[go: up one dir, main page]

DE2541388A1 - 2-rhodanmethylmercapto-1,3,4-oxdiazole und -1,3,4-thiadiazole, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als fungizide - Google Patents

2-rhodanmethylmercapto-1,3,4-oxdiazole und -1,3,4-thiadiazole, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als fungizide

Info

Publication number
DE2541388A1
DE2541388A1 DE19752541388 DE2541388A DE2541388A1 DE 2541388 A1 DE2541388 A1 DE 2541388A1 DE 19752541388 DE19752541388 DE 19752541388 DE 2541388 A DE2541388 A DE 2541388A DE 2541388 A1 DE2541388 A1 DE 2541388A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
formula
thiadiazoles
methyl
compound
carboxylic acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE19752541388
Other languages
English (en)
Inventor
Burkhard Sachse
Gerhard Dipl Chem Dr Staehler
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hoechst AG filed Critical Hoechst AG
Priority to DE19752541388 priority Critical patent/DE2541388A1/de
Publication of DE2541388A1 publication Critical patent/DE2541388A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D271/00Heterocyclic compounds containing five-membered rings having two nitrogen atoms and one oxygen atom as the only ring hetero atoms
    • C07D271/02Heterocyclic compounds containing five-membered rings having two nitrogen atoms and one oxygen atom as the only ring hetero atoms not condensed with other rings
    • C07D271/101,3,4-Oxadiazoles; Hydrogenated 1,3,4-oxadiazoles
    • C07D271/1131,3,4-Oxadiazoles; Hydrogenated 1,3,4-oxadiazoles with oxygen, sulfur or nitrogen atoms, directly attached to ring carbon atoms, the nitrogen atoms not forming part of a nitro radical
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D285/00Heterocyclic compounds containing rings having nitrogen and sulfur atoms as the only ring hetero atoms, not provided for by groups C07D275/00 - C07D283/00
    • C07D285/01Five-membered rings
    • C07D285/02Thiadiazoles; Hydrogenated thiadiazoles
    • C07D285/04Thiadiazoles; Hydrogenated thiadiazoles not condensed with other rings
    • C07D285/121,3,4-Thiadiazoles; Hydrogenated 1,3,4-thiadiazoles
    • C07D285/1251,3,4-Thiadiazoles; Hydrogenated 1,3,4-thiadiazoles with oxygen, sulfur or nitrogen atoms, directly attached to ring carbon atoms, the nitrogen atoms not forming part of a nitro radical

