. Klammerinstrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsstangen je einen außerhalb des Gehäuses (12) angeordneten Sattel (20 bzw. 22 bzw. 24) trägt und daß die Sattel vor Bedienung des Drückers nebeneinanderliegen, wobei der Sattel (20) der dem Messer zugeordneten Kupplungsstange (28) am weitesten vom Gehäuse entfernt ist und der Sattel (24) der dem Abbindeglied zugeordneten Kupplungsstange (32) im kleinsten Abstand vom Gehäuse liegt.

4. Klammerinstrument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Rückstelleinrichtung (76) auf die dem Stößel zugeordnete Kupplungsstange (30) einwirkt.

5. Klammerinstrument nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstelleinrichtung aus ^hr> einer die dem Stößel zugeordnete Kupplungsstange (30) umgebende Schraubendruckfeder (76) besteht, welche sich zwischen einer Wandung (78) des Gehäuses und einem Schubkörper (60) abstützt, der mit der Kupplungsstange (30) nachgiebig verbunden ist und an dem der zweite Hebel (56) angelenkt ist.

6. Klammerinstrument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Rückstelleinrichtung (98) vorgesehen ist, die danach trachtet, den Sattel (20) der dem Messer zugeordneten Kupplungsstange (28) an den Sattel (22) der dem Stößel zugeordneten Kupplungsstange (30) zu legen.

7. Klammerinstrument nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstelleinrichtung aus einer die dem Messer zugeordneten Kupplungsstange (28) umgebende Druckfeder (98) besteht, die sich zwischen einen auf dieser Stange (28) angeordneten Anschlag (92) und der dem Stößel zugeordneten Kupplungsstange (30) abstützt

8. Klammerinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungseinrichtung (108, 116, 124) aus mindestens einem, sich mit der dem Abbindeglied zugeordneten Kupplungsstange (32) auf Bewegung verbundenes Kupplungsstück (124) besteht, welches entweder mit einer Ringnut (10) der dem Stößel zugeordneten Kupplungsstange (30) oder mit einer Ringnut (116) im Gehäuse (12) eingreifbar ist

9. Klammerinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäuse (1:2) ein Anschlag (136) vorgesehen ist, der eine vom Gehäuse wegführende Bewegung der dem Abbindeglied zugeordneten Kupplungsstange (32) begrenzt.