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Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen
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Herstellung von längsgeschlitzten Schaumstoffisolierrohren Die Erfindung
betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur kontinierlichen Herstellung von
längsgeschlitzten, aufklappbaren rohrförmigen Körpern aus geschäumten Werkstoffen,
beispielsweise aus Schaumkunststoffen oder Mineralschaumstoffen, die von einem Außenmantel
und vorzugsweise auch von einem Innenmantel umgeben sind. Die gemäß der Erfindung
herstellten Produkte werden vorzugsweise zur Wärme- oder Kälteisolierung von Rohrleitungen
verwendet.
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Es sind bereits verschiedene Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung
einiger solcher längsgeschlitzter, aufklappbarer Schaumstoffisolierrohre bekannt,
bei denen als Schaumkunststoff insbesondere Polyurethanschäume Verwendung finden.
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Beispielsweise werden bei einem dieser bekannten Verfahren die als
Innen- und Außenmantel fr die Schaumstoffisolierrohre dienenden Folienbänder in
ein mit einem durchgehenden
Längsschlitz und einem Formkern versehenes
Formrohr eingeführt und hindurchgefördert, wobei während der Fortbewegung der Folienbänder
und vor deren Eintritt in das Formrohr die Mischungskomponenten zur Erzeugung des
Schaumstoffs in das inzwischen quer zur Längsrichtung nach unten durchgewölbte untere
Folienband eingebracht werden. Während des Durchlaufs der Folienbänder durch das
Formrohr wird der flüssige Kunststoff in diesem aufgeschäumt und ausgehärtet. Die
zu diesem Verfahren gehörende Vorrichtung besteht aus einem an der oberen Seite
durchgehend längsgeschlitzten, in einem Rahmengestell aufgehängten Formrohr und
einem zentrisch in diesem mittels eines Halteblechs angeordneten, einen mantelförmigen
Hohlraum bildenden Formkern, wobei die Förderung der Folienbänder und damit die
Förderung des erzeugten Isolierrohres durch zwei endlose Rollenketten bewirkt wird,
die die aus dem Längsschlitz des Formrohres radial herausragenden Randstreifen der
Folienbänder erfassen und mitnehmen.
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Praktisch die gleichen Schaumstoffisolierrohre werden nach einem anderen
Verfahren erhalten, bei dem in einem ringförmigen Formkanal, dessen Außenwandung
in Kanallängsrichtung bewegt und dessen Innenwandung durch einen feststehenden von
einem radialen Halteblech getragenen Formkern gebildet wird, ein sich an die Innenseite
der Außenwand anlegender Außenmantel und ein sich an den Kern und das Halteblech
anlegender Innenmantel eingeführt werden, die beide in ebener Form kontinuierlich
von Folienrollen abgezogen und durch das Eindringen in den Formkanal rohrartig verwölbt
werden, und bei dem kurz vor dem Eintritt der Folien in den Formkanal reaktionsfähiges
Schaumstoffgrundmaterial in die Hüllfolie eingefüllt wird, das im Formkanal ausschäumt
und sich mit den beiden Folien verbindet.
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Die nach diesem Verfahren erhaltenen Schaumstoffisolierrohre zeigen
jedoch noch verschiedene Nachteile, ganz abgesehen von den recht aufwendigen und
relativ störanfälligen Maschinenkonstruktionen. Insbesondere trägt zu diesen Nachteilen
der von dem radialen Halteblech getragene Formkern bei. Beispielsweise ist es bei
der Herstellung dieser längsgeschlitzten Schaumstoffisolierrohre zusätzlich notwendig,
die Schaumstoffisolierrohre auf der dem durch das Halteblech gebildeten Schlitz
gegenüberliegenden Seite durch einen zusätzlichen Arbeitsgang aufzuschlitzen, um
das Rohr aufklappen zu können.