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

  • 2-Rhodanmethylmercapto-1,3,4-oxidazole und -1,3,4-thiadiazole,
  • Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Fungizide Gegenstand der Erfindung sind 2-Rhodanmethylmercapto-1,3,4--oxdiazole und -thiadiazole der allgemeinen Formel in welcher R Wasserstoff oder eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1-12, vorzugsweise 1-4 C-Atomen, und X Sauerstoff oder Schwefel bedeuten.
  • Die neuen Verbindungen werden in an sich bekannter Weise durch Umsetzung von Salzen der 2-Mercapto-1,3,4-oxdiazole oder -thiadiazole mit Halogenrhodaniden oder durch Umsetzung von 2-Halogenmethylmercapto-1,3,4-oxidazol oder -thiadiazolen mit Salzen der Rhodanwasserstoffsäure hergestellt, wobei Hal einen Halogenrest, vorzugsweise Chlor oder Brom und B ein Kation einer anorganischen oder organischen Base bedeuten.
  • Die Salze der Formel II werden entweder als solche eingesetzt oder - vorzugsweise - im Reaktionsansat 1 sitn gebildet Hierzu setzt man die freien 2-Thio-1,3,4-oxdiazole bzw. -thiadiazole in wäßriger oder alkoholischer Lösung mit einer an organischen oder organischen Base um. Als anorganische Basen eignen sich vorzugsweise Alkali-(Na-,K-), Erdalkali-(Ca-,Ba-) oder Ammoniumliydroxid oder Alkali-(Na-,K-)-alkoholate, als organische Basen beispielsweise Pyridin und Triäthylamin. Als Lösungsmittel werden vorzugsweise Wasser, Methanol oder Äthanol bzw. wäßrig-alkoholische Mischungen verwendet.
  • Die neuen Verbindungen zeigen ein breites fungizides Wirkungsspektrum gegen Pilzkrankheiten an Kulturpflanzen, besonders gegen echte Mehltauarten wie z. B. Weizen- oder Gurkenmehltau, Rostpilze wie z. B. Weizenbraunrost, Tilletia tritici, Phoma betae, Pythium ultimum, Ustilago avenae, Piricularia oryzae, Plasmopara viticola, Cercospora beticola und Cladosporium fulvum.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Verbindungen der Formel I können für diese fungizide Anwendung bereits als Rohprodukte eingesetzt werden oder, wenn gewünscht, nach üblichen Methoden, insbesondere chromatographisch, weiter gereinigt werden.
  • Besonders interessant ist die Wirksamkeit der neuen Verbindungen gegen unter der Bezeichnurg Helminthosporiosen zusammengefaßte Pilzkrankheiten des Saatgutes, die bisher nur mit extrem giftigen und wegen ihrer Akkumulierungsfähigkeit umweltgefährdenden Quecksilberverbindungen wirksam bekämpft werden können. Die neuen Verbindungen können somit als Ersatz für quecksilberhaltige Saatgutbeizmittel bei der Bekämpfung von Helminthosporium eingesetzt werden. Bisher als Ersatz eingesetzte Verbindungen wie Manganäthylen-1,2-bis-dithiocarbamat, 1,4-Dichlor-2,5-dimethoxybenzol, 5-Acetyl-8-hydroxy-chinolin zeigen nicht den für die Praxis erforderlichen Wirkungsgrad, wie einigen der nachfolgenden biologischen Vergleichsbeispiele entnommen werden kann.
  • Die erfindungsgemäßen Verbindungen lassen sich in den üblichen Formen als Pulver, Spritzpulver, Emulsionskonzentrate, Dispersionen und ULV-Konzentrate formulieren und an der grünen Pflanze oder als Saatgutbeizmittel anwenden. Darüber hinaus sind die beanspruchten Verbindungen auch bakterizid wirksam und lassen sich deshalb auch als technische Bakterizide und Fungizide ein setzen.
  • Gegenstand der Erfindung sind daher ferner fungizide und bauten zide Mittel, die als Wirkstoff Verbindungen der Formel I, gegebenenfalls im Gemisch mit anderen fungiziden Wirkstoffen neben üblichen Formulierungshilfsmitteln und/oder Inertstoffen enthalten.
  • Gegenstand der Erfindung sind ferner auch Saatgutbeizmittel, insbesondere für Gerste, die durch einen Gehalt an einer Verbindullg der Formel I neben üblichen Formulienrngshilfsmitteln und Inertmaterialien gekennzeichnet sind.
  • zur Erzielung einer ausreichenden Wirkung gegen Helmminthosporium gramineum werden für 100 kg Saatgut '25 g Aktivsubstanz einer Verbindung I benötigt. Größere Mengen s-nd möglich, jedoch im allgemeinen ohne besonderen Vorteil.
  • Um das Wirkungsspektrum der Verbindungen zu verbreitern, ist es in vielen Fällen von Vorteil, den Verbindungen der Formel I eine gegen Ustilago nuda wirksame Komponente beizufügen. Als solche kommen besonders in Frage: a) 5,6-Dihydro-2-methyl-1,4-oxathiin-3-carbonsctAureanilid (US-PS 3.249.499): und/oder b) 2,5-Dimethyl-furan-3-carbonsäure-cyclohexylamid (BE-PS 734.808): und/oder c) 2,5-Dimethyl-furen-3-carbonsaure-cyclohexylamid und/oder d) 2-Methyl-5,6-dihydro-4H-pyran-carbonsäure-meta-äthoxy-anilid (DT-OS 2.416.431): und/oder e) (C12-C18)-Alkansulfonsaures Salz des Benzimidazolcarbaminsäuremethylesters (DTOS 2.320.529): und/oder f) 1-Methoxycarbonyl-3-exo-endo-norbonylmethyl-S-hexahydrotriazino-benzamidazol (DR-OS 2.349.911): und/oder g) Benzimidazolcarbaminsäure-methylester (US-PS 3 olo 968): Die erfindungsgemäßen Saatgutbeizmittel können die Aktivsubstanz I allein oder in Mischung mit einer oder mehreren Verbindungen a - g in einer Gesamtkonzentration von 1o bis 9o Ge.-, vorzugsweise 4c bis 8c Gew.-% enthalten. Der Rest besteht im allgemeinen aus einem oder mehreren der üblichen Inertmaterialien, die in an sich bekannter Weise ein Zusammenbacken des fun Mahlgutes verhindern bzw. seine gute Verteilung über das Saatgut unterstützen sollen. Als solche Inertmaterialien können vorzugsweise Talkum, Kieselsäure, Kieselgur oder Kaolin verwendet werden.
  • Ferner können übliche Haft- und Netzmittel den Saatgutbeizmitteln zugesetzt werden. Die Mittel können in an sich bekannter Weise durch Vermahlung der Komponenten hergestellt werden.
  • Das Verhältnis der Komponenten I zu a - g in der Mischung kann im Bereich von 1 : 2 bis 2 : 1 variieren. Die Behandlung des Saatguts erfolgt durch intensive Durchmischung von Beizmittel und Saatgut z. B. in Trockenbeizanlagen oder Mischtrommeln.
  • Die Behandlungszeit variiert mit der Intensität der Durchmischung.
  • In den üblichen Anlagen ist eine solche von 3 - 10 Minuten ausreichend.
  • Die erfindungsgemäßen Beizmittel besitzen eine hervorragende Wirkung gegen die wirtschaftlich bedeutendsten Schadpilze der Gerste, Helminthosporium gramineum und Ustilago nuda, ein Kombinationseffekt, der bisher nur mit Hg-haltigen Beizmitteln zu erreichen war. Sie genügen damit der seit langem erhobenen, aber bisher nicht erfüllbaren Forderung nach einem quecksilberfreien Saatgutbeizmittel.
  • Die in den biologischen Beispielen benutzten Vergleichssubstanzen haben die folgenden chemischen Bezeichnungen: Mangan-äthylen-l, 2-bis-dithiocarbamat = A (Maneb) (Pyracarbolid) 2-Methyl-5,6-dihydro-4H-pyran-3-carbonsäureanilid = (Oxathiin-dioxid) 2-Methyl-5,6-dShydro-3-carboxanilido-1,4-oxathiinSaioxid = U (Benomyl) 1-Butylcarbamoyl-2-methoxycarbonylamino-benzimidazol = Kombinationspräparat aus Tetramethyl-thiuramdisulfid und 2-Methoxy-carbamoylamino-benzimidazol = B Kombinationspräparat aus 2-Methyl-5,6-dihydro-3-carbonxanilido-1,4-oxathiin und Methoxyäthyl-Hg-silikat = F Methoxyäthyl-Hg-silikat = G 2,4-Dinitro-6-(1-methylhepthyl)-phenyl-crotonat = H HERSTELLUNGSBEISPIELE Beispiel 1: 2-Rhodanmethylmercapto-5-methyl-1,3,4-oxdiazol 93 g 2-Mercapto-5-methyl-1,3,4-oxdiazol (0,8 Mol) werden in 400 ml Aethanol gelöst und mit einer Lösung von 18,6 g Natrium in 400 ml Aethanol versetzt. Nach Zusatz von 88 g Chlormethylrhodanid (0,82 Mol) wird das Reaktionsgemisch eine Stunde unter Rühren zum Sieden erhitzt und danach durch Abdestillieren des Aethanols im Rotationsverdampfer bei ca. 100 Torr eingeengt. Der dabei verbleibende Rückstand wird in 300 ml Methylenchlorid aufgenommen.