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Außer diesem zusätzlichen Arbeitsschritt bringt diese "Nachschlitzung"
einen weiteren gravierenden Nachteil mit sich. Während des Aufschlitzens wird nämlich
durch das Sägeblatt der Längsschlitzeinheit Schaumstoffmaterial entfernt, wodurch
ein Spalt von der Stärke des Sägeblatts erzeugt wird. Durch diesen als Kältebrücke
wirkenden Spalt wird der Isolationseffekt vermindert. Ferner sind die Seitenflächen
dieser nachträglich erzeugten Längsschlitze nicht von dem Innenmantel bedeckt, wie
dies eigentlich erwiinscht wäre.
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Ein weiterer durch den von dem radialen Halteblech getragenen Formkern
bedingter Nachteil ist der, daß für den Innenmantel des Schaumstoffisolierrohres
nur solche Folien verwendet werden können, die entweder mit einem flüssigen Schmiermittel
oder einem Thermoplasten beschichtet sind, der bei der Reaktionstemperatur der Schaumstoffbildung
chmiereigenschaften annimmt, wie dies beispielsweise bei Wachspapieren der Fall
ist. Hiermit wird und muß bei den Vorrichtungen des Standes der Technik eine Verminderung
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des enormen Reibungsdrucks an dem Formkern erreicht werden, der durch
den Aufschäumdruck des Reaktionsgemisches bedingt ist.
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Noch ein Nachteil, den die vorstehend beschriebenen Verfahren mit
sich bringen, ist in der Tatsache zu sehen, daß man an den Seitenflächen der Längsschlitze
keine Nuten bzw.
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Federn anbringen kann, was insbesondere bei Schaumstoffisolierrohren
mit größeren Durchmessern von Vorteil wäre.
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Auch wäre es von Vorteil, wenn man durch eine abgewandelte Nut- und
Feder-Verbindung gleichzeitig einen festen Verbund zwischen den zusammengeklappten
Rohrhalbschalen erreichen könnte, wobei es von besonderem Vorteil wäre, wenn die
Seitenflächen der Längsschlitze so ausgebildet wären, daß eine ganz dichte Verbindung
zwischen den Seitenflächen erreicht wird.
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Vorteilhaft wäre es ferner, wenn man bei einem neuen Verfahren die
dazugehörige Vorrichtung so gestalten könnte, daß es ohne Schwierigkeiten möglich
ist, anstelle der bisher üblichen Kunststoff-Folien Aluminium-Folien zu verwenden.
Die sich durch die Verwendung von Aluminium-Folien ergebenden Vorteile sind insbesondere
durch die Unbrennbarkeit und die Wärmereflektionseigenschaften der Aluminium-Folie
bedingt. Hinzu kommt, daß der optische Effekt und die Tatsache, daß sich die aus
Aluminium-Folie bestehende Oberfläche leicht sauber halten läßt, Vorteile darstellen,
die in der heutigen Zeit, wo viele mit Heizungsrohren und Wasserleitungen versehene
Kellerräume zu IIobby-Räumen umfunktioniert werden, nicht zu vmterschtitzen sind.
Die optischen Effekte lassen sich zusätzlich durch Verwendung verschiedener gefärbter
Aluminium-Folien variieren. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise Warm-und
Kaltwasserleitungen sowie bei Zentralheizungen die Vor- und Rücklaufleitungen markieren,
was insbesondere bei der industriellen Anwendung von Schaumstoffisolierrohren von
Bedeutung ist.
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Für verschiedene Anwendungen wäre es auch von großem Vorteil, wenn
man die Schaumstoffisolierrohre so gestalten würde, daß sie gleichzeitig, falls
dies erwünscht ist, eine Wärmequelle darstellen, beispielsweise um das Einfrieren
von Kaltwasserleitungen in nicht beheizten Räumen oder bei Verlegungen im Freien
zu vermeiden oder um bestimmte im Rohrsystem zu transportierende Güter in einem
flüssigen Zustand zu erhalten.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung von längsgeschlitzten, aufklappbaren Schaumstoffisolierrohren zu
schaffen, die einerseits die vorstehend geschilderten Vorteile besitzen und andererseits
nicht mehr die Nachteile der Schaumstoffisolierrohre des Standes der Technik aufweisen.