  • Die erhaltene Nethylenchloridsuspension wird durch Ausschütteln mit 200 ml Wasser von anorganischen Salzen befreit. Der nach Abdestillieren des Methylenchlorids aus der organischen Phase verbleibende Rückstand wird bei 0,1 Torr eine halbe Stunde auf 1000C erhitzt.
  • Dabei destillieren 11 g nicht umgesetztes Chlormethylrhodanid ab.
  • Zurück bleiben: 120 g 2-Rhodanmethylmercapto-5-methyl-1,3,4-oxdiazol (85 0 d. Th.) als orangebraunes Oel mit folgenden Analysendaten ber.: N 21,2 %; S 34,2 0 gef.: N 21,4 %; S 34,0 % Beispiel 2: 2-Rhodanmethylmercapto-5-äthyl-1,3,4-oxdiazol 26 g 2-Mercapto-5-ät.hyl-1,3,4-oxdiazol werden in einer Lösung von 8 g Natriumhydroxyd in 200 ml Aethanol gelöst. Nach Zusatz von 22 g Chlormethylrhodanid wird das Gemisch eine halbe Stunde unter Rückfluß auf 80°- 900C erhitzt.
  • Die unter Beispiel (1) beschriebene Aufarbeitung ergibt 36 g 2-Rhodanmethylmercapto-5-äthyl-1,3,4-oxdiazol (90 , d. Th.) als orangefarbenes Oel mit folgenden Analysendaten ber.: N 20,9 %: S 31,8 % gef.: N 20,5 %; S 31,4 7o Beispiel 3: 2-Rhodanmethylmercapto-5-isopropyl-1,3,4-oxdiazol Bei der analog Beispiel (1) durchgeführten Umsetzung von 29 g 2-Mercapto-5-isopropyl-1,3,4-oxdiazol und 14 g Na-äthylat mit 22 g Chlormethylrhodanid in 200 ml Aethanol werden 35 g 2-Rhodanmethylmercapto-5-isopropyl-1,3,4-oxdiazol (81,4 % d. Th.) als rotorangefarbenes Oel mit folgenden Analysendaten ber.: N 19,5 ; S 29,8 % gef.: N 19,3 ; S 29,9 % Beispiel 4: 2-Rhodanmethylmercapto-5-methyl-1,3,4-thiadiazol 21 g 2-Mercapto-5-methyl-1,314-thiadiazol werden in einer Lösung von 3,7 g Natrium in 180 ml Aethanol gelöst. Nach Zusatz von 16 g Chlormethylrhodanid wird das Reaktionsgemisch 1 Stunde unter Rückfluß gekocht.
  • Die in den vorhergehenden Beispielen beschriebene Aufarbeitung ergab 30 g 2-Rhodanmethylmercapto-5-methyl-1,3,4-thiadiazol (93 ?io d. Th.) als rotbraunes Oel mit folgenden Analysendaten ber.: N 20,7 %; S 47,3 % gef.: N 20,3 %; S 46,9 ffi BIOLOGISCHE BEISPIELE Beispiel 1: Weizenpflanzen wurden im 3-Blattstadium mit Konidien des Weizenmehltaus (Erysiphe graminis) stark inokuliert und in einem Gewächshaus bei 200C und einer relativen Luftfeuchte von 90 - 95 % aufgestellt. 3 Tage nach Inokulation wurden die Pflanzen mit wäprigen Suspensionen der Verbindung aus Beispiel (1) in den Wirkstoffkonzentrationen von 500, 250, 120, 60 und 30 mg/Liter Spritzbrühe tropfnap gespritzt. Der Versuch wurde 4-fach wiederholt. Als Vergleichsmittel wurde die Verbindung H eingesetzt.
  • Nach einer Inkubationszeit von 10 Tagen wurden die Pflanzen auf Befall mit Weizenmehltau untersucht. Der Befallsgrad wurde ausgedrückt in % befallener Blattfläche bezogen auf unbehandelte, infizierte Kontrollpflanzen (= 100 %). Das Ergebnis des Versuches in Tabelle I zeigt eine eindeutige Ueberlegenlieit der erfindungsgemäßen Verbindung gegenüber dem handelsüblichen Verglechsmittel.
  • Tabell I
    mit Weizenmehltau befallene Blattfläche
    Präparat in d10 bei mg Wirkstoff/Liter Spritzbru1ie
    500 250 120 60 30
    Verbindung gemäß
    Beispiel (1) 0 0 0 0 5
    Vergleichsmittel H O 0 5 10 # 15
    unbehandelte
    infizierte 100
    Pflanzen
    Beispiel II: Weizenpflanzen wurden mit wäßrigen Suspensionen der Verbindung gemäß Beispiel (4) in den Aufwandmengen von 500, 250, 120 und 60 mgjLiter Spritzbrühe tropt-nap behandelt. Als verglelcnsmittel dienten die Verbindungen B und C in den gleichen Anwendungskonzentrationen.
  • Nach dem Antrocknen des Wirkstoffbelages wurden die Pflanzen mit Sporen des Weizenbraunrostes (Puccinia triticina) stark inokuliert und für 24 Stunden in eine Klimakammer mit 100 % relativer Luftfeuchte und 200C gestellt. Anschließend karden die Pflanzen in ein Gewächshaus und wurden hier 14 Tage nach Inokulation auf Befall mit Weizenbraunrost untersucht.
  • Tabelle II
    mit Braunrost befallene Blattflächen in %
    Präparat bei mg Wirkstoff/Liter Spritzbrühe
    5000 250 120 60
    Verbindung
    gemäß 0 0 0 3
    Beispiel (4)
    Vgl.-Mittel B 0 0 3 10
    Vgl.-Mittel C 0 5 10 25
    unbehandelte
    infizierte 100
    Pflanzen
    Aus Tabelle II wird die deutliche Ueberlegenheit der erfindungsgemäßen Verbindung gegenüber den Vergleichsmitteln B und C ersichtlich.
  • Beispiel III: Zuckerrübenpflanzen wurden im 6-Blattstadium mit wäßrigen Suspensionen der Verbindung gemäß Beispiel (4) In den Aufrandmengen von 500, 250, 120, 60 und 30 mg/Liter Spritzbrühe behandelt. Als Vergleichsmittel diente die Verbindung A in den gleichen Aufwandmengen.
  • Nach Antrocknen des Wirkstoffbelages wurden die Pflanzen mit Konidien des Erregers der Blattfleckenkrankheit der Rübe (Cercospora beticola) stark inokuliert und tropfnaR in eine Klimakammer mit ca. 100 % relativer Luftfeuchte und 250C gestellt. 48 Stunden später kamen die Pflanzen in ein Gewächshaus zurück. 14 Tage später wurden sie auf Befall mit der Blattfleckenkrankheit untersucht. Der Befallsgrad wurde in ffi befallener Blattfläche bezogen auf unbehandelte, infizierte Kontrollpflanzen (= 100 %) ausgedrückt.
  • Tabelle III
    mit Cercospora beticola befallene Blatt-
    Präparat fläche in ,°S bei mg Wirkstoff/Liter Spritz
    brühe
    500 250 120 60 30
    Verbindung gemäß 0 0 0 0 3
    Vgl.-Mittel A 0 0 3 15 60
    unbehandelte
    infizierte 100
    Pflanzen
    Wie aus Tabelle III ersichtlich, ist die Verbindung aus Beispiel (4) dem Vergleichsmittel erheblich überlegen.
  • Im folgenden Beispiel wurden die Verbindungen aus Beispiel (1) und (4) gegen Organismen getestet, die in technischen Bereichen, z.B. bei der Zersetzung von Dispeisions-, Emulsions- und Schiffsfarben, Autolacken, Textilien, Papier, Holz u.a.m. eine wichtige Rolle spielen. Bei den vorliegenden Untersuchungen wurden als repräsentative Organismen die Pilze Pullularia pullulans, Aspergillus niger, Penicillium funiculosum, Chaetomium globosum, Alternaria consortiale und Poria monticola sowie ein Bakteriengemisch bestehend aus E. coli, Bacterium prodigiosum und Bacterium pyocyaneum ausgewählt.
  • Beispiel IV: Jeweils 0,02 ml einer Sporen- bzw. Bakteriensuspension wurden in Petrischalen auf Nährbden (Biomalz-Agar für Pilze; Standard-I-NElragar für Bakterien) tropfenförmig aufgebracht; dem Agar waren zuvor im flüssigen Zustand die beanspruchten Verbindungen gemäp Beispiel (1) bzw. (4) in den in Tabelle IV angegebenen Konzentrationen zugesetzt worden. 6 Tage nach der Beimpfung der Platten wurde der Durchmesser der Pilzkolonie auf dem Agar ausgemessen und die durch die erfindungsgemäßen Präparate her vorgerufenen Wachstumshemmungen ausgedrückt in ß bezogen auf die Kontrolle (= beimpfter Agar ohne Zusatz = 0 Hemmung).
  • Die mit Bakterien beimpften Platte wurden nach 4 Tagen ausgewertet; hierbei wurde die Hemmung des Wachstums im Vergleich zur Kontrolle (= beimpfter Agar ohne Zusatz = 0 r Hemmung) bonitiert.
  • Tabelle IV
    Pilze % Hemmung bei mg Wirkstoff pro Liter Agar