Ferner ist eine Aufgabe der Erfindung darin zu sehen, die Vorrichtung zur Herstellung
von Schaumstoffisolierrohren so zu gestalten, daß es ohne großen Aufwand möglich
ist, Schaumstoffisolierrohre von großen Dimensionen herzustellen, wobei die Vorrichtung
so konstruiert ist, daß sie ohne großen Aufwand für Schaumstoffisolierrohre mit
den verschiedensten Durchmessern umgerüstet werden kann.
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Diese Aufgaben werden erfindungsgemaß dadurch gelöst, daß man in kontinuierlicher
Arbeitsweise in einem mitlaufenden Formkanal gleichzeitig zwei nebeneinanderliegende
durch den Außenmantel miteinander verbundene Rohrhalbschalen unter Einführung des
Außenmantels und gegebenenfalls des Innenmantels sowie des zu verschäumenden Gemisches
herstellt und die beiden auf diese Weise erzeugten Rohrhalbschalen nach Verlassen
des mitlaufenden Formkanals auf die gewünschte Länge ablängt und zusammenklappt.
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Bei der Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe wird somit direkt von
dem eingangs geschilderten Stand der Technik ausgegangen, wonach es grundsätzlich
bekannt ist, Formblockketten bei der Herstellung von Schaumstoffisolierrohren zu
verwenden, allerdings, und dies muß besonders betont werden, nur unter Verwendung
von Formkernen. Dies ist möglicherweise auch der Grund dafür, daß bisher keine Vorrichtung
zur kontinuierlichen Herstellung von Schaumstoffisolierrohren geschaffen wurde,
die auf den Formkern verzichtete. Der entscheidende in dieser Richtung vorgenommene
erfindungsgemäße Schritt lag damit in der Uberwindung dieses Vorurteils. In Fachkreisen
ging man stents davon aus, daß bei der kontinuierlichen Herstellung von Rohren die
Verwendung eines feststehenden Formkerns unerläßlich sei.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wurde dieses Vorurteil überwunden. Es ist mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens möglich, ohne Formkern längsgeschlitzte, zusammenklappbare Schaumstoffisolierrohre
herzustellen, die sich durch die eingangs geschilderten Vorteile auszeichnen und
nicht mehr die Nachteile des Standes der Technik aufweisen.
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Bei einer bevl~ führungsform gemäß der Erfindung wird der Außenmantel
und gegebenenfalls der Innenmantel vor der Einführung in den mitlaufenden Formkanal
an den Stellen, wo der Außenmantel bzw. der Innenmantel gebogen oder umgeknickt
werden soll, gefalzt. Je nach Stärke des eingesetzten Folienmaterials für den Außenmantel
bzw. den Innenmantel kann es vorteilhaft sein, wenn man dem Folienmaterial vor dem
Einführen in den mitlaufenden Formkanal durch Warm- oder Kaltverformung die Gestalt
gibt, die es in dem mitlaufenden Formkanal einnehmen soll.
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Der Außenmantel des Schaumstoffisolierrohres dient unter anderem als
Schutzhülle und muß daher gute mechanische Festigkeitseigenschaften besitzen. Besonders
bevorzugt wird eine Aluminium-Folie, insbesondere eine geprägte Aluminium-Folie,
und zwar wegen der damit verbundenen optischen Effekte, der Wärmeschutzstrahl-Effekte
sowie der Tatsache, daß solche Folien unbrennbar sind.
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Selbstverständlich werden nach wie vor auch PVC-Hartfolien sowie Folien
aus vergütetem Papier, aus anderen Metallen, aus Gewebe und anderen folienbildenden
Kunststoffen je nach Anwendungszweck eingesetzt.
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Die Folie filr den Innenmantel kann die gleiche sein wie für den Außenmantel
oder eine andere. Vorzugsweise dient hierfür jedoch ebenfalls eine Aluminium-Folie,
insbesondere eine glatte Aluminium-Folie, um eine maximale Wärmereflexionswirkung
zu erzielen. Im Gegensatz zu den Verfahren des Standes der Technik brauchen diese
Innenfolien nicht mehr mit irgendwelchen Schmiermitteln oder bei erhöhten Temperaturen
schmierenden Produkten beschichtet sein, was einen sehr bP deutenden verfahrenstechnischen
Vorteil darstellt, der sich auch wirtschaftlich sehr gkxnstig bemerkbar macht.
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Für bestimmte Anwendungszwecke kann es ferner von Interesse sein,
wenn man den Innenmantel auch heizen kann. Dies gilt insbesondere für Schaumstoffisolierrohre,
die zur Isolation von Rohrleitungen dienen, in denen leicht gefrierbare Flüssigkeiten
transportiert werden sollen. Auch filr Wasserleitungen in nicht beheizten Räumen
können solche Isolationsrohre von wirtschaftlichem Interesse sein. Bei diesen beheizbaren
Schaumstoffisolierrohren besteht die Innenfolie aus einer elektrisch leitfähigen
Folie, die auf der der später zu beheizenden Rohrleitung zugekehrten Seite
eine
dünne elektrisch isolierend wirkende Beschichtung trägt. Selbstverständlich sind
diese elektrisch leitfähigen Folien dann mit entsprechenden elektrischen Anschlußvorrichtungen
zu versehen, um den für die Beheizung notwendigen Strom zuführen zu können. In verschiedenen
Fällen ist es wünschenswert, wenn man die Innenfolien mit elektrischen Verbindungseinheiten
versieht, um mehrere oder eine Vielzahl von Schaumstoffisolierrohren hintereinanderschalten
zu können, so daß die Stromzufuhr nur an wenigen Stellen notwendig ist. Die erfindungsgemäß
verwendbaren elektrisch leitfähigen Folien sind in einer Vielzahl im Handel erhältlich.
Nach einer besonderen Ausführungsform gemäß der Erfindung trägt man auf eine als
elektrische Isolation wirkende Kunststoff-Folie einen Heizlack auf. Diese Folie
wird dann so in die Vorrichtung eingeführt, daß der Heizlack mit dem zu verschäumenden
Gemisch in Berührung kommt, so daß an dieser Seite der iteizlack durch das Schaumgemisch
isoliert wird. Die erfindungsgemäß eingesetzten Heizlacke sind aus dem Stande der
Technik bekannt. Besonders gut hat sich ein fleizlack erwiesen, der in der deutschen
Offenlegungsschrift 21 51 6 beschrieben ist. Anstelle des dort beschriebenen Heizlackes
können aber auch die Heizlacke eingesetzt werden, die in den USA-Patentschriften
3 277 /419, 3 179 544 und 2 803 5 angegeben sind. Auch die in der deutschen Offenlegungsschrift
2 007 866 beschriebenen Gemische können gemäß der Erfindung mit Erfolg eingesetzt
werden.
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Um eine gute Haftung des Außenmantels und des Innenmantels an dem
als Isolationsmaterial wirkenden Schaumstoff zu erreichen, beschichtet man die dann
später den Außenmantel und den Innenmantel bildenden Folien mit einem ilaftmittel.
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Im Falle der Aluminium-Folien kann man eine sehr gute Haftung erreichen
durch Aufrauhen der Folie.
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An dieser Stelle sei noch erwähnt, daß man für die Aluminium-Folien,
die man erfindungsgemäß für den Innenmantel und/oder den Außenmantel einsetzt, vorzugsweise
solche Aluminium-Folien benutzt, die mit Papier kaschiert und beispielsweise unter
der Bezeichnung "Silberpapier" bekannt sind.