    Präparat Bakterien 100 50 10 5 1 0,5
    Verbindung Alternaria consortiale 100 70 50
    gemäß Penicillium furniculosum 100 40 20
    Beispiel (1) Aspergillus niger 100 90 60
    Chaetomium globosum 100 25 10
    Pullularia pullulans 100 95 90
    Poria monticola 100 60
    Bakterien 100 50 25
    Verbindung Alternaria consortiale 100 85 60
    gemäß Penicillium furniculosum 100 60 40
    Beispiel (4) Aspergillus niger 100 30
    Chaetomium globosum 100 30 -
    Pullularia pullulans 100 80 40
    Poria monticola 100 75 50 -
    Bakterien 100 50
    Tabelle IV (Fortsetzung)
    Pilze 1000 500 100 50 10 5 1 0,5
    Präparat Bakterien
    Vgl.-Mittel E Alternaria 100 27
    consotiale
    Penicillium 100 75
    funiculosum
    Aspergillius 100 74
    niger
    Chaetomium 100 95 74
    globosum
    Pullularia 100 95
    pullulans
    Poria 44
    monticola
    Bakterien 50
    Tabelle IV zeigt die im wesentlichen dem Vergleichsmittel E stark überlegene Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen.
  • Beispiel V: Natürlich mit Helminthosporium gramineum infiziertes Winter-Gersten-Saatgut mit einem Befallsgrad von 30 % wurde mit den Verbindungen aus Beispiel (1) bzw. (4) in Konzentrationen von 100, 50, 25 und 12,5 g Wirstoff/100 kg Saatgut gebeizt. Die Aussaat erfolgte Mitte November in der Weise, dap jeweils 20 g des gebeizten Saatgutes in 2 m2 großen Parzellen angelegt wurden. Jeder Versuch wurde vierfach angelegt.
  • Als Vergleichsmittel dienten ein handelsübliches Quecksilberpräparat (G), ein Hg-Carboxin-Kombinationspräparat (F) und Maneb (A) in den handelsüblichen Aufwandmengen von 300, 250 bzw. 200 g Präparat pro 100 kg Saatgut.
  • Anfang Juni erfolgte, nach der Ausbildung der typischen Blattsymptome in den unbehandelten, Helminthosporium-infizierten Parzellen, die Auswertung der Versuche. In den behandelten und unbehandelten Versuchsgliedern wurden sowohl die mit He1minthcsporium befallenen als auch die gesunden Pflanzen ausgezählt, der jeweilige Befallsgrad ermittelt und schließlich der Wirkungsgrad errechnet, der in Tabelle V wiedergegeben ist.
  • Tabelle V
    Beizmittel Wirkungsgrad in % bei g Präparat/100 kg
    Saatgut
    300 250 200 150 100 50 25
    Verbindung aus
    Beispiel (1) - - 100 - 100 100 100
    50 %ig
    Verbindung aus
    Beispiel (4) - - 100 - 100 100 100
    50 %ig
    Vgl.-Mittel G
    (1,75 % Hg) - - 100 - - - -
    Vgl.-Mittel F - 100 -. - - - -
    50 %ig - 100 - - - - -
    Vgl.-Mittel A 75 - 55 - 50 - -
    80 Soig
    un e an e e
    infizierte Pflanzen 0
    Beispiel VI: Helminthosporium-infiziertes Sommer-Gersten-Saatgut (natürliche Infektion mit einem Befallsgrad von ca. 15 %) wurde mit den Verbindungen aus Beispiel (1) und (4) in Konzantrationen von 100, 50, 25 und 12,5 g Wirkstoff pro 100 kg Saatgut gebeizt. Durchführung und Auswertung der Versuche erfolgte entsprechend den BBA-Richtlinien.
  • Tabelle VI
    Wirkungsgrad in % bei g Präparat/100 kg
    Beizmittel Saatgut
    300 250 200 150 100 50 25
    Verbindung aus
    Beispiel (1) - - 100 - 100 100 100
    50 %ig
    Verbindung aus
    Beispiel (4)
    50 %ig - - 100 - 100 100 100
    Vgl.-Mittel G
    (1,5 % Hg) - - 100 - - - -
    Vgl.-Mittel F
    50 %ig - 100 - - - - -
    unbehandelte
    infizierte 0
    Pflanzen
    Die Ergebnisse in Tabelle V und VI zeigen, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen auch noch bei 12,5 und 25 g Wirkstoff pro 100 kg Saatgut den für quecksilberfreie Helminthosporium-Beizmittel geforderten Wirkungsgrad von über 95 ffi erbringen und damit als Ersatz für Hg-Präparate geeignet sind.