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Das erfindungsgemäß eingesetzte Schaumstoffmaterial kann sich sowohl
von organischen als auch anorganischen Substanzen ableiten. Möglich sind generell
alle organischen Schaumstoffe und Mineralschaumstoffe. Bevorzugt sind solche Schaumstoffe
aus harten Polyurethanen mit geschlossenen Poren, die in den verschiedensten Raumgewichten
erzeugt werden können. Die Polyurethanhartschaumstoffe, insbesondere solche auf
Polyisocyanurat-Basis (PIR-Schaum), die schwer entflammbar sind, werden gemäß der
Erfindung bevorzugt eingesetzt. Vorzugsweise werden diese Schaumstoffe zusätzlich
mit flammhemmenden Zusätzen versehen bzw. es werden solche Ausgangsmaterialien gewählt,
die eine flammhindernde bzw. flammhemmende Wirkung haben. Außerdem können diese
Schaumstoffe in beträchtlichem Maße Füllstoffe enthalten, sei es auf Basis mineralischer
feinzerteilter Füllstoffe oder in Form von Holzmehl, wodurch beispielsweise die
Druckfestigkeit erhöht werden kann. Auch ist es möglich, solche Systeme einzusetzen,
bei denen bei der Polymerbildung verschiedene Reaktionen parallel ablaufen, beispielsweise
die Polyurethanbildung einerseits und die Polyesterbildung andererseits, wobei zusätzlich
beide Systeme untereinander reagieren können, wodurch eine zusätzliche Verknüpfung
stattfindet. Die Verfahren zur Herstellung dieser Produkte, insbesondere der Polyurethanhartschaumstoffe,
sind dem Fachmann bekannt. Beispielsweise wird hinsichtlich der Herstellung der
Polyurethanhartschaumstoffe
auf das Kunststoff-Handbuch Band VII,
Polyurethane, von Vieweg/Höchtlen (Carl Hanser-Verlag, Miinchen, 1966) verwiesen.
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Außer diesen Polyurethanhartschaumstoffen kann man Je nach Anwendungszweck
mit Vorteil auch anorganisch-organische Kunststoffschäume einsetzen, wie sie unter
anderem in den deutschen Offenlegungsschriften 17 70 384, 22 27 147, 2325 090, 23
59 606, 2359607, 23 59 608, 23 59 609 23 59 610 und 23 59 612 beschrieben sind.
Auch die Silico-Polymer-Schaumstoffe gemäß der deutschen Patentanmeldung P 25 29
015.7 sowie die Mineralschaumstoffe gemäß der deutschen Patentanmeldung P 25 27
830.2 werden für bestimmte Anwendungszwecke mit Vorteil eingesetzt.
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Wie bereits erwähnt, ist der Schaumstoffkern der erfindungsgemäßen
Schaumstoffisolierrohre von dem Außenmantel und vorzugsweise auch dem Innenmantel
umgeben. Je nach Wunsch kann sich entweder der Außenmantel oder der Innenmantel
ganz oder teilweise über die durch die I,angsschlitze gebildeten Seitenflächen erstrecken.
Um einen besonders dichten Verschluß zu erreichen, kann es von Vorteil sein, auf
diesen Seitenflächen zusätzlich diinne Schaumstoffstreifen anzubringen, die beim
Zusammenklappen der Rohrhalbschalen einen 100°,Sig dichten Verschluß garantieren.
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Es ist dabei nicht erforderlich, daß die Schaumstoffstrei fen auf
beiden der gegenüberliegenden Seiten angebracht sind, sondern es reicht aus, wenn
dies auf einer der Seiten der Fall ist.
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Bei diesen Schaumstoffisolierrohren ist es ferner von Vorteil, wenn
man den zusammenzuklappenden Rohrhalbschalen eine gewisse Führung gibt, was dadurch
erreicht werden kann, daß die eine Seitenfläche des Längsschlitzes eine
Feder
und die andere gegenüberliegende Seitenfläche eine der Feder entsprechende Nut aufweist.