Claims (5)

  1. Patentansprüche 1) 2-Rhodanmethylmercapto-1,3,4-oxdiazole und -thiadiazole der allgemeinen Formel in welcher R Wasserstoff, eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe mit 1-12, vorzugsweise 1-4 C-Atomen, und X Sauerstoff oder Schwefel bedeuten.
  2. 2) Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel 1 in aspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man a) Salze von 2-Mercapto-l ,3,4-oxdiazolen oder -thiadiazolen der Formel mit Halogenrhodaniden der Formel HalCH2SCN III oder b) 2-Halogenmethylmercapto-1,3,4-oxdiazole oder -thiadiazole der Formel mit Salzen der Rhodanwasserstoffsäure der Formel BSCN V in an sich bekannter Weise umsetzt, wobei Hal Halogen, vorzugsweise Chlor oder Brom und B das Kation einer anorganischen oder organischen Base bedeuten.
  3. 3) Fungizide und bakterizide Mittel, gekennzeichnet durch einer Gehalt an einer Verbindung der Formel I neben üblichen Formulierungshilfsmitteln und/oder Inertstoffen.
  4. 4) Saatgutbeizmittel, insbesondere für Gerste, gekennzeiehrjet durch einen Gehalt an einer Verbindung der Formel 1 neben Üb lichen Formulierungshilfsmitteln und Inertmaterialien.
  5. 5) Saatgutbeizmittel für Gerste, gekennzeichnet durch einen GÆ-halt an einer Verbindung der Formel I in Kombination mit einer Verbindung der Formel: a) 5,6-Dihydro-2-methyl-1,4-oxathiin-3-carbonsäureanilid (Carboxin): und/oder b) 2,5-Dimethyl-furan-3-carbonsäureanilid; und/oder c) 2,5-Dimethyl-furan-3-carbonsäure-cycclohexylamid: und/oder d) 2-Methyl-5,6-dihydro-4H-pyran-carbonsäure-meta-äthoxyanilid: und/oder e) (C12-C18)-Alkansulfonsaures Salz des Benzimidazolcarbaminsäuremethylesters: und/oder f) 1-Methoxycarbonyl-3-exo-endo-norbornylmethyl-S-hexahydrotriazino-benzimidazol: und/odQls g) Benzimidazolcarbinsäure-methylester: neben üblichen Formulierungshilfsmitteln und Inertmaterialien.
DE19752541388 1975-09-17 1975-09-17 2-rhodanmethylmercapto-1,3,4-oxdiazole und -1,3,4-thiadiazole, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als fungizide Pending DE2541388A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19752541388 DE2541388A1 (de) 1975-09-17 1975-09-17 2-rhodanmethylmercapto-1,3,4-oxdiazole und -1,3,4-thiadiazole, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als fungizide

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19752541388 DE2541388A1 (de) 1975-09-17 1975-09-17 2-rhodanmethylmercapto-1,3,4-oxdiazole und -1,3,4-thiadiazole, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als fungizide

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE2541388A1 true DE2541388A1 (de) 1977-03-31

Family

ID=5956670

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19752541388 Pending DE2541388A1 (de) 1975-09-17 1975-09-17 2-rhodanmethylmercapto-1,3,4-oxdiazole und -1,3,4-thiadiazole, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als fungizide

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE2541388A1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1996019464A1 (en) * 1994-12-21 1996-06-27 The Dow Chemical Company 5-substituted-2-(thiocyanatomethylthio)-1,3,4-oxadiazoles useful as antimicrobials and antifoulants
US5631207A (en) * 1996-07-10 1997-05-20 The Dow Chemical Company Use of 5-alkyl-1,3,4-oxadiazol (and thiadiazol)-2-thiomethylthiocyanates as marine antifouling agents

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1996019464A1 (en) * 1994-12-21 1996-06-27 The Dow Chemical Company 5-substituted-2-(thiocyanatomethylthio)-1,3,4-oxadiazoles useful as antimicrobials and antifoulants
US5631207A (en) * 1996-07-10 1997-05-20 The Dow Chemical Company Use of 5-alkyl-1,3,4-oxadiazol (and thiadiazol)-2-thiomethylthiocyanates as marine antifouling agents
WO1998001035A1 (en) * 1996-07-10 1998-01-15 The Dow Chemical Company The use of 5-alkyl-1,3,4-oxadiazol(and thiadiazol)-2-thiomethylthiocyanates as marine antifouling agents

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1567212C3 (de) Fungicides Mittel nut bactericider Nebenwirkung
DE2134146C3 (de) Mittel zur Bekämpfung von pflanzenpathogenen Organismen auf Basis von Tetrazolo-03- a )chinolinverbindungen
DE2538179C2 (de) 3-Alkoxy-benzo-1,2,4-triazine, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Fungizide
DE2626063A1 (de) Fungizide bzw. bakterizide 2,3-dihydro-1,4-dithiin-1,1,4,4-tetroxide und deren verwendung
DE2737298C2 (de) Verwendung von 4(1H)-Oxo-3-chinolincarbonsäure-Derivaten bei der Bekämpfung pflanzenpathogener Bakterien
DE2801868C2 (de) Benzthiazolon- und Benzoxazolon-Derivate
CH641010A5 (de) Parasitenbekaempfungsmittel zur bekaempfung schaedlicher mikroorganismen.
DE2136923A1 (de) Substituierte benzthiazole, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als fungizide und bakterizide
AT391587B (de) Herbizides mittel
EP0094552A1 (de) Jodpropargylammoniumsalze, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Schädlingsbekämpfungsmittel
DE2541388A1 (de) 2-rhodanmethylmercapto-1,3,4-oxdiazole und -1,3,4-thiadiazole, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als fungizide
DE2128700C2 (de) Fungitoxische Mittel
DE1955749A1 (de) Amidophenylguanidine,Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre fungizide Verwendung
DE2245511A1 (de) Fungizides pflanzenpraeparat
DE2644036A1 (de) Biocid wirksame 1,3-benzodithiol-2- on und 1,3-benzodithiol-2-thion-verbindungen
EP0001623B1 (de) Aryl-thiocarbonsäure-thiocyanmethylester, ihre Herstellung und ihre Verwendung als Pestizide, sowie sie enthaltende Mittel
EP0252983B1 (de) Salze der n-(vinyloxyäthyl)dithiokarbamidsäure, herstellungsverfahren und schädlingsbekämpfungsmittel
EP0217108B1 (de) Materialschutzmittel
DE1810581C3 (de) N-Acyl-p-dialkylamino-phenylhydrazone, Verfahren zu ihrer Herstellung und deren Verwendung zur Bekämpfung von phytopathogene Pilzen
DE2804271C2 (de) Halogenierte Spirane und diese enthaltende Mittel
DE2531476A1 (de) Fungizide mittel
DE2748450B2 (de) Neue Benzoyl-N'-trichloräthyUdenhydrazine und neue fungizide Zubereitungen
DE2005256C3 (de) Substituierte Derivate von 1,1-Dichloralken-(i)
DE1542710C (de) Fungizide Mittel
AT319937B (de) Verfahren zur Herstellung neuer Benzimidazolderivate

Legal Events

Date Code Title Description
OHN Withdrawal