Dies ist insbesondere bei großen Rohrisolierschalen von Vorteil. Außerdem können
diese Nutfedersysteme so ausgebildet sein, daß die Feder in der Nut einrastet und
damit eine feste Verbindung ergibt, wobei diese Verbindung entweder lösbar oder
unlösbar gestaltet sein kann. Bisher wurde von diesen Verschlußmöglichkeiten kein
Gebrauch gemacht, sondern es erfolgte der Zusammenschluß der beiden Rohrhalbschalen
mittels eines Klebebandes. Diese Ausftjhrungsform wird gemäß der Erfindung ebenfalls
für viele Anwendungszwecke noch angewandt. Will man aus optischen Gründen auf diesen
Verschlußklebestreifen verzichten, bedient man sich entweder des vorstehend beschriebenen
Nutfeder-Verschluß systems oder aber man kann auch an den Seitenflächen des oberen
Längsschlitzes einen Klettverschluß anbringen.
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Der Klettverschluß besteht aus Bändern, an denen sich kleine vorstehende
Fäden mit Widerhaken befinden, die sich dann in den Widerhaken des gegenilberliegenden
Streifens verhaken. Derartige Klettverschlüsse sind im Handel erhältlich und können
ohne Schwierigkeiten auf den Seitenflächen der Langsschlitze angebracht werden.
Während des Transports der erfindungsgemäßen Schaumstoffisolierrohre befindet sich
zwischen den beiden sich gegenilberliegenden Streifen des Klettverschlusses ein
Streifen Papier, um ein vorheriges Verhaken zu verhindern. Sollte dies jedoch stattfinden,
so ist dies nicht von großem Nachteil, da der Klettverschluß ohne Schwierigkeiten
durch Auseinanderziehen der Rohrhalbschalen geöffnet werden kann. Der Klettverschluß
kann an die Stelle der Schaumstoffstreifen treten, die auf die Seitenflächen der
Längsschlitze aufgeklebt werden können, oder es können aber auch die Klettverschlüsse
an der Seite, die auf die Seitenfläche der Längsschlitze aufgebracht
wird,
eine Schaumstoffschicht tragen. Sowohl die Schaumstoffstreifen als auch die Klettbänder
können auf den Flächen a und/oder b bzw. a' und/oder b' oder a und/oder b oder b
und/oder a', die aus den nachfolgenden Zeichnungen ersichtlich sind, aufgebracht
sein.
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Die Aufbringung kann während oder nach der Herstellung der Rohrhalbschalen
erfolgen.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet man einen
aus Formblöcken gebildeten mitlaufenden Formkanal, wobei die Formblöcke die Hohlräume
für zwei direkt nebeneinander, an den Außenkanten sich bertihrenden Rohrhalbschalen
aufweisen. Die Formblöcke des mitlaufenden Formkanals sind auswechselbar auf der
beweglichen Transporteinrichtung aufgebracht, wobei die Befestigung der Formblöcke
auf der beweglichen Transporteinrichtung vorzugsweise mittels einer Nagnethaftung,
insbesondere einer Elektromagnethaftung erfolgt.
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Hinter dem Auslauf des mitlaufenden Formkanals befinden sich eine
Verschlußstreifenauftragevorrichtung und/oder eine Schaumstre ifenauftragevorrichtung
und/oder eine Klettbandauftragevorrichtung sowie eine Ablängvorrichtung.
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Die Erfindung wird nachfolgend, unter anderem anhand der ì>eigeftigten
Figuren, erläutert,ohne sie jedoch auf diese Ausführungsformen zu beschränken. In
den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Abschnittes
eines erfindungsgemäß hergestellten Schaumstoffisolierrohres
Fig.
2 einen Querschnitt durch einen Formblock mit zwei über die Folie zusammenhängenden
Rohrhalbschalen kurz vor dem Verlassen des mitlaufenden Formkanals.
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Fig. 3 bis 5 zeigen Querschnitte durch verschiedene Ausführungsformen
der erfindungsgemäß hergestellten Schaumstoffisolierrohre In den vorstehenden Figuren
haben die Bezugsziffern folgende Bedeutung: 1 untere Formblockhälfte 2 obere Formblockhälfte
3 Außenmantel 4 Innenmantel 5 Schaumstoffkern 6 Klebeband 7 an der einen Hälfte
des Klebebandes abziehbarer Papierstreifen 8 Feder 9 Nut 10 überlappung 11 keilförmige
Einrastfeder 12 Einrastnut 13 Ausfräsung entsprechend der Querverstrebung 14 14
Querverstrebung 15 Ausfräsung für den Überstand 16 16 Uberstand Bei der Herstellung
von Schaumstoffisolierrohren mit der Uberlappung 10 trägt man anstelle des Klebeverschlußstreifens
an der Innenseite der Uberlappung einen Klebstoff auf, der gegebenenfalls mit einer
abziehbaren
Papierschicht bedeckt ist. Die Nutfederverschlijsse
gemäß Figur 4 kann man entweder durch zusätzliches Ausfräsen vorher hergestellter
Nuten 9 und Federn 8 herstellen. Die in Fig. 5 ersichtlichen Ausnehmungen 13 und
15 werden ebenfalls am vorteilhaftesten durch Ausfräsen hergestellt.
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Nachfolgend wird im Prinzip die erfindungsgemäße Vorrichtung und ihre
Funktionsweise kurz geschildert.
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Auf einer Grundplatte sind folgende Aggregate angeordnet: Den Anfangs-
und zugleich Hauptteil der Vorrichtung bildet ein Formkanal mit einem Eintrittsbereich
und einem Austrittabereich. Der Formkanal wird durch einander unmittelbar benachbarte
Trume und zweier Formblocktransporteinrichtungen gebildet. Jede der FormbGocktransporteinrichtungen
besteht aus gelenkig aneinandergefügten Formblöcken, die um Führungsorgane herum
in einer Ebene auf je einer geschlossenen Bahn in Form eines langgestreckten Ovals
geführt werden. Die Formblöcke können aus Kunststoff oder Metall, vorzugsweise aus
Leichtmetall, hergestellt werden.
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Sie enthalten Profilausnehmungen, die sich in den einanderbenachbarten
Arbeitstrumen zu einem im wesentlichen geschlossenen Querschnitt von zwei aneinandergrenzenden
Rohrhalbschalen ergänzen. Die Formblocktransporteinrichtungen werden gegenläufig
zueinander angetrieben, so daß die Arbeitatrume in gleicher Richtung übereinander
herlaufen.
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Im Abstand vor dem Einlauf des Formlçanals ist ein Folienrollengestell
angeordnet, das übereinander zwei Folienrollen trägt.
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Ferner ist eine Schaumstofferzeugungseinheit vorhanden, die ein kurz
vor dem Einlauf des Formkanals befindliches Mundstück mit reaktionsfähigem Schaumstoffgrundmaterial
versorgt. Handelt es sich um ein Zweikomponenten-Grundmaterial, dann ist die Einheit
mit dem Mundstück durch zwei Leitungen für die beiden Komponenten verbunden, die
sich erst in einer dem lEundstiick unmittelbar vorgeschalteten Mischkammer vereinigen.
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Hinter dem Auslauf des Formkanals ist beispielsweise die Verschlußstreifenauftragevorrichtung
angeordnet. Außerdem ist eine Ablängeinrichtung vorhanden, die als Kreissäge mit
einem Sägeblatt ausgeführt ist. Das Sägeblatt sitzt auf einer Welle, die um eine
kurze Strecke hin-und herbewegbar ist.
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Von der eingangs geschilderten Folienrolle wird die Aussenmantel-Folie
in ebenem Zustand abgezogen und so in das Eintrittsende des Formkanals, gegebenenfalls
nach vorheriger Formgebung, eingefiflirt, daß sie sich an die Innenseite der Außenwand
der Profilausnehmungen der Formblöcke anlegt. Die Breite der Außenmantel-Folie ist
so bemessen, daß sie dem Außenumfang des fertigen Schaumstoffisolierrohres entspricht.
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Gleichzeitig wird von der zweiten Folienrolle eine Innenmantel-Folie
in zunächst ebenem Zustand abgezogen und dann, gegebenenfalls ebenfalls nach vorheriger
Formgebung, in den mitlaufenden Formkanal eingeführt.
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Kurz vor dem Eintritt der Folien in den Formkanal wird in die dort
rinnenförmig gebildete Folie aus dem Mundstiick ein reaktionsfähiges Schaumstoffgrundmaterial
aufgegeben.
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Das Schaumstoffgrundmaterial beginnt unmittelbar nach dem
Austritt
aus dem Mundstück zu reagieren und bildet zwischen der Außenmantel-Folie und der
Innenmantel-Folie den Schaumstoffkörper. Die Ausdehnung des Schaumstoffs ist nach
außen durch die Profilausnehmungen der Formblöcke begrenzt. Der expandierende Schaumstoff
drückt die Folien fest gegen die Innenwände der Ausnehmungen und verläßt schließlich
den mitlaufenden Formkanal.
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Der auf diese Weise erhaltende strangförmige Formkörper weist nach
dem Austritt aus dem Formkanal und dem Zusammenklappen einen oberen und einen unteren
Längsschlitz auf.
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Mit der Verschlußstreifenauftragevorrichtung wird dann ein von der
Rolle abgezogener Verschlußklebestreifen neben dem oberen Längsschlitz aufgeklebt.
Der Verschlußklebestreifen wird auf der der Aufklebeseite gegenüberliegenden Seite
des Längsschlitzes durch einen Abziehstreifen aus Papier abgedeckt. Anschließend
wird der erhaltene Formkörper zur Verwendung als Schaumstoffisolierrohr mittels
einer Ablängeinheit in passende Längen geschnitten. Das Kreissägeblatt folgt während
des Schneidevorgangs der Bewegung des Formkörpers, damit dieser kontinuierlich erzeugt
werden kann. Nach dem Schnitt läuft das Sägeblatt in die Ausgangslage zurück.
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Aus Fig. 1 ist das Endprodukt des erfindlmgsgemäßen Verfahrens, nämlich
das verwendungsbere ite Sci#aumstoffi s olierrohr, zu ersehen. Dieses Isolierrohr
besteht aus dem rohrförmigen Schaumstoffkern 5, der außen durch den Außenm#ntel
3 und innen durch den Innenmantel 4 abgedeckt ist. Das Schaumstoffisolierrohr ist
durch den oberen und unteren Längsschlitz durchtrennt. Im Gegensatz zu den friiher
hergestellten Isolierrohren sind gemaß der Erfindung alle Seitenflächen der Längsschlitze
durch den Innenmantel abgedeckt.
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Der Verschlußklebestreifen ist auf der einen Seite des Längsschlitzes
und parallel zu diesem unmittelbar auf dem Außenmantel angeklebt. Die andere Hälfte
des Verschlußklebestreifens ist auf der Klebe seite zunächst durch den Abziehstreifen
abgedeckt, der auf der Hüllfolie nicht haftet. Ist das Schaumstoffisolierrohr auf
eine zu isolierende Rohrleitung aufgeschoben worden, dann wird der Abziehstreifen
abgezogen und zugleich ein Druck auf diese Hälfte des Verschlußklebestreifens ausgeübt.
Durch das Abziehen des Abziehstreifens wird die klebrige Oberfläche des Verschlußklebestreifens
frei und klebt durch den ausgeübten Druck außen auf dem Außenmantel an.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, die beiden
Rohrhalbschalen so auszubilden, daß sie nach Zusammenfügen keinen Zwischenraum ergeben,
wie dies bei den Isolierrohren gemäß des Standes der Technik bei den beiden Längsschlitzen
der Fall war. Erfindungsgemäß lassen sich die Formen so gestalten, daß man einschließlich
Folie exakte Rohrhalbschalen erhält, die dicht aufeinanderliegend zu passen . ~.
Sollten doch irgendwelche Unebenheiten ausgeglichen werden müssen, so empfiehlt
sich die Anbringung des bereits erwähnten Schaumstoffstreifens auf einer der Seitenflächen
der Längsschlitze.